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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 52

1906 - München : Oldenbourg
52 13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. zusammengebrochen, mit welchem die Deutschen zwar ebenfalls viele blutige Kriege geführt hatten, das ihnen aber doch als Vormauer gegen Osten gedient hatte. Noch im nämlichen Jahre dehnten die Ungarn ihre Streiszüge bis in das Herz Sachsens aus. Die Bayern sahen sich somit bereits auf ihrer ganzen Ostfront hinauf bis nach Nordosten von dem gefährlichen Feinde umfaßt. Diese drohende Lage, die fortwährenden Verwüstungen ihres Landes scheinen sie zu dem Entschlüsse gebracht zu haben mit dem gefürchteten heidnischen Feinde einmal gründlich abzurechnen; vielleicht trugen dazu auch die inneren Verhältnisse Ungarns bei. Denn just war der große König Arpad aus dem Leben geschieden, er, dessen kräftiger Arm den Magyaren ihr Reich erstritten hatte; sein Sohn Zoltan aber war noch minderjährig und mehrere Parteien standen sich mißgünstig gegenüber. Im Juni 907 sammelte sich der gesamte bayerische Heerbann iit der Ostmark, bei ihm befand sich der junge König Ludwig, genannt das Kind, den Oberbefehl führte der Uugarnfieger, Markgraf Luitpold. In der Ennsburg blieb der König mit seinem Hofe zurück, das bayerische Heer rückte den Feinden entgegen und am 5. Juli kam es zur Schlacht, deren Ausgang entscheidend für das Geschick des bayerischen Stammes wurde. Aventin gibt einen sehr umständlichen, aber durchaus unglaubwürdigen Bericht über sie; allein wir erfahren weder durch ihn noch durch einen der Chronisten weder etwas über den Ort, an dem sie vorfiel, noch die Ursache, warum gerade diese Hauptschlacht mit der gänzlichen Niederlage der Bayern endete, während sonst stets beim Zusammenstoß der Heere die Magyaren den kürzeren zogen. Von den Bayern war die ganze waffenfähige Mannschaft, das Aufgebot des Heerbannes, ins Feld gerückt und das ganze Heer, die Blüte des Stammes, blieb im Blute liegen auf der schrecklichen Walstatt. „Der bayerische Stamm ist nahezu aufgerieben", schrieb ein gleichzeitiger Chronist; mit dessen Söhnen fiel der Führer des Heeres, der erste Fürst im Bayernlande, der tapfere Markgraf Luitpold, es fielen mit ihm der erste kirchliche Würdenträger, der Erzbischof Theotmar von Salzburg, die Bischöfe von Freising und ©eben, Udo und Zacharias, und zahlreiche Grafen, Äbte und edle Herren; Aventin nennt die Namen von 19 Grafen. Vom König Ludwig erzählt er, daß er mit genauer Not nach Passau entkommen sei. Die Folgen der Niederlage waren entsetzlich. Zunächst fielen die Ungarn sofort in Bayern ein, überschritten den Inn und verwüsteten das Land. Aventin nennt als Klöster, welche damals eingeäschert wurden: St. Pölten, St. Florian, Matsee, Otting, Chiemsee, Tegernsee, Schliersee, Schäftlarn, Benediktbeuern, Schledorf, Staffelsee, Polling, Dießen, Wessobrunn, Sandau, Siverstatt, Thier-haupten, Ilmmünster, Münchsmünster, Oberaltaich, Niederaltaich. Der König flüchtete in die Rheinlande. Schlimmer noch wogen die politischen Einbußen. Wie zu den Zeiten der ersten Einwanderung der Bajuwaren ward die Enns wieder zur Ostgrenze,

2. Deutsche Geschichte - S. 30

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. Grundherrn, oft des Grafen selbst, besonders gern in den Dienst eines Klosters oder Bistums; denn unter dem Krummstab, sagte man, ist gut wohnen. Dann waren sie der Kriegspflicht ledig; der neue Herr, dem sie einen Zins zahlen muten, schtzte sie auf ihrem Hofe, den sie zwar nicht mehr als freie Leute, aber sonst weniger behindert als frher bewirtschafteten. Dies hat auch Karl trotz einiger Versuche nicht hindern knnen. So ist es gekommen, da im Laufe der Jahrhunderte der freie Bauernstand mehr und mehr verschwand und die Bauern zumeist hrig wurden. Damit Macht?^"9* aber zusammen, da die Vasallen des Knigs immer mchtiger Vasallen wurden und die knigliche Gewalt einzuschrnken suchten. Die Lehen, die der Belehnte anfangs nur auf Lebenszeit erhielt, wurden bald ein e r b l i ch e r Besitz; schon die nchsten Nachfolger des groen Karl haben mit den Vasallen schwere Kmpfe führen mssen. 31. Karls Tod. 814. Als Karl sein Ende herannahen fhlte, berief er seinen Sohn Ludwig, den einzigen, den ihm der Tod nicht entrissen hatte, zu sich nach Aachen und setzte ihn in feierlicher Versammlung zum Nach-folger und Mitregenten ein. Einige Monate spter starb er und wurde im Mnster zu Aachen beigesetzt. Seine Gestalt prgte sich den Vlkern, die er Q9en Beherrscht hatte, ein, und ein reicher Kranz von Sagen flocht sich um sein Andenken. Man erzhlte sich, wie gewaltig seine Krperkraft gewesen sei, wie er Gerechtigkeit gebt und die Stolzen und Eitlen gedemtigt habe, wie ihn die edelsten Helden als seine Paladine umgaben. Man war gern bereit das Mrchen zu glauben, da er in der Aachener Kaisergruft auf einem Throne fitzend beigesetzt sei, und da ihn so Kaiser Otto Iii. gefunden habe. Alte Einrichtungen fhrte man noch in spter Zeit gern auf ihn zurck; in feiner Person sah man die ganze Majestt des Kaisertums verkrpert/ Die spteren Karolinger. ^Fromme" 32. Ludwig der Fromme. Karls Sohn Ludwig trgt den Namen 814-840. der Fromme, weil er der Kirche sehr ergeben war. Um diese hat er sich Verdienste erworben; insbesondere hat er das Erzbistum Hamburg ge-grndet. Im brigen war er kein tatkrftiger und starker Herrscher. Unter seiner Regierung wurde das Reich durch Brgerkriege zerrttet. Der Kaiser hatte nmlich wenige Jahre nach seiner Thronbesteigung seinen ltesten Sohn Lothar zum Mitkaiser ernannt und zugleich seinen beiden jngeren Shnen Pippin und Ludwig Stcke des Reiches zuerteilt. Als ihm aber seine zweite Gemahlin Judith noch einen Sohn gebar, Karl, den man nachher

3. Deutsche Geschichte - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto I. der Groe. 936 973. 37 vollem Ernst, von tiefer Frmmigkeit, aber auch von starker Willenskraft. Nachdem er in der alten Kaiserstadt Aachen gewhlt worden war, lie er sich von dem Erzbischos von Mainz salben und krnen; beim Krnungsmahle dienten ihm die Herzge als Truchse, Mundschenk, Kmmerer und Marschall. Auf Grund der Grotaten seines Vaters konnte Otto krftiger auftreten als vor siebzehn Jahren jener. Aber bald entstand Unzufriedenheit bei den Herzgen, welche sichaufstnde, ungern unterordneten; ihnen schlo sich Ottos jngerer Bruder Heinrich an. In schweren Kriegen mute der König seinen Thron verteidigen; aber er siegte. Seinen Bruder begnadigte er. Trotzdem verschwor sich dieser von neuem gegen ihn und plante, Otto in Ouedlinburg, wenn er das Osterfest feierte, zu ermorden. Aber der Anschlag milang, und Heinrich mute fliehen, wurde aber gefangen genommen und in Haft gesetzt. Da trat ein Wandel in seiner Seele ein; er entwich aus der Haft, aber nur, um sich zu Frankfurt im hrenen Bergewande whre.nd der Frhmesse des Weihnachtstages seinem Bruder zu Fen zu werfen. Otto hob ihn auf und verzieh ihm; und seitdem konnte er auf seine unerschtterliche Treue zhlen. Gewaltig aber stand jetzt der König da. Er war stark genug, um der ietfi00 die Herzogtmer nach Willkr zu verfgen, und vergab sie an die, auf deren Treue er am meisten rechnete, an Glieder seiner Familie. Bayern ver-lieh er seinem Bruder Heinrich, Lothringen seinem Schwiegersohn Konrad, der den Beinamen der Rote hatte, Schwaben seinem Sohn L i u d o l f. Er selbst beherrschte auer Sachsen Franken, das keinen Herzog wieder erhielt. Andrerseits traf er eine Neuerung, die von groer Bedeutung fr die Geschichte Deutschlands gewesen ist. Der deutsche Staat brauchte, zumal seit die Grafen sich weniger als Beamte denn als Fürsten fhlten, Beamte, die dem König ergeben waren und zugleich hhere Bildung besaen. Diese fand Otto in der hohen Geistlichkeit. So zog er denn Geistliche in seine Umgebung und in seinen Rat; die Bischfe, welche ihr Lehen nicht auf Nachkommen vererben konnten, belehnte er nicht nur mit reichem Grund-besitz, sondern auch mit grflichen Rechten; sie waren von nun an in erster Linie Beamte des Reichs, erst in zweiter Linie Beamte der Kirche. Zum Erzbischos von Kln machte Otto seinen jngsten Bruder Bruno, der sich in segensreicher Weise um die Ausbildung der Geistlichkeit bemhte. Das Reich Ottos war nunmehr stark genug, um seine Macht auch auer- ^ebgeen8 halb seiner Grenzen geltend zu machen. Die Kriege gegen die Wenden wurden fortgesetzt und mit groer Grausamkeit gefhrt. Gero, der Mark-graf der wendischen Mark, lud einst dreiig wendische Fürsten zu sich und lie

4. Deutsche Geschichte - S. 41

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser. In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehrige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Norman nj n. /aenjfenr; Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als khne See-sahrer und Seeruber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seine-Mndung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurckkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrngt wurde; sie **** beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rckkehr eingeladen, kamen sie bald in greren Scharen, lieen sich nieder und drngten seitdem in fortwhrenden Kmpfen Griechen und Sarazenen Schritt fr Schritt zurck. Heinrich Ii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten der str^er Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte fr die Zucht in den Klstern und grndete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser. 43. Unter dem schsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich, innen und auen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewutsein war entstanden; das Wort deutsch, d.h. volkstmlich, das zunchst die Volkssprache im Gegen-satz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von wlschem, d. h. romanischem Wesen. Whrend vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glnze der rmischen Kaiser-^trone geschmckte, knigliche Macht. Das deutsche Reich war das mchtigste der abendlndischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurckgedrngt, der Ackerbau warf hhere Ertrge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klster. Schon entstanden die ersten Mrkte, wo unter kniglichem Schutz die Kaufleute ihre Waren ver-kauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher stdtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die B i l d u n g Bildung, nahm allmhlich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend

5. Deutsche Geschichte - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kaistrzeit 919 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein khner Versuch scheiterte. Niederlage Bei C o t r o n e erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer So trotte. Wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mhe, indem er sich ins Meer strzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rstete, starb er pltzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis 41. Otto Iii. 9831002. Ottos Ii. Tod war ein groes Unglck; W??dm- denn er hinterlie einen erst dreijhrigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand ftjg Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstrt. Unter diesen Umstnden war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Gromutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischfe sttzten. Unter ihrem Einflu wuchs der junge, begabte König heran; er erfllte sich mit tiefer Frmmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Ma von Kenntnissen und Bildung. Whrend er sich zeitweise in frommer Demut harten Bubungen hingab, schaftsmne er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines mrchenhaften Weltreichs nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er zu ziehen; die schsische Roheit" war ihm verhat. Als sechzehnjhriger Jngling zog er der die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und er-baute sich einen Palast, wo er, von glnzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurckgekehrt, wallsahrtete der schwrmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Mrtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Groen ffnen lie. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Auf st and der Rmer vertrieb ihn aus der Stadt, die Ottos in. er zu seiner Residenz erkoren hatte, und pltzlich verschied er in einer Burg iou'2. der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen muten, nach Deutschland gefhrt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis 42. Heinrich Ii. 10021024. Auf diesen phantastischsten aller 1024 deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwgen, aber an seinen Plnen mit Zhigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii., bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Groen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestrte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen mssen.

6. Deutsche Geschichte - S. 47

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich V. 1106 1125. 47 (f. 52). Ja, auch die eigene Familie blieb dem Kaiser nicht treu. Sein ltester Sohn Konrad, den der Vater schon zum König hatte krnen ^fall^ lassen, lie sich, während Heinrich auf einem zweiten Zuge in Italien weilte, dort von der ppstlichen Partei verfhren und fiel ab; er war der erste deutsche König, der dem Papste den Steigbgel hielt. Er starb spter in Italien. Der Kaiser aber, durch Leiden zu einer hoheitsvollen Milde und Ver- Henrich iv. hnlichkeit gereift, setzte in seinen letzten Lebensjahren alle Kraft daran, Friedens-dem von Krieg und Fehde zerrtteten Deutschland den Frieden wiederzugeben. Er verkndete einen allgemeinen Landfrieden, suchte die Bauern und das aufblhende Brgertum in den Stdten zu schtzen und die Landstraen vor Wegelagerern zu sichern und trat dem trotzigen, fehdelustigen Adel ent-gegen. Mehr und mehr fand er Anerkennung; nur die Kirche verharrte in ihrer Feindschaft. Da mute es der Kaiser erleben, da auch sein zweiter Sohn, Hein-Abfall^ rich, ihm untreu wurde. Er hatte ihn nach Konrads Absetzung zum König krnen lassen, jedoch erst nachdem er geschworen hatte, nicht vor des Vaters Ableben nach der Krone zu greifen. Trotzdem verlie ihn im Jahre 1105 sein Sohn, auf die Mistimmung des niederen Adels und die Bundes-genossenschast der Kirche bauend. Wieder waren es die Städte, die dem Kaiser treu blieben. Da gelang es dem Sohne durch die schnde Vor-spiegelung, er wolle sich unterwerfen, den Vater zu betrgen; er nahm ihn verrterisch gefangen und zwang ihn zu Ingelheim der Krone zu ent-sagen. Aber der Kaiser entfloh; er begab sich nach Lttich zu dem ihm treu gebliebenen Bischof. Der Brgerkrieg drohte von neuem auszubrechen; da starb Kaiser Heinrich, erst 56 Jahre alt. Heinrichs iv. Sein Sarg stand, da er im Banne gestorben war, noch jahrelang auf U06. ungeweihtem Boden, bis er in dem Dome zu Spei er, der Grabeskirche der frnkischen Kaiser, die Ruhe fand. Heinrich V. 1106-1125. 50. Heinrich V. war ein tatkrftiger, aber auch rcksichtslos harter, von niemand geliebter Fürst. Mit Hilfe der Kirche war er emporgekommen; aber die Kirche hat nicht weniger als die Fürsten seine harte Hand versprt. Sobald es ihm die deutschen Verhltnisse erlaubten, zog er nach Italien und ertrotzte von dem Papste die Kaiserkrnung. Bald aber brach ein Kaiser-Aufstand der deutschen Fürsten aus; ihr Fhrer war der Herzog Lotharttcmun9' von Sachsen. Ein neuer Papst verhngte der den Kaiser den Bann. So wurde Deutschland wiederum von Zwietracht zerrissen.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 90

1911 - Breslau : Hirt
90 Deutsche Geschichte im Mittelalter. licher beranstrengungen. Nach seinem Tode trat ein Stillstand in der unteritalischen Eroberungspolitik ein. Er ist der einzige deutsche Kaiser, der in Rom begraben liegt. Fr Otto Iii. (9831002), fhrten während seiner Minderjhrigkeit seine Mutter Theophauo und spter die Gromutter Adelheid, beide Frauen beraten vom Erzbischos Willegis von Mainz, die Regentschaft. Er brachte Rom und dem Sden eine bertriebene Vorliebe entgegen. Zum Kaiser gekrnt, baute er sich einen Palast auf dem Aventin und wollte Rom zur Hauptstadt des theokratischen Universalreichs erheben, das er zu grnden gedachte. Er sah in Karl dem Groen sein Vorbild. In Aachen lie er dessen Gruft ffnen, um sich an seinem Anblick zu begeistern; seine letzte Verfgung war, an Karls des Groen Seite bei-gesetzt zu werden. Von bleibenden Erfolgen seiner kurzen Regierung kann nicht gesprochen werden. Mit dem jhen Wechsel seiner Stimmungen zwischen Hingabe an phantastische Bilder von einer alles berbietenden hchsten Gewalt und schrfster Weltentsagung ist Otto eine typische Gestalt fr eine Zeit, auf die die Ideen von Cluny Einflu zu gewinnen anfingen. An seinem zweiten Rmerzuge nahm Bertold von Zhringen teil*\ In Heinrich Il. (10021024), dem Urenkel Heinrichs I., waltete der nchterne, aber willenskrftige, auf das Erreichbare gerichtete Herrscher-geist vor. Er war fromm, aber streng und fest gegen die Bischfe und bte. Seine Stiftung Bamberg, eine Missionsstation fr die heidnischen Bewohner am oberen Main, schliet sich den groen Bistumsgrndungen Ottos wrdig an. Dreimal ist er nach Italien gezogen; 1004 wurde er als König der Langobarden gekrnt, 1014 in Rom zum Kaiser. 44. Die stlichen Verhltnisse gewannen damals besondere Bedeutung. Im Besitz einer gesicherten Ostgrenze hatte Otto I seine italischen Plne ausgefhrt. Kaum war Otto Ii. bei Eotrone geschlagen worden, so hatten sich die Slawen erhoben und Ottos I. Werk vernichtet. Boleslav Chrobry von Polen wurde der Schpfer eines groen Slawenreiches, und Otto Iii. hatte ihn noch dadurch untersttzt, da er Gnesen zum Erzbistum erhob und dadurch nicht nur die kirchliche Selb-stndigkeit Polens begrndete, sondern auch der deutschen Kirche die Mg-lichkeit der Ausdehnung nach Osten nahm. Heinrich Ii zwang zwar Boleslav, die Oberhoheit des Kaisers anzuerkennen, mute ihn aber im Besitze der Lausitz lassen. In derselben Zeit bekehrte sich Stephan von Ungarn zum Christen-tum und empfing aus der Hand des Papstes die Knigskrone. *) Im Jahre 999 verlieh Otto Iii. dem Grafen Bertold das Recht, in Bilingnn einen ffentlichen Markt zu grnden und einzurichten mit Mnze, Zollsttte und Bann-geroalt". Bon hier aus fhrte die belebteste Handelsstrae nach dem ebenfalls zhrin-gischen Breisgau der den Hohlen Graben; viermal nahm es in Zeiten ansteckender Seuchen die Freiburger Universitt in seinen Mauern auf; bis 1218 zhringisch, kam es 1806 wieder an Baden.

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 92

1896 - Leipzig : Voigtländer
f<- ^r,xtm j&u So entstanden in Thringen und Sachsen die Städte Boslar, Merseburg, Quedlinburg. Ferner schuf Heinrich eine Reiterei. Zu diesem Zwecke muten die Lehenstrger je nach der Gre ihres Lehens eine kleinere oder grere Zahl berittener Kriegsknechte stellen, und so entwickelte sich allmhlich der bald so bedeutsam hervortretende Ritt er stand. Nach diesen Vorbereitungen wandte sich Heinrich zunchst gegen die S laven (oder Wend en) an der Elbe, die zum Teil mit den Ungarn ver-bndet waren. Mitten im Winter eroberte erbrennabor (Brandenburg), die Hauptstadt des Stammes der Heveller. Zum dauernden Schutz der stlichen Grenze errichtete er die Nordmark. Dann besiegte er die D n e n, und grndete jenseit der Eider die Mctrf Schleswig. Nach Ablauf des Waffenstillstandes besiegte er die Ungarn in einer groen Schlacht bei Riad e oder Rietheburg an derunstrut, 933. Heinrich starb zu Memleben an der Unstrut, und wurde zu Quedlinburg begraben. 2. Otto I der Groe (936973), Heinrichs Sohn, wurde zu Aachen gekrnt. Dabei versahen damals zuerst die Herzge die seitdem blich gewordenen Erzmter des Reichs (Erzkmmerer, Erztruchse, Erz-schenk, Erzmarschall). Als spter mehrere der Herzge sich gegen die knigliche Gewalt auflehnten, unterwarf Otto die Widerspenstigen, schrnkte die herzogliche Gewalt ein und verlieh mehrere Herzogtmer an seine Verwandten. Seinem Bruder Heinrich, der sich den Emprern ange-schlssen hatte, aber dann reumtig zu ihm zurckkehrte, verzieh er, und gab ihm das Herzogtum Bayern. Die Grenzen des Reiches schtzte Und erweiterte Otto durch glckliche Kriege gegen auswrtige Feinde. Die Slaven unterwarf er bis zur Oder und grndete zur Befestigung des Christentums unter ihnen das Erzbistum Magdeburg und die Bistmer Havelberg und Brandenburg. Bhmen wurde lehenspslichtig. Besonders folgenschwer war dann Ottos Ein-Mischung in die Verhltnisse Italiens. Dort war der burgundische König Lothar als König anerkannt worden, aber dann rasch gestorben, und der Mark-gras Berengar von Jvrea hatte sich des Thrones bemchtigt. Da dieser Lothars junge Witwe Adelheid verfolgte, wandte sie sich an den deutschen König Otto um Hilfe. Otto zog mit einem Heere nach Italien, besiegte Be-rengar und vermhlte sich mit Adelheid. Darauf lie er sich in Mailand als König von Italien die eiserne lombardische Krone aussetzen. Als dann die Ungarn wieder in Deutschland einfielen, besiegte er sie in der groen Schlacht auf dem L e ch f e l d e, 955. Auf einem spteren Zuge nach Italien empfing Otto vom Papste die Kaiserkrone, 962. Seit dieser Zeit blieb die Kaiserwrde bei dem

9. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 93

1896 - Leipzig : Voigtländer
93 deutschen Reiche, das von nun an heiliges rmisches Reich deutscher Nation" genannt wurde. Von da begannen die fr Deutschland so ver-hngnisvollen Rmerzge", indem jeder neugewhlte deutsche König zu-nchst einen Zug nach Italien unternahm, um sich in Rom mit der rmischen Kaiserkrone krnen zu lassen. Auf seinem letzten Zuge nach Italien ver-mhlte der Kaiser seinen Sohn Otto mit der griechischen Prinzessin Theo-ph an o, um auch Unteritalien, das noch zu dem griechischen Kaiserreiche gehrte, an sein Haus zu bringen. Nach Deutschland heimgekehrt, starb er, wie sein Vater, in Memleben, und wurde in Magdeburg bestattet.^ 3. Otto Ii. (973983) hatte zunchst gegen den König von Frank-reich zu kmpfen, der Lothringen dem deutschen Reiche entreien wollte und schon die Kaiserstadt Aachen unvermutet mit einem Heere berfallen hatte. Der Kaiser trieb den franzsischen König bis nach Paris zurck und zwang ihn, auf Lothringen Verzicht zu leisten. Auf einem Zuge nach Unter-4l yv Italien, dessen Besitz er im Namen seiner Gemahlin beanspruchte, erlitt er/ eine Niederlage und entging nur mit Mhe der Gefangenschaft. Er starb iir Rotn irrt 28. Jahre seines Alters, das Reich seinem unmndigen Sohne ber-lassend, der eben in Aachen als König gekrnt war. 4. Otto Iii. (9831002), bei seines Vaters Tode erst drei Jahre alt, stand zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Theophno, die, untersttzt von dem gelehrten franzsischen Abt Gerb ert (spter Papst Sylvester Ii.), den Sinn des Wunderkindes" von der schsischen Roheit" auf die griechisch-rmische Bildung hinlenkte. Kaum zum Jnglinge heran-gewachsen, zog Otto der die Alpen nach Italien, lie sich in Rom zum Kaiser krnen und begeisterte sich an dem Gedanken, die ewige Stadt zur Hauptstadt des Reiches und zum Kaisersitze zu erheben. Doch die Rmer vergalten des jungen Kaisers Vorliebe fr ihre Stadt mit wiederholten Emprungen. Er starb, ein Jngling von 22 Jahren, in Italien. 5. Heinrich Ii. der Heilige (10021024), Herzog von Bayern, ein Urenkel König Heinrichs I., hatte namentlich in Italien viele Kmpfe zu bestehen. Er empfing in Rom die Kaiserkrnung, bei der ihm der Papst den goldenen, mit einem Kreuze gezierten Reichsapfel, das Sinnbild der Weltherrschaft, berreichte. Ein Freund der Geistlichkeit, machte er mit seiner frommen Gemahlin Kunigunde viele kirchliche Stiftungen; namentlich grndete er das Bistum Bamberg, in dessen Dome er mit seiner Gattin bestattet ist. Mit ihm erlosch das schsischekaiserhaus. Whrend der Regierung Heinrichs Ii. setzten sich die Normannen in Unteritalien fest, wo sie das Herzogtum Apulien grndeten.

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 81

1896 - Leipzig : Voigtländer
81 nur 13jahre; dann drangen dielangobarden, die das Gepidenreich erobert hatten, unter Albin in Italien ein, und unterwarfen zunchst Ober-italien, wo sie das Langobardenreich (Lombardei) mit der Hauptstadt Pavm grndeten, 568/Darauf eroberten sie auch noch einen groen Teil von Mittel-italien. Aber durch das frhzeitige, gewaltsame Ende Alboins, der auf An-stiften seiner Gemahlin (Rosamunde) ermordet wurde, geriet der langobar-dische Siegeslauf ins Stocken. Die Langobarden brachten es nie dahin, das ganze Italien zu unterwerfen. Namentlich die wichtigen Hauptstdte Rom und Ravenna mit ihrem Gebiet, sowie die Ksten Unteritaliens verblieben unter der Herrschaft des ostrmischen Reiches und bildeten das Exarchat Ravenna"./ Infolge dieser Verhltnisse wurde der rmische Bischof oder Papstwie er etwa von dieser Zeit an genannt wurde, thatschlich fast ganz unabhngig von jeder weltlichen Macht. Mit dem groen Gregor I., der zu dieser Zeit (ca. 600) Papst war, beginnt die von da an immer mehr wachsende Macht des Papsttums. 46. Das Christentum unter den germanischen Vlkern. 1. Vor Bonifatius. Schon während der Vlkerwanderung waren viele deutsche^Völker zum Christentum bekehrt worden. Zuerst von ihnen waren die Goten Christen geworden. Seit Chlodwigs Sieg beimpich hatten sich die Franken dem Christentum zugewendet. In das innere Deutsch-land kam das Evangelium teils aus Irland, das schon im fnften Jahrhundert sich bekehrt hatte, teils aus England, wo Papst Gregor der Groe am Ende des 6. Jahrhunderts das Christentum hatte verkndigen lassen. 2. Bonifatius. Der eigentliche Apostel der Deutschen aber wurde der angelschsische Mnch Winfried, mit kirchlichem Namen Bonifatius genannt. Zuerst wirkteer unter den wilden Friesen, dann in Hessen und Thringen. Der Papst erhob ihn zum Erzbischos der gesamten , deutschen Kirche. Seine Lieblingstiftung war das Kloster Fulda. Er hatte spter seinen erzbischflichen Sitz in Mainz. Doch entsagte er als vier-uudsiebzigjhriger Greis dieser Stellung, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und das Werk ihrer Bekehrung zu vollenden. Hier fand er den Mrtyrertod (754). 3. Das Klosterwesen, Wichtig fr die Anpflanzung und Ansbreming des Christentums wurde besonders das Klosterwesen. Bald nach seiner Entstehung in gypten auch im Abendlande verbreitet, erhielt es durch Benedikt von Nursia (529) eine neue Gestaltung, indem dieser auer Religionsbungen auch Handarbeit, Landbau und Unterweisung der Jugend zur Aufgabe der Mnche machte; bald trat auch wissenschaftliche Beschftigung hinzu. Seine Andr-Sevin. Kurzer Lehrgang der Geschichte. fi , J U Mhjfo, Su /-r M Www m. <" H ' ' * ' C . ' :^ ' th.
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