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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 112

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
112 Mittlere Geschichte. düng mehr wagten. Später kamen die Räuber wieder und verlangten sogar s. 980 förmlichen Tribut. Da ließen einmal (1002) die Engländer sämmtliche ansäßige Normannen an Einem Tage ermorden. Aber auf diese dänische Vesper hiu kam der dänische König Swen zur Rache. In zehn Jahren eroberte er London und damit ganz England. Sein Sohn Knut der Große regierte nach ihm (1016—36) mit Glück und Weisheit. Er war der mächtigste König des Nordens, da ihm auch Dänemark, Schweden und Norwegen Unterthan waren. Daraus zerfiel das Reich; und die Engländer wählten wieder einen einheimischen Prinzen, Edward den Bekenner. Noch einmal kamen Normannen mit Wilhelm dem Eroberer (s. Abb.), welcher 1066 von der Normandie her eindrang. Er gewann durch eine einzige Schlacht das ganze Reich, behauptete es mit Strenge, und gab ihm eine neue Verfassung und einen neuen Regentenstamm, der in weiblicher Linie noch immer regiert.

2. Das Mittelalter - S. 78

1913 - Leipzig : Voigtländer
78 Das Mittelalter. Straen Huser Gewappnete paarweise auf ihnen gehen Konnten- eine mchtige Der strkung des Mauerringes bildeten zahlreiche Trme, die mit allerlei Geschtz bewehrt waren, fluch die Tore waren durch starke Vollwerke geschtzt. Die Straen waren in den meisten Stdten noch nicht sehr sauber; doch fing man an, sie mit Steinen zu pflastern. Bei festlichen Gelegenheiten wurden sie abends mit Hackein und Laternen beleuchtet, fluch Kanle, Wasserleitungen und ffentliche Brunnen wurden angelegt. Die Huser wurden schon vielfach aus Steinen erbaut und mit hohen Giebeln, (Erkern und Trmchen geschmckt; ihre Fenster wurden jetzt meist mit runden Glasscheiben und im Erdgescho mit kunstvoller Vergitterung versehen. Gebude* Jedes Haus hatte sein Wahrzeichen". Am Marktplatz erhob sich das Rathaus; in seinem Erdgescho befand sich meist eine Halle fr die groe Stadtwage; der Rathaussaal diente nicht nur fr Sitzungen des Rates, sondern auch fr Festlichkeiten. Grere Städte hatten besondere Kauf-Huser und hochzeithujer. Zahlreiche Kirchen luden zum Gottesdienst ein (Bzk 12). Di Hansa 4. Die Hansa. Whrend die anderen Stdtebndnisse bald wieder zerfielen, erhob sich die Hansa zu immer grerer Ittacht. Sie umfate seit dem vierzehnten Jahrhundert mehr als 70 reiche, mchtige Städte. Lbeck trat an die Spitze des Bundes; daneben waren Hamburg und Bremen, Kln, Braunschweig und Magdeburg, Stralsund und Danzig wichtige Hansastdte. Die Hansa hatte auch Handelsniederlassungen im Auslnde, z. B. in Brgge in Flandern, in London (Stahlhof), in Bergen an der norwegischen Kste und in Nowgorod in Rußland. Wenn ein Bundesglied sich den Satzungen der Hansa nicht fgen wollte, wurde es verhaust", d. h. mit einer Art Bann belegt, der sehr gefrchtet war (Karte Viii). er^nfo Sur Wahrung ihrer Handelsvorrechte mute die Hansa fter gefhrliche Kriege unternehmen, aus denen sie siegreich hervorging. So ber-wanden ihre Kriegsschiffe, die Tausende von Bewaffneten an Bord fhrten, sogar den König von Dnemark. ianfa Einen groen Gewinn verschafften den (Dstseestdten der Hansa der Heringsfang, ihr Wohlstand wurde deshalb sehr vermindert, als die Heringszge sich nach anderen Gegenden wandten. Im sechzehnten Jahr-hundert verfiel die Hansa, da durch die Entdeckung neuer Seewege und (Erdteile eine nderung des Handels eintrat. Bauernfton& 5. Der Bauernstand. Immer trauriger wurde die Lage der Bauern. Landleute mit freiem Grundbesitz gab es nur noch in wenigen Gegenden Deutschlands, z. B. in Westfalen und Friesland. Die meisten Bauern wurden von Fürsten und Rittern, von Klstern und Stdten ge-vedriickung knechtet und als Leibeigene behandelt. Ihre Frondienste nahmen

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 53

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 53 — P-'l'-Vwr- waren von Gärten und Feldern umgeben. Die Bewirtschaftung bet letztem foroicsucin-hnnbel und Hailb-roerf, Bierbrauerei und Schenkwirtschaft boten den Bewohnern Beschäftigung und Lebensunterhalt. Dieses länbliche Allssehen behielt bic Stadt bis zur Mitte des 16. Jahrh. Umgestaltung der Stadtbefesti-gung. Im 16. Jahrh nnbert ?as Rheintor. ließ Wilhelmiii. (aus dem Hanse Klcoc) die Stabtb esestignng umgestalten. Eine mit Türinen besetzte Mauer reichte gegen die allgemein in Gebrauch gekommenen schweren Feuergeschütze nicht mehr aus. An Stelle der Mauern würden beshalb Erbwälle ausgeführt und anstatt der frühern Türme kleine Bastionen errichtet: Elisabeth dl ugu st a am Eiskellerberg (l), am Friebrichsplatz — nach der bort sich befindenden Stabtmühle (K) Mühlenbastion, mich Bastion Fridericus genannt — (Ii), die Flinger Bastion (Iii) am Stadt-brückchen und bic Berger Bastion (Iv) am Karlplatz. Arider biesen nach und nach entstanbenen Festungsbauten ruurbe südlich vom Berger Tor im alten Schloßgarten (Orangerie) die Eitab elle angelegt, zunächst nur als bloßes Erbwerk mit trockenem Graben. Zwischen Stadt und Citabelle entstaub insolgebessen Düssclborss erster Hasen (Hafenstraße). Unter den letzten klevischen Herzogen scheint es übrigens mit dem Festungs- und Militänucfcn sehr schecht bestellt gewesen zu sein, wie aus den Berichten des bainaligen Artillcriemeisters Brecke wolt hervorgeht. Auf dem Walle, so sagt er, herrsche großellnorbnimg; Ferkel, Das Zolltor. Schafe und Ziegen spazierten auf

4. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 67

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
67 aus- und einlaufen und den Raub verkaufen dürften. Es läßt sich nicht beschreiben, was des loten und bösen Volkes aus allen Ländern von Bauern und Bürgern, von Amtsknechten und allerlei losem Volke da zusammenlief: denn alle, die nicht arbeiten wollten, ließen sich be-dünken, sie wollten von den armen dänischen und norwegischen Bauern reich werden. Dies ließ sich im Anfang wohl ansehen als ein großes gewinnreiches Ding, wodurch den Feinden großer Abbruch gethan wurde, aber Gott helfe, wenn man dem losen Haufen die Hand losläßt, so kann mau ihn doch mit aller Macht kaum verhindern und wehren, daß er Böses thut, auch wenn man ihn in großer Not zu Hilfe rief. Diese Gesellen, die sich so versammelten, nannten sich Vitalienbrüder (oder Likendeeler — Gleichteiler, weil sie ans gleiche Teilung raubten). Als sie aber zur See kamen, vergaßen sie bald ihren Auftrag und behandelten alle als Feinde, die ihnen auf der See in die Hand fielen. Als diese heillosen Brüder nun merkten, daß durch viel Fleiß und Arbeit der Herren aus den Städten die Sache dahin gebracht wäre, daß der König los werden würde, gedachten sie noch eine Unthat anzurichten, ehe es zur Lösung käme und fuhren nach Bergen in Norwegen. Dort raubten sie den (hansischen) Kaufleuten, den Bürgern und auch den Norwegern alles, was sie an Silber, Gold, Kleinodien, Kleidern, Hausrat bekommen konnten, und was der Kaufmann an Fischen aufgespeichert hatte. Das alles nahmen sie und trugen es nach den Schiffen und fuhren nach Wismar und Rostock. Als diese Buben die Beute verkauft hatten, ward ihnen ihr Dienst aufgesagt. Aber sie wollten von ihrem Thun nicht lassen und teilten sich in drei Teile. Eine Schar ging nach Friesland und raubte dort, was sie bekommen konnte, die andere Schar lief in die spanische See und brachte dort den Kaufleuten großen Nachteil, der dritte Haufen zog gegen die Russen und that ihnen großen Schaden. Dieser Seeräuber Hauptleute waren Goedeke Michel, Wichmann, Wigbold und Klaus Stortebecker (d. i. Stürzdenbecher)." (Alb. Richter, Quellenbuch.) Nachdem die Vitalienbrüder etwa fünfzig Jahre der Schrecken der Meere gewesen waren, gelang es den Hansen und ihren Verbündeten endlich, eine große Flotte zum Vernichtungskampfe gegen die Räuber zusammenzubringen. Das größte Schiss der Flotte war das ham-burgische Hauptschiff, ,die bunte Kuh von Flandern'. Die Likedeeler lagen mit ihren Schiffen bei Helgoland, tranken geraubten Wein und achteten nicht des heraufziehenden Wetters. Ein wütender Kampf 5*

5. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 68

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
68 entspann sich. Als aber die ,bunte Kuh mit ihren Hörnern^ das Vorderkastell des Raubschiffes, auf welchem Klaus Stortebecker focht, einrannte, da war das Geschick der Piraten entschieden. Sie flohen und ließen vierzig Tote auf dem Wahlplatze. Unter den siebzig Gefangenen war auch der berüchtigte Stortebecker. Nach Hamburg geführt, wurden sie ohne Gericht zum Tode verurteilt. Da erbaten die armen Sünder als letzte Gunst vom Rate der Stadt die Erlaubnis, in ihrem besten Gewände und begleitet von Pfeifern und Trommlern zur Richtstätte gehen zu dürfen. Ein zweites Treffen brachte auch den Goedeke Michel mit neunundsiebzig Genossen in die Gewalt der Hansen. Damals sang das Volk: ,Stortebecker un Gödje Micheel Sund nen paar Rovers glikedeel -Se rotiert so lange bet Got Derbrot, Do leben se grot Schanbe un Not? b. i. Stortebecker und Goebeke Michael Sinb ein paar Räuber zu gleichen Teilen; Sie raubten so lange, bis es Gott verbroß, Da litten sie große Schanbe und Not. Noch im Anfange des neunzehnten Jahrhunderts wurde dies Lied an den Küsten der Nord- und Ostsee gesungen. Hanftn Reiche Schätze müssen den Likedeelern in Bergen in den Schoß ge- Bergen. fqßen sein. War doch dort eine der wichtigsten Niederlassungen der Hansa. „Hufeisenförmig ist die norwegische Stadt an dem Meerbusen ,Bergenwaag' gelagert; ihre rechte ältere Seite führt den Namen der ,Brücke'. Hier befand sich die hansische Faktorei (Handlungsniederlassung in andern Weltteilen) und in ihrer unmittelbaren Nähe die Schustergasse unruhigen Angedenkens. Nicht als Gäste, sondern als Herren, als Gebieter der ihnen tiefverschuldeten Bürger, saßen die Hansen hier, gewaltthätig, anmaßend, wie es heute nur Söhne Albions (Englands) sind. Als im Jahre 1455 der königliche Statthalter Olus Nielsen die Deutschen durch willkürliche Zoll- und Handelsmaßregeln erzürnt hatte, empörten sich die Kaufleute und Schiffer, sie schlossen den Statthalter und die Domherren im Kloster St. Munkeles (St. Malcolm) ein und verbrannten Olns Nielsen samt sechzig Menschen. Jene Schuster, ursprünglich deutsche Handwerker, welche die nordischen Könige ins Land gerufen hatten, bildeten eine Art Prätorianer (Leibwache) für die hansischen Kaufleute.

6. Die Ostseeprovinzen - S. 6

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Unterwerfung der Eingeborenen Jetzt aber wollen wir den, der zuerst von uns die Burg besteigt und hineinkommt, mit hohen (Ehren erheben und wollen ihm Hoffe und einen vornehmeren Gefangenen aus der Burg geben, nur nicht den König, den wollen wir ant höchsten Hst über allen aufhängen." Der Plan gefällt allen, und gleich in der Frühe, nach der Feier der Messe, beginnt der Kampf. (Es wird holz zusammengetragen, aber alle Hrbeit ist vergeblich, denn noch war die Seit der Rache (Bottes nicht gekommen. Zur neunten Stunde stecken die (Esten in der Burg ein großes Feuer an. Sie öffnen in der Mauer ein großes Loch, von wo aus sie mit Feuer gefüllte Bäder auf den Turm herabrollen lassen. Sie fügen große Massen holz hinzu, aber tapfer reißen die bewaffneten fristen das Feuer auseinander, zerstören die Räder, dämpfen den Andrang der Flammen und verteidigen ihren Turm. Unterdessen bringen andere holz herbei und stecken die Brücke an. Gegen diese laufen die Bussen zusammen an die Pforte. Johannes von Hppeldern aber, der Bruder des Bischofs, ein berühmter Bitter, trägt Feuer in feiner Hand und beginnt als der erste den wall zu ersteigen. Ihm gesellt sich sein Knappe Peter als der zweite bei, und ohne Verzug gelangen sie an die Befestigung. Kaum hat das übrige Heer das gesehen, so laufen alle ihnen nach. Kurz, jeder eilt, der erste zu fein, . . . (Es hob einer den anderen in die Burg, andere wandten sich zu der Öffnung, durch die die Feinde die feurigen Bäder hinabgerollt hatten, die vordersten machten den folgenden Platz und zwangen mit Schwertern und tanzen die (Esten zur Flucht aus der Burg. Nachdem also schon viele Deutsche in die Burg eingedrungen waren, folgten ihnen die fetten und einige von den Liven. . . . Die Bussen aber, die sich am längsten verteidigten, wurden endlich auch besiegt, flohen in die Burg, wurden von da herausgezogen und alle niedergemacht, zusammen mit dem Könige etwa 200. Andere umzingelten die Burg von allen Seiten. . . . Hm folgenden Tage zog man mit Freuden wieder heim. 3. Die Gründung Heoals.1 Zur selben Zeit (1219) erhob sich der König (Waldemar Ii.) von Dänemark mit einem großen Heer, und es kam mit ihm der ehrwürdige Erzbischof Rndreas von fund und der Bischof Hicolaus (von Schleswig) und ein dritter Bifchof (Peter v. Boeskilde), der Kanzler des Königs, und es war bei ihnen der (Eftenbifchof Theoberich, der früher in Biga geweiht worden war, die livländifche Kirche verlassen hatte und dem König anhing, und der Slawenfürst Idizziaus mit den Seinigen. Sie alle richteten ihre Bewaffneten auf die Provinz Bevele und setzten sich in Lqndanisse, in der ehemaligen Burg der Beveler, fest. Und nach Zerstörung der alten Burg fingen sie an, eine neue zu bauen. 1 Heinrici Chronicon Livoniae Xxiii, 2.

7. Teil 2 - S. 25

1882 - Leipzig : Brandstetter
Das Leben in einem hansischen Kontor. 25 „Overstrand", von den an die Hansen tiefverschnldeten Bürgern bewohnt blieb. Die Übermacht der Hansen beweist folgendes Ereignis. Als der königliche Statthalter Olus Nielsen durch willkürliche Zoll-erhöhnngen und Begünstigung einiger Kaperschiffe die Deutschen erzürnt hatte, erregten diese im Jahre 1455 zu Bergen den heftigsten Aufruhr, schlossen den flüchtigen Statthalter im Mnnkelef-Kloster ein und verbrannten dasselbe trotz aller Bitten des Bischofs mit dem Statthalter, den Domherren und mehr als sechzig anderen Menschen. Der König Christian I. wagte keiue andere Genugthuung zu fordern, als die Wiederherstellung der zerstörten Gebäude, und bestätigte dagegen zu derselben Zeit alle hansischen Privilegien, verbot allen Außerhansen den Kleinhandel und zugleich mit mehr als zwei Schiffen jährlich nach Bergen zu kommen oder an andern Orten Norwegens Handel zu treiben, und erlaubte auch den Holländern nur, in zwei Gewölbeu in Bergen auszustehen. Die Hansen erhielten mit neuen Befreiungen von Zoll und Steuer das Vorrecht, gauz allein das Land mit Lebensrnitteln aller Art, Leinwand und dergleichen notwendigsten Waren zu versorgen. Bergen ist in Bogenform um deu Meerbusen Waug gebaut. Die eine Wasserseite, äußerst günstig für das Anlanden der Schiffe, die „Brücke", war jetzt ausschließlich im Besitz der Hansa, die andere, der „Overstrand", blieb zwar vou den Bürgern von Bergen bewohnt, doch ging anch hierein Hans nach dem andern in die Hände der Deutschen als Pfandschaft für Geld- und Warenvorschüsse über. Den zwischen beiden gelegenen Stadtteil bewohnten Handwerker, die entweder Deutsche von Geburt oder doch von den Deutschen abhängig waren. Dieser Stadtteil hieß von der überwiegenden Anzahl der Schuster die Schustergaffe, war in fünf Ämter mit besonderen Ordnungen und Stationen geteilt, stand ursprünglich unter den königlichen Rentämtern — denn die norwegischen Könige hatten selbst im 13. Jahrhundert diese Kolonie deutscher Handwerker herbeigerufen —, löste sich später immer mehr von der königlichen Gerichtsbarkeit und schloß sich ganz als eine zu allem bereite und ergebene Dienerschaft an die Hansa au. Die „Brücke" brannte im Jahre 1467 ab und wurde nach damaligem nordisch-deutschen Geschmack aufs prachtvollste vou deu Hansen neu und gleichmäßig ausgebaut. Sie war in 21 große und selbständige Höfe geteilt, die zwei Gemeinden, die Marien- und Martinsgemeinde, bildeten. Jeder Hof hatte seinen besonderen Namen und sein besonderes Zeichen: Bremerhof, Mantel, Dornbusch, Lilie u. s. w. Die beiden Kirchen dieser Gemeinden wurden gleichfalls Eigentum der Hausen und erhielten nach der Reformation besondere Geistliche, so daß hier eine ganz für sich abgeschlossene, vollständig organisierte Stadtgemeinde gebildet war. Jeder Einzelhof war von den übrigen durch feste Zäune oder Mauern geschieden, hatte an der Wasserseite eine große, auf das Meer hinausgelegte Brücke, au welcher die größten Schiffe anlegen und löschen konnten, und war ringsum vou laugen, hölzernen Gebäuden umgeben, die im untern Stock Kanfbuden

8. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1872 - Münster : Coppenrath
206 ihrer eigenen Gewerbthtigkeit, sondern auch mit denen fremder Lnder allsgedehnten Handel trieben. Die Hansa. Das Haupthinderni des freien Verkehrs der Städte unter einander war aber noch immer die Unsicher-heit aller Flsse und Wege. Ueberall lauerten Raubritter den Kaufleuten auf, berfielen und plnderten ihre reich bc> ladenen Wagen und Schiffe. Nur mit stark bewaffneter Hand konnte man sich gegen ihre Rubereien schtzen. Darum ver-einten sich im Jahre 1241 die beiden reichen Städte Lbeck und Hamburg und beschlossen, auf gemeinschaftliche Kosten eine hv waffnete Mannschaft zu unterhalten, welche die Wagen und Schiffe begleiten und beschtzen sollte. Andere Handelstdte sanden die Einrichtung so vernnftig, da sie sich gern diesem Bunde anschlssen. Braunschweig war die erste, welche beitrat; dann folgten Rostock, Wismar, Stralsund und viele andere, so da der Bund znr Zeit seiner grten Strke aus fnf und achtzig Stdten bestand. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Stdtebund den Namen Hansa an, von dem altdeutschen Worte Hans", welches Geselle heit, so da hiernach Hansa so viel bedeutet als Gesellschaft oder Bund. Das Haupt dieses groeu Bundes war Lbeck; hier wurden auch die Bundesver-sammlnngen gehalten. Der Bund war in vier groe Quar-tiere getheilt, deren Hauptstdte Lbeck, Branuschweig, Kln und Danzig waren. Selbst auswrtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handelstdte und rumten ihnen bequeme Waarenniederlagen (Stapelpltze) ein. In Rußland hatten sie Nowgorod, in England London, in Norwegen Ber-gen und in Flandern Brgge. Durch eine so umfassende Ver-bindnng wuchs das Ansehen und die Macht der Hansa in solcher Gre heran, da sie es selbst mit mchtigen Knigen aufnehmen konnte. So verlor der schwedische König Magnus durch sie seine Krone. Im Jahre 1421 rstete sie eine Flotte von zweihundert acht und vierzig Schiffen mit zwlstansend Streitern gegen Kopenhagen aus. i

9. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1861 - Freiburg : Herder
Die Normannen. 51 Sachsen, Angeln und Jüten, die Eroberung Britanniens durch diesel- den, ihre nördlichen Nachbarn zu gleichen Unternehmungen reizte. Ueber- dies waren die Normannenländer übervölkert, daher Auswanderung ^iachen^der nothwendig und diese konnte nur eine kriegerische sein. Das väterliche ° * Gut erbte immer der erstgeborne Sohn, ein nachgeborner erhielt eine Waffenrüstung, und war sein Vater reich, ein Schiff dazu, auf welches er Seinesgleichen zu Raubfahrten einlud. Dies geschah im Frühjahr; im Herbste kehrte man mit der Beute heim, feierte das Jul fest Julfcst. (Wintersonnenwende) mit, freute sich beim Gelage der bestandenen Abenteuer und fuhr im Frühjahre zu neuen aus. Auch Hungersnoth veranlaßte Auswanderungen; bei einheimischen Kriegen retteten sich die Besiegten auf das Meer und die Sachsenkriege Karls des Großen scheinen auch den Religionshaß der Normannen entflammt zu haben. Z 157. Schon 808 griffen sie Karls Bundesgenossen, die Obo- Raubfahrtcn triten an, 810 Friesland, zogen sich aber zurück, als sie des Kai- „^^*808^ fers Anwesenheit vernahmen (die Sage läßt ihn beim Anblicke der normannischen Schiffe in der Ahnung des kommenden Unheils Thränen vergießen). Ein Schwarm Wikinger (d. h. Seefahrer) erschien 836 in der Schelde und verbrannte Antwerpen; das gleiche Schicksal traf Bremen 843, Hamburg 845; die Sachsen wiesen 846 die Räuber blutig zurück, doch kamen sie 848 nach Geldern, 850 nach Friesland und überhaupt vergingen von 840—911 wenige Jahre, in welchen die Küstenländer von der Esbe bis zur Garonne von Ver- heerungszügen und Brandschatzungen verschont blieben; selbst die Mo- hammedaner in Spanien wurden von den Normannen heimge- sucht, Italien geschreckt, ja bis an die syrische Küste fanden die Wikinger den Weg. § 158. Bei ihren Einfällen hausten sie schonungslos; schweren Charakter Raub konnten sie nicht mitschleppen, daher zerstörten sie, was brennen und brechen mochte und erschlugen die Gefangenen ohne Unterschied des Geschlechts; besonders hatten sie es auf die Klöster und Kirchen abge- sehen, welche zu Ehren der Äsen in Flammen aufgehen mußten. Zuletzt vereinigten sie sich zu großen Geschwadern unter Seekönigen, setzten sich am untern Laufe der Flüsse fest und zogen im Winter nicht mehr heim, wie sonst, denn sie suchten jetzt nicht mehr bloß Raub, sondern feste Wohnsitze. Aus ihren Lagern brachen sie unter Heerkönigen in das Binnenland ein und bestiegen die erbeuteten Kriegsroffe; so zog z. B. 881 ein Normannenschwarm die Maas auswärts, verbrannte Utrecht, Mastricht, Tongern, wandte sich über Aachen und Jülich an den Rhein, zerstörte Köln und Bonn, erschlug bei Prüm viele tausend Bauern, welche sich als Landsturm zusammengeschaart hatten, verwandelte Trier in einen Schutthaufen und kehrte über die Ardennen an die untere Maas zurück. Arnulfs Sieg an der Dyle verschaffte Deutschland Ruhe, Frankreich schützte Karl der Kahle durch die Abtretung der Normandie, und überdies wandte sich der Haupt- strom der normannischen Auswanderung nach den britischen Inseln. Äie Uormänner auf Man, Irland, Island, Grönland, in Nordamerika. § 159. Norwegen, das von ungefähr 30 Häuptlingen oder sogenannten Königen beherrscht wurde, unterwarf von 863—875 König

10. Geschichte des Mittelalters - S. 205

1861 - Münster : Coppenrath
205 Die Hansa. — Das Haupthinderniß des freien Verkehrs der Städte unter einander war aber noch immer die Unsicherheit aller Flüsse und Wege. Uebcrall lauerten die Raubritter den Kaufleuten auf, überfielen und plünderten ihre reich beladenen Wagen und Schiffe. Nur mit stark bewaffneter Hand konnte man sich gegen ihre Räubereien schützen. Darum vereinten sich im Jahre 1241 die beiden reichen Städte Lübeck und Hamburg und beschlossen, auf gemeinschaftliche Kosten eine bewaffnete Mann- schaft zu unterhalten, welche die Wagen und Schisse begleiten und beschützen sollte. Andere Haudelstädte fanden diese Ein- richtung so vernünftig, daß sie sich gern diesem Bunde anschlössen. Bkaunschweig war die erste, welche beitrat; dann folgten Rostock, Wismar, Stralsund und viele andere, so daß der Bund zur Zeit seiner größten Stärke aus fünf und achtzig Städten bestand. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Städtebund den Na- men Hansa an, von dem altdeutschen Worte „Hans", welches Geselle heißt, so daß hiernach Hansa so viel bedeutet als Gesell- schaft oder Bund. Das Haupt dieses großen Bundes war Lübeck; hier wurden auch die Buudesversammlungen gehalten. Der Bund war in vier große Quartiere getheilt, deren Hauptstädte Lübeck. Braunschweig, Köln und Danzig waren. Selbst auswärtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handel- städte und räumten ihnen bequeme Waarenniederlagen (Stapel- plätze) ein. In Rußland hatten sie Nowgorod, in England London, in Norwegen Bergen und in Flandern Brügge. Durch eine so umfassende Verbindung wuchs das Ansehen und die Macht der Hansa in solcher Größe heran, daß sie es selbst mit mächtigen Königen aufnahm. So verlor der schwedische König Magnus durch sie seine Krone. Im Jahre 1421 rüstete sie eine Flotte von zweihundert acht und vierzig Schiffen mit zwöls- tausend Streitern gegen Kopenhagen aus. Die Blüthe der Hansa hat nngefähr dreihundert Jahre ge- währt. Im fünfzehnten Jahrhundert verfiel sie nach und nach, weil zu der Zeit für öffentliche Sicherheit und Ordnung kräf-
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