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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 142

1911 - Breslau : Hirt
142 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Nach einigen Jahren berschritten die Ritter, von Kreuzfahrern aus dem Reiche untersttzt, den Flu und legten die erste Burg auf dem rechten Ufer an. Sie wurde im Sommer notdrftig befestigt und mit einigen Rittern besetzt. Sobald im folgenden Jahre die Kreuzfahrerscharen ein-getroffen waren, wurde von dem gewonnenen Platze aus eine neue Er-oberung unternommen und eine zweite Burg errichtet. Aus den zuerst nur notdrftig befestigten Bollwerken entstanden allmhlich mchtige steinerne Reval [Riga Kurland imemel Knigsberg Oanzig rmarienburq J Hchst! 130t1w / < Tannenberq ^ 6 x inn .. . (ulmj^r. 1112 /"' Gebiet des Deutschen Ordens. Burgen. So schritt der Orden Jahr fr Jahr vorwrts, doch unter-warf er Preußen weniger durch Schlachten als durch planmige Be-siedlnng mit deutschen Bauern und Brgern. Schon nach wenigen Jahren erreichte er, die Weichsel abwrts ziehend, die Ostseekste. 1237 ver-einigte sich der Schwertritterorden nach einer schweren Niederlage durch die Livluder mit dem Deutschen Ritterorden. Whrend eines furchtbaren Aufstandes, der um die Mitte des Jahrhunderts ausbrach und mehrere Jahrzehnte dauerte, wurden die Preußen fast ausgerottet. Die Reste, die sich unterwarfen, wurden verpflanzt und mitten unter deutschen Kolonisten angesiedelt. Diese groen Erfolge konnten nur unter der Teilnahme der ganzen Bevlkerung im Deutschen Reiche erfochten

2. Das Mittelalter - S. 136

1893 - Leipzig : Dürr
— 136 — Veranlassung zu endlosen Fehden, bei denen allein die Gewalt, die Faust, die Entscheidung herbeiführte. Mau nennt daher diese Zeit die Zeit des Faust rechte s. Auch die reichssreieu Ritter, die nicht mehr dem Kaiser und seinen hohen Unternehmungen zu dienen hatten, kämpften auf eigne Hand, und von ihren Burgen aus überfielen sie den friedlichen Kaufmann, der seine Waren von Stadt zu Stadt führte, beraubten ihn, nahmen ihn gefangen und erpreßten von ihm ein hohes Lösegeld. Da die alten Rittergelübde ihre Bedeutung verloren hatten, so fand sich bald ein Vorwand, sie zu brechen und zum gemeinen Räuber zu werden. Der Ritter behauptete, von einer nahen Stadt beleidigt worden zu feilt, machte das Fehderecht gegen sie geltend und warf ihre Kaufleute nieder. Es war die „kaiserlose, die schreckliche Zeit", die Zeit des Interregnums. Im Gegensatze zu den Raubrittern entstanden die Städtebündnisse. Die gewerbsteißigeu und handeltreibenden Städte, die immer mehr erblühten, schlossen sich zusammen, um ihre Kaufleute zu schützen. So erwuchs der rheinische Städtebund, dessen Vorort Mainz war, so vor allem die mächtige Hansa, der nordische Städtebund mit Lübeck an der Spitze. Schon im Jahre 1256 verband sich Lübeck mit Hamburg, Bremen und einer Anzahl westfälischer Orte zum Schutze des Handels zu Wasser und zu Lande, und zuletzt umfaßte der Bund alle freien Städte bis tief in das Innere Deutschlands und selbst nach Rußland hinein, Nowgorod gehörte dazu. Der Name Hansa tritt aber erst viel später (1344) in Urkunden auf. Um diese Zeit entwickelte sich im Osten des deutschen Reiches ein neuer Staat, das Ordensland Preußen. Als Sultan Saladin das heilige Land erobert hatte, gab es für die geistliche Ritterschaft dort wenig mehr zu thun. Die Brüder sehnten sich nach Thaten. Da kam der Ordeitsmeister der Dentfchritter, Hermann von Salza, auf den Gedanken, die heidnischen Preußen an der Ostsee zwischen Weichsel und Memel zum Christentum zu bekehren. Angeregt dazu wurde er von dem Herzog von Masovien, der von diesen Nachbarn viel zu leiden hatte. Kaiser Friedrich Ii., dem er als kluger Staatsmann große Dienste erwiesen hatte, gab ihm die Erlaubnis, in dem Ostfeelande Eroberungen zu machen. Sein Feldherr Hermann Balk zog mit den Deutschrittern an den Strand der Ostsee. Es war ein langer, schwerer Kamps, der mit wenigen Unterbrechungen von 1226 bis 1280 währte. Die heidnischen Preußen, ein tapferer und ausdauernder Volksstamm, wehrten sich verzweifelt gegen die neue Lehre und die neuen Herren. Wiederholt zogen deutsche Fürsten den Ordensrittern zu Hilfe, so Heinrich der Erlauchte, der tapfere Markgraf

3. Das Mittelalter - S. 176

1893 - Leipzig : Dürr
— 176 — die Regierungsgewalt das Vorrecht der ganzen fürstlichen Familie, die durch den Erstgebornen vertreten wirb. Albrecht Achilles refibierte nicht in Berlin, fonbern überließ die Marken feinem Sohne Johann (Ticero, er selbst wibmete sich der alten fränkischen Heimat. Man nennt ihn auch den Stäbteseinb, weil er fortwährenb mit den fränkischen Städten, befonbers mit Nürnberg im Streite lag. Es war ein harter Kampf. Mit Albrecht verbündet waren 22 Fürsten und Herren, aber die Nürnberger unter ihrem Stadt-hanptmann Heinrich von Plauen hielten tapfer die Gegenwehr. Jahre 1450 erlitt Albrecht bei Pillenreut eine schwere Niederlage, bennoch fetzte er den Krieg fort, der immer mehr in eine Verwüstung der schönen Maingegenb ausartete. Der Streit der Fürsten mit den Städten lebte unter dem schwachen Regiment Kaiser Friebrichs m. überall in Deutschland von neuem auf. In Schwaben, am Rhein und in Franken wehrten sich die freien Bürgerschaften noch einmal verzweifelt gegen die benachbarten Sanbeshemt, die ihnen keine Vorrechte gönnten, fonbern sie sich, wenn es möglich war, Unterthan machten. Die Hand-werkerheere rückten in „Zechen" georbnet, zu Roß und zu Fuß, unter Führung ihrer Ratsherrn aus, oft verstärkt durch Ritter, die von der Stadt Lohn empfingen. Aber es war ein vergeblicher Kampf. Allmählich erlahmte die Kraft des Ausharrens in den Städten, sie halfen sich mit Sölbnerfcharen, die so unzuverlässig waren, daß sie mehr schabeten als nützten. Nur die alten Reichsstädte, wie Köln, Mainz, Straßburg, Regensburg, Frankfurt, und die großen Hartfastäbte Hamburg, Lübeck, Bremen retteten ihre Freiheit in die neue Zeit hinüber. Währenb das Kurfürstentum Brandenburg im Aufsteigen begriffen war, verlor das Ordensland Preußen rasch an Macht und Bebeutung. Auch hier hatten die Städte einen Bunb geschlossen, um sich vor den willkürlichen Maßregeln des Ordens gegen ihre Privilegien zu schützen. Das ganze Land war im Aufruhr. In feiner Bedrängnis rief der Großmeister den König von Polen Kasimir Hi. zu Hilfe, gleichzeitig boten biefem aber auch die Städte und der mit ihnen ver&unbene Abel ein Bündnis an. Der Polenkönig trat auf die Seite des Landes. Dreizehn Jahre lang kriegte er mit dem Orben, bis biefer enblich im Frieden zu Thorn 1466 ihm Westpreußen abtrat. Den Deutschherrn blieb nur Ostpreußen, der Großmeister verlegte seine Resibenz nach Königsberg. 3. Maximilian I. (1493—1519). Als Friedrich Hi. im Jahre 1493 starb, übernahm sein Sohn Maximilian I., der schon bei Lebzeiten des Vaters zum römischen

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 79

1907 - Leipzig : Voigtländer
39. Brandenburg-Preuen seit der Reformation. 79 5. Friedrich I. Kurfürst von Brandenburg. Kiedrich mar einer der trefflichsten Fürsten seiner Zeit. Seine Gerechtigkeit und Leutseligkeit gewann ihm balb die herzen des Volkes - seine Tapferkeit warf die Haubritter zu Boben, von benen die (Auitzows die gefhrlichsten waren. Beim Kampfe gegen die Friebensstrer bebiente er sich einer gewaltigen Donnerbchse, der Faulen Grete". (Er pflanzte sie vor den Raubschlssern auf und zerschmetterte mit bicken Kugeln die starken Mauern. So bezwang Friedrich die Wiberspenstigen und verschaffte, von seiner vortrefflichen Gemahlin, der schnen Else", unter-sttzt, dem anbe Ruhe und Sicherheit. Fr diese Derbienste verlieh ihm der Kaiser Stgtsmunb die Mark als erbliches (Eigentum. Das geschah auf der groen Kirchenverfammlmtg zu Konstanz (29, 2). Dort wrbe Friedrich von h ohenz ollern zum Kurfrsten von Branbenburg erhoben. 1415. Mit ihm beginnt die Reihe der Kurfrsten aus dem hohenzollernfchen Hause. 6. Das Ordensland Preußen. Heben Branbenburg ist ein anbrer norbbeutfcher Staat, der sogar auerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches lag, fr die (Erhaltung und Ausbreitung beutfchen Wesens be-fonbers wichtig geworben: das rbenslanb Preußen. Die Preußen, die an der untern Weichsel und Memel wohnten, hatten lange am Heidentum festgehalten und allen versuchen, sie zum christlichen Glauben zu bekehren, hartnckig roiberstanben. (Enblich kam der zur Zeit der Kreuzzge in Palstina gestiftete beutsche Ritterorben (24, 5) in ihr anb und unterwarf es in fnfzigjhrigem blutigem Kampfe. Das Christentum gewann jetzt festen Boben, und eintvanbernbe Snfiebler grnbeten beutsche Stbte und verbreiteten beutsche Sitte. Sitz des (Drbens wrbe die Stadt Marienburg. Etwa zwei Zahrhunberte bauerte seine Herrschaft. Dann mute er sich nach einer unglcklichen Schlacht der polnischen (Oberhoheit unterwerfen und die Hlfte seines Gebietes, Westpreuen, an Polen abtreten. 39. Brandenburg-Preuen seit der Reformation. 1. Joachim I. und Joachim Ii. 3ur Seit der Reformation regierte der Branbenburg Kurfürst Joachim I. von hohenzollern. Whrenb seiner Regierung erwachte von neuem die Raublust des Rbels. Da er biesem Unwesen streng entgegentrat, drohten ihm die Raubritter: Jochimfce,

5. Geschichte - S. 89

1913 - Berlin : Oehmigke
— 89 — Glocken von St. Marien, Nikolai und Petri die Bürger zu den Waffen riefen. Während die Viertelsmeister ihre Abteilungen ordneten und demnächst die bedrohte Seite besetzten, sammelte sich die schwer geharnischte berittene Bürgerschaft und nährn Aufstellung in der Nähe des Gertrandtentores (an der heutigen Gertraudtenbrücke). Inzwischen war der Komtur bis auf Bogenschußweite vor das Köpenicker Tor gerückt und hatte hier, also in der Gegend der jetzigen Alten Jakobs- und Roßstraßen-Ecke seine Scharen zum Sturme geordnet. In der vorderen Reihe standen die Bauern der Ordensdörfer mit Faschinen, Wollsücken, Schippen, Hacken und Äxten, zwischen ihnen die Träger mit den Sturmleitern. Darauf kamen die Söldner mit Lanzen, Morgensternen, Helle-barden und Schwertern; hinter diesen standen die Armbrustschützen und die Reiterei, deren größter Teil als Fußvolk focht. Colditz gab deu Befehl zum Vormarsch, und unter dein Schlachtruf des Ordens „St. Johann!" setzte sich die feindliche Sturm-kolonne gegen das Tor in Bewegung. Der Bürgermeister von Cölln, Siegmund von Rathenow, der auf gegnerischer Seite den Befehl führte, ermunterte die Seinen zur Tapferkeit, und diese überschütteten die erste Reihe der feindlichen Kolonne derart mit Pfeilen und Steinkugeln, daß sie ins Wanken geriet und die Bauern die Flucht ergriffen. Inzwischen war die Reiterei der Städte durch das Gertraudtentor getrabt, hatte die Wasserschlenke, welche die linke Flanke der Johanniter deckte, umgangen und war im Rücken des Feindes erschienen. Da inan ihr Anrücken von den Türmen aus deutlich sehen konnte, so fielen im geeigneten Moment die Zugbrücken des Köpenicker Tores, und heraus stürzte unter Leitung ihrer Gewerksmeister das Fußvolk der Innungen. Die Söldner, die dem ersten Angriff ausgesetzt waren, wehrten sich tapfer: die Ritter eilten zu ihren Rossen, saßen auf und warfen sich der Reiterei entgegen. Längere Zeit schwankte der so entbrannte Kampf; auf beiden Seiten wurde mit gleicher Erbitterung gefochten. Endlich aber blieb dem Komtur nichts anderes übrig, als den Befehl zu geben, sich durchzuschlagen und den Rückzug anzutreten, wobei, ba die Richtung nach Tempelhof sich den Rittern verlegt fand, diese schließlich bett Weg nach Köpenick einzuschlagen gezwungen waren.

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 26

1907 - Leipzig : Hirt
26 berblick der die Brandenburgisch-Preuische Geschichte. Kaiser Ottos Iii., legte sein erzbischfliches Amt nieder und kam als Missionar zu ihnen. Er hatte das Unglck, einen heiligen Hain zu be-treten. Dies bte er mit dem Leben. In der Nhe der heutigen Stadt Knigsberg in Preußen wurde er erschlagen. Seine Leiche wurde aus-geliefert und in Gnesen beigesetzt. Auch die Versuche der Polen, das Christentum bei den Preußen einzufhren, waren vergebens. Diese frchteten, mit der Religion der Polen auch deren Herrschaft annehmen zu mssen. Sie machten Raub-zge in das Gebiet der Polen, und diese wandten sich an den Deutschen Orden um Hilfe. Kaiser Friedrich Ii. und der Papst schenkten dem Orden das ganze Land, wenn er es erobern und zum Christentum bekehren wrde. Im Jahre 1229, in dem nmlichen Jahre, in dem Kaiser Friedrich Et. seinen Kreuzzug unternahm, sandte der Orden seine ersten Ritter ins Preuen-land, die mit der Anlegung einer Burg in der Gegend der heutigen Stadt Thorn ihre Ttigkeit erffneten. König Ottokar von Bhmen, derselbe, der spter im Kampfe gegen Rudolf von Habsburg auf dem Marchfelde fiel, kam dem Orden zu Hilfe; er erschien an der Spitze einer kriegerischen Schar und legte am Pregel den Grund zu der heutigen Stadt Knigs-berg. Grere Scharen kamen nach, als im Todesjahre Rudolfs von Habsburg, im Jahre 1291, die letzte Besitzung der Christen in Palstina verloren ging und dadurch sich das ursprngliche Feld der Ttigkeit des Ordens schlo. Nun ffnete sich hier ein neues, fruchtreicheres Gebiet. Mit den Ordensrittern wanderten viele deutsche Ansiedler, namentlich aus West-salen und Sachsen, ein, die auf dem Boden sich sehaft machten, den die Ordensritter den Preußen im Kampfe abrangen. Aber diese lieen sich nicht leicht das Land ihrer Vter nehmen. Ein halbes Jahrhundert hat der Orden kmpfen mssen, ehe er das Land unterworfen hatte. Nun schritt die Aus-breitung der christlichen Religion und Kultur rasch vorwrts. 80 Städte und 1400 Drfer hat der Orden in dem ehemals wilden Lande angelegt. Handel und Gewerbe entwickelten sich zu schner Blte. Die Städte Danzig, Elbing, Kulm, Braunsberg und Knigsberg schlssen sich dem deutschen Hansabunde an. Niederlndische Ansiedler, die mit dem Kampfe gegen das Wasser vertraut waren, kamen auf den Ruf des Ordens, um die Smpfe trocken zu legen. Die reichen Ertrge des Landes an Getreide, Wachs, Honig, Bernstein und Bauholz gingen nach dem Westen, besonders nach den Niederlanden und nach England. Dafr wurden Wein, Metalle, Scharlach, Leinwand, Salz und die Erzeugnisse des Kunstfleies eingefhrt. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts verlegte der Gromeister des Ordens seinen Sitz nach der Marienburg, einem prchtigen Schlosse bei dem Orte Marienburg. Die Polen, die die Ordensritter gerufen, sahen mit neidischen Augen auf die schnen Erfolge der fleiigen Rittermnche und wollten nun

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 66 — gegen die Friedenstörer bediente er sich einer gewaltigen Donnerbüchse, der „Faulen Grete". Die pflanzte er vor den Raubschlössern aus und zerschmetterte mit ihren dicken Kugeln die starken Mauern. So bezwang Friedrich die widerspenstigen und verschaffte, von seiner vortrefflichen Gemahlin, der „schönen Else", unterstützt, dem Lande Ruhe und Sicherheit. Für diese Verdienste verlieh ihm der Kaiser Sigismund die Mark als erbliches (Eigentum. Ruf der großen Kirchenversammlung zu Konstanz (s. Nr. 27) wurde Friedrich von Höh enzollern feierlich zum Kurfürsten von Brandenburg erhoben (1415). Mit ihm beginnt die Reihe der Kurfürsten aus dem hohenzollerischen Hause. 6. Das (Vrdensland Preußen. Heben Brandenburg ist ein andrer norddeutscher Staat, der sogar außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches lag, für die (Erhaltung und Ausbreitung deutschen Idefensbesonders wichtig geworden: das Ordensland preußen. Die Preußen, die an der untern Weichsel und Memel wohnten, hatten lange am Heidentum festgehalten und allen versuchen, sie zum christlichen Glauben zu bekehren, hartnäckig widerstanden. Endlich kam der zur Zeit der Kreuzzüge in Palästina gestiftete deutsche Ritterorden (s. Nr. 23,6) in ihr Land und unterwarf es in fünfzigjährigen blutigen Kämpfen. Das Christentum gewann jetzt festen Boden. Zur Stütze t>er(Drdensherrfchaft wurden viele feste Burgen angelegt, massen-weis einwandernde Bürger und Bauern gründeten Städte und Dörfer und verbreiteten deutsche Sitte. Sitz des Ordens wurde die Stadt Marienburg. Etwa zwei Jahrhunderte dauerte seine Herrschaft. Dann mußte er sich nach der unglücklichen Schlacht bei Tannenberg (1410) der polnischen Oberhoheit unterwerfen und die Hälfte seines Gebietes,Westpreußen, an Polen abtreten. Sein bleibendes Verdienst aber ist, an der großen deutschen Kolonisation des Ostens entscheidend mitgewirkt zu haben. 29. Kaiser Maximilian, der letzte Ritter. 1. Verfall des Reiches. Dem Kaiser Sigismund folgten leider wieder zwei Kaiser, die für das Deutsche Reich nichts taten: stlbrechtll* und Friedrich Iii. Der furchtbarste Feind der Christenheit, diecürfcen, bedrohte das Reich: es geschah nichts gegen ihn. Der Herzog Karl der Kühne von Burgund erstrebte die Macht auf dem linken Rheinufer: es geschah nichts dagegen. Die von ihm bedrohten Schweizer erbaten Hilfe des Reichs: sie erhielten keine. Das Volk nannte darum den

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 64

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 64 — einwandernde Ansiedler gründeten deutsche Städte und verbreiteten deutsche Sitte. Sitz des Ordens wurde die Stadt Marien bürg. Etwa zwei Jahrhunderte dauerte seine Herrschaft. Dann mußte er sich nach der unglücklichen Schlacht bei Tannenberg (1410) der polnischen Oberhoheit unterwerfen und die Hälfte seines Gebietes, Westpreußen, an P o l e n abtreten. 30» Das Tchießpulver und die Buchdruckerkunst. 1. Das frühere Kriegswesen. Das frühere Kriegswesen war von dem heutigen sehr verschieden, denn man kannte noch nicht die furchtbaren Waffen, die heutzutage die Schlachten entscheiden. Man kämpfte mit Schwert und Lanze oder mit andern Hieb- und Stichwaffen. Die Kraft und die Geschicklichkeit des Armes entschied den Kampf. Daher war der mutige, durch seinen Panzer geschützte Ritter beim Handgemenge stets im Vorteil. Wer ihn angreifen wollte, mußte an ihn herankommen, und war der Angreifer nicht ebenso gerüstet, so unterlag er im Nahkampfe. Die Ritterburgen, die auf unzugänglichen Felsen standen, galten als uneinnehmbar, denn aus der Feme konnte man sie nicht angreifen und zerstören. Diese Kampfesweise änderte sich, als das Schießpulver erfunden war. *: 2. Das Schießpulver. Die Chinesen sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen und durch diese nach Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl, schöne Feuerwerke damit abzubrennen, wußte es aber noch nicht für den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte erst der deutsche Mönch Berthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schießpulvers gilt. Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg (in Baden) gern damit, allerlei Stoffe miteinander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Holzkohle in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes war es Abend geworden, und der Mönch wollte sich mit Hilfe von Feuerstein und Zunder Licht machen, um besser sehen zu können. Da mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Berthold da und staunte über das wunderbare Ereignis. Er wiederholte feine Versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte

9. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 16

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
] 6 Iv. Bus dem Lande des Deutschen (Dröens sie von dannen zu gehen, um zu ihrer Sicherheit die Weichsel zwischen sich und den Preußen in der Mitte zu haben. Sie baten daher besagten Herzog, ihnen eine Burg zu bauen; dieser als ein Gott ganz ergebener Mann ... versammelte sein Volk und erbaute ihnen gegenüber der heutigen Stadt Ilhorn auf einem Berge eine Burg, genannt Vogelfang, wo die Brüder mit wenigen Bewaffneten sich der ungeheuren Menge der Heiden entgegenstellten und den Gesang der Trauer und der Trübsal sangen. Sie hatten ja den süßen Boden ihres Heimatlandes verlassen und waren in ein fremdes Land gezogen, in dem es ihnen beschießen war, viele Jahre Bedrängnis zu leiden. ... Sie hatten ein fruchtbares, friedliches und ruhiges Land verlassen und waren gezogen in ein Land des Schreckens, der Öde und (Einsamkeit, das erfüllt war von hartem Kriege— — Nach Erbauung dieser Burg sandte der Bruder Kon-rad1 Boten an den verehrungswürdigen Mann und frommenbruder Hermann von Salza, den Hochmeister des Deutschen Grdens . . ., und bat ihn demütig, er möge ihm mehr Brüder und Bewaffnete schicken. Dieser schenkte seinen Bitten Gehör und schickte ihm den Bruder Hermann, genannt Balte, zum Meister. 2. Gründung einer Kolomftcndorfcs (Lenzen bei Elbing) 1299. Uötzschke a. a. (D. 109. Bruder Ludwig von Schöpfe, Komtur des Marienordens der Deutschritter zu Jerusalem in Elbing... Mit Rat und Zustimmung unserer Brüder haben wir an Albrecht und Reddimir ausgetan zur Vergabung nach Kul* mifchem Recht 80 zum Hofe Lenzen gehörige Hufen unter folgenden Bedingungen: Besagter Albrecht und Reddimir sollen zum (Entgelt für die Vergabung (locatio) die achte Hufe2 frei vom Zins und das Schulzenamt in besagtem Dorfe für immer besitzen, von diesen 80 Hufen aber haben wir 4 freie Hufen dem Pfarrer des Dorfes zuerteilt.... von den übrigen 68 Hufen sollten die Bauern 4 Freijahre haben vom nächstkommenden Martinstage an. Nach Verlauf dieser sollen sie an demselben Martinstage von jeder Hufe eine halbe Mark der gebräuchlichen Münze und 4 hühner unserm Haufe jährlich zu zahlen gehalten sein. — Außerdem sollen sie von jeder der 80 Hufen unserm Haufe jährlich ein Maß Weizen und ein Maß Roggen (Winterweizen?) liefern. Unter besagten Gütern nehmen wir auch aus Schenken, Mühlen und deren Grundstücke, Wege, Gärten. . ., die wir unserem Hause vorbehalten. Ferner übertragen wir besagtem Albrecht und Reddimir und deren (Erben ... die niedere Gerichtsbarkeit über die Deutschen, die höhere aber . . . behalten wir uns und unsern Brüdern vor. von den Gerichtsgefällen aber . . . wollen wir ihnen ein Drittel überlassen und behalten zwei Drittel unserm Haufe vor. 1 Konrad von Ittafooten. 2 Es soll hier wohl heißen „acht Hufen".

10. Geschichte des Mittelalters - S. 88

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
88 Staufer und Kreuzzüge. 1291 6. Die Ritter- und die Bettel-Orden. *1. Seit Jahrhunderten schon gab es in Jerusalem Herbergen (Hospize) zur Aufnahme der Pilger: so die Brüderschaften vom heiligen Johannes und vom Tempel Salomos. Aus ihnen erwuchsen die Ritterorden der Johanniter und der Templer. Die Brüderschaft des Hospitals ,,Unsrer lieben Frauen Maria", die von bremischen und lübischen Wallfahrern ins Leben gerufen war, wurde jetzt zum Orden der Deutschherren. Alle drei Körperschaften fügten zu den drei Mönchsgelübden noch das vierte: Pflege der Siechen und Verteidigung des Heiligen Grabes. Sie setzten sich aus Rittern, Geistlichen und Dienenden Brüdern (Krankenpflegern) sowie aus Knechten und Mägden zusammen und erhielten reiche Stiftungen im ganzen Abendland. Nach dem Verluste Palästinas siedelten sich die Johanniter auf Rhodus an; als Sultan Soliman die Insel eroberte, überließ ihnen der Kaiser Malta. Die Templer hatten ihre wichtigsten Burgen auf Zypern, wo ihre Reste die Bewunderung der Reisenden erwecken. Ihr Reichtum reizte König Philipp Iv. von Frankreich: unter nichts-würdigen Vorwänden ritz er ihre Besitzungen an sich und ließ die Ritter samt ihrem Hochmeister foltern und verbrennen: das war das Vorbild der Herenprozesse. 2. Die „Brüder vom deutschen Hause" sendete der Deutschmeister Hermann von Salza, der Freund Kaiser Friedrichs Ii., auf den Hilferuf eines Heidenbekehrers aus dem Zisterzienser-Orden in das heidnische Preußen. Unter mächtiger Eiche am Weichselufer schaufelten acht Ritter Graben und Wall für die Stadt Thorn. Sie gewannen zunächst das untere Weichselland. Dann eroberte der Orden unter Strömen Blutes ganz Preußen. Während er hier das Christentum einbürgerte, rief er Massen von Rittern, Bürgern und Bauern ins Land; die füllten es mit Städten und Dörfern, säuberten es von Wölfen und Bären und sicherten es durch Deiche vor Überschwemmungen. Später vereinigte sich der Orden mit dem Schwertorden, der zum Zwecke der Heidenbekehrung gegründet war und bereits Livland und Estland erobert und bekehrt hatte; Kurland nahm das Christentum freiwillig an. Riga, Reval, Dorpat sind Schöpfungen der Schwertbrüder. Ein Denkmal deutscher Kunst ist die von den Deutschherren er-
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