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Feuern noch nie erlebt, waren bald nicht mehr heranzubringen und gerieten in Ver-
wirrung. Als nun Schwerin noch einmal einen Hauptangriff machte, wurde der Feind
geschlagen und zog sich zurück. Schlesien aber blieb in den Händen der Preußen.
Friedrich selbst hatte in dieser Schlacht noch keineswegs seine große Feldherrngeschick-
lichkeit erkennen lassen. Er gestand dies selbst, indem er sagte: „Es ging gleichsam um
die Wette, wer die meisten Fehler machte, der König oder Neipperg" (der östreichische
General). Aber Mollwitz wurde die Schule des Königs und seiner Truppen.
3. Dev Zweite schlesische Krieg. (1744—45). Zwei Jahre später begann der
zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg erkämpfte Friedrich einen glänzenden Sieg,
wobei sich besonders die Reiterei durch Kühnheit und Tapferkeit auszeichnete. Während
die Schlacht tobte und die Kanonen brüllten, waren die evangelischen Bewohner der
Umgegend auf die Knie gesunken, um den Sieg für den König von dem Allmächtigen
zu erflehen. Als später der alte Dessauer auch noch die Sachsen bei Kesselsdorf schlug,
da mußte sich Maria Theresia wieder zum Frieden entschließen und auf Schlesien Ver-
zicht leisten.
43. Aerr 7zcrhr7ige Krrieg. 1756—1763.
1 Mifcrche. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschnierzen.
So oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Thränen in die A. gen. Ihr einziger Ge-
danke war, Schlesien, diese „Perle ihrer Krone", zurückzuerobern. Daher sah sie sich
unter den zahlreichen Neidern Friedrichs Ii. bald nach Bundesgenossen um; solche
fand sie an Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden. Es wurde verabredet, 1757
unvermutet über Friedrich herzufallen und ihm einen Teil seiner Länder abzunehmen.
2. Lowositz. 1756. Friedrich erhielt von diesem geheimen Bündnis Kunde. Ehe
sich die Feinde dessen versahen, stand er mit seiner Armee in Sachsen und schloß die
sächsische Armee bei Pirna ein. Zu ihrer Befreiung rückten zwar die Östreicher heran;
aber Friedrich zog ihnen entgegen und schlug sie bei Lowositz. Das ging aber nicht so
leicht, denn die Östreicher wehrten sich tapfer, so daß Friedrich trotz seines Sieges mehr
Leute verlor als der Feind. Ganz erstaunt riefen die Preußen aus: „Das sind nicht
mehr die alten Östreicher." Bald darauf mußte sich auch die sächsische Armee ergeben,
denn sie hatte nur auf 15 Tage Lebensmittel.
3. H'rerg. 1757. Im nächsten Frühjahre rückte Friedrich in Böhmen ein. Die
Östreicher standen bei Prag auf einem Berge; davor lagen sumpfige Wiesen. Schwerin
riet. noch einen Tag mit dem Angriffe zu warten. Friedrich aber sagte: „Frischefische,
gute Fische!" und sofort ging es in die Schlacht. Aber die Truppen konnten nur lang-
sam auf dem sumpfigen Boden vorrücken, und viele wurden von den feindlichen Kugeln
niedergestreckt. Schon gerieten die Reihen ins Schwanken. Da sprengte der greise Feld-
marschall Schwerin selbst heran, riß einem Fähnrich die Fahne aus der Hand und
stürmte seinen Kriegern vorauf mit dem Rufe: „Mir nach, wer kein Feiger ist." Bald
aber sank er, von 5 Kartätjchenkngeln durchbohrt, zur Erde. An seine Stelle trat sofort
der General Fouque; als auch diesem ein Schuß die Hand zerschmetterte, ließ er sich
den Degen festbinden und führte so das Kommando. Alle Offiziere sprangen vom Pferde
und führten die Truppen persönlich vorwärts. Der Herzog von Braunschweig nahm
nach einander 7 Schanzen. Der König selbst drang im dichtesten Kugelregen vor. End-
lich wurden die Höhen genommen und die Feinde in die Stadt getrieben. Der Verlust
des Generals Schwerin schmerzte den König sehr. „Er ist mehr als 10000 Mann
wert", sagte er.
4. Kollirr. Jetzt begann Friedrich die Belagerung der Stadt Prag. Da kam em
östreichisches Heer unter Daun heran. Friedrich zog ihm entgegen, und am 18. Juni
(1757) kam es bei Kollin zur Schlacht, in welcher er aber fast die Hälfte seiner Armee
verlor. Mitten im Kampfgewühl stürmt der König mit 40 Mann gegen eine Batterie
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