38
§ 20.
Polynesien.
1. Überblick. Unter Polynesien (d. i. Vielinselwelt) versteht man
die unzähligen kleinen Südseeinseln, die über den Großen Ozean, nament-
lich zwischen den beiden Wendekreisen, zerstreut sind. Nach ihrer Be-
schaffenheit unterscheidet man hohe, meist vulkanische Inseln, welche infolge
reichlicher Benetzung üppigen Pflanzenwuchs zeigen, und niedere oder
Koralleninseln; letztere sind durch die aufbauende Tätigkeit der Korallen-
tierchen entstanden, welche in Meeren, deren Wärme nicht unter 18° C.
sinkt, ihre harten Kalkkrusten aufbauen. Diese Korallenbauten nennt man
Strand- oder Küstenriffe, wenn sie sich an die Küste einer Insel anschließen,
Damm- oder Wallriffe, wenn sie, für die Schiffahrt gefährlich, in einiger
Entfernung von der Küste entstehen, und Atolle (Ringinseln), wenn sie um
ein flaches Meeresbecken (Lagune), in welchem das Land versunken ist,
angeordnet sind. Diese Atolle erhalten nach und nach durch Anschrvem-
mungen eine Erdschicht, auf der Palmen und andere Pflanzen wachsen
und Seevögel sich niederlassen.
Das Klima auf diesen Inseln ist milde, sehr gleichmäßig und
gesund. Die Kokospalme, die Banane, der Brotfruchtbaum und mehrere
Knollengewächse sind die wichtigsten Nahrungspflanzen, Baumwolle,
Zuckerrohr, Kaffee und Kakao werden angebaut.
Die Bewohner, die malaiischen Polynesier, sind ein schöner
und begabter Menschenschlag, der aber seit der Ankunft der Europäer
dem Aussterben entgegengeht. Die größte Anzahl derselben ist zum
Christentum übergetreten. Die meisten der polynesischen Inselgruppen
sind im Besitze der europäischen Mächte, welche hauptsächlich mit der
Kopra Handel treiben. Dazu sind einige der Inseln wichtige Häfen
für den Verkehr zwischen Amerika und Asien und Australien.
2. Drei Gruppen lassen sich unterscheiden:
a) Im N., ziemlich unter dem Wendekreis des Krebses, liegen die
Hawaii-Jnseln, welche 1897 von den Amerikanern in Besitz ge-
nommen sind. Die größte Insel der Gruppe, Hawaii, trägt mehrere
Vulkane, deren höchster der Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) mit kahler
Kuppe, ost mit Schnee bedeckt, sich 4200 m erhebt. Er ist jetzt erloschen;
dagegen ist der fast ebenso hohe Mauna Loa (d. i. Großer Berg) noch
fortdauernd tätig. An seiner Seite befindet sich der Kratersee Kilauea,
im Durchmesser 4 km, gefüllt mit wogender, kochender Lava. Die in
herrlicher Umgebung gelegene Hauptstadt Honolulu auf Oahu mit
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Christentum Amerika Asien Australien Hawaii Honolulu Oahu
§ 52. Die Alpen.
und Handelshafen, bedeutende Handelsstadt. Universität. Berühmtes
Museum mit den Bildhauerarbeiten Thorwaldsens; stark befestigt. —
Korsör, Überfahrtshasen nach Kiel. — Aarhus, der einzige be-
deutende Handelsplatz auf dem Festlande, 52000 Einw.
Zu Dänemark gehören:
s) Die zwischen Schweden und Pommern gelegene Insel Born-
Holm mit ihren steilen Kreidefelsen.
d) Die n. von Schottland gelegenen Färöer ( = Schafinseln),
deren Bevölkerung unter Stürmen und viel Niederschlägen zu leiden
hat. Außer Schafzucht wird Fische und Vögelfang (Eidergänse) ge-
trieben.
c) Die im Nw. des Atlantischen Ozeans gelegene Insel Island
(= Eisland). Diese nächst Großbritannien größte Insel Europas ist
ganz gebirgig, von gewaltigen Gletschern und Schneefeldern bedeckt, nur
an der S.-Küste zugänglich. Die Hauptmasse der Gebirge ist vulkanisch;
der größte Vulkan ist der Hekla. Merkwürdig sind die heißen Spring-
quellen, Geysir genannt, welche zu Zeiten bis zu 70 m ihr Wasser in
die Lüfte schleudern. Die Strenge des Klimas und die Rauheit des
Landes überhaupt bewirkt, daß nur 80000 Menschen meist in zerstreuten
Höfen oder nahe der Küste wohnen; sie nähren sich von Schafzucht und
Fischfang. Das Isländische Moos kommt zur Ausfuhr aus dem einzigen
Hafen Reikjavik, 4000 Einw, der im Sommer Dampferverbindung
mit Kopenhagen hat.
Mitteleuropa.
8 52.
Die Alpen.
jl. Lage und Ausdehnung. Die Alpen, das europäische
Hauptgebirge, berühren mit ihrem Sw.-Ende den Golf von Genua, im
O. erreichen sie einerseits die Donau bei Wien, andererseits nähern sie sich
dem N.-Ende des Adriatischen Meeres. Sie ähneln in ihrer Flächen-
ausdehnung einem Füllhorn, dessen Öffnung nach der Ungarischen Tief-
ebene, dessen ausgebogene Seite nach Frankreich und Deutschland, dessen
eingebogene Seite nach Italien gewendet ist. Im allgemeinen nimmt
die Höhe der Alpen nach O. ab, dagegen die Breite und Gespaltenheit
zu. Die Länge des Gebirges beträgt über 1000 km, die von ihm
bedeckte Fläche 220000 qkm; die Breite wechselt zwischen 120 und
220 km.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Holm
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Aarhus Schweden Pommern Schottland Island Europas Kopenhagen Mitteleuropa Genua Donau Wien Frankreich Deutschland Italien
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
1
§ 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen._145
§ 65.
Die Gesteinsarten der Erde. Formationen.
Diejenigen Gesteine, welche die ältesten uns bekannten Bestand-
teile der Erdkruste sind, nennen wir Urgesteine (Gneis, Glimmer-
schiefer usw.). Sie haben, wenn sie aus glühendflüssigen Massen er-
starrt sind, kristallinische Form (Granit, Syenit). Diese Gesteine
bilden gewissermaßen den Grundstock der Erdrinde.
Über ihnen haben sich durch Zersetzungen der festen Gesteine
und durch Ablagerungen aus dem Wasser die Sedimentgesteine als
jüngere Schichten gebildet, zu ihnen gehören Kreide, Sandstein,
Steinsalz und als Verwitterungsprodukte Sand, Mergel, Ton. In-
folge der vielfachen Verschiebungen und Veränderungen der Erdrinde
sind jedoch diese Schichtungen selten in der Reihenfolge übereinander-
liegend zu finden, wie sie einst entstanden sind. Vielmehr sind durch
Schollenbildung. Spaltungen, Faltungen und Verwerfungen die ein-
zelnen Schichten häufig gegeneinander verschoben, ja völlig umgekehrt.
In den Gebirgen tritt oft das Urgebirge der Erde nackt zutage.
Außerdem sind die Schichtungen des Ur- und Sedimentgesteins häufig
durch spätere Ausbrüche des glühendflüssigen Erdinneren wieder durch-
Krochen und überdeckt; zu den aus solchen jüngeren Ausbrüchen ent-
standenen Eruptivgesteinen gehört der Basalt.
Es ist klar, daß Überreste des Pflanzen- und Tierreichs der
Erde sich nur in den Sedimentgesteinen finden können. Solche Über-
reste nennt man Fossilien (fossa = Graben, fossil = aus der Erde
gegraben). Nur auf Grund der in den einzelnen Schichten gefundenen
Fossilien läßt sich ein sicherer Schluß aus das geologische Alter einer
bestimmten Formation der Erde ziehen. (Paläontologiedie
Lehre von der Entwicklungsgeschichte der Erde auf Grund derjenigen
ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner.)
Man unterscheidet folgende Hauptformationen der Erde, die
je nach Jahrmillionen anzunehmen sind:
I. Die Urzeit, Urgebirge, keine Spuren von lebenden Orga-
nismen.
Il Die Primärzeit, das Altertum der Erde. Vorkommen der
als Steinkohlenlager erhaltenen Pflanzenwelt der Farne,
Kalamiten, Lepidodendren. Niedere Seetiere.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 10
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
§ 68. Die Inseln. — § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. 149
Nach der Form unterscheidet man Massen- und Kettengebirge.
Kamm oder Grat ist die über dem Rücken der Gebirge fortlaufende
Linie. Einschnitte der Kammlinie ergeben Einsattelungen, Pässe,
Erhebungen der Kammlinie führen zu Gipfeln.
§ 68.
Die Inseln.
Wir unterscheiden kontinentale und ozeanische Inseln.
Kontinentale Inseln gehören sowohl nach ihrer geologischen
Formation als auch nach dem auf ihnen vorhandenen Tier- und Pflanzen-
leben zum benachbarten Festlande, oder sind wohl gar in älterer Zeit
von diesem losgerissene Stücke (friesische Inseln, England, Tasmanien).
Die ozeanischen Inseln können einen dreifachen Ursprung haben,
a) Sie sind letzte Überreste versunkener Kontinente Madagaskar), b) sie
sind durch vulkanische Tätigkeit über den Meeresspiegel emporgehoben,
c) sie sind durch die Tätigkeit der Korallentiere entstanden und umsäumen
dann entweder riffartig andere Küsten oder bilden ringförmige Inseln
(Koralleninseln, Atolle). Da die Koralle nur in bestimmter Meerestiefe
zu leben vermag, und die Korallenbauten oft in gewaltige Tiefen reichen,
so finden sich diese Bauten nur in Gebieten säkularer Senkung (f. §67).
§ 69.
Wirkungen der Gewässer auf der Erde.
Von der ungeheuren Fläche der Ozeane erheben sich ununterbrochen
Wasserdämpfe, die als Wolken über die Kontinente dahinziehen und hier
als Regen, Schnee, Hagel, Tau, Reif, Nebel niederschlagen.
Ein Drittel dieser Niederschläge verdunstet wieder, ein Drittel
fließt an der Oberfläche ab, ein Drittel saugt die Erde auf. Die Aus-
trittsstellen dieser Wassermassen aus der Erde sind die Quellen.
Das die Erde in lausenden von Adern durchdringende Wasser
löst mancherlei Bestandteile in sich auf, besonders kohlensauren Kalk,
Kieselsäure und Salze. Häufig kommt es aus so großer Tiefe, daß
es eine Temperaturerhöhung erfahren hat. So entstehen unsere
Mineral- (besonders Sol-)quellen und unsere warmen und
heißen Quellen.
Wie schon hieraus ersichtlich, übt das Wasser eine zersetzende
Tätigkeit aus, nicht nur in der Erde, sondern auch auf derselben. Die
härtesten Gesteine werden unter dem teils mechanischen, teils chemischen
(Sauerstoff) Einfluß von Luft und Wasser zerstört, sie verwittern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: England Tasmanien Madagaskar
§ 70. Das Meer.
15t
In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt,
auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo
sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind,
ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in
Niederdeutschland (Bourtanger Moor).
Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche
solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb,
und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen.
Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt.
Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in
Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze
(s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch
ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts
gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten-
und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach
oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch
die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo
Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach
Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien,
nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde
sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in
ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die
Eismassen als Eisberge im Meere umher.
§ 70.
Das Meer.
Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m
(§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee
nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean
die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte
man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest.
Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers
ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch-
salz (die Ostsee nur 1%, warum?).
Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen
liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und
daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren
an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe
ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwarzwald Oberbayrischen_Hochebene Niederdeutschland Deutschland Gletscherbach Skandinavien Norb- Stillen_Ozean
§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschasten.
167
heim), er ist auch reich an Mineralquellen: Wiesbaden, Selters,
im Lahntal Ems.
2. Zwischen Lahn und Sieg, die beide vom Ederkopf kommen,
der Westerwald, seine Hochfläche ist ähnlich der der Eifel. Ton-
warenindustrie im „Kannenbäcker Land". In seinem nw. Teil das
Siebengebirge (f. o.).
3. Zwischen Sieg und Ruhr das von der Wupper durchflossene
Sauerland, ein aus vielen Hügelketten bestehendes Bergland, das
wegen seiner Bodenschätze, im N. Kohlen, im Siegerlande Eisen-
erze, das wichtigste Industriegebiet Deutschlands bildet. N. der Ruhr
zieht sich ein schmaler Gebirgsgrat, der Haarstrang, hin. Im Ge-
biet des Sauerlandes liegen Elberseld-Barmen, Solingen-
Remscheid, Essen, Dortmund, Bochum usw.
2. Das Hessische Bergland
ist ein unregelmäßiges, von Tälern und Hügelketten durchschnittenes
Plateau, aus dem einzelne, aus Basalt bestehende Bergkuppen hervor-
ragen. Zu ihm gehört der waldige Habichtswald, der an seinem Ost-
abhange die schönen Parkanlagen von Schloß Wilhelmshöhe bei
Kassel trägt. Nach O. reicht das Bergland bis zur Werra. Nach S.
erstrecken sich die Täler der Fulda und der Lahn (Marburg, Gießen),
im So.endlich erheben sich die aus Basalt bestehenden Kuppen des Vogels-
gebirges und der Rhön mit ihrem rauhen Klima und ihren Torf-
mooren. Zwischen Vogelsgebirge und Taunus schiebt sich die von der
Nidda mit der Wetter durchflossene, fruchtbare Wetterau ein.
3. Das Weserbergland.
Von der Rhön entspringt die Fulda, vom Frankenwalde die
Werra, erstere durchfließt das Hessische Bergland, letztere bildet seine
ö. Grenze. Nachdem die Fulda noch oberhalb Kassel die vom Ederkopf
kommende Eder aufgenommen hat, mündet sie bei Münden in die
Werra, die von nun an Weser genannt wird. Die Gebirge, zwischen
denen die Weser fließt, bilden eine Reihe in nw. Richtung streichender
Ketten (Solling, Deister, Süntel, Wiehengebirge), aus denen die Weser
bei Minden durch die Porta Westphalica in die norddeutsche
Tiefebene austritt. Als nw. Ausläufer dieser Gebirge kann man den
weit in das norddeutsche Tiefland hineinragenden Teutoburger
Wald betrachten, bekannt durch das auf der Grotenburg bei Det-
mold errichtete Hermannsdenkmal (richtiger: Armindenkmal).
Die geologisch mannigfaltig zusammengesetzten Gebirge enthalten
Solquellen (Springe), Mineralquellen (Pyrmont, Nenndorf, Öynhausen),
Stein- und Braunkohlenlager (wichtig für die Industrie Hannovers).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften.
169
sich der uralte Rennsteig, eine etwa 180 km lange, befahrbare
Grenzstraße (feit Bonifatius nachweisbar). Unter den muldenförmigen
Tälern sind die der Ilm (Ilmenau, Weimar) und der Schwarza
(Schwarzburg) ausgezeichnet. Am Nw.-Ende ragt die Wartburg
in die Lande, um 1200 unter Landgraf Hermann von Thüringen der
Mittelpunkt des deutschen Minnesangs (Walter von der Vogelweide,
Wolfram von Eschenbach; der sagenhafte Sängerkrieg; die heilige Elisa-
beth), 1521/22 übersetzte hier Luther die Bibel. Im S. wird der
Thüringerwald von der Hochfläche des Frankenwaldes fortgesetzt. In
der Mitte am Beerberg vorüber durchschneidet die Bahn Erfurt—
Meiningen das Gebirge,
Infolge des Fehlens der Kohle ist der Eisenbergbau zurück-
gegangen, das wenige, aber gute Eisen, das gewonnen wird, findet
als Gewehrstahl seine Verarbeitung in den Gewehrfabriken von Suhl.
Eine lebhafte Industrie in Spielwaren hat sich in und um
Sonnenberg entwickelt, deren Produkte in alle Welt gehen (sog. „Nürn-
berger" Spielwaren). Auch der im Gebirge gefundene Schiefer wird
hier zu Schiefertafeln und Griffeln (jährlich 90 Mill.!) verarbeitet.
Das Gebiet zwischen Harz und Thüringerwald, im weiteren Sinne
Thüringen genannt, ist ein von der Saale und ihren Nebenflüssen
durchschnittenes Hügelland. Im W., wo sich beide Gebirge am nächsten
kommen, das Eichsfeld, das Quellgebiet der der Aller zuströmenden
Leine (Göttingen, Hannover).
Die Saale entspringt auf dem Fichtelgebirge, durchfließt ein
felsiges, mit Burgruinen geschmücktes Tal und nimmt links: Schwarza,
Ilm, vom Eichsfelde die Unstrut, vom Harz die Bode, rechts: die
Weiße Elster mit der Pleiße (Leipzig) auf.
Die Unstrut nimmt links die Helme auf. Hier in der
goldenen Aue erhebt sich 300 m hoch die steile Wand des Kyss-
häusers. Nach No. geht das Hügelland in das Elbtiefland über.
c) Die Umwallung Böhmens.
1. Das Fichtelgcbirge
umschließt wie ein nach O. geöffnetes Viereck den Egerkessel, aus
dem die Eger nach O. fließt (nach W., S. und N. entsendet es?). Seine
höchsten Erhebungen sind der Schneeberg und der Ochsenkopf mit
über 1000 m. In dem aus Granit, Gneis, Schiefer und Basalt be-
stehenden Gebirge findet Bergbau, hauptsächlich auf Eisen, statt. Das
Klima ist rauh, Nachtfröste noch um Johanni, mit schönem Herbst. Im
Quellgebiet des Weißen Mains kommt die deutsche Perlmuschel vor.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften.
171
festungartigen Steinwänden (Prebischtor, Bastei, Königstein) sind eine
Folge der großartigen Erosionstätigkeit der Elbe und ihrer Gewässer,
die sich einst über das Sandsteinplateau in das Tiefland als gewaltiger
Wasserfall hinabstürzten und allmählich dasselbe zernagt und zersägt
haben. Mittelpunkt des Fremdenverkehrs Schandau (Dampferverbin-
dung mit Dresden). Die letzten Ausläufer des Gebirges begleiten die
Elbe über Dresden hinaus bis Meißen, wo die Tiefebene beginnt.
5. Die Sudeten.
Der sö. streichende Kamm der Sudeten nimmt bei dem Lausitzer
Gebirge seinen Anfang. Ihm ist bei Görlitz die Landskrone vor-
gelagert. Seine Hügel und Bergreihen schließen sich nach So. zum
Jsergebirge zusammen. Hier begegnet uns zuerst die ausgesprochene
Kammlinie, meist kahl, mit Mooren durchsetzt. Kammhöhe etwa 1000 m.
Über die Einsenkung zwischen Jser- und Riesengebirge führt die Bahn
Hirschberg—schreiberhau —Grünthal. S. davon schließt sich der Haupt-
teil der Sudeten, das Riesengebirge, an. Seine im Mittel etwa
1200 m hohe Kammlinie wird von einzelnen Gipfeln von 1400 bis
1500 m Höhe überragt. Die höchste Höhe mit über 1600 Vi erreicht
die Schneekoppe, der höchste Punkt im Deutschen Reiche außerhalb
der Alpen. Der Kamm des Riesengebirges ist baumlos, mit niedrigem
Knieholz, Felstrümmern und Mooren bedeckt. Nach No. fällt es steil ab.
Die schroffen Felswände der Schneegruben, sowie die Gebirgsseen
iteiche) erinnern an ehemalige Gletschertätigkeit. Nach Sw. senkt sich
das Gebirge allmählich ab. Geologisch ist es als durch Faltung der Erd-
rinde von Sw. nach No. hin entstanden zu betrachten. Sein Grundstock
ist wie der des Jsergebirges Granit, der vielfach zutage tritt. Die Ge-
wässer der Südseite gehen der Elbe, die der Nordseite der Oder zu. An
das Riesengebirge schließt sich, durch den Landeshuter Paß (Bahn
Landeshut—trautenau) getrennt, das Glatzer Kesselland, ein vier-
eckiges, hügeliges Plateau, von Randgebirgen umgeben. Wichtige Pässe,
zugleich Bahnlinien, führen von mehreren Seiten in den Gebirgskessel,
so im Sw. der Paß von Mittelwalde, im Nw. der Paß von Nachod,
nach O. folgen die Paßstraßen und Bahnlinien den Tälern der Neiße
und der Weistritz. Der dem Riesengebirge zugekehrte Nw.-Rand ist
niedrig und am meisten durchbrochen; er zeigt oft wunderliche Sandstein-
bildungen (wie die Sächsische Schweiz), so bei Adersbach und Meckels-
dorf. Den Sw.-Rand bildet das Heuscheuer Gebirge, den No.-Rand
das Eulengebirge. Im S. endlich erhebt sich das Gebirge noch einmal
im Schneeberg zu 1400 m, im Altvater sogar 1500 m Höhe, um
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
§ 81. Das Norddeutsche Flachland.
173
rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T.
sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-,
Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel
und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen-
burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische
(Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen
Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene,
Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch-
brechen müssen.
2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit-
licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer
Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen,
Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und
die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming,
dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar
sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die
letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und
Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien.
Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser-
ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel
und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich
ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier
sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt
worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be-
sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere
Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein.
Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren
Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und
links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der
Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor.
Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste,
deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die
furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter-
liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die
See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen.
Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang
des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war
die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste
*) spr. Bamtanger.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]