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Umkirch, Emmendingcn, Niedereschach, Waldkirch, Zell, Haslach,
und andere Seidenwaarenfabriken in Jnzlingen (Amts Lörrach),
Säckingen, Kleinlaufenburg und Lichtenau.
Papierfabriken sind in Freiburg, Ettlingen, Aach, Emmen-
dingen, Todtnau, Schopfheim, Kandern, Elzach, Bruchsal, Gen-
genbach, Lauf, Walprechtsweier.
Glasfabriken sind zu Aeule oberhalb dem Schluchsee, Her-
zogenweiler (eine der ältesten), Offenburg, Nordrach, Gaggcnau,
Bubenbach und Watterdingen. Hauptfabrikat ist ordinäres Hohl-
glas, das zu 1/3 im Lande bleibt, das übrige geht nach Württem-
berg und in die Schweiz. In Wolterdingen bei Donaueschingen
ist die einzige Tafelglasfabrik. In der Nähe von Mannheim ist
eine bedeutende Spiegel Manufaktur.
Lederfabriken find in Weinheim, Lahr und Ziegelhausen.
Die Strohmanufaktur ist auf dem ganzen Schwarzwald
verbreitet. Eine der bedeutendsten befindet sich zu Lenzkirch (Gebr.
Tritschler); eine andere zu Thiengen, und eine Fabrikation von
Hüten aus Palmblättern hat sich in St. Georgen begründet.
Die Bürstenfabrikation in Todtnau und den umliegenden
Ortschaften versorgt Baden und die Nachbarländer mit ihren
Waaren.
Tabaksfabriken sind zu Lahr, Mannheim, Carlsruhe, Hei-
delberg, Leimen u. a. O. Cichoriensabrikcn zu Lahr und Freiburg.
Zuckersiedereien zu Waghäusel, Offenburg und Mannheim.
Kunstmühlen zu Mannheim, Oberuhldingen, Freiburg und
Heidelberg.
Unter den Bierbrauereien sind die in Mannheim und Hei-
delberg die bedeutendsten. Auch die Brauerei zu Rothhaus in der
Gemeinde Grasenhausen (Staatseigenthum), die fürstlich Fürsten-
bergische Brauerei in Donaueschingen, die fürstlich Wertheimische
Brauerei zu Bronnbach, sowie die Bodmannische in Espasingen
arbeiten mit bedeutendem Betriebskapital.
Chemische Fabriken find zu Rüppurr, Pforzheim, Mann-
heim. Große Betriebe mechanischer Fabrikate z. B. von Loko-
motiven, Eisenwerken u. dgl. sind zucarlsruhe, Pforzheim (Benkiser).
Färbereien und Druckereien zu Constanz.
Käsereien zu Heiligenberg, Schloß Hegne, Renchen.
Stearinkerzenfabrik zu Mannheim.
Die Interessen des Handels und der Industrie sind einem eige-
nen Handelsministerium überantwortet, unter welchem die Handels-
kammern zu Mannheim, Freiburg, Lahr, Constanz u. s. w. stehen.
Ausgeführt wird: Getreide, Wein, Obst, Vieh, Flachs, Hanf,
Holz, gebrannte Waffer, Bijouteriewaaren, Uhren, Tabak, Cichorie,
Papier, Glas; eingeführt werden: Pferde, fremde Weine, Süd-
früchte, feine Tücher, Eisen, Stahl, Seidenzeug, Colonialwaaren,
und es übersteigt die Einfuhr die Ausfuhr. Doch ist der Handel
hauptsächlich Transithandel, wozu das Land die günstigste Lage
hat. Haupthandelsplatz ist Mannheim. Andere bedeutende Han-
delsplätze sind Lahr, Pforzheim, Freiburg, Heidelberg, Wertheim,
Constanz rc.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
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§. 22.
Zwischen der Biber, Ach und Aitrach erheben sich die
merkwürdigen Hegauer Berge (Phonolit- und Basalt-
kegel), die 500 — 600' über der wenig gewellten Ebene
emporsteigen. Solche sind: der Hohentwiel 2129', mit
den Resten einer im Jahre 1800 von den Franzosen ge-
schleiften Festung; Hohenkrähen 1984', als Raubburg
auf Befehl des Kaisers Marimilian zerstört, später wieder
erbaut und im 30jährigen Krieg 1634 völlig in Ruinen
gelegt, und der Mägdeberg, einst Eigenthum des Klosters
Reichenau, welches auf dein Berge die Kapelle der heil.
Ursula mit den 11,000 Jungfrauen (Mägden, woher der
Name stammt) stiftete. (Im Städtekrieg 1378 zerstört,
später wieder erbaut, finden sich hier die umfangreichsten
Ruinen unter den hegau'schen Schlössern.) Der Hohen-
st offe ln, 2603' hoch, im 30jährigen Krieg 1633 zerstört;
wozu noch die Höwener Kegelberge kommen: der Hohen-
höwen, 1639 von den Bayern geschleift, weil der Besitzer
Raubzüge in das Gebiet katholischer Stände machte; Höwe-
neck, Neuhöwen, der Wanneberg und der Warten-
berg bei Neidingen.
Die Emportreibung dieser Bergkegel (Gugelberge) durch vul-
kanische Gewalt fällt wahrscheinlich in die Zeit der Bildung des
Kaiserstuhls. — Der Hegau war im 14. Jahrhundert lange Zeit
der Schauplatz des Faustrechtes und der Freibeuterei gegen benach-
barte Städte; der Ritterverein (des St. Georgenbundes) daselbst,
von den Angriffen empörter Schweizer und des Bodensee'schen
Städtebundes hart mitgenommen, überwältigte nur mit höchster
Anstrengung 1524 die Bewegungen des schwäbischen Bauernauf-
standes (des Bundschuhs u. dgl.). Während des 30jährigen Kriegs
war die ganze Gegend ein Schauplatz soldatischer Zügellosigkeiten.
Von der Veste Hohentwiel herab mißhandelte der berüchtigte Wie-
derhold 18 Jahre lang die ganze Seegegend. Im Jahr 1584
zählte der Hegau noch 35 adelige Familien aus 46 Bergschlössern,
die jetzt alle in Ruinen liegen.
Die Aach, die den Hegau durchfließt, hat ihre Haupt-
quelle beim Städtchen Aach, wo sie unter einem überhängen-
den Felsen hervorbricht und gleich so stark ist, daß sie eine
große Papiermühle und andere Werke treibt.
Diese Aachquelle enthält nachweislich *) ihr Wasser aus der
*) Im Jahre 1859 mußte von den Fabrikbesitzern zu Arlen selbst
eine Mühle bei Möhringen angekauft werden, weil ein dort neuer-
bauter Damm den unterirdischen Donauabfluß zur Aach gefährdete.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
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Eine Jnvaliden-Anstalt ist zu Schwetzingen.
Eine Irren-Anstalt zu Zllenau; eine Heil- und Pflege-
Anstalt für Blödsinnige zu Pforzheim.
Straf- und Besserungs-Anstalten: 1) Zucht- und Ar-
beitshäuser zu Freiburg, Bruchsal, Mannheim; für weibliche Sträf-
linge zu Kislau. 2) Das allgemeine Arbeitshaus in Pforzheim.
3) Das Staatsgesängniß in der Festung zu Rastatt.
Kirchliche Verhältnisse.
Das Oberhaupt der Katholiken Badens in kirchlicher Hin-
sicht ist der Erzbischof von Freiburg, dem die Bisthümer Fulda,
Limburg, Mainz und Rottenburg untergeordnet sind. Im badi-
schen Lande find 725 Pfarreien, 9 Pfarrcuratien (Nebenorte mit
ständigem Gottesdienst) und 107 Kaplaneien mit 1111 Kirchen und
Kapellen. Sämmtliche Kirchen und religiöse Stiftungen haben
zusammen ein Vermögen von 30,426,000 fl. und gewähren eine
reine Einnahme von 1,260,000 fl.
Die evangelische Landeskirche, deren Bischof der Landesfürst
ist, enthält 357 Pfarreien mit 456 Kirchen und Kapellen, hat ein
Stiftungsvermögen von 10,691,000 fl. mit einem reinen Ertrag
von 435,800 fl.
Die jüdische Kirche zählt 14 Rabbiner. Stiftungsvermögen
298,000 fl.
Unter diesen Summen sind aber nicht alle Stiftungen begriffen,
welche im Lande vorhanden find.
Die Verfassung
des Großherzogthums ist die monarchisch-constitutionelle. Titel des
Landesfürsten: Friedrich von Gottes Gnaden, Großherzog von
Baden, Herzog von Zähringen:c.
Die erste Kammer besteht aus den Prinzen des großherzoglichen
Hauses, aus den Häuptern der standesherrlichen Familien, dem
katholischen Landesbischof und dem evangelischen Prälaten, aus 8
Abgeordneten des grundherrlichen Adels, aus 2 Abgeordneten der
Landesuniversitäten und aus weiteren 8 Mitgliedern, die der Groß-
herzog ernennt. Die zweite Kammer wird vom Volk gewählt und
besteht aus 63 Mitgliedern. Davon wählen die Städte: Carls-
ruhe 3, Mannheim 3, Freiburg 2, Lahr 2, Pforzheim 2, Heidel-
berg 2, und Ueberlingen, Constanz, Offenburg, Rastatt, Baden,
Durlach, Bruchsal, Wertheim je einen Abgeordneten, zusammen 22;
die übrigen werden von 41 Wahlbezirken des Landes ernannt.
Alle zwei Jahre muß eine Ständeversammlung stattfinden.
Die Staatseinnahmen
(für 1860—1861) betragen im Voranschlag für die 2 Jahre, nach
Abzug der Verwaltungskosten und andern Lasten . 22,362,794 fl.
Die Staatsausgaben im ordentlichen Etat betragen 21,194,988 fl.
Ueberschuß der Einnahmen . . . ~ 1,167,806 fl.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Gottes_Gnaden Friedrich