74 Iv- Das Zeitalter d. unumschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung.
lichkeit die Steuer trug. Man zhlt diese Verbrauchssteuern daher zu den mittelbaren (indirekten) Steuern.
72. Die Sorge fr die Wohlfahrt des Volkes. Steuerkrftig und staatsfreudig konnte der Kurfürst seine Untertanen nur dann erhalten, wenn es ihm gelang, sie wirtschaftlich zu strken und geistig zu heben. Seine erste Sorge galt daher der Landwirtschaft. Um die durch den groen Krieg verdeten Landstriche wieder zu bevlkern, zog er fremde Ansiedler ins Land, meist Hollnder und Schweizer, die ihre Krfte und Kenntnisse der neuen Heimat nutzbar machten. Wste Strecken nahmen sie wieder unter den Pflug, sumpfiges Gebiet entwsserten sie und verwandelten es in fruchtbares Ackerland. Mit vorbildlicher Sorgfalt pflegten sie die Viehzucht und Milchwirtschaft, deren Anlagen man als Hollndereien" bezeichnete; mit grtem Geschick handhabten sie auch den Gartenbau, den der Kurfürst selbst mit Vorliebe betrieb und im Lande eifrig frderte. Er verordnete, jeder Bauer solle bei seinem Hause einen Garten anlegen und keiner einen eigenen Hausstand grnden, ehe er sechs Obstbume veredelt und sechs Eichen gepflanzt htte. In seinem eigenen Obst- und Gemse-garten zog er die damals noch unbekannten Kartoffeln; auch mit dem Tabak-bau machte er einen Versuch. Seine Domnen dienten den umwohnenden Bauern als Musterwirtschaften.
Gewerbe und Industrie pflegte Friedrich Wilhelm nach den Grund-shen des Merkantilsystems. In einer Verordnung sagte er, die Erfahrung lehre, da eines Landes Wohlfahrt und Aufblhen hauptschlich aus inlndischen Manufakturen herflieen; daher habe er aus laudesvter-licher Frsorge Gerbereien, Draht-, Sensen- und Blechhmmer anlegen lassen. Ferner errichtete er ein Stahlwerk, eine Gewehrfabrik, eine Zucker-siederei, eine Gaze-, Seiden- und Kreppfabrik. Besonders frderte er die Wollwebereien und befahl, Bettler und Miggnger dahin zu bringen, wo Wollmanufakturen und Zeugmacher wren, damit sie dort arbeiteten. Fr das Kunsthandwerk gewann er in den franzsischen Hugenotten vortreffliche Lehrmeister. Den fremden Wettbewerb schaltete er aus durch Einfuhrverbote oder schrnkte ihn ein durch Zlle, mit denen er auslndische Waren belegte. Da solche Zlle die einheimische Industrie schtzen, heien sie Schutzzlle.
Dem Handel und Verkehr gab der Kurfürst neue Mittel und Wege und zeigte ihm groe Ziele. Durch eine Reitpost, die in 10 Tagen von Knigsberg der Berlin und Magdeburg bis Kleve ging, stellte er zwischen den einzelnen Teilen seines Staates eine regelmige Verbindung her. An der engsten Stelle zwischen Oder und Spree baute er den Friedrich Wilhelms-Kanal, der das Flugebiet der Oder mit dem der Elbe verband. Die Warenzge zwischen Breslau und Hamburg, die bisher der Leipzig und Stettin gefhrt wurden und das brandenburgische Gebiet umgangen hatten, gingen jetzt der Berlin. Die Zlle, die von den durchgehenden Waren erhoben wurden, warfen reiche Ertrge ab.
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92 Iv. Das Zeitalter d. unumschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung.
keiner trefflicher bekundet als sein groer Sohn, der sagt: Friedrich Wil-Helm ist es, dem Preußen die Grndung seines Heeres und damit sein ganzes Glck zu verdanken hat."
Friedrich Wilhelms Landesverwaltung. Schrfer als sein Gro-vater und Vater betonte Friedrich Wilhelm seine unumschrnkte Herrsch-gewalt. Er wollte selbst sein eigener Finanzminister und Feldmarschall sein". Wenn er etwas befohlen hatte, gab es kein Rsonieren", da hie es Order parieren". Unbekmmert, ob die Autoritt der Herren Inn-kers ruiniert wrde", zog er sie zur Grundsteuer heran und schrieb auf den Rand ihrer Beschwerdeschrift die Worte: Ich stabiliere die souve-rainete und setze die Krone fest wie einen rocher von bronze."
Die von seinem Grovater geschaffene Staatseinheit baute er durch eine neue Verwaltuugsorduung aus. An die Spitze der gesamten Staats-Verwaltung stellte er das Generaldirektorium, das die bisher getrenn-ten Oberbehrden der verschiedenen Verwaltungszweige zusammenfate. Die einzelnen Abteilungen wurden von Ministern geleitet, bei deren Beratungen der König selbst den Vorsitz fhrte. Als oberste Staatsbehrde hatte das Generaldirektorium seinen Sitz in Berlin. Unter ihm standen an der Spitze der einzelnen Landesteile die Kriegs- und Domnenkammern, die den heutigen Bezirksregierungen zu vergleichen sind, und unter diesen hinwiederum in den Landkreisen die Landrte und in den Stdten die Steuerrte.
Besondere Sorgfalt widmete Friedrich Wilhelm der Finanzverwaltung. Die Domnen, die lndliche Grundsteuer und die stdtische Akzise blieben auch unter ihm die Hauptquellen der Staatseinknfte. Den Stand der Staatskasse hob er dadurch, da er die Ausgaben verminderte, die Einnahmen aber vermehrte. Dieses gelang ihm, indem er im Betrieb der Domnen allerlei Verbesserungen einfhrte und die Steuerfreiheit des Adels aufhob, jenes erreichte er durch uerste Sparsamkeit bei allen ffentlichen Aufwendungen. Den grten Teil aller Einknfte verwandte er fr sein Heer. Ersparnisse flssen in den Staatsschatz. Die Aufsicht der alle Einnahmen und Ausgaben des Staates fhrte die Oberrechnungskammer, die alle Rechnungen nachzuprfen hatte.
Von den Beamten aller Behrden verlangte der König Pnktlichkeit und Flei: das sei ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit". Pflicht-vergessene Beamte strafte er ohne Erbarmen; der faule Torschreiber zu Potsdam war nicht der einzige, den er mit seinem spanischen Rohr hchst-eigenhndig zur Ordnung brachte. Er selbst gab allen das beste Beispiel; denn er betrachtete seine Wrde als ein ihm von Gott verliehenes Amt. Unermdlich ttig, kmmerte er sich um alles, was im Lande vorging. Wenigstens einmal im Jahre bereiste er alle Provinzen, um zu sehen, wie es um Land und Leute bestellt war, und um zu prfen, ob seine Beamten ihre Pflicht taten. Das pflichttreue Beamtentum wurde neben dem Heer die zweite Sule, die den Bau des Preuischen Staates trug.
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C. Die Zeit Friedrichs des Groen.
107
der König selbst aus Sachsen nach Schlesien ans. Dabei geriet er in groe Gefahr, von mehreren feindlichen Heeren umzingelt zu werden. ^
Schon glaubten die sterreichischen Generale ihn bei Liegnitz in der bei Liegnitz Falle zu haben, aber durch eine List gelang es dem König, Laudon zu 1760-schlagen, ehe Daun ihm helfen konnte. Trotz dieses Sieges blieb seine Lage sehr ernst. Es ist gewi," schrieb er trb gestimmt an einen vertrauten Freund, da wir einer sehr groen Gefahr entronnen sind, und ich habe bei Liegnitz alles Glck gehabt, das sich mit meiner Lage vertrug. Das wrde in einem gewhnlichen Kriege viel sein. Aber im jetzigen -Kriege ist diese Schlacht nur ein Scharmtzel, und im allgemeinen haben meine Angelegenheiten keinen Fortschritt gemacht." In der Tat! Denn die Russen, sterreicher und Sachsen machten einen Streifzug nach Branden-brg und brandschatzten Berlin und Potsdam. Sie zogen freilich eiligst ab, als Friedrich herannahte. Daun war ihm gefolgt und hatte bei $it S41ad): Torgau an der Elbe ein festes Lager bezogen. Allein der König war Trg-w' entschlossen, hier eilte Entscheidung herbeizufhren. Whrend er selbst von 1760' Norden her die Sptitzer Hhen angriff, auf denen Daun sich fr unangreifbar hielt, sollte Bieten die Hhen umgehen und dem Feinde von Sden her in den Rcken fallen. Beinahe hatte es den Anschein, als ob Friedrich geschlagen sei, und schon hatte Dann einen Siegesboten nach Wien ent-sandt, da griff gerade noch zeitig genug Zieteu ein und verwandelte die fast vollendete Niederlage in einen glnzenden Sieg. Daun mute zurck--gehen, konnte sich aber in Dresden behaupten. Das gab den Feinden Friedrichs Mut, den Krieg fortzusetzen. Indes sah er selbst seine Hilft-mittel immer mehr zusammenschmelzen. Auch verlor er krperlich die alte Widerstandskraft. Ich schwre Ihnen," klagte er einer alten mtterlichen Freundin, es ist ein Hundeleben, wie es, den Don Quichotte ausgenommen,
niemand auer mir gefhrt hat. Dies ganze Treiben, dieser unaufhrliche Wirrwarr hat mich fo alt gemacht, da Sie Mhe haben wrden, mich wiederzuerkennen."
Die letzten Kriegsjahre (1761 und 1762). Das Jahr 1761 brachte 104. den König in die grte Bedrngnis. Seine Kasse war erschpft; auch t)ie Ausgabe von Kassenscheinen und die Prgung minderwertiger Mnzen hatte nichts geholfen. Obendrein hrte England jetzt auf, ihm Hilfsgelder zu zahlen. Durch die Verluste der letzten Jahre geschwcht, konnte der König der feindlichen Macht von 110000 Mann knapp die Hlfte gegenber-ftellen. Daher bezog er bei Bunzelwitz ein verschanztes Lager, um den Angriff der Feinde abzuwarten. Aber die sterreicher und Russen, die sich wieder vereinigt hatten, wagten den Sturm nicht, sondern trennten sich endlich voneinander. Kaum war diese Gefahr vorber, da trafen den König zwei harte Schlge: Laudon nahm die Festung Schweidnitz,
und den Russen fiel Kolberg in die Hnde. Zum ersten Male berwinterten die feindlichen Heere in Friedrichs Landen. Seine Lage erschien hoffnungslos. Da trat pltzlich eine Wendung ein. Ansang 1762 starb
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schlesien Liegnitz Liegnitz Liegnitz Sachsen Branden-brg Berlin Potsdam Torgau Wien Dresden England Bunzelwitz Kolberg Friedrichs
112 Iv. Das Zeitalter d. unumschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung.
seiner Völker beitrage". Als die Brgerschaft einer durch Feuer zerstrten Stadt Schlesiens ihm einst fr die Gelder dankte, die er ihr zum Wieder-ansban ihrer Huser geschenkt hatte, gab er kurz zur Antwort: Ihr habt mir nicht zu danken, denn davor bin ich da." Ohne seinem Volke irgendwelche Rechte in den staatlichen Angelegenheiten einzurumen, richtete er sein ganzes Sinnen und Trachten auf das Wohl seiner Untertanen. Alles fr das Volk, nichts durch das Volk", war der Grundsatz, dem er huldigte. Da diese Staatsauffassung aus der Aufklrung hervorgegangen ist, Pflegt man sie als aufgeklrte Selbstherrschaft zu bezeichnen.
Ho. Das Heerwesen. Mein Vater hat die Klingen geschrft, damit ich mich ihrer bediente; es ist in der Ordnung, da ich der Nachwelt denselben Dienst leiste", schrieb Friedrich einmal seinem Bruder Heinrich. Er wute nur zu wohl, da er seine Stellung und Geltung in Europa hauptschlich seinem Schwert verdankte und nur durch eine starke und schlagfertige Streitmacht behaupten konnte. Daher hielt er sich toujours en vedette. Vor allem bildete er die Reiterei ans. Gute Dienste leisteten ihm dabei namentlich zwei Generale: Zielen, ein Knrmrker von Geburt, und Seydlitz, der vom Niederrhein stammte. Die Offiziere entnahm Fried-rich fast ausschlielich dem Adel. Die Mannschaften bestanden grtenteils aus Fremden; denn um der eigenen Volkswirtschaft mglichst wenig Arbeits-krfte zu entziehen, gewhrte der König den einheimischen Sldnern noch grere Vergnstigungen als sein Vater. Unregelmigkeiten und Vergehen bestrafte er mtnachsichtlich. Doch verkehrte er gern in kameradschaftlichem Tone mit seinen Soldaten, die ihn wie einen Vater verehrten. Fr alte und bresthafte Krieger erbaute er in Berlin das Jnvalidenhans. Die Truppenzahl brachte er allmhlich auf beinahe 200000 Mann, und er verwandte dafr jhrlich der die Hlfte aller Staatseinnahmen.
Hl- Die Finanzverwaltung. Die von seinem Vater geschaffene Ver-waltnngsordnung behielt Friedrich bei. Auch er verlangte von seinen Beamten treue Pflichterfllung und hielt streng auf Ordnung und Punkt-lichkeit. Um die Staatseinnahmen zu erhhen, richtete er neben dem Generaldirektorium eine selbstndige Verwaltung der mittelbaren Steuern ein: die Regie. Die neuen Stellen dieser Behrde besetzte er grtenteils mit Franzosen, die auf dem Gebiete der Akzise besonders gut bewandert waren. Zu dem Salzmonopol fgte Friedrich das Tabaks- und Kaffee-Monopol, d. h. er behielt das Recht des Handels mit diesen Waren allein dem Staate vor. Der Gewinn aus diesem Alleinhandel flo in die Staats-kasse: was auf diese Weise einkam, brauchte nicht durch unmittelbare Steuern aufgebracht zu werden. Aber diese Manahmen hatten nicht den erhofften Ersolg. Der staatliche Alleinhandel rief einen unerhrten Schmuggel ins Leben, und die franzsischen Kaffeeschnffler" erregten durch die Art und Weise ihres Austretens den Unwillen des Volkes, so da der König die Regie schlielich aufhob und die verhaten Franzosen entlie, weil sie gar zu liederlich seien und lauter liederliche Sachen machten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Fried-rich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
G. Die Zeit Friedrichs des Groen.
Iis
Immerhin betrugen die Staatseinnahmen gegen Ende seiner Regierung jhrlich 20 Millionen Taler. Die berschsse sammelte Friedrich wie sein Vater in einem Staatsschatz, der bei seinem Tode die ansehnliche Summe von 55 Millionen Talern enthielt.
Die Rechtspflege. Whrend seiner ganzen Regierung arbeitete Friedrich 112. auf eine Verbesserung der Rechtspflege hin. Gleich nach seiner Thron-Besteigung schaffte er die Folter ab. Um den Gang der Prozesse zu be-schleunigen, fhrte er bei Gericht das mndliche Verfahren ein. Den Richtern, die bisher auf die Gebhren der rechtsnchenden Parteien ange-wiesen waren, gab er ein festes Gehalt. Dadurch schuf er einen unab-hngigen Richterstand. Die Richter sollten nmlich durchaus unparteiisch und ohne Ansehen der Person entscheiden, denn vor der Justiz seien alle Leute gleich, und ein Justizkollegium, das Ungerechtigkeit be, sei gefhrlicher und schlimmer als eine Diebesbande. Wie sehr der König durch solche Grund-stze das Vertrauen des Volkes in die Unparteilichkeit der Gerichte strkte, beleuchtet die Erzhlung von dem Mller von Sanssouci.
Auf Friedrichs Anregung verfate sein Grokanzler C arm er ein allgemeines Gesetzbuch, das freilich erst unter seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm Ii. als Allgemeines anbrecht fr die Preuischen Staaten in Kraft trat (1794). Es war das erste Gesetzbuch in deutscher Sprache. Der franzsische Graf Mirabeau rhmte von diesem Preuischen Landrecht, da es den Gesetzbchern der brigen europischen Staaten mindestens um ein Jahrhundert vorausgeeilt sei. Es hat gegolten, bis es im Jahre 1900 durch das allgemeine deutsche Brgerliche Gesetzbuch"
abgelst wurde.
Die Volkswirtschaft. Vom ersten Tage seiner Regierung an war 113. Friedrich unausgesetzt darauf bedacht, den Wohlstand und das Behagen aller seiner Untertanen, vom Edelmann bis zum Bauern, zu frdern. Er hat diese Aufgabe mit groer Umsicht und Tatkraft gelst. Nach dem Siebenjhrigen Kriege sah es in seinen Lndern ungefhr so aus wie nach dem Dreiigjhrigen Kriege. Die Zahl der Einwohner war von 4y2 Millionen ans 4 Millionen herabgesunken. Um die Bevlkerung zu vermehren,
zog er nach und nach der eine Viertelmillion buerliche Ansiedler ins Land: Wrttemberger und Hessen fr den Ackerbau, Hollnder fr die Viehzucht,
Pflzer fr Obst- und Gartenbau. Land stand ja reichlich zur Verfgung. Das weit ausgedehnte Sumpfgebiet des Oder-, Warthe- und Netze-bruches entwsserte er und machte es urbar. Der Lohn dieser mhe-vollen Arbeit war ein Gebiet von 4000 qkm fruchtbaren Bodens nach seinen eigenen Worten eine im Frieden eroberte Provinz". In Schlesien und Westpreuen legte er Hunderte von Drfern an und lie verfallene und zerstrte wieder aufbauen. Verschiedene Provinzen befreite er zeit-weilig von der Steuer. Verarmten Bauern gab er Saatkorn, Pferde und Geld. Bei guten Ernten fllte er die Staatsspeicher mit Korn und hielt dadurch die Getreidepreise auf einer annehmbaren Hhe, bei Mi-
Dahmen-Fr., Leitsaden. Iii. 3. Aufl. q
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2. Die ersten Geschtze. Im 14. Jahrhundert kamen die Feuerwaffen auf, nachdem das schon lnger bekannte Schiepulver durch eine reinere Herstellung des Salpeters wirksamer geworden war. Die ltesten groen Geschtze sind aus Stabeisen gearbeitet, welches zusammengeschweit und mit mchtigen eisernen Jungen umgeben wurde. Die Geschosse waren Steinkugeln. Gegen diese Waffen hielten die mittelalterlichen Festungswerke, auch die Burgen der Raubritter, die
Friedrich I. von Brandenburg zu bekmpfen hatte, nicht stand.
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28
Ii. Das Zeitalter der Religionskmpfe.
Endes um die Vorherrschaft in Europa handelte; er begann gleich nach dem Wormser Reichstag, dauerte der zwanzig Jahre und wurde in vier Kriegen ansgefochten. Zugleich bedrohten die Trken das Reich im Osten und belstigten nordafrikanische Seeruber Italien und Spanien.
24. Der Kampf mit Franz I. Im ersten Kriege gegen Franz I. (1521 1526] fiel die Entscheidung bei Pavia (1525). Die Franzosen belagerten die von den Kaiserlichen besetzte alte Hauptstadt der Langobarden. Da fhrte Georg von Fruudsberg seine deutschen Landsknechte zum Entsatz heran. Vor der Tapferkeit dieser Streiter erlagen die im franzsischen Heere kmpfenden Schweizer, die bis dahin fr unberwindlich gegolten hatten. Franz I., der sein Heer selbst befehligte, wurde besiegt und ge-fangen genommen. >Tout est perdu fors l'honneur, schrieb er an seine Mutter. Nach Madrid gebracht, wo sich der Kaiser aufhielt, beschwor er nach monatelanger Haft einen Vertrag, in dem er auf Mailand und Burgund verzichtete. Aber kaum war er wieder auf franzsischem Boden, da erklrte er den Vertrag fr erzwungen und sagte sich davon los. So folgte der zweite Krieg (15261529). Aus Sorge vor der bermacht des Kaisers trat Papst Klemens Vir. auf die Seite Frankreichs. Die kaiserlichen Landsknechte, unter denen sich viele Anhnger Luthers befanden, rckten daher gegen Rom vor, gefhrt von dem Herzog Karl von Bour-bon, der schon im ersten Kriege von Franz I. abgefallen war. Sie strmten die ewige Stadt und plnderten sie schonungslos (1527). Mit Mhe nur entkam der Papst aus der Engelsburg, in der er belagert wurde. Als er endlich das Bndnis mit Frankreich aufgab, vershnte sich der Kaiser mit ihm. Mit Franz vermittelten des Kaisers Tante und des Knigs Mutter den Damenfrieden" von Cambray (1529): Franz verzichtete abermals auf Mailand, während er Burgund behielt.
Nach dem Frieden begab sich der Kaiser selbst nach Italien und traf mit dem Papst in Bologna zusammen. Hier empfing er aus dessen Hand die rmische Kaiserkrone (1530). Er war der letzte deutsche Kaiser, der vom Papste gekrnt wurde.
Indes hatte der allerchristlichste" König gegen Karl ein Bndnis mit dem Halbmond geschlossen. Aber Karl ntigte ihn in einem dritten Kriege (15361538), wieder von Mailand abzulassen.
Auch in einem vierten und letzten Kriege, den Karl gegen Franz I. Zu führen hatte (15421544), stand dieser wieder im Bunde mit den Trken und ihren afrikanischen Vasallen. Allein als Karl ihn durch einen ent-schlossenen Zug auf Paris schreckte, zeigte er sich vershnlich, und der lange Kampf endete mit dem Frieden von Crespy (1544): Franz verzichtete endgltig auf Mailand, Karl auf Burgund.
25. Die Kriege mit den Trken und den afrikanischen Seerubern.
Die Trken hatten Belgrad erobert und waren in Ungarn eingebrochen. Ihr Sultan Soliman der Prchtige besiegte den König Ludwig von Bhmen und Ungarn in der Schlacht bei Mohacs (1526). Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Spanien Pavia Madrid Mailand Burgund Frankreichs Rom Engelsburg Frankreich Mailand Burgund Italien Bologna Mailand Paris Mailand Burgund Belgrad Ungarn Ungarn
A. Die Zeit des Groen Kurfrsten.
73
Der Ausbau des stehenden Heeres und die Grndung einer 70. Kriegsflotte. Das eigene Heer, das Friedrich Wilhelm noch während des Dreiigjhrigen Krieges gegrndet hatte, war ein stehendes Heer. Es bestand nicht mehr aus Landsknechten, die im Kriegsfall zusammen-getrommelt und nach Friedensschlu entlassen wurden, sondern aus Sldnern, die meist im eigenen Lande angeworben wurden und auch im Frieden beruss-mig Waffendienst taten. Nach der Herkunft der Sldner war das Heer buntgemischt, selbst Taugenichtse und Landstreicher waren in groer Anzahl darin vertreten. Die Zucht war demgem streng und die Strafen grausam,
daher Fahnenflucht nicht selten. Nach franzsischem Vorbild erhielten die Soldaten einheitliche Kleidung, die Uniform, die fr die einzelnen Waffengattungen wieder verschieden war. Die Infanterie, der Kern des Heeres, zerfiel in Pikeniere und Musketiere, die nach ihrer Hauptwaffe benannt waren; denn diese hatten die Muskete, d. i. ein groes Gewehr,
jene eine lange Lanze, die Pike. Um das Geschtz- und Festungswesen machte sich namentlich Otto von Sparr verdient, ein Kurmrker, der die Schlacht bei Warschau entschieden hatte, während Georg von Derff-linger, ein sterreicher von Geburt und der Sage nach ehemals Schneider-lehrling, die Reiterei ausbildete, die den Sieg von Fehrbellin an ihre Fahnen heftete. Anfangs 3000 Mann stark, zhlte das Heer beim Tode des Kurfrsten 28000 Mann.
Neben dem Landheer grndete der Groe Kurfürst eine Kriegsflotte. Um den Krieg gegen die Schweden auch zur See fortsetzen zu knnen,
mietete er zunchst von einem hollndischen Reeder drei Fregatten, die er als Kaperschiffe auf der Ostsee verwandte. Mit gemieteten Schiffen ging er dann noch gegen die Spanier vor, als sie ihm versprochene Hilfsgelder vorenthielten, und nahm ihnen sogar ein Schiff weg. Schlielich (1684)
erwarb er mit Rcksicht auf seine berseeischen Plne eine eigene Flotte, die zuerst seit den Tagen der Hansa die deutsche Flagge wieder auf der See zeigte. Leider sah sich schon sein Nachfolger gentigt, die Flotte aufzulsen. Einer spteren Zeit blieb es vorbehalten, dem deutschen Namen zur See wieder Geltung zu geben.
Die Ordnung der Staatseinknfte. Heer und Flotte stellten schon 71. damals an den Staatssckel erhebliche Anforderungen. Daher war der Kurfürst eifrig bemht, das verwahrloste Geldwesen des Staates, die Finanzen, zu ordnen, vor allem die Einknfte zu vermehren. Zwei Ein-nahmequelleu standen ihm schon offen: die Domnen, d. h. die staatlichen Landgter, und die Grundsteuern, eine unmittelbare (direkte) Steuer, die von dem Grund und Boden erhoben wurde. Zu diesen beiden fgte der Groe Kurfürst eine dritte sehr ergiebige Quelle hinzu. Er fhrte die Akzise ein, d. h. eine Abgabe, die an den Stadttoren von den in die Stadt eingefhrten Waren, z. B. von Getreide und Fleisch, erhoben wurde. Da der Steuerzahler den Kaufpreis solcher Waren um den Betrag der Akzise erhhte, wlzte er sie auf den Verbraucher ab, der nun in Wirk-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Otto Georg_von_Derff-linger
60 Iii. Die brandenburgisch-preuische Geschichte bis zum Groen Kurfrsten.
frnkischen Lnder Ansbach und Bayreuth aber hchstens unter die beiden nchsten jngeren Shne geteilt werden sollten. So setzte er die Einheit und Unteilbarkeit der Kurlande fest. Albrecht Achilles starb zu Frankfurt a. M., kurz nach der Wahl Maximilians. Der Kaiser und die Fürsten des Reiches, die in Frankfurt versammelt waren, gaben ihm das Ehren-geleit bis an den Main. Zu Schiff wurde er nach der Kadolzburg gebracht und wie sein Vater und Bruder im Kloster Heilsbronn beigesetzt.
Johann Cicero, Joachim I. und Joachim Ii. Johann Cicero (14861499) war der erste Hohenzoller, der sich dauernd in der Mark aufhielt und in Berlin seinen Wohnsitz nahm. Die glnzenden Feste, die sein Vater gegeben, die vielen Fehden, an denen er teilgenommen, hatten auch Brandenburg in Schulden gestrzt. Drum war Kurfürst Johann darauf bedacht, den Staatshaushalt durch Sparsamkeit und neue Steuern wieder zu ordnen; aber nur widerstrebend bewilligten ihm die Stnde eine Abgabe vom Bier, die Bierziese. In der lateinischen Sprache hatte er solche Gewandtheit, da er den ehrenden Beinamen Cicero erhielt. Als Freund der damals aufblhenden klassischen Studien betrieb er die Grndung einer Universitt zu Frankfurt a. O. Aber erst sein Sohn und Nachfolger
Joachim I. (14991535) konnte sie feierlich erffnen; er war wie sein Vater ein Gnner der Wissenschaft. Seinen Gedanken wute er einen so trefflichen Ausdruck zu geben, da ihn die Fürsten oft zu ihrem Sprecher auf den Reichstagen erwhlten und in spteren Jahren mit dem Beinamen Nestor ehrten. Als sein Land durch Pest und Drre in Not geriet, gingen einige Adelsgeschlechter wieder auf Raub und Nhme" aus; glaubten sie doch, bei der Jugend des Landesherrn ungestraft damit durchzukommen. Ein Junker schrieb sogar dreist au dessen Tr:
Jochimke, Jochimke, hbe dy;
Fange tot) dy, so hange wy dy!
Ungeachtet dieser persnlichen Bebrohnng lie Joachim die Raubritter aufgreifen und in einem Jahre siebzig hngen. Als man ihm beshalb Vorhaltungen machte, sagte er: Abtig Blut habe ich nicht vergossen, sonbern nur das Blut von Schelmen, Rubern und Mrbem." Um den fortwhrenden Fehben zu steuern, erhob er das Hof- und Kammer-gericht" nach Art des Reichskammergerichts zum hchsten Gerichtshof in der Mark. Luther bekmpfte er heftig, konnte aber nicht hindern, da dessen Lehre in sein Land und sogar in seine Familie eindrang. Der bertritt seiner Gemahlin Elisabeth erzrnte ihn so sehr, da sie als Buerin verkleidet aus Berlin floh und in Sachsen Schutz suchte. Mit den Herzgen von Pommern schlo Joachim I. einen Vergleich, in dem er auf die lang umstrittene Lehnshoheit Brandenburgs der Pommern endgltig verzichtete, jene ihm aber die Erbfolge in ihrem Lande zusicherten, falls ihre Familie ausstrbe. In seinem Testament teilte er sein Land gegen das Hausgesetz
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt_a._M. Maximilians Frankfurt Main Heilsbronn Berlin Brandenburg Frankfurt Berlin Sachsen Brandenburgs Pommern
102 Iv- Das Zeitalter b. unumschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. eltung.
heranzog, eilte ihm Friedrich mit einem Teile seiner Streitmacht entgegen und schlug es bei Lobositz an der Elbe. Durch Hunger gezwungen, mute bald darauf das schsische Heer die Waffen strecken. Kurfürst August Iii. hatte sich nach Warschau begeben; sein Land aber kam in preuische Verwaltung, mute Kriegssteuern zahlen und Rekruten stellen.
Mit Recht konnte Friedrich klagen, da ihm Sachsen durch seinen Widerstand die ganze Kampagne" verdorben habe; denn er mute den geplanten Entscheidungssto gegen sterreich auf das nchste Jahr ver-schieben. Inzwischen aber traten auch die Schweden und das Deutsche Reich in die Reihe seiner Gegner, die ihren Bund durch neue Vertrge befestigten. Sie verfolgten den ausgesprochenen Zweck, den preuischen Staat zu zergliedern" und auf den Besitzstand vor dem Dreiigjhrigen Kriege herabzudrcken. Die Zahl ihrer Streiter betrug etwa eine halbe Million, während Friedrich kaum der 200000 Mann verfgte. Nur seine deutschen Bundesgenossen, Hannover, Braunschweig und Hessen-Kassel, stellten Truppenhilfe, England dagegen, die einzige Gromacht auf seiner Seite, begngte sich mit der Zahlung von Hilfsgeldern.
10- Prag, Kolin; Hastenbeck, Grojgersdorf; Robach, Leuthen (1757). Das Jahr 1757 begann mit trben Aussichten fr den König. Klar erkannte er die Gre der Gefahr, die ihm drohte; er wute, da es sich in dem bevorstehenden Kampfe fr ihn um Sein oder Nichtsein handelte. Aber festen Mutes sah er der Gefahr entgegen und traf fr alle mglichen Flle seine Anordnungen: im Falle einer entscheidenden Niederlage sollte die knigliche Familie und der Staatsschatz je nach der rtlichkeit des Unglcks nach Kstrin, Magdeburg oder Stettin gebracht werden; im Falle seines Todes sollten die Dinge ohne die geringste Vernderung" weitergehen; im Falle seiner Gefangennahme verbot er, auf seine Person die geringste Rcksicht zu uehmeu oder dem, was er aus seiner Haft etwa schreiben knnte, die geringste Beachtung beizumessen. Geschhe mir solches Unglck," lautete sein hochherziger Entschlu, so will ich mich fr den Staat opfern, und man mu dann meinem Bruder gehorchen, der wie meine smtlichen Minister und Generale mir mit dem Kopfe dafr haften soll, da man weder eine Provinz noch einen Heller fr mich anbieten, sondern den Krieg fortsetzen und seine Vorteile ver-folgen wird, ganz als wre ich nie auf der Welt gewesen." Seine Streit-krste verteilte Friedrich folgendermaen: die Abwehr der Franzosen ber-trug er dem von England unterhaltenen Heere seiner deutschen Bundes-genossen, das der Herzog von Cumberland fhrte; den Schweden stellte erden pommerschen Landsturm, den Russen seinen Feldmarschall Lehwaldt mit 30000 Mamt in Preußen entgegen; er selbst ging mit dem Kern seines Heeres zum Angriff gegen sterreich vor.
Die Schlacht Unvermutet fiel Friedrich in Bhmen ein und griff die von Karl
'i767s uon Lothringen befehligten sterreicher bei Prag an. Die Schlacht war schwer und verlustreich fr den König. Der greise Feldmarschall Schwerin
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Kolin Friedrich Friedrich Cumberland Friedrich Friedrich Karl
'i767s Karl
Extrahierte Ortsnamen: Lobositz Warschau Sachsen Schweden Deutsche_Reich Hannover Braunschweig Hessen-Kassel England Prag Magdeburg Stettin England Schweden Lothringen Prag