Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 33 —
sondern teilten es nach einem Bruderkrieg unter sich in dem vertrage von Verdun (843). Die Länder rechts vom Rhein und die Bistümer Speyer, Idorms und Mainz links vom Rhein erhielt Ludwig der Deutsche; die andern Länder links vom Rhein bis etwa zur Maas, Scheibe, Rhone und Saone Lothar, dazu Friesland, Italien und den Kaisertitel; die übrigen Teile des jetzigen Frankreich erhielt Karl der Kahle. Hach dem Code der Söhne Lothars wurde (870) sein Land (Lotharingien = Lothringen) nach der Sprache geteilt: Die deutschen Stämme kamen zu Deutsch* land, die romanischen zu Frankreich. 3n Deutschland herrschten Karls des Großen Nachkommen, die Karolinger, noch bis zum 3ahre 911. Aber den meisten gebrach es an der nötigen Herrscher-kraft; ihr Ansehen sank immer mehr. Die von Karl dem Großen an die Spitze der einzelnen Völkerschaften (der Sachsen, Bayern usw.) gestellten Grasen warfen sich zu Herzögen auf, die ihre Itiacht beständig zu vermehren suchten und dem Könige nicht gehorchen wollten. Da riß Unordnung und Zwietracht im Reiche ein, und der innere Unfriede machte fortan Deutschland nur zu oft schwach und wehrlos auch gegen äußere Feinde. Nicht einmal gegen die fortwährenden (Einfälle räuberischer Nachbarvölker vermochte_es sich zu schützen.
2. Nutzere feinde, von Norden her, aus Dänemark und Norwegen, kamen auf schnellen Schiffen die beutelustigen Normannen (Nordmänner) an die Küste und in die Flüsse herein gefahren, schleppten alle Beute fort, machten die (Befangenen zu Sklaven und verheerten Städte und Länder mit Feuer und Schwert. — von Osten suchten die Slawen oder wenden die deutschen Gaue heim. Das waren Völkerschaften, die zur Zeit der Völkerwanderung, als so viele deutsche Stämme von ihrer Heimat ausgezogen waren, die verlassenen Gegenden östlich von der (Elbe in Besitz genommen hatten. — (Eine furchtbare Geißel für Deutschland waren endlich die räuberischen Ungarn. Ruf ihren schnellen Pferden stürmten sie ins Land herein, trieben den Bauern das Vieh weg, sengten und plünderten, wohin sie kamen. Sammelte sich endlich ein Haufe deutscher Krieger gegen sie, dann waren sie samt ihrer Beute längst wieder verschwunden.
3. König Kottrab I. Aus so großer Not konnte nur ein recht kräftiger Herrscher das arme Volk befreien. Das sah auch der Frankenherzog Konrad I. ein, den sich di^Deutschen nach dem
stnbrä, Erzählungen aus der deutschen (Beschichte. 3
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Deutsche Ludwig Lothar Karl_der_Kahle Karl Karls Karl Karl Konrad_I.
Extrahierte Ortsnamen: Verdun Rhein Idorms Mainz Rhein Rhein Rhone Friesland Italien Frankreich Lothringen Frankreich Deutschland Sachsen Bayern Deutschland Dänemark Norwegen Deutschland Ungarn
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
- 63 —
29. Kaiser Maximilian, der letzte Ritter.
1. verfall -es Reiches. Dem Kaiser Sigismund folgten leider wieder zwei Kaiser, die für das Deutsche Reich nichts taten: Albrecht Ii. und Friedrich Iii. Der furchtbarste Feind der Christenheit, die Türken, bedrohte das Reich: es geschah nichts gegen ihn. Der Herzog Karl der Kühne von Burgund erstrebte die Macht auf dem linken Rheinufer: es geschah nichts dagegen. Die von ihm bedrohten Schweizer erbaten Hilfe des Reichs: sie erhielten keine. Das Volk nannte darum den Kaiser Friedrich Iii. die „kaiserliche Schlafmütze". Fürsten, Grafen, Ritter — sie alle suchten nur ihren besonderen Vorteil und kümmerten sich nicht mehr um das Reich.
2. Kaiser Maximilian. Dem saumseligen Friedrich folgte (1493) sein Sohn Maximilian. Der war von hoher Gestalt, in allen ritterlichen Waffenübungen wohl erfahren, so daß niemand es ihm darin gleich tun konnte. Gegen jedermann, auch gegen Leute niedern Standes, war er freundlich und gütig. Täglich war er für Bittsteller zu sprechen, und wenn einen Schüchternheit vor der kaiserlichen Majestät erfaßt hatte, so ermutigte er ihn. Warf sich jemand ihm zu Füßen, so hob er ihn mit eigenen Händen auf und hörte ihn an. Die Anstrengungen der Jagd liebte Maximilian von Jugend auf. Sobald er sich an Geist oder Körper unwohl fühlte, bestieg er ein Pferd und verbrachte den Tag hinter dem Müde in der größten Anstrengung, oft ohne Speise und Trank. Den Gemsen stieg er auf die unzugänglichsten Stellen nach. Einst hatte er sich an der Martinswand in Tirol so verstiegen, daß er weder vorwärts noch rückwärts konnte. Unten erblickte man ihn und hielt ihn für verloren, Aber ein treuer Mann — das Volk erzählt sich, des Kaisers Schutzgeist in Menschengestalt — stieg ihm nach und half ihm von der gefährlichen Stelle.
3. Maximilians Negierung. Der im Reiche herrschenden Unordnung konnte auch der wohlmeinende Maximilian nicht mehr steuern. Die Macht der reichen Städte und Fürsten war schon allzu groß geworden, das Ansehen des verarmenden Ritterstandes gesunken, die Bauern waren elend und verachtet. Das Reich selbst hatte kein Geld. Wollte der Kaiser einen Krieg führen oder sonst etwas Gemeinnütziges tun, so mußte er dazu das Geld erst von den Reichsständen erbitten, die in ihrer Selbstsucht schwer
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Sigismund Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl_der_Kühne_von_Burgund Karl Friedrich_Iii Friedrich Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilians Maximilians Maximilian Maximilian
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 66 —
eigenen Gesetze, die „Rrtiftel". Meuterer, Ausreißer und sonst disziplinlose Gesellen verfielen dem „Recht der langen Spieße". Die Kameraden bildeten eine Gasse, in die der verurteilte hineingestoßen rourde; von den ihm entgegenstarrenden Spießen wurde er durchbohrt. Die Landsknechtheere waren in Regimenter eingeteilt, diese in Fähnlein und Hotten. Ein berühmter Landsknecht-führer ist Georg von Zrundsberg gewesen.
31. Die Buchdruckerkunst.
1. Geschriebene Bücher. Wichtiger noch als die Erfindung des Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst, die ebenfalls von einem Deutschen gemacht wurde (1440). Lange Seit gab es keine andern als geschriebene Bücher. Diese wurden meist in den Klöstern verfertigt, in denen sich die Mönche mit dem Bücherabfchreiben beschäftigten; sie waren natürlich sehr teuer. Denn wieviel Zeit und Rrbeit kostete es, ein einziges Buch abzuschreiben! Daher konnten nur reiche Leute Bücher besitzen. Selbst das Buch der Bücher, die heilige Schrift, war höchst selten: denn eine vollständige Bibel kostete an tausend Mark. Man war daher schon längst darauf gekommen, die Buchstaben einer Seite im Buche in eine holztafel einzuschneiden, mit Schwärze zu bestreichen und dann auf Papier abzudrucken. Nun konnte man diese Seite leicht hundertmal vervielfältigen. Rber hierdurch war die (Erfindung der Buchdruckerkunst erst vorbereitet.
2. Johann Gillenberg. (Endlich kam ein Bürger aus Mainz, Johannes Gensfleisch, genannt (Butenberg, der sich in Straßburg niedergelassen hatte, auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln aus holz zu schnitzen, aneinander zu reihen und abzudrucken. Waren so einige Seiten vollendet, so konnte man die Buchstaben wieder auseinander nehmen, zu anderen Seiten benutzen und so ein ganzes Buch zustande bringen. Die ersten Versuche befriedigten noch nicht, weil die Holzbuchstaben sich schnell abnutzten und leicht zerbrachen. Rber (Butenberg ward nicht müde, seine Kunst weiter auszubilden. (Er kehrte nach Mainz zurück und verband sich dort mit Johann Zu st, einem Goldschmied, und mit dem sehr geschickten Peter Schösser aus (Bernsheim zu neuen versuchen. (Butenberg und Schösser erfanden die Kunst, die Schriftzeichen aus Metall in Formen zu gießen, während bisher jeder einzelne Buchstabe geschnitzt wurde. So machte die wichtige
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Georg_von_Zrundsberg Johann_Gillenberg Johann Johannes_Gensfleisch Johann Johann Peter_Schösser
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 94 —
unerschütterliches vertrauen zu (Bott. Jeden Tag hielt er Hausandacht , jeden Sonntag ging er mit den Zeinen zur Kirche und verlangte das auch von seinen Beamten und Offizieren. His kerndeutscher Mann beklagte er, daß französische Sitte und Unsitte an so viele deutsche Hose gedrungen war. 3n seinem Lande, gelobte er sich, sollten deutsche Zucht und deutsche Ehrbarkeit wieder zu (Ehren kommen. Und der König besaß die Festigkeit und Rücksichtslosigkeit, um seinem Willen Geltung zu verschaffen.
2. Des Königs Landesverwaltung. Sobald der König die Hofhaltung nach seinem Sinne umgestaltet hatte, ging er an eine durchgreifende Umgestaltung der Landesverwaltung. Er sah alles und kümmerte sich um alles. Er sorgte für die Bauern und verteidigte ihre Rechte gegen die adligen Gutsbesitzer. Er hatte ein herz für die Handwerker und bestimmte, wie die Lehrlinge auszubilden und zu behandeln seien. Er ließ Fabriken bauen und verbot die Einfuhr fremder Ware, damit das Geld im Lande bleibe. Die Bürger Berlins trieb er an, statt der alten bedürftigen Häuser bessere zu bauen. Wollte das einer nicht, so wurde der König wohl hart und schroff: „Der Kerl hat Geld, muß bauen," verfügte er einmal. Selbst um ihren haushalt kümmerte er sich. Die Frauen der vornehmsten wie die Bürgerfrauen sollten ihren haushalt selber besorgen und mit Töchtern und Itcägden in der Küche und am Spinnrocken arbeiten. Ein ordentliches Mädchen sollte es als Ehre betrachten, ihr Leinenzeug vor der Hochzeit nach und nach selbst zu verfertigen. Daß fleißige Leute von auswärts sich in seinem Lande niederließen, begünstigte er, wie er nur konnte. Rls der Bischof von Salzburg die Protestanten aus seinem Lande vertrieb, nahm er ihrer an 15 000 auf und gab ihnen Äcker und Wiesen, Vieh und Ackergerät. — vor allen Dingen aber schuf er einen treuen Beamtenstand und prägte ihm die Tugenden der Pflichttreue, der Unbestechlichkeit und der Gerechtigkeit ein. Wehe dem, den er ungehorsam, träge oder nachlässig fand! (Eines Tages traf er in Potsdam vor dem Tore eine menge Bauern, die auf den Torschreiber warteten, der ihnen öffnen sollte. Der König ging sofort in das Haus des Torschreibers, und da er ihn noch im Bette fand, prügelte er ihn eigenhändig aus den Federn heraus.
3. Das preußische Heer. Seine hauptsorge aber widmete der König dem Kriegsheere, dessen Zahl er fast ver-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 53 —
5. Die Ritterfrauen. Die heilige Elisabeth. Die
Frauen der Fürsten und Ritter führten auf den einsamen Burgen ein ziemlich einförmiges Leben. Rn den ritterlichen Unterhaltungen und Belustigungen konnten sie nur selten teilnehmen; der Besuch eines Turniers war schon der umständlichen, oft gefährlichen Reise wegen eine schwierige Sache. Wohl aber ritten sie viel zur Jagd, den Falken auf der Zaust, um mit diesem abgerichteten Raubvogel Reiher zu fangen (Reiherbeize). Sonst erzogen sie in der Abgeschlossenheit ihrer Frauengemächer (Kemnate) die Töchter, beaufsichtigten die weibliche Dienerschaft, übten sich in kunstvollen Stickereien und ließen sich von fahrenden Sängern (Beschichten und Lieder vortragen. Huch der des Lesens und Schreibens kundige Burggeistliche war ihnen eine wichtige Persönlichkeit. Manche Frauen führten ein frommes, ganz der Nächstenliebe gewidmetes Leben. Unter diesen frommen Frauen ist besonders bekannt die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Sie war die Tochter eines ungarischen Königs und kam als Kind nach der Wartburg, an den heitern liederreichen Hof des Landgrafen Hermann von Thüringen, um zur Gemahlin seines Sohnes erzogen zu werden. In früher Jugend schon spendete sie verlassenen und hungrigen reiche Gaben, verschmähte alle irdischen Genüsse und unterwarf sich frommen Bußübungen, ja schmerzhaften Geißelungen. Hrmen verfertigte sie Gewänder, Kranke pflegte sie. Nach ihres Gemahls Tode vom Schlosse vertrieben, ging sie mit ihren Kindern betteln. Sie starb, erst 24 Jahre alt, in Marburg (1231), wo sich jetzt über ihrem Grabe die schöne (Elisabethkirche erhebt.
6. Oie geistlichen Ritterorden. Zur Zeit der Kreuzzüge, bei denen sich die Ritter besonders auszeichneten, entstanden in Palästina Vereinigungen, in denen sich das Rittertum mit dem Mönchwesen verband. Das waren die sogenannten geistlichen Ritterorden der Johanniter, der Tempelherren und der Deutschherren. Die (Drbensherren legten die Kloster-gelüb de der Rrmut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams ab; als Ritter verpflichteten sie sich zur Verteidigung der Pilger und zum Kampfe gegen die Ungläubigen. Diese Ritterorden waren eine Zeitlang die Hauptstütze des Königreichs Jerusalem. Ris das heilige Land den Christen verloren ging, siedelten sie nach (Europa über, wo sie zum Teil noch lange fortbestanden. Rm wichtigsten
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Thüringen
Extrahierte Ortsnamen: Wartburg Marburg Palästina Jerusalem Europa
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 132 —
Mechaniker ausgebildet. Rls er nun jene alte Maschine vor sich hatte, da erkannte er bald, wie mangelhaft sie sei, aber wie wichtig gute Dampfmaschinen für alle Welt sein müßten. 3n seinem erfinderischen Kopfe und unter seinen geschickten Händen, aber erst nach vielen Mühen, nahm die Dampfmaschine die Gestalt an, die sie im wesentlichen noch heute hat. Nun hatte man nicht mehr nötig, Fabriken an Flüssen anzulegen, um sie durch Wasserräder in (Bang zu setzen, oder auf den Wind zu warten, der die Windmühlen treibt, oder Göpelwerke durch Pferde, Hunde our gar Menschen drehen zu lassen. Der starke und nie ermüdende Kolben der Dampfmaschine setzt jetzt die kunstreichen Webstühle in sausende Bewegung, dreht Millionen von Spindeln, hilft holz und Eisen schneiden, bohren und Hobeln, hebt das Wasser aus der Tiefe der Bergwerke oder drischt auf dem Felde das Korn aus dem Getreide.
2. Das Dampfschiff. Ehedem konnte man Schiffe nur durch Wind oder Ruder bewegen. Entstand Windstille, so mußte das Schiff auf offenem Meere still liegen, oft wochenlang. Rls James Watt gezeigt hatte, wie man Dampfmaschinen bauen muß, da versuchte man, eine solche auf ein Schiff zu setzen, von ihr Schaufelräder im Wasser drehen zu lassen und so das Schiff vorwärts zu treiben. Zum erstenmal glückte das dem Amerikaner Robert Fulton auf der Seine bei Paris (1803). Rber der sonst so kluge Napoleon wollte nichts von der neuen (Erfindung wissen. Fulton mußte nach Rmerika zurück und baute dort noch ein Dampf* schiff, das im Jahre 1807 eine erste Fahrt zwischen Neupork und Ribant) den Hudsonfluß hinauf zurücklegte. Zwölf Jahre später durchkreuzte der erste Dampfer den Atlantischen (Dzean in 26 Tagen, heute fahren die großen Hamburgischen und Bremischen Schnelldampfer in 5—6 Tagen nach Neupork.
I. Die Eisenbahnen. Bis zum Rnfange des neunzehnten Jahrhunderts schwankten auf größtenteils elenden Wegen „über Stock und Stein" der schwerfällige Frachtwagen dahin und die langsame Postkutsche. Wohlhabende oder vornehme Leute hatten ihre eigenen Reisewagen, für die auf den Poststationen immer frische Pferde genommen wurden. Erst nach den Befreiungskriegen entstanden in Deutschland allmählich künstlich gebaute Landstraß e n, auf denen man auch bei schlechtem Wetter fahren konnte, ohne stecken zu bleiben oder umzuwerfen. Daß aber ein Wagen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Robert_Fulton Napoleon Fulton
Extrahierte Ortsnamen: Paris Rmerika Neupork Neupork Deutschland
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 193 —
schnell. Schon 1873 war die anfangs für fast unerschwinglich gehaltene Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Franken bezahlt, schon nach 7 Jahren (1878) konnte Frankreich eine Weltausstellung in Paris veranstalten. Sein Geldüberfluß wurde so grof}, daß es andern Staaten wiederholt gewaltige Summen darleihen konnte, so an Rußland nach und nach für Rüstungen gegen Deutschland etwa 20 Milliarden Franken. Huch das französische Heer und die Flotte kamen schnell wieder in Ordnung. Mit den Deutschen aber nochmals allein anzubinden, wagten die Franzosen nicht, und Bundesgenossen hatten sie noch nicht.
Da begannen sie denn einstweilen die Gründung der neu-französischen Kolonialmacht, ein um so merkwürdigerer (Ehrgeiz, als die Bevölkerung Frankreichs immer mehr abnimmt, es ihm also nicht möglich ist, die neu gewonnenen Gebiete zu besiedeln und richtig auszunutzen. Zunächst (1881) legte Frankreich die Hand auf E u n i s, das seiner älteren (1830—57 eroberten) Kolonie Algerien östlich benachbart ist; in einem kurzen Feldzua wurde der Bey zur Unterwerfung genötigt. Der (Erfolg machte Lust nach weiterem, von 1882—1885 nahmen die Franzosen, aber unter schweren Kämpfen, den Chinesen Rnnam undtonkin in Hinterindien ab. 1885—1895 eroberten sie die große schöne Insel Madagaskar und 1893 das Negerreich D ah o m e in Guinea. Die Entdeckungsreisen des Grafen de Brazza (1875—1892) führten zur Gründung von Französisch-Kongo. Die zu diesen Feldzügen in einem oft mörderischen heißen Klima nötigen Truppen stellte die französische Fremdenlegion, gebildet aus abenteuerlustigen Angehörigen aller Länder. Unter diesen leichtsinnigen und törichten Leuten, die für ein Spottgelb Gesundheit und Leben verkauften, befanben sich leider auch viele Deutsche. Über alle diese Eroberungen haben sich die Franzosen mit den Engländern und Deutschen leicht verständigt. Rls aber (1898) eine französische Truppe von Senegal her am oberen Nil, in Faschoda, erschien, da widersprachen die Engländer, die soeben den Sudan erobert hatten. Die sonst so stolzen Franzosen gaben demütig nach; sie versprachen, die Wasserscheide zwischen Kongo und Nil nicht mehr zu überschreiten, denn sie rechneten für ihren Vergeltungskrieg gegen Deutschland auf Englands Freundschaft. Diese wurde ihnen auch gewährt, schon in dem deutsch-französischen Zdettberoerv um Marokko. Mit diesem von jeher unabhängigen, westlich an Rige-
A n b r ä , Lrzählungen aus der deutsche» Geschichte, flusg. B. 13
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Deutschland Frankreichs Frankreich Algerien Hinterindien Madagaskar Guinea Brazza Senegal Faschoda Deutschland Englands Marokko
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 16 —
die kriegerischen Deutschen nicht von Angriffen aus das römische Reich zurückschrecken. Die fortwährenden Kämpfe belehrten sie, daß Eintracht stark macht. Daher schlossen sich die zahllosen kleinen Völkerschaften immer mehr zusammen und bildeten größere Vereinigungen. So entstanden die vier großen Völkerbündnisse der K l em a nn e n am Gberrhein, der F r a n k en am Mittel- und Niederrhein, der Sachsen zwischen Rhein und Elbe und der (Boten im östlichen Deutschland. Besonders mächtig wurden die aus Skandinavien stammenden (Boten, die ihre Herrschaft weit hi.i nach Osten bis zum Schwarzen Meere ausbreiteten. Sie teilten sich in Io e ft-g o t e n und Ostgoten. Endlich trat ein (Ereignis ein, das sie alle in mächtige Bewegung setzte: es begann die große Völkerwanderung (375 n. (Ehr.).
2. Die Hunnen in (Europa. Den Rnftoß zu der Völkerwanderung gab ein wildes Nomadenvolk, das von Rsiert her in Europa einbrach. Es waren die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem haare, schmutziggelber (Besichtsfarbe, schiefen Rügen, breitschulterig und klein, aber wild und furchtbar. Sie lebten von Wurzeln und von Fleisch, das sie nicht kochten, sondern wie einen Sattel aufs Pferd legten und durch einen tüchtigen Ritt mürbe machten. Feste Wohnsitze kannten sie nicht; von Jugend auf schweiften sie im Freien, in Bergen und Wäldern umher und lernten Hitze und Kälte, Hunger und Durst ertragen. Ihre Kleider waren leinene Kittel oder pelze von Idaldtieren, die Beine umwickelten sie mit Bockfellen, von ihren Pferden waren sie unzertrennlich: sie aßen, tranken und schliefen darauf. Ihre Weiber und Kinder führten sie auf Karren mit sich. Krieg war ihre größte Lust. Mit schrecklichem Geheul begannen sie die Schlacht; ohne Ordnung, aber mit großer Schnelligkeit stürzten sie sich auf den Feind. Wich er ihren Pfeilen und Säbelhieben aus, so warfen sie ihm Schlingen um den hals und schleppten ihn mit sich fort. Nichts kam ihrer Raubsucht und Grausamkeit gleich. So zogen sie jetzt raubend, sengend und mordend von Land zu Land.
3. Die andern Völker. Unfähig, den Hunnen zu widerstehen, wichen die angegriffenen Völker zurück. Dabei kamen sie in andre Länder, deren Bewohner wieder ihnen weichen mußten. So verdrängte ein Volk das andre, und viele von ihnen wurden zuletzt dem alternden römischen Reiche gefährlich, das aus eigener Kraft keinen Widerstand mehr leisten konnte, und dessen schöne
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Gberrhein Niederrhein Sachsen Rhein Deutschland Skandinavien Europa Europa
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 42 —
21. Der erste Xreuzzug.
1. Die Not -er Pilger in Jerusalem. Schon in früher Zeit war es Sitte, pilgerreisen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Stätten zu beten, wo der Heiland gelebt hatte und gestorben war. Besonders häufig wurden die Reifen, die man auch Wallfahrten nannte, seit der Zeit Konstantins, des ersten christlichen Kaisers. Vieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut, und seine Mutter Helena, die noch in hohem Riter nach Palästina gepilgert war, hatte dort an mehreren Orten Kirchen und Kapellen gestiftet. Don nun an war Jerusalem nie leer von pilgern. Huch als die Rraber das Land in Besitz genommen hatten (Nr. 8), dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen wurden in ihren Rndacht-übungen nicht gestört. (Erst als die rohen Türken Jerusalem eroberten, änderte sich das. Die Christen wurden schnöde mißhandelt, die heiligen Orte entweiht und geplündert, wehklagend kamen die Pilger nach (Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem.
2. Peter von ftmietts. Keiner verstand diese Not so feurig zu schildern als der französische Einsiedler Peter von Amiens. Ruf einer Wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Nun zog er in grobem wollenen Mönchsrock, einen Strick um den Leib, barfuß und mit einem Kruzifix in der Hand, auf einem (Esel reitend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah. Begeistert redete er zu der Menge: „Ruf, ihr Christen, der Heiland ruft euch! Ich selbst habe in Jerusalem gehört, wie aus allen winkeln der heiligen Stätte der Weheruf erscholl: Rettet, ach rettet uns! Und ihr wollt noch zaudern, ihr wollt nicht hören auf die Stimme des Herrn?" Die Wirkung dieser predigt war gewaltig. Das Volk sah in dem bleichen abgezehrten Pilger, dessen Rügen wie Feuer glänzten, einen von Gott gesandten Boten. Rlle herzen wurden ergriffen von der Macht seiner Worte; allenthalben regte sich ein glühender (Eifer, zum Kampfe gegen die Ungläubigen auszuziehen.
3. Die Nirchenversaininlung zu (Tlermortt. Zugleich berief der Papst eine Kirchenversammlung nach der Stadt (Eiermont in Frankreich (1095). (Eine zahllose Menge Volkes
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Helena Peter_von_ftmietts Peter_von_Amiens
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Palästina Jerusalem Europa Jerusalem Jerusalem Jerusalem Frankreich
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 81 —
von vier- und sechsspännigen wagen nachgefahren. In seinem Paläste zu Prag folgte ein glanzvolles Fest aus das andere. Er selber jedoch blieb bei aller Fröhlichkeit seiner Gäste stets ernst und finster, niemals sah man den hageren Ittann mit den Meinen funkelnden Rügen lachen; niemals hörte man von seinen Lippen zutrauliche Worte. Seine gewöhnliche Tracht war ein Reitkoller von (Elenshaut und ein scharlachroter Mantel, ein Hut mit roter Feder und große Stulpstiefel. So erschien er in seinem Äußern noch immer als Feldherr. Und abermals als Feldherr aufzutreten, das mar sein brennendes Verlangen. Ittit innerlicher Schadenfreude sah er die Not, in die der Kaiser geraten war. Jetzt mußte dieser zu ihm kommen und ihn um Hilfe anflehen; denn nur er konnte helfen. Der Kaiser wandte sich in der Tat wieder an wallenstein und bat ihn dringend, ihm ein Heer zu schaffen und den Feind zu vertreiben. Scheinbar widerwillig, nach langem Zögern gab der stolze Fried-länder diesen Bitten nach. Er warb ein Heer, das ihm allein angehören sollte, bei dem der Kaiser nichts zu jagen hatte, ja nicht einmal erscheinen durfte.
2. Die Schlacht bei Lützen. Nun hatte Gustav Rdolf wieder einen gefährlichen Gegner zu bekämpfen. Bei Nürnberg trafen beide Heere zusammen und standen monatelang verschanzt sich gegenüber, wallenstein wagte keine Feldschlacht; Gustav Rdolf suchte vergebens Wallensteins festes Lager zu erstürmen. Dieser wandte sich gegen Sachsen; der Schwedenkönig eilte ihm nach. Bei dem Städtchen Lützen, nicht weit von Leipzig, erreichte der König wallensteins Heer. Rn einem kalten Herbstmorgen, am 16. November 1632, während dichter Nebel die Gegend bleckte, bereiteten sich die Schweden zur Schlacht. Gegen Mittag bricht die Sonne durch den Nebel. Die Schweden stürmen gegen die wallensteinischen an. Es entsteht ein verzweifelter Kampf; hin und her schwankt der Steg. Endlich dringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav Rdolf geführt, siegreich durch und jagt die Feinde fliehend vor sich her. Da erfährt der König, sein linker Flügel wanke. Schnell eilt er dorthin; nur wenige können ihm folgen. _ Sein Ungestüm bringt ihn zu nahe an den Feind: er erhält einen Schuß in den linken Rrm, gleich darauf einen zweiten durch den Bücken. Mit dem Seufzer: „Mein Gott! mein Gott'" sinkt er vom Pferde. Des Königs Tod erfüllt die Schweden mit glühendem Rachedurst. Grimmig stürzen sie sich auf die Feinde
flnbrä, Erzählungen aus der deutschen Geschichte, flusg. B. 6
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Rdolf Gustav Gustav_Rdolf Gustav Gustav_Rdolf Gustav