— 36 —
c) für den Wohlstand?
d) für die Bildnug?
[e) für das Seelenheil?^
Was für freiwillige Dienste können auch ohne Amt geschehen (z. B- im Kriege u. s. w.)?
18. ajslrt welchem persönlichen Dienst können alle Bürger sich
beteiligen?
Warum sollten sie es auch von Rechts wegen? (Spr. 18, l) was hängt davon ab? — Unverständige oder gewissenlose Volksvertreter können über ihr Land großen Schaden und arges Unheil bringen — wie z. B. die französische Revolution von
1789 gezeigt hat.
b) Welchen stillen segenbringenden Dienst können und sollten alle gottesfurchtigen Herzen — Kleine und Große — dem Könige und dem Vaterlande leisten? (itim. 2, 1—4.)
19. a) Wie nennt man die allgemeinen Geldbeiträge der
Mitglieder zur Staatskasse?
Wonach bemißt sich die Höhe dieses Beitrages bei jedem Bürger? b) Welche sog. indirekten Steuern sind in unserm Lande eingeführt, um die allgemeine Staatssteuer zu erleichtern? Worin besteht der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern — l hinsichtlich des besteuerten Gegenstandes?
X hinsichtlich der Zahlenden?
20. a) Welche dritte Art von Einnahmequellen hat die
Staatskasse in unserm Lande? (Nennt die einzelnen Quellen!) b) Wie groß ist die jährliche Haushaltungs-Rechnung (Einnahme und Ausgabe) unsers Staats?
Wie hoch beläuft sich die Einnahme aus: (Welcher dieser drei
a) der direkten Steuer? -Beiträge ist der
b) den indirekten Steuern? 1 höchste? — welcher
c) den Zöllen u. eigenen Erwerbsquellen? ^ der niedrigste?
Merke: Der Staat ist eine Vereinigung der Bürger zu gemeinsamen Arbeiten (durch persönliche und sachliche Leistungen) für das allgemeine Wohl.
Darum: je mehr Gemeinsinn, desto mehr Gemein-wohl.
Jak. 2, 8; - 1 Joh. 3, 18; - 1 Kor. 13, 1-7.
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
— 2 -
b) der Irrtum, die Freude, die Begierde, — der Gedanke, die Meinung, die Vorstellung, der Begriff, das Urteil, die Wissenschaft, die Thorheit, die Liebe, der Haß, der Vorsatz, der Wunsch, die Neigung, der Hang, die Absicht, die Niedergeschlagenheit, die Verzweiflung, die Befriedigung, der Friede, die Beruhigung, die Geduld, der Zorn, der Verstand, die Vernunft, der Schluß, der Entschluß.
Nähere Betrachtungen der einzelnen Seelentmigkeiten.
A. Das Erkennen (Wissen, Denken).
6. a) Wodurch kann die Seele äußere Dinge (samt ihren
Eigenschaften und Thätigkeiten) wahrnehmen?
d)Wie heißen die fünf Sinne? (Welches sind ihre leiblichen Werkzeug e?)
e) Mit welchem der 5 Sinne werden folgende Eigenschaften der Dinge wahrgenommen:
durchsichtig, laut, leise, wohlriechend, bitter, kalt; — süß, rund, sauer, eckig, rot, weiß, rauh, glatt, klingend, tönend, schwarz, bunt, groß, klein, rauschend, schmetternd, donnernd, lang, schmal, dick, bünn,_ schwer, leicht, schnell, langsam, weich, flüssig, gasförmig, fest, hell, dunkel, klar, trübe, hart, krumm, gerade, spitz, naß, trocken, fein?
7. a) Welche inneren Vorgänge und Zustände (in der eigenen
Seele) werden uns auch bewußt? b) Wie unterscheidet sich dieses Wahrnehmen (Bewußtwerden) von dem Gewahrwerden der äußeren Dinge und Vorgänge?
8. Wie nennt man die Fähigkeit (das Vermögen, die Kraft)
der Seele, über das äußerlich oder innerlich Wahrgenommene weiter nachzudenken?
Welche andere Namen gebraucht man für die Verstandesfähigkeit in besondern Fällen? •
9. a) Welche der folgenden Ausdrücke bezeichnen
a) Sinnesthätigkeit?
b) Verstandesthätigkeit?
erblicken, nachsinnen; — hören, empfinden, gewahren, erforschen, urteilen, schließen, unterscheiden, vergleichen, bemerken, riechen, betasten, überlegen, rechnen, durchdenken, horchen, spähen, schauen, erwägen, begreifen, erfassen, einsehen, acht geben, träumen, bedenken, untersuchen, gucken, gaffen, lauschen, lauern, sich etwas vorstellen, ergründen, b) Nennet einige Beispiele (in Satzform), worin eine Art des Nachdenkens (der Verstandesthätigkeit) beschrieben wird! Z. B. der Arzt beobachtet bei einem Kranken zuerst die äußern Zeichen der Krankheit (Krankheitserscheinungen), dann forscht er, wo das Übel seinen Sitz habe, endlich überlegt er, welche
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— 17 —
b) Warum kann man sagen: daß jeder in der verkauften Ware eigentlich seine Arbeit [feine Mühe, Zeit und Kunst] verkauft (b. t.: dahingiebt, damit dient)? e) Was geben die Arbeiter der persönlichen Dienste [Beamten jc] zum Nutzen anderer hin? was tauschen sie dafür ein?
Warum kann man sagen: daß alle Arbeitsklassen (Stände) eigentlich ihre Dienstleistungen [Kunst, Zeit, Mühe] dahingeben, verkaufen, — und dafür die Dienstleistungen anderer eintauschen (kaufen) ? —
22. a) Wenn in einem Orte ein Spezereiladen, ein Manu-
fakturladen rc. ist: warum erspart dies den andern Einwohnern viel Zeit, Mühe und Sorge? b) Warum ist in den Städten ein Markt (für Lebensmittel) eingerichtet?
23. Welche Leute arbeiten lediglich für den Austausch der
Güter? — (Worin besteht ihre Arbeit?)
24. a) Welchen Vorteil schafft die Arbeit der Handelsleute
den andern Leuten?
(In manchen Gegenden nennt man auch die großen Fabrikanten Kaufleute: warum ist dies eigentlich nicht richtig?) b) Wie nennt man diejenigen Arbeiter im Handelsgeschäft, welche für andere kaufen oder verkaufen?
25. Ausfuhr und Einfuhr.
a) Nennet einige Güter, welche in unserer Gegend [Stadt, Landschaft ac.] im Überfluß erzeugt und darum nach anderen Gegenden verkauft werden!
Wie nennt man diese Handelsartikel insgesamt?
b) Nennet Güter, welche in unserer Gegend nicht (oder unzureichend) erzeugt werden und deshalb aus andern Gegenden bezogen werden müssen!
Wie nennt man diese Handelsartikel insgesamt?
c) Was ist Ausfuhr (oder Export)? was ist Einfuhr (Import)?
26. Großhandel und Kleinhandel.
a) Wie heißen die Handelsleute, welche ihre Waren nur in kleinen Mengen verkaufen?
b) Wie weit reicht ihr Markt (d. h. wo wohnen ihre Kunden)?
c) Wie nennt man ihre Verkaufslokale?
Nennt einige Arten von Kleinhändlern!
27. a) Wie heißen diejenigen Kaufleute, welche ihre Waren
nur in großen Mengen verkaufen?
Dörpfeld, Gesellschaftskunde. 2
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£<± --------
c) Wie unterscheiden sich diese zweierlei Aufgaben /hinsichtlich der ausführenden Personen?
I hinsichtlich des Zweckes?
9. a) Bei vielen Gesellschaften, z. B- bei einem Gesangverein, kommt noch eine dritte Art von wichtigen Arbeiten vor, welche aber der Vorstand nicht besorgen kann, weil dazu eine besondere fachmännische Befähigung gehört.
Worin besteht diese dritte Art Der Arbeit bei einem Gesangverein?
b) Was muß der Verein zu diesem ^toetf thun?
c) Der erwählte Gesanglehrer wird dann mit in den Vorstand eintreten, vielleicht zugleich Vorsitzender sein.
Wie nennt man nun die Ämter der übrigen Vorstandsglieder zum Unterschied von dem besoldeten Amte des Gesanglehrers? (Worin bestehen die Unterschiede?
d)Was für ein besoldetes Amt ist nötig: in einer Schulgemeinde ? in der kirchlichen Gemeinde? — (Warum?) Bei größeren Gesellschaften, z. B. beim Staat, müssen sür alle Vorstandsämter (Verwaltung u. s. w.) besoldete Beamte angestellt werden. Warum?
10. Was haben wir als Iii. Hauptstück einer Gemeinschaft
kennen gelernt?
Warum darf dies mit besonderm Recht ein „Hauptstück" genannt werden?
11. (Iv) a) Welche Sachen (Anstalten, Möbel, Werkzeuge u. s. w.)
hat eine Krankenauflage nötig? — (Warum?) b) Welche ein Gesangverein? ein Turnverein? eine Schulgemeinde? c) Was rechnen wir demnach als Iv. Hauptstück einer Gesellschaft?
12. (V) a) Woher erhält die Krankenauflage die Mittel zur
Unterstützung der erkrankten Mitglieder? (Welches Vorstandsglied hat hierbei seinen besondern Dienst? worin besteht derselbe?)
Welche andern Hülfsquellen könnte der Verein möglicherweise haben?
Welche andern Ausgaben müssen noch aus der Vereinskasse bestritten werden?
b) Was haben die einzelnen Mitglieder außer den Geldbeiträgen noch für den Vereinszweck zu thun? (Siehe Fr. 8 b.)
Welche besondere persönliche Leistung der Mitglieder wird noch verlangt: bei einem Gesangverein? einem Turnverein?
c) Welche zweierlei Obliegenheiten (Leistungen, Pflichten) der Mitglieder unterscheidet man demnach bei einem Verein?
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— 31 —
Wie heißt man jene? (Warum?)
Was für freiwillige Dienste können auch ohne Amt vor kommen?
23. Zählt auf die verschiedenen ehrenamtlichen Dienste, welche
in unserer bürgerlichen Gemeinde geleistet werden: bei der Gesamt Verwaltung (und Gesetzgebung), ferner:
für den Rechtsschutz, für den Wohlstand, für die Gesundheit, für die Bildung, sfür das Seelenheils.
24. An welchem persönlichen Dienst können alle Bürger sich
beteiligen?
Warum sollten sie es auch von Rechts wegen (Spr. S. 18, l)? was hängt davon ab? — Nicht selten ist eine Gemeinde durch unkundige oder lässige oder gewissenlose Gemeindeverordneten in allerlei Weise sehr zu Schaden gekommen. In welcher Weise könnte es z. B. geschehen sein?
25. a) Wie nennt man die allgemeinen Geldbeiträge dev
Mitglieder zur Gemeindekasse? (Wonach bemißt sich die Höhe dieses Beitrags bei jedem Bürger?
b) Welche sog. indirekten Steuern sind in manchen Gemeinden eingeführt, um die allgemeine Kommunalsteuer zu erleichtern?
Worin besteht der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern
s hinsichtlich des besteuerten Gegenstandes?
1 hinsichtlich der Zahlenden?
c) Welche andern Einnahmequellen kann eine Gemeinde möglicherweise haben? (Es giebt Gemeinden, welche gar keiner oder nur sehr geringer Steuern bedürfen.)
Wie machen sich zuweilen einzelne Bürger durch freiwillige sachliche Leistungen um die Gemeinde verdient?
Merke zum Schluß:
Die bürgerliche Gemeinde — und ebenso der Staat — ist eine Vereinigung der Bürger zu gemeinsamen Arbeiten (durch persönliche und sachliche Leistungen) für das allgemeine Wohl.
Darum: je mehr Gemcinsirin, desto mehr Gemeinwohl. (3er. 29, 7.)
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V. Leistungen der Mitglieder:
A. persönliche Dienste:
1. Pflichtdienste:
für Landesschutz Militärdienst, — (Einquartierung, Fuhren, Pferdegestellung rc.);
2. ehrenamtliche Dienste:
beider Gesetzgebung-^ als Abgeordnete des Landtages, der Provinzial- oder Kr eis stände rc.:
für Rechtsschutz = als Geschworene beim Landgericht, als Gewerbe- und
Handelsrichter, als Schöffen beim Polizeigericht, als Schieds-männer;
für Wohlstand = als Mitglieder der Handelskammer, als Mitglieder der
Feuerwehr, als Armenpfleger rc.; .
für Gesundheit = Pflege der verwundeten Krieger, Mitgliederdeskrankenhaus- I
Vorstandes;
für Bildung ----- als Mitglieder des Schulvorstandes, der Kuratorien der &
0 rr . höheren Schulen, der städtischen Schuldeputation;
t> ,x,alt0.emeine Dienste — Teilnahme an den Wahlen — für den Landtag u. s. w. ,
I>. (Bclbbcttvitgc zur Staatskasse (Staatssteuern):
1 direkte Steuern ---- Einkommensteuer (Grundsteuer, Gewerbest-uer);
2. indirekte Steuern = Branntweinsteuer, Brausteuer, Stempelsteuer, Erbschaftssteuer Börsensteuer u. s. w.
Außerdem fließen der Staatskasse zu: die Zölle (aus eingeführte Waren), die Erträge der staatlichen Eisenbahnen, Posten, Telegraphen n. s.w., — der Staats-güter (Domänen), der staatlichen Bergwerke, Gewehrfabriken n. s. w.
------o—<{3o{§5o£3>—o---
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— 18 —
Welche Güterproducenten sind zugleich Großverkäufer? — welche zugleich Kleinverkäufer? b) Wie weit reicht der Markt der Großhändler [oder: wie weit geht ihre Kundschaft)?
28. a) Nennet Waren, welche [gewöhnlich] nur im Klein-
handel verkauft werden! d) Nennet einige Waren, die im Großhandel [und später erst im Kleinhandel] Verkauft werde»!
29. a) In welchen Orten wohnen meistens die Großhändler? b) Wo wohnen die Kleinhändler [Ladenbesitzer, Krämer]?
30. a) Welchen Vorteil haben alle Käufer durch die Groß-
händler?
b) Welchen Nutzen bringen die Kleinhändler?
31. Wie nennt man das Lokal [Haus], wo die Kaufleute
regelmäßig sich versammeln, um Geschäfte abzumachen? Warum hat man solche Zusammenkünfte eingerichtet? [Welche Ähnlichkeit hat diese Einrichtung mit einem Markte?] Warum findet man nur in großen Städten eine „Börse"?
32. Tauschmittel, a) Wie geschah in uralter Zeit der
Handel (Tausch der Güter)?
d) Welche Tauschmittel sind heutzutage im Gebrauch:
a) aus Metall? b) aus Papier?
(Wer hat das Recht, Metallgeld und Papiergeld zu verfertigen?)
33. Warum hat das Papiergeld Wert, obwohl es nur ein
unscheinbares Stück Papier ist?
(Warum sind Papiergeld, Wechsel rc. eigentlich Schuldscheine?)
E. Transport-Arbeiten.
34. a) Welche dreierlei Gegenstände werden transportiert?
Was heißt „transportieren" ? b) Welche drei Arten des Verkehrs lassen sich demnach unterscheiden?
35. Tr ansp ortmittel. Zur Fortschaffung der Güter,
Personen rc. dienen:
a) was für Wege — a) natürliche? b) künstliche?
b) was für Werkzeuge — a) zu Wasser? b) zu Lande?
e) was für Zugkräfte — a) zu Wasser? b) zu Laude?
36. a) Welches ist das Mittel für den schnellsten Gedanken-
Transport?
Worin besteht hier das Werkzeug, — der Weg, — die Kraft? (Was heißt der fremde Name auf deutsch?)
b) Welches zweite Mittel zu schnellem Gedanken-Transport ist in jüngster Zeit erfunden worben?
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
25
publiken des Altertums, auch für die wirtschaftliche und geistige
Hebung des Volkes, für Landwirtschaft und Gewerbe, Handel
und Verkehr, Schule und Kirche, Kunst und Wissenschaft: ihr
Ziel ist die allgemeine Wohlfahrt.
§ 9. Steuern, Zölle und Kolonieen.
1. Die alten Germanen hatten keine Staatsausgaben,
kannten daher auch keine Steuern und sahen sie vielmehr als ein
Zeichen der Knechtschaft an. Mit der Bildung eines besoldeten
Beamten standes und der stetigen Steigerung der
Staatsthätigkeit stiegen natürlich auch die Ausgaben des
Staates, und so entstand seit dem Beginn der Neuzeit überall
allmählich das Steuerwesen, das sehr verschiedenartig aus-
gebildet wurde. Die Steuern werden also für Einrichtungen
des Staates, zum Wohle aller Einwohner, erhoben, und
darum ist jeder Bürger zu ihrer Zahlung verpflichtet. Sie
gerecht zu verteilen ist aber sehr schwierig, und man hat die
verschiedensten Wege gewählt, um sie dem Vermögen, dem Ein-
kommen und der Leistungsfähigkeit der Bewohner anzupassen
und möglichst hohe Betrüge zu erzielen.
Die Steuern werden entweder als unmittelbare Beiträge
von den einzelnen Volksgenossen erhoben und heißen dann
direkte, oder gewisse Waren werden (beim Eintritt über die
Grenze oder bei ihrer Herstellung oder bei ihrem Verkaus) mit
Abgaben belastet, die Bewohner also mittelbar besteuert, und
deshalb nennt man solche Abgaben indirekte. Manche Staaten
haben auch Einnahmen aus eigenem Besitz oder staatlichen Be-
trieben, z. B. Preußen aus den Domänen und Forsten und den
Eisenbahnen, Frankreich aus dem Tabak- und Zündholzverkauf.
Die Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben des
Staates nennt man den Staatshaushalt, der Voranschlag
desselben heißt Etat (Budget). Der Etat kann im Gleich-
gewicht stehen (balancieren), einen Uberschuß haben oder einen
Fehlbetrag (Defizit) aufweisen. Auch Schulden kann ein Staat
machen, indem er Anleihen aufnimmt und dafür verzinsliche
-Staatspapiere ausgiebt.
2. Für die wirtschaftliche Entwicklung der Länder sind be-
sonders wichtig geworden die Erhebung von Zöllen und die
'Erwerbung von Kolonieen.
Um die Industrie im eigenen Lande zu schützen, die Ab-
satzbedingungen günstiger zu gestalten und zugleich bequeme
Einnahmequellen zu haben, suchte zuerst Colbert, der be-
rühmte Finanzminister Ludwigs Xiv., die Einfuhr fremder
Jndustriewaren durch hohe Zölle zu erschweren oder ganz zu
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Kriegsfuß gesetzt; das gesamte Heer wird dann in Arme een ein-
geteilt, deren jede mehrere Armeekorps umfaßt.
Für die Schlagfertigkeit des Heeres hat der General st ab
der Armee zu forgen.
Oberbefehlshaber des gesamten Heeres im Kriege ist
der Kaiser; im Frieden bildet das bayerische Heer einen ge-
schlossenen Bestandteil unter der Militärhoheit des Königs von
Bayern; auch die Könige von Sachsen und Württemberg
haben über ihre Truppen bestimmte Reservat- oder Sonder-
rechte. (Derartige Sonderrechte bestehen auch im Steuer-,
Post- und Gefandtschaftswesen.)
4. Tie Marine oder Kriegsflotte steht unter dem allei-
nigen Oberbefehl des Kaisers. Sie zählt etwa 100 größere Schiffe
(P a n z e r - oder L i n i e n f ch i f f e, P anz erka n o n e nb o ot e, große
und kleine Kreuzer, Schulschiffe) und Torpedoboote. Die Be-
mannung zerfällt in Offiziere, Matrosen, Maschinisten, Artille-
risten und Seesoldaten und zählt im Frieden 26 000, im Kriege
40 000 Mann. Kriegshäfen sind Kiel und Wilhelmshaven.
Deutschland ist durch seine Lage im Herzen Europas,
ringsum von zum Teil feindlichen Völkern eingeschlossen und
ohne natürliche Grenzen, ein starkes Landheer zu unterhalten
genötigt; zugleich bedarf es, um die Stellung als Großmacht
zu wahren, die Küsten zu verteidigen und die Angehörigen in
fremden Ländern, den überseeischen Handel und die Kolonieen
zu schützen, auch einer tüchtigen Flotte.
5. Das Reich erhebt keine direkte Reichssteuer, sondern ist
ganz auf indirekte Steuern und andere Einnahmen ange-
wiesen. Die indirekten Steuern werden im Reiche teils als
Grenzzölle (Schutz- und Finanzzölle) erhoben, teils als Ver-
brauchssteuern von Gegenständen allgemeinen Verbrauches,
wie Branntwein, Bier, Tabak, Zucker und Salz. Außerdem er-
hält das Reich noch einige Stempelsteuern und die Über-
schüsse aus den Zweigen der Reichsverwaltung. Genügen diese
Einnahmen nicht, um die Ausgaben zu decken, welche die ein-
zelnen Zweige der Reichsverwaltung erfordern, so wird der Fehl-
betrag durch Beiträge der Einzelstaaten nach Maßgabe ihrer
Bevölkerung, sog. Matriknlarbeiträge, oder durch An-
leihen aufgebracht.
§ 14. Das Erwerbs- und Rechtsleben. Die soziale
Gesetzgebung.
1. Das Reich bildet ein einheitliches Handels- und
Zollgebiet (zu dem noch das Großherzogtum Luxemburg ge-
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Sachsen Wilhelmshaven Deutschland Europas Luxemburg
37
solcher den Vorsitz in den Sitzungen des Ministeriums; in der
Regel ist der Reichskanzler zugleich Ministerpräsident. (Im
Reiche dagegen ist der Reichskanzler der Vorgesetzte der Staats
sekretäre.) Wohnt der König einer Sitzung des Staatsministe-
riums bei, so nennt man sie einen Kronrat.
Eine dem Könige persönlich zur Bearbeituug seiner Ge-
schäste unterstehende Behörde ist das Geheime Kabinett, das
in ein Civil-, ein Militär- und ein Marinekabinett zerfällt.
2. Das Staatsgebiet ist in 12 Provinzen eingeteilt;
sie zerfallen in Regierungsbezirke, diese wieder in Kreise
(Stadt- und Landkreise) und diese endlich in Gemeinden
(Stadt- und Landgemeinden). An der Spitze des gesamten
Staates steht als Centralbehörde das S t a a t s m i n i st e -
rium; unter ihm stehen die mittleren Behörden (nämlich
der O b e r p r ä s i d e n t ander Spitze der Provinz, der Regie-
rungspräsident mit der „Regierung" an der Spitze des
Regierungsbezirks, der Land rat an der Spitze des Land-
kreises) und die unteren oder Lokalbehörden (die Orts-
behörden der Stadt- und Landgemeinden).
3. Die Staats ausgaben werden bestritten teils durch
Überschüsse aus den einzelnen Verwaltungszweigen, teils
durch Steuern, teils durch Überweisungen vom Reiche.
Preußen hat noch einen großen Besitz von Domänen und
Forsten, ihm gehören fast alle Eisenbahnen, einige Berg- und
Salzwerke, es betreibt eine Staatslotterie und ein Bankgeschäft
(die Seehandlung): diese Verwaltungen gewähren alle, be-
sonders die Eisenbahnen, bedeutende Überschüsse. — Die
Steuern sind teils direkte, nämlich die Ein körn men-
st euer und die Ergänzungs- (oder Vermögens-)
Steuer, teils indirekte, wie Stempel- und Erb-
schaftssteuern. Die Einkommensteuer wird von dem
Gesamteinkommen der Steuerpflichtigen erhoben, läßt aber alle
Einkommen unter 900 Ji> frei und steigt stufenweise mit der
Höhe des Einkommens auch prozentuell, so daß
bei einem Einkommen von 900 ,/6 6 Jt> obcr2/3°/o,
„ „ „ „ 3 000 „ 52 „ „ lu/i5°/o,
„ „ 10 000 „ 300 „ „ 3 °/o,
„ „ „ „ 100 000 „ 4000 „ „ 4%
Steuern gezahlt werden. — Die Vermögenssteuer wird
neben der Einkommensteuer von dem aus Grund- oder Kapital-
besitz bestehenden Vermögen erhoben. — Die meisten und ertrag-
reichsten indirekten Steuern hat das Reich; von ihnen erhalten
die Einzelstaaten nach bestimmten Gesetzen gewisse Summen
überwiesen, die sog. Überweisungen; diesen stehen wieder
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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