80 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 96.
treibung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleon seinen russischen Verbndeten schwer gereizt. Als die Forderung Napoleons, die Festlandsperre schrfer zu beobachten, durch Erleichterung der Einfuhr englischer Waren beantwortet wurde, schlo Napoleon mit sterreich und Preußen ein Bndnis und rckte ungeachtet des spanischen Krieges mit einem
1812. Heere von mehr als einer halben Million ins Innere von Rußland ein. Den rechten Flgel bildete ein sterreichisches Hilfskorps unter Schwarzenberg, zum linken gehrte das preuische unter Jork, das Hauptheer befehligte Napoleon selber. Mglichst schnell rckte er auf Moskau los, ohne anfangs ernstlichen Widerstand zu finden; aber die Truppen litten sehr durch die Schwierigkeit der Verpflegung. Bei Smolensk schlug er ein russisches Heer zurck, wobei die Stadt in Flammen aufging. Die Bevlkerung der Gegend, durch die das fran-zsische Heer zog, war entflohen, die Ortschaften waren zerstrt. An der Moskwa war eine blutige, unentschiedene Schlacht. Auch Moskau, wo Napoleon berwintern wollte, fand er, als er Mitte September einzog, menschenleer, und bald war die ganze Stadt durch zurck-gebliebene Russen in ein Flammenmeer verwandelt. Friedensunter-Handlungen, die Napoleon anknpfte, wurden von Alexander auf Steins Rat in die Lnge gezogen und dann abgebrochen. Mitte Oktober traten die Franzosen den Rckzug an. Durch russischen Winter, durch Hunger und Krankheiten, durch die fortwhrenden Angriffe der Russen und Kosaken ging der grte Teil des Heeres zugrunde. Be-sonders verlustreich war der bergang der die Beresina. Da lie Napoleon den elenden Rest des Heeres im Stiche und eilte in einem Schlitten nach Frankreich, um ein neues Heer auszursten.
1813. 2. Greuens Erhebung, 1813. In der berzeugung, da fr Preußen der entscheidende Augenblick gekommen sei, schlo General Jork um die Jahreswende mit den Russen den Vertrag zu Tauroggen und gab durch diese eigenmchtige Handlung das Zeichen zur Erhebung.
Graf Aork war als junger Offizier von Friedrich dem Groen wegen Ungehorsams aus dem Heere entlassen worden. Er war von urwchsiger Kraft, scharf wie gehacktes Eisen", ein leidenschaftlicher Franzosenfeind.
König Friedrich Wilhelm, in Berlin nicht sicher, begab sich nach Breslau, erlie einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jger-korps (das Ltzowsche Korps) und schlo mit Kaiser Alexander ein Bndnis zu Kalisch. Am 10. Mrz stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes. Wenig Tage darauf folgte der Aufruf an mein Volk"18), der die Glut der Vaterlandsliebe berall hell auf-lodern lie. Aus allen Stnden strmten die Männer und die Jung-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Schwarzenberg Napoleon Napoleon Napoleon Alexander_auf_Steins Alexander Napoleon Greuens Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Napoleons Moskau Moskwa Moskau Frankreich Berlin Breslau
26 Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. 77.
Don Carlos, im Gefngnis gestorben war, seinem zweiten Sohne, dem unfhigen Philipp Iii., der die gewerbfleiigen Moriskos (ge-taufte Nachkommen der im Mittelalter aus Afrika eingewanderten Mauren und Araber) vertrieb. Das Land verarmte und verlor gnz-lich seine ehemalige Bedeutung.
77. Deutschland vom Tode Karls Y. bis zum Ausbruch des Dreiigjhrigen Krieges.
1556 V Ferdinand I., 155664, besa auer den sterreichischen Ln-Jis dern durch Heirat (vgl. die Stammtafel S. 27) auch Bhmen und Ungarn ( 68, 3). Diese beiden Lnder blieben von nun an dauernd mit sterreich vereinigt.
Obwohl glubiger Katholik, hinderte Ferdinand die Ausbreitung der Reformation nicht und wnschte einen besseren Ausgleich, als ihn der Augsburger Religionsfriede bot, herbeigefhrt zu sehen. Doch konnte ein solcher bei der Stimmung der Parteien gegeneinander nicht zustande kommen. Auch untereinander waren die Protestanten uu-einig, während die Katholiken zu neuer Einheit zusammengefat wurden (durch welche Kirchenversammlung?); Lutheraner und Refor-mierte (Calvinisten) haderten trotz Melanchthons Friedensmahnungen miteinander der theologische Lehrstze.
1564 2. Maximilian Ii., 156476, ein milder, friedliebender Regent, jbis stand dem Protestantismus noch wohlwollender gegenber als sein Vater, scheute sich aber doch, mit den berlieferungen seines Hauses und mit seinen katholischen Verwandten ganz zu brechen.
Durch den ungarischen Grafen Niklas Zriny (spr. Srini) lie sich der friedfertige Maximilian zu einem Feldzuge gegen den furchtbaren Sultan So lim an Ii. bestimmen, der einen groen Teil von Ungarn erobert hatte. Der Reichstag bewilligte eine stattliche Hilfe; aber das Hauptheer kam nicht dazu, sich mit den Trken zu messen. Denn ihre Kraft brach sich auf dem Wege nach Wien an den Wllen der kleinen von Zrinys Heldenschar verteidigten Festung Szigeth, und der greise Solimau starb, kurz bevor die letzten Verteidiger zu-sammenbracheu und die Trmmer der eroberten Festung den Trken in die Hnde fielen. Mit Solimaus Nachfolger schlo Maximilian einen Frieden, worin er den Trken ihre ungarischen Besitzungen lie.
1576 3. Rudolf Ii., 15761612, las in den Sternen und suchte nach jbis dem Steine der Weisen, blieb aber in seinem Reiche ein Fremdling. Unter ihm wuchs der religise Gegensatz zu unheilbarer Feindschaft. Um ihre Rechte und ihren Besitz zu schtzen, schlssen protestantische 1609 Fürsten 1608 die Union, der 1609 in der Liga ein katholischer Bund gegenbertrat. Der drohenden Haltung der Bhmen begegnete der Kaiser, indem er ihnen im Majesttsbriefe freie Religions-bung zusicherte.
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Extrahierte Personennamen: Carlos Philipp_Iii Philipp Karls Ferdinand_I. Ferdinand_I. Ferdinand Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Niklas_Zriny Maximilian Maximilian Zrinys_Heldenschar Maximilian Maximilian Rudolf_Ii Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Deutschland Karls Ungarn Ungarn Wien
Ausgang der Hohenstaufen. Ende der Kreuzzge.
71
7. Ausgang der Kohensiaufen.
1. Die letzten Staufer. Konrad Iv., Friedrichs Sohn und Nach-folger, ging ebenfalls nach Unteritalien, um sich sein dortiges Reich zu erhalten. Nach seinem frhen Tode 1254 fhrte dort sein Bruder Manfred 1254. die Regierung fr Konrads unmndigen Sohn Konradin (d. h. der kleine Konrad), der in Deutschland erzogen wurde. Allein der Papst belehnte Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs, mit Unter-italten. Manfred fiel im Kampfe gegen ihn. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches den sechzehnjhrigen Konradin aufforderten, fein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, wurde aber in einer Schlacht gefangen genommen und zu Neapel enthauptet, 1268. 1268.
2. Das Zwischenreich. Nach Konrads It. Tode whlten in Deutschland 1254 einige Fürsten einen englischen Prinzen, andere einen spanischen zum König, bis Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unterzuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter,
frher die Blte und der Stolz der Nation, vergaen ihrer hohen Gelbde
und entarteten zu Raubrittern; viele lebten, feit der Eifer fr die Kreuzzge erkaltet war, vom Stegreif". Sie beraubten die Kaufleute oder er-preten hohes Lsegeld von ihnen; dem Bauern trieben sie das Vieh weg, verheerten seine cker, zndeten ihm wohl gar sein Hans an. Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten im Lande," war ihr Wahlspruch. Die Städte waren zu grerer Macht gelangt; aber Handel und Verkehr lagen infolge der allgemeinen Unsicherheit gnzlich danieder. Der Rat einer Stadt nahm oft Sldner in seinen Dienst, die die Wagen-zge der Kaufleute von einer Stadt zur andern begleiten muten.
8. Ende der Kreuzzge.
1. Die letzten Kreuzzge. Jerusalem blieb nicht lange im Besitze der Christen. Aber durch den Kampf gegen das Papsttum und seine Verbndeten vllig in Anspruch genommen, konnten die Staufer an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm König Ludwig Ix., der Aeilige, von Frankreich noch zwei Kreuzzge, den sechsten 1248 gegen gypten und den siebenten 1270 gegen Tunis. Beide waren erfolglos. 1291 ging auch Akkon, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, ihnen verloren.
2. Folgen der Kreuzzge. Der Zweck der Kreuzzge wurde nur vorbergehend erreicht: aber ihre Wirkungen griffen tief ein in das Leben der europischen Kulturvlker.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iv. Konrad_Iv. Friedrichs Manfred Konrads Konradin Konradin Konrad) Konrad Karl_von_Anjou Karl Manfred Karl Karl Konradin Konradin Konradin Konrads Ludwig_Ix. Ludwig_Ix.
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Unteritalien Deutschland Neapel Deutschland Jerusalem Frankreich Tunis Akkon Palstina
112
Die Neue Zeit.
durch den Abla nicht die Schuld vor Gott getilgt sei. Auch den Seelen im Fegfeuer, lehrte man spter, knne der Abla zugewendet werden: wenn die Angehrigen hier auf Erden fr einen frommen Zweck Geld spendeten, oder zu bestimmten Zeiten vorgeschriebene Gebete sprachen, oder gewisse Kirchen besuchten usw. Dann ging man noch weiter. Wenn der Papst zum Bau einer Kirche, zum Krieg gegen Unglubige usw. Geld ntig hatte, so schrieb er einen Abla aus. Er schickte Ablaprediger durch die Lande und lie von ihnen die Abla-scheine an die Leute verkaufen. So kamen oft groe Summen zusammen, die zum grten Teil in die Kasse des Papstes flssen. Das gewhnliche Volk kam immer mehr zu dem Glauben, da mit der Bezahlung des Ablageldes alles erledigt sei, nicht nur die Kircheustrase, sondern auch das Schuldbewutsein vor Gott. Die Geistlichkeit aber versumte es oft, das Volk der diesen Irrtum aufzuklren.
4. Abendmahl. Es war Kirchenlehre geworden, da das Brot in dem Augenblick, wo der Priester es weihe, aufhre Brot zu fein, sondern sich in den wirklichen Leib Christi verwandle: ebenso gehe der Wein in das wirkliche Blut des Herrn der (Verwandlungslehre). In einem silbernen oder goldenen Gef (Monstranz) wurde der Leib des Herrn", die Hostie, aufbewahrt. (Schiller: Der Graf von Habsburg.) Ferner lehrte man. da der Leib Christi in jeder Messe, d. h. beim Abendmahlsgottesdienst, vom Priester wieder fr die Gemeinde geopfert werde (Meopfer). Ferner: dieses Opfer knne der Priester auch zugunsten der Seelen bringen, die im Fegfeuer schmachteten. Diese Seelen-messen konnten Angehrige des Verstorbenen fr eine Geldzahlung vom Priester lesen lassen. Beim Abendmahl wurde den Laien nur die Hostie gereicht; den Kelch trank der Priester allein. Man wollte vermeiden, da von dem geweihten Wein, also von dem Blute des Herrn, Tropfen vergossen und vielleicht aus der Erde zertreten wrden. So kam man zur sogenannten Kelch entziehnng.
5. Geistlichkeit und Mnchstum. Whrend der letzten Jahrhunderte war der ppstliche Hof mehr als einmal der Sammelpunkt schlimmer Laster ge-Wesen. Die Bischfe, nicht zum wenigsten die deutschen, fhrten nur zu oft ein Leben weltlicher Genusucht: Trunk, Spiel, wilde Jagden, ppige Feste fllten ihre Zeit aus. Je mehr Geld die kostspieligen Veranstaltungen verschlangen, desto mehr Abgaben legte man den Untergebenen, besonders den Bauern, auf. Die Klster waren selten noch Pflegsttten der Kultur; Roheit und wstes Leben waren vielerorts im Schwange; die meisten Mnche lebten in Trgheit und Unwissenheit dahin. Das Ansehen der Kirche war in allen Kreisen des deutschen Volkes tief gesunken.
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Extrahierte Personennamen: Christi Schiller Graf_von_Habsburg
Quellenstze.
157
Quellenstze.
1. Die Stmme Germaniens haben alle denselben Krperbau: lebhaste, blaue Augen, blonde Haare, groe Gestalten, die nur zum Ansturm tchtig, in Mhsal und Arbeit aber wenig ausdauernd sind. Durst und Hitze knnen sie am wenigsten er-tragen: an Klte und Hunger haben sie sich durch das Klima und die Bodenbeschaffen-heit gewhnt." (Tacitus.)
2. Der Verlierende geht willig in die Sklaverei; wenn er auch jnger und strker ist, er lt sich fesseln und verkaufen. . . . Und das nennen sie Treue!" (Tacitus.)
3. Sie glauben, da den Frauen etwas Heiliges und Ahnungsvolles inne-wohne, und verachten ihre Ratschlge und Antworten nicht. Damit das Weib nicht glaube, sie drfe ohne Mut und Tatkraft dahinleben, wird sie bei der Ehe-schlieung selbst daran erinnert, da sie in Arbeit und Gesetz, in Frieden und Krieg des Mannes Genossin sein solle. So gelten bei den Germanen gute Sitten mehr als anderswo gute Gesetze." (Tacitus.)
4. Sie verehren gemeinsam die Nerthus, d. i. die Mutter Erde, und glauben, sie bekmmere sich um menschliche Dinge und besuche die Völker. Es ist auf einer Insel des Ozeans ein heiliger Hain und darin ein geweihter, mit einem Gewnde bedeckter Wagen. Ihn zu berhren ist nur dem Priester erlaubt. Er merkt es, da die Gttin in ihrem Heiligtum gegenwrtig ist, und begleitet sie dann, wenn sie auf dem mit Khen bespannten Wagen dahinfhrt, in groer Ehrfurcht. Dann herrscht Freude und Jubel an den Orten, die sie ihres Besuches wrdigt. ... Friede und Ruhe sind nur daun bekannt und erwnscht, bis der Priester die Gttin, wenn sie genug hat vom Umgange mit den Sterblichen, in den heiligen Raum zurckbringt. Alsbald werden Wagen und Gewand und, wenn man es glauben will, die Gott-heit selbst in einem verborgenen See abgewaschen. Die Sklaven, die den Dienst verrichten, verschlingt sogleich der See." (Tacitus.)
5. Die Götter in Wnde einzuschlieen oder sie der Menschengestalt hnlich zu bilden, halten sie fr unvereinbar mit der Gre der Himmlischen. Wlder und Haine weihen sie ihnen und rufen mit den Namen der Götter jenes verborgene Wesen an, welches sich nur ihrer Andacht offenbart."
6. Die Hunnen bertreffen alle Völker an barbarischer Wildheit. . . . Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh be-hauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem un-geheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. ... An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde find sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen: dort kaufen und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und trumen sie, indem sie sich vornber auf den Hals des Rosses beugen. . . . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmntzigen"weiber; dort weben die Weiber die groben Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf, bis sie erwachsen sind. . . . Was ehrbar oder unehrbar ist, wissen sie so wenig zu unterscheiden wie die Tiere des Waldes. Voll Lge und Tcke sind sie und ohne alle Religion. Das ist das Wesen dieses wilden Menschenschlages." lammianus Marcellinus. *)
*) 10. 11. 13. 15. 16 nach A. Richter, Ouellenbucki.
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Quellenstze.
notwendig ist, ziehet die Einheit der Spaltung vor. Wenn ihr dies tut, werdet ihr ohne Zweifel den alten Namen wiedererlangen und vielen groen Vlkern Gesetze vorschreiben." *)
13. Aus einer Magdeburger Luxusordnung von 1544. Zu Hochzeiten in vatrizischen oder ratsfhigen Familien sollen berhaupt nicht mehr als 72 Personen gebeten und selbigen nur zwei Mahlzeiten, mittags und abends, gegeben, sie also nur einen Tag gespeiset werden- ... Zu Hochzeiten der Jnnungsverwandteu, vornehmsten Kaufleute und Wohlhabenden aus der Gemeinde sollen nicht der 60, zu denen der Handwerker und gemeinen Brger, die keiner Innung angehren, nicht der 40 Gste eingeladen und solchen ebenfalls nur zwei Mahlzeiten gegeben werden. ... Bei der Mahlzeit sollen nicht mehr als.dxei Gerichte, ohne das Gemse oder den Reis, einfache und nicht doppelte Essen aufgetragen werden, bei drei rheinischen Gulden Pn (Strafe), es wre denn, da um der auswrtigen Gste willen ein Gericht Fische oder Krebse mit Erlaubnis des Brgermeisters zugegeben wrde. . . . Vor der Braut, wenn sie sich in die Kirche oder zum Tanze begibt, sollen nicht der vier von des Rats Spielleuten nebst einem Trommler oder Pfeifer hergehen. Diese sollen weder vor den Tischen von den Junggesellen noch sonst auf der Hochzeit ein Trinkgeld fordern, bei einer Mark Strafe. Bei zwei Mark Strafe sollen sie aber nichts an Speisen, Getrnken, Lichtern, Fett usw. fortschleppen oder durch die Ihrigen fortschleppen oder fordern lassen. . . .
14. Aus den 95 Stzen: 1. Da unser Meister und Herr Jesus Christus spricht: Tut Bue, will er, da das ganze Leben seiner Glubigen ans Erden eine stete oder unaufhrliche Bue soll sein. 21. Der halben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreitz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung.
15. Aus Albrecht Drers Tagebuch 1521: O Gott! Ist Luther tot, wer wird uns hinfort das heilige Evangelium fo klar vortragen? Ach Gott! Was htte er uns noch in zehn oder zwanzig Jahren schreiben knnen! O ihr frommen Christenmenschen alle, helft mir fleiig beweinen diesen von Gott begeisterten Menschen und beten, da er uns einen andern erleuchteten Mann sende!
16. Aus Luthers Sendbrief vom Dolmetschen". Nun es verdeutscht und bereit ist, kann's ein jeder lesen und meistern, luft einer jetzt mit den Augen durch drei, vier Bltter und stot nicht einmal an, wird aber nicht gewahr, welche Wacken (Feldsteine) und Kltze da gelegen sind, da es jetzt berhin geht wie der ein gehobelt Brett, da haben wir mssen schwitzen und uns ngsten: Ach, ein groß und verdrielich Werk ist es, die hebrischen Schreiber zu zwingen, Deutsch zu reden. . . Man mu nicht die Buchstaben in der fremden Sprache fragen, wie man Deutsch reden soll, sondern man mu die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gaffe, den gemeinen Mann auf dem Markt darum fragen und denselben aufs Maul sehen.
*> Nach Hoffmeyer und Hering, Quellenbuch.
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Extrahierte Personennamen: Jesus_Christus Albrecht_Drers Albrecht
Das Mittelalter
I. Die Zeit der Vlkerwanderung und der Staatenbildung.
1. Allgemeine Ursache der germanischen Wanderungen. Nachdem die Germanen feste Wohnsitze eingenommen hatten, vermehrte sich die Be-vlkerung rasch. War nun ein Stamm durch starke Nachbarn verhindert,
sein Gebiet zu erweitern, so mute man in der Fremde neue Wohnsitze suchen, und der ganze Stamm oder ein Teil begab sich auf die Waudruug.
2. Die Hunnen, ein mongolisches Wandervolk aus den Steppen Hoch-asiens, brachen um das Jahr 375 in Europa ein. Diese Wilden erregten 375. durch ihre Roheit, ihre Raub- und Mordgier bei allen europischen Vlkern Abscheu und wurden ihnen durch ihre ungewohnte Kriegfhrung furchtbar.
Sie zwangen die am Schwarzen Meere wohnenden Ostgoten, sich ihnen anzuschlieen, vertrieben die Westgoten aus ihren Wohnsitzen auf dem linken Ufer der unteren Donau und lieen sich dann in den ungarischen Steppen nieder.
3. Die Westgoten erhielten vom rmischen Kaiser Valens Wohnsitze im heutigen Bulgarien. Aber die Habgier der rmischen Beamten reizte sie zur Emprung. Sie besiegten in der Schlacht bei Adrianopel 378 den Kaiser, der auf der Flucht ums Leben kam; sein Nachfolger Theo-dosius der Groe schlo Frieden mit ihnen.
Theodosius vereinigte zum letztenmal das ganze Rmerreich unter seinem Zepter. Er erlie scharfe Verordnungen gegen das Heidentum. Heidnischer Gottesdienst und heidnische Feste (z. B. die Gladiatorenkmpfe und die Olympischen Spiele) wurden strenge verboten und hrten nach und nach auf. An vielen Orten, z. B. in Alexandria, wurden die schnen Gttertempel zerstrt und die Anhnger der alten Religion blutig verfolgt.
Da die Lehre des Athanasius auf dem Konzil zu Niza als Be-kenntnis der katholischen (d. h. allgemeinen) Kirche angenommen worden war, unterdrckte die Staatsregierung die Arianer mit Gewalt.
Wie hoch die Macht der Kirche gestiegen war, mute der Kaiser an sich selber erfahren. Bei der Niederwerfung eines Aufstandes in Thessalonich hatten kaiserliche Truppen Tausende von Menschen gettet. Als Theodosius auf einer Reise nach Mai-land kam, weigerte sich der dortige Bischof Ambrosius, ihm das Abendmahl zu reichen, verwehrte ihm sogar den Eintritt in die Kirche. Erst nachdem der Kaiser ffentlich im Bergewande um Vergebung seiner Missetat gebeten hatte, nahm ihn Ambrosius wieder in die Kirchengemeinschaft auf.
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34
Das Mittelalter,
3. Karls Sorge fr bat Wohlstand. Zu den Lieblingsbeschftigungen des groen Kaisers gehrte die Landwirtschaft. Auf seinen Gtern lie er Musterwirtschaften einrichten und gab selbst genaue Vorschriften der alle Einzelheiten. Um die Ausbreitung des Ackerbaues zu erleichtern, lie er Wlder und Einden urbar machen. Dem Handel ntzte er durch Ein-fhruug einheitlicher Mnzen und durch Anlegung von Landstraen.
Mnzen.
1. Karl der Groe, Denar mit dem Namen des Roland. Z.heinrich der Lwe, Braunschweiger Brakteat (Mnzen aus Silberblech), 12. Jahrh. 3. Friedrich der Weise, Johann der Bestndige und Albrecht von Sachsen, Taler, 16. Jahrh. (Des Vergleichs wegen sind auch einige sptere Mnzen abgebildet,)
4. Leben und Bildung. Der Kaiser hatte feine Hofhaltung in einer der Pfalzen (d. h. Palste), die er an verschiedenen Orten (Aachen, Jngel-heim) bauen lie. Am liebsten hielt er sich in Aachen auf, wo noch die von ihm erbaute Pfalzkapelle als ein Teil des Mnsters erhalten ist. Von der Pfalz nach dem Mnster fhrte eine gedeckte Galerie, wo das Standbild Theoderichs des Groen aufgerichtet war.
Der Hof des Kaisers bot ein buntes, wechselvolles Bild. Vornehme aus allen Teilen des Reiches kamen, dem mchtigen Herrscher zu huldigen, braune Araber aus Bagdad, die Geschenke von Harun al Raschid brachten (darunter einen Elefanten und eine Wasseruhr), trafen dort rmische Mnche, die lateinische Verse zum Lobe des Kaisers dichteten; der Sachse begrte den Langobarden, der Slawe den Awaren. Ein glnzendes Schauspiel war es, wenn der Kaiser, der seinem Beinamen der Groe" schon uer-lich durch seine stattliche Erscheinung Ehre machte, mit seinen Shnen, Tchtern und Hofleuten auf die Jagd ritt, unter dem Getn der klffenden
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karl_der_Groe Karl Roland Friedrich Friedrich Johann Albrecht_von_Sachsen Albrecht Harun_al_Raschid
108
Die Neue Zeit.
betrieb. Nicht weniger staunten die Mexikaner der die fremden Krieger und den Donner ihrer Kanonen. Cortez grndete die Stadt Vera Cruz und ver-brannte die Schiffe. Dann zog er nach der Hauptstadt Mexiko. Hier wurde er vom König ehrfurchtsvoll empfangen, lie sich einen Palast anweisen, den er sogleich zu einer Festung ausbauen lie, und nahm spter den König ge-fangen. Nun begann eine Reihe gefhrlicher Kmpfe, in denen Cortez durch List und Tapferkeit den Sieg errang. Nach zwei Jahren hatte er das ganze Reich erobert und wurde vom König Karl (Karlv.) zum Statthalter ernannt.
5. Eroberung von Peru. Pizarro, ein spanischer Abenteurer, kam nach Peru, dem von den Spaniern eifrig gesuchten Goldlande. Auch die Peruaner standen auf einer verhltnismig hohen Kulturstufe; sie lebten unter einem Inka (König) in Stdten und waren gebt in Gewerben, aber unkriegerisch. Damals war ein Thronstreit zwischen zwei Jnkas ans-gebrochen. Von beiden um Hilfe gebeten, lie Pizarro beide gefangen-nehmen und tten. Mit den Peruanern, die vor den Feuerwaffen eine aberglubische Furcht empfanden, hatte er leichte Arbeit. In dem eroberten Gebiete grndete er die neue Hauptstadt Lima und nahm die Verwaltung des Landes in die Hand. Aber nicht lange konnte er die Frchte seiner Verbrechen genieen; er fiel nach einigen Jahren einer Verschwrung spa-nischer Offiziere zum Opfer. Die spanische Herrschaft dehnte sich der den ganzen Westen und Sden Sdamerikas aus, während die Portugiesen Brasilien in Besitz nahmen.
. Folgen. Die Berhrung mit den Weien war fr die Rothute todbringend. Die das Schwert und das Blei der Feuerrohre verschonte, starben an ansteckenden Krankheiten, unter der Last der ungewohnten Fron-arbeiten und durch Selbstmord. Die wildesten und krftigsten Stmme wurden weiter in die Urwlder zurckgedrngt. Der menschenfreundliche Las Casas, Bischof von Mexiko, empfahl, statt der Indianer die strkeren Neger ans Afrika als Arbeiter zu verwenden: aber er mute es erleben, da daraus der grausame Sklavenhandel entstand, ohne da der Rck-gang der roten Rasse aufgehalten wurde.
Der Handel schlug neue Bahnen ein; die Bedeutung der italienischen Seestdte und der Hanse sank, die westlichen Lnder Europas wurden Hauptsitze des Seehandels.
Bisher unbekannte Bodenerzeugnisse fanden ihren Weg nach Europa und beeinfluten die Lebensweise und die Erwerbsttigkeit: Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao; feine Holzarten und Farbstoffe. Fr andere, bisher wenig verbreitete, war Amerika ein ergiebiger Boden: Baumwolle, Zucker, Kaffee. Aus den amerikanischen Minen wurden groe Massen von Gold und Silber herausgeholt und kamen alljhrlich in ganzen Schiffsladungen nach Spanien; dadurch verlor das Edelmetall an Wert, während die brigen Waren im Preise stiegen. Der Natur-, der Erd- und der Vlkerkunde erffneten sich neue Forschungsgebiete.
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Extrahierte Personennamen: Cortez Karl_(Karlv. Karl Pizarro
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Peru Peru Lima Brasilien Mexiko Afrika Europas Europa Amerika Spanien