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Gustav Wasa erhielt Kunde von diesem gräßlichen Ereignis: sein Vater und seine Vettern waren unter den Opfern, und Rachedurst befestigte ihn in seinen Plänen. Christian hatte seinen Aufenthalt in Südermannland erfahren, sandte überall Späher aus und setzte einen Preis aus femen Kops: wer ihn verbergen würde, war des Todes. Er floh nun an die Westgrenze Schwedens zu den freiheitsliebenden Dalekarlen (Thalmännern). Diese wollte er zum Kriege gegen Christian begeistern. Auf der Reise dorthin verließ ihn ein Diener, aber Gustav setzte ihm nach und zwang ihn, das Pferd und den Raub zurückzulassen. Durch öde Steppen, starre Gebirge und unwirtbare Wülder kam er endlich in die Gegend des durch seine Kupferbergwerke berühmten Falun. Hier verdiente er sich als Knecht bet einem Bergmann durch Dreschen fein Brot. Aber seine Sitten und sem goldgestickter Hemdkragen unter dem wollenen Wamms fielen auf. Sein Herr forschte ihn aus; Gustav hatte mit ihm zu Upsala studiert und forderte thn zur Teilnahme an seinem Besreiuugsplan auf, aber voll Schrecken wies ihn der Mann ab und hieß ihn weiter fliehen. _ Auf einem gefrorenen Lee wäre er beinahe ums Leben gekommen. Endlich fand er auf einem Cdel-hofe eine scheinbar freundliche Aufnahme. Der Herr, der ihn sofort erkannte, forfchte ihn aus und beeilte sich ihn dem nächsten dänischen Statthalter, der sein Schwager war, anzuzeigen, um sich eine reiche Belohnung zu verschaffen. Indessen hatte die Gattin des Edelmannes ihm ein Pferd und einen Schlitten zur Flucht geliehen; Gustav entkam glücklich und fand nach achttägigem Aufenthalt bei einem Dorfpfarrer im Hause eines Kron-fchützen Zuflucht. Hier stand er einst in der Stube am Feuer, als die dänischen Späher eintraten. Da rettete ihn die Geistesgegenwart der ^rau. sie schimpfte auf teu faulen Knecht, der sich immer wärmen wollte, gab ihm einen derben Schlag und jagte ihn zu den übrigen Arbeitern hinaus. Er * mußte, überall von den Dänen umschwärmt, weiter fliehen. Da legte ihn einst ein Wirt auf einen Wagen, bepackte ihn mit Stroh und fuhr ihn so verborgen weiter. Aber eine Streifwache hielt den Wagen an und stach an mehreren Stellen durch das Stroh. Ein Stich ging Gustav ins Bein, aber er rührte sich nicht. Da der Bauer sah, daß das durchtröpselnde Blut Spuren im Schnee verursachte, gab -er seinem Pferde einen Schnitt in den Fuß, um die Späher zu täuschen. Gustav kam glücklich zu den Dalekarlen. Lange Zeit hatten seine Reden, das Volk zur Erhebung gegen die dänische Herrschaft zu begeistern, keinen Erfolg. Da erschienen hundert Dänen, und ihr hartes Verfahren erbitterte das Landvolk fo sehr, daß man die Sturmglocke zog. Bald waren 1000 Bauern zusammen und hätten die Dänen getötet, wenn diese nicht versprochen hätten, den flüchtigen Gustav zu schonen. Einige Tage nachher kam ein schwedischer Kriegsmann und erzählte: der König werde nächstens eine Blutreise durch Schweden machen, auf jedem Lehnhofe sollten Galgen errichtet und jedem Bauer ein Arm und ein Bein abgehauen werden: nur Gustav sei imstande das Reich zu retten. Jetzt wurden die Dalekarlen zur Rache entflammt, man holte Gustav wieder ein und führte ihn im Triumph zurück.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Wasa Gustav Christian Christian Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav
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Mazeppa, ein unternehmender Mann, wünschte sich in der Ukraine unabhängig zu machen, wozu ihm Karl helfen sollte. Er versprach ihm 30 000 Mann und Lebensmittel im Überflüsse zuzuführen, wenn er in die Ukraine ziehen wollte. Karl ging auf den Vorschlag ein. Sein General Löwenhaupt sollte ihm ans Livland 11000 Mann zuführen. Der Marsch ging nun durch ungeheuere Waldungen und wüste Steppen ohne gebahnte Wege und bewohnte Orte, ohne Lebensmittel. Menschen und Tiere erlagen den Beschwerden. Endlich erschien Löwenhaupt mit kaum 6000 Mann und ohne alle Hülfsmittel, denn ein überlegenes russisches Heer hatte ihn sechsmal angegriffen. Euch Mazeppa brachte nur 5000 Mann und weder Lebensmittel noch Geld. Sein Versuch, das Volk gegen den Zaren aufzuwiegeln, war mißlungen, und der russische Fürst Meuzikow hatte feine Hauptstadt angezündet und des Hetmanns Bildnis an den Galgen gehängt. Dennoch beharrte Karl auf feinem Plane. Die ungeheuere Kälte des Winters von 1708 auf 1709 (§ 25, 3) steigerte die Strapazen. Über Schnee und Eis ging es fort, die Reiter mußten absitzen, um nicht zu erfrieren, das Fußvolk zog in vollem Laufe weiter. Tausenden erstarrten Hände und Füße, dazu war man ringsum von Feinden umgeben. Sogar Mazeppa selbst riet zur Umkehr, aber Karl wollte nach Pultawa, der Hauptstadt der Ukraine. Aus den harten Frost folgte Thauwetter, die Bäche wuchsen zu Strömen an, und die Wege waren nicht zu passieren. Viele Wagen blieben stecken, Menschen und Pferde glitten aus und nirgends war Erholung. Ein Soldat reichte dem König ein Stück verschimmeltes Brot aus Haser und Gerste, dieser aß es und sagte ruhig: „Es ist nicht gut, aber man kann es essen." Endlich erreichte man das Ziel.
Karl belagerte vergeblich die feste und mit einer Besatzung von 8000 Mann versehene Stadt Pultawa. Der Zar Peter eilte mit einem Heere von 65 000 Mann herbei und trug einen entschiedenen Sieg davon. Karl floh in die Türkei.
Zu einer ordentlichen Belagerung fehlte es an Leuten und an Geschütz. Die polnischen Truppen in Karls Heer gingen zum Feinde über. Täglich gab es kleinere . Gefechte, und Karl selbst wurde in den Knöchel des linken Fußes geschossen. Die Schlacht war unvermeidlich. Karl mußte sich in einer Sänfte umhertragen lassen. Innerhalb zweier Stunden war sein Heer vernichtet, 8000 seiner Leute fielen. Ein Pf erb an Karls Sänfte warb erschossen: der König ließ sich von Trabanten tragen, aber auch die Stange des Tragsessels warb zerschmettert. Enblich brachte man ihn in eine Kutsche, und er floh dem Dniepr zu. General Löwenhaupt mußte sich mit 16 000 Mann ergeben: sie wurden durch das russische Reich verteilt; viele starben in den sibirischen Bergwerken oder als Bettler ans den Landstraßen. Karl eilte in fünf schrecklichen Tagereisen durch eine ungeheuere Einöde an den Bog, den damaligen Grenzfluß des russischen und türkischen Reiches. Viele drängten sich gewaltsam über den Fluß, 500 wurden noch von den Russen gefangen. In Bender bereitete der Pascha dem König . einen glänzenden Empfang, und Sultan Achmed Iii. befahl für die Schweden ein Lager aufzuschlagen.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Mazeppa Fürst_Meuzikow Karl Karl Karl Karl Karl Peter Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karls_Sänfte Karls Karl Karl Bender Achmed_Iii Achmed
Extrahierte Ortsnamen: Ukraine Livland Karls Schweden
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lau zurückgebracht und nach Peters Rückkehr als Hochverräter zum Tode verurteilt. Noch vor der Vollstreckung des Urteils starb er im Gefängnis (1718).
Peter fühlte sich in seinen letzten Jahren von dem Gedanken gequält, daß seine Schöpfungen nach feinem Tode wieder untergehen würden. Dazu kam eine gefährliche, durch seine unregelmäßige Lebensweise verschlimmerte Krankheit, endlich eine Erkältung, die er sich bei der Rettung eines Schiffes durch einen Sprung ins Wasser zugezogen hatte. Er starb 1725. Die Bildung, die er seinem Lande verliehen, war nur eine äußerliche, da er, ohne Sinn für höheres geistiges Leben, nur mechanische Fertigkeiten und Kenntnisse in sein Reich verpflanzte, wie er denn auch selbst in feinen Sitten ein Barbar blieb, roh und tierisch in seinen Begierden, dem Branntwein ergeben, zur Wut und Grausamkeit geneigt.
§ 28. Friedrich Wilhelm I. (1713—1740).
Friedrich Wilhelm I.z geboren am 4. August 1688 zu Berlin, töstr den Wissenschaften und Künsten abhold, von strengen und rauhen Sitten, aber tief religiösem Sinn und echt deutschem Charakter. Im Gegensatz zur Prachtliebe seines Vaters zeichnete er sich durch Einfachheit und Sparsamkeit aus. Aus die Ausbildung und Vermehrung seines Heeres war er eifrig bedacht. Er brachte es aus 83 000 Mann.
Er nannte die Soldaten feine blauen Kinder und hatte eine besondere Freude an feinem Potsdamer Leibregiment, das aus lauter Riefen (den langen Kerls) bestand*), die aus allen Ländern, oft mit List und Gewalt und für große Summen, zusammengeworben wurden.
Die ausgezeichnete Verfassung des Heeres war das Werk des Fürsten Leopold von Dessau (Erfinders des eisernen Ladestocks und des Gleichschrittes). Die Kriegszucht war sehr streng, Prügelstrafen und Spießruten kamen oft vor.
Die königliche Würde faßte Friedrich Wilhelm als eine ihm von Gott verliehene auf, von welcher er deshalb nur Gott Rechenschaft abzulegen habe. (Sein Grundsatz: „Ich stabiliere die souverainete
wie einen rocker von bronce.") Zur Hebung der Wohlfahrt seiner Staaten bekümmerte er sich um alle Zweige der Verwaltung und hielt über seine Beamten eine strenge Aufsicht. Als oberste Staatsbehörde setzte er das „Generaldirektorium" ein, welches das Finanz- und Kriegswesen und die Beaufsichtigung der Domänen umfaßte. In jeder Provinz ward als ähnliche Behörde eine Kriegs- oder Domänenkammer errichtet. Er nahm ungefähr 15 000 wegen ihres Glaubens
*) Im ersten Glied stand feiner unter 6 Fuß: ein Flügelmann maß 8 Fuß 2 Zoll.
8*
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Extrahierte Personennamen: Peters_Rückkehr Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_I.z Friedrich Wilhelm August Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
§ 32. Friedrichs Ii. fernere Regierung. Die erste Teilung Polens (1772). Der bairische Erbfolgekrieg (1778—1779) und der Fürstenbund (1785). — Friedrichs Privatleben. Sein Alter und Tod (1786).
Um die seinem Staate errungene Stellung zu sichern, war Friedrich darauf bedacht, seine Kriegsmacht von neuem zu ordnen. Das auf 200 000 Mann vermehrte Heer wurde durch Werbung teils aus Inländern, noch weit mehr aber aus Ausländern gebildet und durch die strengste Disciplin in Zucht gehalten. Die Offizierstellen wurden mit Adeligen besetzt. Um die Wunden des Krieges zu heilen, suchte Friedrich Ackerbau und Landwirtschaft zu heben.
Das schon zum nächsten Feldzugc angekaufte Getreide ward als Saatkorn unter die verarmten Landleute verteilt, und die für den Krieg bestimmten Pferde zum Ackerbau verwandt. In Schlesien, Pommern und in der Neumark erließ Friedrich auf gewisse Zeit die Steuern und unterstützte Provinzen, wie einzelne durch bare Summen. In den Jahren von 1763 bis 1786 wurden aus den Privatersparnisfen des Königs 24 399 838 Thaler an die Provinzen verteilt. Friedrich pflegte zu sagen: „Der Staat ist reich, ich aber bin arm; ob ich 1 bis 2 Millionen mehr int Schatze lasse oder nicht, ist gleichgültig; es ist besser, wenn ich noch in meinem Leben gutes damit stifte/' uxd in seinem Testamente schrieb er: „Mein Schatz gehört nicht mir, sondern dem Staate." Er zog zahlreiche Kolonisten ins Land und bekümmerte sich um alle Zweige der Landwirtschaft. Große Strecken Landes wnrdeu urbar gemacht, Städte und Dörfer wieder aufgebaut. Besonders half Friedrich den durch den Krieg heruntergekommenen adeligen Gütern auf und schenkte Summen zu ihrer Verbesserung. Für die Unterhaltung und Erziehung der jungen Edelleute sorgte er durch Anlegung von Kadettenhäusern und Militärschulen und besetzte, wie die Offizierstellen, so auch die höheren Verwaltungsstellen fast ausschließlich mit Adeligen, wie er denn überhaupt dem Grundsatz von der Scheidung der drei Stände, des Adels, der Bürger und Bauern huldigte und meinte, ein jeder müsse in feinem Stande verbleiben. Auch für das Forstwesen ward gesorgt.
Um die Einnahmen des Staates zu heben, erhöhte der König die indirekten Steuern und führte die durch Franzosen geleitete und durchgeführte Regie (Accise) ein.
Die stark erhöhten Verbrauchssteuern und die damit verbundenen Plackereien machten die Regie bei den Unterthanen verhaßt. Auch ein Tabaksund Kaffccmonopol, wie auch noch andere königliche Monopole, wurden eingeführt, wie auch solche an Manufaktur- und Fabrikinhaber verliehen, denn Friedrich teilte die Ansicht feiner Zeit, daß Monopole, Handelssperren und Warenverbote die innere Wohlfahrt des Landes beförderten.
Zur Hebung des Handels wurden in Berlin eine Bank, in der Folge auch die Seehandlungsgesellschaft gegründet und der Bromberger
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Polens Friedrichs Schlesien Pommern Königs Berlin
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Me französische Revolution und das Faiser-tum Wapokeons I. (1789—1815).
§ 33. Ludwig Xvi. (1774—1793). Die französische Revolution bis zum Direktorium (1795).
Im Jahre 1789 brach die große französische Revolution (Staatsumwälzung) aus, deren mächtige Erschütterungen nicht nur den Zustand Frankreichs, sondern fast des ganzen christlichen Europas umgestalteten. Auf den Ausbruch dieser Revolution hatte der Kampf der nordamerikanischen Kolonieen gegen die englische Herrschaft (1775—1783) und die Gründung der Republik der vereinigten Staaten von Nordamerika (1783) bedeutenden Einfluß.
Walter Raleigh hatte schon 1585 die Nordvstküste von Nordamerika in Besitz genommen und das ganze Land zu Ehren der Königin Elisabeth Virginien genannt, aber erst seit 1606 entstanden dort dauernde Niederlassungen. Zahlreicher wurden dieselben im 17. Jahrhundert infolge der Religions- und Bürgerkriege in England. Im Jahre 1620 landeten die ersten Puritaner an der Küste von Massachusetts, die, Psalmen singend und ein sittenstrenges Leben führend, im Schweiße ihres Angesichts den Boden urbar machten und den Grund zu künftigen Staaten legten. Der Quäker William Penn gründete (1681) Pennsylvanien mit der Hauptstadt Philadelphia (Bruderliebe). Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bestanden 13 Staaten, jeder unter einem englischen Statthalter, mit etwa 3 Millionen Einwohnern. England hatte gleichzeitig mit dem 7jährigen Kriege auch einen 7jährigen Seekrieg mit Frankreich und Spanien geführt, und im Frieden Kanada und Florida gewonnen. Da England diesen Krieg hauptsächlich zu gunsten der Kolonieen geführt hatte, wollte es diesen einen T^il der Schulden aufbürden, ohne ihnen jedoch Zutritt zum Parlamente und das Recht der Mitwirkung bei der Besteuerung einzuräumen. Eine für Nordamerika erlassene Stempelakte, nach welcher in kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebraucht werden sollte, erregte große Aufregung. Sie ward zurückgenommen, aber bald darauf ein Eingangszoll auf Thee, Glas und Malerfarben gelegt (1770). Man beschloß, diese Artikel nicht mehr zu kaufen. In Boston drangen 50 als Indianer verkleidete Bürger auf ein im Hafen liegendes Theeschisf und' warfen die ganze Ladung, 18 000 Pfund, ins Meer. Nun ward der Hasen
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvi Ludwig Walter_Raleigh William_Penn
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Europas Nordamerika Nordamerika England Pennsylvanien Philadelphia England Frankreich Spanien Kanada Florida Nordamerika Boston
t$rer Erbitterung allen Haß auf Kolumbus als einen Fremdling. ^Brc Unmenschlichkeit hatte die Insulaner zum Widerstand und zur Rache ent-flammt Kolumbus sah sich genötigt zu den Waffen zu greifen und trug durch ine Wirkung des Feuergewehrs mit 200 Mann und 20 Reitern emen leichten Sieg über viele Taufende davon.
Inzwischen waren die Häupter seiner Feinde nach Spanien m-rutfgefehrt und hatten ihn bei Hofe schmählich verleumdet. Ein Bevollmächtigter ward zur Untersuchung nach der Insel geschickt der sick
so anmaßend benahm, daß Kolumbus feinem Bruder Bartholomäus
den Oberbefehl übergab und selbst nach Spanien zurückkehrte (Mär; 1496), wo es ihm leicht ward, allen Argwohn zu beseitigen und sein voriges Ansehen wieder zu gewinnen.
Auf der Heimfahrt hatte er nicht nur mit Unwetter, sondern auch mit
Hungersnot zu kämpfen und konnte seine Leute nur mit Mühe davon ab-
halten, die mitgenommenen Indianer zu schlachten oder doch über Bord werfen. ' 3
fahren wurde ein neues Geschwader ausgerüstet, ^er Mannschaft bestand aus Verbrechern, die sich Kolumbus aus Mangel an anderen Leuten selbst ausgebeten hatte. Am 30. Mai 1498 trat er seine dritte Reise (1498—1500) an, steuerte noch weiter nach Lüden und entdeckte die Insel Trinidad am Ausflusse des Ormoco. Er hatte das große Festland Amerikas erreicht, während et- selbst am südöstlichen Teil Asiens (Indien) angelangt zu sein wahnte. 0
^n der Gegend des Äquators schmolz von der brennenden Hitze der Teer, daß die Fugen der Schiffe auseinander gingen, die Fässer bersteten und die Lebensmittel verdarben. Kolumbus, au Gicht, dann an den Augen leidend, ]ah sich zur Rückkehr nach Hispaniola genötigt. Hier hatte Franz Roldan, ein boshafter und undankbarer Mensch, von Kolumbus selbst zum Oberrichter der Insel ernannt, eine Verschwörung der Spanier gegen Bartholomäus und feinen Bruder Diego gestiftet, denen sie als genuesischen Abenteurern nicht mehr gehorchen wollten. Bald geriet die ganze Insel in Aufruhr. Kolumbus, der feinen Leuten nicht trauen konnte, mußte ihnen nicht nur Verzeihung gewähren, sondern noch Vorteile einräumen und den Roldan wieder einsetzen.
3)a aber die Feinde des Kolumbus nicht aufhörten, diesen bei dem ohnehin mißtrauischen König Ferdinand anzuschwärzen, so ward der spanische Edelmann Franz von Bovadilla 'als Schiedsrichter nach der .^lisel gesandt, mit der Befugnis, wenn die gegen Kolumbus erhobenen Beschuldigungen begründet wären, dessen Stelle einzunehmen.
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spanien Trinidad Amerikas Asiens Indien Hispaniola
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biefer nach Amerika. Er liess den Balboa enthaupten, richtete aber selbst nichts aus.
Kaum war Pcdrarias in Darien angelangt, als er den Balboa, der in ärmlicher Kleidung gerade feine Hütte mit 9tofir beefte, abfegte. Seine Siutc mißhandelten und plünderten die Eingeborenen. Enblich ernannte Ferdinand seinen Mißgriff, ernannte Balboa zmn Unterstatthalter der Süd-seelänber und Befahl dem Pedrarias, nichts ohne dessen Rat zu unternehmen und ihu in allen Unternehmungen zu unterstützen. Schon wollte Valboa zur Eroberung Perus ausziehen, als er von Pcdrarias zu einer Unterredung aufgefordert, hinterlistig in Fesseln gelegt und wegen angeblichen Verrats gegen den König zum Tode verurteilt ward. Allen Bitten der Spanier zum Trotz ward er öffentlich enthauptet.
Der Ruhm, die lange gesuchte Durchfahrt nach Jnbien gesunben zu haben, gebührt dem Portugiesen Ferbinanb Magalhaens. In spanischen Diensten segelte er den 10. August 1519 von Sevilla ab, suhr an der Küste von Sübarnerika hinunter, kam (12. Jan. 1520) cm die Münbung des La Platastromes und überwinterte in Patagonien.
Ju Patagonien fand man Menschen von riesiger Größe, alle an sieben Fuß und darüber. Sie bemalten ihr Gesicht rot, die Augen mit gelben Streifen, sie waren in Pelzwerk gekleidet, hatten Pfeil und Bogen und aßen ihrer Größe entsprechend. (Die Mäuse roh und samt der Haut). Einer trank in einem Atemzug einen halben Eimer Wasser ans.
Enblich erreichte Magalhaens eine schmale Meerenge, durch die er in zwanzig Tagen unter vielen Gefahren hinburchfuhr. Sie heißt nach seinem Namen Magalhaens-Straße. Am 27. November 1520 erblickte man das große Weltmeer.
Mit den drei noch übrigen Schiffen steuerte Magalhaens in die weite Subsee, die er so ruhig fanb, daß er sie das stille Meer nannte. Aber wsllnenb bii'fcr Reise von 3 Monaten und 20 Tagen verbarben alle Lebensmittel und das Trinkwaffer. Man briet in Seewaffer erweichtes Leber und aß Sägespähne und Mäuse. Fast die ganze Mannschaft ward krank und 19 starben.
Am 6. März 1521 fanb man die Sabronen ober Diebesinseln, wie man ste wegen ihrer bieluschen Einwohner nannte, weiter die Philippinen, wo Magalhaens in einem Gefechte mit den Milben fiel (27.^ April 1521). Der Rest der Mannschaft erreichte Borneo und geriet mit den hier vorgefunbenen Portugiesen in Streit. Ein schiff mußte sich an sie ergeben, das einzig noch übrige, die Bictoria, segelte weiter um das Kap der guten Hoffnung herum und lief nach
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand August Magalhaens
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Perus Sevilla Sübarnerika La_Platastromes Patagonien Patagonien Borneo
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Ergebung. Möge dieser Tod meine Sünden tilgen und weder meiner Gattin noch meinen Kindern zum Nachteil gereichen! Dieses wenigstens glaube ich für meine vergangenen Dienste erwarten zu können.*) Den Tod will ich mit gefaßter Seele erleiden, weil es Gott und dem Könige so gefallt." Er beichtete und empfing das Sakrament. Auf dem Markte zu Brüssel war das Schafott aufgeschlagen. Ohue sich binden zu lassen, bestieg es Egmont. Auf dem Gerüste auf- und niedergehend beklagte er, daß ihm für König und Vaterland nicht ein rühmlicherer Tod bejchieden sei, und hoffte bis zum letzten Augenblick uoch auf Gnade. Als keine zu hoffen war, betete er, küßte das Kruzifix und empfing die letzte Ölung. Dann erwartete er den Streich. Über den Leichnam ward sogleich ein schwarzes Tuch geworfen. — Weniger ergeben starb Hoorn, den der Bischof ermahnte, seine letzten Augenblicke nicht in Verwünschungen gegen seine Feinde zu verlieren. — Beide Köpfe wurden auf eisernen Stangen ausgesteckt, daun mit den Körpern in bleiernen Särgen beigesetzt.
Die Versuche Wilhelms von Dmrtien und seines Bruders, des Grafen Ludwig von Nassau, Alba durch die Waffen zu besiegen, hatten keinen Erfolg. Die Schreckensregierung dauerte fort, und die Auswanderungen nahmen immer mehr zu.
Alba, vom Papste mit geweihtem Hut und Degen beschenkt, ließ sich als Überwinder des Adels und des Volkes in Erz abbilden, wie er mit den Füßen auf zwei Menschen tritt. In Antwerpen ließ er zur Bezwingung der Stadt eine feste Citadelle bauen, wozu die Bürger selbst vier Tonnen Goldes aufbringen mußten.
Da die Niederländer zu ihrer Unterjochung selbst das Geld hergeben sollten, so legte ihnen Alba die drückendsten Abgaben auf. Jeder sollte ein Hundertteil seines Vermögens und ein Zehnteil vom Werte aller Gegenstände des Kaufs und Verkaufs bezahlen. Durch diese Abgabe wäre der Wohlstand der Nation vernichtet worden. Als nun die ausgewanderten Niederländer,, von Verzweiflung getrieben, als Wassergeusen, auf ihren Schiffen sich mehrerer Städte in den Niederlanden bemächtigten, erhoben sich Holland, Seeland und Utrecht gegen Alba und erkannten Wilhelm von Dmrtiert als ihren Statthalter an. Der Aufstand verbreitete sich auch über die südlichen Provinzen, und die spanischen Truppen reichten nicht aus, ihn zu dämpfen. Der König, mit Albas Verwaltung unzufrieden, erteilte ihm die Entlassung. Er verließ im Jahre 1573 die Niederlande, wo er in sechs Jahren 18 000 Menschen hatte hinrichten lassen.
Der Kampf der Niederländer gegen das spanische Joch dauerte fort, bis in einem Waffenstillstand (1609) die sieben nördlichen Pro-
*) Egmont hatte in einem Kriege Frankreichs gegen Spanien die Franzosen bei St. Quentin (1557) und bei G ravelin gen (1558) geschlagen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Ludwig_von_Nassau Ludwig Wilhelm_von_Dmrtiert Wilhelm Albas
Extrahierte Ortsnamen: Antwerpen Holland Seeland Niederlande Spanien
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Friedrich ward in Prag gekrönt (1619); auch Mähren und Schlesien hul-digten ihm.
Ferdinand Ii. schloß ein Bündnis mit Maximilian von Baiern, der ihm die Macht der Liga Zum Schutz des Kaisers und der katholischen Kirche zusagte, sich aber die alleinige Leitung der Liga vorbehielt. Unter ihm befehligte Till y.
Graf Tscherklas von Tilly, ein geborener Niederländer, ein erfahrener Kriegsheld, damals in bairischen Diensten, zeichnete sich durch Frömmigkeit und sittliche Strenge aus. Klein von Person, ritt er im Felde stetv ein sehr großes Pserd. Seine Augen blickten finster, seine Stirn war voll Runzeln, sein Knebelbart grau, Nase und Kinn spitz, die Wangen eingefallen. Auf dem kleinen Hute steckte eine lange rote Feder, gewöhnlich trug er ein grünes Atlaswams. Auf der Brust trug er eine geweihte Hostie. Er war mäßig im Essen und Trinken und trank nie Wein.
Während die katholische Partei alle ihre Macht entfaltete, zeigten die Protestanten Schwäche und Unentschlossenheit. Friedrich hatte sich durch seinen Hang zum Wohlleben und durch Sorglosigkeit um alles Ansehen gebracht. Vergebens bat er die Union um Hülfe. Die Spaltung zwischen Lutheranern und Reformierten wirkte verderblich. Im ^zahre 1620 drang das ligistische Heer, von Tillh befehligt, in Oberöstreich ein und rückte auf Maximilians Anraten gegen Prag. Alle Unterhandlungen Friedrichs wurden zurückgewiesen, wenn er nicht die Krone niederlege. Um die Hauptstadt zu schützen, zogen sich die Böhmen auf den weißen Berg bei Prag zurück. Hier kam es (Nov. 1620) zum Entscheidungskampfe, in dem die Böhmen völlig geschlagen wurden.
Christian von Anhalt stellte seine 21 000 Mann auf dem weißen Berge in Schlachtordnung: die Feinde hatten noch einmal so viel Truppen, die Böhmen aber den Vorteil einer trefflichen Stellung, nur fehlte ihnen Einigkeit und Zucht. Das erste Treffen der Kaiserlichen ward durch das feindliche Gcfchützfeuer zum Wanken gebracht, und Christian will bereits zum Angriff übergehen, als eins seiner Regimenter die Flucht ergreift. Tilly führt bairische Reiterei gegen die böhmischen Regimenter, die jetzt, meist ohne zum Gefecht gekommen zu sein, in wilder Flucht zurückeilen. Alle Bitten, Ermahnungen und Drohungen der Führer sind vergebens. „Und wären Alexander Magnus, Julias Cäsar und Carolus Magnus dabei gewesen", sagte der Fürst von Anhalt in seinem Berichte, |„ste hätten dieses Volk nicht zum Stehen bringen können." Eine Stunde hatte das Schicksal Böhmens und Friedrichs entschieden. Es war an einem Sonntag, an welchem man gerade in den Kirchen über die Worte predigte: „Gebet dem
Kaiser, was des Kaisers ist." — Friedrich stand eben von der Tafel auf, als ihm die Flüchtigen entgegenkamen. Er hatte noch Hülfsmittel genug • Su fernerer Verteidigung, aber ohne Fassung floh er nach Holland, wo ihn sein Schwiegervater Jakob I. ernähren mußte.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian Till_y Tscherklas_von_Tilly Friedrich Friedrich Maximilians Friedrichs Christian_von_Anhalt Christian Tilly Alexander_Magnus Alexander Magnus Julias_Cäsar Cäsar Carolus_Magnus Magnus Friedrichs Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Prag Oberöstreich Maximilians Prag Friedrichs Holland