Vierter Zug Barbarossas nach Italien 11741177. ' 125
war. So hatte der gewaltthtige Herzog, nachdem er 1156 Bayern er-halten, die dem Bischof von Freising gehrige Brcke bei Fhring. der welche die Salzfuhren (vom Salzkammergut nach dem Augsburgischen)
gingen, in einer Nacht niederreien und etwas fluaufwrts eine neue nebst Warenhusern anlegen lassen, so da die Salzzge nun die Abgabe bei berschreitung der Isar nicht mehr dem Bischof, sondern dem Herzog zahlen muten. Als der erstere beim Kaiser klagte, stiftete Friedrich einen Vergleich, wonach die Brcke nun zwar im Gebiete des Herzogs bleiben,
dieser aber einen Teil der Geflle dem Bischof zahlen sollte. An dieser neuen bergangsstelle der die Isar, wo schon einige Gebnlichkeiten, den Mnchen" (Mnchen) des Klosters Schftlarn gehrig, lagen, entstand nun eine Stadt, die heute noch den Mnch (im Volksmund das Mnchner Kindt") im Wappen fhrt. Wie in Oberdeutschland die Stadt Mnchen (1158) einer Gewaltthat Heinrichs des Lwen ihre Entstehung verdankte,
so brachte er auch in Niederdeutschland Lbeck auf hnliche Weise zu hoher Bedeutung. Hier, wo ursprnglich slavische Fischerhtten an der Mndung der Trave standen, gebot der Graf von Holstein (Adolf von Schauenburg). Heinrich verlangte von diesem die Abtretung des wichtigen Hafenplatzes und schdigte, als der Gras sich dazu nicht verstehen wollte,
den Verkehr Lbecks durch Handelsverbote so, da der Graf sich endlich entschlo, den wertlos gewordenen Platz an den Herzog abzutreten. Nun legte dieser daselbst Mnze und Zollsttte an und verlieh der Stadt so viele Privilegien, da Lbeck bald die mchtigste Stadt im ganzen Norden Europas wurde.in Norddeutschland, wo Heinrich vor seiner Residenz zu Braunschweig einen ehernen Lwen als Schreckbild fr seine Feinde errichtete, fand er ein ausgedehntes Feld fr seinen Ehrgeiz und Thaten-drang. Er brachte im stlichen Holstein (Wagrien), Mecklenburg und Pommern die unter den schsischen Kaisern begonnene Christianisieruug und Germanisierung ebenso zum endgiltigen Siege wie sein Zeitgenosse Albrecht der Br*) in dem sdlich davon gelegenen Brandenburg.
In diesen Bestrebungen lie der Kaiser Heinrich dem Lwen vllig freie Hand, ja er frderte sie noch dadurch, da er den* Herzog fter von der Heeresfolge nach Italien entband, zu der er als Reichsvasall verpflichtet war. In Folge davon eutwhute sich Heinrich so sehr dieser Entfremdung Jtalienersahrteu, da sie ihm jetzt, wo ihn der Kaiser wieder dazu entbot, zwischen Fried-ebenso drckend als strend erschienen. Er kam zwar auf Barbarossas ^ "nb Gehei aus seinem Herzogtum Bayern nach Chiavenna geritten, aber Sen/ nicht mehr der dankbare Freund desselben, sondern als eiferschtiger Rivale,
der die Verlegenheit seines Herrn auszuntzen suchte. Was ihn seinem kaiserlichen Verwandten vollends entfremdet hatte, war Folgendes. Sein Oheim Weif Vi. hatte bei dem groen Sterben in Rom 1167 feinen
1) Ein plattdeutscher Vers sagt:
.Hinrik de Leu und Albrecht de Bar,
Dorto Frederik mit dem roden Har,
Dat waren dree Heeren,
De knden de Welt verkehren."
Aus dem Landrcken, der stlich von Magdeburg die Elbe zu dem dortigen Bogen zwingt, siedelte Albrecht flmische Kolonisten an, wonach diese Erhebung der Flming heit.
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Extrahierte Personennamen: Barbarossas Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Adolf_von_Schauenburg Adolf Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Christianisieruug Albrecht_der_Br* Albrecht Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Barbarossas Barbarossas Albrecht_de_Bar Albrecht Dorto_Frederik Albrecht_flmische Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Italien Freising Oberdeutschland Niederdeutschland_Lbeck Holstein Europas Norddeutschland Holstein Brandenburg Italien Chiavenna Rom Magdeburg
Friedrichs Ii. Gesetzgebung und Hofhaltung in Sizilien. 135
italienischen Herren in Brindisi um ihn. Obwohl infolge der Hitze Krankheiten im Heere ausbrachen, fuhr der Kaiser doch ab. Da wurde auch er wie der Landgraf Ludwig von Thringen (der Gemahl der hl.
Elisabeth) vom Fieber ergriffen. Nun kehrte man auf den Rat der rzte um; der Landgraf starb, Friedrich genas, mute aber die Bder von Pozznoli zur Herstellung seiner Gesundheit gebrauchen. Nachdem im Frhling dieses Jahres der milde Honorins Iii. gestorben war,
hatten die Kardinle den schon 80 jhrigen Gregor Ix. gewhlt. Dieser erklrte die Krankheit des Kaisers fr Verstellung und sprach den Bann der ihn aus. Friedrich legte gegen diese Bannung als eine ungerechte Verwahrung ein, schiffte sich nach Wiederherstellung seiner Gesundheit 1228 zum zweitenmal ein und landete nach glcklicher Fahrt in Akkon. Fnfter Sein Verhltnis zum Papste wurde dadurch freilich kein besseres. Viel- ^^9 mehr zrnte dieser nun noch mehr, da ein Gebannter einen Zug 12~ unter dem Kreuz unternehme, erneuerte den Bann und verbot allen Christen, dem Kaiser zu gehorchen. Seitdem blieben diesem nur seine Deutschen wie die Pisaner und Genuesen treu, während die franzsischen Tempelritter sich soweit vergaen, dem Sultan von gypten heimlich Ort und Stunde anzuzeigen, wo er den Kaiser, der die Taufsttte Christi im Jordan besuchen wollte, aufgreifen oder tten lassen knne. Doch der Sultan schickte dem Kaiser das verrterische Schreiben zu, und beide wurden und blieben Freunde. Da Friedrich einerseits kein sehr groes Heer mitgebracht hatte und von einem Teil der syrischen Christen noch gehindert, statt untersttzt wurde, andrerseits Sultan El Kamil sich durch den Ehrgeiz seiner Verwandten bedroht sah, schlssen beide 1229 einen Vertrag, wonach Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit einem entsprechenden Kstengebiet an den Kaiser abgetreten wurden, der sich in der Grab-kirche zu Jerusalem die Krone des wiedererneuten Knigreichs aufsetzte.
Darauf fuhr Friedrich nach Europa zurck, da die Lage seines Erbreiches seine Anwesenheit erheischte.
Der Papst hatte nmlich Sldner angeworben, die man nach den gekreuzten Schlsseln Petri auf ihren Waffenrcken die Schlsselsoldaten nannte, und das Knigreich Neapel angegriffen. Deshalb eilte Friedrich herbei, vertrieb mit leichter Mhe die Schlsselsoldaten und stand nun schon an den Grenzen des Kirchenstaates, die er jedoch nicht berschritt,
um den Abschlu des Friedens zu erleichtern. Unter Vermittlung des trefflichen Hermann von Salza, der, als Gromeister des Deutschherrn-ordens zwischen Reich und Kirche stehend, sich redlich um ein gutes Verhltnis zwischen Kaiser und Papst bemhte, vershnten sich endlich die beiden Hupter der Christenheit 1230 zu San Germane wieder.
Der Papst nahm den Bann von Friedrich und bekannte nach einer persnlichen Zusammenkunft mit diesem selbst, da er zu viel aus bse Rat-geber gehrt habe.
Friedrichs Ii. Gesetzgebung und Hoshaltung in Sizilien.
Die Friedenszeit, die nun folgte, bentzte der Kaiser, um seinem Verfassung des Erbreiche Neapel und Sizilien eine neue Verfassung zu geben. Whrend alle Reiche des Abendlandes infolge des Lehenswesens an fortwhren- etc^c '
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Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Brindisi Akkon Christi Jerusalem Bethlehem Nazareth Europa Petri Neapel Sizilien Neapel Sizilien
Ursachen der Reformation. 213
maligen Tyrannen Italiens mit Gift und Dolch zu erreichen strebte und eine durch ppigkeit verrufene Hofhaltung fhrte, stieg die Unzufrieden-heit mit den Zustnden am ppstlichen Stuhl immer hher. Dieselbe betraf vor allem auch die Geldwirtschaft der Kurie.
Die Einknfte, welche das Papsttum aus dem ganzen Abendlande Einknfte der bezog, waren besonders seit der dominierenden Stellung, die es in den Aurtc* Kreuzzgen eingenommen, sehr mannigfaltig geworden und bestanden teils in Lehensabgaben, wie sie von Vasallenstaaten eingingen und be-sonders von England gefordert wurden, seit Johann ohne Land sein Reich zum Lehen des hl. Petrus erklrt hatte, oder sie bestanden in Gefllen von geistlichen mtern und Pfrnden, wie die Pallien-gelber und Annaten >) oder in Forderungen zu bestimmten Zwecken, wie Kreuzzugs- und Trkensteuern, wozu man im 15. Jahr-hundert auch gerne die sog. Ablsse verwendete. Der Abla ist aus einer Milderung der ltesten Kirchenstrafen hervorgegangen. Diese be-standen in Absonderung des Bers beim Gottesdienst, in Auferlegung bestimmter Gebete oder Bubungen, wie Abttimg, Almosengeben it. dgl.
Als nun die germanischen Völker in die kirchliche Gemeinschaft einge-treten waren, wirkten ihre Rechtsanschauungen, besonders ihre Gewohn-heit, Vergehen, ja Verbrechen mit Geld oder Geldeswert zu shnen (vgl. das Wergeld), auch auf die Kirche ein. Diese nahm die Zahlung einer Summe zu einem frommen Zweck nun auch unter die guten Werke auf. gegen welche sie Abla, d. h. Nachlassung zeitlicher Sndenstrafen erteilte. So erffnete sich auch in dem Ausschreiben eines sog. Ablasses der Kurie ein ergiebiges Mittel, bedeutende Summen zu erlangen. Diese Ablsse wurden nun aber von einzelnen Ppsten auch zu Zwecken ver-wendet, die anstig erscheinen muten, so wenn Johann Xxiii. einen Abla zum Zwecke eines Krieges gegen den König von Neapel aus-schrieb (wogegen auch Hus auftrat), oder die Ablaprediger betrieben ihn in einer Weise, da er zu einem gemeinen Handelsgeschft wurde,
d. h. sie unterlieen es, das Volk darber aufzuklren, da mit der Erlegung einer bestimmten Summe fr das Seelenheil noch nichts ge-Wonnen sei, sondern da dazu vor allem eine innerliche Besserung gehre.
Bei der naiv uerlichen Art, mit welcher derartige Dinge im Mittelalter vom Volke gewhnlich betrachtet und verstanden wurden, lag die Gefahr der Auffassung sehr nahe, da die Sndenschuld selbst schon durch den Kauf eines Ablazettels getilgt und innere Bue und Besserung nicht mehr ntig seien.2)
der die Hohe und Hufigkeit der ppstlichen Geldforderungen hatte Opposition schon Walther von der Vogelweide (um 1200) heftige Klage gefhrt, ^nanwoutik der auch darber zrnte, da diese Gelder zu anderen Zwecken verwendet der Kurie.
!) Pallium heit die zum erzbischflichen Ornate gehrige weiwollene Schulter-binde, Palliengelder die Taxe, welche der neue Erzbischof fr Ubersendung des Palliums an den ppstlichen Stuhl entrichtet. Sie betrugen oft Tausende (wie die fr Kln 20 000 fl.) Annaten (on annus Jahr) der ganze oder halbe Jahresertrag einer geistlichen Pfrnde, welchen deren Inhaber beim Amtsantritt an den ppstlichen Stuhl zu zahlen hatte; seit 1392 eine stehende Abgabe.
2) Eine Auffassung, auf welche auch Luther bei mehreren seiner Beichtkinder stie, die Ablazettel von Tezel gekauft hatten.
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann_Xxiii Johann
216 Die Anfnge der Reformation 15171520.
dem Hause Mediei aus Florenz angehrte) lie Zweifel darber auf-kommen, ob die aufzubringenden Summen auch wirklich fr kirchliche Zwecke verwendet werden sollten. Soviel stand fest, da der Erzbischof Albrecht von Mainz, der zugleich Magdeburg besa, die Hlfte der in seinen groen Kirchenprovinzen ausgebrachten Ablagelder als Entschdi-gnng fr das hohe Palliengeld haben sollte, das er nach Rom hatte entrichten mssen. Da er diese Summe (30 000 Gulden) sich von dem Handelshause Fugger in Augsburg hatte vorstrecken lassen, waren seinen Ablahndlern Agenten dieses Hauses beigegeben, um die Hlfte der eingehenden Summen sofort fr ihre Firma in Empfang zu nehmen tu Bezahlung der Summe, die er (der Erzbischof) ihnen schuldig sei." Unter diesen Umstnden und bei der plumpen Art, mit welcher beson-Tezel. ders der Dominikanermnch Johann Tezel den Ablahandel betrieb, er-schien derselbe so sehr als ein Geldgeschft fr das Bedrfnis des Papstes und des Erzbischofs, da einzelne Fürsten, wie besonders der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, den Ablakrmern den Eintritt in ihr Gebiet untersagten. Als nun Tezel auch an den Grenzen des Kur-srsteutums Sachsen (in dem magdeburgischen Jterbogs den Abla an-bot und viel Volk aus Wittenberg, der Hauptstadt des Kurfrstentums, Luther, dahin strmte, forderte der Augustinermnch Dr. Martin Luther als Lehrer der Theologie an der Universitt Wittenberg Tezel zu einer Disputation der das Wesen des Ablasses heraus, indem er 95 Stze hierber am 13. Oktober 1517 an der Schlokirche zu Wittenberg an-schlug.
Luther war der Sohn eines Bergmannes aus (Mhra in) Thringen und 1483 zu Eisleben geboren. In harter Zucht und unter manchen Entbehrungen aufgewachsen, sollte er nach dem Wunsche seines Vaters die Rechtswissenschaften studieren und bezog zu diesem Zweck die Univer-sitt Erfurt. Aber schwere Kmpfe feiner nach Einheit mit Gott ringen-den Seele, welche die Sndhaftigkeit der menschlichen Natur und das strafende Richteramt Gottes besonders tief empfand, trieben ihn zum Eintritt in das Augustinerkloster zu Erfurt (1505). Drei Jahre spter empfahl ihn sein Ordensprovinzial Staupitz dem Kurfrsten Friedrich dem Weisen von Sachsen fr das Lehramt der Philosophie an der neu errichteten Universitt Wittenberg, wozu er bald auch theologische Vor-lesungen, sowie die Seelsorge fr den erkrankten Stadtpfarrer bernahm und rasch der beliebteste Lehrer der Hochschule und der einflureichste Prediger in Wittenberg wurde. Einige Jahre spter (1511) enthllte ihm eine Reise, die er in Ordensangelegenheiten nach Rom machte, die Frivolitt, mit welcher damals gerade Geistliche in Rom von den Glaubenslehren und kirchlichen Heilseinrichtungen dachten und sprachen, er lie sich aber dadurch so wenig beirren, da er vielmehr alle von Pilgern in der heiligen Stadt gewhnlich verrichteten Andachtsbunaen mit ngstlicher Genauigkeit vollzog.')
') Schon beim ersten Anblick der Stadt war er auf die Knie gefallen und hatte mit erhobenen Hnden ausgerufen: Sei mir gegrt, du heiliges Rom!" Die Scala Santa" (heilige Treppe) in einer Kapelle beim Lateran klomm er auf den Knien empor, um den hohen Abla zu erlangen, der daraus gesetzt war.
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Extrahierte Ortsnamen: Florenz Magdeburg Rom Sachsen Sachsen Wittenberg Wittenberg Erfurt Erfurt Sachsen Wittenberg Wittenberg Rom Rom Rom
284 Ludwig Xiv. von Frankreich 16431715.
Absolutismus. Da ihm bedeutende Männer, wie sein Grovater Heinrich Iv., Richelieu und Mazarin, trefflich vorgearbeitet hatten, gelang es ihm denn auch, den unbeschrnktesten Absolutismus in Frankreich durchzufhren und diesem seinem Staat eine Art von Diktatur in Europa zu verschaffen. So brach Ludwig Xiv. die Selbstndigkeit des hohen franzsischen Adels und machte ihn zu einem Hofadel, der sein hchstes Ziel darin sah, dem König kleine persnliche Dienste zu leisten, seinem Lever" und Coucher" ehrfurchtsvoll beizuwohnen und die Pracht seiner Hof-Haltung durch aufmerksame Gegenwart zu erhhen. Er unterdrckte den Widerspruch der Parlamente, d. i. der hchsten Gerichtshfe des kniglichen Frankreich, deren vornehmstes, das Pariser, eine Art von Mitwirkung bei der Gesetzgebung beanspruchte, indem seine Richter behaupteten, ein kniglicher Erla habe nur dann Gesetzeskraft erlangt, wenn ihn das Parlament registriert habe; aber Ludwig erschien eines Tages mit Reitgerte und in Jagdstiefeln unter den Parlamentsmitgliedern und trieb sie auseinander, worauf auch dieser Widerspruch verstummte; endlich berief Ludwig Xlv. nie mehr die Etats generaux. d. i. die Vertreter der drei Stnde des Knigreichs (des Klerus, des Adels und des sog. dritten Standes), die von frheren Knigen zur Gesetz-gebung herangezogen worden waren, sondern vereinigte in seiner Person die gesetzgebende mit der vollziehenden Gewalt. So war der knigliche Absolutismus in Frankreich vollendet, und so eiferschtig war Ludwig auf seine Selbstregierung, da er den Posten eines Premierministers nach Mazarins Tod nicht mehr vergab und auch seinen vornehmsten Rten nur untergeordnete Titel verlieh. So hie der bedeutendste unter Colbert. ihnen, Colbert, blo Generalkontroleur der Finanzen. Dieser leistete mit seiner selbstlosen Arbeitskraft die schwerste Aufgabe im Staate Lud-wigs Xiv., er schaffte dem Könige die ungeheueren Summen, die dieser fortwhrend verlangte. Denn abgesehen von den kostspieligen Kriegen, die Ludwig fhrte, brauchte er Geld zur Bestechung fremder Minister und Diplomaten (wie er denn den Minister des Kaisers, Lobkowitz, auf diese Weise seinem Interesse dienstbar machte) und zu einer groartigen Frderung der Knste und Wissenschaften, die Lndwig freilich nicht um ihrer selbst willen pflegte, sondern in der ausgesprochenen Ab-sieht, auch von ihnen schmeichlerisch verherrlicht zu werden. Unter den Knsten begnstigte er vor allem die Baukunst und lie sich ein groß-| artiges Schlo mit herrlichen Gartenanlagen und springenden Wassern ' zu Versailles errichten, wohin er die Residenz verlegte. Gerade diese Wasserknste verschlangen Unsummen, da Versailles in einer sandigen, wasserarmen Gegend lag; aber es schmeichelte Ludwig, auch hierin seine Allmacht zu zeigen.
Merkantil- Um dem Könige zu all diesen Zwecken Geld zu verschaffen, regelte system, Colbert das Finanzwesen Frankreichs und grndete es auf das von ihm erfundene Merkantilsystem. Er gieng dabei von dem Gedanken aus, da ein Staat um so gnstiger gestellt sei, je mehr baares Geld im Lande bleibe. Um dies zu erreichen, ja sogar noch auslndisches Geld ins Land zu ziehen, sollte Frankreich alles, was es brauche, mglichst selbst produzieren und in solcher Gte herstellen, da auch das Ausland lieber franzsische als andere Waren kaufe. Deshalb untersttzte Colbert
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_Xlv Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Europa Frankreich Erla Jagdstiefeln Frankreich Colbert Lud-wigs Lobkowitz Versailles Frankreichs Frankreich
348 Frankreich vor der Revolution.
Frankreich bor der Revolution.
Stellung nach Frankreich hatte unter Ludwig Xiv. einen bedeutenden Aufschwung auen. genommen; ja es war um 1680 der mchtigste Staat des Kontinents geworden, der in den Rennionen seine Nachbarn (Spanien und Deutsch-laud) sogar mitten im Frieden ungestraft berauben durfte. Dieses bergewicht wurde zwar durch deu spanischen Erbfolgekrieg gebrochen, aber immerhin blieb Frankreich in allen politischen Fragen einer der einfln-reichsten Staaten Europas.
Innere Ver- Mit dieser Machteutsaltuug nach auen hielt jedoch die innere Ent-Hltnisse, mickeluug nicht gleichen Schritt. Die absolute Monarchie fate König. ^Qr aqe Grfte des Staates zu planmiger Verwendung gegen das Ausland zusammen, aber sie versumte es, die wichtigsten inneren Fragen zu lsen, und zwar vornehmlich, weil der Monarch von den Wnschen und Bedrfnissen seiner Unterthanen gar keine gengende Kenntnis hatte und bei der Form, die der Staat einmal angenommen hatte, gar nicht nehmen konnte. Denn es gab keine Krperschaft, durch welche die Beschwerden der Nation auf gesetzlichem Wege dem Staatsoberhaupte htten Etats kund werden knnen. Im Mittelalter hatte das Reich zwar eine Ver-generaux. tretung der drei obersten Stnde, des Klerus, des Adels und des Brger-tnms der Städte, also einen Reichstag gehabt, den die Könige nach Bedrfnis und Belieben berufeu hatten. Aber dieser war seit dem 17. Jahrhundert (1614) nicht mehr zusammenberufen worden. Dadurch war wohl das Knigtum vllig unbeschrnkt geworden, aber auch so gut wie auer Berhrung mit seinen Unterthanen geraten. Und wie der König Stnde, von seinem Volke, so waren die Stnde des letzteren untereinander durch Schranken getrennt, welche fr die einen bermige Bevorrechtung, fr die andern unbillige Belastung brachten. So waren die beiden ersten Stnde des Knigreichs, der Klerus und der Adel, im Besitze von fast zwei Drittel des Grundes und Bodens, wofr sie jedoch als die Privilegierten unverhltnismig niedrige (direkte) Abgaben zu entrichten hatten, deren Hauptlast dafr auf dem dritten Stande, dem Brger-
Steuersystem, tum, lag. Was aber das ganze Steuersystem noch verhater machte, war der Umstand, da der Staat das Recht, seine Geflle zu erheben, an Privatpersonen verpachtete und dadurch diesen die Gelegenheit bot, sich durch Anssangnng des Volkes zu bereichern ') und dasselbe durch ihre brutalen Unterbeamten zu tyrannisieren. Da diese Generalpchter" (fermiers generaux) gewhnlich Kreaturen des Hofes waren und ihren Gewinn meist in einem sittenlosen Faulenzerleben vergeudeten, aber auch die an den Staat abgelieferten Summen zum gute Teil vom Hofe in Ausschweifungen jeder Art verprat wurden, schien der Staat nicht mehr viel anderes als eine Einrichtung zur Ausbeutung des nichtadeligen Volkes zu sein. Zu den Privilegien des Adels und der Geistlichkeit gehrte aber noch ihre bevorrechtete Stellung den Bauern gegenber, die als Leibeigene dem adeligen Gutsherrn zu Abgaben von ihren Er-trgnissen wie zu Frondiensten mit ihrer Kraft und der ihrer Haustiere verpflichtet und der willkrlichen Gerichtsbarkeit ihres Gutsherrn unter-
1789 gab es 44 Generalpchter, von denen jeder fr sich wenigstens 30000 Mark Gewinn hatte.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Spanien Frankreich Europas
320 Die letzten Kriegsjahre 1761 und 1762.
f) pie letzten Kriegszahre 1761 und 1762.
Trotz seiner letzten Siege (der Laudon und Daun) geriet Friedrich d. Gr. in eine immer bedenklichere Lage. 1760 war König Georg 11. von England gestorben; unter dessen (Enkel und) Nachfolger Georg Ilt. (17601820), der zum Frieden geneigt war, sah sich der ltere Pitt veranlat, aus dem Ministerium zu treten, da man die kriegerischen Friedrichs Manahmen, die er empfohlen, nicht durchfhren wollte. Nach seinem Bedrngnis. Rcktritt stellte England die Zahlung von Hilfsgeldern an Preußen ein, zu einer Zeit, als Friedrich aus seinen besonders durch die Russen ver-wsteten Provinzen kaum mehr die ntigsten Geflle ziehen konnte, so-da er sich gezwungen sah, das Geld mit geringerem Werte prgen zu lassen, um den Staatsbankerott zu vermeiden. Dazu kam, da die einzige Sttze, auf die er sich bisher unbedingt hatte verlassen knnen, seine Armee, im Lause des Krieges eine andere geworden war: die alten gedienten Soldaten und manche ausgezeichnete Heerfhrer lagen auf den Schlachtfeldern begraben und junge, mangelhaft einexerzierte Truppen waren zum guten Teil an ihre Stelle getreten. Und noch war keine Aussicht, da die Feinde ermdeten, oder ihr Bndnis sich lockerte. Friedrich in Friedrich, der bisher den Gegner meist aufgesucht und oft mit groer der Defensive. Khnheit angegriffen hatte, sah sich von nun an auf die Verteidigung Bunzelwitz. beschrnkt. Er bezog ein stark verschanztes Lager bei Bnnzelwitz in Schlesien (nrdlich von Schweidnitz), .wo er den grten Teil des Jahres 1761 zubrachte, ohne da die sterreicher und Russen ihn an-Elisabeth von zugreifen wagten. Endlich rettete ihn der Tod der russischen Kaiserin Rußland Qu seiner verzweifelten Lage. Elisabeth starb in den ersten Tagen des t 172, Jahres 1762. Es folgte ihr Schwestersohnpeter Iii., der Friedrich Peter Iii. den Groen ebenso verehrte, wie Elisabeth ihn gehat hatte. Der neue 1762. >ar schlo alsbald mit Preußen unter Wiederherstellung des Besitzstandes, wie er vor dem Kriege gewesen, Frieden, und bewog hiedurch auch Schweden zum Friedensschlu, ja er trat mit Friedrich in ein Bndnis, soda dieselben russischen Truppen, die eben noch auf der Seite der
i) Michael Romanow 1613 Zar von Rußland.
Alexei.
Iwan. Peter' d. Gr. 16891725. Katharina I. 17251727.
Anna Alexei. Elisabeth Anna. Karl Friedrich von
17301740. I 17411762. -(-' Holstein-Gottorp,
Peter Ii. Peter Iii. Katharina Ii. v. Anhalt
1727-1730. 11762._ 17621796.
I
Paul 17961801.
Alexander I. 18011825.
I
Nikolaus 18251855.
Alexander Ii. 18551881.
I
Alexander Iii.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_d Friedrich Georg_11._von_England Georg_Ilt Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich_in_Friedrich Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrich_Peter_Iii Friedrich Elisabeth Friedrich Friedrich Michael_Romanow Alexei Iwan Peter' Anna_Alexei Elisabeth Anna Karl_Friedrich_von
17301740 Karl Friedrich Peter_Ii Peter_Iii Katharina_Ii Alexander_I. Nikolaus Alexander_Ii Alexander Alexander_Iii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Daun England Bunzelwitz Schlesien Schweidnitz
Erhebung Schleswig-Holsteins gegen Dnemark 18481851. 469
der Rechte König Friedrichs Vii. und bertrug Preußen die Leitung
des Krieges gegen Dnemark. Dieser nahm einen glckverheienden Mangel m
Anfang, indem Wrangel ein dnisches Heer bei Schleswig (23. April 1848)
schlug und bis nach Jtland vordrang. Aber bald zeigte sich, da
Deutschland (mit seinen 40 Millionen Einwohnern) mit dem kleinen
Dnemark (einem Staate von 2 Millionen Seelen) nicht fertig werden
konnte, da es keine Flotte besa. Dnemark blockierte die deutschen
Ksten und fgte dem deutschen Handel groen Schaden zu. Deshalb Deutscheflotte,
bewilligte das unterdessen in Frankfurt zusammengetretene National-
Parlament eine Summe (von 6 Millionen Gulden) zur Errichtung einer
deutschen Flotte, während gleichzeitig Privatbeitrge zu dem gleichen
Zweck in ganz Deutschland gesammelt wurden. Die drohende Haltung Migunst Ru-
Rulands und Englands, deren Frstenhuser mit dem dnischen ver- "ands und
wandt waren, sowie Schwedens fhrte zwar einen mehrmonatlichen Schwedens.
Waffenstillstand (von Malm) herbei, aber als Dnemark im Vertrauen
auf jene Mchte ihn selbst wieder kndigte, begann der Krieg im Jahre
1849 aufs neue. Wieder rckten Reichstruppen und Freiwillige aus
allen Gegenden Deutschlands (darunter der Herzog Ernst von Kobnrg
und der bayerische Oberstlieutenant von der Tann) in Schleswig ein
und erffneten den Feldzug mit zwei Erfolgen, die in ganz Deutschland
strmischen Jubel hervorriefen. Als nmlich die Dnen von der See
her einen Anschlag auf Eckernfrde unternahmen, wurde von deutsche:: Eckernfrde
Strandbatterien (bei denen sich auch der Herzog von Koburg befand), 84j'
eines ihrer Linienschiffe (Christian Viii.) in den Grund geschossen, die
Fregatte Gefion" aber durch Vernichtung ihres Steuerruders zur Er-
gebuug gezwungen und der sich bildenden deutschen Flotte zugeteilt.')
Bald darauf wurden die von den Dnen (1848) erbauten Dppeler Dppel 1849.
Schanzen (der Insel Alsen gegenber) von bayrischen und schsischen
Truppen erstrmt, wobei sich besonders von der Tann rhmlich hervor-
that. Aber die drohende Haltung Rulands und Englands, wie die Drohung Ru-
Besorgnisse vor revolutionren Erhebungen im eigenen Gebiet wie in Englands
Deutschland lhmten die Kriegfhrung Preuens und bestimmte diesen
Staat zum Abschlu eines Waffenstillstandes (Juli 1849), wonach Waffenstill-
Schleswig von schwedischen und preuischen Truppen besetzt und von 18
einer dnisch-preuischen Kommission verwaltet werden sollte. Obwohl
dieser Vertrag im ganzen deutschen Volk mit Unwillen und Schmerz
aufgenommen ward, wurde er doch nach Jahresfrist in einen endgiltigen Friedensschlu
Frieden auch im Namen des deutschen Bundes umgewandelt. Die von 1850,
Deutschland ausgegebenen Schleswig-Holsteiner suchten nun allein ihre
Selbstndigkeit zu behaupten, wurden aber in einem zweitgigen Kampfe
bei Jdstedt (24. und 25. Juli 1850) von den Dnen besiegt. Nun ver-Ostedt 1850.
laugte der unter sterreichs Einflu wieder erstandene deutsche Bund
Einstellung der Feindseligkeiten, sterreichische Truppen rckten in Hol- Auslieferung
stein ein und berlieferten gegen das allgemeine Versprechen die Rechte
der Herzogtmer zu wahren" dieselben wieder an Dnemark (1852).
*) Die Bugzierde der Gefion" wird heute noch als Trophe auf dem Schlosse zu Koburg aufbewahrt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Ernst_von_Kobnrg Ernst Christian_Viii
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holsteins Friedrichs Schleswig Jtland Deutschland Frankfurt Deutschland Englands Schwedens Schwedens Deutschlands Schleswig Deutschland Englands Englands
Deutschland Deutschland
Die Vlkerwanderung 375568. 19
itrtd drangen einerseits bis Ephesus, dessen berhmten Artemistempel sie verbrannten, andrerseits bis Athen vor. Bald breiteten sie sich vom Don bis zur unteren Donau aus, wo ihnen Kaiser Aurelian (270) die einst von Trajan eroberte Provinz Dacien berlie. Um die Mitte des vierten Jahrhunderts grndeten sie unter König Ermanrik (Hermanrich) ein mchtiges Reich, das sich vom schwarzen bis zum baltischen Meere er-streckte, aber schon um 370 in ein Reich^e^Oftmteu in Sdruland und .eines der Westgoten in Rumnien und dem stlichen Ungarn spaltete.
Diese^Wfert nahmen von allen Germanen zuerst das Christentum an; ein westgotischer Bischof Wulfila (= Wlflein) bersetzte um 350 Wulstla. t>ie Bibel in die Sprache seiner Landsleute und schuf so das lteste Schriftwerk der deutscheu und der germanischen Literatur berhaupt. Ein Bruchstck davon wird noch auf der Universittsbibliothek zu Upsala in Schweden aufbewahrt.
B. Das Mittelalter 375jsoo.
I. Germanische Völker- und deutsche Sfamnt-geschichte 375-800.
Beginn der Vlkerwanderung 375568.
Im Jahre 375 n. Chr. brachen pltzlich von Osten der die Wolga Hunnen, her die Hunnen in Europa ein. Es war dies ein nomadisierendes 'Reitervolk mongolischer Herkunft, das durch sein fremdartiges Aussehen wie seine barbarischen Lebensgewohnheiten unter Germanen und Rmern allenthalben Schrecken verbreitete. Sie werden uns geschildert als klein von Gestalt, aber von krftigem Krperbau, schmutziggelber Hautfarbe,
schwarzem, straff herabhngendem Haupthaar, geringem Bartwuchs, mit schmalgeschlitzten, etwas schief gestellten, kleinen, dunkelblitzenden Augen und stark hervortretenden Backenknochen. Das Unschne dieser Er-scheinung wurde noch durch die Sitte vermehrt, da sie ihren Kindern bald nach der Geburt die Wangenhaut durchschnitten und diese Wunden in wulstigen Striemen vernarben lieen. Mit ihren kleinen, aber aus-dauernden Steppen Pferden wie verwachsen, uerst geschickt im Gebrauche von Bogen und Pfeil, erschienen und verschwanden sie berall mit blitzartiger Schnelligkeit, allenthalben Trmmer und Leichenfelder hinter-lassend. Allgemein galten sie als ruberisch, grausam und treulos. So hlich und furchtbar erschien den Germanen dieses Volk, da sie sich bald die Sage erzhlten, die Hunnen seien Shne von Hexen und Teufeln.
Die Hunnen stieen zuerst auf die stlich vom Don wohnenden Ostgoten. Alanen, rissen diese mit sich fort und warfen sich auf das Reich der Ostgoten, deren König Ermanrik ^) an einer Wunde darniederlag und sich (tote berichtet wird, schon 110 Jahre alt) aus Verzweiflung in sein
*) Hermanrich gehrt zu den Gestalten der deutschen Heldensage.
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Extrahierte Personennamen: Trajan Wulfila
Extrahierte Ortsnamen: Ephesus Athen Donau Sdruland Rumnien Ungarn Schweden Europa
Friedrich Iii. 1440-1493. 185
Friedrich Iii. 14401493.
Einige Monate nach dem Tode Albrechts Ii. wurde ihm ein Sohn, Ladislaus Ladislaus Posthumus, nachgeboren, der seinem Vater in sterreich, Ungarn Posthumus, und Bhmen folgte. Doch fhrten fr dieses Kind auf dem Throne in den letztgenannten Lndern einheimische Männer, in Bhmen Georg Podjebrad,
in Ungarn Johann Huujadi die Regierung. Fr das Reich whlten die Kurfrsten den Vetter des verstorbenen Knigs, den Herzog Friedrich von Steiermark), der damals 25 Jahre zhlte.
Friedrich Iii. war sehr gutmtig, fromm und kirchlich gesinnt2), Friedrich in. aber dabei ungemein pedantisch^), langsam und von einer Entschlu-Unfhigkeit, die ihn nie zu einer krftigen That schreiten lie. Vorsichtig bis zur Zaghaftigkeit, sparsam bis zum Geiz, unternahm er selbst weder fr sich noch fr das Reich je etwas Bedeutendes, hielt aber mit der grten Zhigkeit an allen Ansprchen feines Hauses und feiner Stellung fest und lebte in dem Wahne, da feine Familie zur Weltherrfchaft be-rufen fei. Dies liebte er in tndelnder Spielerei durch die fnf Vokale des Alphabets anzudeuten, aus denen er die Worte las: Austriae est imperare orbi universo", oder zu deutsch: Alles Erdreich ist sterreich unterthan." Freilich that er in seinem ungeheuren Phlegma nichts, um diese Prophezeiung ihrer Verwirklichung entgegenzufhren.
So wiederholten sich unter feiner fast dreiuudfnfzigjhrigen Regierung der lngsten, die das mittelalterliche Reich je gesehen die Zustnde unter Wenzel, ein Krieg aller gegen alle. Friedrich ging auch hierin den Fürsten mit einem Beispiele kleinlicher Selbstsucht voraus,
indem er aus dynastischen Rcksichten die Ehre und Sicherheit Deutsch-lauds aufs Spiel fetzte. Er wnschte nmlich die Stammlande seines Hauses im Aargau, die während des Konstanzer Konzils den Eidgenossen zugefallen waren, diesen wieder zu entreien. Aber auch hier zeigte sich seine Energielosigkeit: statt selbst ins Feld zu ziehen, bat er den fran-zsischen König um ein Sldnerheer. Diefem kam die Bitte fehr gelegen; Die in Frankreich ging nmlich damals der groe Krieg, den die englischen Könige Armagnacs seit der Schlacht von Crecy um die Krone dieses Reiches gefhrt hatten,
zu Ende. Eine Menge nun nicht mehr bentigten Kriegsvolkes durchzog das Land und verbte Gewalttaten. Da erffnete Friedrichs Ansuchen den bequemsten Abzugskanal: um 10000 Sldner hatte Friedrich gebeten4), 40000 fchickte der franzsische König unter der Fhrung des Dauphins gegen die Schweiz. Man nannte sie nach einem frheren Fhrer, einem Grafen von Armagnac6), die Armagnacs, woraus der Volkswitz die
*) Auch die Habsburger hatten nach der Unsitte der Zeit geteilt, wodurch eine sterreichische, steirische und tiroler Linie entstanden waren.
2) Aus einer Wallfahrt nach Jerusalem hatte er sich am hl. Grabe zum Ritter schlagen lassen.
3) Pedantisch ngstlich genau in kleinlichen, wertlosen Dingen.
) Damit ein Exempel statuiert werde, da gemeine Bauern und Knechte gegen die Herren vom Adel aufzustehen wagten."
5) So nannte sich der franzsische Kronprinz, seit der letzte Landesherr der Dauphins sein Gebiet 1349 an Frankreich unter der Bedingung berlie, da der je-weilige Thronerbe den Titel Dauphin fhre. Kaiser Karl Iv. bertrug darauf das Reichsvikariat fr diesen Teil des alten Knigreichs Burgund an Frankreich.
6) Grafschaft in der Gascogne.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Albrechts Albrechts Ladislaus_Ladislaus_Posthumus Ladislaus Ladislaus Georg_Podjebrad Johann_Huujadi Johann Friedrich_von_Steiermark Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Crecy Friedrichs Friedrich Friedrich Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Frankreich Schweiz Jerusalem Frankreich Burgund Frankreich