§. 13, 4. Die fernere Regierung Friedrichs des Großen. 211
wo Klopstock und Leffing glänzten, wo feine Ruhmesthaten, bte nach Göthes Aussage „den ersten wahren und höheren Lebensgehalt in die deutsche Poesie" brachten, von Kleist, Ramler, Gleim u. a. besungen wurden, und Herder und Göthe auftraten.
In der äußeren Politik wußte der König dem Staate die gebührende Stellung als Großmacht zu verschaffen. Bei der ersten Teilung Polens 1772 (§. 14) wurde Preußen abermals vergrößert. Als Östreich nach dem Aussterben der jüngeren Linie des Hauses Wittelsbach Bayern (§. 14) zu erwerben suchte, trat Friedrich dagegen auf und schloß 1785 mit den bedeutendsten deutschen Fürsten zur Aufrechterhaltung der Reichsverfafsung den deutschen Fürstenbund.
Bis an sein Ende blieb Friedrich ein Muster treuer Pflichterfüllung, „der erste Diener des Staates". „Mein Stand", schrieb er, „verlangt Arbeit und Thätigkeit; mein Leib und mein Geist beugen sich unter ihrer Pflicht. Daß ich lebe, ist nicht notwendig, wohl aber, daß ich thätig bin." Die Mühseligkeiten des langen Krieges hatten seine Gesundheit früh zerrüttet. Die großen Anstrengungen, die er Geist und Körper zumutete, zehrten so an seiner Lebenskraft, daß er vor der Zeit alterte. Aber feine Energie hielt seinen Lebensmut trotz Gichtleidens ausrecht, und sein großer Geist wahrte sich die Ruhe des Philosophen. Lebensweise und Kleidung zeigten stets die alte Einfachheit. Er erschien meist in abgetragener Kleidung, ein dreieckiges Hütchen bedeckte das lockige, weiße Haar; an der linken Seite hing der kleine Degen. Von der Gicht gebeugt, schritt er daher, die Rechte aus einen Krückstock gestützt, den er auch zu Pserde nicht ablegte. Aus seinen großen, lebhaften Augen leuchtete ein feuriger Geist, und seltener Witz stand ihm zu Gebote; aus seinem Wesen sprach eine Leutseligkeit, die auch des Geringsten im Volke sich freundlich annahm und die Liebe seines Volkes in seltenem Maße gewann.
Als er am 17. August 1786 kinderlos starb, erbte sein Nesse Friedrichwilhelmll. einen blühenden Staat von fast 3600 Q.-M. mit 6 Mill. Einwohnern, der, bewundert von seinen Freunden, gefürchtet von feinen Feinden, allerwegen die untilgbaren Geistesspuren des großen Friedrich erkennen ließ.
§. 14. Maria Tlieresia uiitf Mepfi Ii.
Die Kaiserin Maria Theresia hatte beim Ableben ihres Vaters, des Kaisers Karl Vi. (1740), die Erfüllung der pragmatischen Sanktion durchgesetzt und ihrem Gemahl Franz I. (1745 bis
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Gebietes. Im Einverstndnis mit den brigen Gromchten bot er dem Kurfrsten Karl Theodor den Tausch Bayerns gegen die sterreichischen Niederlande mit dem Titel eines Knigs von Burgund an. Doch auch diesen fr Preußen gefhrlichen Plan wute Friedrich zu vereiteln. Er sagte dem nchsten Erben von Bayern, Karl August von Pfalz-Zwei-brcken, seinen Beistand zu und stiftete mit Hannover und Sachsen den Deutschen F r st e n b u n d" (1785), um den Lnderbestand (Gleichgewicht) im Reiche gegen die ferneren bergriffe sterreichs zu sichern. sterreich mute von seinen Plnen absehen.
Wenn der Frstenbund auch nach dem Tode Friedrichs Ii. sich auflste, so hatte er doch seinen Zweck erreicht. Preußen war an der Spitze jener deutschen Staaten, die nicht auf feiten sterreichs standen, den sterreichischen Plnen zum ersten Male mit Erfolg ent-gegengetreten.
König Friedrich Ii. als Landesvater.
Das Land nach dem Kriege. In einzelnen Teilen des Landes hatte der Feind unmenschlich gehaust. Zahlreiche Städte und Drfer waren zerstrt und viele Bewohner gettet; die Felder lagen unbe-baut da, und manche Gegenden glichen einer Wste. Der König beurlaubte Soldaten, welche die brach liegenden cker bewirtschaften sollten. Unter die verarmten Bauersleute verteilte er viele Militr-pferde, welche nach dem Kriege berflssig geworden waren. Er ffnete die Kornmagazine und lie Saatkorn austeilen, da es hieran besonders mangelte. Die niedergebrannten Städte und Drfer wurden wieder aufgebaut. Einigen Gegenden erlie Friedrich ent-weder ganz oder zum Teil die Steuern, und Schlesien schenkte er obendrein neun Millionen Mark aus seinen eigenen Ersparnissen.
Die Verwaltung blieb, abgesehen von der Neueinrichtung eines Kriegs- und eines Handelsministeriums, uerlich wie unter Friedrich Wilhelm I.; doch mar das persnliche Eingreifen des Knigs selbst in den entlegensten Verwaltungsmanahmen fhlbar. Um die Staatseinnahmen zu erhhen, belegte Friedrich viele Nah-rungsmittel mit einer indirekten Steuer und bertrug dem Staate den Alleinhandel (Monopol) mit Kaffee und Tabak zu dem schon bestehenden Salzmonopol. Die Verwaltung der Einknfte kam unter eine besondere knigliche Behrde, die Regie. Die dazu ge-hrigen Beamten waren meist Franzosen, da man in Frankreich auf
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Extrahierte Ortsnamen: Burgund Bayern Sachsen Friedrichs Frankreich
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gegen seine Widersacher und zur Durchfhrung seiner weitreichenden Plne ein schlagfertiges Heer. Brandenburg besa nmlich bis da-hin, wie fast alle Staaten, nur Sldnerscharen, die zur Zeit des Krieges angeworben wurden; nach dem Kriege bildete dieses Raub-gesindel eine wahre Landplage, das im eigenen Lande oft schlimmer hauste als in Feindesland; dazu muten die angeworbenen Truppen dem Kaiser den Treueid schwren, dem Kurfrsten waren sie nur durch Handschlag verpflichtet.
Friedrich Wilhelm forderte seit 1644 von den Soldaten fr sich den Eid der Treue und des Gehorsams, und wer dieser Forderung keine Folge leistete, wurde entlassen, war er nun Offizier oder Gemeiner. Auf diese Weise bildete der Kurfürst ein stehendes Heer, das nur ihm gehorchte, und das er bald von 8000 Mann auf 30 000 brachte. Er ernannte die Offiziere selbst und bildete sie besser aus, weckte das Ehrgefhl, gab den Soldaten Uniformen und bte sie tchtig im Gebrauch der Waffen. An Stelle der Naturalverpflegung setzte er soviel als mglich einen Sold. Nach der Dienstzeit erhielten die Soldaten in den entvlkerten Gebieten freie Wohnungen; dagegen hatten sie die Verpflichtung, im Falle eines Krieges gegen den blichen Sold sofort unter die Waffen zu treten.
Ordnung der Staatseinnahmen. Um die Ausgaben fr Verwaltung und Heer bestreiten zu knnen, steigerte der Kurfürst die Staatseinnahmen durch eine zweckmige Ordnung des Steuer-wesens. Den Adel zog er zur Zahlung einer Kopf- und Grundsteuer heran und in den Stdten fhrte er eine indirekte Steuer oder Verbrauchssteuer (Akzise) ein, nach welcher an den Stadttoren von Lebensmitteln ein miger Zoll erhoben wurde. Die Domnen, deren Erzeugnisse fr den kurfrstlichen Hof und die Beamten verwendet wurden, lie der Kurfürst verpachten (Geldwrrtschaft).
Die Landwirtschaft. Friedrich Wilhelm hatte anerkannt, da die Wohlfahrt des Landes hauptschlich auf der Landwirtschaft beruhe, deshalb wandte er ihr feine ganz besondere Frsorge zu. Den ver-armten Bauern gab er Saatkorn, Vieh und Ackergert, desgleichen Holz, damit sie ihre Hufer wiederaufbauen knnten. Aus der Schweiz und aus Holland lie er A n f i e d l e r kommen, um sein Land zu bevlkern. Er gab ihnen Baustellen und Baumaterial und befreite sie fr sechs Jahre von allen Abgaben. Die Fremdlinge siedelten sich an den Ufern der Havel und in den Niederungen der Oder, der Warthe und Netze an.
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Aus den staatlichen Bauerngtern machte der Kurfürst Musterwirtschaften, auf denen die Landleute sahen, wie Acker-bau und Viehzucht, Obst- und Gemsebau vorteilhafter betrieben werden konnten. Die Kartoffeln, welche bis 'dahin als feines Gemse" aus Holland kamen, wurden eingefhrt; auch der Anbau der bisher in Brandenburg unbekannten T a b a k p f l a n z e gab den Leuten eine lohnende Nebenbeschftigung.
Gewerbe und Handel. Infolge des 30jhrigen Krieges hatte das Handwerk sehr gelitten; dazu waren die meisten Handwerker ziemlich ungeschickt; alle besseren Waren muten aus dem Auslande bezogen werden. Der Groe Kurfürst frderte deshalb die Anlage von Fabriken durch Gelduntersttzungen und Verleihung besonderer Vorteile: der Zunftzwang wurde gemildert.
Fr die Entwicklung der Gewerbettigkeit war es von groem Vorteil, da der Kurfürst der 20 000 Franzosen, welche nach der Aufhebung des Edikts von Nantes aus ihrem Vaterlande vertrieben waren, in die Mark aufnahm (Potsdamer Edikt vom Jahre 1685). Diese kunstsinnigen und wohlhabenden Leute trugen zu einer blhenden Entwicklung der Zucker- und Seifensiedereien nicht wenig bei; auch Fabriken legten sie an, so da von jetzt ab Hte und Strmpfe, Tuch- und Seidenwaren, Gewehre und Gebrauchs-gegenstnde aller Art im Lande selbst angefertigt werden konnten. Der Kurfürst verbot die Ausfuhr von Rohstoffen; aus-wrtige Erzeugnisse wurden mit hohen Zllen belegt (Merkantilsystem).
Zur Hebung des Handels wurden alte Wege aus g e -bessert, Brcken und neue Straen angelegt. Friedrich Wilhelm richtete eine Reitpost ein, welche die Verbindung zwischen Kleve und Knigsberg unterhielt. Die Oder verband er durch einen Kanal mit der Spree (Friedrich-Wilhelms-Kanal), um wenigstens den Handel Breslaus von dem schwedischen Stettin ab-zulenken. Eine Flotte wurde neu geschaffen; so konnten sogar an der Guineakste in Afrika Niederlassungen angelegt werden (Gro-friedrichsburg).*) Das Mnzrecht nahm der Kurfürst fr sich allein in Anspruch und legte den Mnzwert fest (1 Joachimstaler = 4 Mark).
*) Weil die Unterhaltung dieser Kolonie zu kostspielig war, wurde sie von Friedrich Wilhelm I. an Holland verkauft (1720).
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Unterhaltung eines groen Heeres, die Teilnahme der preuischen Truppen an den Kriegen des Kai-fers verursachten ganz bedeutende Ausgaben. Der knig-liche Schatz wurde geleert, und durch neue drckende Steuern mute die Schuld getilgt werden; im Lande entstand infolgedessen eine nicht geringe Unzufriedenheit. Als aber Friedrich im Jahre 1713 starb, wurde er von allen tief betrauert; denn man schrieb die argen Mi-stnde nicht ihm, sondern seinen ehrlosen und selbstschtigen Rat-gebern und Vertrauten zu, die nach dem Sturze Danckelmanns einen nachteiligen Einflu auf den König ausgebt hatten: Kolb von Warten b er g, von Wittgenstein und von Wartens-leben, spottweise das dreifache W (Weh!) Preuens genannt.
König Friedrich Wilhelm I. 17131740.
Seine Jugend. Friedrich Wilhelm war in manchen Stcken das Gegenteil von seinen Eltern. Er hatte weder von dem Feinsinn der hochgebildeten Mutter und deren Vorliebe fr Wissenschaft und Kunst, noch von der Prunkliebe des Vaters etwas geerbt. Schon von Jugend auf war er ein abgesagter Feind aller Pracht und Verschwendung und ein Muster der Sparsam-feit. Die Rechnungsbcher, welche er in seinen Jugendjahren der sein Taschengeld gefhrt hat, bezeugen einmal, da er keinen Pfen-nig unntz ausgab, dann aber auch, da seine Sparsamkeit kein Geiz mar; den Armen und Notleidenden hat er reichlich gespendet.
Schon als Knabe zeigte Friedrich Wilhelm einen entschiedenen Willen, oft sogar einen starren Eigensinn. Die erste Er-ziehnng mute deshalb in die Hand eines tchtigen und entschiedenen Mannes gelegt werden, des Generalleutnants von Dohna, der auf seinen Zgling den besten Einflu ausbte.
Auch die sptere Vorliebe des Knigs fr Soldaten zeigte sich schon in der Jugendzeit. Mit einer Kompagnie von Kadetten, die aus adligen Shnen feines Alters gebildet mar, stellte der Prinz unermdlich militrische bungen an. Er selbst mar ein Meister in allen Leibesbungen.
Sein Regierungsantritt und der Hof. Im Alter von 25 Jahren bestieg Friedrich Wilhelm I. den kniglichen Thron. Es mar wohl vorauszusehen, da mit seinem Regierungsantritt manche Vernderungen vor sich gehen mrben; der König mollte sein eigener Feld mar schall und sein eigener Fin anzminister" sein.
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Maulbeerbaumes suchte Friedrich die Seidenfabrikation in Preußen heimisch zu machen. Die Einfuhr solcher Waren, welche im Lande selber hergestellt werden konnten, verbot er oder belegte sie mit sehr hohen Eingangszllen; eine Ausfuhr von Roh-st offen durfte nicht stattfinden, wie es dem Merkantilsystem ent-sprach, dessen vernnftiger Frderer Friedrich war. Auf diese Weise erhielten Tausende von Menschen eine lohnende Beschftigung, und preuische Erzeugnisse fanden ihren Weg bis nach Amerika.
Auch grndete Friedrich 1765 zu Berlin die Preuische Bank mit Zweigniederlassungen in allen greren Stdten des Landes (die heutige Reichsbank), bei der sich die Kaufleute zur An-lge oder zum vorteilhafteren Betriebe ihres Geschftes gegen mige Zinsen Geld leihen konnten, damit sie Wucherern nicht in die Hnde fielen. Dem auswrtigen Handel diente seit 1772 eine andere Bank, die Seehandlung.
Zur Hebung des Binnenhandels und zur Erleichterung des V e r k e h r s setzte Friedrich Weichsel, Elbe und Oder miteinander in Verbindung durch den Bromberger, Plauenschert und Finow-Kanal. Durch Schaffung eines Seehafens an der Mndung der Oder (Swinemnde) wurde dem Auenhandel der Weg geffnet, und Stettin war bald eine sehr wohlhabende Handels-stadt. Fr Handel und Gewerbe rief der König gleich zu Anfang seiner Regierung eine eigene Ministerialabteilung ins Leben.
Das Rechkswesen. Um die Rechtspflege hat sich Friedrich auerordentlich verdient gemacht. Im Verein mit dem tchtigen Juristen Cocceji arbeitete er an 'der Verbesserung des Gerichtswesens. Er trennte die Justiz von der Verwaltung und lie eine neue G e -richtsordnung ausarbeiten. Die bis dahin bliche Verschlep-pung der Prozesse wurde durch die Bestimmung verhindert, da jeder Proze binnen Jahresfrist erledigt sein msse. Ferner schaffte er die mancherorts noch gebruchliche Folter ab und machte ebenfalls den Hexenprozessen fr immer ein Ende. Er setzte nur rechtskundige Richter ein und forderte von ihnen strenge Ge-rechtigfeit. Ihr mt wissen," sagte er zu ihnen, da der geringste Bauer, ja Bettler ebensowohl ein Mensch ist, wie Seine Majestt, indem vl rc der Justiz alle Leute gleich sind, es mag sein ein Prinz, der gegen nnert Bauern klagt, oder auch umgekehrt, so ist der Prinz vor der Jl stiz dem Bauer gleich und mu nach der Gerechtigkeit verfahren v rdert ohne Ansehen der Person". Nur noch selten waren Flle
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Weichsel Friedrich Friedrich Friedrich Cocceji
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Die Neuzeit.
9] 23. Der Grohe Kurfürst als Regent.
1. Begrndung der brandenburgisch-preutzischen Staats-gewalt. Friedrich Wilhelm begann seinem Lande, das aus drei ge-
Sa"s?trennten ungleichartigen Gebieten bestand, eine einheitliche Der-einfjeit waltung und Gesetzgebung zu schaffen; Berlin ward Mittelpunkt der Staatsregierung. Die allzu groe Macht des Hdels und der Städte wute er nach und nach zu beschrnken. So wurde der Groe Kurfürst der Begrnder des brandenburgisch-preutzischen Staates.
2. Heerwesen. Zum Schutze des Staates vergrerte der Kurfürst stetes sein stehendes", d. h. stets unter Waffen befindliches Heer allmhlich auf
28000 Ittann; um die Ausbildung der brandenburgischen Reiterei machte sich der aus niederem Stande emporgekommene Feldmarschall Verff-linger, um das Geschtzwesen der Feldzeugmeister von Sparr verdient.
3. Staatseinnahmen. Zur Bestreitung der Verwaltung- und Heereskosten schuf sich der Kurfürst (Einnahmen durch Ordnung des
Akzise Steuemesens; in den Stdten fhrte er die Akzise ein, d. h. eine Steuer auf Hahrungsmittel, vor allem aber war er auf die Vermehrung der Bevlkerung und des Wohlstandes bedacht. *csl5et 4l Landwirtschaft, verlassene Gehfte und wstliegende Felder Wirtschaft wurden an tchtige Ansiedler vergeben, sandige und sumpfige Land-strecken durch herbeigerufene Hollnder urbar gemacht. Der Gartenbau und die Viehzucht der Hollnder dienten den einheimischen Bauern als Vorbild. Des Kurfrsten Gemahlin Luise Henriette von (Dranien richtete auf ihrem Gute Oranienburg bei Berlin eine hollndische Muster-Wirtschaft ein und zog in der Mark die ersten Kartoffeln. Die Landstraen wurden mit Bumen bepflanzt; kein Brutigam durfte heiraten, bevor er sechs Eichen gepflanzt und sechs Obstbume veredelt hatte.
5. Gewerbe. Der Kurfürst untersttzte auch die Begrndung von Fabriken Fabriken und frderte ihr Gedeihen, indem er die Ausfuhr von Rohstoffen und die (Einfuhr von fertigen (Erzeugnissen verbot. Hnt meisten
Hugenotten hob sich die Industrie durch die (Einwanderung der Hugenotten. Diese kunstfertigen, fleiigen Leute begrndeten Seiden- und Samtwebereien, Hut- und Strumpfmanufakturen, Papier- und Spiegelfabriken; sie hoben die Goldschmiede- und Uhrmacherkunst, den Tabaks- und Gemsebau, die Obst- und Blumenzucht.
6. Verkehrs- und Handelswesen. Besondere Frsorge widmete Friedrich Wilhelm dem Verkehrs- und Handelswesen. (Er baute Straen
staatspoft und Brcken und richtete eine regelmige Staatspost von Memel der Berlin bis nach Kleve ein. (Er regulierte die Wasserstraen und
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Steuemesens Oranienburg Berlin Goldschmiede- Berlin Kleve
210 Friedrich Ii. nach dem Krieg.
land führten die Engländer und Franzosen einen 7jährigen Krieg zur See, in Nordamerika und in Ostindien, in welchem die Franzosen den Kürzeren zogen. Der Krieg ward beendigt durch den Frieden zu Paris, 10. Febr. 1763. England erhielt von Frankreich ganz Canada, die französischen Besitzungen am Senegal und mehrere Inseln in Westindien. Da es um dieselbe Zeit auch große und wichtige Besitzungen in Ostindien erwarb, so erreichte es damals den Gipfel seiner Macht.
Xx. J>ie Negierungszeit Kriedrichs d. Hr. nach dem 7jäyrigen Kriege.
1763 — 1786.
Der 7 jährige Krieg hatte alle kriegführenden Mächte ungeheure Opfer gekostet. Frankreich und Schweden waren dem Bankerotte nah; nicht viel besser stand es in Oestreich; Sachsen war völlig ausgesogen. Friedrich war ohne Staatsschulden aus dem Kriege hervorgegangen; aber seine Länder, welche vom Feinde schwer heimgesucht und zugleich gezwungen waren, die äußersten Kräfte zur Bekämpfung der Feinde anzuspannen, lagen verwüstet, ausgesogen und entvölkert da; 180,000 Söhne des Landes waren auf den Schlachtfeldern gefallen. Der Ackerbau, alle Gewerbe und aller Verkehr lag danieder; es gebrach so sehr an Männern, daß die Weiber vielfach den Pflug führen mußten. Aber trotz der Zerrüttung aller Verhältnisse verlor das Volk den Muth nicht; es sah mit Stolz und mit Vertrauen auf seinen großen König, der mit unermüdlicher Thätigkeit und väterlicher Sorgfalt die Schäden zu heilen suchte, und arbeitete selbst mit Rüstigkeit, um sich aus der Noth emporzuheben. Den Ackerbauern fehlte das Gespann für den Pflug; der König vertheilte an sie 35,000 Kriegspferde, die jetzt nicht mehr nöthig waren, unentgeltlich; er öffnete seine Magazine, die für die Fortsetzung des Krieges gefüllt worden waren, und schenkte seinen Unterthanen Getreide zur Nahrung und zur Saat, er ließ
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Negierungszeit_Kriedrichs Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Ostindien Paris England Frankreich Senegal Westindien Ostindien Frankreich Schweden Sachsen
Erste Theilung Polens 1772. 211
von seinem Gelde die eingeäscherten Häuser wieder aufbauen. Der Neumark und Pommern, welche am meisten durch den Krieg gelitten hatten, erließ er die Steuern auf zwei Jahre, den Schlesiern auf lj2 Jahr. Aus seiner eigenen Kasse schenkte er seinen Unterthanen in den 23 Jahren nach dem Kriege 24 Mill. Thlr. So geschah es, daß die Wunden des Krieges bald verschwanden, daß unter der schöpferischen Hand des Königs wieder ein reiches, reges Leben in allen Bereichen menschlicher Thätigkeit aufblühte und Preußen, von Friedrichs Geiste belebt, die meisten Staaten Europas an Wohlstand und Ordnung übertraf. Die Welt bewunderte in dem Helden Friedrich auch den großen Staatsmann.
Auch für die Erhaltung der kriegerischen Macht Preußens sorgte der König in den Friedensjahren aufs beste. Das Heer wurde vollzählig gemacht und sorgfältig eingeübt, die Magazine und Zeughäuser gefüllt, die Festungen verstärkt. Durch Sparsamkeit und einen streng geregelten Staatshaushalt wurde der Staatsschatz vermehrt; denn das Geld ist, wie Friedrich wohl wußte, für die Kriegsführung das nothwendigste Erforderniß. Er hinterließ einen Schatz von 70 Mill. Thlr. Neben Rußland, Oestreich, England und Frankreich stand seit Friedrich der preußische Staat trotz seines geringeren Umfangs (3524 Quadratmeilen mit 52/3 Mill. Einwohnern) als fünfte Großmacht da.
Die Regierung Friedrichs Ii. hatte seit 1763 einen vorzugsweise friedlichen Charakter. Da schien der Friede noch einmal gestört zu werden durch die Verhältnisse in dem Königreiche Polen. Dieses unglückliche Land war durch feine Verfassung als Wahlreich, in welchem jeder Edelmann durch seinen Einspruch (das liberum Veto) die Beschlüsse bcs Reichstags zu nichte machen konnte, in eine heillose Verwirrung und Zerrüttung gerathen. Die Polen selbst zerfleischten sich voll Leibenschast in politischen und religiösen Parteikämpfen. Diese Znstänbe benutzte die russische Kaiserin Katharina Ii., sich einzumischen und Polen ganz in ihre Gewalt zu bekommen. Als der polnische König August Iii. von Sachsen im I. 1763 gestorben war, verschaffte sie den
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Extrahierte Personennamen: Neumark Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Oestreich Friedrich Friedrichs Katharina_Ii August
Extrahierte Ortsnamen: Polens Pommern Europas England Frankreich Friedrichs Polen Sachsen
Wilhelm v. Humboldt. Tod der Knigin Luise. Ii 6?7i.
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zu beschwichtigen, entschlo sich der König nach langem Bedenken, in seine Hauptstadt zurckzukehren.
40. Um die Weihnachtszeit 1809 zog die Knigsfamilie unter Glocken-gelernte wieder in Berlin ein: der König zu Rotz, die schne Knigin weinend mit ihren jngeren Kindern im Wagen, den ihr die Stadt ge-schenkt hatte; dann in Reih und Glied bei ihren Regimentern die Prinzen, und ringsum dichte Scharen Jauchzender und Weinender.
Knigin Luise war ihres Gatten treue Gehilfin gewesen, wie sie in seiner liebevollen Art immer noch den Brutigam zu sehen glaubte.
Kurz vor dem Tilsiter Frieden schrieb sie ihrem Vater: Aus dem Wege des Rechtes leben, sterben und, wenn es sein mu, Brot und Salz essen,
das ist unser fester Vorsatz."
Den Aufgang des neuen Tages sollte sie nicht mehr sehen. Ihr letzter Erfolg war die Ernennung Hardenbergs zum Staatskanzler. Bei einem Besuch ihres Vaters starb sie auf dem Schlosse Hohen-Zieritz in den Armen 19. Juli ihres Gatten, nachdem sie von ihren Lieblingen Fritz und Wilhelm, die 1810 mit dem Vater an ihr Krankenbett geeilt waren, rhrenden Abschied ge-nommen. Sie ruht in dem Mausoleum des Charlottenburger Parkes. Ihr ehemaliger Schtzling Christian Rauch, Deutschlands grter Bildhauer, hat ihr Grabmal schaffen drfen. Der gleiche geheiligte Raum umschliet jetzt die Marmorsarkophage ihres Gatten und ihres Sohnes, des Kaisers Wilhelm, sowie in einer Urne das Herz Friedrich Wilhelms Iv.
So ist das Gebude ein wrdiges Denkmal der edeln Frstin und Mutter,
die auf der Flucht nach Memel die Worte aufgezeichnet hat:
Wenngleich die Nachwelt meinen Namen nicht unter den berhmten Frauen nennen wird, so wird sie doch, wenn sie die Leiden dieser Zeit erfhrt, wissen, was ich durch sie gelitten habe, und sie wird sagen: sie duldete viel und harrte aus im Dulden. Dann wnsche ich nur, da sie zugleich sagen mge: Sie gab Kindern das Dasein, welche bes-serer Zeiten wrdig waren, sie herbeizufhren gestrebt und endlich errungen haben."
7. Der russische Feldzug 1812.
1. Napoleon stand auf dem Hhepunkt seiner Laufbahn; sein Hof und die Welt zitterten vor ihm. Er selbst war unablssig ttig fr die Befestigung seiner Macht, aber auch fr den Ruhm und die Wohlfahrt der groen Nation", mit Frsorge und mit Strenge, ja mit grausamer Hrte, wo er sie fr zweckmig hielt: er sei der grte Sklave unter den Menschen, uerte er gegen einen deutschen Fürsten; drei Tage und drei Nchte hat er einmal ununterbrochen gearbeitet. Er konnte schlafen.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Knigin_Luise Fritz Wilhelm Christian_Rauch Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Napoleon