der Frsteil, die eine Schwchung ihres Einflusses auf die Neichsauge-legenheiten frchteten. Dagegen gelang es ihm, die Macht seines Hauses ganz bedeutend zu heben. Er fhrte zuerst den Titel Erwhlter r-mischer Kaiser".
2. Seine Regierung, a) Der ewige Landfriede. Um dem Fehdewesen im Reiche ein Ende zu machen und die Unsicherheit im Laude zu beseitigen, wurde auf dem Reichstage zu Worms der ewige Laud-friede verkndet (1495). Jede Befehduug sollte aufhren, und wer den Frieden brach, mit der Reichsacht bestraft werde; das Fehdewesen verlor hierdurch jede Berechtigung.
b) Das Reichskammergericht und der Reichshofrat. Zur Verbesserung der Rechtspflege errichtete der Kaiser das Reichskammer-gericht, das anfangs seinen Sitz zu Frankfurt a. M. (1495), spter zu Speier (1527) und zuletzt zu Wetzlar (16931806) hatte.') Es war der oberste Gerichtshof fr das ganze Reich; bei ihm konnten die Reichsstnde ihre Streitigkeiten vorbringen, auerdem war es die letzte Justauz sr die mittelbaren Stnde.. Das Reichskammergericht entschied nach rmischem Rechund die Perh^d|ujten wurden schrist? I i ch niedergelegt." Bei Reidsslehustreitigkelten und Klagen gegen ,dte Re ichsuumittelbareu war der Reichshosrat zustndig, bei dem der Kaiser den Vorsitz fhrte. :
c) Eiutei luug Deutschlands in Kreise. Zur bessereu Durch-Fhrung des Laudsriedeus und zur Vollstreckung der Urteile des Reichs-
kammergerichts teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. Durch diese Einteilung wurde die Macht des Kaisers beschrnkt und Deutschland noch mehr zersplittert, da jeder Kreis zunchst fr sich sorgte, ohne auf das Reich Rcksicht zu nehmen.
d) Eiurichtuug der Post. Der Kaiser fhrte aitd) die Post tut Reiche et. Posteinrichtungen wie heutzutage gab es damals noch nicht; die erste Post fhrte von Wien u ad) Brssel (1516); der erste Postmeister war der Graf vou Thuru und Taxis.
e) Einfhrung einer Reichssteuer. Zur Untersttzung des Reichskarnrnergerichts und eines Reichsheeres wurde eilte Reichssteuer, der gemeine Pfennig eingefhrt; von 1000 Gulden Vermgen sollte ein Gulden, von 500 Gulden ein halber gezahlt werden.
Vergrerung der Hausmacht. Von seinem Vater erbte Maximilian sterreich. (Steiermark, Krnten, Krain und Tirol, durch seine Heirat mit Maria, der Tochter Karls des Khnen,
') Der erste Vorsitzende war der Gra/^ i'tet Fritz von Hohenzell e rn.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Wetzlar Deutschlands Deutschland Wien Krain
§. 2, 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. 41
Braunschweig, Glieder des schrnalkaldischen Bundes, hart bedrängte, rüsteten die Bundeshäupter ein Heer, vertrieben den gewalt-thätigen Herzog aus dem Lande und behielten es im Besitz, um den Gottesdienst nach lutherischer Weise einzurichten (1542). Als später der Herzog mit französischen Hilfsgeldern ein Heer warb und in fein Land zurückkehrte, wurde er vom Landgrafen Philipp von Hessen 1545 bei Nord heim besiegt, gefangen genommen und auf die Festung Ziegenhain gebracht.
In dem nämlichen Jahre eröffnete der Papst das öfters verheißene Konzil zu Orient in Tyrol. Allein die Protestanten verweigerten die Teilnahme an demselben, weil ein Konzil, auf welchem der Papst den Vorsitz führe, um als Kläger und Richter in einer Person aufzutreten, ein unfreies, ihnen dagegen ein freies, unparteiisches, deutsches Konzil versprochen worden sei. Der Kaiser zeigte sich zwar persönlich noch immer mild gegen die Protestanten, trat aber, da er mit Frankreich und der Pforte Friede geschlossen hatte, in ein geheimes Bündnis mit dem Papste. Es war dem Kaiser daran gelegen, sein Ansehen im Reiche gegenüber den Anmaßungen und Auflehnungen der Fürsten und Städte aufrecht zu erhalten. Während Karl dies Bündnis geheim hielt, veröffentlichte der Papst eine Bulle, in welcher er allen, welche zu einem Zuge gegen die Protestanten helfen würden, einen ausgedehnten Ablaß zusicherte (1546).
Luthers Tod. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Er hatte in den letzten zwanzig Jahren seines thaten-reichen Lebens viel mit körperlichen Leiden zu kämpfen, aber den Mut nie verloren. Im Februar 1546 beriefen ihn die Grafen von Mansfeld nach Eis leben, um Streitigkeiten in ihrer Familie zu schlichten. So schwach er sich fühlte, so machte er sich doch auf, wohnte alle Tage den Sitzungen der Grafen bei und predigte noch viermal. Am Abend des 16. Februar fühlte er sich bereits so unwohl, daß er von seinem Tode redete. Am andern Morgen konnte er das Zimmer nicht verlassen; er äußerte gelegentlich: „Ich bin hier zu Eisleben geboren, wie, wenn ich hier sterben sollte?" Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Er fühlte Bangigkeit und große Mattigkeit. Als er sich zu Bette legte, gab er allen Freunden und feinen beiden Söhnen, welche fein Lager umstanden, die Hand, wünschte ihnen gute Nacht und sprach: „Betet zu unserm Herrn für fein Evangelium, daß es ihm wohlgehe; denn das Konzilium zu Trient und der leidige Papst Zürnet hart mit ihm." Schwer atmend schlief er ein, erwachte aber um 1 Uhr wieder und klagte heftig über Brustbeklemmungen. Die
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Karl_dies_Bündnis Karl
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Nord Tyrol Frankreich Luthers Mansfeld
48
Erste Periode der Neuzeit.
tert nämlich, daß, wenn ein Bischof oder Prälat zur protestantischen Kirche überginge, seine Pfründe ihm nicht bleiben, sondern wieder mit einem Katholiken besetzt werden sollte. Obgleich die Protestanten heftig widersprachen, wurde diese Frage doch in katholischem Sinne entschieden.
12. Karls Y. Abdankung und Tod.
Nach einer langjährigen Regierung sah sich Kaiser Karl in allen seinen Hoffnungen bitter getäuscht; alle seine Pläne waren gescheitert. Weder die Erhebung der Kaisermacht zu altem Glanze, noch die Beschränkung der päpstlichen Gewalt, noch die Demütigung Franz I. von Frankreich oder des türkischen Sultans, noch die Erwählung seines Sohnes Philipp zum römischen Kaiser, noch die Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien war ihm gelungen. Er hatte viel unternommen in seinem thatenreichen Leben, war während seiner Regierung neunmal in Deutschland, sechsmal in Spanien, siebenmal in Italien, zehnmal in Flandern, viermal in Frankreich, zweimal in England, zweimal in Afrika gewesen und hatte viermal die Nordsee, achtmal das Mittelmeer durchschifft. Obschon er in den Besitz bedeutender Gold- und Silbergruben jenseits des Oceans kam, so befand er sich doch fortwährend in Geldverlegenheit?) Seine Niederlage in dem Augsburger Religionsfrieden, fein vorgerücktes Alter, seine zunehmenden körperlichen Leiden und die Reue über seine Sünden veranlaßten ihn, einen längst gehegten Plan zur Ausführung zu bringen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nachdem er seinem Sohne Philipp das Königreich Mailand und Neapel abgetreten hatte, berief er 1555 die niederländischen Stände nach Brüssel, schilderte ihnen in einer würdigen Rede, was er während feiner langen Regierung gethan und erstrebt, und übertrug feinem Sohne die Krone der Niederlande mit Burgund. Feierlich ermahnte er denselben, seinem Volke ein weiser und gerechter Herrscher zu fein, und nahm ihm vor den Ständen das Versprechen ab, in fernen
*) Karl hatte von dem reichen Anton Fugger in Augsburg einmal 800 000 Goldgulden erhalten. Als er den reichen Banquier besuchte, nährte dieser das Kaminfeuer mit Zimt und warf die kaiserliche Verschreibung hmein. Für diese großmütige Verschwendung erhielt Artton Fugger die Grasenwürde uni) die ausgedehntesten Privilegien des Seehandels, der Bergwerke, Münzen u. s. w. A. Fugger und Bartholomäus Welser liehen 1531 dem Kaiser zwölf Tonnen Gold.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Philipp Philipp Philipp Philipp Karl Karl Anton_Fugger Artton_Fugger Bartholomäus_Welser
Extrahierte Ortsnamen: Karls Deutschland Spanien Italien Flandern Frankreich England Afrika Nordsee Mailand Neapel Burgund
174 Der große Kurfürst 1640—88.
größeren (1. Preußen, 2. der Mark und Pommern nebst Magdeburg und Halberstadt) und zwei kleineren (1. Minden und Ravensberg, 2. Mark und Cleve). Diese wurden von ihm zu einem geordneten Ganzen umgeschaffen, zu einem Staatswesen verschmolzen, das von einem Mittelpunkte aus geleitet ward. Dadurch wurde er der eigentliche Gründer des preußischen Staates, einer starken norddeutschen Macht, an welcher alle Protestanten gegen den Katholicismus, alle Deutschen gegen das Ausland Schutz und Stütze fanden. Das Heer wurde bedeutend vermehrt; im I. 1655 betrug es 26,000 Mann. Aber dabei wurde auch eine bedeutende Erhöhung der Steuern nöthig, die jedoch durch eine angemessene Vertheilnng und die Hebung des Wohlstandes im Lande erträglich gemacht wurden. Ackerbau, Gewerbe und Handel wurden auf alle Weise gefördert, Straßen und Kanäle angelegt (Friedrich-Wilhelmskanal) und überall neue Erwerbsquellen eröffnet. Fremde Ansiedler, namentlich viele aus Frankreich vertriebene Hugenotten (s. S. 130), wurden aufgenommen und unterstützt. Nicht geringere Pflege genossen die Schulen, die Wissenschaften und Künste. Friedrich Wilhelm stiftete die reformirte Universität zu Duisburg und die Bibliothek zu Berlin; erzog viele niederländische Künstler ins Land. Auch eine Seemacht sollte der preußische Staat werden. Der Kurfürst schuf eine kleine Kriegsflotte, mit der er im I. 1681 die Spanier bekriegte, weil sie ihm die versprochenen Hülfsgelder nicht gezahlt hatten. Auf der Küste von Guinea gründete er eine Colonie (1683), die sich aber nicht lebensfähig erwies, deshalb verkaufte sie 1720 der sparsame König Friedrich Wilhelm I. an die Holländer. Die Regierung des großen Kurfürsten war, wie damals in den meisten Ländern Europas, despotisch. Er vernichtete, um für das Ganze sein Ziel zu erreichen, die Vorrechte des Adels und der Städte und brach mit Gewalt und Härte jeden Widerstand. Die Intoleranz der herrschenden, widerspänstigen lutherischen Geistlichkeit wurde gewaltsam unterdrückt. Er ließ sich einen Revers unterschreiben, daß sie allen Edieten des Kurfürsten ohne irgend einen geistlichen Vorbehalt ge-
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Extrahierte Personennamen: Cleve Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Halberstadt Frankreich Duisburg Berlin Guinea Europas
100 Elisabeth von England 1558—1603.
seine Halbschwester Maria (1553—1558), die dem katholischen Glauben anhing und mit Philipp Ii. von Spanien vermählt war, auf den Thron kam, eine finstere und grausame Königin, welche die Engländer die „blutige Marie" nannten, da sollte der Protestantismus wieder gänzlich ausgerottet werden. Zum Glück starb Marie schon nach 5 Jahren, und nun erhob das Parlament Elisabeth, Heinrichs Viii. Tochter von seiner zweiten Gemahlin, Anna Boleyn, auf den Thron. Elisabeth hatte bisher aus Furcht vor ihrer argwöhnischen und bösartigen Stiefschwester außerhalb Londons in strengster Zurückgezogenheit gelebt, diese Zeit aber eifrig zu ihrer Ausbildung benutzt. Sie war eine Frau von hellem und aufgeklärtem Geiste und wie zum Herrschen geboren. Schön war sie nicht — sie hatte bei schlankem Wüchse etwas breite Schultern und eine zu große Nase —, aber sie war liebenswürdig und freundlich, so daß das Volk mit großer Liebe an ihr hing. Von weiblicher Eitelkeit war sie nicht frei zu sprechen; noch in ihrem Alter hörte sie es gern, wenn man sie mit Venus an Schönheit, mit Minerva an Klugheit und mit Diana an Sittsamkeit verglich. Verheirathet war sie nie, weshalb man sie die jungfräuliche Königin nannte. Sie regierte von 1558 — 1603.
Elisabeth war Protestantin; sie stellte daher gleich nach ihrem Regierungsantritt die Herrschaft der protestantischen Kirche in England wieder her, weshalb die Katholiken im Lande sie haßten. Doch ging sie in ihrem Reformationswerk kluger Weise nur allmählich vor. Zuletzt wurde in 39 Artikeln die Religion so festgesetzt, wie sie noch heute unter dem Namen der englischen Hochkirche oder der bischöflichen, der Episcopalkirche in England besteht. An der Spitze der Kirchenverwaltung standen Bischöfe, ähnlich wie in der katholischen Kirche; aber das Haupt ist der Monarch. Daneben bestand jedoch noch eine andere protestantische Partei, die Dissenters oder Nonconformisten (die Abweichenden), oder die Puritaner (die Reinen), weil sie die Kirche von allen katholischen Ceremonien gereinigt sehen wollten; auch heißen sie Presbyterianer, da das
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Extrahierte Personennamen: Maria_( Maria Philipp_Ii Philipp Marie Heinrichs Heinrichs Anna_Boleyn Elisabeth Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: England Spanien Londons England England
66 Böhmens Unterdrückung 1621.
schöpft waren. Sie erwarteten von dem siegreichen Kaiser eine harte Bestrafung, und deswegen flohen die Schuldigsten außer Land; da aber der Kaiser in den ersten drei Monaten Niemand strafte, so glaubten sie, er wolle großmüthig verzeihen, und kehrten zurück. Da wurde endlich das Netz über ihnen zusammengezogen; 27 Edelleute wurden ergriffen und hingerichtet und ihre Güter eingezogen, viele andre wurden geächtet und verloren ebenfalls ihr Besitzthum. So wurde die Macht des alten protestantischen Adels in Böhmen gebrochen, die eingezogenen Güter wurden an katholische, dem Kaiser ergebene Familien vergeben. Den Majestütsbrief, welchen Ferdinand unterschrieben hatte, zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten beraubte er aller bürgerlichen Rechte und verwies die protestantischen Prediger nicht blos aus Böhmen, sondern ans allen deutsch-östreichischen Ländern. Aus Böhmen allein wanderten 30,000 Protestanten freiwillig aus, andre verließen das Land gezwungen, andre blieben und gingen zum Katholicismus über. So wurde Böhmen wieder vollständig katholisch gemacht, und die Jesuiten hatten freies Spiel. Seitdem hat Böhmen seinen Flor und seine politische Bedeutung verloren. Die Union war durch den Sieg des Kaisers so eingeschüchtert, daß sie sich freiwillig auflöste.
Der flüchtige Kurfürst von der Pfalz war von dem Kaiser mit der Acht belegt, und seine Länder eroberte Tilly, der Feldherr Maximilians, in Verbindung mit spanischen Truppen. Doch dauerte dieser Kampf noch mehrere Jahre. Denn am Rheine führten Ernst von Mansfeld, der Markgraf Friedrich von Baden-Dur lach und Christian von Braunschweig, ein jüngerer Bruder des regierenden Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel, für Friedrich von der Pfalz auf eigne Faust den Krieg weiter. Mansfeld, eilt kleiner, blonder Mann, verwachsen und mit einer Hasenscharte am Mund, aber ein kühner und energischer Soldat, schlug in Verbindung mit Friedrich von Baden den Tilly, der in der Pfalz aufs grausamste gewüthet, bei Wisloch, südlich von Heidelberg. Danach aber wurde Friedrich von Baden von
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Tilly Maximilians Ernst Friedrich_von_Baden-Dur Friedrich Christian_von_Braunschweig Friedrich_von_der_Pfalz Friedrich Friedrich_von_Baden Friedrich Friedrich
Uerlag von Ferdinand T)irt in Breslau und Terdinand I>irt $ Sohn in Leipzig.
hristen$en$ Lehrbcher der beschichte
fr hhere Mdchenschulen und verwandte Anstalten.
Grundri der Geschichte.
Kleines Lehrbuch der Beschichte.
fr die Oberstufe hherer Mdchenschulen und fr Lehrerinnenseminare. In 3 teilen und 2 Busgaben.
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Ii. teil: Das Mittelalter.
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2. Buflage. Gebunden 1,85 Mk. Busgabe B: ?r konfessionell gemischte Schulen. 4. Auflage. Geb. 1.55 Mk.
Leitfaden fr den Unterricht in der Geschichte. Mit I ilderanh. u. 9frb.
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Die Schriften von Cbri$ten$en sind bereits so bekannt, dah wir glauben, uns jeder Empfehlung derselben enthalten zu drfen; erwhnt sei nur, dafe sie gerade in den letzten Jahren einen besonderen Aufschwung genommen und zahlreiche Neueinfhrungen erfahren haben.
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Deutsche Lebensbilder und Sagen fr den Geschichtsuntericht auf der Mittelstufe hherer Mdchenschulen. Dach den preuischen Lehrplnen vom 31. Mai 1694 bearbeitet von Prof. Dr. T. iuagncr. In zwei Busgaben:
Busgabe A: 5r evangelische Schulen. 2., Bufl. Kart. 75 Pf., geb. I Mk. Busgabe B: lr konfessionell gem. Schulen. Kart. 75 Pf., geb. 1 Mk._
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von 66 Abbildungen. 2. Buflage, umgearbeitet auf Grund des Cehrplans fr die Seminare vom I. Juli 1901. Cwdbd. 6 Mk.
Iii. teil: Quellenbuch fr den Geschichtsunterricht in Seminaren. Mit l tafel Schriftproben und verkleinerter Wiedergabe des ltesten Originals der in den deutschen Archiven aufbewahrten Knigsurkunden. Cwdbd. 3 Mk.
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5. Leitfaden der Kirchengeschichte mit einschlug der Geschichte des
w iliedes. Auf Grund der Bestimmg. v. 31. Mai 1894. Mit 20 Abb. Geb.l,60mk,
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uj rund der Preufv Wolke-triebelschen biblischen Geschichten und in bertin. ang mit den Ministerialbestimmungen vom 31. Mai 1894. Mit Karten und i zur Geschichte des heil. Landes. Ausg. f. d. Prov. Brandenburg. Geb. l,25mk.
scheinen von Ausgaben fr andere Provinzen erfolgt nach Bedrfnis. Ginbeflleitwort, das die pada-rundshe, nach denen das Buch ausgearbeitet ist, kurz darlegt, steht kosten- und postfrei zur verfugung.
D l.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_T Ferdinand Bufl Bufl Bufl Hering Buflage
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 118 —
des alten Mannes. Er war gleich bei dem ersten Lärmen aufgestanden und stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt, als die Mörder hereinstürzten. Einer derselben rief ihm zu: „Bist du Coligny?" — „Ich bin es," antwortete dieser mit gefaßter Stimme; „junger Mensch, habe Ehrfurcht vor meinen grauen Haaren!" Aber dieser stieß ihm den Degen in den Leib, zog ihn rauchend wieder heraus, hieb ihn ins Gesicht, in den Hals, in die Brust so lange, bis der Unglückliche kein Zeichen des Lebens mehr von sich gab, und rief dann zum Fenster hinaus: „Es ist geschehen!" Um die unten Stehenden vom Tode des Admirals zu überzeugen, wurde der Leichnam zum Fenster hinabgeworsen.
Auf das fürchterliche Geschrei, welches sich gleich nach dem Läuten der Glocke erhoben hatte, waren die Reformierten aus dem Schlafe erwacht und an die Fenster, ja vor die Thüren gestürzt, meist schlaftrunken, viele fast unbekleidet. Sie wurden niedergestoßen. Jetzt kamen auch die Bürger heran, die man ins Geheimnis gezogen und zu diesem Geschäft befehligt hatte, und die als Kennzeichen weiße Tücher trugen. Sie fielen nicht bloß über die Fliehenden her, sondern drangen auch in die Häuser und metzelten nieder, was sie erreichen konnten. Wirte stachen ihre Mietsleute, Dienstboten ihre reformierten Herrschaften über den Haufen. Während ein Teil der Pariser wutschnaubend durch die Straßen lief, sanken andere röchelnd und winselnd nieder oder saßen in Kammern, auf Böden und in Kellern und wagten kaum zu atmen, bis das Bedürfnis sie doch hervorlockte und sie dann ebenfalls niedergemacht wurden. Der Tag brach an über diesen Greueln; da sah man die Spuren der Menschenschlacht. Straßen und Häuser klebten von Blut; überall lagen verstümmelte Leichname oder noch zuckende Sterbende. Man mußte einen großen Teil derselben mit eisernen Haken in die Seine schleppen. So ängstlich Karl am Anfange des Blutbades gewesen war, so geriet er doch bald selbst in Wut. Er rief mehrmals zum Fenster hinaus: „Töte, töte!" Ja er schoß selber mit einer Flinte unter die Hugenotten, die über den Fluß setzen wollten.
Das war die Bartholomäusnacht, 18. Aug. 1572, oder auch, weil sie bald nach der Hochzeit Heinrichs von Navarra stattfand, die Pariser Bluthochzeit. Philipp Ii. von Spanien triumphierte; der Papst Gregor Xiii. ließ die Kanonen lösen und hielt eine öffentliche Danksagung. Nur
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Extrahierte Personennamen: Coligny Karl Karl Heinrichs Philipp_Ii Philipp Gregor_Xiii Gregor
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 119 —
die Engländer und Deutschen äußerten lebhaft ihren gerechten
Abscheu. .
Die Mordszenen der Hauptstadt wiederholten sich übrigens in den Provinzen, so daß in ganz Frankreich wohl 30 000 umkamen. Karl Ix. starb schon 1574 an einer fürchterlichen Krankheit unter Gewissensqualen. Schon unter ihm tobte der Bürgerkrieg wieder, noch mehr unter seinem Nachfolger Heinrich Iii. (1574—89). Unter ihm stiftete der Herzog Heinrich von Guise die sogenannte heilige Ligue, einen Bund der fanatischen Katholiken, der es sich zum Gesetz machte, alle Hugenotten auszurotten und das Haus Guise-Lothringen auf den Thron zu bringen. Heinrich Iii. mußte fliehen und warf sich dem König von Navarra in die Arme. Während er Paris belagerte, wurde er vom Dominikaner Clement meuchlings ermordet, und Heinrich Iv., König von Navarra, folgte als der erste Bourbon auf dem französischen Throne.
3. Heinrich Iv. Heinrich Iv. mußte Jahre lang mit der Ligue, zu der sich auch Philipp Ii. von Spanien schlug, und die vom Herzog von Mayenne geführt wurde, um den Thron kämpfen. Er siegte zwar in der Schlacht bei Jvry 1590, aber Paris schloß ihm die Thore. Er sah immer mehr ein, daß es ihm nie gelingen werde, als Protestant die Liebe seiner katholischen Unterthanen zu gewinnen. So entschloß er sich endlich auf die Bitten der Katholiken nicht bloß, sondern auch vieler Reformierten, zur katholischen Kirche überzutreten, um die Ruhe wieder herzustellen. Nun erst gelang es ihm, den Einzug in Paris zu halten. Er verzieh seinen erbittertsten Feinden mit Großmut. „Ich will alles vergessen!" rief er. „Meine Siege kommen von Gott; er vergiebt uns, wenn wir es auch nicht verdienen; wie sollte ich meinen Unterthanen nicht vergeben?" — Als die spanische Besatzung, welche besonders Paris gegen Heinrich verteidigt hatte, auszog, sprach er zu den Gesandten: „Meine Herren, empfehlen Sie mich Ihrem Könige, reisen Sie glücklich, aber kommen Sie nie wieder!"
Nachdem es ihm endlich gelungen war, das ganze katholische Frankreich zu beruhigen, vergaß er auch seine alten Glaubensgenossen nicht, die durch seinen Übertritt zum Katholizismus nicht wenig besorgt worden waren. Er gab 1598 das Edikt zu Nantes, wodurch die Reformierten freie Religionsübung in Frankreich erhielten; sie dursten Schulen anlegen, konnten zu Staatsämtern gelangen und bekamen einige feste Sicherheitsplätze. Die katholischen Räte widersetzten
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ix Karl Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_von_Guise Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Clement Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Philipp_Ii Philipp Gott Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Haus_Guise-Lothringen Navarra Paris Navarra Spanien Paris Paris Frankreich Nantes Frankreich
218 Die Neuzeit.
zwei Drittel ihres Grundbesitzes^) abgesprochen, aber auch das brige Stck gegen Auszahlung einer durch oberflchliche Abschtzung gewonnenen Summe abgenommen. Damit er die hierzu und zur Ablsung der an den ein-gezogenen Gtern haftenden Lasten ntigen Mittel bekme, lie der Kaiser von einer Gesellschaft, zu der auch Waldstein gehrte, falsches Geld prgen, das viermal weniger Edelmetall, als das Gesetz erforderte, enthalten sollte. Tatschlich aber wies es nach und nach nur ein Zehntel davon auf. Den bhmischen Stnden verblieb nun nur noch das Recht der Steuer-bewilligung.
Friedrich von der 2. Der pflzische Krieg (1621 1623). Bald bte Friedrich auch den Knrhnt ein. Ein spanisches Heer unter Spinola und das ligistische rckten in der Rheinpfalz ein. Zu deren Verteidigung hatten drei Parteignger Friedrichs V. das Schwert gezogen, Ernst von Mans-feld, der Markgraf Friedrich von Baden-Durlach und der braun-schweigische Prinz Christian, Administrator von Halberstadt. Der Mesloch, Hchst Mansfelder siegte bei Wiesloch (s. von Heidelberg), dann aber wurden Wimpfen. der M^kgraf bei Wimpfen und Christian bei Hchst (w. von Frank-furt a. M.) geschlagen. Die Pfalz samt Heidelberg kam in die Gewalt der Ligisten, die die Universittsbibliothek der Hauptstadt dem Papste schenkten und die alte Lehre in rcksichtsloser Weise wieder einfhrten. Dann drang Tilly bis in den niederschsischen Kreis vor. Ber Stadt-Stadtlohe 1623. lohe wurde Christian in einer zweitgigen Schlacht so vollstndig besiegt, da er die Hlfte seines Heeres einbte. Er ging nun wie Mansfeld
nach den Niederlanden.
Maximilian Im gleichen Jahre hatte Maximilian die Pflzer Kur (vorlaustg von Bayern nur rr seine Person) erhalten; die Oberpfalz und Obersterrerch bekam | ^rfurf er in Pfandbesitz, bis ihm der Kaiser die Kriegskosten zurckerstattet htte, ebenso der Sachse die Ober- und Niederlausitz. .
Ergebnis. Der Sieg der katholischen Partei und des habsbnrgischen Hauses
war vollkommen. Schon im Jahre 1621 hatte sich die Umon aufgelost. Der Landgraf von Hessen-Kassel wurde vertrieben. Wie eine Wetter-wlke stand das Tillysche Heer in Westfalen, während die bnrgnndrschen Kreistruppen", die Spanier, die Pfalz behaupteten.
B. Aufsteigen der kaiserurh-Vavsvurgisrhen pladjt
(-1629).
3. Der niederschfisch-dnische Krieg (16241629). Der gln-Der nieder- zende Sieg der katholischen Waffen und das Anschwellen der ha s-schsische Kreis. Maischen Macht erregten im ganzen Westen und Norden des Erdteus groe Beunruhigung. Das Heer der Liga bildete fr die Niederlnder und die norddeutschen Fürsten eine starke Bedrohung. So kam es, datz
1) Der gesamte eingezogene Grundbesitz wird auf 900 Millionen jk nach heutigem Gelde berechnet.
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Extrahierte Personennamen: Waldstein Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs_V. Ernst_von_Mans-feld Ernst Friedrich_von_Baden-Durlach Friedrich Christian Christian Christian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian