110. Die Zeit der hchsten Machtentfaltung Napoleons. 21
walten. Die Znfte, die ihren ursprnglichen Zweck, das Handwerk zu heben, lngst nicht mehr erfllten, durften zwar fortbestehen, aber nur als freie Vereinigungen.
Auch die von Friedrich Wilhelm I. herrhrende Form der Staats-Verwaltung ( 97, 1) wurde gendert. An die Stelle des General-direktoriums traten getrennte Fachministerien (fr Auswrtiges, Inneres,
Justiz, Finanzen und Krieg).
3. Die Neubildung des Heerwesens leitete Scharnhorst, der sich als Sohn eines hannverischen Bauern bis zum General emporgearbeitet hatte. Unter seinen Mitarbeitern tat sich Gneisen an hervor. Die allgemeine Wehrpflicht wurde eingefhrt, wenn auch noch nicht durch-gefhrt. Die Gre des preuischen Heeres war von Napoleon auf 42000 Mann beschrnkt worden. Man half sich dadurch, da die Re-kruten nach kurzer Ausbildung entlassen und neue einberufen wurden. So erhielten in fnf Jahren 120000 Mann ihre Ausbildung.
4. Geistiges Leben. Wissenschaft und Dichtkunst nahmen eine Vater-lndische Haltung an. Die 1810 gegrndete Berliner Universitt 1810. zhlte die bedeutendsten Vertreter der Wissenschaft zu den Ihrigen, u. a.
den Theologen Schleiermacher, der durch seine Reden der die Religion die durch die Aufklrung" geschwundene Achtung vor dem Christentum wiederherstellte, und den Philosophen Fichte, der in seinen Reden an die deutsche Nation" eine nationale sittliche Erziehung als erste Be-dingung fr die knstige Hebung des Staates forderte. Die Dichter sangen in dem von Schiller im Tell angeschlagenen Tone weiter. Lebten auch die Romantiker noch mehr in dem bis dahin unbekannten Mittel-alter als in der trben Gegenwart, so wirkten andere, wie Arndt und Rudert, unmittelbar auf das Leben der Zeit ein.
5. Das Volk. Im ganzen Volke wehte der Geist der Auflehnung gegen die Herrschaft der Fremden, die durch Erpressungen und ber-mtiges Auftreten das Ihrige dazu beitrugen, diese Stimmung zu nhren.
Willig zahlte man die hohen Steuern, die zur Abtragung der Kriegs-schuld notwendig waren, und bte nach dem Beispiele der kniglichen Familie Entsagung und Sparsamkeit, um dem Staate alle Krfte zu erhalten. Geheime Verbindungen verbreiteten vaterlndische Gesinnung (der Tugendbund). Der urwchsige Turnvater" Jahn legte in Berlin die ersten Turnpltze an, um die mnnliche Jugend fr den Waffendienst vorzubereiten.
110. Die Zeit der hchsten Machtentfaltung Napoleons.
1. Portugal und Spanien. Nach dem Tilsiter Frieden lie Napoleon Portugal, weil es sich der Festlandsperre nicht fgen wollte, durch ein 1807. franzsisches Heer besetzen, dessen General nun das Land nach den Be-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Friedrich Wilhelm_I. Napoleon Schleiermacher Schiller Arndt Jahn Napoleons Portugal Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Berlin Napoleons Spanien
111
Philosophen Leibniz aus Hannover, der auch auf sorgliche Pflege und Verbesserung der teutschen Sprache" drang; auch den Elssser Philipp Jakob Spener, den Begrnder des Eemtschristentums, des Pietis-mus, holte er nach Berlin. Er wandelte die Ritterakademie zu Halle zur Universitt um; an ihr wirkte Speners Geistesverwandter, August Her-mann Francke, gleich segensreich auf der Lehrkanzel wie an den Er-ziehungsanstalten des von ihm geschaffenen Waisenhauses. Auch der Pro-fessor Christian Thomasius, der sich wegen seiner neuen Gedanken und seiner in deutscher Sprache gehaltenen Vorlesungen in Leipzig manche Anfeindungen zugezogen hatte, fand seinen Wirkungskreis in Halle.
In dem Hamburger Knstler Andreas Schlter besa der Hof den bedeutendsten Vertreter des Barockstils: der Groe Kurfürst mit der Stirn des Zeus" und die Masken sterbender Krieger am Zeughaus, der jetzigen Ruhmeshalle, sind Werke seiner plastischen Kunst; seine grozgige Architektur tritt im Knigsschlo zutage mit seiner ernsten Pracht und den wuchtigen Linien seiner Sulenstellungen, die mehrere Stockwerke umfassen.
Aber diese Splendeur" des jungen Knigshofes berstieg Friedrichs Einknfte, und er stellte daher sein Heer gern gegen Subsidien" in fremde Dienste. Darum mute er dem Ablauf des Nordischen Kriegs unttig zuschauen, weil seine Regimenter in den Niederlanden and in Italien fr den Kaiser und die Macht des Hauses Habsburg fochten.
2. Friedrich Wilhelm I., der mit 25 Iahren zur Regierung kam, war ganz das Gegenteil seines Vaters: schlicht, sparsam, glubig, eine derbe Soldatennatur, voll strmischen Ttigkeitsdranges: Quidquid vult, vehementer vult, sagte ein Augenzeuge seines Wirkens: alles, was er will, will er heftig; Cito, cito! (schnell! schnell!) stand gewhnlich auf seinen Schriftstcken. Den Hofbeamten, soweit er sie nicht entlie, minderte er das Gehalt auf ein Viertel; die Weinvorrte der Hofkellereien und die meisten Pferde seines Marstalls verkaufte er, das Silber wanderte in die Mnze. Sein ganzes Trachten galt der inneren Strkung seines Staates. Dem Kaiser war er treu ergeben, ohne sein Handeln von ihm beeinflussen zu lassen: Ich mache es so wie Wallenstein," schrieb er einmal: wenn der eine Ordre vom Kaiser kriegte, so kte er sie und steckte sie versiegelt ans Fenster."
Auch auf stndische Verhandlungen hielt er nicht viel: er lasse, sagte er, den Herren Junkern den Wind vom Landtag." Er stabilierte die Souvernitt wie einen Rocher von Bronze".
Vom Ertrag seiner Domnen, den er von 1,8 auf 3,5 Millionen hob, nahm er nur 50 000 Taler fr sich. Schonungslos zog er auch den widerstrebenden Adel, wenigstens in Preußen und Pommern, zur Kon-tributton heran; fr die Städte bestand die Akzise weiter.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Leibniz Philipp_Jakob_Spener Philipp August Francke Christian_Thomasius Andreas_Schlter Friedrichs Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Berlin Leipzig Friedrichs Niederlanden Italien Pommern
Uerlag von Ferdinand T)irt in Breslau und Terdinand I>irt $ Sohn in Leipzig.
hristen$en$ Lehrbcher der beschichte
fr hhere Mdchenschulen und verwandte Anstalten.
Grundri der Geschichte.
Kleines Lehrbuch der Beschichte.
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Leitfaden fr den Unterricht in der Geschichte. Mit I ilderanh. u. 9frb.
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Die Schriften von Cbri$ten$en sind bereits so bekannt, dah wir glauben, uns jeder Empfehlung derselben enthalten zu drfen; erwhnt sei nur, dafe sie gerade in den letzten Jahren einen besonderen Aufschwung genommen und zahlreiche Neueinfhrungen erfahren haben.
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Deutsche Lebensbilder und Sagen fr den Geschichtsuntericht auf der Mittelstufe hherer Mdchenschulen. Dach den preuischen Lehrplnen vom 31. Mai 1694 bearbeitet von Prof. Dr. T. iuagncr. In zwei Busgaben:
Busgabe A: 5r evangelische Schulen. 2., Bufl. Kart. 75 Pf., geb. I Mk. Busgabe B: lr konfessionell gem. Schulen. Kart. 75 Pf., geb. 1 Mk._
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I.teil: rnifsbucl) fr den Geschichtsunterricht in Prparandenanstalten. Mit
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Ii. teil: Bilfsbuch fr den Geschichtsunterricht in Seminaren. Mit einem Bnhang
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Iii. teil: Quellenbuch fr den Geschichtsunterricht in Seminaren. Mit l tafel Schriftproben und verkleinerter Wiedergabe des ltesten Originals der in den deutschen Archiven aufbewahrten Knigsurkunden. Cwdbd. 3 Mk.
Hinge aus der Weltgeschichte. *' de"0tb,ud'in
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5. Leitfaden der Kirchengeschichte mit einschlug der Geschichte des
w iliedes. Auf Grund der Bestimmg. v. 31. Mai 1894. Mit 20 Abb. Geb.l,60mk,
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uj rund der Preufv Wolke-triebelschen biblischen Geschichten und in bertin. ang mit den Ministerialbestimmungen vom 31. Mai 1894. Mit Karten und i zur Geschichte des heil. Landes. Ausg. f. d. Prov. Brandenburg. Geb. l,25mk.
scheinen von Ausgaben fr andere Provinzen erfolgt nach Bedrfnis. Ginbeflleitwort, das die pada-rundshe, nach denen das Buch ausgearbeitet ist, kurz darlegt, steht kosten- und postfrei zur verfugung.
D l.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_T Ferdinand Bufl Bufl Bufl Hering Buflage
24 Das Mittelalter.
bergewicht Staates. Indem nun auch das Knigtum dem grogrundbesitzenden Adel ^ Ndeis"^" erlag 0, innerhalb desselben aber der stolzere, gebildetere, zahlreichere romanische Teil den germanischen bei Seite drngte, war schlielich, noch ehe diese Reiche durch die Wucht feindlicher Angriffe von auen her zu-Wert der sammenbrachen, die Eroberung der Mittelmeerlnder mit all ihren Mhen ^ommr bof un^ Verlusten fr das Germanentum vergeblich gewesen. Dagegen Germanentum, hatte sie infolge der Mischung der verschiedenen Völker eine Auffrischung des herabgekommenen romanischen Blutes, eine Verbesserung des sdlichen fr das Menschenschlages zur Folge, der nun unter den Namen der Spanier, Portn-sromanentum. giesen, Italiener und Franzosen wieder zu Kraft und Blte kam und groe geschichtliche Bedeutung erlangte. Die lateinischen Volkssprachen aber ent-wickelten sich zu den romanischen Sprachen.
Rckgang. c. Wirtschaftlich. Der Verlust, den die alte Kulturwelt an ueren
Verluste Werten durch den Einbruch der Germanen erlitten hatte, war ungeheuer, an Gtern, Schier unersetzlich war der Schaden an Gtern. Das Edelmetall war um des. Edelmetall, das Jahr 500 in Italien so knapp geworden, da der Scheffel Weizen wieder wie zur Zeit des Themistokles und der des Scipio 1,8 Drachme Preise, Lhne kostete.2) Gewerbe, Handel und Verkehr gingen so unaufhaltsam rckwrts, fallen Gewerbe ^ die fast ausschlieliche Beschftigung der gesamten Bevlkerung wieder ""lslm fast" die Landwirtschaft wurde, an Stelle der stdtischen Kultur des Altertums Rcksall eine mehr buerliche trat, und die Geldwirtschaft von der Natural-iu die Natural-tschaft abgelst wurde.
d. Geistig. Die groe Rcksichtnahme, welche die fremden Eroberer Geisteskultur, den Rmern erwiesen, verhinderte ein Erlschen der alten geistigen Kultur.
Das Schrifttum trieb in Italien und Spanien neue Blten; Kafsiodor, Geschichtschreiber, der Geheimschreiber Theoderichs, verfate eine Chronik und 12 Bcher gotischer Geschichten; des Bischofs Isidor von Sevilla (f 636) Chronik ist in 6 Weltalter eingeteilt, deren letztes zum erstenmale Anteil der Ger-mit Christi Geburt anhebt.3) Mit Eifer und Verstndnis traten die manen. Germanen, besonders die Goten, in diese Bestrebungen ein. Amalaswintha, Theoderichs Tochter, wurde darber fast zu einer Rmerin. Jordanes, Geschicht- ein Verwandter des Knigshauses, gab einen Auszug aus Kassiodors Goten-Schreibung, geschichten und eine Chronik heraus (551). Viele neue Heldenlieder Heldenlieder. tion Dietrich und Hildebrand, der Rabenschlacht und dem Untergange
des Wormser Burgunderreichs.
Arianismus - e. Die Girche. Theoderich hatte sich als den Schirmherrn der Arianer Katholizismus, angesehen. Aber gerade das arianische Bekenntnis war es, welches die katholischen Sdlnder den Germanen am meisten entfremdete und sehnschtig nach Byzauz ausschauen lie. Darum, und wohl auch, um an der Geist-Rekkared katho- lichkeit einen Halt gegen den Adel zu gewinnen, trat der Westgotenknig lisch s8s. Rekkared und nach ihm sein Volk zum Katholizismus der (586).
1) Vgl. die Zustnde im alten Hellas, Schenk, Lehrbuch Vii 27 und 41
2) Hauptmnze war seit Konstantin der Solidus, ursprnglich V72 Goldpfund = 16 Drachmen.
3) Dionysius Exiguus, Presbyter zu Rom, berechnete um 555 das ^ayr der Geburt Christi. Aber er setzte es vier oder sechs Jahre zu spt an, so da unsere auf ihn gegrndete Zeitrechnung falsch ist. Wegen Mangels genauer zeitlich bestunm-barer Angaben in der Bibel ist jenes Jahr berhaupt nicht ganz sicher festzusetzen.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
41. Zeitalter der Entdeckungen und Erfindungen. 169
von Mittel- und Sdeuropa, wo nun Portugiesen und Spanier, spter Verschiebung des Hollnder und Englnder die Fhrung unter den Handelsvlkern erlangten.
Europa und Amerika tauschten einander ihre Erzeugnisse aus. Tabak,
Vanille, Kartoffel und Mais kamen herber, Kaffee, Reis, Rohrzucker, Wirtschaftlich. Baumwolle und europische Getreidearten wurden in die neue Welt gebracht,
wozu noch die Rinder- und Pferdezucht trat. Von den amerikanischen Gaben aber am heiesten begehrt waren Gold und Silber. Seit der Auf-schlieung reicher Bergschtze, zumal der von Potosi^), strmten solche Massen von Edelmetall nach Europa, da seit der zweiten Hlfte des 16. Jahrhunderts der Wert desselben sich auerordentlich, der des Silbers Steigender z. B. auf % herabminderte, und umgekehrt alle Erzeugnisse und jegliche Arbeits- P^se und Lhne, leistung teurer wurden. Insofern hierbei die stdtischen Waren eine grere Preissteigerung erlitten als die lndlichen, wurde das platte Land den
Stdtern gegenber benachteiligt.
4. Erfindungen. Auer der Anwendung des Schiffskompasses waren Anteil der Deut-noch andere wichtige Erfindungen gemacht worden, welche zum Teil eine ^Adungen ^ Umwandlung der Verhltnisse herbeifhren halfen. Unter den schaffenden Geistern befanden sich auch deutsche Männer. Ein Mnch aus Freiburg i. Br.
Namens Berthold Schwarz hat das Schiepulver verbessert.^) Dasselbe Schiepulver, war lngst bei den Chinesen zusammengestellt, die es in der Feuerwerks-kunst verwandten, und auch den Arabern bekannt. Dadurch, da man es zum Forttreiben von Geschossen, erst aus Donnerbchsen, die nach einer Umwandlung des Mitteilung der Genter Jahrbcher im Jahre 1313 in Deutschland erfunden Kriegswesens, wurden, dann aus Musketen, benutzte, gestaltete es nach und nach das ganze Kriegswesen um; die trotzigste Burg war keine sichere Zufluchtssttte mehr, der gepanzerte Ritter leicht zu fllen; damit war das Totenlied des Rittertums erklungen. Artillerie und Musketiere, in Diensten der Fürsten und Städte, wurden des Lehnswesens Herr. Von unermelicher Be-deutuug war die Erfindung des Buchdrucks durch Johann Gutenberg Buchdruckerei, aus Mainz (um 1440).3) Durch sie wurde die Bildung derart verbreitet,
da sie nun aus den Stuben weniger hinaustrat unter die Menge. Der Nrnberger Peter Hele soll die erste Taschenuhr hergestellt haben (1510); Taschenuhr, eine Rderturmuhr besa Augsburg schon seit dem Jahre 1364. Ferner Turmuhr, geschah auf deutschem Boden die Erfindung der Kupferstechkunst (um 1440), Kupferstechkunst. der Bau der ersten Orgel mit Pedalen (1444), die Verbesserung des Orgel mit Prgstocks, und Martin Behaimb aus Nrnberg, der in portugiesischen ^ebaicn-Diensten stand, schuf den ersten Globus (1491). Globus
l) Die Entwertung des Edelmetalls hatte auerdem eine Vergrerung der Silber-mnzen sowie noch fr Deutschland zwei neue Mnzordnungen (1551 und 1559) zur Folge. Nach der ersten hatte die Klnische Mark (233 g) 6 Lot 1 Gran Feinsilber und zerfiel in 45 y6 Gulden zu je 12 Kreuzern oder 90 ys Gulden zu je 6 Kreuzern, der Gold-glden aber zhlte 72 Kreuzer (schwere Pfennige). Die zweite brachte den Gulden-thaler zu je 15 Batzen zu je 4 Kreuzern, während der zuerst im bhmischen Joachimsthal geprgte Thaler seit 1566 66 Kreuzer zhlte. Auerdem rechnete man im Westen nach dem rheinischen Zhlgulden = 60 Kreuzer. Der Kreuzer hatte 7 Heller.
2) Das Schiepulver war schon dem Predigermnch Albertus d. Gr. (f 1280 zu Kln) bekannt.
3) Die lateinische Bibel, Vulgata (im Jahre 1455), und der lateinische Psalter (1457) wurden zuerst gedruckt.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Berthold_Schwarz Johann Peter_Hele Martin_Behaimb Albertus_d
Extrahierte Ortsnamen: Sdeuropa Europa Amerika Europa Freiburg Deutschland Johann_Gutenberg_Buchdruckerei Mainz Nrnberg Deutschland Joachimsthal
143
Hans Holbein.
1.
Holbein wurde 1498 in Augsburg geboren, war also 27 Jahre jünger als Dürer. Auch sein Vater war ein Maler, der den Knaben früh zur Malerkunst anhielt. Nachdem der alte Holbein an verschiedenen Orten gewesen war, ließ er sich endlich in B a s el nieder und hier zeichnete sich der Jüngling bald so aus, daß ihm der Magistrat den Auftrag gab, die Wände des Rathhauses inwendig und auswendig mit Malereien zu schmücken. Davon ist aber fast gar nichts mehr vorhanden, weil die Feuchtigkeit Alles unscheinbar gemacht hat. In seiner Jugend hatte Holbein wenig zu leben und mußte daher jede Arbeit, die ihm aufgetragen wurde, annehmen. Man zeigt in Basel noch ein Aushängeschild, das er für einen Schulmeister malte; oben ist eine Schulstube mit Kindern und erwachsenen Schülern dargestellt und darunter die Einladung zum Eintreten. Auch Häuser hat er oft bemalt, denn damals war es üblich, die ganze Vorderseite der Häuser mit allerhand Bildern und Geschichten zu verzieren. So gab ihm einst ein Apotheker den Auftrag, sein Haus auswärts mit dergleichen Bildern zu versehen. Holbein machte dazu ein Gerüste und verhängte dies so, daß man von außen nur seine beim Sitzen herabhängenden Beine wahrnehmen konnte. Zuweilen wurde indeß dem Maler die Zeit lang, und da er ein lebenslustiger Jüngling war, so schlich er dann und wann nach einem benachbarten Weinhause. Aber der Apotheker, wenn er die Beine nicht mehr sah, wurde unwillig und schalt über die Versäumniß. Was that nun Holbein? Er malte seine herabhängenden Beine auf die Wand und zwar so natürlich, daß der Apotheker lange dadurch getäuscht wurde. Uebrigens verstand Holbein außer der Malerei auch das Form- und Holzschneiden und seine Holzschnitte werden noch jetzt sehr geschätzt.
Etwas unbesonnen muß er in der Jugend gewesen sein, denn er heirathete ohne Ueberlegung, als er kaum 20 Jahre alt war und noch gar keine sichern Einkünfte hatte, um ein Hauswesen einrichten zu können. Es ging ihm in der Ehe nicht viel besser als dem Albrecht Dürer. Seine Frau war weder schön an Körper, noch freundlichen Gemüths, dazu viel alter als'er. Da der junge Künstler in Basel schlecht bezahlt wurde und nicht genug Arbeit fand, machte er sich auf, um als wandernder Maler sich Geld zu verdienen. Er reiste in der Schweiz und in Schwaben umher und bemalte die Häuser reicher Leute von innen und von außen.
Eine wichtige Bekanntschaft machte Holbein nach seiner Zurückkunft in Basel. Der berühmte Erasmus von Rotterdam, einer der witzigsten und gelehrtesten Köpfe jener Zeit, gewann den jungen Künstler lieb, obgleich sie an Alter zu verschieden waren, um vertraute Freunde zu werden. Einstmals fiel dem Maler des Erasmus kleine Schrift, „Lob
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Holbein Holbein Holbein Holbein Holbein Albrecht_Dürer Albrecht Holbein
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
556
Zunächst ging Herder über Nantes nach Paris. Hier machte er Bekanntschaft mit den berühmtesten Männern. Nachdem er auch Holland und die Niederlande gesehen, kehrte er über Hamburg nach
?tna Ir1 Vurä?‘ • f f0r ^ise besuchte er Lessing, Clau-; c? ?' Retmams und den Pastor Götze. Unter diesen sehr verschiedenen Geistern trat Claudius, der Wandsbecker Bote am nächsten tn bte Rechte der Herderschen Freundschaft ein. '
Wr{5’men!, Lras-! der ihm in Paris geworben war, den
f?ien* tn ?etn-Oldenburg auf Reisen zu begleiten, begab
.5 an ^en Hos zu Eutln. Die Reise mit dem Prinzen führte ihn über Darmstadt, wo er die erste Bekanntschaft mit seiner nachmaligen Gattrn (Karolina von Flachsland) machte. In Slrak-bnrg wo Herder sich längere Zeit aufhielt, um zugleich an seinem kranken Auge sich opertren zu lassen, besuchte er G othe und Junget tllmg. Letzterer sagt über Herder in einem Briefe: »Niemals habe er einen Menschen mehr bewundert, als diesen Mann; von tym habe er einen Stoß erhalten zur ewigen Bewegung; er hat nur einen Gedanken, und dieser ist eine ganze Welt.« — »Was in
Tri111 ®eifte (sagt Göthe) für eine Bewegung, was in einer
solchen Natur für eine Gähmng müsse gewesen sein, läßt sich weder fassen noch darstellen. Groß aber war gewiß das eingehüllte Streben tote man leicht eingestehen wirb, wenn man bebenkt, wie
viele ^ahre nachher und was er alles gewirkt und geleistet hat«____________
»^n jemen^ugenbjahrett«, sagt Göthe, »hatte Herber etwas Weiches tn seinem Betragen, das sehr schicklich und anstänbig war, ohne öaft es eigentlich abrett gewesen wäre, ein rundes Gesicht eine bedeutende Stirn, eine etwas stumpfe Nase, einen aufgeworfenen aber angenehmen, liebenswürdigen Mund.« —
Wir treten jetzt der Mannesgestalt Herders näher und folgen im tn feiner amtlichen, öffentlichen Wirksamkeit in Kirche und öcfiu.e. rjtn Mai 1771 berief ihn der Graf von Schaumburg--tppe als Konsistorialrath und Superintendenten nach Bückeburg.
er ^ anfangs, ungeachtet feines häuslichen Glücks, und schien sich mit dem ernsten Grasen nicht zu verstehen. Trotzdem vergab _ er feinem Berufe nichts, sondern trat mit Freimuts) utto Festigkeit auf. ^ Später lernte ihn der Graf immer höher schätzen, und thr Verhältniß wurde inniger. Besonders aber fanden Herder und feine Gattin in der Gräfin Maria eine herrliche, eben so fromme als teilnehmende Seele, die ihnen mit aufrichtiger Liebe ergeben war. — Seine in Bückeburg gehaltenen Predigten über das leben Jesu brachten bei der Gemeinde großen Eindruck hervor, ^te sind etnem Felde voll ausgestreuter Samenkörner zu ver-gleichen, die alle ihre weitere Befruchtung vom Himmel gewärtigen. Ueberbtes ließ ihm das Amt hinlängliche Muße zur Schriftstellerei. Die frischesten, anregendsten, feurigsten Genüsse der Phantasie und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Lessing Claudius Karolina_von_Flachsland Göthe Göthe Maria
Extrahierte Ortsnamen: Nantes Paris Holland Niederlande Hamburg Paris Darmstadt Slrak-bnrg Bückeburg Gräfin_Maria Bückeburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
564
unterbrochen durch seine Abreise nach Straßburg. Dort sollte Göthe nach seines Vaters Wunsch die juristischen Studien beenden.
Am 2. April 1770 laugte er in Straßburg an, eilte sofort zur Plattform des Münsters hinauf und betrachtete die Stadt und die herrliche Umgegend. In den Stein der Plattform meißelte er seinen Namen ein. Nachdem er am Fischmarkt eine kleine Wohnung bezogen hatte, gab er seine Empfehlungsbriefe ab. In Straßburg fand Göthe Interesse an der Arzneikunde, hörte Vorlesungen über Chemie und Anatomie und setzte nebenbei das Studium der Rechtswissenschaft fort. Sein Freund, der Actuar Salzmann, gab ihm vielfache Belehrungen, um im Juristischen sein Examen mit Ehren zu bestehen.
Als der Student Göthe zum ersten Male in Straßburg in eine Gaststube trat, fand er an der Tafelrunde mehrere Mitschüler. Alle waren erstaunt über die Schönheit des Jünglings; seine schlanke, mannhafte, breitbrüstige Gestalt, auf dessen kräftigem Nacken sich ein apollonifcher Kopf wiegte, die hohe, breite, freie Stirn mit den langen schön geschwungenen Brauen, unter denen die mächtig großen blauen Augen ihr Feuer hervorstrahlten, die kühne, vorspringende Nase, das energische Kinn, die frischen, vollen, rothen Lippen, das schalkhafte zärtliche Lächeln, Alles dieses machte auf die Anwesenden einen gewaltigen Eindruck.
Das wichtigste Ereigniß während seines Aufenthalts in Straßburg war die persönliche Bekanntschaft mit Herder. Mit Offenbeit gab er Letzterem eine treuherzige Schilderung seiner Jugendbeschäftigungen und Liebhabereien. Der herbe Lehrmeister brachte aber dem jungen Studenten das Gefühl bei, daß Alles, war er bisher dichterisch versucht habe, nur Quark und Trödel sei. Dagegen lehrte er ihn mittelbar in die eigene Brust schauen, indem er ihn auf das Ursprüngliche, Naturfrische und Volksmäßige hinwies. Dann machte ihn Herder besonders aufmerksam auf die Poesie der Bibel, auf Homer, Shakespeare und Ossian. Das Studium dieser Schriften bezweckte den Göthe'schen Entwurf zu »Götz« und »Werther«. Während seines Aufenthalts in Straßburg lernte er auch den guten Jung-Stilling und den Dichter Lenz kennen. — Auf seinen Ausflügen in Straßburgs Umgebung machte er Bekanntschaft mit dem Pfarrer Brion und dessen Tochter Friederike in Sesenheim. Ein besonderes Interesse für den jungen Studenten erhielt diese Bekanntschaft durch das mit der Pfarrerstochter angeknüpfte Liebesverhältuiß. Mit dem Frühlingsanbruch von 1771 sproßte ein ganzer »Friederike-Liederstrauß« aus Wolfgangs Herz he'rvor.
Göthe's Zeit war beschränkt; er mußte an seine juristischen Examenarbeiten denken. Am 6. August 1771 wählte er sich das Thema zu seiner Dissertation (gelehrte Abhandlung oder Streitschrift)
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Extrahierte Personennamen: Göthe Lenz Brion Friederike August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
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traf. Mitten unter jenen Kriegsstürmen verheirathete sich Göthe mit Christiane Du lpius, Tochter des Oberbibliothekars in Weimar.
Im Jahre 1806 erschienen Gölhe's bisherige Schriften in einer zwölfbändigen Ausgabe. 1808 traten ans Licht: seine »Farbenlehre«, »die Wahlverwandtschaften«, »Dichtung und Wahrheit aus meinem Leben.« — An seinem 70. Geburtstage ehrte ihn seine Vaterstadt durch Ueberreichung eines goldenen Lorbeerkranzes. Zu einer allgemeinen und würdigen Feier ward Göthe's Jubelfest im Jahre 1825. Dem schon seit längerer Zeit in den Adelstand erhobenen ersten Minister von Weimar wurden von nah und fern, sowie von seinem geliebten Fürsten und dessen Gemahlin, Anerkennungen und werthvolle Gaben im höchsten Maße zu Theil.
Fortgesetzte wissenschaftliche Forschungen behielten für Göthe noch immer ein lebhaftes Interesse; denn im Jahre 1827 schrieb er, »daß der zweite Theil des Faust rasch fortrücke«. In mehrfacher Hinsicht war Göthe's Leben ein glückliches zu nennen. Gleichwohl blieb er nicht verschont von bitteren Erfahrungen, meinen geliebten Fürsten Karl August verlor er durch den Tod am 14. Juni 1828; sein einziger Sohn, der Kammerrath August v. Göthe, starb in der Blüthe seiner Jahre zu Rom am 28. Oktober 1830. Um diesen schmerzhaften Eindrücken kräftig entgegenwirken zu können, verdoppelte er feine rastlose Thätigkeit. Durch die fast ununterbrochene Dauer feiner Gesundheit, durch die Kraft und Munterkeit feines Geistes war es ihm vergönnt, in höherem Alter dieser Thätigkeit treu zu bleiben. (Ein Engländer, der ihn besuchte, schilderte ihn noch so jung und kräftig wie einen Vierziger.)
Im März 1832 zog sich Göthe durch einen kalten Luftzug auf dem Gange aus feiner Studierstube nach einem anderen Zimmer eine Erkältung zu, die ihn sofort in ernstliche Gefahr brachte. Aerztliche Hülfe war vergebens. Nach zweien Tagen trat eine völlige Bewußtlosigkeit des Schwerkranken ein, seine Gesichtszüge verzerrten sich, ein kalter Schweiß bedeckte den Körper. Mit den letzten Worten: »Mehr Licht!« verschieb der Dichterfürst am 22. März 1832. Die allgemeine Liebe utib Verehrung, die er im Leben genossen, bewies man ihm auch am Tage seiner glänzenben Be-gräbnißfeier. Seine irbifchen Ueberreste empfing die fürstliche Gruft zu Weimar. ____________
Werfen wir schließlich insbesondre noch einen Blick auf den Inhalt der Gothe'schen Schriften. In keinem Werke hat der größte Dichter so sehr sein eigenes inneres Leben und seine menschliche und poetische Entwicklung bargelegt, als in dem bramatischen Werke »Faust«, mit dem wir ihn sein ganzes Leben hindurch beschäftigt finden. Griechische Kunst und hellenisches Wesen durchwehen seine »Jphigenia«. In dem zarten, gemüthvollen Drama »Torquato
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Extrahierte Personennamen: Christiane_Du Karl_August Karl August August
1907 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
Autor: Knaake, Emil
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
— 191 —
Schulen, Wege, das Feuerlöschwesen, die Ortspolizei zu sorgen und die Steuern zu erheben. An der Spitze der Landgemeinde steht ein Gemeindevorsteher oder Schulze, neben ihm die Schöffen. Sie werden von der Gemeindevertretung auf sechs Jahre gewählt. Mehrere Landgemeinden und selbständige Gutsbezirke bilden einen Amtsbezirk; der Oberpräsident ernennt aus den vom Kreistage empfohlenen Amtsangehörigen den Amtsvorsteher x), der besonders die Polizei zu handhaben hat und den Vorsitz im Amtsausschusse führt.
Eine Stärkung des Deutschtums in den Ostmarken erfolgte im Jahre 1886 durch das Ansiedlungsgesetz und im nächsten Jahre durch die Aufhebung des polnischen Sprachunterrichts in den Volksschulen, durch Fortbildungsschulen und die Anstellung der Lehrer durch den Staat. Die An-siedlnngskommission kaufte polnische Güter und bildete daraus Rentengüter für deutsche Bauern und Arbeiter.
Diese Einrichtung wurde durch das Rentengütergesetz vom Jahre 1890 auf das ganze Königreich ausgedehnt. Auf solche Weise sollten ländliche Arbeiter ohne Vermögen sich Grund und Boden erwerben können und den Großgrundbesitzern ein seßhafter Landarbeiterstand geschaffen werden.
Steuerreform. Das Einkommensteuergesetz, eingebracht vom Finanzminister Miquel, setzte an die Stelle der Klassensteuer die Selbsteinschätzung. Gleichzeitig wurde die Gewerbesteuer für die kleineren Betriebe aufgehoben und für die größeren nach dem Ertrage bemessen und stärker belastet. Seit dem Jahre 1893 erhebt der Staat für sich nur die Personalsteuern, den Gemeinden stehen die Grund-, Gebäude-, Gewerbe- und Bergwerkssteuern zu. Dadurch wurden die Zuschläge zu der Einkommensteuer, die die Gemeinden zur Bestreitung ihrer eigenen Angelegenheiten nötig hatten, wesentlich geringer.
In der Kunst hatte sich eine Gegenströmung gegen Klassizismus und Romantik in dem Naturalismus geltend gemacht. Diese Richtung erblickte in der getreuen Nachahmung der Natur und des wirklichen Lebens ihre höchste Aufgabe. Dadurch nahmen die Historienmalerei und die Genremalerei einen großen Aufschwung und faßten die Herzen auch des einfachen Mannes. So wirkten von der Münchener Kunstschule Karl Piloty mit „Thusnelda im Triumphzuge des Germaniens", Gabriel Max mit dem „Letzten Gruß", „Christus an der Leiche von Jairus Töchterlein", „Ehristus-kopf", ^ranz Defregger, der Maler des Tiroler Volkstums, mit der "Heimkehr der Sieger", dem „Setzten Aufgebot", „Andreas Hofers Todesgang" und dem „Salontiroler", Franz Seitbach mit Bismarck, Moltke, Wilhelm I., Wagner n. a.
Die Farbenpracht brachte Hans Makart auf ihren Höhepunkt; Arnold Böcklin wurde der Vertreter des modernen Idealismus. — In der Düssel-
1) Dem Amtsvorsteher entspricht in Posen der Distriktskommissar, in Westfalen der Jmtmann, in der Rheinprovinz die Bürgermeisterei. — In Hannover, Hessen und Hohen-zollern fehlt Ähnliches.
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Extrahierte Personennamen: Schulze Miquel Karl_Piloty Karl Max Defregger Hofers Franz_Seitbach Franz Moltke Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wagner Hans_Makart Arnold_Böcklin