same Durchmarsch durch anspachfche — und die erst kürtzlig Reüberische Besetzung von Essen und Werden jo Wie der gantze arogante ton den der francoijche monarch sich erlaubt, beweisen Euer Kögl. Majestedt gewiß mehr als zu sehr, waß ich zuvor gejagt habe. Alle treue Untertanen Euer Kögl. Majestedt — alle ächte Preußen — und die armee besonders Hat daß herabwürdigende dieser französischen Demarchen tif gefühlt, und fühlt sie noch, und alles wünscht die gekränkte national Ehre — bald — recht bald
blutig zu rächen.
wer daß betragen und benehmen Frankreichs (Euer Königl. Magist [e]dt aujz einem andern gesichtspunkt darstellt — wer (Euer Königligen Majestädt zu fortwährenden nachgeben — zum Friden mit dieser nation räth — der ist entweder sehr — sehr gutmüttig, sehr kurzsichtig, oder er ist mit $razoijijchem gollöe erkauft. Fragen Euer Köngl. majestadt nur 3hre aufgeklärtesten, ihre talentvollsten ihre treüjten — ihre kraftvollsten Diner den Statsminijter von Hardenberg, den Generali Lieutenant von Rüchell, den Generali der Cavallerie Grass von d. Schulenburg, den Statsminijter von Stein, und ich verbürge es mit meinem leben, alle diese Männer werden Euer Kögl. Majestadt eben daß jagen — maß ich Hir in allertiffjter Devotion ehrerbitigjt vorzustellen wage. _ r-
3eöer tag früher wo roihr Frankreich den Krig erklären
— ist der gröjte getvin vor Euer Königl. Majestadt, den mit ieöer Stunde befestiget der französische Kaiser sein ansehen, seinen einfluß — seine usurpirte Sterte mehr — organisirt seine armeen beßer — schafft sich mehr tributaire könige und Fürsten, erprest sich mehr Resourcen. Führen Euer Königl. majestad nur selbst unsre brawe armee, die von den Wunsch glüht — die franzosen zu bekrigen, und die Menschheit an diese Reüber zu rächen, und in der kein Tambour ist, der diesen Feind nicht hasse — verachte — und im vorauß des Siges gewiß sey; den unglaublich — und größer als Euer Köngl. Majestad es sich denken können ist der haß und Verachtung der armee gegen die Francosen
— und nur ein Wunsch existirt in ihr — recht ballöiger — blutiger Krig gegen diese nation.
Nur eine glücklige Schlacht — und wir haben allirte,
15
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
61. Rn seine Stau
den man sich öenfen tan. Russland und Lngeland sind uns in allen zu wider, neid und Politique bihten sich die Hand. Den deüttschen Fürsten gehen die äugen uf um sie schlissen sich an uns an. mit Wellington bin ich iwg Freünd. ob wihr es bleiben, daß wird die Zeit lehren, hier in Frankreich sind 3 Partien die Rojallsten Boia-patisten und Foederirte oder Jacobiner die letzten find die Sterksten und die ersten die Schwegsten.
wen die aliirten armeeh Frankreich verlissen wehre der Bürgerfrig unvermeidlig, uf jeden galt müssen wir die grentz Festungen behalten und eine starke armee$ muß in Frankreich bleiben, ich bleibe uf kein Fall hir, du wirst dich wundern wen ich dich sage daß ich nur 2 nechte in Paris! geschloffen und wen gleich die großen Hlrn alle verlangten, daß ich da bleiben sollte, so riß ich mich doch loß, und wen Ludwig der 18te mich auch zur taff eil einlud so bin ich doch nicht hin gegangen und habe bei fein Fran-cosen ein Suppe genossen, ietzst stehe ich hir nun in der schönsten stette Frankreichs an der nord seh, aber ich bin bey allen Vergnügungen taub, mein ahrmer Frantz und die Rückkehr ins Vaterland befchefftigen mich gantz . . .
Paris den 7. (Dftober 1815.
Diesen augenblicf fome ich vom König, er reist noch heutte nach Berlin ab, ich werde wohl noch etrvaß hir aushalten müssen, in dessen fomme ich doch vor außgang dieses monats nach Berlin, der König hat bewegt von mich abschied genommen, und hat mich 50,000 Thlr. bahr gellö gesehenst, ein hauß soll ich mich in Berlin fauffen und dich hat er eine Pension nach meinem tobe uf deine lebenszeit von jährlich 6000 Thlr festgesetzt, sage ia feinen menschen etrvaß davon daß der König mich ein hauß gibt, den sonst werde ich es theuer bezahlen sollen, erfunöige dich nach ein hauß unter den linden, ich denfe aber wihr suchen unsres zu befommen, meublirt ist es fr eilig nicht, aber wir sönnen es ia nach unsern geschmack ein richten, nun hette ich waß ich wünschen fan, gebe gott nuhr Frantz seine gefundheit wider, den ist alles guht. ich gebe diesen briff obrist von Tihl [Ghile] mit, da mit du ihm desto
72
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Frantz Frantz
Extrahierte Ortsnamen: Russland Wellington Frankreich Frankreich Frankreich Paris Frankreichs Paris Berlin Berlin Berlin
173
Fünftes Kap. Die Zeiten Philipp's Ii. u. Hi.
Schaaren theils niederländischer Auswanderer, theils Kriegsknechtc die Be-
freiung des Vaterlandes. Vergebens! — Alba's Kraft und Klugheit ver-
eitelten wiederholt ihr heldcnmüthiges Bestreben; die leztc Hoffnung schwand.
Da schrieb Alba den hundertsten Pfenning vom gesaminten Vermögen aller
Einwohner, dann den 20sten und lotcn Pfenning von jeder Veräußerung
unbeweglicher und beweglicher Güter aus, und — was die Henkerbeile nicht
vermocht hatten — die Steuereinnehmer erregten eine Empörung. Der
zehnte Pfenning — cs ist niederschlagend, es zu sagen — der zehnte
Pfenning bat Holland frei gemacht. Gegen die dadurch Allen
ohne Ausnahme zugehende Bedrückung erhoben sich auch Alle, die
Stände protestirten, mehrere Städte, selbst Brüssel, widerstanden mit
Gewalt
Da faßten die Mcer-Gncusen (aljo nannte man die flüchtigen Nie-
derländer, welche aus Verzweiflung Kaperschiffe gegen die Spanier ausgerü-
stet) den Muth zu kühnerer That. Sic überfielen und besezten die Seestädte
Briel, Vlicssingen und Terverc (1572), und, ncubclebt durch diesen
Erfolg, öffneten sich jezt die meisten Städte Hollands und Seelands
Wilhelm von Oranicn, der gleich daraus (13. Juli 1372) in einer
Versammlung zu Dordrecht zum Statthalter des Königs über Holland,
Seeland und Utrecht erklärt ward.
8-9. Wilhelm von Oranicn. Utrecht er Union.
Dieser Beschluß war wie der erste Lebensfunke des sich bildenden Staa-
tes der vereinigten Niederlande. Von jezt an gewann der Aufstand eine ge-
regelte Gestalt und die Form eines rechtmäßigen Krieges. Oranicn fertigte
Kapcrbricfe für die Mecr-Gucuscn aus, wornach sie aufhörten, als Seeräu-
der zu erscheinen, und durch die von den Ständen bewilligten Gelder ward
Ihm möglich, sich im Felde zu behaupten.
Gleichwohl, so lange noch Alba regierte, währten die grauscnvollen
Mordseenen fort. Zütphen, Naarden, Harle in u. A., als der Herzog
sic wieder bezwang, empfanden alle Wuth eines blutgierigen Eroberers. Doch
allmälig verließ ihn die Hoffnung des Sieges. Er begehrte seine Zurückbe-
rufung, und erhielt sie (1573).
An seine Stelle kam Don Zuniga y Nequesens, ein kluger und
sanfter Mann? gefährlicher für die Sache der Niederlande durch seine Mäßi-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von_Oranicn Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Holland Hollands Holland Seeland Utrecht Niederlande Niederlande
Prf.dr.sd,o,kl,berg,r
Dr. jf. Dabmen, jf. Ctndner und C.dfcb
Kgl. Seminardirektor in Saarburg Jviitteirebuuebrer, Cebrer in Ctn a.rb.
Gesmckte fr jvkttelfcbulen
und verwandte Hnftalten
In drei Deften, einer Vorftufe und einem Grgnzungebeft
Zwettee eft
efcbtchtc des Mittelalters bis zum Kleftfufcben frieden
Jniit 54 Bildern fowie 6 febwarzen und farbigen Karten
ferdmand Dirt Sohn in Ceipzig 1911
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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34
Das Nibelungenlied.
871. Si hiezen herbergen für den grüencn walt
gen des wildes abeloufe die stolzen jägere balt,
da si da jagen solden, üf einen wert vil breit.
dö was ouch körnen Sifrit: daz wart dem künige geseit.
872. Von den jeitgescllen wurden dö bestän
die warte an allen ende, dö sprach der küene man,
Sifrit der vil starke, »wer sol uns in den walt
wisen nach dem wilde, ir degne küene unde balt?«
873. »Wellen wir uns scheiden,« sprach dö Hagene,
»e daz wir beginnen hie ze jagene?
da hi mugen bekennen ich und die herren min
wer die besten jägere an diser waltreise sin.
874. Liute unde hunde sulen wir teilen gar:
so köre islicher da er gerne var.
der daune jage beste, der sol des haben danc.«
der jäger biten wart bi ein ander niht lanc.
875. Dö sprach der her re Sifrit »ich hän der hunde rät,
wan einen brachen, der sö genozzen hat
daz er die verte erkenne der tiere durch den tan,
wir körnen wol ze jeide,« sprach der Kriemhilde man.
876. Dö nam ein alter jägere einen spürhunt:
er brähte den herren in einer kurzer stunt
da si vil tiere funden, swaz der von leger stuont,
diu erjeiten die gesellen, sö noch guote jeger tuont.
877. Swaz ir der brake ersprancte, diu sluoc mit siner hant
Sifrit der küene der heit von Niderlant.
sin ros lief sö sere daz ir im niht entran.
den lop er vor in allen an dem gejeide gewan.
878. Er was an allen dingen biderbe genuoc.
sin tier daz erste, daz er ze töde sluoc,
was ein starkez halpswuol, mit der siner hant;
da nach er vil schiere ein angestiegen lewen vant.
879. Der brake den ersprancte: er schöz in mit dem bogen.
eine scharfe sträle bete er in gezogen:
der lewe lief nach dem schuzze wan drier Sprünge lanc.
sine jeitgesellen seiten Sifride danc.
880. Dar nach sluoc er schiere einen wisent und einen eich,
starker üre viere, und einen grimmen schelch.
sin ros truoc in sö balde, daz im niht entran.
hirze oder binde kund im wenic enkan.
881. Einen eher grözen vant der spürhunt.
als er begunde vliehen dö kom an der stunt
des gejeides meisten, er bestuont in üf der slä.
daz swin zorneclichen lief an den küenen degen sä.
882. Dö sluoc in mit dem swerte Kriemhilde man:
ez bete ein ander jegere sö sanfte niht getän.
dö ern bete ervellet, man vie den spürhunt.
dö wart sin rieh gejeide allen Burgonden kirnt.
883. Sie hörten allenthalben ludern unde döz,
von liuten und von bunden der schal was sö gröz,
daz in dä von antworte der berc und ouch der tan.
vier unde zweinzec ruore die jeger beten verlän.
88-1. Dö muosen vil der tiere Verliesen dä daz leben,
dö wänden sie fliegen daz man solde geben
in den pris des jeides: des künde niht geschehen,
dö der starke Sifrit wart zer viwerstat gesehen.
885. Daz jeit was ergangen, unde doch niht gar.
die zer viwerstat wol den, die brähten mit in dar
vil maneger tiere hiute und wildes genuoc.
hei waz man ze kuchen für daz ingesinde truoc!
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
36
Das Nibelungenlied.
901. Dò Sprüngen von dem sedele die hérren und ir man.
der bere begunde zürnen: der kün'ic hiez dò làn
allez daz gebünde daz an seilen lac.
und waer ez wol verendet, si beten vroellchen tac.
902. Mit bogen und mit spiezen (niht langer man daz lie
dar liefen dò die snellen, dà der bere gie.
dò was só vii der hunde, daz dà nieman schóz.
von des liutes schalle daz gebirge allez erdöz.
903. Der der begunde vliehen vor den bunden dan:
im künde niht gevolgen wau Kriemhilde man.
er erlief in mit dem swerte, ze tòde er in dò sluoc.
bin wider zuo dem viwre man den bereu truoc.
904. Dò sprachen die daz sähen, er waer ein kreftic man.
die stolzen jeitgesellen hiez mau ze tische gàn.
ùf einen schoenen anger saz ir dà genuoc.
hei was man rlterspise den stolzen jegern dò truoc!
905. Die schenken körnen seine die tragen solden win.
ez enkunde baz gedienet nimmer beiden sin:
beten si dar under niht so valschen muot,
sò waeren wol die recken vor allen schänden behuot.
906. Dò sprach der bórre Sifrit «wunder mich des hat,
sit man uns von kuchen gifc so manegen rät,
war umbe uns die schenken dar zuo niht bringen win.
man pflege baz der jegere, ich wil niht jeitgeselle sin.
907. Ich bete wol verdienet daz man min naeme wäre.«
der künec von dem tische sprach in valsche dare
«man sol in gerne büezen swes wir gebresten hàn.
ez ist von Hagnen schulden: der wil uns erdürsten làn.«
908. Dò sprach von Troneje Hagne: »lieber bórre min,
ich wände daz pirsen biute solde sin
dà zem Spehtsharte: den win den sand ich dar.
sin wir hiut angetrunken wie wol ich mère daz bewar!«
909. Dò sprach der Niderlende »ir lip der habe nudane.
man seid mir siben soume met und lütertranc
haben her gefüeret. dò des niht mohte sin,
dö sold man uns gcsidelet haben näher an den Ein.«
910. Dò sprach von Tronje Hagne, «ir edelen riter halt,
ich weiz hie vii nähen einen brunnen kalt
(daz ir niht enzürnet); dà sul wir bine gàn.«
der rät wart mauegem degene ze gròzen sorgen getàn.
911. Sifriden den recken twanc des durstes not:
den tisch er dester zìter ruken dan gebòt:
er wolde für die berge zuo dem brunnen gàn.
dò was der rät mit meine von den recken getàn.
912. Diu tier hiez man Cif wägnen und füeren in daz laut,
diu dà liete verhouwen Sifrides baut,
man jach im gròzer éren swer ez ie gesach.
Hagne sine triuwe sére an Sifride brach.
913. Dò si weiden dannen zuo der linden breit,
dö sprach von Troneje Hagne »mir ist des vii geseit
daz niht gevolgen künde dem Kriemhilde man,
swenner welle gäben: wohl er uns daz sehen län?«
914. Dò sprach von Niderlande der küene Sifrit
»daz muget ir wol versuochen, weit ir mir volgen mit
ze wette zuo dem brunnen. só daz ist getàn,
man jehe dem gewinnes den man siht gewannen hän.«
915. »Nu welle ouch wirz versuochen,« sprach Hagne der degen.
dò sprach der starke Sifrit »so wil ich mich legen
für iuwer füeze nider an daz gras.«
dò er daz gehörte, wie liep daz Gunthère was!
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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66
Der arme Heinrich, von Hartmann von der Aue.
alsus so tet er sich abe
bescheidenlîchen sîner habe
unz an ein geriute;
260. dar flöch er die liute.
disiu jaemerlich geschiht
diu was sin eines klage niht,
in klageten elliu diu Tant
dâ er inné was erkant,
und ouch von den landen
die in näch sage erkanden.
Der ê diz geriute
und der ez dannoch biute
daz was ein frier büman,
270. der vil selten ie gewan
dekein gröz ungemach
daz andern gebären doch geschach.
die wirs geherret wären,
und si dâ niht verbären
beidiu mit stiure und mit bete.
swaz dirre gebäre gerne tete,
daz dûhte sinen herren genuoc ;
dar zuo er in übertruoc
daz er dekeine arbeit
280. von fremdem gewalte leit.
des war dekeiner sin gelich
in dem lande alsö rieh.
zuo deme zöch sich
sin herre, der arme Heinrich,
swaz er in het ê gespart,
wie wol daz nü gedienet wart,
und wie schöne er sin genöz!
wan in vil lützel des verdröz
swaz im ze liden geschach dur in.
290. er hete die triuwe und ouch den sin
daz er vil willeclichen leit
den kumber und die arbeit
diu im ze lidene geschach.
er schuof ime rieh gemach.
Got hete dem meier gegeben
nâch sîner aht ein reinez leben:
er hete ein wol erbeiten lip
und ein wol werbendez wip ;
dar zuo het er schoeniu kint,
300. diu gar des mannes fröude sint;
unde hâte, sô man sagt,
under den binden eine magt,
ein kint von ahte jàren,
daz künde wol gebären
sô rehte güetlîchen:
diu weite nie entwichen
von ir herren einen fuoz;
umbe sin hulde und sinen gruoz
sô diente si im alle wege
310. mit ir güetlîchen pflege,
si was ouch sô genaeme,
daz si wol gezaeme
ze binde dem riche
an ir waetliche.
die andern häten den sin
daz si ze r eh ter mâze in
wol gemiden künden:
dò flöch sì zalleu stunden
zim und nieuder anders war.
320. si was sin kurzewile gàr.
sì hàte gar ir gemüete
mit reiner binde« güete
an ir herren gewant,
daz man sì zallen ziten vant
under ir herren fuoze.
sus wonte diu suoze
ir herren zalleu ziten bi.
dar zuo so liebet er ouch sì
swà mite er ouch mühte:
330. und daz binden töhte
zuo ir kintlichen spil,
des gap der herre ir vil.
ouch half in sère daz diu kint
sö lihte ze gewenene sint.
er gewan ir swaz er veile vant,
Spiegel unde hàrbant
und swaz binden liep sol sin,
giirtel unde viugerlin.
mit dieuste bràht ers üf die vart,
340. daz si im alsö heimlich wart,
daz er si sin gemabel hiez.
diu guote maget in liez
beliben selten eine:
er dühte si vil reine,
swie stark ir daz geriete
diu kindische miete,
iedoch geliebet irz aller meist
von gutes gebe ein süezer geist.
Ir dienst was só güetlich.
350. dò dò der arme Heinrich
driu iàr dà getwelte
unde im got gequelte
mit grözem jàmer den lip,
nü saz der meier und sin wip
unde ir tohter, diu magt,
von der ich iu é hàn gesagt,
bi im in ir unmüezekeit
und begunden klagen ir herren leit,
diu klage tet in michel nöt :
360. wan si vorhten daz sin tòt
si sére suite letzen
und vii gar entsetzen
éren unde guotes,
und daz herters muotes
würde ein ander herre.
sì gedàhten alsó verre,
unz dirre selbe büman
alsus frügen began.
Er sprach: »lieber herre min,
370. müht ez mit iuwern hulden sin,
ich frugete vii gerne:
só vii ze Salerne
von arzenien meisten ist,
wie kumt daz ir dekeines list
ze iuwern ungesunde
niht geràten künde?
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Hartmann Heinrich Heinrich Heinrich
driu Heinrich
Der arme Heinrich, von Hartmann von der Aue
71
Dö si daz kint dö sahen
zem töde aus gähen,
und ez sö wislichen sprach,
860. unde menschlich reht zehrach,
si begunden ahten under in
daz die wisheit und den sin
nie mer erzeigen künde
kein zunge in kindes munde:
si sprächen daz der heilig geist
der rede waere ir volleist,
der ouch Sente Niclauses pflac
dö er in der wagen lac
und in die wisheit lerte
870 daz er ze gote kerte
sin kintliche giiete;
und dähten in ir genutete
daz si niht enwolten
si wenden noch ensolten
des si sich haete an genomen:
der wille si ir von gote körnen,
von jämer erkalt in der lip
dö der meier und sin wip
an dem bette säzen
880. und vil gar vergäzen
durch des kindes minne
der zungen und der sinne,
daz ze derselben stunde
ir dewederz enkunde
einic wort gesprochen.
daz gegihte begunde brechen
die muoter von leide,
sus gesâzen si beide
riuwic unde unfrö
890. unz si sich bedähten dö
waz in ir trüren tobte:
so man ir doch niht enmöhte
benemen ir willen unde ir muot,
sone waere in niht alsö guot
sö daz si irs wol gunden,
wan si doch niht enkunden
ir niemer werden âne baz;
enpfiengen si der rede haz,
ez möhte in umbe ir herren
900. vil harte wol geworren,
unde verviengen anders niht da mite,
mit vil willeclichem site
sprächen si beide dö
daz si der rede waeren frö.
Freudig verkündigt sie nun am Morgen ihrem Herrn den Entschluß: dieser lobt ihren guten Willen, ihre
Treue und ihren süßen Muth, lächelt aber über ihren Einfall und verweiset sie zuletzt an ihre Eltern. Ais nun
aber auch diese in das fromme Begehren ihrer Tochter einstimmen und nunmehr alles zum Ernste sich wendet, da
lösen sich die Thränen; es weint Heinrich mit den schwer beklommenen Eltern, und die Tochter weint, weil sie
fürchtet, man werde um sie verzagen. Endlich entschließt sich Heinrich. Glänzend wird die Reise vorbereitet und
die Jungfrau herrlich geschmückt; unter lautem Wehklagen der Eltern, deren Trauer nur durch die reine Gottes-
güte gesänftigt wird, nimmt man Abschied. Sie kommen nach Salem; der Meister findet es unglaublich, und
Prüft die freie Beharrlichkeit der Jungfrau, schildert den Tod und die Schmerzen und fügt hinzu, daß dennoch
alles umsonst sei, wenn es sie unter dem Todesschmerze auch nur „eines Haares breit" gereue. Aber die Jung-
frau bleibt beständig und tadelt heftig des Meisters Zaghaftigkeit. Da erklärt sich dieser bereit und führt sie in
die verhängnißvolle Kammer; Heinrich muß draußen bleiben. Schon liegt die Jungfrau gebunden, schon wird das
Meffer geschliffen, da kann Heinrich, welcher durch eine zufällige Oeffnung lauscht, sich nicht länger mehr halte».
Nu er si alsö schoene sach,
wider sich selben er dö sprach:
»dö hast ein tumben gedanc
daz du sunder sinen danc
gerst ze lebeue einen tac,
wider den nienem niht enmac.
dune weist ouch rehte waz dö tuost,
1250. sit dö benamen sterben muost,
daz dö diz lesterliche leben,
daz dir got hat gegeben,
niht vil wiileclichen treist
und ouch dar zuo niht enweist
obe dich diss kindes tot ernert.
swaz dir got hat beschert,
daz lä dir allez geschehen,
ich enwil diss kindes tot niht sehen.«
Des bewag er sich zehant
1260. und begunde bözen an die want:
er hiez sich läzen dar in.
der meister sprach: »ich enbin
nö niht müezic dar zuo,
daz ich in iht öf tuo.« [mich.«
»nein, herre meister, gesprechent
»herre« (sprach er) »ja enmach ich.
beitent unz daz dize erge.«
»nein, meister, gesprechent mich e.«
»nö sagent mirz her dur die want.«
1270. »ja ist ez niht alsö gewaut.«
Zehant dö liez er in dar in.
dö gie der arme Heinrich hin
dä er. die maget gebunden sach.
ze dem meister er dö sprach:
»diz kint ist alsö wünneclich:
zewäre jä enmach ich
sinen töt niht gesehen,
gotes wille müeze an mir geschehen:
wir suln si wider öf län.
1280. als ich mit in gedinget hän,
daz silber daz wil ich iu geben,
ir sult die magt läzen leben.«
Dö diu maget rehte ersach
daz ir ze sterbenne niht geschacb,
da was ir muot beswaeret mite,
si brach ir zuht und ir site:
si gram unde roufte sich;
ir gebaerde wart sö jaemerlich,
daz si niemen hete gesehen,
1290. im waere ze weinenne geschehen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Hartmann Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Der arme Heinrich, von Hartmann von der Aue.
73
daz si gesimt wären,
sine westen wie gebären,
ir gruoz wart spaehe undersniten
mit vil zeltsaenen siten:
ir herzeliebe wart also gröz,
daz in daz lachen begöz
der regen von den ougen.
diu rede ist äne lougen:
si kusten ir tohter munt
1420. etewaz ms dan dristunt.
Do enpfiengen si die Swäbe
mit lobelicher gäbe:
daz war ir willeclicher gruoz.
got weiz wol, den Swäben muoz
jeglich biderber man jehen,
der si da heime hat gesehen,
daz bezzer wille niene wart,
wie in an siner heimvart
sin lantliut enpfienge.
1430. und wie ez dar nach ergienge,
waz mag ich da von sprechen me?
wan er wart richer vil dan e
des guotes und der eren.
daz begunde er allez kören
staeteclichen hin ze gote,
und wartete sime geböte
baz dan er e taete.
des ist sin ere staete.
Der meier und diu meierin
1440. die beten ouch vil wol umb in
verdienet ere unde guot,
ouch het er niht sö valschen muot,
si lietenz harte wol bewant.
er gab in ze eigen daz laut,
daz breite geriute,
die erde und die liute,
da er da siecher üfe lac.
siner gemaheln er dö pflac
mit guote unde mit gemache
1450. und mit aller slahte Sache
als siner frouwen oder baz:
daz reht gebot im ouch daz.
Nu begunden im die wisen
raten unde prisen
um ¿liehen hirät.
ungesamnet was der rät.
er Seite in d6 sinen muot:
er weite, diuht ez si guot,
nach sinen friunden senden
1460. und die rede mit in enden
swar si ime rieten,
biten unde gebieten
hiez er allenthalben dar
die sines Wortes naemen war.
do er sl alle dar gewan,
beidiu mäge unde man,
do tet er in die rede kunt.
nü sprach ein gemeiner munt,
ez waere reht unde zit :
1470. hie huop sich ein michel strit
an dem räte under in:
dirre riet her, der ander hin:
als ie die liute täten
da si dä selten raten.
Do ir rät was sö mislich
dö sprach der arme Heinrich :
»iu herren ist allen wol kunt,
daz ich vor kurzer Stunt
was vil ungenaeme,
1480. den Huten widerzaeme. [wip:
nu enschiuhet mich weder man noch
mir liât gegeben gesunden lip
unsers herren gebot,
nü ratet mir alle durch got,
von dem ich die genäde hän,
die mir got hät getan,
daz ich gesunt worden bin,
wie ichz verschulde wider in.«
Si sprächen: »nement einen muot
1490. daz im lip unde guot
iemer undertaenic si.«
sin trütgemahel stuont dä bi,
die er vil güetlich ane sach.
er umbevienc si unde sprach t
»Iu herren ist allen wol gesagt
daz ich von dirre guoten magt
minen gesunt wider hän,
die ir hie sehent bi mir stän.
nü ist si fri als ich da bin:
1500. nü raetet mir aller min sin:
daz ich si ze wibe neme.
got gebe daz ez mir gezeme:
so wil ich si ze wibe hän.
zewäre, mac daz niht ergän,
so wil ich sterben äne wip,
wand ich ère unde lip
hän von ir schulden,
bi unsers herren hulden
wil ich iueh bitten alle
1510. daz ez iu wol gevalle.«
Nü sprächen si algeliche
bêdiu arm unde riche,
ez waer ein michel fuoge.
dä wären pfaffen genuoge:
die gäben si im ze wibe.
näch süezem lanclibe
dö besâzen si geliche
daz ewige riche,
aise müeze ez uns allen
1520. ze jungest gevallen.
der Ion den si dä nämeu,
des helfe uns got. ämen.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Hartmann Heinrich Heinrich
86
Des Hundes Noth. Ulrich Boner.
als sis hundes wurden gwar,
si zedräschen in also gar,
daz er käme durcheil zun entran;
ern waere anders körnen dan.
Der liunt sich legte an ein gras,
da er vor hin gelegen was.
diu lerche flouc al zehant
da si den hunt ligen vant.
si sprach »gselle, wie gehabestu dich?«
»eia, frouwe, da bin ich
geslagen also sere,
und ichn mac niht mere:
mir’st der rücke gewalken ahen
und ich muoz einen arzet haben,
ob ich nü lenger leben sol.«
diu lerche sprach »der wirt dir wol;
mac dir ein arzet iht gefromeu,
so beite al hie, ich wil schiere körnen.«
Diu lerche flouc al zehant
das einn wolf gendc vant
üf einer breiten beide,
der suocht ouch sine weide,
si sprach »her woll’, ist iu iht ezzens not?«
»ja frouwe, ich bin nach hungers tot.«
»wolt ir mirs denne wizzen danc,
so wold ich läzeu minen sanc
und wolt iuch wisen an der zit
da ein veizter hunt lit,
der mac iu niht entrinnen.«
»genäde, edel küniginne«
sprach der arme wolf do.
er wart es ouch von herzen frö.
Diu lerche flouc allez vor,
der wolf volget üf ir spor:
si flouc sä ze der stunde
wider hin ze dem hunde.
si sprach »gselle, slaefestü?
wil du den arzet sehen nü,
so riht dich üf, er get dort her.«
»wä, frouwe?« sprach er.
als er den wolf ane gesach,
jaemerlichen er do sprach:
»neina, frouwe« sprach der hunt,
»läze in dort, ich bin wol gesunt.«
er huop sich üf unde flöch:
ezn was dehein zün also hoch
ern Sprunge dar über als er fliige.
ich wol de, swer sich noch an züge
siechtuom, vor zart oder durch gemach,
daz im geschaehe als do geschach
disem vil armen hunde.
doch flöch er ze der stunde;
vorm wolle wart er also snel,
daz er renerte dö sin vel
unde vil küme dö genas,
swie siech er vor gewesen was.
Ulrich Boner.
Boiierius, wie er gewöhnlich heißt, war Predigermönch in Bern; wird von 1324—49 häufig in Berner Urkunden
genannt; sein Hauptwerk aber: „Der Edelstein", bestehend in hundert Fabeln sdurchgehends mit einem allgemei-
ncn und einem besonderen Titel), hat er früher gedichtet; es wurde ein allgemeines Lieblingsbuch und schon
1461 gedruckt.
Aus dem
1. Von dem anfange diss buoches.
Got, herre, an anegende,
got, iemer wernt an ende,
almechtig got, der megede kint,
des alle kreatüren sint,
got, herre über al der engel schar,
wie ist so grundelös gar
daz mer dinr almechtikeit!
waz man singet oder seit,
din lop nie menschen sin durchgreif,
du bist ein endelöser reif
umb alle dine hantgptät.
waz vliuget, swimmet oder gät,
ob dem bist du ein höhez dach.
din wunder, herre, nie durchbrach
keins menschen sin, noch herz noch muot.
du bist ein übervlüzzig guot
alls guotes. — Wunderlicher got,
verlieh uns, daz wir din gebot
behalten nach dem willen din,
und vri vor allen Sünden sin,
und wir erkennen die getät,
die din haut geschaffen hat,
Qrbclllcin.
die du uns, herre, hast gegeben
zehn Spiegel, daz wir unser leben
richten üf den höhen grät
der tilgenden und der eren pliat:
wan uns lert alle kreatür,
si si denn guot oder sür,
daz man dich, herre, minnen sol.
Ez sprechen! ouch die meister wol:
»me denne wort ein bischaft tuot!«
diu sterket maneges menschen muot
an lugenden und an saelekeit.
guot bischaft breit der eren kleit,
guot bischaft kestigt wilden man,
'guot bischaft vrouwen zemen kan,
guot bischaft zieret jung und alt,
recht als daz grüene loup den walt.
Da von hab ich, Bonerius,
bekürnbert minen sin alsus,
daz ich hab mange bischaft
gemacht, an gröze Meisterschaft,
ze liebe dem erwirdigen man
von Binggenberg hern Johan,
ze tiutsch mit siechten Worten,
einvalt an allen orten,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Ulrich_Boner Ulrich_Boner Johan