127
lande war dieser Kreuzzug von gar keinem Wert; sie blieben m den
Hnden der Trken. Das lateinische Kaiserreich zerfiel schon nach einem
halben Jahrhundert (1261). ^
Wie groß die Begeisterung fr die Wiedereroberung des heiligen Landes in jener Zeit war, geht aus den Kinderkreuzzgen (1212) hervor, die damals in Frankreich und Deutschland von Kindern unternommen wurden. 30000 franzsische Kinder gelangten Iis nach Marseille, wurden hier von Sklavenhndlern auf die Schiffe gebracht und an die Trken verkauft. .lm Rhein hatten sich etwa 20 000 deutsche Knaben zu gleichem Zwecke versammelt; sie zogen der die Alpen nach Italien, kamen bis Brindisi, wo sie von dem dortigen Bischfe in die Heimat zurckgeschickt wurden; auf der Rckreise kamen fast alle ums Leben.
4. Der fnfte Kreuzzug (1228-1229) fand unter Friedrich Il statt. Nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern auf dem Wege der Verhandlungen erreichte er, da Jerusalem, Bethlehem und Na-zareth und die Strae nach Aeeon und Joppe den Christen bergeben wurden. In der Grabeskirche setzte sich Friedrich die Krone des Knigs
von Jerusalem auf.
5. Der sechste (1248 124p) und siebente (1270) Kreuzzug waren nicht nach Palstina gerichtet" Um dieses wiederzuerlangen, schien es ntig, zuvor den Sultan von gypten zu unterwersen. Mit einem Heere von 40000 Mann zog der König von Frankreich, Ludwig Ix., der Heilige, nach gypten, erzielte anfangs einige glckliche Erfolge, wurde dann aber voll den Trken gefangen genommen und erst gegen Zahlung eines hohen Lsegeldes wieder freigegeben. Auf einem zweiten.zuge, deu Ludwig nach zweiundzwanzig Jahren nach Tunis machte, um durch die Eroberung dieses Landes gypten zu unterwerfen und Palstina zu besreien, erlag er und ein groer Teil des Heeres einer ansteckenden Krankheit. Die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, die Festung Aceon, fiel im Jahre 1291 in die Hnde des Sultans von gypten. Palstina und die heiligen Orte blieben unter der Herrschast der Trken, und alle Versuche der spteren Ppste, die Begeisterung sr die Befreiung des heiligen Landes von nenem anzufachen, blieben ohne Erfolg.
Jokgen der Kreuzzge.
1. Allgemeines. Die Kreuzzge hatietf trotz der groen Opfer, die von allen Christen des Abendlandes gebracht worden find, ihren Zweck dauernd nicht erreicht.') Es fehlte bei dem schwierigen Unter-
!) In den Krcuzzgen haben vielleicht 4 Millionen Menschen ihr Leben gelassen.
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Erste Periode der Neuzeit.
tert nämlich, daß, wenn ein Bischof oder Prälat zur protestantischen Kirche überginge, seine Pfründe ihm nicht bleiben, sondern wieder mit einem Katholiken besetzt werden sollte. Obgleich die Protestanten heftig widersprachen, wurde diese Frage doch in katholischem Sinne entschieden.
12. Karls Y. Abdankung und Tod.
Nach einer langjährigen Regierung sah sich Kaiser Karl in allen seinen Hoffnungen bitter getäuscht; alle seine Pläne waren gescheitert. Weder die Erhebung der Kaisermacht zu altem Glanze, noch die Beschränkung der päpstlichen Gewalt, noch die Demütigung Franz I. von Frankreich oder des türkischen Sultans, noch die Erwählung seines Sohnes Philipp zum römischen Kaiser, noch die Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien war ihm gelungen. Er hatte viel unternommen in seinem thatenreichen Leben, war während seiner Regierung neunmal in Deutschland, sechsmal in Spanien, siebenmal in Italien, zehnmal in Flandern, viermal in Frankreich, zweimal in England, zweimal in Afrika gewesen und hatte viermal die Nordsee, achtmal das Mittelmeer durchschifft. Obschon er in den Besitz bedeutender Gold- und Silbergruben jenseits des Oceans kam, so befand er sich doch fortwährend in Geldverlegenheit?) Seine Niederlage in dem Augsburger Religionsfrieden, fein vorgerücktes Alter, seine zunehmenden körperlichen Leiden und die Reue über seine Sünden veranlaßten ihn, einen längst gehegten Plan zur Ausführung zu bringen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nachdem er seinem Sohne Philipp das Königreich Mailand und Neapel abgetreten hatte, berief er 1555 die niederländischen Stände nach Brüssel, schilderte ihnen in einer würdigen Rede, was er während feiner langen Regierung gethan und erstrebt, und übertrug feinem Sohne die Krone der Niederlande mit Burgund. Feierlich ermahnte er denselben, seinem Volke ein weiser und gerechter Herrscher zu fein, und nahm ihm vor den Ständen das Versprechen ab, in fernen
*) Karl hatte von dem reichen Anton Fugger in Augsburg einmal 800 000 Goldgulden erhalten. Als er den reichen Banquier besuchte, nährte dieser das Kaminfeuer mit Zimt und warf die kaiserliche Verschreibung hmein. Für diese großmütige Verschwendung erhielt Artton Fugger die Grasenwürde uni) die ausgedehntesten Privilegien des Seehandels, der Bergwerke, Münzen u. s. w. A. Fugger und Bartholomäus Welser liehen 1531 dem Kaiser zwölf Tonnen Gold.
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Eroberung Roms 1527. 47
möglichen Greuel verübend, 14 Tage lang in den Straßen der ewigen Stadt umher. Kein Haus, kein Palast, keine Kirche blieb verschont, die Menschen jeglichen Alters, Geschlechts und Standes wurden aufs empörendste mißhandelt. Cardinäle und Bischöse wurden, die Hände auf den Rücken gebunden, durch die Straßen geschleppt und nicht losgelassen, bis sie schwere Schatzung bezahlt. Die Spanier besonders zeichneten sich durch Habsucht und Grausamkeit aus, die deutschen Lutheraner trieben in ihrem Uebermuth und religiösen Hasse mit der katholischen Kirche und dem Papste, der sich in die Engelsburg geflüchtet, ein tolles, frevelhaftes Spiel. Mit Hohn und Spott äfften sie die Ceremonien der Kirche nach; sie zogen, als Cardinäle vermummt, auf Eseln in der Stadt umher; vor der Engelsburg, unter den Augen des Papstes spielte Einer, mit einer dreifachen Krone auf dem Kopfe, den Papst und rief: „Ich will den Luther zu meinem Nachfolger machen, ich will dem Luther das Papstthum schenken!" Die Andern fielen vor ihm nieder, sie riefen: „Luther Papst! Luther Papst!" Der Papst wurde in der Engelsburg eingeschlossen gehalten, bis er sich mit 400,000 Ducaten, die er dem Kaiser zahlen sollte, lösete. Der Kaiser mochte sich im Geheimen sreuen, daß dem Papste, der sich wider ihn erklärt hatte, so mitgespielt ward; aber öffentlich stellte er sich sehr traurig und entrüstet über die Einnahme Roms und das Treiben seiner Truppen. Er legte mit seinem ganzen Hofe Trauer an und veranstaltete Kirchengebete für die Befreiung des Papstes. Aber er ließ denn doch den Papst nicht frei; diesem gelang es nach 6 Monaten zu entfliehen.
Unterdessen drang ein sranzösisches Heer, nachdem es die Kaiserlichen aus dem Kirchenstaat vertrieben, in Neapel ein und eroberte das ganze Land mit Ausnahme der Hauptstadt. Während es diese belagerte, trat der Seeheld Andreas Doria, der mit einer genuesischen Flotte Neapel von der See aus blokirte, gekränkt von dem französischen Könige, zum Kaiser über und verfah die Stadt mit Lebensmitteln. Das französische Heer wurde von Krankheiten fast ganz aufgerieben.
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 27 —
Wallfahrt ins gelobte Land. Dort sah er die Entweihung der heiligen Stätten und die Bedrückung der Pilger. Da reifte m ihm der Entschluß Hilft zu schaffen. Als er einst in der Auserstehungskirche Gott um Beistand dazu anflehte, erschien ihm Christus und sprach: „Stehe auf, Peter, eile mtt der Vollendung deines Werkes, damit meinen Dienern geholfen und das Heiligtum gereinigt werde!
Peter kam nach Rom zum Papste Urban Ii., dem er die Leiden der Christen schilderte und ein Schreiben des Patriarchen Simeon von Jerusalem überbrachte, worin dieser den Papst und die abendländischen Fürsten um Hilse bat. Der Papst versprach Beistand und sandte Peter aus, die Fürsten und das Volk für die Befreiung des heiligen Landes zu begeistern. Auf einem Esel reitend, barfuß, mit einem Strick umgürtet, das Kreuz in der Hand, durchzog Peter im Pilgergewande Italien und Frankreich, erzählte von der Not der Christen im heiligen Lande und brachte durch seine feurigen Reden eine allgemeine Begeisterung hervor.
Zu gleicher Zeit bat auch der griechische Kaiser Alexius den heiligen Vater um Hilse gegen die Ungläubigen, welche das griechische Reich bedrohten. Urban berief eine Kirchenversammlung nach Piacenza und einige Monate später im November 1095 eine zweite nach Clermont in der Auvergne im südlichen Frankreich, um die Christenheit zur Befreiung des heiligen Grabes aufzufordern. Der Zufluß von Fürsten und Bischöfen, Mönchen und Laien war so groß, daß die Versammlung unter freiem Himmel stattfinden mußte. Papst Urban hielt eine begeisternde Rede, worin er allen, die an einem bewaffneten Zuge nach dem heiligen Lande teilnehmen würden, Vergebung der Sünden und ewigen Lohn im Himmel zusicherte. Da rief die ganze Versammlung: „Gott will es, Gottwill es!" Tausende knieten nieder, und als der Papst einem Bischöfe, der an dem Zuge teilnehmen wollte, ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter heftete, so baten Geistliche und Laien um dasselbe Zeichen, wodurch sie den Entschluß kundgaben, sich der heiligen Sache zu weihen.
In größter Aufregung eilten alle nach Hause und verbreiteten die Begeisterung in der Heimat. Den Ritter trieb die Lust zu Heldenthaten und das Streben nach Länderbesitz; der Bauer verließ den Pflug mit dem Wunsche nach Freiheit; alle aber trieb die Begeisterung, für den christlichen Glauben zu kämpfen. Vielen dauerte es zu lange, die zum Aufbruch
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 40 —
Endlich mußte sich Grema ergeben; die Bürger erhielten freien Abzug, die Stadt aber wurde zerstört.
Nun begann die Belagerung Mailands. Beide Teile überboten sich an Grausamkeiten. Alle, welche den Mailändern Zusuhr bringen wollten, verloren die rechte Hand. Am 1. März 1162 mußte sich Mailand auf Gnade oder Ungnade ergeben. Die Konsuln mit den vornehmsten Edelleuten kamen ins kaiserliche Lager, 300 Ritter brachten die Schlüssel der Thore und 36 Fahnen. Am folgenden Tage kam das ganze Volk, barfuß mit Kreuzen in den Händen, mit Stricken um den Hals und Asche aus dem Haupte. Alle stürzten zu Boden und flehten um Erbarmung, aber Friedrich blieb unerbittlich. Er gebot allen Einwohnern auszuziehen und sich in vier Flecken niederzulassen, und überließ den Nachbarn die Stadt zur Zerstörung.
Auf seinem dritten Zuge (1163) richtete der Kaiser nichts aus. Seine Statthalter hatten ihre Gewalt gemißbraucht und die Einwohner mit Härte behandelt. Da entstand durch den kühnen und klugen Papst Alexander Iii., des Kaisers erbitterten Gegner, ein großes lombardisches Städtebündnis. Friedrich beschloß nach Deutschland zurückzukehren.
Auf dem vierten Zuge (1166) wandte sich der Kaiser zuerst gegen Rom, um den Papst zu züchtigen. Dieser mußte fliehen, und die Stadt wurde mit Sturm genommen. Da brach eine pestartige Seuche aus und raffte den besten Teil des Heeres hinweg. Friedrich eilte nach Deutschland zurück. In Susa entging er nur dadurch dem Tode, daß ein treuer Ritter, Hermann von Siebeneichen, der dem Kaiser an Gestalt ähnlich war, sich in dessen Bett legte, während Friedrich in einer Verkleidung entkam. Nach seiner Entfernung erhoben sich die italienischen Städte wieder. Mailand wurde wiederhergestellt und dem Kaiser zum Hohn, dem Papste Alexander zu Ehren die Festung Alexandria gebaut.
Nicht ohne Mühe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge über die Alpen ein Heer zusammen. 1174 unternahm er einen fünften Zug. Er belagerte Alexandria, mußte aber, da ein Heer zum Entsätze der Stadt heranrückte, die Belagerung aufheben. Eine entscheidende Schlacht mußte geschlagen werden. Da verweigerte plötzlich sein eifersüchtiger Waffengefährte Herzog Heinrich der Löwe, der mächtigste deutsche Fürst, den Beistand. Friedrich lud ihn zu einer Unterredung nach Chiavenna ein. Hier erschöpfte der Kaiser alle Mittel, um Heinrich zu ge-
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Extrahierte Ortsnamen: Mailands Mailand Deutschland Rom Deutschland Mailand Alexandria Alexandria Chiavenna
20. Lothar. Konrad Hl Der zweite Kreuzzug. 87
die Teilung des Jnvestiturrechtes als eine nur Heinrich V. persnlich bewilligte Einrumung ausgab. Gesandte des heiligen Stuhles durch-zogen die Lnder des Westens, in alle kirchlichen Angelegenheiten ein-greifend, und waren gleichwie die jhrlich zusammentretenden groen Synoden, deren eine (1123) das Wormser Konkordat besttigte, leicht ge-neigt, sich auch in weltliche Dinge einzumischen. Da man ferner die Kirche als eine gttliche, den Staat nur als eine menschliche Einrichtung aufzufassen begann, jene aber mit der Seele, diese mit dem Leibe verglich und daher der Kirche die Herrschaft der den Staat zusprach, wurde der Papst schlielich der Schiedsrichter des Abendlandes.
Die durch die Kreuzzge auerordentlich gesteigerte kirchliche Zeit- Helfer d^Papst-stimmuug ergriff innere weitere Kreise; in Schwaben schlssen sich Laienbrder den Klstern an, neugestiftete Mnchsorden, wie die Kartusers, Cisterzienser^) und Prmonstratenser^), traten an die Stelle des Ordens von Cluguy in die ersten Reihen der kirchlichen Vorkmpfer. Der Fhrer war der feurige Bernhard, seit 1115 Abt von Clairvaux.
2. Lothar (1125-1137). Nach Heinrichs V. Hinscheiden hatte sich Friedrich von Staufen, jenes Neffe, Hoffnung auf den Thron gemacht. Aber die ppstliche Partei setzte die Wahl Lothars von Suppliuburg, des mchtigen Sachsenherzogs, durch. Als der neue König von Friedrich, der in Schwaben als Herzog waltete, und seinem Bruder Konrad, welcher im stlichen Franken eine hnliche Gewalt Kampf m^dm besa, die Herausgabe des Reichsgutes forderte, die Staufer aber dies zum Teil fr Familienerbe erklrten, kam es zum Brgerkrieg. Um auch in Sddeutschland eine feste Sttze zu erlangen, vermhlte Lothar seine Tochter Gertrud an den Weifen Heinrich den Stolzen von Bayern. Nach 10jhrigem Ringen unterwarfen sich die staufischen Brder, obwohl Konrad zum Gegenknig erhoben war.
Schon vorher war Lothar nach Italien gezogen (1132), wo infolge einer zwiefachen Papstwahl neuer Zwist ausgebrochen war. Er erkannte Z^spwge Jnnoeenz Ii. an, fhrte ihn nach Rom und lie sich von ihm zum Lothars erste Kaiser krnen. Die Mathildischen Gter, die auch der Papst beanspruchte, Romfahrt 1132. nahm er von diesem gegen Zinszahlung zu Lehen. Aber der Gegen-papst Auaklet Ii. behauptete sich, untersttzt von Roger Ii. von Sizilien,
der sich in Palermo die Knigskrone hatte aufsetzen lassen, in der Leo-stadt; der Vatikan samt der Peterskirche waren in seiner Gewalt. Vier
1) Deren Mutterkloster war im Jahre 1084 im Thale La Chartreuse bei Greuoble von Bruno von Kln, dem Leiter der Domschule zu Reims, gegrndet
2) Im Jahre 1098 war das Kloster Citeaux bei Dijon in Burgund gestiftet.
Eins seiner Tochterklster war Clairvaux am oberen Anbe.
3) Im Jahre 1119 war das Mutterkloster Prs'montr (pratrum monstratum)
bei Laon in der Normandie von Norbert von Tanten, dem spteren Erzmschof von Magdeburg, ins Leben gerufen worden.
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Extrahierte Personennamen: Lothar Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Cluguy Bernhard von_Clairvaux Lothar_( Heinrichs_V. Heinrichs_V. Friedrich_von_Staufen Friedrich Lothars_von_Suppliuburg Friedrich Friedrich Konrad Konrad Lothar Gertrud Heinrich Heinrich Konrad Konrad Lothar Bruno_von_Kln Clairvaux Norbert_von_Tanten
22. Heinrich Vi. 23. Innocenz Jh. Philipp. Otto. Vierter Kreuzzug. 97
Erben gehuldigt hatten, fand jetzt in Tankred von Lecce, einem nn-Kampf um das
ebenbrtigen Bruder des verstorbenen Knigs, einen Mitbewerber um flctttwe r6e-
die sicilische Krone. Tankred wurde von den normannischen Baronen
zum König erhoben und vom Papste untersttzt. Heinrich Vi. unternahm
mehrere Zge nach Italien. Ans dem ersten gewann er die Kaiserkrone;
eine furchtbare Seuche, welche vor den Mauern Neapels fast sein ganzes
Heer vernichtete, verursachte seine Umkehr. In Deutschland hatte sich,
von den Welsen geleitet, eine groe Frstenverschwrung gegen ihn ge- Die Fürsten-
bildet. Da traf es sich, da Richard Lwenherz, Heinrichs des Lwen Verschwrung.
Schwager, auf der Heimreise begriffen, von Herzog Leopold von fter-
reich gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert wurde (1192). Richard gefangen.
Derselbe behandelte ihn, der mit den Welfen und Normannen verbndet
war, als Feind. Erst als der Frstenbund sich aufgelst, der König aber
eine ungeheure Summe als Lsegeld gezahlt und sich als Lehnsmann Richard deutscher
des Kaisers bekannt hatte, wurde der Gefangene aus der Haft entlassen e^nsmann-
(1194). Nach Taukreds Tode glckte auch die Eroberung des sicilischen
Reiches. Weihnachten 1194 wurde Heinrich Vi. im Dome zu Palermo
gekrnt. Wer sich wider ihn erhob, wurde mit furchtbarer Strenge bestraft.
Doch selbst mit dieser Steigerung seiner Macht nicht zufrieden, Heinrichs vi. fate er den Plan, sich zum Oberherrn der ganzen Christenheit zu machen. ^Ine' Zugleich arbeitete er, freilich ohne Erfolg, daran, die Erblichkeit der deutschen Krone durchzusetzen. Wie bereits England, wollte er auch Frankreich, Aragon und Kastilien in Abhngigkeit bringen; Teile von Nordafrika und die Balkanhalbinsel, die vorbergehend in den Hnden der Normannenknige gewesen waren, nahm er in Anspruch. Durch einen Kreuzzug gedachte er das heilige Land zu erobern. Schon sammelten sich die Pilger in den sditalischen Hfen, schon verstand sich der ostrmische Kaiser zu einem Jahreszins von 5000 Pfund Goldes,
schon war Eyperu als deutsches Lehen in Besitz genommen, da starb Heinrich vi. Pltzlich Kaiser Heinrich Vi. zu Messina (1197). f 1197'
23. Innocenz Iii. Das deutsche Doppelknigtum: Philipp von Schwaden (1198-1208) und Otto der Weise (1198-1215)
Der vierte Rreuzzug (12021204),
1. Der Verlust Italiens. Ganz Italien erhob sich wider die Deutschen. Die lombardischen Städte beseitigten die Reichsgewalt. Die Kaiserin-Witwe Konstanze, in der allgemeinen Verwirrung nur darauf bedacht, ihrem dreijhrigen Sohne Friedrich die sicilische Krone zu erhalten, verbannte alle Deutschen aus dem Lande und suchte einen Rckhalt am rmischen Stuhle.
Innocenz Iii. (11981216), mit weltlichem Namen Lothar von Innocenz m.
Segni, war damals im Besitz der Tiara. Er hatte eine grndliche theo- 11981216-
Schenk, Lehrbuch. Viii. Mittelalter. A. 7
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Extrahierte Ortsnamen: Lecce Italien Neapels Deutschland Palermo England Frankreich Aragon Kastilien Nordafrika Messina Italiens Italien
146 Das Mittelalter.
Sigismund von Nrnberg verschafften Sigismund allgemeine Anerkennung. Diesen allein König. erncmnte er um Verweser und Hauptmann der Mark Brandenburg.
Sein Wesen. Sigismund war ein sehr begabter Mann von sanguinischer Gemts-art. Aber er war ohne feste Grundstze in der Regierung, uustt und wechselnd.
2. Die Kirche und die Kirchenversammlung zu Konstanz. Die
Kirche war seit langem von schwerem rgernis betroffen. Um die Die babylonische babylonische Verbannung" des Papsttums zu beendigen, war Papst ^bammng der Gregor Xi. nach Rom bergesiedelt (1377). Der nach seinem Tode (1309-1377). gewhlte Urban Yiv ein Italiener, brachte aber die Kardinle so gegen sich auf, da die franzsische Partei derselben einen Landsmann, Klemens Vii., auf den apostolischen Stuhl erhob, der sich nach Avignon Die Kirchen- begab. Damit war eine Kirchenspaltung eingetreten, die durch fort-13^781414. gesetzte Doppelneuwahlen lange andauerte. Diese sollte auf einer nach Kirchenversamm- Pisa berufenen Kirchenversammlung (1409) beseitigt werden. Wohl setzte lnng^Pisa J{e 6eibe Ppste ab und whlte einen dritten. Aber jene verzichteten nicht, und so gab es nun drei Statthalter Christi. Dazu kam, da die Ver-waltung des Papsttums allgemeine Unzufriedenheit erregte. Die Apostel-Ds ppstliche frsten zu Avignon hatten eine straffe Ordnung ihres Schatzwesens her-Schatzwesen, ^stellt und/ um die Kosten ihrer Hofhaltung und Kirchenregierung zu decken, eine Reihe Steuern, welche fr die Kirche der verschiedenen Lnder, zumal der deutschen, eine groe Belastung bedeutete, eingefhrt. Ausbeutung der Diese Ausbeutung der Völker bestand erstens darin, da weltlichen Kirchs und Machthaber auf eine gewisse Zeit die Einknfte von Pfrnden, Abteien und Bistmern sowie der Ertrag aller frei werdenden Kirchenmter ihres Landes, deren Besetzung der alles Ma hinaus verzgert wurde, gegen eine jhrliche Abgabe berlassen wurde. Die italienische und die deutsche Kirche muten den Zehnten in einem Jahre mehrmals zahlen. Starb ein Erz-bischof oder ein Bischof am ppstlichen Hofe, oder empfing ein geistlicher Wrdentrger durch den Papst oder mit dessen Zustimmung eine eintrg-lichere Stelle als bisher, so behielt man sich die Wiederverleihung der erledigten Stelle zum Zwecke des Geldgewinns vor (Reservationen). Erz-bischfe, Bischfe und bte muten fr die Besttigung ihrer Wahl hohe Konfirmationsgebhren und den Ertrag des ersten Jahres (Annaten) zahlen, die Erzbischfe auerdem noch die Palliengelder. Durch die Kommenden wurden reiche Pfrnden Laien empfohlen, d. h. zur Nutz-nienng gegeben. Alle Gebhren, welche bei Erteilung von Vorrechten, Dispensen" und bei Appellationen" zahlbar waren, wurden bedeutend er-hht. Der wegen seiner reichen Spenden sehr eintrgliche Jubilums-abla, der erst alle 100 Jahre verkndet wurde, kam nun alle 50, schlielich alle 25 Jahre zur Verteilung. Umgekehrt bedrckten wieder die hheren Geistlichen, um wenigstens einen Teil ihres Geldes wieder zu er-
langen, die unteren. . ^ m
n. Die Folge war, da die ganz- Christenheit nicht nur nach der 58c
seitignng der Kirchenspaltung, sondern auch nach der Abstellung der
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Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Konstanz Rom Avignon Avignon
21. Zweiter Hauptkampf zw. Kaisertum u. Papsttum. Friedrich I. Dritter Kreuzzug. 93
Behauptung erklrt wurde, durchaus billigte, lenkte der Papst ein und lie ein Entschuldigungsschreiben berbringen.
Im Jahre 1158 begann Friedrich den zweiten Rmerzug, diesmal Zweiter Rmer-mit 10000 Rittern. So groß war der Schrecken, der vor ihm herging, m 1158_1162-da sich Brescia und nach kurzer Belagerung auch Mailand ergab.
Auf den ronkalischen Feldern (s. von Piacenza) wurde sodann ein Reichstags abgehalten, auf dem die kaiserlichen Rechte festgestellt werden sollten. Hierbei fand der Kaiser im rmischen Rechte, dessen Betrieb Die Beschlsse damals auch in Italien zunahm, und das nur von einem unum-schrnkten Kaisertum wute, einen Helfer. Vier Doktoren der blhen-den Rechtsschule zu Bologna bestimmten mit zusammen 28 Vertretern der Städte, was die italienischen Gemeinden zu leisten htten. Sie sanden, da dem Kaiser alle Regalien" zurckzugeben seien, es sei denn,
da die Städte deren rechtliche Verleihung urkundlich zu erhrten ver-mchten. Damit war die Vernichtung der italienischen Stdtefreiheit ausgesprochen. Kaiserliche Bevollmchtigte wurden eingesetzt, die Be-schlsse auszufhren, an die Spitze der einzelnen Städte traten von Friedrich I. ernannte Oberaufsichtsbeamte, die Podest ct. Der bisher im wesentlichen auf Naturalleistungen angewiesene Kaiser hatte in den nchsten Jahren eine bare Mehreinnahme von 30000 Pfund Silbers (== 7 Mill. Mark nach jetzigem Kaufwert). Aber ein Sturm der Eut-rstung ging durch die lombardischen Städte. Mehrere, darunter Mailand,
erregten einen Aufstand. Aber nach einer schweren Belagerung von neun Aufstnde. Monaten mute es sich wieder ergeben und hatte ein furchtbares Straf- Friedrichs i. gericht zu erdulden. Die Mauern und ein groer Teil der Stadt @tratt>6cr wurden zerstrt, die Bewohner wurden gezwungen, sich in einigen offenen Orten anzusiedeln.
Whrend dessen waren nach Hadrians Iv. Tode von dem zwie-Papstwahl vom trchtigen Kardinalskollegium zwei Ppste gewhlt worden (1159). Mre 1159' Die meisten Staaten erklrten sich fr Alexander Iii., den frheren Kanzler Roland, welcher von der Mehrheit erkoren war. Nur Friedrich versagte ihm seine Anerkennung.
Als er sich im Jahre 1163 ohne Heer nach Italien begeben hatte, Dritter Rmer^ schlssen sich einige unzufriedene Städte, von Venedig und Ostrom ver-iu0 1163 1164' anlat, zum Veroneser Bunde zusammen; Alexander und die Nor-mannen traten mit den Lombarden in Verbindung, die nun Mailand wieder aufbauten.
Der Kaiser, der ein Heer aus Deutschland herbeigeholt hatte, nahm Vierter Rmer-Rom mit Sturm. Paschalis Iii., der Nachfolger des Gegenpapstes, ^
krnte ihn von neuem. Schon schien der endliche Sieg Friedrichs I.
gewi, da brach eine Seuche im deutschen Lager aus und raffte allein
1) S. Krmer S. 293 s.
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Extrahierte Ortsnamen: Brescia Mailand Piacenza Italien Bologna Mailand Friedrichs Hadrians Italien Dritter Venedig Ostrom Mailand Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
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nach sind auch die Ringmauern, die festen Thürme und die Thore niedergerissen und verfallen. Die ältesten, mit Moos überzogenen Eichen des großen Waldes, der sich in der Ebene am Fuße des Berges ausdehnt, mögen vielleicht in ihrer Jugend noch Einiges von der Herrlichkeit geschaut haben, die einst auf dem Berge thronte.
Kaiser Konrad war der erste aus dem Hause der Hohenstaufen, der die Kaiserkrone trug. — Nach seinem Tode wählten die deutschen Fürsten einstimmig unter dem lauten Zurufe des Volkes den Herzog Friedrich von Schwaben aus demselben Geschlecht. Fünf Tage nach der Wahl krönte ihn der Erzbischof von Cöln zu Aachen.
Friedrich war 31 Jahre alt. Männliche Kraft und edle Schönheit zeichneten ihn aus. Sein Haar war blond und hing nach Sitte der damaligen Zeit bis hinter die Ohren herab; auf der Stirn war es kurz abgeschnitten und gekräuselt. Seine Haut war weiß, seine Wangen roth. Wegen seines röthlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d.i. Rothbart. Aus seinen blauen Augen strahlte Milde und Wohlwollen, nur in dem Kampfe erglänzten sie wie ein niederschmetternder Blitz. Sein Gaug war fest, seine Stimme rein, sein Anstand männlich und würdevoll. In ritterlichen Uebungen stand er Keinem nach. Bei Festen war er heiter; doch haßte er ausschweifende Lustbarkeiten. Von Sitten war er einfach, von Gesinnung edel und großmüthig, voller Achtung vor dem Gesetz und von Herzen gottessürchtig. Obgleich er ein geschickter Feldherr war, so liebte er den Krieg doch nicht. Furchtbar und streng gegen Widerstrebende, zeigte er sich versöhnlich gegen Reuige. Dabei war er herablassend gegen Jedermann. — Er übte ein starkes Regiment. Die Raubritter am Rhein ließ er seinen Arm fühlen; 66 ihrer Burgen legte er in Trümmer und verschaffte so den gewerbthätigen Städtern und den fleißigen Landleuten Ruhe und Sicherheit. Seine gewaltige Kraft beugte Dänemark und Polen. Unbestritten war er das Haupt der Christenheit; Gesandte aus Frankreich, England, Spanien und Italien huldigten ihm im Namen ihrer Fürsten. Schwer empfanden die lombardischen Städte, und besonders Mailand, das er in Asche legte, seine starke Hand; nur dem Ungehorsam seines Vasallen, Heinrichs des Löwen, der ihn in schwerer Stunde verließ, ist es zuzuschreiben, daß er in Italien nicht den Sieg errang. — Groß war Deutschlands Herrlichkeit unter diesem Kaiser; nie war der deutsche Name mehr geachtet und gefürchtet, als damals; nie sahen die deutschen Gauen glänzendere Reichstage, als zu den Zeiten Barbarossas.
Im Jahre 1187 wurde den Christen das heilige Land von den Türken wieder entrissen, sogar Jerusalem fiel in die Hände des
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