Ungarische und türkische Verhältnisse.
33
Türken, unter denen 60,000 Schanzgräber waren. Die Stadt Rhodns wurde berennt, und bald wankten die Mauern durch die zahllosen Kugeln der Türken; ,aber des tapfern Villiers Entschluß, die Stadt bis aufs äußerste zu vertheidigen, wankte nicht. Mehrere Stürme wurden zurückgeschlagen; Tausende von Türken waren schon vor den Mauern begraben worden und schon wollte Sulei-ntsltt zurückgehen, da meldeten ihm seine Kundschafter, daß die Stadt ja nur von einem Häuflein Krieger vertheidigt werde. Snleiman ließ aufs neue anrennen; ein Theil der Mauern stürzte zusammen; die Türken setzten sich in der Stadt fest — da sahen sie am andern Morgen, daß Villiers eine neue Mauer und einen Graben während der Nacht hatte anlegen lassen. Suleiman erstaunte über den Muth des Großmeisters und ehrte dessen Beharrlichkeit; er bot ihm freien und ehrenvollen Abschied an, wenn er die Stadt übergeben wolle. Auch jetzt noch wollte Villiers den Kampf fortsetzen; aber er wurde von den Rittern überstimmt, welche den Ort für nicht mehr haltbar erklärten. So fiel Rhodns in die Hände der Türken. Suleiman ehrte die Tapferkeit seines Feindes, nannte ihn seinen Vater und bezeigte ihm sein Bedauern, daß er ihn in seinem Alter aus seiner Wohnung vertreiben müsse. Die Johanniter, nun ihres Obdachs beraubt, erhielten vom Kaiser Karl V. die Insel Malta geschenkt, die damals zum Königreich Neapel gehörte, und nahmen davon den Namen Malteserritter an.
Von nun an wandte sich Suleiman gegen Siebenbürgen und Ungarn. Hier war Wladislaw Ii. König gewesen, ein Enkel des Kaisers Albrecht Ii., der als Eidam Sigismunds (1437) König von Ungarn geworden war, und Schwestersohn des jungen Ladislaus, der oben bei Friedrich Iii. erwähnt worden ist. Mit jenem Wladislaw Ii. hatte Kaiser Maximilian I. eine Doppelheirath verabredet, die für Oestreich sehr ersprießlich geworden, weil Ungarn dadurch an dies Haus gekommen ist. Auf einer Zusammenkunft in Wien nämlich (1515) wurde zwischen beiden Fürsten bestimmt, daß Wladislaws dreijähriges Töchterchen Anna mit Maximilians vierjährigem Enkelchen Ferdinand (dem nachherigen Kaiser) vermählt werden sollte, ebenso eine Verheiratung zwischen Maximilians achtjähriger Enkelin Maria und dem neunjährigen Sohne Wladislaws, Ludwig dem Frühzeitigen. Beide Heirathen wurden auch späterhin wirklich vollzogen.
Als Wladislaw (1516) gestorben war, wurde sein Sohn
Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 3
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Suleiman Suleiman Karl_V. Karl_V. Suleiman Wladislaw Albrecht_Ii Albrecht Eidam_Sigismunds Ladislaus Friedrich_Iii Friedrich Maximilian_I. Maximilian_I. Oestreich Anna Maximilians Ferdinand_( Ferdinand Maximilians Maria Maria Ludwig Ludwig Wladislaw
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Ungarn Ungarn Wien Wladislaws Maximilians Maximilians Wladislaws
34
Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation.
Ludwig der Frühzeitige König von Ungarn. Er führte seinen Beinamen davon, daß er fast noch ohne Haut geboren worden war, im 14. Jahre schon einen Bart und im 18. graue Haare hatte. Unter ihm fiel Snleiman der Prächtige in Ungarn ein. Es kam zur Schlacht bei Mohacz (1526) an der Donau, etwas nördlich von der Mündung der Drau. Die Ungern erlitten eine Niederlage, und als der junge König, von wenigen begleitet, floh, gerieth er in eine morastige Gegend. Sein Pserd wollte einen Morast überspringen, stürzte zurück, fiel auf seinen Reiter und drückte mit seiner Last den unglücklichen Ludwig in den Schlamm, in dem er erstickte. Erft sechs Wochen später fand man seine Leiche, weil man nicht eher danach suchen konnte. Die Türken zogen 'erst ab, nachdem sie Ungarn grausam verwüstet hatten.
Da Ludwig ohne Nachkommen gestorben war, so traten die Ungern zu einer neuen Wahl zusammen. Ein Theil der Stände wählte des Kaisers Karl Bruder, Ferdinand, Ludwigs Schwager, welchen die Böhmen nach Ludwigs Tode, der auch ihr König gewesen war, bereits anerkannt hatten. Aber eine andere Partei in Ungarn wählte den Woiwoden von Siebenbürgen, den mächtigen und unruhigen Johann Zäpolya. Ferdinand zog nach Ungarn und vertrieb seine Gegner nach Polen. Als aber Sulei-man (1529) wieder in Ungarn erschien, stieg Zäpolya von den Karpathen herab; er und die meisten Magnaten vereinigten sich mit Suleimau; dieser eroberte Ofen, die Hauptstadt, und die ungarische Krone, für die Ungern der Gegenstand der höchsten Verehrung, fiel in feine Hände. Er drang bis Wien vor, von wo Ferdinand nach Prag geflüchtet war. Wien wurde von den Türken belagert (1529). Vom hohen Stephansthurme sah man meilenweit nichts als türkische Zelte, und Snleiman vermaß sich, sein Haupt nicht eher niederzulegen, bis er die Christenheit mit seinem Säbel bezwungen. Die Türken gruben Minen und stürmten drei Mal, fanden aber an den Wienern kräftigen Widerstand. Indessen war der Winter vor der Thüre; Suleimau, des weiten Rückwegs gedenkend, brach aus und zog nach Ungarn zurück. Die ungarische Krone gab er dem Zäpolya als türkischem Vasallen. Dieser behauptete sie als König bis an seinen Tod (1540); dann erst ging die Krone an Ferdinand über. Sie ist seitdem beim Hause Oestreich geblieben.
Noch wichtiger war der Reichstag in Augsburg (1530), dem der Kaiser selbst beiwohnte. Auf Anrathen des Kurfürsten
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl_Bruder Karl Ferdinand Ferdinand Ludwigs_Schwager Ludwigs Ludwigs Johann_Zäpolya Johann Ferdinand Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Donau Ludwigs Ungarn Ungarn Polen Ungarn Wien Prag Wien Ungarn Augsburg
Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland.
zwang ihn auch, in einem Vertrage in Passau (1552), den Evangelischen dieselbe Gerechtigkeit vor dem Reich skammergenchte zu bewilligen, welche die Katholiken bisher allein genossen hatten, und einen Reichstag zu verheißen, aus welchem endlich einmal he Religionszwistigkeiten ausgeglichen werden sollten. Das geschah auch 1555 in Augsburg, wo der sogenannte Religionsfriede geschlossen wurde. Darin erhielten die Protestanten im ganzen Reiche freie Religionsübung. Weder sie noch die Katholiken sollten einander zum Uebertritte zu verleiten suchen. Kein Landesherr sollte seine Unterthanen zu einer andern Religion zwingen wollen, sondern ihnen das Auswandern erlauben. Wie sauer wurde es nicht unsern Vorfahren gemacht, das zu erringen, dessen wir uns jetzt so ungestört zu erfteueu haben: die Freiheit, nach unserer Ueberzeugung Gott und Jesus zu verehren!
Der tapfere Moritz erlebte diesen Religionsftieden leider nicht mehr. Ein wilder Mensch, der Markgraf Albrecht von Brandenburg, hatte schon lange in Deutschland vielen Unfug getrieben, war bald diesem, bald jenem Fürsten ins Land gefallen und hatte auf eigene Hand Krieg geführt. Dem Unwesen mußte endlich gesteuert werden. Moritz ging mit dem alten Herzoge von Braunschweig, Heinrich, aus ihn los und traf ihn in der lnneburger Haide, beim Dorfe Sievershausen (1553). Schnell griff er ihn an und warf ihn nach einem hartnäckigem Kampfe m die Flucht. Aber der Sieg war theuer erkauft worden. Bald nach dem Anfange der Schlacht wurde dem Herzog Heinrich, einem tapfern, aber rohen Krieger, gemeldet, daß sem trefflicher Sohn, ein kräftiger Mann von 31 Jahren, schwer verwundet sei. ^er alte Mann bezwang seinen Schmerz und sprach mit erkünstelter Fassung: „Gut! so muß man dem Jungen das Gelbe vom Schnabel wischen." Aber bald kam ein zweiter Bote mit der Nachricht, auch sein ältester Sohn sei entseelt. „Das ist zu viel!"nef er aus und die Thränen stürzten ihm aus den Augen. Mit der Wuth der Verzweiflung stürzte er sich in den Feind, den Tod suchend aber nicht findend. Dabei traf ihn der dritte Schlag: auch Kurfürst Moritz sei verwundet. Eben war der Sieg entschieden worden, da wurde Moritz von hinten von einer Kugel erreicht, die ihm m die Eingeweide fuhr. Man hob ihn vom Pferde und lehnte ihn an eine Weide, von wo er noch den nahestehenden Soldaten zurief die Feinde nachdrücklich zu verfolgen. Jetzt kam der alte kummerbelastete Heinrich. Beim Anblicke des verwundeten Freundes
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Moritz Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Moritz Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Moritz Moritz Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Augsburg Deutschland Braunschweig
180 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
warfen sie auch noch den Schreiber Fabricins, ein Werkzeug jener, der sich unter deitt Tische versteckt hatte, hinunter, eine Höhe von 60 Fuß. Aber brachen denn die Leute nicht Hals und Bein? — Sie fielen glücklicherweise auf einem Haufen Gemülle, und wankten mit gelähmten Gliedern nach Hause.*)
Die Stände konnten nun wohl denken, daß der Kaiser die eigenmächtige That bestrafen würde. Darum trafen sie schnell Vorkehrungen. Sie besetzten das Schloß mit ständischen Truppen, ernannten 30 Directoren, welche die Regierung führen sollten, nahmen alle Beamte in Eid und Pflicht und die Einkünfte in Beschlag; dann schrieben sie an den Kaiser und suchten ihr Verfahren bestmöglichst zu entschuldigen, aber zugleich warben sie Truppen und forderten die Schlesier, Mährer, Lausitzer, Oestreicher und Ungern auf, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen. Den Erzbischof von Prag, dön Abt von Braunau, viele andere Prälaten und die Jesuiten jagten sie aus dem Lande. Der Kaiser erschrak, und da er damals kränklich und überhaupt furchtsam war, so wollte er auf des Cardinals Clesel Rath lieber mit den Böhmen unterhandeln, als Gewalt brauchen. Aber dagegen setzte sich sein Vetter Ferdinand. „Gott selbst," sagte dieser, „hat die Böhmen mit Blindheit geschlagen, daß sie durch diese erschreckliche That zeigten, daß * ihr Betragen nicht aus Gott, sondern aus dem Teufel sei. Demnach halte ich dafür, daß nichts übrig bleibe, als zu den Waffen zu greifen."
2. Der unglückliche Kurfürst von der Pfalz, Friedrich V. Noch kein Jahr nach jener That auf dem Schlosse in Prag starb Kaiser Matthias (1619) und fand im Grabe die Ruhe, die er auf dem Throne nicht gefunden hatte. Er starb zu rechter Zeit, um noch größeren Uebeln zu entgehen; denn der Krieg hatte wirklich schon begonnen. Graf Thnrn schlug zwei kaiserliche Heere (Dampierre und Bouquoi), die nach Böhmen einrückten, zurück und siel in Mähren und Oestreich ein; allenthalben nahm ihn das Volk mit Freuden aus und erhob sich gegen den Kaiser; ja, Thurn drang bis Wien vor, wo sich Ferdinand befand, und belagerte es. Wirklich war Ferdinand in der mißlichsten Lage. Ueberall offene Empörung oder heimliches Mißvergnügen. Schon pfiffen die Kugeln der Böhmen durch sein Schloß, und, um seine Verlegenheit voll-
*) Das Zimmer des Prager Schlosses, in welchem dies geschah, ist bis heute ganz so gelassen, wie es damals war.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Clesel_Rath Ferdinand Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Matthias_( Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand
Unruhen in Prag. Friedrich von der Pfalz.
181
kommen zu machen, erschienen vor ihm 16 Abgeordnete der östreichischen Stände und verlangten mit drohenden Worten seine schriftliche Einwilligung zu ihrer Bewaffnung und zu einem Bündnisse mit den Böhmen. Ja, einer derselben, Andreas Thonradel, soll sogar so weit gegangen sein, ihn beim Knopfe seines Ramses zu fassen und zu rufen: „Nandel, gieb dich! du mußt unterschreibe!" — Da schmetterten plötzlich Trompeten auf dem Schloßhofe. Es waren 500 Cürafsiere von Dampierre, welche eingezogen waren, um Ferdinands Befehle zu vernehmen. Der Trompetenschall wirkte auf die Abgeordneten wunderbar. Sie beurlaubten sich in größter Schnelligkeit und kamen nicht wieder, und Ferdinand war erlöst, denn auch Thuru zog sich bald darauf von Wien zurück. Auch Ferdinand ist ein Beweis, daß man in keiner, auch noch so großen Verlegenheit verzagen muß, wenn man nur nach seiner besten Ueberzeugung handelt. Bald darauf wurde er zum deutschen Kaiser gewählt und hieß nun Ferdinand Ii. (1619—37).
Nur die Böhmen wollten ihn schlechterdings nicht als ihren König erkennen, setzten ihn förmlich ab und ihnen traten auch die Schlesier, Mährer und Lausitzer, selbst die evangelischen Oestreicher bei. Dagegen wählten sie den 23jährigen Kurfürsten von der Pfalz, Friedrich V., zu ihrem Könige. Zwar war er reformirt; aber sein Oheim war Moritz von Dramen und sein Schwiegervater König Jacob I. von England, und diese Verbindung empfahl ihn den Wählenden besonders. Anfangs besann er sich; die große Gefahr, in die er sich begeben sollte, schwebte seinem Geiste vor und manche Freunde warnten ihn. (Seine Mutier Juliane: „Ach, nun geht die Pfalz nach Böhmen!") Aber da trat seine Frau, Elisabeth, herein, welche der Eitelkeit, Königin zu heißen, nicht widerstehen konnte. „Wie?" rief sie, „du konntest dich vermessen, die Hand einer Königstochter anzunehmen, und dir bangt vor einer Krone, die man dir freiwillig entgegenbringt? Ich will lieber mit einem Könige Sauerkraut, als mit einem Kurfürsten Gebratenes essen." Solche Eitelkeit hat schon manche Frau unglücklich gemacht. Wird Elisabeth sie auch zu bereuen haben? — Auch sein Hofpre-diger Scnltetns redete zu feinem Gewissen: er solle doch nicht durch feine Weigerung mehr als eine Million evangelischer Glaubensgenossen ausopfern. Er nahm die Krone an und reiste nach Prag, wo er mit großem Pompe gekrönt wurde. Hoch schlug der eitlen Elisabeth das Herz vor Freude.
Indessen zog sich über dem neuen Könige und seinen Böhmen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Andreas_Thonradel Ramses Ferdinands Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Moritz Jacob_I._von_England Juliane Elisabeth
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian Philipp_Iii Philipp Johann_Georg_I. Johann Hofpredigers_Hoe_von_Hoheneck Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Maximilian Maximilian Sigismund Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
184 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
gebraucht wurden, so erlaubte ihm der Herzog, in die Dienste der Union zu treten, und diese schickte ihn nach Böhmen, wo er sich auch mit gewohnter Tapferkeit mit den Kaiserlichen herumschlug. Nach der Schlacht am weißen Berge und nach der Auflösung der Union setzte Mansfeld im Dienste des entflohenen Pfalzgrafen Friedrich den Krieg in Deutschland fort, zog mehrere Jahre umher und plünderte besonders die reichen geistlichen Länder aus. Bald war er hier, bald dort (Pfalz, Elsaß, Niedersachsen); und schlugen ihn auch einmal die Kaiserlichen, so entließ er seine Leute und trat mit ihnen plötzlich an einer andern Stelle wieder auf. So trieb er sich sechs Jahre umher, ohne selbst einen Pfennig mehr zu haben, als was ihm der Krieg verschaffte. Endlich entwich er, nachdem er von denf kaiserlichen Heere unter Wallenstein an der Elbbrücke bei Dessau geschlagen war, mit seiner Schaar nach Ungarn, um sich mit dem unruhigen Großfürsten von Siebenbürgen, Beth len Gabor, zu verbinden. Aber dieser hatte Geld verlangt und keine hungrigen Soldaten, und vertrug sich daher lieber mit dem Kaiser. Der tapfere Mansfeld verkaufte sein Heergeräth, entließ mit gerührtem Herzen seine alten Kriegskameraden und wollte nach Venedig und von da nach Holland reisen. Aber ehe er noch Venedig erreichte, wurde er unterwegs in Bosnien krank, und er, der so viel im Leben umhergeworfen war und jetzt mit neuen Entwürfen einem neuen Schauplatze zueilte, fand hier seinen Tod ganz unerwartet. Als ihm der Arzt eröffnete, daß er nur noch einige Stunden zu leben habe, ließ er sich seinen Waffenrock anlegen, den Degen umgürten und erwartete so stehend und gestützt auf die Schultern zweier Offiziere den Tod. So starb dieser eiserne Mann im 46. Jahre seines Lebens (1626).
Ein ähnlicher Mann war Christian von Braunschweig. Von jugendlichem Uebermuthe und von glühendem Hasse gegen die katholische Geistlichkeit getrieben, trat auch dieser Fürst für Friedrichs Sache auf, warb ein Heer und zog damit auf Mansfelds Art in Deutschland umher. Am liebsten plünderte er die Kirchen und Weinkeller der geistlichen Fürsten aus, und auf die Münzen, die er von dem geplünderten Silber prägen ließ, wurde die Umschrift gesetzt: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Während der flüchtige Kurfürst von der Pfalz länderlos umherirrte, verfochten Christian und Mansfeld seine Sache, als wenn sie die ihrige wäre. Christian hatte, als er in Holland gewesen war, die vertriebene Kurfürstin Elisabeth kennen gelernt und gerührt von
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Gabor Christian_von_Braunschweig Friedrichs Christian Christian Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Mansfeld Deutschland Elsaß Niedersachsen Dessau Ungarn Mansfeld Venedig Holland Bosnien Friedrichs Deutschland Gottes Mansfeld Holland
186 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg/
als Kind, wurde dann von seinem Oheim erzogen und nach den Lehrsätzen der böhmischen Brüdergemeinde unterrichtet. Man weiß nicht, wie es gekommen, daß er bald danach den Jesuiten in Olmütz übergeben wurde, die ihn dem katholischen Glauben zuführten. Nachdem sein Unterricht vollendet war, ging er in Begleitung eines jungen, reichen böhmischen Edelmannes und eines gelehrten Mathematikers und Astrologen auf Reisen. Er besuchte- Holland, England, Frankreich, Italien, und hier blieb er einige Zeit in Padua, wo er sich besonders mit Sterndeuterei (Astrologie) beschäftigte; denn damals glaubte man noch, aus dem Stande der Gestirne künftige Schicksale vorhersagen zu können. Ein schlauer Sterndeuter, der seinen Ehrgeiz merkte, machte ihm weiß, daß er noch zu sehr hohen Ehren gelangen würde, was freilich auch nachher zufällig eintraf. Dann ging er unter die Soldaten, machte einige Züge gegen die Türken mit, schloß sich bei dem Bruderzwiste zwischen Kaiser Rudolph Ii. und Matthias dem letztem an, und heirathete nach dem Frieden eine alte reiche Wittwe, Lucretia von Landeck, die nach vier Jahren starb und ihn dadurch, 31 Jahre alt, zum Erben eines ungeheuren Vermögens machte. Ein Jahr vor dem Ausbruche des dreißigjährigen Krieges zog er mit einem auf eigene Kosten geworbenen Regiments unter dem damaligen Erzherzog Ferdinand gegen die Venetianer, und da er sich sowohl durch Tapferkeit als durch Freigebigkeit gegen seine Offiziere, welche offene Tafel in seinem Zelte fanden, auszeichnete, so wurde er nach seiner Rückkehr vom Kaiser sehr ausgezeichnet. Er wurde zum Oberst ernannt, in den Grafenstand erhoben und erhielt den Kammerherrnschlüssel. Beim Ausbruch der böhmischen Unruhen erklärte er sich mit Eifer für die Sache des Kaisers und ließ seinen Vettern, die im böhmischen Heere dienten, sagen: er wolle sie dafür mit Prügeln und Ruthen tractiren. Abwechselnd lebte er auf seinen Gütern in Mähren ^nd Böhmen, in Prag und in Wien, wo er durch Aufwand die Augen aller auf sich zog, besonders nachdem er durch Ankauf vieler Güter der Geächteten sein Vermögen sehr vermehrt hatte. Auch nahm er an -dem Kriege lebhaften Antheil und stand zur Zeit der Schlacht am weißen Berge in Ungarn gegen Bethlen Gabor. Er vermählte sich mit der schönen Tochter des Geheimeraths Graf Harrach, der ein Liebling des Kaisers war, wurde bald darauf in den Fürstenstand und schon ein Jahr später zum Herzog von^Friedland erhoben. Seine Residenz nahm er in Gitschin. Jetzt machte er dem Kaiser
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph_Ii Matthias Lucretia_von_Landeck Ferdinand Ferdinand Gabor Graf_Harrach
Extrahierte Ortsnamen: Olmütz Holland England Frankreich Italien Padua Prag Wien Ungarn Gitschin
Albrecht von Wallenstein.
187
den erwähnten Vorschlag. Ferdinands Räche meinten, man könne ihn ja mit 20,000 Mann den Versuch machen lassen. „Nein!" rief Wallenstein, „das kann ich nicht! die getraue ich mir nicht zu unterhalten; wohl aber 50,000 Mann." — „Ihr wundert euch!" fuhr er fort. „Seht, mit 50,000 Mann kann ich überall Gesetze vorschreiben, und die gesammten Lebensmittel einer Provinz stehen mir zu Gebote. So ist es nicht mit 20,000, die manchmal bitten müssen, wo jene befehlen." Das sahen die Räthe ein, und der Kaiser gab ihm nicht nur die gesuchte Erlaubniß, sondern auch das Recht, alle Offizierstellen zu vergeben. Nun ließ er die Trommel rühren, und von allen Seilen strömten ihm Menschen zu; denn an müßigem Volke fehlte es nirgends, besonders damals, wo schon so manche Gegend verwüstet war, und wie gut es sich in Wallensteins Lager leben ließ, war ja schon bekannt. In kurzem hatte er mehr als 20,000 Mann beisammen, und wie er vorrückte, wuchs der Haufe wie ein rollender Schneeball an. Zuerst ging er auf Niedersachsen los und traf am Harze mit Tilly zusammen. Beide hätten nun zusammen handeln sollen, aber dazu war jeder zu stolz; keiner wollte von dem andern Befehle annehmen, und so trennten sie sich nach nur kurzem Beisammensein. Zuerst ging Wallenstein (1626) gegen den Grafen Mansfeld, der bei Dessau über die Elbbrücke gehen wollte. Hier erwartete Wallenstein den Grafen hinter schnell aufgeworfenen Schanzen und schlug ihn, da er stürmte, mit großem Verluste zurück. Er verfolgte ihn dann durch Schlesien bis nach Ungarn, von wo Mansfeld, wie schon oben erzählt, zu Bethlen Gabor entwich. Im folgenden Jahre trieb Wallenstein die feindlichen Truppen aus Schlesien, unterwarf die Provinz dem Kaiser wieder, wandte sich nun gegen den Hauptfeind, den König von Dänemark, Christian Iv., der an der Spitze der niedersächsischen Kreisstände stand und schon von Tilly bei Lutter am Barenberge aufs Haupt geschlagen war, und jagte ihn vor sich her. Demüthig bat dieser um Frieden, erhielt aber eine verächtliche Antwort, und binnen wenigen Tagen hatte Friedland Schleswig und Jütland mit seinen Soldaten überschwemmt, und Christian mußte froh sein, daß er ihm nicht nach seinen Inseln folgen konnte. Hätte Wallenstein nur Schiffe gehabt! So blickte er ihm nur wüthend nach, und soll vor Zorn gar glühende Kugeln ins Meer haben feuern lassen. Das alles geschah durch ihn allein, während der alte Tilly in einem Winkel von Deutschland ihm zusehen mußte. Und wie fürchterlich hausten
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Ferdinands Tilly Gabor Christian_Iv. Tilly Christian Tilly
264 Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland.
Eugen war betritt glücklicher, daß er sich fast ohne Unterbrechung in der Gunst seiner Monarchen erhielt und von Allen hochgeschätzt würde. Er starb 1736.
104. Leopold I., 1657—1705. — Joseph I., 1705—1711. — Karl Vi., 1711—1740.
Wir haben oben beim breißigjährigen Kriege gesehen, daß Ferbinanb Ii. 1637 gestorben war. Sein Sohn Ferbinanb Iii., ein wackerer und nicht so nnbnlbsattter Mann wie sein Vater, war biesem gefolgt. Das wichtigste Ereigniß unter seiner Regierung war der westphälische Friebe, von dem wir bereits gesprochen haben. Ihm folgte (1657) sein Sohn Leopolb I., ein stolzer und träger Herr, dem die Ruhe über alles ging; und boch stttb wenige Regierungen so unruhevoll gewesen als die seinige: balb mußte er mit bett Franzosen, balb mit bett mächtig ottbringettben Türken Krieg führen. Er selbst aber nahm keinen großen Theil baran und überließ die Sorge lieber seinen Günstlingen.
Wenn sonst ein Kaiser mit bett deutschen Fürsten etwas zu besprechen hatte, so berief er einen Reichstag. Das geschah auch unter Leopolb 1663, welcher sie nach Regensburg berief, um sie zu bewegen, ein Heer gegen bte Türken aufzustellen. Aber sie kamen nicht selbst, sonbern schickten Gesanbte, und ba so viel zu berathschlagen war und der Stoff sich immer mehr häufte, so würde enblich beschlossen, daß von nun an ein fortbauernber Reichstag in Regensburg fein sollte. So ist es auch bis zum Jahre 1806, wo das beutj'che Reich ausgelöst würde, geblieben.
Daß der länbersüchtige Ludwig Xiv. mehrere Kriege mit seinen Nachbarn, also zum Theil auch mit Dentschlanb, angefangen habe, ist schon erzählt worben. Immer kamen die Deutschen babei zu kurz, theils weil es an der gehörigen Einigkeit und dem gegenseitigen Vertrauen fehlte, theils weil sie sich bte Franzosen jeberzeit zuvorkommen ließen; benn währenb die Deutschen noch in Regensburg überlegten, hatten die Franzosen bereits gehanbelt . Dringenber war für Leopolb selbst uttb seine Erblänber der wilbe Anbrang der Türken. Mehrmals waren sie schon in Ungarn zurückgeschlagen worben, als sie 1683 ihren Anfall mit größerer Kraft als vorher erneuerten und bis Wien vorbrangen. Die un-zufriebenen Ungern unter Gras Emmerich von Tökeli schlugen sich zu ihnen, Leopolb mußte eilig feine Resibenz verlassen, und
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Eugen Leopold_I. Leopold_I. Joseph_I. Karl_Vi Karl Leopolb_I. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Regensburg Regensburg Regensburg Ungarn Wien