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gegen dessen weltliche Herrschaft Arnold von Brescia (spr. Breschia) die Römer aufreizte, brauchte seine Hilfe, wurde freilich bald sein gefährlichster Feind. 3) In Unteritalien hatten die Normannen nach und nach ein unabhängiges Reich aufgerichtet. Friedrich machte eine Reihe Römerzüge. Auf dem ersten bekam er die Kaiserkrone und lieferte dafür Arnold dem Scheiterhaufen aus. Auf dem Rückweg sperrte ihm in der Veroneser Klause ein Ritter Alberich den Weg und forderte Lösegeld. Otto von Wittelsbach rettete ihn aus dieser Not, indem er auf schwierigen Kletterpfaden in das Felsennest eindrang und Alberich samt seinen Genossen gefangen nahm. Auf dem zweiten brachte er zuerst das trotzige Mailand zur Unterwerfung und ließ dann die kaiserlichen Rechte zusammenstellen. Gegen diese Ansprüche erhoben sich die lombardischen Städte, voran Mailand, und mit ihnen verband sich der kraftvolle Papst Alexander Iii. (1159—1181), den Friedrich gar nicht anerkannte. Mailand wurde nach langer Belagerung (1162) zur Übergabe gezwungen und zerstört. In vier Ortschaften, zwei Meilen entfernt, mußten sich die Einwohner ansiedeln. Erschreckt unterwarfen sich die anderen Städte und erkannten die kaiserlichen Vögte (Podesta) an. Friedrich schien völlig gesiegt zu haben. Da aber die lombardischen Städte mit ungerechter Willkür unterdrückt und mißhandelt wurden, ohne bei Friedrich Recht zu finden, vereinigten sie sich zu einem lombardischen Städtebund. Friedrich nahm zwar auf seinem vierten Zuge Rom ein, verlor aber durch eine Pest fast sein ganzes Heer und mußte Italien fluchtartig verlassen, während die Lombarden ihm zum Hohne die Festung Alessandria bauten. Damals geriet der Kaiser selbst in Susa in große Gefahr. Etliche verschworen sich, ihn zu ermorden. Da legte sich Hartmann von Siebeneichen in sein Bett, während der Kaiser floh. Den treuen Ritter entließen die Feinde, als sie den Betrug merkten, ungekränkt. Als Friedrich im Jahre 1174 seinen fünften Zug antrat, ließ ihn in der Stunde der Entscheidung sein Jugendfreund Heinrich der Löwe im Stich, obgleich Friedrich auf einer persönlichen Zusammenkunft dem stolzen Herzog sich zu Füßen warf und ihn um Hilfe anflehte. So mußte Friedrich mit ganz ungenügenden Streitkräften
1176. (nur etwa 4000 Mann) die Schlacht bei Legimno (1176) annehmen, in der er völlig geschlagen wurde. Darauf gab er den Kampf auf
1177.und schloß 1177 in Venedig Frieden mit dem Papst Alexander Iii. und einen Waffenstillstand mit den lombardischen Städten, der sechs Jahre daraus in Konstanz in einen Frieden verwandelt wurde. Fortan ruhte in Italien der Waffenstreit. Nach der Unterwerfung Heinrichs des Löwen machte Friedrich noch einen sechsten, friedlichen Zug nach Italien und vermählte in Mailand seinen Sohn Heinrich mit Constanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien und Sizilien. So schien der höchste Glanz für fein Haus erreicht.
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eine Vereinigung der streicher und Russen verhindern wollte,
scheiterte namentlich durch den khnen Handstreich des Generals ^Laudon. der einen aus 4000 Wagen bestehenden Transportzug im Engpa von Domstadtl berfiel und wegnahm. Dagegen wandte sich der König nun gegen die Russen, welche Preußen besetzt hatten und unter Fermor langsam unter entsetzlichen Kriegsgreueln bis Kstrin vorgedrungen waren und es in Brand geschossen hatten, und brachte ihnen am 25. August bei Zorndorf (nordstlich von Kstrin) eine blutige Niederlage bei. ^Seydlitz.
hatte das Beste gethan. brigens wurden die Russen trotz der entsetzlichen Schlchterei sie hatten von 50 000 der 20 000 verloren nur eine Viertelmeile zurckgedrngt, zogen aber bald darauf ab. Die ftre ick er. jetzt von Daun gefhrt, hatten mittlerweile ihre Ubermacht gegenber demlwigen, nur sehr vor- 0 sichtigen Arinzen Heinrich, kaum benutzt. Als sich nun aber .
Fnedrich mit seinen 30 000 Mann bei Hochkirch trotz aller War- -
jungen in ungnstigster Stellung dem berlegenen Marschall mit ^ . S seinen 65 000 Mann gegenber lagerte, zog er sich am 14. Okt.
eine schwere Niederlage l9000 Mann, 101 Geschtze) zu, die nur Daun gar nicht zu benutzen verstand. Friedrich reinigte dennoch Schlesien vom Feinde, und Daun mute in Bhmen berwintern. Im W. hatte Ferdinand von Braunschweia den un-shigen Grafen (Slertubal il6ef"ben hem^urckgetrie^en und bei besiegt. Die Franzosen leisteten hier trotz ihrer Menge bis zum Jahresschlu nichts.
1759, das unglcklichste Jahr. Russen und streicher wollten 1759. r endlich zusammenwirken. Der Diktator" Wed^I, den Friedrich , den Russen entgegenschickte, um sie vor der Ankunft der streicher zu ' * ' schlagen, wurde selbst bei g&3l geschlagen. Zu den 60 000 Russen unter Soltikow und Fermor stieen 19 000 streicher unter Laudon und Haddik. Gegen das vereinigte eer erlitt Friedrich mit seinen 48 000 Mann am 12. Augustbef Kunersdorf stlich von Frankfurt a. d. Oder seine schwerste Niederlage. Laudon gebhrte -v-, die Ehre des Tages. Friedrichs Heer war fr den Augenblick ver-mchtet; von 48 000 Mann hatte Friedrich in der folgenden Nacht Wrh 3000; er dachte ernstlich an Selbstmord. Bald fate er sich wieder .
und hatte schnell wieder ein Heer beisammen. Soltikow weigerte sich Berliy anzugreifen, ehe die streicher zweimal gesiegt htten,
und zog sich im Herbst hinter die Weichsel zurck. Maun that nichts Entscheidendes. Immerhin hatte erldesden in seine Ge-walt gebracht und konnte im November noch das Korps des Generals Filii, der gegen seine Rckzugslinie geschickt worden war, 13 500 Mann stark, bei Maren vernickten. Der Sden Sachsens blieb in ^-auns Hnden. Im W. hatten die Franzosen unter Marschall von Broglie (spr. Brolj od. Broj) Frankfurt a. M. eingenommen
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Extrahierte Ortsnamen: Engpa Daun Hochkirch Daun Frankfurt Friedrichs Sachsens Frankfurt
rr:
ff-mcps-
386
wurde in der Kriegsschule zu Brierme-und zuaarisausgebildet, wober er sich besonders gemichtlichen iinfmot^ematijchen Btubmimbmete, domn Artillerielieutenant in Valence. lang ging er nur mit der Be-
freiung Corsica's von dem gehaten Frankreich um; auch noch m den ersten Jahren der Revolution war sein Ehrgeiz nur aus Corstca ge-richtet. Erst im Jahre 1793 machte er etne ichroffe Wendung von der corsischen Nationalpartei unter Paoli, der er bisher mit Leiden-schast angehrt hatte, aus die Seite der Machthaber der Republik. Bei der Belagerung des ausstndischen und von den Englandern besetzten Tonlon that er das Beste und rckte dasr vom Arullenehauptmamt
^Brigadegeneral vor (Dez. 1793). Der
Bruder sein Hauptgnner gewesen war, brachte ihn tn ^phr. Der 13 Benbtmtmk (5 Okt.) 1795, an dem ihm Barras die Nieder-werfnng des royalistischen Ausstandes bertrug, begrndete sein Gluck. Zuni Lohn erhielt er Mrz 1796 dm Oberbefehl ui^talien und ging dahin ab, nachdem er die Marqmse ^osephine geb. Tascher: de la $a-
aerie Witwe des 1793 guillotinierten Generals Beanharnais geheiratet
hatte' Bonaparte war ein Mann ohne sittliche Gre, voll kalter Ber-achtung aller unpraktischen Ideologie, ersllt von emem brennenden (Braeu dem der schrfste praktische Verstand, eme glnzende Regie-rungs- und Organisationsgabe und eine unvergleichliche Felbherrn^abe dienten. Durchglht von der sinstern, mamati^chen Poesie des Krim^ enoa er seine Truppen zu blinder Zuversicht aus smen. Strr^Wes ihnen 'Ehre Ruhm und Reichtmer als des Krieges hchste Ziele und wute auch das ganze Volk in einen Rausch der Selbstberhebung und Kriegslust hineinzureien."
Ronavarte shrte sofort das Heer, das im klglichsten^Zustand ml der Kste des ligurischen Meeres stand, von Sieg zu^Sieg C rckte von Savona der das Gebirge nach Norden, einer
Reibe siegreicher Gefechte (bei 'Montenottc, Millefimo u. f. w.) ^e verzettelten streichischen ^l^^en ^ppm und ^ang den König Won Sardinien zum Frieden. Anch die Herzoge vo Parma und Modena, sowie spter der toj.
m^kssen ^Geldzahlungen, mit der Likmng der notigen formte, von Gemlden und andern Kunstgegenstanden erkauseli. Nach der Hrwzmung der A d habr cke bei b x^ ^ ein: di^Lombardei war befreit", ms sie tmt 20 "ef
Kunstschtzen bezahlen mute. Dem Direktorium leuchtete diese
Kriegfhrung, bei der eine Million um ^ a"bere 9n*
fehr ein. Nur Mantua gehrte noch den Ostreichern. Als^ur^ftr von Tyrol aus die Zurckeroberung der Lombardei versuchte,^wurd er zuerst bei Castiglioye, dann bei M.um auf Hupt ge-schlagen und m Mantua^ eingeschlossen Nun versuchte Alvinc den Entsatz, wurde aber im November bei Argali/ F. 1797 bei jfiimili geschlagen, worauf . im'j^ie kapituliere mute. Dann drang Napoleon, das entmutigte streichifche Heer unter dernim^^Karl zurckdrngend.
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Extrahierte Personennamen: Tascher Millefimo Alvinc Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Valence Frankreich Corstca Savona Sardinien Modena Mantua
Schlacht bei Hohenfriedberg.
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seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Tilly. Wallenstein.
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ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
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Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Tilly Tilly Ferdinand Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Waldstein
Wilhelm der Eroberer.
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Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen.
Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!"
Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Eduard_1066 Eduard Harald Mercia Kent Harald Harald Harald Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Englands England England England
158 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
Sie schlossen die Thore, um ihn nicht eher fortzulassen, und da er dennoch sich der Forderung weigerte, machten die Bürger die Geiseln mit Gewalt frei und wollten ihn noch während der Nacht überfallen und gefangen nehmen oder gar ermorden. Zu seinem Glück warnte ihn sein Hauswirth; dieser verschaffte ihm schlechte Kleider, in denen der Kaiser entfloh. Statt seiner legte sich ein treuer Ritter, Hartmann von Siebeneichen (in Tirol), der ihm ähnlich sah, ins Bette. Die ins Zimmer eindringenden Bürger fanden ihn, entließen ihn aber ungekränkt.
Indessen verstärkten die Städte der Lombardei ihren großen Lombardenbnnd, dem Alexander durch seinen Beitritt die Weihe aufdrückte, und die neue Festung, welche sie erbauten, nannten sie nach dem Papste Alessandria.
Erst nach einer siebenjährigen Rüstung konnte der Kaiser (1174) seinen fünften Römerzug unternehmen. Er zog mit einem furchtbaren Heere über die Alpen und hätte die Lombarden wohl bezwungen, wenn sie sich ihm im freien Felde entgegengestellt hätten. Aber sie blieben weislich hinter ihren Mauern und dadurch wurde Friedrich genöthigt, Zeit und Kräfte durch langweilige Belagerung zu zersplittern. Endlich hoffte er, seine Feinde durch einen Hauptschlag zu Boden zu schmettern — da erhielt er die ihn erschütternde Nachricht, daß sein mächtiger Vasall, Heinrich der Löwe, plötzlich aufgebrochen wäre, um, ohne Abschied, nach Deutschland zurückzukehren. Sogleich reiste ihm Friedrich nach, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Er traf ihn am Comersee oder in Chiavenna, *) warf ihm seine Untreue vor und suchte Alles hervor, wodurch er glaubte, seinen Entschluß erschüttern zu können; aber vergebens! Heinrich, obgleich erst 46 Jahre alt, gab vor, er sei für die Kriegsbeschwerden schon zu alt, fei des Krieges satt und habe zu Hause mit der Regierung seiner Länder zu thun. Der eigentliche Grund war aber vielleicht der alte Haß der Welfen gegen die Ghibellinen. „Bedenke," rief Friedrich, „daß ich dir nie etwas verweigert habe, und du könntest jetzt zurücktreten, wo die Ehre der Deutschen, der Ruhm deines Kaisers und der Preis meines ganzen Lebens auf dem Spiele steht?" Da Heinrich auch jetzt noch unbeweglich blieb, sprang der Kaiser auf und warf sich, seiner Hoheit vergessend, vor seinem Vasallen nieder, dessen Kniee flehend umfassend. Aber auch
*) Als Ort dieser Zusammenkunft wird auch Partenkirchen in Südbaiern angegeben.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Siebeneichen Alessandria Deutschland Comersee Chiavenna
270 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Türken.
die Griechen sich der römischen Kirche unterwerfen wollten. In seiner Angst war zwar der Kaiser dazu bereit, aber das griechische Volk mißbilligte die Bereitwilligkeit desselben, und so ließ sich auch der Papst nicht erweichen.
Damals war in Ungarn Sigismund (nachmals deutscher Kaiser) König. Es war nämlich 1301 der alte Königsstamm (der arpadische) mit Andreas Iii.*) ausgestorben. Die Ungern, die damals noch das Wahlrecht hatten, wählten einen Urenkel Karls von Anjou, Karl Robert, der mit dem erloschenen Hause verwandt war. Da aber auch dieser neue Stamm mit dessen Sohne, Ludwig dem Großen (1382) ausstarb, so bestieg der Eidam desselben, Sigismund, der Luxemburger, den ungarischen Thron.
Sigismund, der durch die Türken zunächst bedroht war, brachte ein Heer zusammen, zu dem sich aus Lust an kriegerischen Abenteuern der oben genannte (1419 bei Monterean gefallene) Herzog Johann der Unerschrockene von Burgund und andere französische Ritter gesellt hatten. Die Franzosen hatten übermüthig geprahlt, sie könnten mit ihren Lanzen den Himmel, wenn er einfallen wollte, stützen. Als sie aber mit den Türken (1396) in der Schlacht bei Nikopolis (an der untern Donau) zusammentrafen, erlitten sie eine fürchterliche Niederlage. Unter den Gefangenen war auch Herzog Johann, der sich durch ein schweres Lösegeld loskaufen mußte. Sultan Bajesid oder Bajazeth ließ 10,000 Gefangene niedermetzeln.
Dieser Sieg hätte den Türken Ungarn und wer weiß wie viele europäische Länder geöffnet, hätten sie nicht auf einer andern Seite Beschäftigung erhalten. Es war unter den Mongolen ein neuer großer Eroberer aufgestanden, Timnrlenk, gewöhnlich Ta-merlan genannt. Er stürzte den Chan von Dschagatai, seinen Schwager, und ließ sich selbst zum Anführer aller Mongolen ausrufen. In Samarkand schlug er seinen Sitz auf und von hier aus unternahm er während einer mehr als dreißigjährigen Herrschaft den Umsturz aller aus dem alten Mongolenreich entstandenen Dynastien; in Hindostan drang er bis Delhi verwüstend vor; im Norden aber beugten sich vor ihm Tnrkestan und die sibirischen Wüsten jenseits des Jrtisch; im Nordwesten das Kiptschack und der russische Czar.
*) Er war der Gatte jener Königin Agnes, der Tochter Kaiser Albrechts I., die gegen die Mörder ihres Vaters so wüthete.
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Iii Karls_von_Anjou Karls Karl_Robert Karl Ludwig_dem_Großen Ludwig Sigismund Sigismund Johann Johann Johann Bajesid Agnes Albrechts_I. Albrechts_I.