Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Römer Krieg geführt hatten, um ihr Gebiet zu verteidigen, nahmen sie als Vorwand zum 3. Kriege. Ängstlich baten die Karthager um Schonung, ja sie lieferten den mächtigen Feinden Schiffe und Waffen aus, um Frieden zu behalten. Die Römer aber kannten kein Erbarmen. Als die Karthager wehrlos waren, stellten sie die entsetzliche Forderung: „Baut euch im Innern des Landes, fern vom Meere an. Denn Karthago muß zerstört werden."
Doch die Karthager wollten lieber mit ihrer Vaterstadt im Kampfe untergehen, als in diese Schmach willigen. Mit verzweifelten Anstrengungen rüsteten sie sich zur Gegenwehr. Häuser wurden niedergerissen und aus den Balken Schiffe gebaut. Alles Metall wurde zu Waffen umgeschmiedet. Die Weiber gaben ihr langes Haar zu Bogensehnen her. Mit Löwenmut wurden zwei Jahre lang alle Angriffe der Feinde zurückgeschlagen. Aber im dritten Jahre drangen die Römer unter dem jüngeren Scipio in die Stadt, gewannen unter furchtbarem Blutvergießen eine der engen Straßen nach der andern, plünderten die Häuser und steckten sie in Brand. Siebzehn Tage hindurch wüteten die Flammen — da war das einst so reiche, mächtige Karthago ein wüster Schutthaufen (146).
Karte Iv. Zu dieser Zeit besaßen die Römer außer Italien 9 Provinzen: Sizilien, Sardinien und Korsika, das diesseitige Spanten, das jenseitige Spanien, Gallien diesseit der Alpen (Oberitalien), Macedonien, Griechenland (Achaja), Asien (das westliche Kleinasien) und Afrika (karthagisches Gebiet). —Die K imb ern wanderten aus der kimbrischen Halbinsel (Jütland) aus, die Teutonen wahrscheinlich aus dem Mecklenburgischen. — Aquä S e $ t i ä (Aix) zwischen der unteren Rhone und den Seealpen. — Weg der Kimbern: das Etschthal hinab, den Po auswärts, zur Schlacht bei Vercella (Karte Hi).
1. Roms Weltherrschaft und Sittenverderbnis. — Die römische Macht würde noch weiter ausgebreitet. Mocebonien und Griechenland, Kleinasien und Spanien gehorchten dem gewaltigen Herrschervvlke. Doch die alte Sitteneinfalt ging den Römern dabei verloren. Mit den Schätzen aus den vielen eroberten Ländern kehrten auch alle Sünden und Laster in Rom ein. Hatten die alten Feldherren, wenn die Kriegsarbeit ruhte, sich nicht gescheut, hinter dem Pfluge herzugehen und selbst ihre Felder zu bestellen, so schwelgten jetzt ihre Nachkommen in grenzenloser Üppigkeit. Der Ackerbau verlor sein Ansehen und wurde Sklaven überlassen. Niemand wollte mehr arbeiten, jeder nur genießen. Diejenigen, welche hohe Ämter im Staate erlangten, bereicherten sich bei der daraus folgenden Verwaltung einer Provinz, bauten Paläste und erwarben herrliche Landgüter. Viele vom niederen Volke verkauften Häuser und Grundstücke, gerieten in Dürftig-
21. Marius und Sulla.
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Extrahierte Personennamen: Scipio Scipio Marius Marius Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Karthago Sizilien Sardinien Korsika Spanien Gallien Oberitalien Macedonien Griechenland Achaja Asien Kleinasien Afrika Mecklenburgischen Griechenland Kleinasien Spanien Rom Dürftig-
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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wegen. „Unzählbar," prahlten diese vor dem Westgotenkönig, „sind die Bewohner Horns, beherzt und in den Massen wohlgeübt." Rlarich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen!" Und er forderte, daß ihm alles ausgeliefert werde, was Rom an Gold, Silber und kostbarern Geräte besaß, „was willst du uns denn übrig lassen?" fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben," lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen; mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Schonung, und Riarich mit seinen Westgoten zog ab. Rber im folgenden Jahre kehrte er wieder, und im nächsten zum drittenmal, eroberte und plünderte Rom (410). Mit Beute beladen brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da ereilte ihn der Tod in der Blüte seiner Jahre. Die Goten begruben ihren König in großartiger Weise. Sie leiteten den Fluß Busento ab, mauerten in dem trockenen Bett ein Grab aus und senkten den toten König mit der Rüstung auf seinem Streitrosse hinab. Dann bedeckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß wieder darüber, damit niemand erfahre, wo der große Riarich liege, und niemand seine Ruhestätte störe. Der neue König führte das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und gründete dort ein großes Westgotenreich. Dieses breitete sich bald auch über Spanien aus und hat noch drei Jahrhunderte bestanden, bis es von den aus Rfrika stammenden Mauren zerstört wurde.
2. Geiserich. Gleich den Westgoten brachen andere deutsche Völker in das römische Reich ein; denn die Römer waren nicht mehr imstande, ihre weitausgedehnten Grenzen zu beschützen. Rußer Frankreich und Spanien gingen ihnen bald noch andere Provinzen verloren. Nicht einmal das Meer hemmte das Vordringen deutscher Völkerstämme. Nordafrika, das Land, wo einst Karthago als mächtige Handelsstadt geblüht hatte, wurde die Beute der Vandalen, die einst zwischen Weichsel und (Dder gewohnt hatten, von ihrem Könige Geiserich geführt, eroberten sich die Vandalen ein Reich in Rfrika (429). Wie vor 600 Jahren von Rom aus Zerstörung und Untergang über Karthago gekommen war, so unternahm jetzt der Vandalenheld von Rfrika aus einen Kriegszug nach Italien, viele Kostbarkeiten, die seit der Verheerung durch Riarich noch in Rom vorhanden waren, Bildsäulen und sonstige Kunstschätze in Tempeln und Palästen, wurden zu Schiffe gebracht und fortgeschleppt. Tausende der angesehensten
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
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den Jahre starb er, und sein Bruder Balduin wurde nun König von Jerusalem.
6. Das Königreich Jerusalem. — Das Königreich Jerusalem hatte harte Kämpfe mit den Ungläubigen zu bestehen. Vorzüglich brachten es die mohammedanischen Herrscher von Ägypten oft in große Bedrängnis. Zwar kamen ihnen von Zeit zu Zeit neue christliche Heere zuhilfe; aber die Not der Christen in Palästina wurde dennoch immer größer. Endlich eroberte der tapfere Sultan S a l ä d in von Ägypten die heilige Stadt und machte der christlichen Herrschaft ein Ende, nachdem sie 88 Jahre bestanden hatte.
22. Die Hohenstaufen.
1. Die Weiber von Weinsberg. — Den fränkischen Kaisern folgten Herrscher aus dem Hause der H o h e n -stausen auf dem deutschen Kaiserthrone. Das Haus führte diesen Namen von seiner Stammburg, die auf dem Hohen Staufen lag, einem Berge in Schwaben. Über ein Jahrhundert lang hat es regiert und dem deutschen Reiche sechs Kaiser gegeben. Der erste derselben war Konrabin. Gegen ihn empörte sich der stolze Herzog von Bayern. Doch der Kaiser siegte in der Schlacht bei dem Städtchen Weinsberg im heutigen Königreiche Württemberg. Nun konnte sich die kleine Feste nicht länger halten. Konrad, über ihren hartnäckigen Widerstand ergrimmt, hatte gelobt, die schwerste Strafe über ihre Einwohner zu verhängen. Da kamen Frauen aus der Stadt zu ihm ins Lager und baten demütig um Gnade. „Mit Weibern führe ich keinen Krieg," sprach der Kaiser; „sie mögen frei abziehen und von dem, was ihnen am liebsten ist, so viel mitnehmen, als ihre Schultern tragen können." Darauf öffneten sich am andern Morgen die Thore, und es erschien ein seltsamer Aufzug. In langer Reihe kamen die Weiber aus der Stadt, jede ihren Mann auf dem Rücken. Konrad lachte über die Klugheit der Frauen, und als seine Räte meinten, dies sei Betrug, und der Vertrag dürfe ihnen nicht gehalten werden, erwiderteer: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen und deuteln," und schenkte um
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4. Hannibal und Scipio.
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ehrte den mutigen Feind. Wie soll ich dich behandeln?" fragte er seinen Gefangenen. Knigliche lautete die stolze Antwort. Und Alexander verstand und ehrte diese Gesinnung, und aus dem erbitterten Gegner wurde Porus ein treuer Freund.
Noch weiter nach Osten wre der König gezogen, aber da weigerten sich seine Soldaten, und der unbesiegte König gab ihnen nach; er beschlo die Umkehr. Der Rckweg fhrte durch eine furchtbare Wste. Einmal wird fr den durstenden König ein Trunk Wasser aufgetrieben; aber als er sieht, da seine Tapfern nichts haben, giet er es aus, weil er nichts vor ihnen voraus haben wollte. Endlich gelangte man wieder nach Babylon. Nun entschdigten prachtvolle Feste die Soldaten fr ihre Mhen.
Um aus Mazedoniern und Persern ein Volk zu machen, verheiratete Alexander viele seiner Soldaten mit schnen Perserinnen, er selbst nahm eine Tochter des Knigs Darins zur Frau. Bald darauf hatte er den Schmerz, seinen geliebten Hephstion durch den Tod zu verlieren, und schon im folgenden Jahre (323) ergriff ihn selbst ein tdliches Fieber.
Er war noch nicht dreiunddreiig Jahre alt, als er, der das ge-waltige Perserreich erobert und griechische Sitte, Bildung und Kunst nach Asien gebracht hatte, starb.
4. Kannibal und Scipio.
An der Nordkste von Afrika lag die reiche und mchtige Stadt Karthago. Sie war von einer klugen Frau, namens Dido, gegrndet worden. Dido war nach Afrika aus Phnizien hergekommen und hatte von dem Könige hier die Erlaubnis erhalten, sich ein Stck Land aus-zusuchen, so groß wie eine Ochsenhaut. Sie hatte darauf eine Ochsen-haut in ganz fchmale Streifen geschnitten und mit diesen Streifen ein fo groes Stck Land umlegen knnen, da sie darauf eine Stadt bauen konnte, die sie Karthago nannte. Karthago lag am Mittelmeer und war durch seinen Handel, den es durch eine groe Kriegsflotte schtzte, sehr reich geworden. Die Karthager besaen auch Städte auf der Insel Sizilien. Da Sizilien ganz in der Nhe von Italien lag, wurden sie dadurch Nachbarn der Rmer, die ganz Italien sich unterworfen hatten. Die Nachbarn gerieten aber bald in Streit. Rom und Karthago haben drei blutige Kriege gefhrt, und schlielich ist im Jahre 146 vor Christi Geburt Karthago von den Rmern zerstrt worden.
Im ersten Kriege hatten die Rmer die Karthager ganz aus Sizilien vertrieben und Sizilien fr sich behalten. Dafr eroberten die Karthager
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Scipio Scipio Alexander Alexander Alexander Alexander Scipio Scipio
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Karthago Afrika Karthago Sizilien Sizilien Italien Italien Karthago Sizilien Sizilien
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die Kinder in großen Scharen nach dem Mittelmeere, um sich dort einzuschiffen.
Viele aber erlagen den Anstrengungen des Weges, andre sielen Seeräubern in
die Hände. Nur wenige kehrten, von ihrer Schwärmerei geheilt, in die Heimat
zurück. — Obwohl mehr als 6 Millionen Menschen ihr Leben für die Eroberung
des heiligen Landes dahin gegeben hatten, so konnte man sich doch nicht dauernd
den Besitz des Landes sichern. Jerusalem, Bethlehem u. a. eroberte Städte
gingen nach und nach wieder in die Hände der Türken zurück, 1291 mußten nach
dem unglücklichen Ausgange des siebenten Kreuzzuges auch Tyrns und Sidon,
die letzten „fränkischen" Besitzungen, abgetreten werden. Damit hatten die Kreuz-
züge ihr Ende erreicht.
2. Einfluß der Kreuzzügc auf die Kultur. Wenn durch die Kreuzzüge
ein äußerer Erfolg auch nicht erzielt worden ist, so sind sie doch für die Ent-
wicklung der europäischen Kultur von der größten Bedeutung gewesen. So wurde
z. B. der Ritterstand begeistert, sein Schwert dem Dienste Gottes zu widmen
und für die Ausbreitung des Evangeliums zu wirken (Ritterorden S. 42). Den
schönsten Gewinn aber trugen die Städte davon. In den fremden Ländern und
Städten lernte man fremde Sitten und Gebräuche, Künste und Gewerbe kennen.
Bald entwickelte sich nun auch in der Heimat das Gewerbe zu großer Blüte,
man fing an, mit fernen Ländern Handel zu treiben, und so gelangten die Bürger
in den Städten bald zu großem Wohlstände. Auch für die Bauern waren die
Kreuzzüge nicht ohne heilsame Folgen, indem sie ihnen Gelegenheit gaben, ibre
Freiheit und Selbständigkeit zu erlangen.
(5. Friedrich I. (Barbarossa.) 1152—1190.
1. Abstammung und Persönlichkeit. Friedrich stammte aus dem Hause
der Hohenstaufen. Er war ein gar stattlicher Held, mit blauen Augen und
hellblondem, lockigem Haar. In allen ritterlichen Künsten wohlgeübt, war er
noch als Greis kräftig wie ein Jüngling. Demütige Bitte fand leicht bei
ihm Gehör, und den Armen teilte er oft mit eigner Hand Almosen aus.
Seines rötlichen Bartes wegen nannten ihn die Italiener „Barbarossa" d. h.
„Rotbart".
2. Kaiser und Papst. Friedrich wünschte mit dem Papste in Frieden zu leben;
denn in der Einigkeit zwischen Kaiser und Papst sah er das Heil der Christenheit.
Als der Papst in Rom durch Aufruhr aus der Stadt getrieben wurde, eilte ihm
Friedrich deshalb zu Hilfe. Bei der Zusammenkunft aber führte er dem Papste das
Pferd nicht am Zügel und hielt ihm beim Absteigen nicht den Steigbügel, wie es
Herkommen war. Darob zürnte ihm der Papst. Friedrich fügte sich auch diesem
Wunsche, und beide zogen nun vereint in Rom ein. Bald nachher krönte ihn der
Papst zum Kaiser. Das Volk in Rom aber wollte ihn zwingen, sich erst das
Kaiserrecht zu erkaufen. Doch Friedrich erzwang es sich mit den Waffen und gab
„Eisen statt des Goldes".
3. Mailands Zerstörung. Einige Jahre später mußte der Kaiser abermals mit
seiner Heeresmacht nach Italien ziehen; denn Mailand und andre Städte Nord-
italiens weigerten sich, die Oberhoheit des Kaisers anzuerkennen. Als dann gar die
stolzen Mailänder den Brief des Kaisers, worin er sie zur Ordnung ermahnte, mit
Füßen traten, sollte ihre Stadt seine Zornesmacht fühlen. 2 Jahre lang aber
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Bethlehem Rom Rom Rom Mailands Italien Mailand