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2v Skandinavien: Dänemark, Schweden und
Norwegen.
Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe-
den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert denn auf den
14,000 Quadratmeilen dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa
7vs Mll. Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und be-
kennen sich zur evangelischen Religion.
Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutsch-
land und begreift in sich die große Halbinsel Züttland, die dänischen
Ostseeinseln, die Faröerinseln und Island im atlantischen Ocean.
Drei Meerengen führen aus der Nordsee in die Ostsee: der
kleine Belt (zwischen Schleswig und der Insel Fünen) — der
große Belt (zwischen Fünen und der Insel Seeland) — und der
Sund (zwischen Seeland und Schweden). Der große Meerbusen
zwischen Dänemark, Schweden und Norwegen heißt das Kattegat.
Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar
und der Handel nicht unbedeutend. — Die Haupt- und Residenzstadt
von Dänemark ist Kopenhagen, auf der Insel Seeland, eine große»und
schön gebaute Stadt, mit mehr als 156,000 Einwohnern.
Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige ver-
einigt, der in Stockholm residirt, umfassen die eigentliche stand ina-
vischehalbinsel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage
des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die
südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere
Küstenstriche an der Westseite sind bewohnt und angebaut. Hier wird
sehr sorgfältig Landwirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht ge-
trieben, ja einige der südlichen, durch hohe Gebirge geschützten Küsten und
Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen.
In den übrigen Theilen ist der Winter sehr lang und streng, der Sommer
dagegen sehr heiß und kurz, die Lust dabei rein und gesund.
In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler ent-
weder aus Sern von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil
des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte
seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüssen gleichen, ausge-
zackt. Wenn man zum Nord-Cap hinaufsteigt, sieht man die Tanne
an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeßliche, am
Boden mit weißem Moose bedeckte Fichtenw äld er, die dem Lappländer
und seinem Rennthier einen Winteraufenthalt darbieten; die Birke,
die gegen das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt das Reich
der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pflanzenleben still.
Die bebauten Ebenen des Nordens, in große Pachthöfe getheilt,
zeigen überall eine hohe Umzäunung von Felsstein-Mauern, die mit
Nasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit
breiten Gräben umzogen sind. Mitten in einem solchen weiten Umkreise
sieht Ulan auf einem öden, oft bäum- und gartenlosen Flecke, viereckige
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Ii
. Geographie.
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In dem sehr gebirgigen und infolge des durchlässigen Kalkgesteins meist
unfruchtbaren Gebiete konnte der Ackerbau nur wenig Verbreitung finden.
Wichtiger wurde die Viehzucht. Die Gebirgsbewohner sind vorwiegend Hirten-
völker. In den Küstengegenden und auf den Inseln spielen Wein- und
Olivenbau eine große Rolle. Wichtige Handelsstädte sind Saloniki
(110 000 E.) und Athen (115 000 ($.), dessen Vorhafen Piräus ist. Den
Verkehr der Küsten- und Inselbewohner vermittelt die Schiffahrt, die daher
eine große Bedeutung hat. Um den Schiffahrtsweg von der Ost- zur Westkilste
abzukürzen, wurde der Kanal von Korinth erbaut.
Sophienkirche. Hohe Pforte.
Blick von Enlata nach Süden.
Staatenbildung. Die gebirgige Natur der Balkan-Halbinsel, ihre Zer-
gliederung in einzelne, abgesonderte Landschaften bewirkte, daß sich viele
Staaten bildeten. Die Türkei, an deren Spitze der Sultan steht, be-
herrschte früher zwar die ganze Halbinsel; allmählich haben sich aber viele
Staaten wieder losgerissen, so das Königreich Rumänien, das Königreich
Serbien, das Fürstentum Montenegro, das Königreich Bulgarien und das
Königreich Griechenland. Bulgarien hat sich auch die türkische Provinz Ost-
rumelien einverleibt. Bosnien und Herzegowina gehören zu Österreich-
Ungarn. Die Insel Kreta erstrebt den Anschluß an Griechenland.
6*
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Ii
Geographie.
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Assam, Gewürze auf den Gewürz-Inseln, Zucker ans Java und den Philippinen,
Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Jute iu Bengalen und Hanf
auf den Philippinen. Bei diesem Reichtum Südasiens an Erzeugnissen konnte
der Handel lebhaft aufblühen. Die bedeutendsten Handels- und Hafen-
städte sind in Vorderasien Kalkutta (1100000 (i.), Bombay (750000 6.) und
Madras (460 000 E.), auf Ceylon Colombo (130 000 E.), in Hinterindien
Rangun (180 000 E.), Bangkok (200 000 E.) und die wichtige englische Handels-
stadt Singapore (150000 E.), auf Java Batavia (100000e.) und aus den
Philippinen Manila (270000 E.). Große Städte gibt es besonders noch in
26. Lötzlandschaft an einem Nebenflüsse des Hoangho. Der Lötz ist als Staub vom Winde
auf die Erasmatten mehr als 600 m mächtig ausgetragen, ha! die Gebirgszüge überdeckt und die einge-
ebnete Landschaft gelb gefärbt. Er verwittert in senkrechtem Absturz zu seltsamen Burgen. Türmen, Säulen
und Höhlen. (Die Talwande sind bis 150 m hoch.) Die mit Äckern bedeckten Terrassen bilden den Eingang
zu den Höhlenwohnungen. Unten im Tal wird Reisbau getrieben.
Vorderindien, z. B. Benares (230000 E.), die indisch-englische Krönungs-
stadt Delhi (200 000 E.) und Haidarabäd (430 000 E.).
Vorderindien ist vorwiegend von den Indern, die mit den europäischen
Völkern verwandt sind, die Malaiische Inselwelt von Malaien, Hinterindien
von Mischvölkern zwischen Mongolen und Malaien bewohnt.
Die Monsungebiete Ostasiens. Die Gebirgsketten des östlichen Tibet
strahlen nach So. und O. weit auseinander. Der Knenlnn hält die gerade
Richtung nach O. bei. Er bildet gleichsam das Rückgrat Ostasiens, zugleich
die Wasserscheide zwischen zwei großen Strömen, dein Jangtsekiang
(= Sohn des Ozeans) und dem Hoangho (= Gelber Fluß). Der Jangtse-
kiang tritt durch eine großartige Schlucht in das Chinesische Tiefland ein.
Hirts neues Reolieubuch. Geogrnphie.
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Extrahierte Ortsnamen: Assam Sumatra Bengalen Vorderasien_Kalkutta Bombay Madras Ceylon_Colombo Hinterindien
Rangun Bangkok Manila Benares Hinterindien Ostasiens Tibet Ostasiens
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Geschichte.
I
Kirchen, Klöstern und reichen Leuten gekauft werden konnten. Als man die
Kunst gelernt hatte, auf Holztäfelchen Bilder zu schnitzen ^Holzschneidekunst^,
benutzte man diese Täfelchen auch dazu, die geschriebenen Bücher mit Ab-
drücken von Bildern zu zieren. Bald schnitt man auch ganze Seiten der Schrift
in Holz und druckte sie auf Papier. Später kam Johann Gutenberg aus
Mainz auf den Gedanken, einzelne Schriftzeichen in Stübchen von Buchen-
holz ^Buchstabens zu schnitzen, diese zum Druck zusammenzustellen, mit Schwärze
zu bestreichen und nach dem Druck wieder auseinanderzunehmen. Diese be-
weglichen „Lettern" [littera = Buchstabes waren aber schwer in gleicher Größe
herzustellen und nutzten sich leicht ab. Deshalb kam man darauf, Lettern
aus Metall anzufertigen.
ö) Folgen der Verbreitung der Buchdruckerkunst. Nach und nach
wurden die geschriebenen Bücher verdrängt, weil man die gedruckten wegen
ihrer Deutlichkeit und Billigkeit gern kaufte. Die Kunst des Lesens fand
Eingang in Schulen und Häusern. Dadurch wurde die Bildung des Volkes
sehr gehoben.
3. Andre Erfindungen. In alter Zeit fuhr man mit den Schiffen meistens
nur an den Küsten entlang. Auf das offene Meer wagte man sich nicht;
denn die Schiffe waren zu klein, und man konnte sich auch nicht immer zurecht-
finden. Erst als man den Kompaß kennen und gebrauchen lernte, fuhr man
weiter ans das Meer hinaus. Angesehene und reiche Männer beteiligten
sich vornehmlich an den Entdeckungsreisen zur See. Die Zeit maß man
nicht mehr durch Sand-, Wasser- oder Sonnenuhren, sondern man erfand
die Rüderuhren, an denen man später noch das Pendel anbrachte. In
Nürnberg wurden um 1500 die Taschenuhren erfunden. Sie hatten an
sangs eine eiförmige Gestalt und wurden Nürnberger Eier genannt. Auch
das Spinnrad ist eine Erfindung des Mittelalters.
4. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Schon in alter Zeit kamen
ans Indien kostbare Waren, wie Seide, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen
und Edelsteine, nach Europa. Sie mußten auf dem weiten Landwege über
Syrien, Ägypten, Konstantinopel, Venedig und Genua nach Deutschland be-
fördert werden. Dies war sehr kostspielig, gefährlich und beschwerlich. Des-
halb suchte man eifrig einen Seeweg nach Ostindien. Besonders taten sich
dabei die Portugiesen unter dem Prinzen Heinrich dem Seefahrer hervor.
Als der Kompaß erfunden war, fuhren sie an der Westküste von Afrika immer
weiter nach Süden, bis Bartholomäus Diaz zuletzt an die Südspitze von
Afrika kam. Er nannte sie „Kap der Stürme". Als der König von Portugal
das hörte, rief er: „Nein! es heiße ,Kap der guten Hoffnnnch!" Im Jahre
1498 drang der kühne Seefahrer Vasco da Gama noch weiter vor, fuhr
eine Strecke an der Südostküste Afrikas entlang und kam über den Ostindi-
schen Ozean glücklich nach Indien. Von nun an konnten die Schätze des
Morgenlandes in großen Mengen zu Schiff nach Europa gelangen.
5. Entdeckung Amerikas. Weit wichtiger als die Auffindung des Seeweges
nach Ostindien war die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.
Er erwarb sich in seiner Jugend gründliche Kenntnisse in der Himmels- und Erd-
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gutenberg Johann Heinrich Heinrich Bartholomäus_Diaz Christoph_Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Nürnberg Ostindien Indien Europa Syrien Konstantinopel Venedig Genua Deutschland Ostindien Afrika Afrika Portugal Afrikas Ostindi- Indien Europa Amerikas Ostindien Amerikas
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Geschichte.
I
Kirchen, Klöstern und reichen Leuten gekauft werden konnten. Als man die Kunst gelernt hatte, auf Holztäfelchen Bilder zu schnitzen [Holzschneidekunst], benutzte man diese Täfelchen auch dazu, die geschriebenen Bücher mit Abdrücken von Bildern zu zieren. Bald schnitt man auch ganze Seiten der Schrift in Holz und druckte sie auf Papier. Später kam Johann Gutenberg aus Mainz auf den Gedanken, einzelne Schriftzeichen in Stäbchen von Buchenholz [Buchstaben] zu schnitzen, diese zum Druck zusammenzustellen, mit Schwärze zu bestreichen und nach dem Druck wieder auseinanderzunehmen. Diese beweglichen „Lettern" [littera == Buchstabe] waren aber schwer in gleicher Größe herzustellen und nutzten sich leicht ab. Deshalb kam man darauf, Lettern aus Metall anzufertigen.
b) Folgen der Verbreitung der Buchdruckerkunst. Nach und nach wurden die geschriebenen Bücher verdrängt, weil man die gedruckten wegen ihrer Deutlichkeit und Billigkeit gern kaufte. Die Kunst des Lesens fand Eingang in Schulen und Häusern. Dadurch wurde die Bildung des Volkes sehr gehoben.
3. Andre Erfindungen. In alter Zeit fuhr man mit den Schiffen meistens nur an den Küsten entlang. Auf das offene Meer wagte man sich nicht; denn die Schiffe waren zu klein, und man konnte sich auch nicht immer zurechtfinden. Erst als man den Kompaß kennen und gebrauchen lernte, fuhr man weiter auf das Meer hinaus. Angesehene und reiche Männer beteiligten sich vornehmlich an den Entdeckungsreisen zur See. Die Zeit maß man nicht mehr durch Sand-, Wasser- oder Sonnenuhren, sondern man erfand die Räderuhren, an denen man später noch das Pendel anbrachte. In Nürnberg wurden um 1500 die Taschenuhren erfunden. Sie hatten anfangs eine eiförmige Gestalt und wurden Nürnberger Eier genannt. Auch das Spinnrad ist eine Erfindung des Mittelalters.
4. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Schon in alter Zeit kamen aus Indien kostbare Waren, wie Seide, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen und Edelsteine, nach Europa. Sie mußten auf dem weiten Landwege über Syrien, Ägypten, Konstantinopel, Venedig und Genua nach Deutschland befördert werden. Dies war sehr kostspielig, gefährlich und beschwerlich. Deshalb suchte man eifrig einen Seeweg nach Ostindien. Besonders taten sich dabei die Portugiesen unter dem Prinzen Heinrich dem Seefahrer hervor. Als der Kompaß erfunden war, fuhren sie an der Westküste von Afrika immer weiter nach Süden, bis Bartholomäus Diaz zuletzt an die Südspitze von Afrika kam. Er nannte sie „Kap der Stürme". Als der König von Portugal das hörte, rief er: „Nein! es heiße ,Kap der guten Hoffnungm" Im Jahre 1498 drang der kühne Seefahrer Vasco da Gama noch weiter vor, fuhr eine Strecke an der Südostküste Afrikas entlang und kam über den Ostindischen Ozean glücklich nach Indien. Von nun an konnten die Schätze des Morgenlandes in großen Mengen zu Schiff nach Europa gelangen.
5. Entdeckung Amerikas. Weit wichtiger als die Auffindung des Seeweges nach Ostindien war die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Er erwarb sich in seiner Jugend gründliche Kenntnisse in der Himmels- und Erd-
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Nürnberg Ostindien Indien Europa Syrien Konstantinopel Venedig Genua Deutschland Ostindien Afrika Afrika Portugal Afrikas Indien Europa Amerikas Ostindien Amerikas
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Die Neue Zeit.
betrieb. Nicht weniger staunten die Mexikaner der die fremden Krieger und den Donner ihrer Kanonen. Cortez grndete die Stadt Vera Cruz und ver-brannte die Schiffe. Dann zog er nach der Hauptstadt Mexiko. Hier wurde er vom König ehrfurchtsvoll empfangen, lie sich einen Palast anweisen, den er sogleich zu einer Festung ausbauen lie, und nahm spter den König ge-fangen. Nun begann eine Reihe gefhrlicher Kmpfe, in denen Cortez durch List und Tapferkeit den Sieg errang. Nach zwei Jahren hatte er das ganze Reich erobert und wurde vom König Karl (Karlv.) zum Statthalter ernannt.
5. Eroberung von Peru. Pizarro, ein spanischer Abenteurer, kam nach Peru, dem von den Spaniern eifrig gesuchten Goldlande. Auch die Peruaner standen auf einer verhltnismig hohen Kulturstufe; sie lebten unter einem Inka (König) in Stdten und waren gebt in Gewerben, aber unkriegerisch. Damals war ein Thronstreit zwischen zwei Jnkas ans-gebrochen. Von beiden um Hilfe gebeten, lie Pizarro beide gefangen-nehmen und tten. Mit den Peruanern, die vor den Feuerwaffen eine aberglubische Furcht empfanden, hatte er leichte Arbeit. In dem eroberten Gebiete grndete er die neue Hauptstadt Lima und nahm die Verwaltung des Landes in die Hand. Aber nicht lange konnte er die Frchte seiner Verbrechen genieen; er fiel nach einigen Jahren einer Verschwrung spa-nischer Offiziere zum Opfer. Die spanische Herrschaft dehnte sich der den ganzen Westen und Sden Sdamerikas aus, während die Portugiesen Brasilien in Besitz nahmen.
. Folgen. Die Berhrung mit den Weien war fr die Rothute todbringend. Die das Schwert und das Blei der Feuerrohre verschonte, starben an ansteckenden Krankheiten, unter der Last der ungewohnten Fron-arbeiten und durch Selbstmord. Die wildesten und krftigsten Stmme wurden weiter in die Urwlder zurckgedrngt. Der menschenfreundliche Las Casas, Bischof von Mexiko, empfahl, statt der Indianer die strkeren Neger ans Afrika als Arbeiter zu verwenden: aber er mute es erleben, da daraus der grausame Sklavenhandel entstand, ohne da der Rck-gang der roten Rasse aufgehalten wurde.
Der Handel schlug neue Bahnen ein; die Bedeutung der italienischen Seestdte und der Hanse sank, die westlichen Lnder Europas wurden Hauptsitze des Seehandels.
Bisher unbekannte Bodenerzeugnisse fanden ihren Weg nach Europa und beeinfluten die Lebensweise und die Erwerbsttigkeit: Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao; feine Holzarten und Farbstoffe. Fr andere, bisher wenig verbreitete, war Amerika ein ergiebiger Boden: Baumwolle, Zucker, Kaffee. Aus den amerikanischen Minen wurden groe Massen von Gold und Silber herausgeholt und kamen alljhrlich in ganzen Schiffsladungen nach Spanien; dadurch verlor das Edelmetall an Wert, während die brigen Waren im Preise stiegen. Der Natur-, der Erd- und der Vlkerkunde erffneten sich neue Forschungsgebiete.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Cortez Karl_(Karlv. Karl Pizarro
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Peru Peru Lima Brasilien Mexiko Afrika Europas Europa Amerika Spanien