Heringsfang.
geweide heraus. Dann werden die Heringe ausgewaschen und mit Seesalz in
Tonnen verpackt. Dabei werden gleich die Vollheringe von den Hohlheringen
geschieden. Die Vollheringe haben noch nicht gelaicht und sind daher größer und
schwerer als die Hohlheringe, die bereits gelaicht haben. Junge Heringe heißen
Matjesheringe. Hängt man die Heringe, nachdem sie 24 Stunden in Salzsole
gelegen haben, in Rauch, so erhält mau Bücklinge.
xxii. An fremden Ländern-
140. Der Löwe.
1. Gestalt und Kraft. Der Löwe ist der König der Tiere. Diesen Titel
verdankt er sowohl seiner Gestalt als auch seiner Kraft. Besonders schön ist die
Gestalt des Löwen von Nordafrika (Berberei). Das Männchen erhält vom vierten
Jahre an eine aus fahlgelben und schwarzbraunen Haaren bestehende Mähne.
Diese bedeckt Kopf, Hals und Schultern wie ein Herrschermantel und giebt dem
Tiere daher ein majestätisches Ansehen. Bei der Löwin findet sich statt der Mähne
nur ein Büschel verlängerter Haare auf der Brust. Das ernste Gesicht ist fast vier-
eckig. Die Augen sind feurig und verleihen dem Herrscher, wenn er in Zorn
gerät, einen furchtbaren Ausdruck. Wirklich riesenhaft ist die Stärke des Löwen.
Mit seiner gewaltigen Tatze schlägt er den stärksten Mann zu Boden, und getötete
Rinder und Pferde schleppt er weite Strecken fort.
2. Raubtier. Was aber dem Löwen vor allem seine Herrschaft über die
Tierwelt sichert, das ist seine gewaltige Ausrüstung zum Raubtiere. In Wirklich-
keit ist er nämlich nicht der schützende König, sondern der schrecklichste Tyrann der
Tierwelt. Sein Körperbau stimmt ziemlich genau mit dem einer Hauskatze überein.
(S. 217.) Die furchtbaren Zähne schneiden wie eine Schere. Mit ihnen reißt er
Kamelen, Pferden und selbst Elefanten mit einem Ruck die Halsader ab. Die
rauhe Zunge ist so stachelicht, daß sie durch bloßes Lecken Haut und Fleisch von
den Knochen schält. Das scharfe, funkelnde Auge macht durch sein schreckliches
Leuchten kleinere Tiere förmlich erstarren. Die halbkreisförmigen Krallen können,
Realienbuch. B. lg
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274
damit sie sich nicht abnutzen, in eine Scheide zurückgezogen werden. Dadurch wird
der schleichende Gang fast unhörbar gemacht. Auch sind die Krallen so spitz, daß
sie mit Leichtigkeit das Fell des Hirsches durchbohren. Die erstaunliche Geschmei-
digkeit und Dehnbarkeit des gestreckten Körpers befähigt den Löwen zu weiten
Sprüngen. Dazu kommt noch die schrecklich dröhnende Stimme, die alle Tiere
ringsum in Bestürzung versetzt.
3. Auf der Lauer. Der Löwe bewohnt die Wald- und Grasdickichte Afrikas
und des südlichen Asiens. Am Tage liegt er gewöhnlich still in seinem Lager. Seine
Löwe im Sprunge.
Farbe ist die Farbe der Wüste — sandgelb, weshalb er aus der Ferne oft schwer zu
erkennen ist. Meist geht er erst am Abend auf Raub aus. In Rohr und Gebüsch legt
er sich auf die Lauer. Endlich knackt es im Gezweige — eine Antilopenherde kommt
zur Tränke. Leise schleicht sich der Räuber heran. Ist er nahe genug, dann stürzt er
auf seine Beute zu, packt und zerreißt sie. (Daß er sich immer erst in einer be-
stimmt abgemessenen Entfernung, etwa von 10—12 Schritten, niederducke und sich
dann in einem ungeheuern Sprunge auf sein Opfer werfe, ist eine irrige Meinung.)
Menschen greift er nur dann an, wenn er hungrig ist oder von ihnen gereizt wird.
141. Der gemeine Bär.
1. Aussehen. Der Bär ist ein gar plumper Gesell. Sein zottiger, brauner
Pelz macht ihn noch dicker, als er wirklich ist. Plump erscheint auch sein dicker,
breiter Kopf mit der gewölbten Stirn und der verengten, fast zugespitzten Schnauze.
Die Ohren sind kurz und die kleinen Augen schiefgestellt. Der Gang ist watschelig
und unbeholfen. Die Mittelfußknochen der kurzen Beine stehen nämlich nicht, wie
z. B. beim Hunde, senkrecht, sondern wagerecht, weshalb der Bär mit der ganzen
Sohle auftritt. (Sohlengänger.) Auch ist er zugleich Paßgänger, d. h. er tritt
mit beiden Beinen einer Seite so ziemlich zu gleicher Zeit auf. Bei aller Plump-
heit aber lernt der Bär dennoch sehr gut auf den beiden Hinterbeinen tanzen.
2. Aufenthalt und Lebensweise. Der Bär findet sich vorzugsweise in Polen,
Rußland, Norwegen und in den Gebirgen Ungarns. In den Alpen und Pyrenäen
wird er nur noch selten angetroffen. Gewöhnlich hält er sich in einsamen Felsengegenden
oder in undurchdringlichen Dickichten auf. In der Jugend frißt er Gras, Knospen,
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276
Kamel würden die weiten Wüsten unsers Erdballes gar nicht zu durchreisen sein.
Nicht mit Unrecht nennt man es das „Schiff der Wüste". Körperbau und
Nahrung machen es zu solchen Reisen durch die Wüste besonders geeignet.
a. Körperbau. Wunderbar, daß gerade diejenigen Körperteile, die das
Kamel am meisten verunstalten, ihm beim „Durchschiffen des sandigen Wüstem
meers" von großem Nutzen sind. So ist z. B. der häßliche Höcker eine Vor-
ratskammer, worin sich Fett ansammelt, das in Hungerzeiten durch seine Adern
dem Blute als Nährstoff zugeführt wird. Daher schwindet auch der Höcker bei
dürftiger Nahrung allmählich dahin, schwillt aber auf grüner Weide erstaunlich
schnell wieder an. Auch die breiten Füße sind wie geschaffen für die Wüste.
Die beiden Zehen an jedem Fuße sind nämlich auf der untern Seite mit einer
dicken, lederartigen Sohle bekleidet, die diese Zehen fast bis ans Ende verbindet
und so das zu tiefe Einschneiden in den glühend heißen Wüstensand verhindert.
Ebenso kommen dem Kamele die Schwielen an der Brust und an den Gelenken
der Beine vorzüglich zu statten. Soll es nämlich beladen werden, so kniet es
nieder; es vermag dann mit Leichtigkeit wieder aufzustehen, da es sich mit den
Schwielen bequem aufstemmen kann. Am meisten aber wird das Kamel zu seinen
Wüstenwandernngen durch die gewaltige Kraft befähigt, die es beim Tragen der
Lasten zeigt. Ein Lastkamel legt mit 140—150 kg täglich 50—70 km zurück,
ein Reitkamel sogar 150 km. Der Gang des Kamels ist der schaukelnde Paß-
gang, indem es mit beiden Füßen einer Seite ziemlich zu gleicher Zeit auftritt.
b. Nahrung. Es giebt kein Tier, das dem Kamel an Genügsamkeit gleich-
kommt. Zwar frißt es mit Vorliebe grünes Laub und frisches Gras. Auf der
Reise durch die Wüste aber begnügt es sich mit Disteln und stachelichten Dorn-
gewächsen, wie sie ihm der dürre Sand bietet. Sein Gaumen ist auch so hart,
daß es selbst die schärfsten Dornen ohne Beschwerden hinnnterwürgen kann. Hat
es sich einmal ordentlich satt gefressen, dann kann es 24 Stunden lang fasten.
Dazu kommt ferner, daß das Kamel 2—3 (das Reitkamel Ostsudans 4—5) Tage
ohne Wasser aushalten kann. Länger jedoch nicht. Zwar kann es bei Ruhe
und saftiger Nahrung auch wohl einmal wochenlang das Wasser entbehren, beim
Lasttragen aber niemals. Früher sah man die großen Zellen des Pansens als
Behälter an, die das Wasser lange frisch erhielten. Das ist jedoch eine irrige
Meinung. Ebenso ist es eine Fabel, daß man zuweilen ein Kamel in der Wüste
schlachte, um mit seinem Wasservorrate den Durst zu löschen.
144. Der asiatische Elefant.
1. Gestalt und Kraft. Wie ein Riese überragt der Elefant alle andern
Landtiere. Seine Höhe beträgt mehr als die doppelte eines Menschen, sein Gewicht
aber sogar mehr als das von 50 erwachsenen Personen. Die Kraft des Elefanten
ist so gewaltig, daß er 24 Menschen auf seinem Rücken zu tragen vermag. Die
fast nackte Haut des Elefanten wird so dick wie ein Daumen, so daß aus ihr
sogar Schilde und Spazierstöcke gemacht werden können. (Dickhäuter.) Der riesige
Leib wird von 4 Beinen getragen, die das Aussehen von Säulen haben. Dennoch
vermag der Elefant mit ihnen so schnell zu laufen, daß ihn das schnellste Pferd
nicht einholt. Der Kopf ist ungemein groß, der Hals kurz, aber kräftig. (Tiere
mit langem Halse haben meistens einen kleinen Kopf: Giraffe, Strauß.)
2. Nüssel. Die Oberlippe hat sich in einen Rüssel verlängert, der über 2 m
lang wird. Von der Wurzel nach der Spitze zu verdünnt er sich, und am Ende
trägt er die beiden Nasenlöcher. Zwischen diesen befindet sich ein fingerförmiger
Fortsatz. Der Rüssel ist Geruchswerkzeug und Hand zugleich und ist dem Elefanten
bei dem kurzen Halse unentbehrlich. Er ist ungemein beweglich. Mit ihm pflückt
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gelegt hat, so schiebt er einen Stein darunter. Viel Vergnügen macht ihm das
Baden. Fehlt ihm aber dazu die Gelegenheit, so bespritzt er seinen Körper mit
Wasser. Er pflückt sich Zweige und benutzt sie als Fächer und Wedel gegen die
Fliegen. Auch sucht er sich gegen deren Stich noch dadurch zu schützen, daß er
seine Haut mit Sand und Erde bestreut.
145. Der Orang-Utan.
1. Körperbau. Der Orang-Utan erreicht etwa die Größe eines 14 jährigen
Knaben. Er unterscheidet sich — wie säst alle Affen — von den übrigen Säuge-
tieren besonders durch seine „Hände", mit denen die Vordergliedmaßen versehen
sind. Die Hintergliedmaßen haben „Greiffüße". Durch die Hände erinnert der
Affe an den Menschen, mit dem er in seinem
Äußern auch sonst wohl noch einige Ähnlich-
keit hat. Betrachtet man ihn aber genauer,
so wird man bald den Unterschied zwischen
' ^ Affen und Menschen erkennen. Fast der ganze
Körper ist mit rotbraunen Haaren bedeckt.
Nur das Gesicht, die Ohren und die Innen-
flächen der Hände sind nackt, aber von bläu-
licher Färbung. Das bartumrahmte Gesicht
hat zwar in der Jugend einen menschen-
ähnlichen, jedoch greisenhaften Ausdruck. Mit
zunehmendem Alter aber werden Nase und
Maul immer mehr schnauzenartig, und die
langen Eckzähne geben dann dem Orang-Utan
beim Öffnen des Maules ein raubtierartiges
Aussehen. Nach Zahl und Art der Zähne
stimmt sonst das Gebiß mit dem des Menschen
überein, jedoch findet sich im Oberkiefer jeder-
seits zwischen den Schneide- und Eckzähnen eine Zahnlücke zur Aufnahme der
untern starken Eckzähne. Der Orang-Utan kann zwar auch aufrecht gehen wie
der Mensch, niemals aber vermag er die Knie seiner wadenlosen Beine zurück-
zudrücken. Am liebsten läuft er auf allen vieren. Er unterscheidet sich also
schon körperlich wesentlich vom Menschen, mehr aber noch dadurch, daß ihm, wie
allen andern Tieren, die vernünftige Seele fehlt; deshalb kennt er auch nichts
von Religion, Sprache, Wissenschaft und Kunst.
2. Lebensweise. Der Orang-Utan lebt in den Urwäldern der Inseln Borneo
und Sumatra. Hier klettert er fast den ganzen Tag auf Bäumen umher, um sich
Banmfrüchte und Blätter zu pflücken oder gelegentlich auch einmal ein Vogelnest
zu plündern. Und zum Klettern ist er durch seinen Körperbau außerordentlich
befähigt. Mit seinen Händen und Greifsüßen kann er sich geschickt festhalten. Die
Arme sind sehr lang und reichen bis auf die Knöchel. Dadurch wird es ihm leicht,
auch weitabstehende Zweige zu ergreifen. Er klettert zwar langsam und bedächtig,
aber mit großer Sicherheit. Nur selten hüpft und springt er, jedoch vermag er
auf dickern Zweigen geschickt zu laufen. Auf die Erde kommt er nicht oft. Will
er von einem Baume zum andern, so schwingt er sich vorsichtig hinüber. In der
Mitte des Wipfels baut er sich ein Lager. Es gleicht einem Vogelhorste, trägt aber
niemals ein Dach, wie man früher glaubte. Daß er Elefanten, die in sein
Gehege kommen, mit Knüppeln vertreibe, ist nur eine Sage der Eingeborenen.
Diese glaubten ja früher auch, er könne sprechen und rede nur deshalb nicht,
damit er nicht zu arbeiten brauche. Seine Kraft ist gewaltig. Er zerbricht mit
Orang-Utan.
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2. Wirkung. Der Kaffee wirkt erfrischend und regt die Nerven an. Mäßiger
Genuß schadet nicht, Übermaß und besonders zu stark gekochter Kaffee dagegen bewirkt
Schlaflosigkeit und Blutandrang nach dem Kopfe. Vollblütige und Fieberkranke
sollten ihn ganz meiden.
151. Gewürzpflanzen.
1. Der Gewürznelkenbaum ist auf den Gewürzinseln heimisch. Er wird
so groß wie unser Kirschbaum. Seine Blütenknospen werden gesammelt und ge-
trocknet und, da die nicht entfalteten Blütenknospen die Form eines Nagels haben,
„Nägelchen" genannt. Man bedient sich ihrer beim Einmachen der Früchte.
2. Der Zimtbaum ist auf der Insel Ceylon zu Hause, wird aber auch auf
den Molukken angebaut. Der Stamm kann die Höhe von 9 m erreichen, doch
wird er in den Pflanzungen jung am Boden abgeschnitten, so daß er 3—4 m
hohe Zweige treibt. Diese schneidet man im Mai und Juni ab. Benutzt wird
der Bast. Man schält ihn ab und trocknet ihn, wobei er sich zu Röhren zu-
sammenrollt und seine zuerst weiße Farbe in hellbraun vertvandelt.
3. Der Pfefferstrauch wird auf Java, Malabar und Sumatra vielfach an-
gebaut. Er ist ein Schlinggewächs. An seinen Ranken sitzen handlange Ähren,
aus deren Blüten sich 20—30 kleine, rote Beeren entwickeln. Nimmt man die
Beeren unreif ab, so werden sie schwarz und runzlig und geben den „schwarzen
Pfeffer". Legt man aber die reifen Beeren so lange in Wasser und Essig, bis man
die Schale abreiben kann, so erhält man den milde schmeckenden „weißen Pfeffer".
4. Der Lorbeerbaum wächst an den Küsten des Mittelmeers wild; bei
uns wird er häufig als kleiner Zierstrauch in Töpfen gezogen. Seine lederartigen
Blätter werden manchen Speisen als Gewürz zugesetzt. In Griechenland wurden
ehemals die Sieger mit einem Lorbeerkranze geschmückt.
5. Die Vanille wächst in heißen Ländern, besonders in Mexiko, und ist ein
Schlinggewächs, das sich an Bäumen emporrankt. Die etwa handlangen, drei-
klappigen Kapseln haben einen lieblich gewürzhaften Geschmack und werden der
Schokolade und andern Speisen als Gewürz zugesetzt.
Einiges über den Wau des menschlichen Körpers.
1. Bau der Knochen. Die festen Bestandteile des Körpers sind die Knochen.
Sie bestehen aus Knochenerde (Kalk) und Knochenknorpel (Leim). Die beweg-
lichen Knochen sind durch Gelenke verbunden. Man unterscheidet das Kugelgelenk
(Oberarm), Drehgelenk (Hals) und Winkelgelenk (Ellenbogen). Durch Verstauchung
werden die beiden durch Gelenke verbundenen Knochen aus ihrer Lage gedrängt,
treten aber gleich von selbst wieder in die ursprüngliche Lage zurück, was bei
Verrenkungen nicht der Fall ist. Damit sich die Gelenkknochen nicht aneinander
reiben, werden sie durch eine ölige Flüssigkeit, das Gelenkwaffer, geschmeidig er-
halten. Jeder Knochen ist mit einer dünnen, sehr empfindlichen Haut, der soge-
nannten „Beinhaut", überzogen. Sie umgiebt den Knochen wie die Rinde den
Baum. Ist sie losgelöst, so stirbt der Knochen. Er ist nämlich, wie wir dies an
alten, verwitterten Knochen zuweilen deutlich sehen können, von zahlreichen Kanälchen
durchzogen. In einige dieser Kanäle entsendet die Knochenhaut Nerven und Adern.
Die Adern versorgen den Knochen mit Nährstoff.
2. Das Skelett des Menschen besteht (ohne die 32 Zähne) aus 213 Knochen.
Der Kopf wird von den Schädel- und Gesichtsknochen gebildet. Die Schädel-
knochen sind durch Nähte verbunden und bilden die Schädelhöhle, die das Gehirn
umschließt. Zu den Gesichtsknochen gehören der Oberkiefer, der bewegliche Unter-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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und läßt diesen mit dem andern Ende in der Luft umherfliegen, bis er sich irgend-
wo festgehäkelt hat. Die Spinnwarzen sitzen an der Unterseite des Hinterleibes.
Jede Warze ist wie ein Sieb mit 3—400 kleinen Löchern versehen. Aus diesen
(über 2000) Löchern treten beim „Spinnen" ebenso viele feine, klebrige Fäden
hervor, die aber durch die Fußklauen des letzten Beinpaars zu einem einzigen Faden
vereinigt werden, der an der Luft sofort erhärtet. Hat sich der Faden festgehäkelt,
so löst die Spinne das andre Ende von der Spinnwarze und klebt es ebenfalls fest.
So entsteht der obere Querfaden des Netzes. Nachdem die Spinne nun noch einige
andre Fäden gleichsam als Rahmen des Netzes ausgespannt hat, zieht sie von der
Mitte des obern Querfadens einen senkrechten Faden und von dessen Mitte aus
Strahlen nach allen Richtungen. Darauf verbindet sie die Strahlen untereinander,
vom Mittelpunkte ausgehend, durch einen winkeligen Spiralfaden, und so erhält
das Netz die Form eines eckigen Rades. Die kreisförmigen Fäden sind mit kleb-
rigen Tröpfchen — über 100000 — befeuchtet, um die anfliegenden Tierchen fest-
zuhalten; die Strahlen dagegen sind trocken.
3. Auf der Lauer. Hat die Spinne ihr Netz fertig, so sitzt sie stundenlang
darin mit geducktem Kopfe auf der Lauer und späht fortwährend nach Beute. Sie
kann gut sehen, denn sie hat 8 Augen. Sobald
eine Mücke oder Fliege das Netz berührt, bleibt
sie an den klebrigen Fäden hangen. Sie zappelt
und strampelt dann zwar gewaltig, um sich frei
zu machen; aber je mehr sie strampelt, desto
fester verwickelt sie sich. Vorsichtig, immer ruck-
weise naht sich die Kreuzspinne, bis sie dem
Tiere so nahe ist, daß sie es mit einem Bisse
töten kann. Vorn am Kopse hat sie 2 Ober-
und 2 Unterkiefer. Sie sehen aus wie Fühler
und werden daher „Kieferfühler" genannt.
Jeder Oberkiefer endigt in einer spitzen Kralle,
die wie ein Taschenmesser zusammengeklappt
werden kann. Die Kralle ist der Länge nach
durchbohrt und steht mit einer Giftdrüse in
Verbindung. Bei jedem Bisse fließt in die Wunde etwas Gift, das kleinern Tieren,
wie Fliegen und Mücken, sofort den Tod bringt, größern aber nicht schadet.
4. Als sorgsame Mutter. Im Herbste spinnt das Weibchen ein kleines,
rundes Säckchen, legt eine Anzahl Eier hinein und heftet es an einem geschützten
Orte zur Überwinterung an. Sie selbst aber stirbt bald darauf. Im Frühlinge
kriechen aus den Eiern die Jungen. Sie sind klein, aber wie die Alten gestaltet.
101. 8er Thon.
1. Thonboden. Eigentümlichkeiten des Thons. Zu den verschiedenen Boden-
arten, die wir im Felde antreffen, gehört auch der Thonboden. Der Landmann
hat ihn nicht gern, da er die Feuchtigkeit nicht durchläßt und daher schwer zu be-
arbeiten ist. Der Thon hat sich durch Verwitterung thonhaltigen Gesteins, nament-
lich des Feldspats, gebildet. Halte ein Stück Thon an die Zunge! Er klebt. Er
saugt nämlich begierig Feuchtigkeit ein. Hauche gegen den Thon oder erwärme
ihn! Er giebt einen erdigen Geruch von sich, den sogenannten Thongeruch. Der
Thon kommt in der Natur in verschiedener Zusammensetzung vor. Der Haupt-
bestandteil ist die Thonerde (Aluminium mit Sauerstoff). Ganz reine Thonerde findet
sich in der Natur nicht. Sie ist hier mit Kiesel, Kalk, Eisen, Kohle und Wasser ver-
bunden. Demnach unterscheidet man: Lehm, Mergel, Töpferthon, Porzellanerde u.s.w.
Kreuzspinne.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]