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Die ltesten Völker und Reiche.
Kambyses. (529 522 v. Ghr.)
22. Der Sohn und Nachfolger des Kyros, Kambyses. hatte zwar den kriegerischen Geist seines Vaters geerbt, aber nicht dessen Gro-mut und Klugheit; er war jhzornig, dem Weine ergeben und grau-sam, daher wurde er besonders seinen Verwandten und Vertrauten durch Wutausbrche furchtbar. Seinen Bruder Smerdes lie er sogar mit kalter berlegung ermorden, weil er in einem Traume diesen auf dem Throne gesehen hatte.
gypten erobert. (525 v. Chr.)
Zum ersten Ziele seines kriegerischen Ehrgeizes whlte Kambyses gypten. Er fhrte sein Heer durch die Wste der syrisch-gyptischen Landenge (von Suez), wobei die Araber die Truppen mit Trinkwasser versahen, das sie in Schluchen auf ihren Kamelen herbeischafften. Bei Pelusium wurde das Heer Psametichs Ii. in einer blutigen Schlacht besiegt, Psametich selbst in Memphis eingeschlossen und nach kurzer Be-lagerung zur Ergebung gentigt. Kambyses behandelte ihn anfangs ehrenvoll; als er aber erfuhr, da er die gypter zur Emprung reizte, mute der gefangene König sich selbst den Tod geben. Hierauf entsandte Kambyses eine Heeresabteilung gegen die Oase Amonium (jetzt Siwah) in der libyschen Wste; sie war stark bevlkert und reich; denn es stand dort ein Tempel des Gottes Simon, das Heiligtum der Nomadenvlker und zugleich der Markt, wohin sie die Erzeugnisse des inneren Afrika brachten. Daher wollte sie Kawbyses ausplndern; allein seine Heeres-abteilung fand ihr Grab in der Wste, da ein Sturm sie mit Saud-^ wirbeln verschttete.
Kaum besser erging es dem Heere, das er gegen Mero in thiopien fhrte. Es verirrte in der nnbifchen Wste und litt solchen Mangel, da die Krieger durch das Los bestimmten, welcher aus ihnen zur Nah-rung fr seine Kameraden gettet wrde. Kambyses brachte nur Heeres-trmmer zurck nach gypten, wo er das Volk in hellem Jubel antraf; denn die Priester hatten einen neuen Apis (schwarzer Ochs, dem gttliche Ehren erwiesen wurden) gefunden, was immer ein groes Fest war. Kambyses glaubte aber, die gypter freuten sich der sein Migeschick und geriet darber in solchen Zorn, da er den Apis mit eigener Hand niederstach, die Stadtvorsteher von Memphis tten und die Priester peitschen lie.
Unterdessen erhielt er die Nachricht, da in Medien, unter dem Vor-wnde, Smerdes, der nur angeblich ermordete Bruder des Kambyses, zu sein, ein Magier, Ganmata, ausgestanden sei und sich als König hul-
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Cyrus, und die von Neuem aufblhende Handelsstadt Tyrus auf der Insel wurde von Alexander dem Groen nach siebenmonatlicher Belagerung erobert und grausam verheert. Nochmals machte hier-auf Tyrus Anstrengungen, um wieder aufzublhen. Aber der Welt-Handel zog sich jetzt nach der von Alexander gegrndeten Stadt Alexandrien in Aegypten, und Phnizien blieb eine unterworfene Provinz.
* Der Gebrauch des Bernsteins bei den Alten. Das Glas; der Purpur; das Geld. Die alten Tauschmittel. Die Buchstabenschrift.
8. 8.
Die Aegypter.
Wohl kein Volk der ganzen Vorzeit hat so frhe eine so hohe Stufe der Kultur erreicht, als die alten Aegypter. Das Leben und die Ausbildung dieses merkwrdigen Volkes hngt aber ganz enge mit der Eigentmlichkeit des Landes zusammen, in welchem es wohnte.
Aegypten ist das Land lngs der beiden User des Nils bis zum mittellndischen Meere, zwischen dem rotheit Meere und der libyschen Wste. Es wird durchstrmt von dem Nil, dessen nur 3 bis 4 Stunden breites Thal von den arabischen und liby-schen Bergen gebildet wird. Diese beiden Bergketten sind nicht sehr hoch und bestehen im sdlichen Theile hauptschlich aus Granit (Syenit), im mittleren aus Sandstein und mehr gegen Norden aus Kreide und Kalkstein; sie bringen keine Pflanzen hervor und werden nach Osten und Westen von Wsten begrenzt.
Aegypten bietet so nur eine schmale Strecke fruchtbaren Lan-des im Nilthal; blo im Westen, mitten im Wstenland sind noch fnf grere und kleinere Strecken Landes mit einer grnen Pflanzendecke, Oasen genannt, und erscheinen wie Inseln im Sand-meere. Sie haben Quellen und Brunnen und dienen den Kara-wanen als Wegweiser und Ruhepltze. Die bedeutendsten sind die Oase Siwah und El Khargeh. Die letztere ist die sdlichste und hie bei den Alten die groe Oase. Die Oase Siwah, welche im Nordwesten von Aegypten und am weitesten vom Nil entfernt liegt, ist im Alterthum die berhmteste geworden durch den Tempel des Jupiter Ammon; hier wurdeu Orakel gegeben und eine zahlreiche Priesterschaft besorgte den Dienst bei diesem Tempel, von welchem die Oase auch Ammonium hie.
Ohne den Nil wre Aegypten eine unfruchtbare Wste, wie die angrenzenden Landstriche. Dieser Flu gibt nmlich durch die
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Alexander Alexander Alexander Alexander Ammon
74 Das Altertum.
deren Besitz er gekommen war. Um die unterworfenen Völker m Untertänigkeit zu erhalten, ließ er nicht nur ihre Länder mit gruppen besetzt, sondern er brach auch ihren kriegerischen Sinn durch die weichliche Lebensweise der Meder, die er ihnen vorschrieb. Dagegen bot er der Tömfris, der Königin der Massageten, seine Hand an, erhielt aber eine abschlägige Antwort. Hierüber aufgebracht, wollte er auch dieses kriegerische Volk unterjochen. Dmch eine List des Krösus errang er deu Sieg) aber dies ver-leitete ihn, tiefer in Feindesland einzudringen. Er wurde in einer furchtbaren^ Schlacht durch einen Pfeilschnß getötet. Tomyris ließ dem Toten das Haupt abschlagen und in ein mit Blut gefülltes Gefäß werfen, um ihm Gelegenheit zu geben, seinen Blutdurst zu stillen.
Chr 72) Nach Cyrus' Tode folgte dessen Sohn Kambyses, ein grausamer, blutdürstiger Mann, während Smerdes, ein anderer Sohn, die Statthalterschaft der Provinz Baktrien erhielt. Aber Kambyses ließ seinen Bruder bald töten, weil er sich des eigenen Thrones nicht sicher hielt. Dann unternahm er großartige Kriegszüge. Der erste Kriegszug gegen Ägypten war sehr glücklich, da er bei Pelusinm siegte, Memphis
Chr Roberte und Psammenit gefangen nahm (s. Nr. 42). Doch zwei ’Feldzüge gegen Meroe und gegen das Orakel des Jupiter-Ammon liefen höchst unglücklich ab. Gegen Meroe zog Kam-byses selbst, aber der Hunger nötigte ihn zur Rückkehr. '30 000 Mann, welche er gegen die Ammomer schickte, wurden in dem ^aude der Libyschen Wüste begraben. Dadurch auss äußerste erbittert und durch den Genuß des Weines, dem er leidenschaftlich ergeben war, oft seiner Sinne beraubt, wütete Kambyses nicht nur gegen das Volk, sondern selbst gegen seine nächste Umgebung. Wie seinen Bruder Smerdes, so tötete er auch seine Schwester und seine besten Freunde mit eigener Hand. Die Ägypter brachte er besonders dadurch auf, daß er einen Apis erstach, den sie eben gesunden hatten, als er gerade vom Zuge gegen Meroe nach Memphis zurückkehrte. Um sich von einem solchen Bluthunde zu befreien, erregten die Magier einen Aufstand und riefen einen der Ihrigen, den sie für Smerdes, den Bruder des Königs, ausgaben, in Susa znm Könige ans. Auf die Nachricht hiervon wollte Kambyses nach Susa aufbrechen, verwundete sich aber in Syrien, als er zu Pferde stieg, mit dem eigenen Schwerte. Er
522^ starb kinderlos.
73) Der Betrug der Magier wurde von sieben persischen Fürsten entdeckt und der falsche Smerdes (Psendo-Smerdes) nebst seinen Anhängern ermordet. Die Fürsten verabredeten sich, daß
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46
Eid gebrochen, der uns abhielt, Lebensmittel zu nehmen, wo wir sie finden!" sprach er zu einigen vertrauten Hauptleuten, die er geweckt hatte; raffen wir uns auf, ehe auch wir in die Hnde des Knigs fallen!" In mitternchtlicher Stunde versammelten sich die Offiziere, dann die Sldner, und whlten neue Feld-# Herren, ^enophon bernahm die gefhrlichste und schwierigste Aufgabe: die Fhrung der Nachhut. Wer leben will und die Seinen wiedersehen, der helfe siegen!" rief er den Kriegern zu, die seine schlagende Beredsamkeit mit frhlicher Zuversicht erfllte.
4. Nun begann jener wunderbare Rckzug der Zehn-tausend aus dem Lande der Dattelpalmen durch die Schnee-berge Armeuieus ans Schwarze Meer. Xenophort war der Trost, die Seele des Heeres. Sein Vorbild schlichter Frmmigkeit und freudigen Vertrauens scheuchte allen Kleinmut hinweg. Wo man den Gttern Ehrfurcht zollt, in den Waffen sich bt und strenge Kriegszucht hlt, wie sollte da nicht alles guter Hoffnungen voll sein!" schrieb er einmal. Er schuf eine kleine Reiterschar, um nachdrngende Feinde abzuwehren, und aus Rhodiern und Kretern einen Schwrm Schleuderer, deren Bleikugeln selten ihren Mann fehlten. Wo es galt, in schwierigem Gelnde die Ordnung auf-recht zu erhalten, den Durchgang durch einen Pa oder der eine Brcke zu erzwingen, eine Felsenfeste zu strmen: berall war Beenophon zur Stelle, berall wute er guten Rat und war der erste, ihn auszufhren; und der Spartaner Cheirisophos, der die Vorhut fhrte, leistete ihm rechtschaffen Vorspann.
Unter bestndigen Kmpfen zogen sie durch das wilde Kurdi-stan mit seinen himmelhohen Bergen; in Armenien kreuzten sie in klaftertiefem Schnee die Quellbche des Tigris und Euphrat. Dort wollten manche, vor Hunger und Klte verzweifelnd, liegen bleiben; aber der nachrckende Xenophoit las alle treulich auf und brachte sie in die teilweis unterirdischen Winterdrfer, wo aller Art Fleisch und Gerstenwein" sie wieder auf die Beine brachten. Endlich fhrte ein Eingeborener die Griechen der einen Berg. Von der Vorhut her hrte man lautes Geschrei; alles drngte nach vorn; einen berfall vermutend, wirft sich Xenophon aufs Pferd; bald unterscheidet er den jauchzenden Ruf: Thalatta, Thalatta" (das Meer)! Offiziere und Soldaten umarmen sich unter Freuden-thrnen; in der Ferne blitzt der Spiegel des Meeres! Aus zusammengetragenen Steinen schichteten die Sldner eine Pyramide auf, die sie mit Huten, Stcken und erbeuteten Schilden be-hngten. Den Wegweiser entlieen sie reich beschenkt. Das Meer war des Griechen Freund ; das Schlimmste war berstanden.
5. Nur ein Stamm versuchte noch den Durchmarsch zu weh-reu. ^Diesen Feind mt ihr auffressen mit Haut und Haar," sagte
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114
2. Abschn. Die Wasserhülle (Hydrosphäre).
allgemein der Gletschererosion zugeschrieben. In Zentralasien wieder, wo
die Pflanzenwelt infolge des stark kontinentalen Klimas zeitweise erstirbt,
werden die Produkte der Verwitterung durch die Kraft des Windes entführt
und auf diese Weise Becken erzeugt freilich ist in diesem Gebiete wegen
des trockenen Klimas nur vereinzelt ein See anzutreffen, b) Explosions-
becken; sie sind die Folge von vulkanischen Ausbrüchen, z. B. die Mare.
e) Einsturzbecken; sie entstehen durch Einbrüche infolge örtlicher Ent-
ziehung der Unterlage. Hierher gehören größtenteils die Seen und Dolinen
des Karst, d) Tektonische Becken. Mit diesem Namen lassen sich
alle diejenigen Becken bezeichnen, welche durch Bewegungen in der Erdrinde
entstanden sind und in einem erkennbaren ursächlichen Zusammenhang mit
dem inneren Gebirgsbau stehen. Verwerfung, Faltung und Überschiebung
sind die drei wesentlichen Faktoren dieser Vorgänge.
Anmerkung. Solche Seen, die ursprünglich Teile eines Meeres gewesen,
nennt man Reliktenseen (vom lat. relietus — zurückgelassen). Beispiele von
Reliktenseen sind die Seen in Zentralasien, in Nordrußland, Schweden usw. Diese
haben teilweise marine Fauna.
Iii. Größe und Tiefe der Seen. Die größten Flußseen
der Erde sind der Obere See (84 000 qkm) und der Ukerewe-See
(80 000 qkm); Königreich Bayern — 76 000 qkm. Die tiefste Lage
(— 394 di) hat das Tote Meer, die höchstgelegenen Seen sind die des
Plateaus von Tibet (bis über 5000 m). — Die Tiefe der Seen ist
vielfach überschätzt worden. Der Baikalsee hat wohl eine größte Tiefe von
1447 m, die tiefste Stelle der Alpenseen (und zwar im Comer See)
mißt nur 410 m.
Iv. Erlöschen der Seen. Dieses kann erfolgen 1. durch Aus-
trocknung, wie sie z. B. am Aralsee wahrzunehmen ist und überhaupt
an den Seen solcher Gegenden, wo die Verdunstung beträchtlich größer ist
als die Niederschlagsmenge; 2. durch Ausfüllung mit den Geschiebe-
ablagerungen der Zuflüsse. Beispiele hierfür sind der Genfer See,
der einst bis Bex, und der Lago Maggiore, der früher bis Bellinzona
reichte; 3. durch Vermoorung, wie sie z.b. der Kochelsee zeigt. Eine
hervorragende Rolle bei diesem Prozesse spielen die Pflanzen.
C. Das Meer.
Die Erforschung des Meeres. Troh des hohen Alters der See-
schiffahrt und ungeachtet der großen Bedeutung der Seewege für die wirtschaftliche
und politische Machtstellung der Völker gehört die wissenschaftliche Erforschung der
1 Man redet in diesem Falle von äolischer Ausräumung.
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Extrahierte Ortsnamen: Zentralasien Zentralasien Nordrußland Schweden Tibet Comer_See Bellinzona
Himalajq. — § 50: Ostasien, China.
171
staat, dessen weltliches und geistliches Oberhaupt, der Dalai-Lama, in
Lasa (3600 m) seinen Sitz hat.
3. In Südwesttibet ragt das Karakornmgebirge auf, dessen
Kammhöhe wenig unter 8000 m zurückbleibt, während sein höchster Gipfel,
der Dapsang, bis über 8600 m aufsteigt. Den mauerartigen Süd-
rand der inneren Hochflächen aber bildet der Himalaja auf eine Länge
von etwa 2500 Km. Seine Nordgrenze bilden die entgegengesetzt ge-
richteten, hochgelegenen Längstäler des Indus und Brahmaputra; beide
Ströme und viele ihrer Nebenflüsse durchbrechen das Gebirge in wilden
Quertalschluchten. Die vom Wasserdampfreichen Sommermonsun (S. 173)
getroffene Südseite des Gebirgs hat starke Niederschläge, in der Höhe
mächtige Firnfelder und Gletscher, in tieferen Lagen üppigste Vegetation,
während die Nordseite trocken und kahl ist. Im Mount-Everest haben
Querschnitt durch Asien von Süd nach Nord.
Ganges- Hima-
ebene laja Tibet Kuenlun Gobi Altai Sibirien
Hhhb A wem, h 1
Fig. 16.
wir den höchsten Berg der Erde, 8800 m. Der nahegelegene Gauri-
sankar ist niedriger, während zahlreiche andere Gipfel über 8000 in
aufragen.
Vom Aufbau Hochasiens gibt obenstehender Gebirgsdurchschnitt Fig. 16
eine anschauliche Vorstellung.
§ 50. Astasien.
Ostasien nmfaßt das Chinesische Reich (im engeren Sinn) nebst
dem nördlichen Nebenlande der Mandschurei, aber ohne die inner-
asiatischen Nebenländer (S. 170), ferner Korea und das Jnfelreich Japan. ,
1. China kann bezeichnet werden als die Ostabdachung Hochasiens. In- Lxr
dem die Ketten des Kuenlun weit nach Osten fortlaufen und im Tfin-
linggebirge noch gegen 4000 in hoch ansteigen, zerfällt das Land in
eine Nord- und eine Südhälfte, erstere vom Hoangho ^gelber Fluß^,
letztere vom Jangtsekiang [Flujj von Sang] und vom Sikiang
^Westfluß^ entwässert. Der S. ist überwiegend gebirgig und seinem Klima
nach tropisch; der N. ist Hügel- und Flachland und trotz rauher Winter
überaus fruchtbar infolge hoher Wärme und reichlicher Niederschläge im
Sommer, sowie wegen seines fruchtbaren Bodens. Dieser besteht aus Löß,
einer gelben, lehmartigen Masse, von deren mitgeschwemmten Teilchen der
Gelbe Fluß und das Gelbe Meer den Namen haben.
f
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Extrahierte Personennamen: China
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien China Südwesttibet Nord Korea Japan Hochasiens Hügel-
50 Das russische Transcaucasien. §. 36.
größeren wieder vielfache Einschnitte des Meeres und daher gute
Häfen haben.
^ Die vertikale Gliederung dieser, an Flächeninhalt der pyre-
näischen ungefähr gleichkommenden, Halbinsel wiederholt noch ein-
mal in kleinerem Maßstabe die auf dem asiatischen Continent vor-
herrschende Bodenbildung: eine centrale Hochebene, theilweise
von Rand gebir gen (den beiden Gestadeketten des Tanrns im
N. und S. und dem Antitanrns im O.) umkränzt. Das Innere
dieser Hochebene enthält eine Menge unregelmäßiger Bergzüge,
unter welchen sich die isolirte, vulkanische Gebirgsgrnppe des mit
ewigem Schnee bedeckten Argäns bis zu 3900 in. erhebt. Der
Westrand senkt sich allmählich in äußerst fruchtbaren, von meh-
reren Flußthälern (Sangarins, Mäander) unterbrochenen Terrassen
in die gesegnete, hafenreichste Küstenlandschaft der „Levante" hinab.
Die Stufen- und Küsteuläuder des West ab fall es habeu die
stärkste Bevölkerung; hier liegen: 1) S m y r n a (150,000 E.), die erste
Haudelsstadt der Levante, das westliche Ziel der Karawanen aus Klein-
asten, Arabien und Persien; 2) Brussa (100,000 (£.), die ehemalige
Residenz der türkischen Sultane (vor der" Eroberung Constantinopels)
und die zweite Stadt Klemasieus bis zu ihrer Zerstörung durch eiu
Erdbeben (1855); 3) S kutan (70—80,000 E.), Constantinopel gegen-
über, s. S. 68. An dem Nordrande ist Trebisonde der Haupt-
einfuhrhafen für europäische Produkte in das südwestliche Asien.
Von den Inseln au der Westküste siud die wichtigeren iu der
Folge von S. nach N.: 1) Rhodus, mit gleichnamiger (1856 durch
Erdbeben theilweise zerstörter) Hauptstadt (50,000 E.), einer der frühesten
Sitze östlicher Cultur, uoch jetzt eine Station der türkischen Flotte;
2)Samos, welche ein besonderes tribntäres Fürstenthum einer griechi-
schen Familie nnter türkischer Oberhoheit bildet; 3) Skio oder Chios,
die reichste und bevölkertste von allen (doch schivaukeu die Angaben
zwischen 40,000 und 150,000 E.!).
Die Insel Cyperu an der Südküste zerfällt nach der Be-
schaffenheit ihres Bodens in drei Theile: der mittlere bildet eine
große, meist öde Ebene, der westliche und östliche ist von Gebirgen
(im W. der Olympus) angefüllt, die unmittelbar ins Meer ab-
fallen. Die jetzige Hauptstadt Nikosia liegt im Innern, in
einer großen Ebene, in welcher sich Millionen von Henschrecken in
schwarzen Schwärmen niederlassen und die Vegetation vertilgen.
8. 36. Das russische Transcaucasien.
Der Cauc asus ist ein Alpenland, welches den breiten Isthmus
zwischen dem schwarzen und caspischen Meere in der Richtung von
N.-W. uach S.-O. quer durchschneidet und hier die natürliche
Grenze zwischen Asien und Europa bildet.
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Extrahierte Ortsnamen: Persien Constantinopel Nordrande Asien N. Samos Chios Nikosia Asien Europa
Sibirien. §. 29.
87
bis zum Jrtisch, die sich selbst Kasaken oder Reiter nennen. 4) Finnische
Gruppe: Ostjaken am Ob; Wogulen am nördlichen Ural. 5) Gruppe
der Samojeden, in den nördlichen Tundren vom weißen Meer bis zur
Chatanga.
Ii. Behrings-Völker. 1) Kamtsch adalen. 2) Korjaken und
Tschnktschen, auf der nach den letzteren benannten Halbinsel. 3) Die
Namollo (mit den Eskimo verwandt) an der Behringsstraße.
Alle diese (heidnischen) Stämme sind theils Nomaden, theils leben sie von
Jagd, Fischfang und Rennthierheerdeu.
Die Bewohner der wenigen Städte sind meist europäische Colouisten
und in den Bergwerken arbeitende Verbrecher (denn seit 200 Jahren werden
die russischen Verbrecher nach Sibirien verbannt).
1. Das Hochland von Sibirien.
a. Das Altai- (d. h. Gold-) Gebirge mit seinen drei Parallel-
zweigen enthält den oberen Lauf der sich im Tieflands vereinigenden Zwillings-
ströme Jrtisch und Ob, zwischen denen das reichhaltige altaische Erzgebirge
die Wasserscheide bildet. Dieses Altai-Gebiet (7800 Hhm.) bildet eine
besondere Privatbesitzung des kaiserlichen Hauses, dem es durch seine Gold-,
Silber- und Kupfererz-Gruben einen jährlichen Gewinn von etwa 1 Mill.
Rubel abwirft.
Die große Bergstadt des Altai ist Barnaul mit 13000 E.
b. Die bei weitem größte Gebirgsgruppe des Nordrandes von Hoch-
Asien bildet die da-ürische Alpenlandschaft mit dem tiefen Einschnitt
des großen Baikal-Sees und einer nordöstlichen Fortsetzung Jablonop-
Chrebet.
Der Baikal-See, bmch welchen die Angara oder Obere Tunguska
dem Jenisssi zufließt, ist der größte Alpensee der Erde (86 M. lang, 7—11 M. Breit),rfoct pyh.
an Länge dem adriatischen Meere, an Flächeninhalt beinahe der Schweiz gleich-
kommend, weshalb er auch von den anwohnenden Tungusen „Meer" genannt wird,
und zwar „heiliges Meer", weil sie Gebete an dasselbe richten und Opfer geloben,
um sich eine günstige Ueberfahrt auf seiner stets bewegten Oberfläche zu sicheru. Man
hat in demselben wegen des Auftretens von Seehunden, also einer ehemaligen Meeres-
thterwelt, einen Fjord des früheren sibirischen Eismeeres (f. S. 20) erkannt und zur Be-
stätiguug dieser Ansicht im See Tiefen von 1248 m oder eine Senkung von 800 m
unter das Eismeer gefunden. Der Hauptverkehr (vermittelst einspänniger Schlitten)
sindet statt, wenn der See mit einer Eisbahn bedeckt ist, auf welcher sich förmliche
Poststationen befinden. Die steilen Felsenufer gestatten keine bedeutenden Ansiedelungen.
Topographie.
Die Mittelpunkte des russisch - chinesischen Verkehrs sind J rkut s k
(32 000 E. — an der den Baikal-See durchfließenden Angara) und Kjachta
an der Selenga (S. 54). Auf beiden Märkten wird chinesischer Thee (in
700 Sorten oder „Familien"), dessen Verbrauch bei den Asiaten nicht minder
als bei den Europäern in merkwürdiger Progression zugenommen hat, gegen
Wollwaaren, Pelzwerk u. s. w. ausgetauscht. Wöchentlich geht eine Post durch
die Gobi von Kjachta nach Peking.
Im Mündungslande des Amur entstand als Hauptstadt der neugebildeten ►
o st sibirischen Küsten - Provinz („des ^Litorales") Nikolajewsk, •
Sammelpunkt sür die russischen Walfischfahrer wegen der Nähe des walsifch-
reichen ochotskischen Meeres. Auf der (an ihrer Ostküste von einer Doppel-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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92 Das Jordanthal. Das todte Meer. §. 27.
nereth) oder das galiläische Meer (von seiner Lage in Galiläa),
auch See von Tiberias genannt von der an seinem Westufer lie-
genden spätern Hauptstadt Galiläas. Durch ein erweitertes Thal
erreicht er auf der dritten Stufe das todte Meer oder den As-
phalt fee und in diesem sein Ende, so daß die Fortsetzung seines
Thales, die bis zum aelanitischen Meerbusen reicht (das Ghor der
Araber), trocken liegen bleibt.
Durch seine tiefe Lage (schon 700' unter dem Spiegel des Mittelmeeres)
ist das Klima am See Genezareth fast tropisch und die Umgebung
die reizendste in ganz Palästina; sie war auch der Lieblingsaufenthalt
des Heilandes, „He Wiege seiner ersten Lehren, die Heimat seiner
Jünger (Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes), oft das Asyl vor seinen
Verfolgern." Gegenwärtig sind die Hauptorte durch Erdbeben in Trüm-
merhaufen, die Ostseite in eine von räuberischen Beduinen bewohnte
Wüste, die einst so bevölkerte Westseite in eine fast menschenleere Einöde
verwandelt. Ebenso war die den Abschluß des Jordanthales im S.-W.
bildende Oase von Jericho, welche durch die Taufe Christi auch eine
historische Bedeutung gewonnen hat, einst wegen ihrer Balsamgärten
und Palmenhaine, wegen ihrer Paläste und Festungen berühmt, ist aber
seit der arabischen und türkischen Herrschaft in Verödung gesunken und
gegenwärtig eine brach liegende Fruchtstelle mitten in der Wüste.
Das todte Meer, 1200' (1235) unter dem Spiegel des Mit-
telmceres liegend (also die tiefste sichtbare Depression der Erdrinde), be-
steht aus zwei sehr verschiedenen Theilen, einem größern, nördlichen,
(1000') tiefen Becken, und einem kleinern, südlichen, sehr seichten (höch-
stens 10' tiefen), welche beide durch eine flache Halbinsel von einander
geschieden und durch einen schmalen, sehr seichten Canal verbunden sind.
Die starke Ausdünstung des ungewöhnlich salzigen Wassers bewirkt, daß
Alles, was in seine Nähe kommt, von einer Salzkruste überzogen wird.
Auf der Oberfläche des durch die Dichtigkeit der Salzsoole spezifisch
schweren Wassers schwimmen zuweilen, besonders nach vorhergegangenen
Erdbeben oder starkem Wellenschläge, schwere Asphaltschollen, die sich
vom Boden oder den Seitenwänden abgelöst haben.
2. Das Ostjordanland (Peräa, d. h. das Jenseitige) ist
keineswegs, wie man bis vor nicht langer Zeit geglaubt hat, eine
inhaltleere Wüste, sondern es enthält noch eine Menge Ueberreste
von zahlreichen, heute zum Theil namenlosen Ortschaften und Pracht-
bauten, die nach den dort gefundenen griechischen und lateinischen
Inschriften aus den Zeiten der Römerherrschaft (von Claudius bis
Constantin d. Gr.) herrühreu.
3. Das westjordauische Land besteht, wie wir bereits bei
der allgemeinen Beschreibung des syrischen Landes gesehen (s. S. 90),
aus a. einem schmalen Küstensaume im W., der durch das ins
Meer vorspringende Gebirge Karmel in zwei ungleiche Hälften,
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Extrahierte Personennamen: Tiberias Andreas Jakobus Johannes) Claudius_bis
Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Galiläa Jericho Christi Palmenhaine
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Der mittlere Nillauf. Nubien. §. 37.
nenden Sandwüsten überwinden, ohne einen andern Zustrom in dem
(300 M.) langen weitern Laufe bis zu seiner Mündung aufzu-
nehmen — in dieser Beziehung keinem andern großen Wassersysteme
der Erde vergleichbar.
In dem vom Nil und dem Tacazze gebildeten Mesopotamien, welches die
Alten sich als Insel dachten, lag der Staat von Meroö, dessen hohes Alter
wahrscheinlich überschätzt worden ist (vielleicht entstand er erst zur Zeit der Perser-
herrschaft über Aegypten) und den man mit ebenso wenig Grund als die Wiege
der ägyptischen Culrur angesehen hat. da diese sich nach den neuesten Unter-
suchungen (von Lepsius) nicht nilabwärts, sondern stromaufwärts verbreitete.
Auch ist gerade das untere Nubien das „tempelreiche".
Nubien.
Das Stufenland des Mittlern Nils heißt Nubien. Dessen süd-
licher T h e i l steht unter dem Einflüsse des tropischen Regens und
erfreut sich der üppigsten Vegetation (aber keines gesunden Klimas);
der mittlere Th eil entbehrt der Wohlthat jenes Regens und ist
daher in Verbindung mit dem glühend heißen Klima (man kann im
Sande Speisen kochen) eine durchaus wasserlose Wüste fast ohne alle
Oasen und Culturstellen. Der nördliche T h e i l, als Südrand der
regenlosen Zone Nordafrikas, sieht oft mehrere Jahre keinen Tropfen
Regen, und selbst der Thau ist eine seltene Erscheinung; nur unmittel-
bar an den Ufern des Nils sind die atniosphärischen Verhältnisse gün-
stiger und erlauben einigen Anbau.
Die Bevölkerung Nubiens (1 Mill.?) besteht aus a. den cin-
gebornen Nuba, die sich von den Negern durch eine hellere (braune)
Hautfarbe und langes (niemals wollartiges) Haar unterscheiden, und d.
den eingewanderten Arabern (V3 Mill.), meist Nomaden, wie die
Eingebornen. Der Islam ist die vorherrschende Religion in Nubien.
Die ehemals zahlreichen kleineren und größeren Staaten Nubiens, wie
Dongola, Schendy, sind seit der Unterwerfung des Landes durch
ägyptische Truppen 1820) uutergegangen und die politische Grenze des
jetzt türkischen Nubiens ist sogar über Kordofan und Senaar
(s. S. 123) ausgedehnt worden. Die Hauptstadt Nubiens ist Berber
(mit vielleicht 30,000 E.); die größte Stadt aber ist das erst seit dem Be-
ginn der türkischen Herrschaft am Zusammenflüsse des weißen und blauen
Nils, in ungesunder Gegend angelegte Khartum (-10,000 E.), die
Residenz des vom Pascha von Aegypten eingesetzten Generalgouverneurs,
das Winterquartier aller während der Regenzeit zurückkehrenden Reisen-
den und Erpeditionen.
66. Der untere Lauf des Nils beginnt nach den letzten
Katarakten bei Assuan (Syene). Von hier durcbströmt der mächtige
und nun erst schiffbare Fluß in majestätischer Ruhe und vorherr-
schend nördlicher Richtung, als ein fruchtbringendes Gewässer, eine
einzige, (150 M.) lange und (2—3 M.) breite Felsenspalte zwischen
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