ordentliche Ding (das allgemeine, groe Gericht, spter auch als Landgericht. Landding bezeichnet) an den verschiedenen Gerichtssttten der Grafschaft, oftmals nach alter Weise unter freiem Himmel an alten geheiligten Pltzen, doch auch in greren Orten und Stdten. Alle Freien waren ding-pflichtiq, das Urteil fllten (wiesen) indes nur wenige, Schffen, rote sie seit Karl d. Gr. hieen. Die Bollstreckung des Urteils, die zwingende Geroalt hatte der. dem das Gericht (der Gerichtsbann) bertragen war Je mehr nun diese Geroalt als erbliches Lehen aufgefat ward, um so mehr verlor sie den Charakter des Amts und ward die Grundlage Herrschaft-licher Stellung. Wohl blieb der König der Idee nach oberster Gerichtsherr, aber der That nach war das knigliche Recht verdunkelt. Ein anderes wichtiges knigliches Recht war das Aufgebotl) zum Kriege. Die einzelnen Abteilungen des Herres, die den groen Stammesgebieten entsprachen, standen unter den Herzgen2). Jeder Heerhaufe fhrte ein besonderes Banner; der schwergerstete Reiter hatte Helm, Panzer (brnne), den Korper spter vom Hals bis zu den Knieen deckend (halsperge), Beinschienen, einen langen Speer zum Wurfe (spter als Lanze zum Stoe gebraucht). Schwert und bemalten Schild. Die Notwendigkeit. Kriegszuge in fernere Gegenden zu unternehmen, fhrte dahin, das Hauptgewicht auf den Rodienst zu legen; es bildete sich daher ein kriegerischer Stand, meist aus Vasallen und Ministe-rialen bestehend. Heer und Volk fiel also nicht mehr zusammen wie in alter 3eif der König als oberster Kriegsherr war wesentlich oberster Lehnsherr an der Spike eines Vasallen- und Ritterheeres. Zu den kniglichen Rechten gehrte auch das Zollrecht, d. h. das Recht auf Abgaben fr die Erlaubnis gewisse Straen (Brcken. Thorc) zu benutzen, das Marktrecht, d. h. das Recht, einem Orte Schutz und Frieden fr den Handel zu erteilen und dafr eine Abgabe zu erheben.und das Mnzrecht; doch waren die meisten Zolle mit der Grafschaft verbunden; ebenso befand sich das Marktrecht, mit dem regelmig das Mnzrecht) verliehen wurde, im Besitze der verschiedensten Gewalten des Reiches..
Die staatlichen Rechte und die finanziellen Krfte entbehrten im deutschen Reiche der Einigung; wie Gerichts- und Heergewalt,^ waren die Einknfte des Knigtums mehr und mehr an die Groen. an selbstndige Gemeinwesen bergegangen. Der freie Grundbesitz war stark verringert, ein groer Teil der Bevlkerung im Besitze geliehenen Gutes ). Das
1) Das volle Aufgebot mochte Ans. des 12. Jahrh. etwa 30000 Ritter betragen (mit Schildknappen u. Tro 100000 Mann), wie sie Heinrich V. auf den roncalifchen Feldern
bei Piacenza [ptatfchenbfa] um sich versammelte. ..
2) Als die herzogt Gewalten verfielen, traten die Grafen. .Bischfe n. Abte. als |elb-
ftaudige |eu^ anu^utbeu nur Denare (auch nummi, Pfennige gen.); oft' "5rb actooaen nicht geprgt; schon unter Karl d. Gr. herrschte berwalzung. - Nach karoung Ordnung galt das Pfund (libra, talentum, pondus) gleich 20
12 Senaten. Seit dem 11. Jahrh. ward auch die Mark (ohne festen Wert) gebraucht. Pfund. Schilling u. Mark waren nur Rechnungseinheiten. . ,
4) Der Gegenstand der Verleihung war hchst manuigfach eui emmes Hans eine Mllhle, Burg, ein Wald, ganze Städte n. Provinzen. Kirchen - Klster, Mnk, der lehnte, jedes Ann, mit dem ein Genu verbunden war. am meisten Grundbesitz. Die Bclehnung od. Investitur erfolgte regelmig durch berreichung emes Gegen-
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Heinrich_V. Heinrich_V. Karl_d Karl Hans
111
zog Barbarossa 1189 nach dem Orient; auf dem Zuge ertrank') er im Flusse Salef bei Seleucia (in Cilicien) (1190).
Friedrich I. (Rotbart), Gem.: Beatrix von Hochburgund ___
Heinrich Vi., Friedrich von Schwaben, Philipp von Schwaden,
Gem.: Konstanze von Sicilien f 1191 vor Mon, Gem.: Irene von Byzanz
Friedrich Ii. Beatrix, Gem.- Otto Iv.
Heinrich Vi. (11901197.)
Heinrich Vi. (schon 1169 zum Könige gewhlt) zog Ans. 1191 der die Alpen, um in Rom die Kaiserkrone zu empfangen und dann das ihm 1189 mit dem Tode Wilhelms Ii. zugefallene Knigreich teilten in Besitz zu nehmen. Nachdem er in St. Peter zum Kaiser gekrnt worden war (1191), wandte er sich nach Sicilien; doch vor Neapel, das er belagern nutzte, raffte eine Fiebersenche fast sein ganzes Heer hinweg und zwang ihn zur Rckkehr nach Deutschland; hier fand er eine durch sein rcksichtsloses Auftreten hervor-gerufene, weitverbreitete Frstenverschwrung vor, an deren Spitze die Welsen standen. Inmitten dieser groen Gefahr glckte dem Kaiser die Ge-faugennahme des englischen Knigs Richard Lwenherz, des Schwagers Heinrichs des Lwen, der, vom 3. Kreuzzuge heimkehrend, in die Gewalt seines persnlichen Gegners, Leopolds Vi., Herzogs von sterreich und Steier-mark2), geriet (Ende 1192) und von diesem an Heinrich Vi. ausgeliefert wurde; derselbe beutete den ihm gewordenen Vorteil rcksichtslos den Welsen und dem Frstenbunde gegenber aus. Nachdem der letztere sich aufgelst hatte, kam eine Vershnung mit den Welfen (Heinrich d. Lwen) zustande. Richard selbst mute fr sein Knigreich den Vasallen cid leisten und ungeheuere Summen bezahlen; Februar 1194 erfolgte endlich seine Freilassung vom Trifels (Bergkegel am Rande der Haardt).
Nachdem die Ruhe in Deutschland hergestellt war. begab sich Heinrich von neuem nach Italien und setzte sich 1194 in den Besitz der sicilischen Lande. Am Weihnachtstage lie er sich im Dome zu Palermo krnen. Mit grausamer Strenge hat er alle weiteren Versuche der Emprung im Knigreiche unterdrckt.
Nachdem der Kaiser in Deutschland die Wahl seine? zweijhrigen Sohnes Friedrich (geb. 1194) zum Könige durchgesetzt hatte, nahm er das Werk auf. das sein Vater ihm hinterlassen hatte, die Eroberung Jerusalems. Hhere Ziele indes noch mochte er verfolgen; schon bekannte sich der König von Cypern als Lehnsmann (seit 1196) und hatte sich Byzanz zu einem jhr-lichen Zins verpflichten mssen. 1197 sammelten sich zahlreiche deutsche Kreuzfahrer in den Hfen des sicilischen Knigreiches; bereits steuerten die Flotten nach dem Orient, da starb (1197) nach kurzer Krankheit Heinrich Vi. in Messina; im Dome zu Palermo ward er beigesetzt.
Der Tod Heinrichs Vi. erinnert an den Heinrichs Iii.; auf den hchsten Aufschwung des Kaisertums folgt pltzlich der tiefste Niedergang. Whrend
1) Die inneren Teile des Krpers wurden in Tarsus (in Cilicien) beigesetzt; die Gebeine fhrte s. Sohn Friedrich mit sich, um sie in Jerusalem zu begraben; der deren Verbleib
steht nichts fest, doch sind sie wahrscheinl. vor Akkon nach Friedrichs Tode bestattet worden.
2) Herz. Ottokar v. Steiermark (f 1192) hatte Leopold zu s. Erben eingesetzt.
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Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Friedrich_I. Beatrix_von_Hochburgund Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Philipp_von_Schwaden Philipp Konstanze_von_Sicilien Irene_von_Byzanz
Friedrich_Ii Friedrich Beatrix Otto Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Wilhelms Wilhelms Peter Knigs_Richard_Lwenherz Heinrichs Heinrichs Leopolds Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_d Heinrich Richard Heinrich Heinrich Friedrich_( Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Ottokar_v Ottokar Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Seleucia Rom Sicilien Neapel Deutschland Leopolds Deutschland Italien Palermo Deutschland Jerusalems Cypern Byzanz Messina Palermo Tarsus Jerusalem Friedrichs
135
trat ein Kurfrstenkollegium zusammen, in dem die Laienfrsten l) (4) der die geistlichen Fürsten (die 3 rheinischen Erzbischfe) das bergewicht
erlangten. r,
Der grere Teil der Kurfrsten whlte Ans. 1257 gegen Auszahlung groer Summen den Bruder des englischen Knigs, Heinrichs Iii., Richard von Cornwallis, die brigen bald darauf Alfons (X.) von Castilien zu Knigen. Der rheinische Bund bewies sich diesen Vorgngen gegenber ohne die ntige Festigkeit; er lste sich 1258 wieder auf; die Städte traten einzeln, von englischem Gelde gewonnen, zu Richard der.
Wie die Städte, blieben die reichsunmittelbaren kleineren Basalten ohne Einflu auf die Angelegenheiten des Reichs; seit dem Untergang der Staufer ohne Beschftigung, suchten sie sich von ihren steinernen Burgen aus durch Raub und Bedrckung des Verkehrs aufrecht zu erhalten2).
Inmitten der allgemeinen Verwirrung war es Richard von Com-Wallis, der einigemal am Rhein erschien3), nicht mglich, eine feste Stellung im Reiche zu gewinnen; dagegen begrndete in dieser Zeit der König von Bhmen 4), Ottokar Ii., welcher die babenbergische Erbschaft (vgl. S. 121), sterreich und Steiermark, mit Gewalt und auf friedlichem Wege) Krnten und Kratn erwarb, im So. des Reiches eine an Umfang jedes deutsche Frstentum berragende Macht. Da die ffentliche Meinung immer dringender die Herstellung einer festen Zentralgewalt forderte, so traten nach dem Tode Richards von Cornwallis (t 1272) die Kurfrsten zur Wahl eines neuen Knigs zusammen; sie einigten sich auf den Grafen Rudolf von Habs brg), einen Mann aus nicht frstlichem Geschlechte (wie Wilhelm von Holland), der trotz seines nicht unbedeutenden Lnderbesitzes im Elsa und im Thr- und Aargau dem Frstentum nicht gefhrlich schien; auerdem ver-pflichteten sie. wie es scheint, den König, zu den wichtigsten Regierungshand-hingen ihre Zustimmung (die sogen. Wi.llebriefe) einzuholen. In Frank-furt erfolgte 1273 die endgltige Wahl; von hier zog man mit Rudolf nach Aachen zur Krnung.
B. pie vergebt. Wersuche der Kerstessung der knigt. ti. kaisert. Gewalt.
Rudolf von Habsburg (13731291) erbat vor allem vom Papste die Anerkennung seiner Wahl; er erhielt sie, indem er bereitwilligst alle Ansprche, welche die Kirche auf Italien erhob, zugestand. Diese Verbindung mit der
1) Die groen Frstengeschlechter., welche die Kur beanspruchten, waren neben dem Könige v Bhmen die Askanier (in Brandenburg u. Sachsen) u. die Wittelsbacher (in d. Pfalz u. in Baiern). Der Streit der beiden fchs. Linien (Lauenburg u. Wittenberg) u. der wittelsbachschen ward endgltig durch d. goldene Bulle geregelt. An Stelle der Askanier stehn im 15. Jahrh. die Hohen zollern und Wettin er (vgl. spter die Tern-torialentwickeluug.).
2) Beschftigung u. Versorgung bot einem Teile von ihnen d. deutsche Orden, ferner d. geistl. Frstentmer u. Stifter; auf den bifchsl. Sitzen u. in d. Domkapiteln befanden sich fast nur Mitglieder des Adels.
3) Alfons v. Castilien betrat Deutschland berhaupt nicht.
4) Heinrich Iv. u. Friedrich I. Hatten b. Knigstitel an einzelne bhmische Herzge fr ihre Person verschenkt; d. erbl. Knigswrde erlangte Ottokar I. (1198), dessen Enkel Ottokar Ii. war. ___ _ ,
5) S. Freund, d. kinderlose Ulrich v. Krnten (+ 1269), setzte ihn 1268 zum Erben em.
6) Die Habsburg lag in d. Winkel zwifch. d. Aare u. d. einmndenden Reu.
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Richard_von_Cornwallis Alfons_( Richard_von_Com-Wallis Ottokar_Ii Ottokar Richards_von_Cornwallis Rudolf_von_Habs Rudolf Wilhelm Rudolf Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Alfons_v Heinrich_Iv Heinrich Friedrich_I. Ottokar_I. Ottokar_Ii Ottokar Ulrich_v
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Holland Elsa Frank-furt Aachen Italien Brandenburg Sachsen Baiern Lauenburg Wittenberg Wettin Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
40
ward niedergemacht, ehe sie sich verständlich machen konnte, und den Übrigen liefe Xerxes das Brandmal königlicher Sklaven mit glühendem Eisen einbrennen. Sie wurden nachhause geschickt, um den Zorn und die Macht des Königs zu verkünden.
6. Die Schlacht bei Salamis.
(480 v. Chr.)
In der Nacht nach dem letzten Gefechte in den Thermo-pylen ging die griechische Flotte nach Salamis und Phaleron zurück. Der Schrecken in Athen war groß und nahm zu, als man erfuhr, daß die Peloponnesier nicht nach Böotien marschiert waren, sondern am Jsthmos standen. Da stellte The-mistokles in Athen den Antrag, die Stadt zu verlassen, alle streitbare Mannschaft auf die Schiffe zu senden und Weiber und Kinder im Peloponnes in Sicherheit zu bringen. Dies geschah. Der Staat und Reiche unterstützten die Armen, damit sie Unterhalt im Auslande hatten. Der Adel hing die Zäume seiner Streitrosse im Tempel auf und ging auf die Schiffe. Die Kriegsflotte half in zwei bis drei Tagen die 400 000 Flüchtlinge aus Attika nach Salamis, wo sie in Klüften und Höhlen wohnten, und nach Trözen überzusetzen, wo sie gute Aufnahme fanden, die Kinder Obst und Früchte von den Bäumen brechen durften. Inzwischen hielt der bedenkliche Terxes Kriegsrat, denn ihn beängstigten die großen Verluste, die er bereits erlitten hatte. Nach vielem Hin- und Herstreiten beschloß man, daß Heer und Flotte gemeinsam wirken sollten, und zog durch die kleinen Kantone nach Athen. Beiläufig sollte auch Delphi gestraft werden, aber die Anwohner verteidigten ihr Heiligtum
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
113
schiffe nach karthagischem Vorbild bauen und die besten Matrosen und Seesoldaten anwerben liefen. Die Bürger von Karthago wollten solche Opfer nicht bringen, rüsteten aber eilfertig Schiffe aus, um Lebensmittel nach Sicilien für das Heer zu schaffen. Diese Schiffe sollten Getreide nach Sicilien und von dort Seesoldaten zurückbringen, um eine Seeschlacht liefern zu können. Hanno eilte mit vollen Segeln und günstigem Winde heran, um die Getreideschiffe in den Hafen zur Aus-ladung zu bringen. Da traten ihm die römischen Schiffe unter Lutatius Catulus an den Ägatischen Inseln entgegen. Die Getreideschiffe der Karthager waren schwer zu bewegen, die Truppen schlecht, daher nahmen die Römer 70 Schiffe, bohrten die andern in den Grund oder versprengten dieselben (241 v. Chr.).
Karthago verlor den Mut, den Krieg fortzusetzen, beauftragte also den Hamilkar, Frieden zu schließen, der unter harten Bedingungen zustande kam. Sicilien ward an Rom abgetreten, ein Strafgeld von 3| Mill. Thalern (damals viel Geld) und Auslieferung der Gefangenen und Überläufer bedingt. Das souveräne Volk in Rom steigerte den Friedenspreis noch um 1 Mill. Thaler in zehnjähriger Abzahlung (d. h. zur Lahmlegung des Besiegten).
Sicilien war bei dem vierundzwanzigjährigen Kriege zur Wüste geworden, der ganze Westen zerstört und hat sich seitdem nie recht erholt. Denn der Sklavenkrieg vollendete die Verwüstung, sodaß man zur Kaiserzeit auf Staatsstraßen nicht über Städte, sondern über Landgüter reiste. Die Römer, d. H. der Adel, wurden durch solche Strafgelder besiegter Völker reich, aber auch verschwenderisch, habgierig und gewaltthätig, und daher beginnt der sittliche Verfall Roms mit dem Ende der finnischen Kriege, denen in Rom die Entartung des Adels und die Aufstände des gemeinen Volkes und der Sklaven folgen,
Körner, Die Kämpfe im Altertum. g
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Extrahierte Personennamen: Hanno Lutatius_Catulus
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Sicilien Sicilien Karthago Rom Rom Roms Rom Altertum
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Diese Gebirgszüge bilden Alpenlandschaften in der Nähe des Meeres mit hohen und steilen Zacken, die von Schneelagern unterbrochen werden. Sie sind nur von mittleren Höhen, mit Eichenwäldern, Platanen und Ahorn bedeckt, zuweilen durch Wiesengründe und grüne Berghalden getrennt, gestalten sich bald zu hohen Felsenrücken um, welche hier in kühnen, schroffen Firnen, dort in sanften, geschwungenen Linien aufsteigen, hierin den Thälern durch ihre Lorbeer- und Olivenhaine den Eindruck einer ruhigen Pracht machen, dort ohne Busch und Quell nur die kahle Starrheit einer armen, wilden und zerklüfteten Berglandschafi darstellen. Die ganze Westseite bis zum Korinthischen Meerbusen hinab hat dagegen weniger hohe, aber besser bewaldete Berge. Die Flüsse, welche zwischen den von Nord nach Süd ziehenden Bergketten hinabrauschen, sind wasserreich und haben einen längeren Lauf, aber enge Thäler, da die Bergreihen dicht nebeneinander hinlaufen. Es ist ein grünes Land, von Hochwald und Wiesen erfüllt, während die Osthälfte und die südliche Halbinsel vorwiegend die kahlen, weitzgrauen Gipfel von Kalkfelsen zeigen, die sich wie Meereswellen hintereinander erheben. Aber auch hier fehlt es auf den Höhen und in den Senkungen nicht an Laubwäldern, Eichen- und Olivenhainen. Von einem reinen, klaren Himmel überspannt, von dem durchsichtigen Blau des Meeres, dessen Grund Felsboden ist, umgeben und wiedergespiegelt, zeigen sich die Umrisse der Berge, die Formen der Landschaften fast immer in scharfen und starken Linien, glänzen fast immer in lebhaften und vollen, wenn auch zuweilen harten Farben.
Es giebt in diesem Berglande kein größeres Flußthal, keine durchgreifende Formation des Terrains, keine natürliche beherrschende Lage. Der Bau des Landes zeigt daher die größte Mannigfaltigkeit, zerfällt in eine Menge kleiner Bergkantone, welche meist durch schroffe Höhenzüge voneinander getrennt
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
146
Verhandlung und ging fort. Weil er indessen für solchen Trotz Verhaftung befürchten mußte, verließ er Rom und hat es nie wieder betreten. Sein Bruder wurde infolge ungenauer Rechnungen zum Schadenersatz verurteilt, konnte aber das Geld nicht schaffen, weshalb man sein Vermögen einzog.
Ehrenvoll, weil feiner großen Vergangenheit würdig, starb Hannibal. Als er in Karthago das Steuerwefen verbessert hatte, konnte Karthago die Kriegskosten früher an Rom abtragen, als verlangt war, und wurde wieder reich. Ties kam den Römern verdächtig vor, weil sie eine Erneuerung des Krieges fürchteten, weshalb sie dem Hannibal allerlei Schlingen legten. Als Antiochus, König von Syrien, Krieg gegen Rom beschlossen hatte und Hannibals Ratschläge über die Kriegführung einholte, erfuhren die Römer hiervon und verlangten vom Senat zu Karthago Hannibals Auslieferung. Dieser aber floh nun zu Antiochus, der ihm seine Kriegsrüstungen zeigte, welche Hannibal für sehr unzureichend und ungeeignet hielt und daher dem Könige riet, den Krieg nicht anzufangen. Antiochus begann dennoch den Krieg, führte ihn sehr ungeschickt, ward bei Magnesia geschlagen, mußte Frieden machen und sollte den Hannibal ausliefern. Dieser floh jedoch rechtzeitig und fand bei Prusias, dem Könige von Bilhymen, Aufnahme, dem er durch gute Ratschläge im Kriege gegen den unfähigen Emnenes von Phrygien große Dienste leistete. Da mischte sich Rom wieder ein, sandte den Quintius Flaminius an den Prusias und forderte Hannibals Auslieferung, wo nicht, werde es den Krieg erklären. Prusias suchte einen Ausweg, indem er erklärte, Hannibal sei sein Gastfreund, den er nicht antasten dürfe, wollten ihn aber die Römer verhaften, so werde er nichts dagegen thun. Dies benutzten die Römer und umzingelten Hannibals Haus. Als dies Hannibal sah und ein Entfliehen unmöglich war, nahm er das Gift, welches er seit langen Jahren in einem Ringe bei
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
198
Satrapen verwalteten die Provinzen ziemlich eigenmächtig, unterhielten ein Provinzialheer, verlangten aber nur Gehorsam und Steuer, außerdem konnte man denken und treiben, was man wollte. Jedes Volk behielt seine eigentümliche Verfassung, Verwaltung, Kriegsweise u. s. w., gab Steuern und Naturallieserung an Hos und Heer. Im Lande gab es keine Zölle, nur ein Münzsystem und eine Münzsorte, und zahlreiche Landstraßen mit Herbergen erleichterten den Verkehr und Marsch der Heere und Besatzungen. König und Satrapen hatten bei ihren Residenzen Parks, Tier- und Fruchtgärten, wo sie auch Gartenarbeit trieben und Bäume pflanzten.
8. Die Könige Persiens und die Verwaltung des Landes.
Was die Lebensweise der persischen Satrapen und Könige anlangt, so erfährt man, daß deren Hofstaat beträchtliche Summen kostete. Der Satrap von Babylon z. B. verbrauchte täglich einen Scheffel Silber, denn er hielt sich 800 Hengste, 16 000 Stuten und so viel indische Jagdhunde, daß vier Dörfer dieselben füttern mußten und dafür von weiteren Abgaben befreit waren. Die Garnison in Memphis verzehrte jährlich 120000 Scheffel Weizenmehl. Reiste der König durch eine Provinz, so mußte dieselbe ihn und sein zahlreiches Gefolge — oft 20 000 Menschen und mehr — ernähren und Geschenke geben, welche die Diener an sich nahmen. Als die Perser in Griechenland eingerückt waren, kostete das Heer den Landesbewohnern täglich 600 000 Thaler. Am Hofe wurden täglich 15 000 Menschen gespeist, wozu man 1000 Stück Schlachtvieh brauchte. Jede Provinz mußte das Beste von
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
232
kreuzigt oder als Sklaven verkauft. Dieses Blulbad wirft einen Flecken auf Alexanders Ehre; denn die Tyrier hatten nur ihr Recht, ihre Unabhängigkeit verteidigt und es wohl verdient, mit Ehren behandelt zu werden. Ihr Verbrechen bestand nur darin, daß sie es wagten, ihr gutes Recht zu verteidigen, und sieben Monate lang widerstanden.
Tyrus verlor seine Verfassung, ward wieder aufgebaut, Kriegshafen und Wohnort einer macedonischen Besatzung. In voller Rüstung rückte das Heer in die ausgemordete Stadt ein, fuhr die Flotte auf die Höhe der Insel, als Alexander im Heraklestempel opferte. Die Maschine, welche die Mauer niedergeworfen hatte, wurde unter Wettkampf und Fackellauf durch die Stadt gezogen und im Heraklestempel aufgestellt, dagegen das Bild des tyrischen Herakles dem hellenischen Gotte geweiht. Da Juden und Samaritaner sich geweigert hatten, dem Alexander Lebensrnittel nach Tyrus zu schicken, so zog er gegen diese Landschaften, die sich schnell unterwarfen, besonders Jerusalem, wo Alexander im Tempel dem Jehovah geopfert haben soll. Er verzieh alles und stellte das Land unter den Statthalter von Damaskus, dann eilte er nach Ägypten.
14. ^lerander in Ägypten.
(332 v. Chr.)
Auf dem Wege nach dem Nillande gelangte Alexander bis zur Grenzstadt Gaza, welche ein Perser mit Hilfe der Araber der Wüste mutig verteidigte. Die Stadt hatte eine zur Verteidigung geeignete Lage und war von der Seeseite her gesichert, denn an der etwa eine Stunde weit entfernten Küste
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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selbe einen Damm von 1200 Fuß Breite und 150 Fuß Höhe aufschütten und zugleich die Mauer untergraben, so daß sie zusammenstürzte und eine Bresche sich öffnete. Sofort begannen die Macedonier den Sturm, fanden aber sehr tapferen Widerstand, denn sie wurden dreimal zurückgeschlagen; daher ließ Alexander neue Mauerftrecken niederlegen und dann alle Bataillone zum Sturme anrücken. Sofort legte die Garde Sturmleitern in den Breschen an und drang über den Schutt der eingestürzten Mauer vor, um die Thore aufzureißen. Nun entspann sich ein wilder Straßenkampf, in welchem an 10000 Verteidiger fielen, ehe die Stadt gewonnen wurde, worauf man die Weiber und Kinder als Sklaven verkaufte. Weil aber die Stadt als Grenzfeste von großer Wichtigkeit war, ließ Alexander die Mauer wieder herstellen und die Stadt bevölkern, um sie fortan als starken Wasfenplatz zu benutzen.
Nun drang Alexander in Ägypten ein, welches sehr ungern das harte persische Joch trug, von persischen und libyschen Soldaten bewacht, bedrückt und vom Statthalter ausgeplündert ward. Als nun, wie oben erzählt, griechische Söldner aus Asien kamen, um sich in Ägypten anwerben zu lassen, beging der Statthalter die Thorheit, deren Niedermetzelung zu befehlen , so daß er wehrlos dastand, als nach sieben Tagen Alexander in Pelusium, der ägyptischen Grenzstadt, einrückte. In seiner Verlegenheit übergab der Statthalter dem Könige Ägypten, weshalb dieser schnell nach der Hauptstadt Memphis aufbrach und dorthin auch seine Flotte segeln ließ. Unter dem Jubel des Volkes zog er als Herr Ägyptens in Memphis ein, opferte den ägyptischen Göttern, besonders dem Ochsen Apis, was ihn bei den Priestern beliebt machte, ließ in den Vorhöfen der Tempel Wettkämpfe und Musenspiele halten und gründete an einer der Nitmündungen die Stadt Alexandrien als Stützpunkt griechischen Wesens, die denn auch nach Alexanders Tode Haupt-
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Asien Pelusium Memphis Memphis Alexanders