Vorwort.
An Lesebüchern fehlt es auf unserm Büchermärkte wahr
sich nicht. Es mussten daher gewichtige Gründe da sein, die Zah.
der vorhandenen noch mit dem hier erscheinenden zu vermehren.
Ich will sie kur) andeuten. Eine ausführlichere Darlegung
derselben würde in den, dem Hauptzwekk karg zugemessenen
Raum, zu sehr eingreifen.
Zu keiner Zeit ist wohl über die Ansprüche, die man an
ein gutes Lesebuch machen muss, so viel verhandelt worden,
als gerade in der letztem. Ich erinnere nur an die zahlreichen
Aufsatze hierüber in der sächsischen Schulzeitung. Man glaube
aber ja nicht, dass ihnen das gegenwärtige volle Genüge leisten
werde; denn unser Buch hat sich seine eigene Aufgabe gestellt.
Än Bildungsmitteln für die Wohlhabenden fehlt cs nicht;
für diese wird der Büchermarkt vielleicht Vollkommeneres lie-
fern, als wir es hier zu bieten vermögen. Die Verlagshand-
lung hat aber den, von mir bei Herausgabe der „Poetischen
Kinderwelt, erster Kursus," welche bereits Tausend und aber-
tausend armen und — reichen Kindern Nahrung für Geist und
Herz geliefert hat, ausgesprochenen Grundsatz: „dahin zu wirken,
dass auch den Aermern ein Antheil an den vorhandenen Bildungs-
schätzen werde und sie nicht eben so davon, wie vom Besitz an-
derer Güter ausgeschlossen werden," zu dem ihrigen gemacht,
und dieser Grundsatz hat sie zur Herausgabe der „Jugendbib-
liothek" veranlasst; er hat in ihr endlich auch die Idee dieses
Lesebuchs angeregt, dessen Inhalt zu besorgen, sie mir übertrug.
Das hier erscheinende Lesebuch soll also erstlich da eintreten,
wo die vorhandenen Lesebücher bei aller Wolfeilheit immer noch
nicht eindringen konnten.
Nach den vorliegenden Erfahrungen — fremden wie eige-
nen—schien es nicht angemessen, hier zugleich einen „Abrissvon
Realkenntnissen" beizufügen. Ich habe für's Erste noch nie ge-
sehen, dass man ein solches Buch geliebt hätte, und dann gewährt
es ja auch nur eine höchst einseitige Bildung, wenn es auch noch
so vollständig zu sein sich bestrebt. Das Lesebuch muss den gan-
zen Menschen bilden, muss jeder Seelenkraft Etwas Nahrung
bieten, es muss hauptsächlich den Sinn für Fortbildung anregen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
25
Merkur erst ungefähr nach 10 Jahren, auf der Venus nach 16
auf der Erde, wie oben gesagt, nach 25, auf dem Mars nach 38
auf dem Jupiter nach ioo Jahren an. Biß zu dem Saturnus
aber hatte sie zu fliegen 238, und zu dem Uranus 47v Jahre.
So weit sind diese 14 Sterne, einer nach dem andern von der
Sonne entfernt, die gleichsam ihre Mutter ist; und sie verbreitet
doch rings um sich bis zu dem letzten so viel Licht und Warme und
Segen, als jedem nöthig ist.
(A P. Hebel.)
14 Die Schwere und Anziehungskraft der Erde.
Die Erdkugel ist an allen Seiten von Menschen und Thieren
bewohnt. Aber, fragt man mit Recht, wie kommt es denn, dass,
bei dem beständigen Umschwünge der Erde, nicht Alles, was auf der-
selben sich befindet, herabfallt, da jeder Theil der Erde innerhalb 24
Stunden ein Mal unten und ein Mal oben ist? Darauf dient zur
Antwort: In der Erde selbst liegt eine Kraft, vermöge welcher Alles,
was auf und in der Nähe derselben ist, zu ihr hingezogen wird.
Kein Körper kann sich daher, wenn er nicht von einem andern ge-
hoben oder fortgeschleudert wird, von selbst von der Oberflache ent-
fernen. Man pflegt dies auch wohl so auszudrükken: Alle Körper-
haben Schwerkraft, vermöge welcher sie, wenn sie auch noch so leicht
sind, dennoch wieder zur Erde zurükk sinken. Eine Feder, ein Luft-
ball, ein Vogel steigt nur so lange, als er von schwerer Luft getra-
gen wird, kann sich aber nie ganz von der Erde entfernen. Kein
Körper fällt in die Luft hinauf, sondern zum Erdboden herunter.
Diese Anziehungskraft der Erde, oder diese Schwerkraft alles
Dessen, was auf der Erde ist, bewirkt also, dass, wie sich die Erd-
kugel auch drehen mag, doch kein Mensch, kein Thier, kein Haus,
rem Stein sich von derselben entfernen kann. Der große Himmels-
raum, in welchem die Sterne schweben, umgiebt die Erde von allen
Seiten; was sich also von der Erde entfernt, muss sich nach den Ster-
nen hinbewegen; dies wäre aber kein Fallen, sondern ein Steigen.
Eben so könnte eingewendet werden, dass wir doch das Umdrehen
der Erde und die verschiedene Richtung derselben merken müssten.
Wer den Himmel betrachtet, bemerkt dies auch sehr gut; denn ein
Solcher wird Abends ganz andere Sterne über sich sehen, als um
Mitternacht und vor Sonnenaufgang. Da aber die Sterne sich
nicht bemerkbar fortbewegen, so kann nur die Erde ihre Richtung
geändert haben. Vielleicht glaubt Jemand, wir müssten, wenn sich
Erde ganz umdrehet, ein Mal den Kopf unten haben. Aller-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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41
von dem beweglichen Dasein, das sich auf ihr regte, von der Ge»
schichte ihrer allmähligen Ausbildung; Kunde aus einer Zeit, welche
schwindelweit hinaus liegt über die Entstehung des Menschenge-
schlechts, die aber das Auge des menschlichen Geistes, vor dem auf
Lie Lange jede Räthselschaale aufspringen muss, dennoch zu erreichen
und von der seine Wissenschaft dennoch aus ihren Trümmerresten
ein ziemlich deutliches Bild zusammenzusetzen vermag.
In den noch trüben Wellen des Urmeers schwammen gleich-
wohl verschiedene Arten von Fischen, doch minder zahlreich, als in
den spätern Perioden und minder vollkommen entwikkelt. Es waren
meistens Knorpelfische, deren Skelett sich noch nicht zu festen kno-
chigen Wirbeln und Gräten ausgebildet hatte, und die statt der
Schuppen mit hornartigen, zuweilen in Stachel auslaufenden Plat-
ten bekleidet waren. (W. Jordan.)
Sl. Spatere Umwälzungen der Grde.
Es traten indess neue große Umwälzungen ein; jene Inseln
mit ihren üppigen, aber einförmigen Wäldern versanken zum Theil
plötzlich; die Erdrinde bekam neue Risse, durch welche die tödtlichen
Dämpfe des Inneren durch das Meer emporzifchten, alles Leben
plötzlich zerstörend, und es trat eine größere Mannigfaltigkeit in der
Gestaltung der Oberfläche, in Folge dessen aber auch größere Man-
nigfaltigkeit in den Gebilden des Lebens ein. Durch diese Ecdrisse
gelangte aber auch das Wasser zu der inneren Gluth und lös'te sich
in Dampf auf. Da sich die Spalten mit geschmolzenem, aber bald
erkaltetem Granit und Grünstein ausfüllten, so konnten diese Dämpfe
nicht überall entweichen, und verschafften sich durch Hellungen und
Wölbungen der Erdrinde den nöthigen Raum, so dass also unge-
heure Höhlungen sich ausweiteten zwischen dem noch geschmolzenen
Kern und der erstarrten Schaale des Planeten. So erhoben sich
also über den Spiegel des Urmeers, das während der ersten Haupt-
periode den Erdboden bedekkte, allmählig große Ländermassen. Von
diesen lief das Wasser in allen Richtungen ab bis auf einzelne, in
den Vertiefungen zucükkbleibende See'n, in denen sich Salznieder-
schläge bildeten und an deren Ufern Jahrhunderte verflossen sind.
Die Atmosphäre wurde reiner und klarer; die Sonne konnte
mit ihren belebenden Strahlen die wässrigen Dünste theilen und
Land und Meerfpiegel schon häufiger bescheinen. Das Klima blieb
zwar im Allgemeinen noch immer dasselbe, erhielt aber doch auf den
größeren Ländermassen einen mehr veränderlichen Charakter; denn
auf diesen trat schon ein Wechsel von Feuchtigkeit und Trokkniss,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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46
findet man oft nur Abdrükke und Kerne derselben, im Kalke find
sie aber vielfach untereinander geworfen und fest mit dem Gestein
verwachsen. Was die Pflanzen betrifft, so findet man hier nur
wenige Überreste und zwar nur Farrenkräuter und andere Pflan-
zen niederer Bildung. Aber auch die Thiere gehören fast nur den
niederen Klassen der Pflanzen-, Krusten- und Weichthiere
an; denn Fische und Amphibien kommen viel seltener vor.
(Dr. A. D. Neichenbach./
Ss. Die Steinkohlengruppe.
Die zweite Gruppe ist die Steinkohlengruppe, und Steinkohlen,
thonige Schiefer und Sandstein und andere Felsarten jüngeren
Alters bilden hier die Hauptglieder. Dass die Steinkohlen, jenes
unschätzbare Geschenk der Natur, Gebilde aus der Pflanzenwelt,
Überbleibsel ungeheurer Wälder von riesigen Farrn, Palmenfarren,
dürfte wohl keinem Zweifel unterworfen sein, wenn auch die ver-
schiedenen Ansichten über die Bildung derselben noch gar manchen
Zweifel zulassen mögen. •— Thierische Überreste finden wir in den
Kohlenflötzen nicht, wohl aber in den übrigen Gliedern, wiewohl auch
da nur aus den niedrigen Klassen. Doch hat man hier schon Zahne,
Schuppen und Gerippe von Fischen gefunden, welche auf eine unge-
heure Größe dieser ausgestorbenen Fischgeschlechtec hindeuten. Auch
dic Pflanzen zeigen immer noch eine niedere Bildung, aber ihre
Riesengröße, ihre ungeheure Menge, also die wahrhaft üppige Vege-
tation lasst uns auf eine außerordentliche Hitze auf der Erdoberfläche
in dieser Periode schließen, die auch in den nächstfolgenden Perioden
noch bedeutend gewesen sein muss. (Dr. §3. Neichenbach.)
S6 Die Salz oder Kupferschiefergruppe.
Bunter Sandstein, Muschelkalk und der unter dem Namen
Keuper bekannte Sandstein sind hier vorherrschend, doch tritt auch
Gyps und Steinsalz in mächtigen Ablagerungen auf. Die Vege-
tation zeigt sich nun schon verändert, die Farrenkräuter werden sel-
tener, desto häufiger die schachtelhalmartigen Pflanzen überhaupt
und die Palmenfarren. Der Muschelkalk ist so reich an versteiner-
ten Muscheln, dass er davon den Namen erhalten hat. Der bunte
Sandstein enthält Neste, meist nur Abgüsse und Steinkerne ver-
schiedener Schalthiere. — Keuper schließt keine Conchylien, aber
Reste von Amphibien, Fischen und Krusten - oder Krebsthiercn ein.
— In dieser Gruppe treten auch zuerst die Schichten des Kupfer-
schiefers auf und unter ihnen das sogenannte Todtliegende mit
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
Zechstein, Gyps u. s. w. Im Todtliegenden findet man ganze
Stämme fossiler, zu Hornstein umgewandelter Riefenpflanzen, doch
immer noch von niederer Bildung; denn wie im Thierreiche, fand
auch im Pflanzenreiche von Periode zu Periode eine Steigerung von
den niedrigsten bis zu immer höheren Bildungen statt. ■— Kupfer-
schiefer enthält vorzüglich Abdrükke und Reste versteinerter und ver-
erzter Fische, auch Amphibien, und unter diesen den Protorosaurus,
ein großes, krokodilähnliches Thier. Im Zechstein findet man Mu-
scheln; der Gyps aber ist hier noch frei von Pflanzen- und Tbier-
resten. Im Muschelkalk treten auch die Ammonshörner auf, welche
in allen folgenden Gruppen wieder vorkommen. — Sie haben ihren
Namen von der Ähnlichkeit mit den um sich selbst gewundenen
Hörnern des Jupiter Ammon, der bekanntlich mit Widderhörnern
abgebildet wird, und waren Gehäuse eines Kopffüßlers, die zuweilen
li Fuß im Durchmesser hatten. — Auch die Strahlenthiere, von
welchen jetzt noch Arten unter dem Namen der Seepalmen im
Meere leben. Sie bestehen aus einem gegliederten Stiele, der sich
oben in bewegliche Äste theilt, die eine offene oder geschlossene Krone
bilden. (Dr. <Sv. D. Neichenbuch.)
L7 Die Jura- oder Oolithengruppe.
Diese Gruppe besteht aus wechselnden Kalk-, Thon- und
Sandsteinlagen. Die Iurakette in Deutschland, Frankreich und
der Schweiz führt als Hauptglied das unter dem Namen Jurakalk
bekannte Gestein. In Großbritannien, vorzüglich im Süden, zeich-
net sich dagegen diese Gruppe durch thonige Gesteine, durch sandige,
mergelige und kalkige Lager aus, oft mit mächtigen Lagern von
Oolithen oder Regenstein. Regenstein nennt man nämlich kalkige
Körner, welche durch Teig verbunden und dem Fischroggen nicht un-
ähnlich sind.
Reich an interessanten Thierrestcn ist manches dieser Glieder;
und namentlich findet man hier die wunderbarsten Gestalten vor-
weltlicher Thiere aus der Klasse der Amphibien, zum Theil von
wahrhaft riesiger Größe.
Zu Anfang dieses Jahrhunderts fand man in dem genannten
Juragebilde, ungefähr vierzig Fuß über dem Meeresspiegel in Eng-
land sehr eigenthümliche Thiergebeine. Anfangs wussten die Ge-
lehrten gar nicht, in welcher Thierklasse sie die Geschöpfe unterbrin-
gen sollten, von denen diese Reste herrührten, denn die ausgegra-
benen Knochen glichen theilweise Krokodilknochen, und hatten doch
auch wieder in andern Theilen etwas Fischartiges. (Den eifrigen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
33
der in Wasser verwandelt wurden, allmählig immer tiefer auf den
Erdboden Herabfenken, während die Oberfläche des geschmolzenen
Kerns immer mehr von ihrer Hitze verlor, bis sie zuletzt aufhörte,
flüssig zu sein und fest und steinhart wurde, wie die Lava, die wir
noch jetzt in flüssigem Zustande aus den Vulkanen hervorquellen, in
die Thaler fließen und sich hier allmählig abkühlen und erstarren
sehen.
Jener chaotische Zustand eines wilden Kampfes zwischen Hitze
und Kalte, Feuer und Wasser hat jedenfalls eine Reihe von Jahr-
tausenden hindurch gedauert, deren Zahl die Wissenschaft noch nicht
näher zu bestimmen vermag.
Das geschmolzene Erz, welches aus den Schmelzöfen strömt,
überdekkt sich bald durch die Berührung mit der kalten Luft mit
einer starren Rinde, die eine Verbindung des Sauerstoffes der Luft
mit dem Metall ist. Unter derselben verharrt das Metall noch desto
längere Zeit in einem weichen Zustande, je größer die Masse dessel-
den ist, und erstarrt erst nach und nach, indem sich unter der ober-
sten Schicht eine zweite, unter dieser eine dritte u. s. w. ansetzt.
Gerade so ging es mit der Erde; ihre Oberflache wurde immer
dikker und kälter, ohne jedoch schon kalt genug zu sein, um das
Wasser in flüssiger Form über sich zu dulden. Die aufeinander
folgenden Schichten, wie sie der Reihe nach erkalteten, sind Thon-
schiefer, Glimmerschiefer, Gneis und Granit, deren innere Fügung
desto regelmäßiger und krystallinischer ist, je allmahliger sie erkal-
teten, je tiefer sie also liegen.
In demselben Maße, als der feurig-flüssige Erdtropfen an sei-
ner Oberfläche erstarrte, wurde auch sein Leuchten immer schwächer;
es ging vom Weißglühen zum Rothglühcn über und erlosch zuletzt
gänzlich. Die Erde hörte auf, ein selbstleuchtender Stern zu fein,
und statt des funkelnden Nebelsterns erblikkten die Astronomen be-
nachbarter Weltkörper jetzt eine matt imd unbestimmt begrenzte Licht-
scheibe, die junge Erde, welche nur noch fremden Glanz, das Licht
der Sonne, an ihrer äußersten Dunsthülle zurükkstrahlte, während
auf ihrer ersten Oberfläche eine ziemlich dichte Finsterniss herrschte.
Die Abkühlung dieser Oberfläche hörte aber nicht auf. Die
Erdrinde musste sich daher immer mehr zusammenziehen, wahrend
die noch jetzt geschiuolzenen Massen im Innern an dieser Verrin-
gerung des Umfangs keinen Theil nabmen.
Man überklebe eine etwa einen Fuß im Durchmesser haltende
Kugel mit nassem Papier und lasse es hernach trokknen. Was
wird, wenn es recht fest aufgeklebt ist und sich nicht verzieben kann,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
51
;u Zweig zrr Gut» kommen, den Fir.gerflüglern nicht im Entfern-
testen gleichstellen. (Vach Dr. A. P. Neichenbach.)
28. Die Kreide oder Quadersandsteingrnppe.
Über der Iuragruppe lagert sich die Gruppe der Kreide und
des Quadersandsteins, letzterer mit Eisensand, Thon und Mergel,
darüber Kieselsand und Thon und auf diesem die Kreide mit Lagern
von Mergel und Feuersteinen. In der Kreide findet man nun auch
schon Überreste von Vögeln, namentlich aus der Ordnung von
Sumpf- und Schwimmvögeln; von den Fischen aber zuerst
Arten von den noch lebenden Geschlechtern, und von den Amphi-
bien theils bekannte, theils unbekannte Formen, unter den letzteren
die Maaseidechse, auch das große Thier von Mastricht genannt. Sie
hatte Flossenfüße, einen ungewöhnlich abgeplatteten Schwanz und
kann, dem 3 Fuß 9 Zoll langen Kopfe nach zu schließen, vielleicht
über 20 Fuß lang gewesen sein.
Auch dürfen wir hier nicht übergehen, eine leguanartige
Eidechse (Iguanodon), welche mit Einschluss des langen, dünnen
Schwanzes wohl an 70 Fuß lang gewesen sein dürfte. Man hat
Wirbelknochen, größer als bei dem Elephanten, gefunden, und ein
fossiler Mittelhandknochen wog sechs Pfund.
(Dr. A. §5. Neichcnbach.)
29. Der Hydrarchos.
Mit Recht staunt ihr, junge Leser! über das seltsam gestaltete,
schlangenartige Riesenskelett, und in der That, die Natur in ihrer
unendlichen Größe bleibt für uns ein unerschöpflicher Quell neuer
Entdekkungen und Erfahrungen. Menschen- und Thiergeschlechter
entstehen und vergehen wieder, nur die Natur selbst geht ihren ewi-
gen großen Gang fort. So wie mächtige Völker im Laufe de. ver-
gangenen Jahrhunderte auf der großen Schaubühne auftraten und
eine wichtige und einflussreiche Rolle spielten, so sind sie auch im
Strome der Zeit wieder entschwunden und spurlos untergegangen,
höchstens, dass die Nachwelt ihren Namen und ihre Thaten in dem
Buche der Geschichte aufgezeichnet hat. Ganz dieselbe Erscheinung
bietet sich aber auch in der Thierwelt dar. Ganze Arten der
letztem, oft von riesenhafter Größe, die in grauer Urzeit im Wasser
und auf dem Lande (wie z. B. das Mammuth) lebten, find nicht mehr-
vorhanden. Auch sie sind untergegangen und nur die größtenthcils
4*
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
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ctw Tropfen herunterfiel, zischend in Dampf verwandelt, sondern
begann sich allmählig anzusammeln. Es entstand das jlimltmrer.
Dies Meer dürfen wir uns weder besonders tief, noch in einem
Zustande vorstellen, welcher etwa dem der jetzigen Meere ähnlich
wäre. Seine Fluchen enthielten viel Schwefe! und Salzsäure, und
die große Menge von Stoffen, die es aufgelöst! in sich enthielt, ga-
den ihm ein trauriges Aussehen und bewirkten zugleich, dass rs
nicht leichtflüssig, sondern mehr breiartig beschaffen war. Langsam
wälzte es seine schweren, flachen Wogen über die vielfach geborstene
Erdkruste, die noch immer eine hohe Wärme ausstrahlte. Nur an
einzelnen Granitfelsen, die wie Inseln aus diesem flachen Ocean
hervorragten, und an niedrigen Gebirgskämmen brachen sich seine
trägen Fluthen. Die Meeresströmungen, die wir in den heu-
rigen Meeren kennen, waren damals auch noch nicht in dem Grade
vorhanden. Dieselben hangen außer von der Drehung der Erde,
die damals, wie die Astronomie lehrt, eine langsamere gewesen sein
muss, weil der Planet einen großem Umfang hatte, theils von der
ungleichen Erwärmung der Meere unter verschiedenen Breiten,
theils von den herrschenden Winden ab, welche letzteren ihrerseits
ebenfalls durch die ungleiche Erwarmung der Luft an der Oberfläche
erzeugt werden.
Diese Ungleichheit der Erwärmung der verschiedenen Erdge-
genden, also die klimatische Verschiedenheit, war aber damals noch
gar nicht vorhanden, theils weil die eigene Warme, die noch aus
dem Innern des Erdballs hervorströmte, so beträchtlich war, dass
der Einfluss der Sonne dagegen wenig hätte in Betracht kommen
können, theils weil die Atmosphäre noch so trübe war, dass die
Sonnenstrahlen gar nicht bis zur Oberfläche der Erde durchdcingen
konnten. Es siel fortwährend ein dichter Regen und dabei herrschte
auf dem ganzen Planeten, an den Polen wie unter dem Äquator,
eine ziemlich gleichmäßige, aber sehr heiße Temperatur. Die Haupt-
bewegung des Urmeeres, welches mit geringen Ausnahmen die ganze
Oberfläche bedekkte, bildeten Ebbe und Fluth, die, von der Anzie-
hung des Mondes und der Sonne bewirkt, damals um so regel-
mäßiger eintreten mussten, als sie in ihrem Fortschreiten noch durch
keine großen Festländer unterbrochen wurden.
Nach und nach setzte dies Meer sowohl die Theile seines schief-
rigen Grundes, die es abspülte, als die erdigen Stoffe, die es auf-
gelöst enthielt, Thon, Quarzfand und Glimmer, schichtenweife ab.
Unter Mitwirkung der Hitze des Bodens wurden diese Stoffe in
ein festes Gestein, die sogenannte Grauwakke oder Grauwakkenschie-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
5l
Ein eigner Umstand ist es, dass Dr. Koch die Knochen seines
Skeletts nicht einzeln zerstreut und theils zerbrochen, wie dies der
andern ähnlichen Entdekkungen der Fall ist, oder zusammengehäuft,
sondern noch zum vollständigen Gerippe verbunden aufgefunden hat.
Wir werden durch die Überreste diefes urweltlichen Thieres auf eine
Zeit hingewiesen, wo die Fluten des Weltmeeres die Gipfel der höch-
sten Berge bedekkten, und müssen daraus schließen, dass entweder
das Meer sich späterhin zurükkzog und einen tieferen Stand annahm,
oder dass irgend eine in der Tiefe wirkende Kraft die Inseln und
das Festland aus dem Abgrunde des Meeres zu ihrer gegenwärtigen
Höhe über seine Oberfläche empor.
Dieses Skelett gehört unzweifelhaft unter die Meerwunder der
voradamitischen Zeit. Denn die, wenn auch zum Theil oberfläch-
liche Lagerung des ungeheuern Skeletts, befand sich doch in einer so
alten Erdschicht, dass die Reihe von Jahrtausenden, welche von dem
Tode dieses Thieres an bis zum Auftreten des ersten Menschen auf
der Erde noch ablief, nicht bestimmt werden kann.
Jedenfalls ist vr. Kochs Entdekkung des Hydrarchos die
großartigste und merkwürdigste, welche in neuester Zeit für diekennt-
niss der urweltlichen Riesengeschöpfe gemacht worden ist. Es steht
daher kaum zu erwarten, dass das Skelett nach Amerika, wo der
Eigenthümer desselben wohnhaft ist, zurükkkehren werde, denn irgend
eins von den naturhistorischen Kabinetten Europa's wird sich den
Besitz desselben durch Ankauf wohl nicht entgehen lassen.
(Schneemann.)
30. Die Töpferthongrnppe.
Die sechste Gruppe ist die Gruppe des' Töpferth ones,
denn dieser, nebst Grobkalk und Süßwassergyps sind hier vorherr-
schend , abwechselnd mit sandigen und mergeligen Schichten. Der
Thon ist namentlich sehr häufig von Braunkohlen begleitet, welche
Bernstein mit sich führen. Die Braunkohlen selbst aber ent-
standen aus Baummassen. welche durch Ueberfluthung mit Thon-
und Sandbänken bedekkt wurden. In großer Menge findet man
in den Braunkohlenschichten Stämme, Zweige, Blätter und Früchte
von Nadelhölzern, Weiden, Pappeln und Ahorn, die uns über ihren
Ursprung nicht mehr in Zweifel lassen. In jüngeren Braunkohlen-
schichten, wie in dieser Gruppe überhaupt, findet man nun endlich
auch Gebeine vierfüßigec Säugthiere; wallfischartige kommen
nämlich schon in den früheren Schichten vor. Auch die Überreste
der Vögel, Land- und Süßwasserschildkröten werden hier häufiger.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
54
Von den hier aufgefundenen ausgestorbenen Säugethiergattungen
nennen wir das schon erwähnte Ohiothier (fpr. Oheio), das voll-
kommen dem Elephanten glich, einen Rüssel wie dieser hatte, aber
andere Bakkenzähne und nur kleine Stoßzähne, die im Alter bei
den meisten Arten ausfielen. Die Lange des Thieres betrug 19
bis 20 Fuß. Neben diesem Niefenthiere findet sich noch das Alt-
rhicr, von der Größe eines Pferdes bis zu der des Nashorns.
(Dr. A. p. Ncichcndach.)
Ui* Das Flttthland oder die diluvische Gruppe.
Man nennt diese Gruppe die diluvianifche, weil man annahm
dass sie durch die große Wasscrfluth (Überschwemmung, Diluvium),
welche gewöhnlich Sintstuth *) genannt wird, gebildet worden sei, was
aber wohl nicht wahrscheinlich ist; unstreitig muss vielmehr die Pe-
riode dieser Bildung noch über die geschichtliche Zeit hinausgegangen
sein. Denn wir finden hier Nichts, was aus die Anwesenheit des
Menschen in jenem Zeitraume hindeuten könnte. Thier- und Pflan-
Hcnreste werden dagegen in großer Menge angetroffen, und nament-
lich sind es Saugcthierüberreste, welche hier wieder unsere Aufmerk-
samkeit vor Allem auf sich ziehen. Die bekannteren Formen über-
gehend, erwähnen wir zuerst das Riesenthier, das am Oberkiefer
einen Rüssel hatte und im Unterkiefer abwärts gebogene Stoßzahne,
mit denen es vielleicht, unterstützt von den mächtigen Krallen der
Vorderzehen, die Wurzeln und Knollengewächse aufwühlte. Denn
nach den Bakkenzähnen zu urtheilen, nährte es sich von Pflanzen-
stoffen. Bei der Plumpheit des Elephanten erreichte es eine Länge
von 15 Fuß. — Ein zweites hier zu erwähnendes Thier ist der
vorweltliche Elephant oder das Mammuth (Erdthier), wie ihn die
Sibirier nennen, weil sie glauben, er sei ein, wie der Maulwurf,
unter der Erde wohnendes Thier. Es glich mehr dem indischen
Elephanten, als dem afrikanischen, unterschied sich aber durch seine
ungeheuren, oft sehr gekrümmten, zuweilen 14 Fuß langen Stoß-
zähne. Von ihm findet man Reste in fast allen Theilen der Erde,
und im Eise sogar vollkommen erhaltene Exemplare. So fand man
ein fast ganz erhaltenes mit Haut und Haaren am Kleseia, der in
das Eismeer sich ergießt, und ein anderes am Ausflusse der Lena.
Letzteres wurde 1799 entdekkt, und als sieben Jahre nachher Adams
nach Sibirien reis'te, fand er, dass die Jakuten mit dem vorweltli-
*) Die Schreibung „Sündfluth" ist falsch. Das Wort ist nicht aus „Sünd
Und Muth" sondern aus „Sin" (groß) und Fluth gebildet, wobei das ,,t" bloß
Ae Verbindung vermittelt, wie in wesentlich.
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