X
folg zum Grunde gelegt, dasjenige, was der erhöhte Stand-
punct hier forderte, in Dictaten hinzufügend. Letztere bin ich
aber nun ebenfalls entschlossen, der Zeitersparniß wegen, nach
nochmaliger Durchprüfung zum Drucke vorzubereiten, und
hoffe damit in Jahresfrist fertig zu seyn. In der Meinung,
daß hiermit vielleicht auch Andern ein Dienst geschehen könne,
habe ich Dieses hier nicht unerwähnt lassen wollen.
Osnabrück den 16. April 1847.
i
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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110
1606; Neu,Plymouth, 1620, durch ausgewanderte Pu-
ritaner; Maryland, 1632, durch Katholiken.
Sie vermehren sich in 150 Zähren auf 3 Millionen, und
behalten die Rechte freier Engländer. Streitigkeiten mit
denfranzofenamohio (Washington, geb. 1756, ss 1799),
1754. Folge hiervon, der si eb enj a hrige Krieg zur See
zwischen Frankreich, Spanien und England. 1765 im Frie-
den von Versailles muß Frankreich Canada, und Spa-
nien Florida abtreten.
England beschrankt den Handel der Colonien, nunmehr
in vier Gouvernements, Canada, Grenada, Ost - und West-
Florida abgetheilt, und will dieselben einseitig besteuern;
Stempelacte, 1765. Die Amerikaner, hierin eine Kränkung
ihrer Rechte erblickend, heben 1766 und 1767 allen Verkehr
mit England auf. Sie bilden durch Abgeordnete eine selbst,
ständige Behörde (Congreß).
Das Theemonopol der ostindischen Compagnie veranlaßt
zu Boston Gewaltthätigkeiten, 1773, zur Strafe eine Hafen-
sperre und 1775 den Ausbruch der Feindseligkeiten. 1776
erklären sich die 13 vereinigten Staaten für un-
abhängig. Sie mannichfachem Glückswechsel
und mühvollem Kamm^^^Mes unermüdlichen,' patrioti«
sehen Washington Führung, mir Frankreichs und
Spaniens Hülfe, und 1785 muß England nach vergeb-
lichen Anstrengungen ihre Freiheit anerkennen.
Benjamin Franklin, geb. 17s6 zu Boston, Erfinder
der Blitzableiter; erst Buchdrucker und Volksschriftsteller, dann
Vertheidiger der Rechte seiner Landsleute, und Beförderer
ihrer Unabhängigkeit, nachher Präsident von Pensylvanien,
und in Paris 1778 —1785 Unterhändler des Bündnisses mit
Frankreich und des Friedens.
§. 101.
Die französische Revolution, 1789—18g1
Zn Frankreich war eine Schuldenlast von mehr als 1000
Millionen Thalern, und das Volk durch stete Vermehrung
der Abgaben ganz erschöpft. Dennoch reichte das Aufgebrachte
zu Bestreitung der Ausgaben nicht hin (§. 93.).
Ludwig Xvt., seit 1774 König, vermehrte beson-
ders durch den Krieg mit England (1778 —1783) noch die
Schuld, und zugleich den Druck der Auflagen, zu denen die
hohe Geistlichkeit und der Adel nicht beitrugen. Außerdem war
,1
«As
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Benjamin_Franklin Ludwig_Xvt Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Maryland Washington Frankreich Spanien England Versailles Frankreich_Canada Florida Canada Grenada Ost Florida England Boston Washington Frankreichs Spaniens England Boston Paris Frankreich Frankreich England
61
§. 61.
Hoherrstsufische oder schwäbische«Kaiser,
113? —1254*
Fortsetzung der Kreuzzüge.
Konrad 111.(1137 — 52). Uebergewicht der Hohen-
staufen. Die Welfen unter Heinrichs Anfüh-
rung leisten unglücklichen Widerstand; er verliert
seine Herzogthümer.
Zweiter Kreuzzug. — Bernhard von Clair-
vaux predigt das Kreuz und bewegt Ludwig Vii. von
Frankreich und Konrad zu einem Kreuzzuge. 1147 ziehen
sie ab, und kehren, ohne etwas auszurichten, mit Wenigen
zurück.
Fr iederich^Barb a rossa (1152 — 90). Des Reiches
Macht und Selbstständigkeit wieder her-
gestellt. — Zn hoher Kraft strebt er das Ansehen
des Kaisers in Italien geltend zu machen und erregt
wider sich den Papst und die lombardischen Städte,
die nach Mailands Verwüstung 1102 gegen ihn sich
mit Ersterem verbinden. Des Kaisers Zug gegen
Rom 1j 67 mißlingt, sowie die Belagerung von Ales-
sandria 1174. Bei Lignano 1175 geschlagen, söhnt
er sich nach 5 Feldzügen mit dem Papste aus (Frie-
den zu Costnitz 1185).^
Heinrich der Löwe, mächtig als Herzog von
Baiern (Heinrich Zasomirgott erster Herzog
von Oestreich 1156) und Sachsen, bekehrt die Wen-
den und Slaven.— Bisthum Lübeck 1163.
Er zieht sich durch strenge Ausübung der Herzogsge-
walt den Haß der Nachbaren und durch verweigerte
Lehnsfolge und Trotz gegen den Kaiser die Acht zu.
Vom Kaiser bekriegt, muß er sich unterwerffn und
wird nach England verwiesen.
Dritter Kreuzzug, 1169 — 1192. Jerusalem von
Saladin erobert 1187. Kaiser Friederich zieht hin 1188;
kommt im Flusse Saleph um. Sein Sohn stirbt vor Pto-
lcmais, mit dem größten Theile des noch übrigen Heers.
Heinrich Vi. (H90—97)v Erneuter Plan eines erb-
lichen Kaiserthums unter den Hohenstau-
fen.— Richard Löwenherz, Philip^'A ti-
gli st von Frankreich und Leopold vois v^st-
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Extrahierte Personennamen: Konrad Heinrichs Heinrichs Bernhard_von_Clair- Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Heinrich Heinrich_Zasomirgott Heinrich Oestreich Saladin Friederich Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwenherz Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Hohen- Frankreich Italien Mailands Rom Baiern Sachsen England Jerusalem Frankreich
62
reich erobern 1191 Ptolemais. Ein Streit zwi-
schen Richard und Leopold verursacht die Rück-
kehr des Letzteren. Richard, auch von Philipp Au-
gust verlassen, muß im Angesichte Jerusalems zu-
rückkehren, 1192. In Deutschland durch Leopold
aufgefangen, wird er vom Kaiser bis 1194 unredlich
festgehalten. — Heinrich erobert Neapel, das Erbe
seiner Gemahlin; er sucht Italien mit dem Reiche
ganz zu vereinigen; doch diesen und noch größere
Entwürfe vereitelt sein Tod?^
Philipp -ivon Schwaben (1197 — 1208). Otto Iv.
(1197 —1215).— Spaltung in Deutschland. Der
Papst und die Welfische Partei gegen die
Hohenstaufen, ff— Höchste Macht der Papste unter
Jnnocenx Iii., der Grundsatz Gregors Vii. an dem-
Könige Johann von England ausgeübt (§. 65.).
(Das Jnterdict.) Er erregt den Kreuzzug der
französischen Ritter, welche 1204 Constantino-
pel erobern (lateinischeskaiserthum bis 1261).
Kreuzzug des Andreas von Un warn — Kreuzzug
gegen die Albigewser, 1212. ff
Philipp, im Begriff über seinen Gegner zu sie-
gen, durch Otto von Wittelsbach ermordet, 1208.
Friederich Ii. (1215 — 50) König von Sicilien und Nea-
pel. — Das Haus der Hohenstaufen durch
den Papst erhoben; dann Kampf des Kai-
sers gegen die übermächtigen Päpste (Gre-
• gor Ix. und Innocenz Iv.). Er macht im Bann den
Vierten Kreuzzug 1228, erhältjerusalem durch Ver-
trag und Heirath. König von Jerusalem, 1229. Friede mit
dem Papst, 1230.
Deutschland mit Italien unter Friederich vereinigt
(Heinrich römischer König). Otto das Kind, er-
ster Herzog von Braunschweig-Lüneburg 1235 ; Ende
des Streits der Welfen gegen die Hohenstaufen. —
Der erneute Kampf gegen den Papst und die Lom-
barden (Schlacht bei §ortenuova^l257) hindern ihn,
seine herrliche Kraft für^Deütfchlrkm'anmwenden.—
Friederich im Bann, Gegenkaiser Heinrich Raspe.
(Tarlare» in Deutschland, §.63.) Friederich, sich
zum entscheidenden Schlage gegen den Papst Jnno-
cenz Iv. rüstend, stirbt in Italien und läßt das
Reich tief erschüttert.
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Philipp_Au- Philipp Leopold Leopold Heinrich Heinrich Philipp_-ivon Philipp Otto Gregors Johann_von_England Johann Andreas Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Friederich_Ii Innocenz_Iv. Innocenz_Iv. Friederich Heinrich_römischer Heinrich Otto Heinrich_Raspe Heinrich Friederich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Deutschland Neapel Italien Deutschland Gregors Sicilien Heirath Jerusalem Deutschland Italien Braunschweig-Lüneburg Deutschland Italien
71
Gegen Venedigs Macht entsteht die Ligue von
Cam bray, 1508; wird aber durch den heiligen Bund Papsts
Julius ll. aufgelöst, durch welchen Ludwig zu Räumung Ita-
liens gezwungen ist. S ch la ch t bei Rav enna, 1512. Maxi-
milian Sforza erhalt Mailand, das aber schon 1515 nach der
Niederlage der Schweizer bei Mar ig na no von Franz 1.,
Ludwigs Nachfolger, erobert wird.
Maximilian gelingt es endlich, in Deutsch-
land gesetzliche Ordnung zu begründen — der
ewige Landfriede, 1495, das Reichskammergericht
und die Eintheilung in 10 Kreise, 1512. (Allmahliges Auf-
hören des Faustrechts und der Vehmgerichte.) Maximilian
f 1519.
Deutsche Erfindungen. — Das Schieß-
pulver. — Seine Erfindung wird dem D arthold
Schwarz zugeschrieben, zu Freiburg 1290. Im Jahre 1581
zuerst Handbüchsen erwähnt, und 1400 find die Kanonen all-
gemein. \» Gänzliche Veränderung des Kriegswesens. Sinken
des Ritterthums, Verbreitung der Lanzknechte und Sold-
truppen.
Die Buchdruckerkunst erfand Johann Gut ten -
berg, geboren zu Mainz 1401. Von 1455 — 45 macht er
zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen, beweglichen
Buchstaben, verbindet sich dann zu Mainz mit Faust und
Peter Schösser, 1450. 1457 das erste Buch gedruckt.
Guttenberg, der sein Vermögen aufgeopfert, muß sich von
Faust trennen, und stirbt 1468 in Armuth. Seit 1462 wird
von Mainz aus die Erfindung überall verbreitet.^
tz. 67.
Die übrigen Länder Europens.
Frankreich. — Philippiv., oder der Schöne,
Ludwigs des Heiligen Enkel, veranlaßt durch Wegnahme von
Guyenne einenkrieg mit England, 1285—1514. Er nimmt
und verliert Flandern, und zieht D u rg u n d unter seine Lehns-
hoheit. Der Papst Bvnifacius Vlll. mischt sich in den
Streit; Philipp sagt sich von ihm los (Erste Reichsversamm-
lung 1502), kommt in den Bann, nimmt ihn durch Nogaret
gefangen. Bvnifacius Nachfolger, von Clemens V. (1505)
an, müssen zu Avig non restdiren. (Vertilgung der Tempel-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Venedigs Julius_ll Ludwig Ludwig Sforza Franz_1. Franz Ludwigs_Nachfolger Ludwigs Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Schwarz Johann Johann Peter_Schösser Guttenberg Ludwigs Philipp Philipp Bvnifacius Clemens_V.
Extrahierte Ortsnamen: Rav Mailand Freiburg Mainz Mainz Mainz Frankreich England
3
Berlin reisen, um einen dort abgesetzten Prediger, Namens Ger-
hard, aufzusuchen und zu dem Herzoge zu bringen, der ihn ver-
sorgen wollte. Mau denke sich das Erstaunen der unglücklichen,
flüchtenden Familie bei dieser Nachricht!-— Herzog Christian gab
dem Vertriebenen sogleich ein gutes Jahrgeld und beförderte ihn
einige Zeit nachher zu einem ansehnlichen geistlichen Amte nach
Lübben in der Niederlansitz. Jenes herrliche Lied aber, — cs ist
unser evangelisches.kernlied «Befiehl du deine Wege", welches
schon Tausende bekümmerter Seelen getröstet hat, da es ganz ans
der Tiefe des Herzens hervorgequollen ist — kam nach einiger
Zeit dem Kurfürsten von Brandenburg zu Gesichte; er las cs mit
großem Wohlgefallen, fragte, wer doch der Verfasser davon wäre,
und da er hörte, daß - es Paul Gerhard sei, bedauerte er gar
sehr, einen so gottergebenen Mann nicht in seinem Lande behalten
zu haben.
3. Die Wege der Vorsehung.
Der fromme Hans Sachs, ein Schuhmacher und berühmter
Dichter in Nürnberg (er starb 1576), dachte eines Abends über
die wunderbaren Wege der Vorsehung nach und hatte darauf in
der Nacht einen merkwürdigen Traum, welchen er so erzählt:
Ich hatte mich in einem dunkeln Walde verirrt und fand
keinen Ausweg. Ich rief um Hülfe. Da bot sich mir ein Be
gleiter dar, der sich für einen Engel Gottes ausgab, gesandt, mir
die Wege der Fürschnng zu zeigen. Er brachte mich ans dein
Walde in ein Wirthshaus, wo der Wirth uns sehr gut aufnahm.
Er sagte, er habe heute einen frohen Tag; sein Feind habe sich
mit ihm versöhnt und ihm zum Unterpfande der Versöhnung
einen silbernen, inwendig vergoldeten Becher geschenkt. Wir gin
gen fort und mein Engel stahl ihm den Becher. Ich zürnte, aber
der Engel sprach: «Schweig, und ehre die Wege der Fürschnng!"
Ich schwieg, und wir kamen an ein Hans, dessen grnndböscr
Wirth uns Alles zu Leide that. Wir brachen bald aus und beim
Abschiede schenkte der Engel dem schändlichen Manne den Herr
lichen Becher. Ich tadelte; ich zürnte. Aber er sprach: «Schweig,
und ehre die Wege der Fürschnng!" Wir kamen dann zu einem
Wirthe, in dessen Hanse Armuth und Noth herrschte. Er war
ein guter Mann, aber durch Unfälle um das Seinige gekommen.
In acht Tagen sollte ihm das Hans genommen werden. Beim
Weggehen brannte ihm der Engel das Hans über dem Kopfe an.
Ich zürnte. Aber der Engel sprach zum dritten Male: «Schweig,
1»
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Extrahierte Personennamen: Christian Paul_Gerhard Hans_Sachs Wirth Wirth
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Niederlansitz Brandenburg Nürnberg
8
Dies wird's wohl sein! So nimm dein Eigenthum zurück!" So
sprach er mit dem heitern Blick eines ehrlichen Mannes und eines
guten Gewissens, und das war schön. Der Andere machte auch
ein fröhliches Gesicht, aber nur, weil er sein verloren geschätztes
Geld wieder hatte. Denn, wie es um seine Ehrlichkeit aussah,
das wird sich bald zeigen. Er zählte das Geld, und dachte unter-
dessen geschwinde nach, wie er den treuen Finder um seine ver
sprochene Belohnung bringen könnte. „Guter Freund," sprach er
hierauf, „eö waren eigentlich 800 Thaler in dem Tuch eingenäht.
.^Ich finde aber nur 700 Thaler. Ihr werdet also wohl eine-Nckhj
'aufgetrennt und Eure 100 Thaler Belohnung schon herausgenom-
men haben. Da häbt Ihr wohl daran gethan. Ich danke Euch."
Das war nicht schön. Aber wir sind auch noch nicht am Ende.
Ehrlich währt am längsten, und Unrecht schlägt seinen eignen
Herrn. Der ehrliche Finder, dem es weniger um die 100 Thlr.,
als um seine unbescholtene Rechtschaffenheit zu thun war, ver-
sicherte, daß er das Päckchen so gesunden habe, wie er es bringe,
und es so bringe, wie er's gefunden habe. Am Ende kamen sie
vor den Richter. Beide bestanden auch hier noch auf ihrer Be
Häuptling: der Eine, daß 800 Thaler seien eingenäht gewesen,
der Andere, daß er von dem Gefundenen nichts genommen und
das Päcklein nicht versehet habe. Da war guter Rath theuer.
Aber der kluge Richter, der die Ehrlichkeit des Einen und die
schlechte Gesinnung des Andern zum voraus zu kennen schien, griff
die Sache so an. Er ließ sich von Beiden über das, was sie
aussagten, eine feste und feierliche Versicherung geben, und that
hierauf folgenden Ausspruch: „Demnach, und wenn der Eine
von Euch 800 Thaler verloren, der Andre aber nur ein Päcklein
mit 700 Thalern gefunden hat, so kann auch das Geld des Letz
leren nicht das nämliche sein, auf welches der Erstere ein Recht
hat. Du, ehrlicher Freund, nimmst also das Geld, welches du
gefunden hast, wieder zurück und behältst es in guter Bewahrung,
bis der kommt, welcher nur 700 Thaler verloren hat! Und dir
da weiß ich keinen Rath, als du geduldest dich, bis derjenige sich
meldet, der deine 800 Thaler findet." So sprach der Richter und
dabei blieb es.
12. Wo Nichts ist, kommt Nichts hin.
Von zwei unbemittelten Brüdern hatte der eine keine Lust
uitb keinen Muth, etwas zu erwerben, weil ihm das Geld nicht
zu den Fenstern hereinregnete. Er sagte immer: „Wo Nichts ist,
' * >
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V
9
kommt Nichts hin." Und so war es auch bei ihm. Er blieb sein
Leben lang der arme Bruder Wo-nichts-ist, weil es ihm nie der
Mühe werth war, mit einem kleinen Ersparnisse den Anfang zu
machen, um nach und nach zu einem größeren Vermögen zu kommen.
So dachte der jüngere Bruder nicht. Der pflegte zu sagen:
„Was nicht ist, das kann noch werden." Er hielt das Wenige,
was ihm von der Verlassenschaft der Eltern zu Theil geworden
war, zu Rath und vermehrte es nach und nach durch eigenes Er-
sparnis indem er fleißig arbeitete und eingezogen lebte. Anfäng-
lich ging es hart und langsam; aber sein Sprichwort: „Was
nicht ist, kann noch werden," gab ihm innner Muth und Hoffnung.
Mit der Zeit ging es besser. Er wurde durch unverdrossenen
Fleiß und Gottes Segen noch ein reicher Mann und ernährte so
gar die Kinder des armen Bruders Wo-nichts-ist, der selber Nichts
zu beißen und zu nagen hatte.
13. Der gerettete Handwerksbursche.
Ein Landwerksbursche ging unweit Preßburg in der grim
migsten Kälte, mit seinem Bündel ans dem Rücken, über die Haide.
Seine Kleider waren dünn und seine Strümpfe zerrissen. * Ach,
da fror es ihn sehr! Er weinte, und die hellen Thränen froren
ihm an den Augenwimpern. „Lieber Gott!" seufzte er, „weit
und breit kein Dorf, keine Stadt, nicht einmal eine Hütte! Ich
werde erfrieren; ach, was wird meine arme Mutter sagen!
Mein Vater ist gestorben und nun hat sie Niemanden, der für
ihren Unterhalt sorgt!" Er wollte laufen, um sich zu erwärmen;
aber seine Glieder waren starr. Er wurde schläfrig, legte sich in
den Schnee ans sein Bündel und schlief ein.
Ein Postknecht ritt vorbei und sah ihn starr da liegen; als
er jedoch einige Lebenszeichen an ihm bemerkte, ritt er schneller
und zeigte es unter dem Thore der nächsten Stadt an. — „Was
hilfts? Bis wir hinauskommen, ist er längst todt!" sagten die
Gefühllosen. Ein armer Tagelöhner, welcher gerade in der Wacht
stnbe war, sich zu wärmen, hörte es, und ihm brach das Herz
vor Mitleid. .Ohne ein Wort zu sagen, eilte er auf die Land
straße, trug den erstarrten Handwcrksburschen in das nächste Dorf,
rieb ihn mit Schnee, brachte ihn der Wärme immer näher und
erweckte ihn endlich wieder. Darauf nahm er ihn mit sich in die
Stadt und theilte seine Wohnung und seinen Tisch, ob er gleich
selbst nicht viel hatte, so lange mit ihm, bis letzterer im Stande war,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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10
weiter zu reisen. Kaiser Joseph Ii. erfuhr die edle Handlung,
rief den Tagelöhner nach Wien und belohnte ihn, wie er alle
guten Handlungen, die ihm bekannt wurden, zu belohnen pflegte.
14. Gs ist nicht alles Gold, was glänzt.
Mancher, der nicht an dieses Sprüchwort denkt, wird betro-
gen. Aber eine andere Erfahrung wird noch öfter vergessen:
„Manches glänzt nicht, und ist doch Gold!" und wer das nicht
glaubt und nicht daran denkt, der ist noch schlimmer daran. In
einem wohlbestellten Äcker, in einem gut eingerichteten Gewerbe
ist vies Gold verborgen, und eine fleißige Hand weiß es zu fin-
den; ein ruhiges Herz dazu und ein gutes Gewissen glänzt auch
nicht und ist doch mehr als Goldes werth.
Iñ. König Friedrich und sein Nachbar.
Der König Friedrich der Zweite von Preußen hatte 8 Stun-
den von Berlin ein schönes Lustschloß und war gern darin, wenn
nur nicht ganz nahe dabei die unruhige Mühle Lcwesen wäre.
Denn erstlich stehen ein königliches Schloß und eine Mühk nicht
gut neben einander, obgleich das Weißbrot auch in dem Schlosse
nicht übel schmeckt, wenn die Mühle fein gemahlen und der Ofen
wohl gebacken hat. Außerdem aber, wenn der König in seinen
besten Gedanken war und nicht an seinen Nachbar dachte, auf
einmal ließ der Müller seine Mühle klappern und dachte auch
nicht an den Herrn Nachbar; und die Gedanken des Königs stör-
ten zwar das Räderwerk der Mühle nicht, aber manchmal das
Klapperwerk der Näder die Gedanken des Königs. Der geneigte
Leser sagt: „Ein König hat Geld wie Laub, warum kauft er dem
Nachbar die Mühle nicht ab, und läßt sie niederreißen?"— Der
König wußte warum; denn eines Tages ließ er den Müller zu
sich rufen. „Ihr begreift," sagte er zu ihm, „daß wir Zwei nicht
neben einander bestehen können. Einer muß weichen. Was gebt
Ihr mir für mein Schlößlein?" — Der Müller sagte: „Wie
hoch haltet Ihr es, königlicher Herr Nachbar?" — Der König
erwiederte ihm: „Wunderlicher Mensch, so viel Geld habt Ihr
nicht, daß Ihr mir mein Schlößlein abkaufen könnt. Wie hoch
haltet Ihr Euere Mühle?" — Der Müller erwiederte: „Gnä-
diger Herr, so habt auch Ihr nicht so viel Geld, daß Ihr mir
meine Mühle abkaufen könnt; sie ist mir nicht feil." — Der Kö-
nig that zwar ein Gebot, auch das zweite und dritte: aber der
Nachbar blieb bei seiner Rede: „Sie ist mir nicht feil. Wie ich
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Joseph_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
12
zum Unglück gerade so viel 'von der deutschen Sprache verstand,
. als der Fragende von der holländischen, nämlich nichts, sagte kurz
und schnauzig: „Kannitverstan!" und schnurrte vorüber. Dies
war nun ein holländisches Wort, oder drei, wenn man's recht be-
trachtet, und heißt ans deutsch so viel als: Ich kann Euch nicht
verstehen. Aber der gute Fremdling glaubte, es sei der Name
des Mannes, nach dem er gefragt hatte. Das muß ein
grundreicher Mann sein, der Herr Kannitverstan, dachte er und
ging weiter. Gaß aus, Gaß ein kam er endlich an den Meer-
busen, der da heißt: Het Eh, oder ans deutsch das Apsilon. Da
stand nun Schiss an 'Schiss und Mastbaum an Mastbaum und
er wußte anfänglich nicht, wie er es mit seinen zwei einzigen Au-
gen durchfechten werde, alle diese Merkwürdigkeiten genau zu sehen
und zu beobachten, bis endlich ein großes Schiff seine Aufmerk-
samkeit an sich zog, das vor kurzem aus Ostindien angelangt war
und jetzt eben ausgeladen wurde.
Schon starchen ganze Reihen von Kisten und Ballen auf-
und nebeneinander am Lande. Noch immer wurden mehrere heraus-
gewälzt und Fässer voll Zucker und Kaffee, voll Reis und Pfeffer.
Als er aber lange zugesehen hatte, fragte er endlich einen, der
eben eine Kiste auf der Achsel heraustrug, wie der glückliche Mann
heiße, dem daö Meer alle diese Waaren an das Land bringe.
Kannitverstan! war die Antwort. Da dachte er: Haha, schaut's
. da heraus? Kein Wunder! Wem daö Meer solche Reichthümer
ans Land schwemmt, der hat gut solche Häuser in die Welt stellen
und solcherlei Tulipancn vor die Fenster in vergoldeten Scherben.
Jetzt ging er wieder zurück und stellte eine recht traurige Betrach-
tung bei sich selbst an, was er für ein armer Teufel sei unter so
viel reichen Leuten in der Welt. Aber als er eben dachte: Wenn
ich's doch nur auch einmal so gut bekäme, wie dieser Herr Kan-
nitverstan es hat, kam er um eine Ecke und erblickte einen großen
Leichenzug. Bier schwarz vermummte Pferde zogen einen ebenfalls
schwarz überzogenen Leichenwagen langsam und traurig, als ob
sie wüßten, daß sie einen Todten in seine Ruhe führten. Ein
langer Zug von Freunden und Bekannten des Verstorbenen folgte
nach, Paar Und Paar, verhüllt in schwarze Mäntel und stumm.
In der Ferne läutete ein einsames Glöcklein. ..Jetzt ergriff unsern
Fremdling ein wehmüthiges Gefühl, daö an keinem guten Men-
schen vorübergeht, wenn er. eine Leiche sieht, und blieb mit dem
Hut in den Händen andächtig stehen, bis Alles vorüber war.
Doch machte er sich an den Letzten vom Zug, der eben in der
Stille ausrechnete, waö er an seiner Baumwolle gewinnen könne,
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