2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 1000 km lang am Nile hin und wird im Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, die das nur 10—20 km breite Flußtal umschließen. 3m Norden erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Rrmen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer .Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben {J) das Delta genannt wird. Diese Ebene und das schmale Flußtal sind außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn da es in dem Lande fast gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein (Betreibe gedeihen, und der Boben müßte zur oben Wüste verborren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die während der Regenzeit die großen Seen steigen macht, denen er entspringt. Er tritt über seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten fast vier Monate lang weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sondern nur zu säen braucht, um die reichsten (Ernten zu erhalten, vorzüglich gedieh das Getreide, weshalb Ägypten im Rltertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.
5. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Seiten war das Land, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Die größten und herrlichsten unter ihnen waren Memphis im unteren Niltale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunderttorige Theben im oberen Teile des Landes.
3. Die Kasten und die Religion der Ägypter.
1. Die Kasteit. Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk.. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinander gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, jonbern jeder mußte in
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
72 Charakter-Säugetiere Afrikas.
öfter und lieber von den Bäumen, vorzüglich Mimosen und
Akazien, und ihr langer Hals und hoher Bau scheint sie auf
diese Nahrung weit mehr hinzuweisen, als auf Gras, welches
sie nur mit Mühe würde abäsen können. Dabei dient ihr die
lange, schwarzblaue, harte und rauhe Zunge, welche sie 6 bis
8 Zoll über die Lippen herausstecken kann, fast als Hand, in-
dem sie die Blätter und Zweige der Bäume nicht mit den
Lippen faßt, sondern dieselben mit der Zunge ergreift und zum
Maule führt. Bald ist das Ende derselben hakenförmig ge-
bogen, bald spiralförmig um das Ende der Zweige gewunden,
welche auf diese Weise zwischen die Enden der Kinnladen ge-
zogen werden. Selbst Heuhalme faßt sie nur niit der Zunge.
— So strebt in diesem interessanten Tiere alles nach oben,
wozu auch seine stete Unruhe und seine Scheu, sich zu legen,
trefflich paßt. Es ist die Säule, der Obelisk im
großen Wunderbaue des Tierreiches, zierlich, schlank
und glatt, wie diese, nur, wie es die Natur der höhern or-
ganischen Welt verlangt, beweglich, und das im höchsten Grade.
6. Verglichen wir die Giraffe mit einem Obelisken, so
mag man beim Anblick des Dromedars an die Pyramiden
denken, in deren Nähe es so oft weidet und über welche hinaus,
in die Wüsten des nördlichen mittleren Afrikas, es die Menschen
und ihre Waren trägt, ein lebendes Schiff im weiten Sand-
meere. Wir haben das Kamel im allgemeinen bereits im Bilde
Asiens hinreichend geschildert, so daß wir hier nur das, was
das Dromedar speziell betrifft, ergänzend nachzuholen haben.
— Das Dromedar oder einhöckerige Kamel ist viel weiter ver-
breitet, als das Trampeltier, und zwar in ganz Nordafrika,
außerdem aber auch in Arabien, Indien und selbst in Persien
und dem südlichen Tnrkestan. Diese Art ist es eigentlich, welche
von der Natur für die heißen und dürren Sandebenen der
afrikanischen Wüsten geschaffen ist und ohne deren Hülfe diese
öden, fast von allen Pflanzen entblößten, von glühenden Winden
durchwehten Landstriche nicht bereist werden können. Doch kennt
man auch vom Dromedar mehrere Varietäten, welche nach ibrer
Größe und Stärke entweder mehr zum Tragen oder zum Reiten
sich eignen und abgerichtet werden. Die braune Varietät scheint
die gelehrigste und sanfteste zu fein.
Die Sättel, welche man den Dromedaren, die man zum
Reiten braucht, auflegt, sind in der Mitte hohl und haben an
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 156 —
da die Toten mit Ausnahme der Priester und Fürsten nnbeerdigt bleiben, nn-
gesund und ekelhaft schmutzig.
Thalstädte der sibirischen Grenzgebirge:
6. Maimatschin (chinesisch) und Kjachta (russisch) im Thale der Seleuga,
nur durch einen Bach getrennt, Tauschplätze chinesischer und russischer Produkte
(nach Rußland Karawanen- und Backfteinthee, Seidenzeuge, Krapp; nach China
russische Manufakturwaren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall).
Ii. Das chinesische Bergland.*)
Wodenform und Gewässer.
§ 110. Das chinesische Bergland ist ein südöstlicher Ausläufer Ceutral-
asieus, mit dem es auf das engste zusammenhängt; es besteht aus Glimmer-
gneis, Schiefern und Sandstein. Eine östliche Fortsetzung des Kueuluu, des „großen
ceutralasiatischen Länderteilers," gliedert unter dem Namen Tfinlingfchan
(oder Peling— Nordgebirge) dieses Bergland in eine nördliche und eine südliche
Hülste. Die Nordhälfte, das Flußgebiet des Hoaugho, ist meist eine oon
kahlen Bergen durchzogene, einförmige Ebene mit fanften Muldeuthäleru; sie
ist durch ihren Reichtum au Löß**) ausgezeichnet. Der Hoangho trägt seine
Benennung („gelber Fluß") nach dem gelben Lößschlamm, den er mit sich führt.
Die südliche Hälfte, welche das Flußgebiet des Jaugtsekjaug (— Sohlt des
Oeeaus) umfaßt, ist eiue scharf ausgeprägte Gebirgslandschaft mit vertieften
Becken, breiten Schluchten und Thäleru. Die wichtigsten Becken dieses süd-
chinesischen Berglandes sind das „rote Becken", eine ungemein fruchtbare, vom
mittleren Jangtsekjang dnrchflofsene Ebene, und das Becken des Sikjang (zum
südchiuesischeu Meere). Zwischen beiden erhebt sich die gebirgige Wasserscheide
Nanschan (oder Nanling — Südgebirge). — An der fjordartigen Steilküste
des chinesischenberglandes liegen die beiden felsigenjnfelnhainan und Formosa.
Krroerbsqrrecen.
§ Iii. Hier wie im chinesischen Tieflande bildet der Ackerbau, durch
die Fruchtbarkeit des Lößbodens und des Schwemmlandes an den Flußufern
*) Als Erforscher des chinesischen Berg- und Tieflandes sind vor allem Huc (1844 bis
1846), Pumpelly (1863/64), Adolf Bastian (1864/65) und von Richthofen (1868—1872)
zu nennen; Korea ist hauptsächlich von Gotische (1884) erforscht.
**) Der Löß, hier als Berglöß, sonst auch als Thallöß vorkommend, ist ein feiner,
lockerer, gelbbrauner Schlamm oder Lehm, der in China in mächtigen, bis zu 600 m dicken
Schichten vorkommt und die Neigung hat, in senkrechten Wänden abzustürzen. Er ist wahr-
scheinlich durch Ablagerung der Staubmassen gebildet, welche die Winde aus den Steppen
und Wüsten Centralasiens und des nördlichen China herbeiführen. Löß besteht aus Sand,
Thon und kohlensauren! Kalk.
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Extrahierte Personennamen: Krapp Adolf_Bastian Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Seleuga Rußland_Karawanen- Formosa Korea China China
— 178
Xi. Dns syrisch-arabische Tafelland.
Modenform und Gewässer.
§ 143. Arabien nebst Syrien bildet
ein zusammenhängendes hohes Tafelland (das syrisch-arabische Tafel-
knd), welches im W. durch den Busen von Sues und das rote Meer von
Afrika, im 0. durch das Tiefland von Mesopotamien und den persischen Meer-
buseu von Asien geschieden ist. Es steigt von N. und 0. (500—600 m
mittlere Höhe) allmählich uach 8. und W. (1000—1200 m mittlere Höhe) an,
ist an den Rändern teilweise mit Gebirgen besetzt und fällt stufenweise zu den
schmalen Küsteuebenen und zum mesopotamischeu Tieflande ab. Die Oberfläche
wird im N. (Syrien und Nordarabien) vorwiegend durch eine ausgedehnte
Kalksteintafel gebildet, der sich weiter südwärts Granit-, Gneis- und Sand-
steinflüchen anschließen, zum größten Teil von Wüstensand oder älterem vnl-
konischen Gestein überdeckt. — Als Grenze zwischen dem syrischen und dem
arabischen Tafellande nimmt man den 30. Grad nördlicher Breite an (Ver-
bindnngslinie der Spitze des Golfs von Akaba mit der Mündnng des Schatt
el-Arab).
a) Das syrische Tafelland erstreckt sich in Gestalt eines Dreiecks
zwischen dem „arabischen Sandmeer", dem „mittelländischen Wassermeer" und
dem „mefopotamifchen Steppenmeer", zu dem es sich allmählich herabsenkt. Es
wird größtenteils von der wenig bekannten syrischen Wüste eingenommen.
Eine tiefe Erdspalte, die ungefähr 750 km lange syrisch-palästinische Graben-
senke, durchzieht den gebirgigen Westrand Syriens. Der nördliche Teil dieser
Senke, das sog. Cölesyrien {= Hohlsyrien), ist von zwei zerklüfteten Kalk-
steingebirgen eingefaßt, dem Libanon (— weißer Berg, nach dem Schnee auf
den höheren Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins)*) im W. und dem
Antilibanonim0. Der erstere erhebt sich im Dhor el-Chödib, dem höchsten
Gipfel des ganzen Tafellandes, über 3000 in; der letztere gipfelt im Hermon.
Zwischen den beiden Gebirgen fließen der Orontes (nach N.) und der Leontes
(nach 8.) dem Mittelmeere zu. Den südlich von Cölesyrien liegenden Teil
der Senke durchfließt der am Hermon entspringende Jordan. Auf feinem
windnngsreichen Laufe durchströmt er zweiseeu, den Merom oderhnleh und
den See Tiberias oder Genezareth, und tritt sodann in das tiefe Ghör
(— Unterland) ein, das er mit 27 Stromschnellen in einem engen, 600 bis
700 m tief in die syrische Kalktafel eingeschnittenen Thale durcheilt. Er
*) Von ihm sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen
Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden
Herbst, während zu seinen Füßen der Sommer im Schatten der Palmen schlummert".
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Extrahierte Personennamen: Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mesopotamien Asien Syrien Akaba Syriens
— 149 —
ein massiges Gebirgsland (Centralasien) mit seinen „Ausläufern" und
„Anhängseln" (ostchinesisches und sibirisches Bergland, Iran, Armenien,
Kaukasien) und
drei Tiefländer (chinesisches, westasiatisches und mesopotamisches).
Charakteristisch für den Aufbau des gesamten Erdteils mit Ausnahme
Arabiens und Vorderindiens ist die nach Süden, Südwesten oder Südosten
gerichtete Faltung der einzelnen Gebirgszonen. Zwischen den gefalteten Ketten
dehnen sich weite Hochländer aus, welche ursprünglich flache Becken bildeten
und allmählich mit Sand, Kies und Schutt von den benachbarten Um Wallungen
ausgefüllt sind. Die asiatischen Hochgebirge fallen meist in Stufen zu den
Tiefländern ab. Hochland zu Tiefland verhält sich wie 1:0,5. Mit Rücksicht
-auf die Bodenbeschaffenheit, das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt läßt sich
die Oberfläche des Rumpfes iu neun völlig verschiedene Landschaften zerlegen:
1. Centralasien,
2. das chinesische Bergland, ^ Dftnhrn
3. das chinesische Tiefland nebst der Mandschurei,/
4. das sibirische Bergland, { sy>nrhnifpti
5. das westasiatische (sibirisch-tnranische) Tiefland, /
6. Iran und seine Umwallung,
7. das armenische Hochland,
8. Kaukasien,
9. das mesopotamische Tiefland.
Dazu kommen die Landschaften der einzelnen Glieder:
10. Kleinasien, zu Westasien gehörig,
11. das arabisch-syrische Tafelland,
12. Vorderindien,
13. Hinterindien,
14. die malaiische Inselwelt,
15. das japanische Jnselreich, zu Ostasien gehörig.
West- oder Vorderasieu.
Südasi en.
Politische Gliederung.
§ 103. Politisch gliedert sich Asien in
a) unabhängige Staaten (China, Japan, Korea, Siam, Butan,
Nepal, Afghanistan, Persien und die unabhängigen Gebiete Arabiens [Oman,
Hadramaut, Nedschd, Kassim und Schammctr]);
b) europäische Schutz-und Vasallenstaaten (englische: Balutfchistau,
russische: Chiwa und Buchara, türkische: Samos);
c) britische, französische, niederländische, russische, spanische,
portugiesische und türkische Besitzungen.
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Extrahierte Personennamen: Chiwa
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Kaukasien Arabiens Kleinasien Westasien Hinterindien Ostasien Asien China Japan Korea Nepal Afghanistan Persien Arabiens Buchara Samos
— 152 —
die Gestalt eines von hohen Randgebirgen begrenzten Trapezes. Seine wich-
tigsten Randgebirge sind:
im 8. der Himalaja,
im 0. die chinesischen Grenzgebirge,
im X. die sibirischen Randgebirge und
im W. die Pamir.
1. Die südliche Umrandung des centralasiatischen Hochlandes,
der Himalaja (= Ort des Schnees), besteht aus einer Centralzone und zwei
Vorketten, einer südlichen und eiuer nördlichen, welche dnrch zahlreiche Längs-
thäler von einander getrennt sind. In der Centralzone, die ein ungeheures
Gneisgebiet darstellt, erhebt sich der 8840 m hohe Gaurisaukar oder „Gau-
risaukar-^verest" (s. Abb. 36), der höchste Gipfel der Erde. Das ganze
Gebirgssystem ist mit riesigen Schneefeldern und Gletschern bedeckt und von tiefen
Schluchten zerrissen; es enthält über 50 Gipsel von mehr als 6000 m Höhe und
keinen Paß, der niedriger als der Montblanc wäre. Im 8. stürzt es steil zur Tief-
ebene von Hindostan ab, während es nach N. allmählich zu dem benachbarten
4000 m hohen tibetanischen Hochlande übergeht. Der regenreiche Südabhang
ist bis zu einer Höhe von 3000 m mit prächtigem Hochgebirgswald (vor-
wiegend Eichenbestand) umgürtet; dagegen ist der trockene Nordabhang wüst
und kahl. — Im Nw. trennt der Oberlauf des Indus den Himalaja von dem
parallel laufenden, gleichfalls aus drei Ketten bestehenden Karakorümgebirge
(— schwarzes Gebirge), welches die zweithöchste Gipselerhebuug der Erde, den
8600 m hohen Dapsang, trägt.
2. Die chinesischen Grenzgebirge bestehen im L. aus einer Reihe
nordwärts streichender Hochketten, welche Tibet von dem eigentlichen China
scheiden, und im N. aus dem Chingangebirge, einer 2000 m hohen Boden-
schwelle zwischen dem Hanhai und der Mandschurei.
3. Die nördliche Umwallung Centralasiens besteht ans mehreren
gewaltigen Gebirgssystemen, die durch tiefe, von Strömen durchfurchte Eiu-
seukuugeu von einander getrennt sind. Von 0. nach W. folgen aus einander:
das Jablonoi-Gebirge, das sajanische Gebirge, der Altai (— Goldgebirge)
und der Tienschan, das „Hiinmelsgebirge" der Chinesen, mit dem 6500 m
hohen Teugri-Chau (— Himmels- oder Geisterfürst). Moräste und sumpfige
Alpenwiesen, wasserreiche Gebirgsthäler und düstere Waldungen (sibirische
Ceder und Weißtanne) sind für diese Randgebirge charakteristisch.
4. Die Pamir (— Dach der Welt), eine der höchsten Bodenanschwellungen
der Erdoberfläche, trägt zahlreiche Gebirgsketten, zwischen denen sich flache
und steppenartige Hochthäler mit zahlreichen Seen ausbreiten; in ihr treffen
sich der Hindnkusch mit seinem südwestlichen Anslänser, dem Solimangebirge,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hindostan Hochgebirgswald China Hanhai
Ii. Physische Geographie. §. 30 — 32.
23
qapayyfg , yupudpcu, yüoyaru , fauces) , und wenn sie zugleich Durch-
gänge durch’s Gebirge aus einem Lande in das andre bilden , Pässe oder
Pforten (ttvt.cu, portae) heissen (wie die caspischen, cilicischen, syrischen,
sarmatischen u. s. w.). Die grössten Ebenen der Erde sind öde Sand-
wüsten (e'prjya, deserta), die jedoch auch einzelne fruchtbare Striche oder
Oasen (avuoeig, oäses) enthalten; nur die grosse europäische Ebene ist we-
nigstens zur Viehzucht geeignetes Steppenländ.
§. 32. Die Gebirge erscheinen bald als isolirterc Berge, bald als
zusammenhängende Bergketten (opy ovveyfj, montes continui, montium
continuatio oder series). Ein genauerer Unterschied derselben nach ihrer
Höhe (Hochland, Gebirge, Hochgebirge u. s. w.) und Beschaffenheit (Ur-
gebirge, Uehergangsgebirge, Flözgebirge, angeschwemmtes Land) wurde
von den Alten nicht gemacht, und selbst ihre (zuerst von Dicäarchus, dann von
Eratosthenes u. A. angeslellten) Bergmessungen waren sehr unsicher u. man-
gelhaft. Für die höchsten Gebirge der Erde (deren Höhe aber doch 10 —15
Stad, nicht übersteigen sollte) galten in Asien der Caucäsus, Paropannsus
und Imäus, in Africa der Atlas und das Geb. Theon Ochema (der Götter-
wagen), in Europa die Alpen und das sarmatische Gebirge, denen die Py-
renäen nachstanden. Alle diese Gebirge sind mit ewigem Schnee bedeckt,
andere wenigstens auf ihren höchsten Spitzen (wie der Tmolus in Lydien,
der Olympus in Griechenland, der Argäus in Cappadocien, der Ida auf
Creta, der Aetna auf Sicilien , der Hämus in Thracien u. s. w.). Wenn
Gebirgszüge in’s Meer ausläufen , so bilden sie Vorgebirge (uy.piovijpiu,
promontoria), die, als für die Schiifahrt höchst wichtig, nicht selten be-
sondern Gottheiten geweiht waren. Die Gebirge bestehen aus den raan-
nichfaltigsten Erd- und Steinarten (Thon, Kreide, Kalk, Schiefer, Granit,
Basalt u. s. w.), und enthalten Metalle, Edelsteine, Steinkohlen (besonders
in Thracien, daher ).lt}og Gpay.iag, lapis Thracius), Salz, Schwefel, fos-
siles Elfenbein und andere Versteinerungen. Viele von ihnen eharakteri-
siren sich durch sichtbare (wenn auch nicht mehr feuerspeiende) Krater,
Lava, Asche, Bimstein als Vulkane, die als Werkstätten und Wohnsitze
Vulkan’s, sowie ihre Umgebungen für Wahlplätze des Kampfes der Gigan*
ten und Titanen mit den Göttern galten. Die berühmtesten Vulkane des
Alterthums sind der Mosvchlus auf Lemnos, der Aetna, der Vesuvius, die
der äolischen und liparischen Inseln, der Chimära bei Phaselis, die hephä-
stischen Berge in Lycien , der Theon Ochema in Africa u. s. w. Zu den
merkwürdigsten Bergen der Erde werden auch sowohl in Indien als in
Aethiopien 2 Felsen gerechnet, von denen der eine als Magnetfelsen alles
Eisen anziehen, der andere aber es von sich slossen sollte. In den Bergen
(wie in den Tiefen der Erde) finden sich auch grössere und kleinere Höh-
len (ßrrrj).atu, 07tylvyytg, üvrpa, xou.a, antra, speluncae), die gewöhn-
lich Gottheiten geweiht waren, und unter welchen die corycische am Par-
nassus, eine gleichnamige in Cilieien, die bei Neapel (die Grotte des Posi-
lippo) u. a. ihrer Grösse wegen am berühmtesten sind. Mehrere derselben
enthielten auch Seen oder Lachen und einige waren dureh die schädlichen
Dünste berüchtigt, die ans ihnen aufstiegen. Diese nannte man , da sie
allen lebenden Wesen, die sich ihnen näherten, verderblich wurden, und
namentlich den über sie hinwegfliegenden Vögeln augenblicklichen Tod
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Eratosthenes
Extrahierte Ortsnamen: Asien Paropannsus Europa Lydien Griechenland Cappadocien Creta Sicilien Lycien Theon_Ochema Africa Indien Aethiopien Neapel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Landschaft, das milde Klima im Winter und die kühlenden Lüfte des Sommers.
An der mesopotamischen Grenze lagen die römischen Garnisonen zerstreut, während die unterthänigen Wüstenstämme unter eigenen Kommandierenden in den Verband der Neichsarmee gezogen waren. „Dieselben Beduinenstämme, welche sie noch immer bevölkern, hatten daselbst schon im Altertum, zum Teil sogar mit denselben Stammnamen, ihre Weidebezirke und Ansiedlungen. In jenen Zeiten erstreckte sich das Kulturland viel weiter gegen Osten, als in den späteren Jahrhunderten. Wer die Grenzlandschaften der syrischen Wüste von Hims herab gegen Bostra zu durchstreift, wird, wie dies neuestens Burton nachgewiesen hat, überall Spuren antiker Wohnstätten, Trümmer römischer Grenzfesten , ehemalige Wasserbehälter und andere deutliche Anzeichen früherer Menschenanhäufung an jetzt ganz verödeten Stätten finden." (A. v. Krem er, Kulturgeschichte des Orients unter den Chalifen). Noch dachte niemand daran, daß aus dem freien Arabien einstens jene große Umwälzung hervorgehen würde, welche der römischen (beziehungsweise „romaeischen") Herrschaft in diesen Landschaften ein Ende machen sollte.
Ein wichtiges Glied in dem Organismus, wie früher des gesamten Reiches, so nachher seiner östlichen Hälfte bildete Ägypten, jetzt die Kornkammer der neuen Hauptstadt Koiistan-tinopel.
Durch eine neuerlich aus der mittelägyptischen Stadt As sinne (heute el Faijürn) zu Tage gekommene Papyrusiirkuude sind wir über die Art und Weise der Kornzufuhr genauer unterrichtet. Der Statthalter verteilte die Lieferungen, die nach dem Ertrage der Ernte bemessen wurden (wofür wieder die Höhe des Nil-standes zur Überschwemmungszeit maßgebend war) auf die Gemeinden des Landes. Zugleich ward die Zeit der Ablieferung angesetzt; gewisse Getreidemassen waren nämlich für Alexandria, die ägyptische Hauptstadt, vorbehalten, und diese werden zu einem anderen Termine geliefert worden fein, als die für Byzanz
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10 Tuareg.
östliche Sahara liegt ebenso in ihren Händen, wie der durch die
westliche Wüste in den Händen der Tuareg, indem sie den
Handel teils auf eigene Rechnung betreiben, teils nur die Kara-
wanen führen und ihnen die Kamele vermieten. Hauptsächlich
vermitteln sie den Austausch der Waren des Südens gegen die
des Nordens und bringen vor allem Sklaven aus den Neger-
ländern uach Fessau und Ghat. Eine nicht unbedeutende Ein-
nahmequelle der Tebu bildet auch die Abgabe, die sie von den
Karawanen, die ihre Gebiete durchziehen, ost auf die unver-
fchämteste Weise erpressen. Was sie sonst noch brauchen, suchen
sie sich durch Plünderung und Raub zu verschaffen, die ihnen
viel eintragen mögen, ihren Ruf aber auch gründlich verdorben
haben. Doch lassen sich diese gewaltthätigen Plünderungszüge
zumteil wenigstens als Wiedervergeltungen entschuldigen, denn,
beständig von anderen überfallen, ausgeplündert, in die Sklaverei
geschleppt, suchen sie sich zu entschädigen und rächen sich, wo sie
die Übermacht haben.
b. Huareg.
Die von den Arabern und nach ihnen von den meisten
Geographen Tuareg genannten Berbern der Wüste gehören
der weißen Menschen-Rasse an; denn abgesehen von ihrer Ab-
stammnng, sind alle, gewöhnlich bedeckten, Teile ihres Körpers
fast so weiß wie bei den Europäern, während die Farbe des
Gesichts durch deu Einfluß des Klimas dunkelbraun geworden
ist. Ihre Figur ist groß und wohlgebildet, ja, die Tuareg
sind nach der übereinstimmenden Angabe aller afrikanischen
Reisenden der schönste Menschenschlag dieses Erdteils.
Ihre Kleidung ist mannigfaltig, je nachdem sie mit ver-
schiedenen benachbarten Stämmen in Berührung gekommen sind,
sodaß es schwer zu sagen ist, wie ihre ursprüngliche Kleidung
war. Das Auffallendste ist der blaue, baumwollene Gesichts-
shawl (Litham), der zweimal um das Gesicht gewunden wird,
sodaß er Augen, Mund und Kinn verhüllt und nur den Mittlern
Teil des Gesichtes mit der Nasenspitze frei läßt. Indem er
zugleich um den Kopf und die Schläfe gewunden und mit einer
Schleife hinten am Kopf befestigt wird, bildet er die ganze Kopf-
bedeckung, die das Gesicht gegen den Einfluß des heißen Wüsten-
Windes und die Augen vor dem Sande schützt. Ihre Waffen
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Tebu. 9
dem runden, pausbäckigen, lachenden der stammverwandten
Boruuer ab; ihr Wuchs ist schlank, die Glieder gut geformt,
die Augen lebhaft, die Nase nicht aufwärts gebogen, die Lippen,
wenn auch dick, doch nicht so vorspringend wie bei den Bewohnern
von Bornn. Die körperliche Gewandtheit bildet eine ihrer
hervorstechendsten Eigenschaften, die schon Herodot an den Gara-
mantischen Troglodyten rühmt. Diese Gewandtheit macht es
ihnen leicht, den arabischen Sklavenjägern zu entgehen und die
Wachsamkeit ihrer Wächter zu täuschen; sie richten ihre Reit-
kamele wie Pferde zu einer Menge der schwierigsten Übungen
ab. Dazu kommt eine außerordentliche Ausdauer und Abhärtung
im Ertragen von Mangel. Wenn sie auf ihren Wüstenreisen
tagelang nichts zu esseu finden, so zermahlen sie die Knochen
eines gefallenen Kamels zu Staub, lassen ihre eigenen lebenden
Kamele am Auge zur Ader und bereiten aus dem Blut und
den gepulverten Knochen einen Teig, den sie verzehren. Auch
sind sie das einzige Volk, das sich dem äußerst schwierigen
Dienste eines Boten durch die Wüste unterzieht, sie legen mit
ihren Kamelen etwa 10 km in einer Stunde zurück und haben
kein anderes Gepäck als einen Sack Korn, einen oder zwei
Wasserschläuche und eine Schale aus Holz oder Metall. Die
Aussicht auf glückliche Rückkehr ist so gering, daß niemals einer
allein geschickt wird.
In der Lebensweise haben die Tebu viel mit ihren west-
lichen Nachbarn, den Tuareg, gemein, wie das schon die ähnliche
Beschaffenheit ihres Landes mit sich bringt. Über die Oasen
der östlichen Sahara zerstreut, zerfallen sie in eine große Anzahl
einzelner Stämme, die unter patriarchalischer Regierungsform,
mit je einem Häuptling an der Spitze, ein Nomadenleben führen.
Wo es der Boden gestattet, treiben sie Ackerbau, aber ihre
Hauptnahrungsquelle ist die Viehzucht. Ihre trefflichen Reit-
kamele werden weithin ausgeführt, um in den übrigen Teilen
der Sahara zur Zucht verwendet zu werden. Fleisch, Milch
und Datteln bilden einen wesentlichen Teil ihrer Nahrung, auch
sind sie. was bei einem Wüstenvolke auffallend ist, große
Freunde von (getrockneten) Fischen.
Eine Industrie, wie sie sich in den Haussa- und andern
Staaten des Sudan findet, kennen die Tebu nicht; dagegen sind
sie unternehmende Handelsleute, wenigstens soweit sie längs der
großen Verkehrsstraßen ansässig sind. Der Verkehr durch die
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