166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
87
Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege
und den schlesischen Kriegen.
1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen
1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken-
krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen
Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716,
Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro-
witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is
Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der
Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch
albanische und dalmatinische Plätze entschädigt.
2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine
zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car-
dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717
Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua-
druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8
Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng-
lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit
Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares,
erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und
Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter
Erbansprüche hatte.
3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735
dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem
Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von
Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar-
dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten
Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau-
platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen
und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges
am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen
mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener
Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen
Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos;
Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.)
an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche
Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis-
laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be-
*) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater
Ludwigs Xv von Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Morea Eugen Eugen Philipp_V Philipp Elisabeth_Farnese_von_Parma Carlos Augusts Augusts Stanislaus_Lesezinskm Eugen Carlos Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Oesterreich Belgrad Serbien Belgrad Bosnien Spaniens Frankreichs Hollands Sardinien Piacenza Toskana Polen Sachsen Frankreich Spanien Rhein Italien Neapel Piacenza Frankreich Lothringen Frankreich
355
45. Meere: Das asow'sche, schwarze, marmor-, mittellän-
dische und adriatische Meer im Süden, das atlantische Meer und die
Nordsee im Westen, die Ostsee und das Eismeer im Norden. Seen:
Ladoga-, Onega- und Peipussee in Rußland; Mälar-, Wener-
und Wettersee in Schweden; Neusiedler- und Plattensee in Ungarn;
der Comersee in Italien; der Genfer-, Neuenburger-, Zürcher- und
Vierwaldstättersee in der Schweiz. Hauptflüsse: Don, Dniepr
und Wolga in Rußland; Donau, Rhein und Elbe in Deutsch-
land; die Seine (Sän'), Loire (Loar'), Garonne und Rhone in
Frankreich. Der Tajo (Tacho) und Ebro in Spanien und Por-
tugal; die Themse in England; der Po in Italien; die Weichsel
in Polen.
46. Europa wird von romanischen, germanischen und slavi-
schen Völkern bewohnt, welche unstreitig die gebildetsten der ganzen
Erde sind. Fast alle Europäer bekennen sich zur christlichen Reli-
gion, ausgenommen die Juden, die Muhamedaner in der Türkei
und die heidnischen Lappländer im Norden.
Europäische Staaten.
47. Das Königreichportugal (1660 Q. M. und 3,450,000
kath. E.) hat heißes Klima und fruchtbaren Boden. Es gibt hier
Pomeranzen, Citronen und Feigen in Menge. Die Hauptstadt
Lissabon (280,000 E.) liegt am Tajo und hat eine sehr schöne
Lage. Noch sind zu bemerken die Handelsstadt Oporto und die
Universitätsstadt C o i m b r a.
48. Das Königreich Spanien (8600 Q.m. und 12,100,000
kath. E.) nimmt den größten Theil der pyrenäischen Halbinsel ein,
ist überaus fruchtbar, aber nicht genug angebaut. Es hat sehr gute
Pferde, Schafe, Maulesel, Seide, Wein,Oel und Südfrüchte.
Madrid (200,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches. Andere
berühmte Städte sind: Toledo, Barcelona, Malaga und
Cadir.
49. Das Kaiserthum Fran kretch (9620q.m., 35,500,000
kath. E.) ist ein großes, schönes Land, das Getreide, Wein, Obst,
Oel und edle Früchte hervorbringt, starken Handel treibt und bedeu-
tende Fabriken hat. Paris an der Seine (1,000,000 E.) ist die
Hauptstadt des Reiches und der Größe nach die zweite Stadt in
Europa. Lyon, große Stadt an der Rhone, mit bedeutendem
Seidenhandel. Marseille(Marselj'), Toulon und Bordeaux
(Bordo) sind berühmte Handelsstädte. Straßburg mit herrli-
chem Münster.
50. Das Königreich Großbritannien (5700 Q. M.,
29,128,000 E., worunter 8,770,000 Katholiken, 20,115.400 Pro-
testanten) besteht aus den drei Königreichen England, Schottland
und Irland. Großbritannien hat feuchtes Klima, gute Viehzucht,
' ^ 23 *
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Extrahierte Personennamen: Toledo Bordo
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Wener- Schweden Ungarn Italien Schweiz Donau Rhein Frankreich Spanien England Italien Polen Europa Türkei Lissabon Spanien Madrid Barcelona Malaga Paris Europa Lyon Toulon England Schottland Irland
357
mit berühmten Kirchen, Kunstsammlungen und Denkmalen der
Vorzeit. Zu Unteritalien gehört das Königreich Neapel mit
der Insel Sicilien. Darin: Neapel, Hauptstadt, am Meere
in einer herrlichen Gegend, unweit des Vesuvs, mit 450,000 E.
Palermo mit 170,000 E., Hauptstadt auf der Insel Sicilien.
54. Das Königreich Griechenla nd (868 Q. M., 1,114,000
E., die sich großentheils zur griechischen Kirche bekennen) ist seit
1829 von der Türkei getrennt. Dieses Land hat ein mildes Klima
und einen vortrefflichen Boden, der aber noch nicht genug angebaut
ist. Es besteht aus dem festen Land und vielen Inseln. Das im
Alterthum berühmte Athen mit 25,000 E. ist die Haupstadt des
Landes. Nauplia, Lepanto, Navarin und Patras sind
neu aufblühende Städte. — An der Westseite Griechenlands liegen
die jonischen Inseln. Sie stehen unter englischem Schutze und
haben zur Hauptstadt C orfu auf der gleichnamigen Insel.
55. Die europäische Türkei (8000 Q. M., 9- Millionen E.,
Muhamedaner und Christen) ist ein warmes, sehr fruchtbares, aber
schlecht angebautes Land. Die Bewohner des Landes sind Domä-
nen oder Türken, Griechen und Slaven. Die Hauptstadt des Lan-
des ist Konstantinop el mit 600,000 E.; sie liegt in einer sehr-
schönen Gegend am Meere, besteht aber großentheils aus schlechten
Straßen und elenden Häusern. Konstantinopel ist die Residenz des
türkischen Kaisers oder Sultans und durch ihre Lage an zwei Mee-
ren und an der Gränze zweier Erdtheile eine der wichtigsten euro-
päischen Städte. Adrianopel, 130,000 E., eine bedeutende
Handelsstadt; Sophia in Bulgarien, Salonik in Makedonien,
Belgrad an der Donau. Unter türkischer Hoheit stehen die nörv-
lich von der Donau liegenden Fürstenthümer Moldau mit der
Hauptstadt Jassy und Wallachei mit der Hauptstadt Buka rest.
56. Das Kaiserreich Rußland ist eine weite Ebene und das
größte Reich Europas. Es umfaßt 97,000 Q. M. mit 58 Mill.
E., welche sich größtenteils zur griechischen Kirche bekennen. Im
Norden ist es sehr kalt; die ganze Erdoberfläche ist eigentlich eine
gefrorne und morastige Wüste. Mittelrußland hat fruchtbaren Bo-
den und ungeheuere Waldungen; Südrußland hat viele baumlose,
grasreiche Steppen, welche von Nomaden und ihren zahlreichen
Heerden belebt werden. Die Einwohner sind Slaven, Finnen,
Tartaren und Einwanderer. Petersburg an der Newa mit
480,000 E. ist die Haupt- und Residenzstadt. Lange breite Straßen,
weite Plätze, schöne Häuser, prachtvolle Paläste, Denkmäler und
Kirchen zieren diese jüngste und vielleicht schönste unter den europäi-
schen Hauptstädten. Moskau mit 300.000 E., alte Hauptstadt
des Reiches, nach dem Brande von 1812 wieder neu aufgebaut.
Außerdem sind zu bemerken: Die Handelsstädte Archangel am
weißen Meere und Odessa am schwarzen Meere. Warschau
an der Weichsel mit 136,000 E., Hauptstadt des Königreichs Polen.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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282
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Der Krieg der venetianische Königreich von Oestreich abgefallen und hatte die Truppen
derlombardet unter ^er Führung des greisen Feldniarschalls Radetzky zurückgedrängt.
Sardinische, römische und toskanische Freischaaren strömten den Lom-
barden zu, und der König Karl Albert von Sardinien, welcher zum
Herrscher des einigen freien Italiens ausersehen war, rückte ebenfalls
mit 100,000 Mann heran. Inzwischen hatte Radetzky bedeutende
Verstärkungen an sich gezogen, und durch seinen Sieg bei Mortara und
Novara lieferte er nicht nur Mailand wieder in die Hände des Kaisers,
sondern nöthigte auch den König von Sardinien zum Rückzüge in sein
Land. Nach der Eroberung von Brescia wurde der Aufstand in
der Lombardei von Haynau mit blutiger Strenge unterdrückt; Ve-
nedig, welches die Republik proklamirt hatte, wurde eng eingeschlossen
und mußte sich nach einer schwierigen Belagerung endlich ergeben. Auch
in Mittel- und Süditalien gab es Unruhen. Pius Ix., seit 1846
Papst, mußte in: November 1848 nach Gaeta fliehen, und Rom ward
für eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Oudinot
eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 zurückkehren. Tos-
cana hatte sich für eine Republik erklärt, aber der geflüchtete Groß-
herzog kehrte in Folge einer Gegenrevolution zurück. Auch Sicilien,
und:» das sich von Neapel losgerissen, ward wieder unterjocht. In Böh-
Ungarn. men unk ¡n uit£arn waren gefährliche Unruhen ausgebrochen. Die
ersteren hatte Fürst Windifchgrätz bald gedämpft, die letzteren nahmen
einen so großartigen Charakter an, daß Oestreich allein sich außer Stand
sah, die Ruhe wieder herzustellen. Hier war nämlich der Gedanke an-
geregt worden, den Ungarn die alten Privilegien wieder zu erzwingen,
deren sie sich von je her zu erfreuen hatten, und darum verlangten die
Stände eine selbständige Natioualregierung unter dem Erzherzog Palatin,
eine Reforn: ihrer Verfassung, Minderung der Steuern und für das
ungarische Militär das Vorrecht, nicht außerhalb ihres Königreichs dienen
zu müssen. Kaiser Ferdinand I. hatte diese Forderungen nicht alle
unbedingt gewähren können, aber die Einsetzung eines besonderen ver-
antwortlichen ungarischen Ministeriums bewilligt, dessen Seele der
Finanzminister Ludwig Kossuth wurde. Zwischen den Magyaren und
Slavoniern und Kroaten bestand schon längst Uneinigkeit, und den
Augenblick, wo die Ungarn dem Kaiser jene Vorrechte im Drange der
Zeitverhältnisse abgenölhigt hatten, benutzte der Banus Iellachich von
Kroatien, um sich von Ungarn loszureißen und das kaiserliche An-
sehen wieder auszurichten. Zwar mußte der Kaiser die Absetzung des
ungehorsamen Banus verhängen, allein derselbe reiste nach Innsbruck,
wo Ferdinand weilte, und fand daselbst freundliche Aufnahme. Iellachich
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Radetzky Karl_Albert_von_Sardinien Karl Radetzky Mortara Ferdinand_I. Ludwig_Kossuth Ludwig Banus_Iellachich Ferdinand Ferdinand
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 267
Wittgensteins Oberbefehl gegen die Türken über die Donau, eroberten 7 Donaufestungen und das noch nie genommene Varna am schwarzen Meere (1828). Im folgenden Jahre übernahm General Diebitsch das Commando der Russen, schlug den Großvezier bei Schumla, erstürmte Silistria, überstieg den Balkan und rückte nach Konstantinopel vor, während Fürst Paskiewitsch Eriwansky Erzerum in Kleinasien eroberte.
In dieser Noth bequemte sich der Sultan zum Frieden von Adrianopel (1829), worin er die Unabhängigkeit der Griechen anerkennen, den Russen aber die freie Schiffahrt auf der Donau und in den Dardanellen , sowie die Schutzherrschaft über die Donausürstenthümer einräumen mußte.
Noch waren die inneren Angelegenheiten Griechenlands nicht ge-ordnet. Das Volk war insbesondere mit der Strenge des Präsidenten wird Kömg Kapodistrias unzufrieden, welcher zuletzt (1831) ein Opfer des Meu- 6lie^*Iani) chelmordes wurde. Die Großmächte, welche Griechenlands Unabhängigkeit durchgesetzt hatten, ordneten nun auch die äußeren und inneren Verhältnisse des neuen Staates und bestimmten, daß der Peloponnes, die Inseln des Archipels mit Ausnahme von Samos und Candia, und Hellas vom Busen von Volo bis zu dem von Zeitun dazu gehören sollten. Nachdem der Prinz Leopold von Sachsen-Coburg die Krone des neu gegründeten Königreichs ausgeschlagen hatte, übertrugen sie dieselbe dem Prinzen Otto von Baiern, welcher sie 1833 unter höchst unglücklichen Verhältnissen übernahm. Er regierte bis 1862, wo ihn eine Empörung aus dem Lande vertrieb. Im Jahre 1863 bestieg Prinz Wilhelm Georg von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks-burg, der zweite Sohn des jetzigen Königs von Dänemark, als Georg I. den erledigten griechischen Thron. Ihm trat auch England die bisher unter seinem Schutze stehenden jonischen Inseln ab; dagegen mißlang eine von den Griechen angestiftete und unterstützte Insurrektion der Insel Kreta (Candia), die somit den Türken erhalten blieb.
Auch auf der apenninischen Halbinsel war der Zeitraum von 1820 bis 1830 ein bedenklicher. Ueber Neapel und Sieilien herrschte nach ®ie Mec0lu’ Murats Vertreibung^) König Ferdinand Iv. aus dem bourbonischen pel und Stamme. Das Volk, mit der Regierung desselben höchst unzufrieden, @icuien-begehrte eine neue Verfassung, während der geheime Bund der Car-
*) Nach seiner Vertreibung hatte Mnrat den Versuch gemacht, mit einer zusammengerafften Schar sein Königreich wieder zu gewinnen; er ward jedoch ergriffen und als Aufrührer erschossen (15. Oktober
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Extrahierte Personennamen: Diebitsch Schumla Paskiewitsch_Eriwansky_Erzerum Kömg_Kapodistrias Leopold_von_Sachsen-Coburg Leopold Otto Wilhelm_Georg_von_Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks-burg Wilhelm Ferdinand_Iv Ferdinand
238
der östlichen Spitze Sibiriens beträgt 1360 Meilen, auf dem gewöhnlichen
Reisewege aber über 4000 Stunden ! Gehen wir noch weiter bis zur russischen
Nordwestküste von Amerika, so haben wir in der Richtung von Westen nach
Osien eine Ausdehnung von 202 Längegraden, so daß (um uns hier so aus-
zudrücken) die Sonne beinahe 13'/2 Stunden braucht, um auf allen Punkten
des russischen Reichs Mittag zu machen. In diesem Reiche geht also die Sonne
im wahren Sinne des Wortes nie unter. Es ist um mehr, als 100,000
Omeilen größer, als das ganze große chinesische Reich, und selbst das rö-
mische Reich war zur Zeit seiner größten Ausdehnung nicht einmal zum vier-
ten Theile so groß, da sein Flächeninhalt nur zwischen 90,000 und 100,000
ff^Meilen betrug. Von dem oben angegebenen Flächeninhalte werden 98,587
^Meilen auf das europäisch-e, 285,440 aus das asiatische und 17,500
(Zmeilen auf das amerikanische Rußland gerechnet. Die Bevölkerung ist aber
also vertheilt, daß 60 Millionen auf das europäische und nur vier bis fünf
Millionen auf das gewaltig große, asiatische und amerikanische Rußland
kommen.
Mit Ausnahme des die Grenze zwischen dem europäischen und asiatischen
Rußland bildenden llralgebirgs, ist das russische Reich beinahe völlig ebenes
Flachland. Auch auf der Ostseite des Uralgebirges breitet sich nördlich bis
zum Eismeere und östlich bis zur Veringsslraße ein unermeßliches Flachland
aus, welches wir unter dem Namen S ibirien kennen. Nur an den Grenzen
hat das russische Reich Gebirge.
Was das Klima betrifft, so liegt dasselbe größtentheils in der gemäßig-
ten Zone. Natürlich aber läßt sich bei seiner ungeheuren Ausdehnung auf eine
große Verschiedenheit der Wärmeverhältniffe schließen. Während in der Krim
und bei Astrachan, ganz besonders aber in den transkaukasischen Ländern
Wein und selbst Südfrüchte im Freien erzeugt werden, bringen die Gegenden
am Eismeere nicht viel mehr, als Moose und Flechten hervor. Von dem käl-
teren und rauheren Klima in den nördlichern Gegenden abgesehen, ist das
europäische Rußland fruchtbar zu nennen, und obgleich die Landwirthschaft in
der Regel ohne alle Kunst und Kenntniß betrieben wird, so ärntet man doch
Getreide aller Art im Ueberslusse. Insbesondere ist der mittlere Theil des eu-
ropäischen Rußlands, so wie einige südliche Gegenden und Polen reich an
Getreide. Futterkräuter bringt der Boden in Menge hervor; Hanf und Flachs
wird im Ueberfluffe gewonnen, so daß nicht nur von diesen beiden Artikeln,
sondern namentlich von Leinsamen (wer hätte noch Nichts von Rigaer Lein-
samen gehört?) jährlich eine Menge ausgeführt wird. Die gewöhnlichen Obst-
sorten findet man am häufigsten in Polen, Volhynien, Podolien, Cherson rc.
Von ausgezeichneter Wichtigkeit find die Nadel- und Laubwaldungen des rus-
sischen Reichs. Die Viehzucht macht in den Gegenden, wo Ackerbau getrieben
wird, das zweite, bei vielen Völkern des russischen Reichs aber das einzige
Geschäft aus. Das Rindvieh ist so zahlreich, daß von den podolischen, volhy-
nischen und ukräner Ochsen, die sich durch stattliche Gröfie und Schwere aus-
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Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Amerika Astrachan Polen Polen Podolien Cherson
138
Mittel-Europa.
einer Fruchtbarkeit, womit die ergibigsten Aecker Polens sich nicht messen können, z. B»
die Werder von Danzig und Marienburg und die Felder von Stargard und Elbing.
Einzelne Landschaften Littauens haben guten Weizenbau, üppige Wiesen, viele Rinder,
Merinos und schöne Pferde; auch die Niederung an der Memel zwischen Tilsit und
dem kurischen Haff ist wegen ihrer Viehzucht berühmt. Es wird viel Getreide, Flachs,
Hanf und Hopfen gebant, obwohl in den minder ergibigen Landstrichen der Landbau
noch lange nicht zur Vollkommenheit gediehen ist. Die genannten Werder werden von
den Weichselarmen umfaßt oder bespült; da aber der Wasserspiegel an vielen Stellen
höher ist, als die niedrigen Marschen, so sind kostspielige Dämme und Deiche uöthig,
um sie zu schützen, Innerhalb derselben zeugen die vollen Viehställe und die Gehöfte
der Landleute, die aus deu fetten Weizenäckern und üppigen Wiesen hervorragen, von
großer Wohlhabenheit. Auf dem Wege von Elbing nach Königsberg kommt der Rei--
sende ins sogenannte Hochland, wo es hügelig und waldreich ist, und da sandiger
Boden mit der besseren Lehmerde wechselt, so trifft er wohl ärmere Bewohner, sie sind
aber thätiger als in der fetten feuchten Niederung, haben ein heiteres Gesicht und festen
gesunden Körperban. — Ein eigentümliches Produkt Preußens ist der Bernstein, der,
freilich seltener, anch an der pommerschen Küste, sowie an der von Sibirien und Kamt-
schatka,^) gefunden wird. Dies Mineral, bei den Griechen seines goldgelben Glanzes
wegen Elektron oder Sonnenschein, bei den alten Deutschen Glas genannt, weil es
durchsichtig ist, erhielt später den Namen Bernstein (brennender Stein), weil es am
Feuer schmilzt und aufflammt. Es ist leicht zu drechselu und zu kleiner angenehmer
Waare zu verarbeiten und wurde, wie unter uns, so schon im hohen Alterthum, von
Asiaten und südlichen Europäern geschätzt. Unstreitig ist der Bernstein ursprünglich ein
Harz vorweltlicher Koniferen; denn häufig fiudet man Stücke, worin Ameisen, Fliegen,
Würmcheu, Sandkörner, Moos und Wassertropfen eingeschlossen sind. Er muß leicht-
flüssig gewesen sein, eh er die Insekten überzog und in den durchsichtigen Kerker ein-
sperrte, wo sie, von keiner Luft berührt, sich unversehrt erhalten haben. Znweilen
hängt der Bernstein noch an Baumrinden und kleinen Aestchen. Man vermnthet da-
her, daß vor undenklicher Zeit ein anderes Klima in Preußen herrschte, auch daß der
Boden der Ostsee einmal Land gewesen sei, das sich allmählich aus unbekannten Ur-
sachm ins Meer senkte. Der Bernstein wird entweder aus der Erde gegraben, oder
durch Baggerei (zum Theil mit Anwendung der Dampfkraft) gewonnen, oder bei hef-
tigen Nw.-Stürmen von der Ostsee an die Küste geworfen. Besonders häufig wird
der Bernstein an der famländischen Küste gefunden, von Pillau bis hinter Palmnicken.
Die Baggerei Schwarzort bei Memel lieferte 1866 73000 Pfund Bernstein. Der beste
ist weißlich gelb, von 6 Loth Schwere und drüber. Das größte Stück wird zu Berlin
gezeigt; es wiegt 13*/ü Pfund, und ist mitten im Lande nnweit Gumbiunen ausge-
graben worden.
2) Der Hanptunterfchied zwischen Preußen und Polen ist aber der des Volkes,
denn Preußen wetteifert mit dem übrigen Deutschland an Bildung. Seine Städte
sind gewerbsam, seine Schnlen im Steigen, und mehrere Männer sind dort erwachsen,
die unter den größten nnsers deutschen Vaterlandes hervorleuchten; besonders folgende:
*) Neuestens auch zu Graffy Gully in der Nähe von Bokewood in Australien.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein Graffy_Gully
Extrahierte Ortsnamen: Mittel-Europa Polens Danzig Marienburg Stargard Elbing Tilsit Elbing Königsberg Bernstein Sibirien Pillau Palmnicken Berlin Polen Deutschland Australien
664
Europa
— die Türkei.
netten, 2 alte und 2 neue, sind (zerfallende) Castelle am Hellespont, 2 ans der euro-
päischen und 2 auf der asiatischen (Seite.
b) Makedonien, worin: Satonichi mit 85000 E., Sitz abendländ. Consnln,
eines griechischen Erzbischofs :c. Viel Gewerbthätigkeit, nach Konstantin opel die wich-
tigste Handelsstadt des Reiches, deren Bedeutung noch zunehmen wird, wenn erst die
Eisenbahnverbindung mit den ungarisch-österreichischen Bahnen hergestellt sein wird.
Macedonischer Tabak wird besonders viel ausgeführt, in neuerer Zeit auch Baumwolle,
seit man während des nordamerikanischcn Krieges für vermehrte Baumwollenkultur im
Thale des Vardar gesorgt hat. Seres 30000 E. mitten in Baumwollfluren. Das
Gebirg Athos ist besonders merkwürdig wegen seiner 22 griechisch-orthodoxen Klöster
nebst 500 Kapellen und Einsiedeleien mit mehr als 3000 Mönchen, die Ackerbau und
Gewerke treiben und 11 Dörfer besitzeil. Seit 400 Jahren genießen sie schon den
Schutz des Sultsns, sind stark ummauert, und dürfen sogar christliche Soldaten halten.
c) Thessalien, worin Larissa am Salambria mit 25000 Einw., und Tirk-
hala, Hauptstadt des gleichnamigen Ejalets.*)
ä) Albanien, besteht aus Epirus im Süden und Jllyrien im Nordeu. Unter
römischen Kaisern soll albanisch Volk von der Südseite des Kaukasus hieher verpflanzt
sein, daher der Name und die nicht bloß aus griech., illyr., latein. und slavon., son-
dern auch aus unbekannten Wörtern gemischte Sprache. Die Albanesen sind theils
Christen, theils Moslems und stolz auf ihre Krieger als Palikaren, d. h. Tapfere.
Janina (Joannina) mit 25000 Einw. am gleichnamigen See und Skutari oder
Skodra im Norden sind Hauptstädte, jene in Epirus, diese in Jllyrien. Bitolia od.
Monastir in einer Ebene am Pindns, Hauptort des Ejalets Rumili, ist eine schmutzige
Stadt, doch als Kreuzpunkt des innern Karawanenverkehrs wichtig (15000 Einw.).
Griechische Kaufleute von hier, und von der benachbarten Stadt Ochrida am gleich-
namigen See, kommen oft zur Leipziger Messe. Kroja in der Geschichte Skanderbegs
berühmt. Das kleine Volk der Sulioten, das über V/t Jahrhundert sich fast un»
abhängig in der Gebirgswildnis am schwarzen, reißenden Wasser des Acheron, südwest-
lich von Janina, erhielt und die Heldenfamilie Bozzari zu den Seinigen zählte, war
ein griechisch-albanisches. Es gibt auch ein Gebiet freier Albanesen, südlich von
Montenegro, unter einem erblichen Häuptling, der aber von der Pforte Besoldung zieht.
Als römisch-katholisch stehen sie mit dem griechisch-christlichen Montenegro im Gegensatz.
Der Hafen von Durazzo (Drasch, Epidamnns) ist jetzt versandet.
e) Bosnien, nebst Herzegowina, türkisch Dalmatien und türkisch Croatien oder
Kraina. Waldiges Gebirgsland, in den Thäleru Anbau von Mais, Weizen, Roggen,
Hafer, Gartengemüsen, in der Herzegowina, die mehr südeuropäischen Charakter hat,
Sago, Reis, Tabak, Wein, Südfrüchte, Zucker, hie und da auch der Oelbaum; doch
mehr Viehzucht als Landbau. Reichthum au Metallen, der jedoch wenig ausgebeutet
wird. Maugel an Verkehrswegen. Die Bosnier reden dieselbe Sprache wie die
*) Am Abhänge des Ossa wehrte ein hellenisches Montenegro die Verwüster durch
Jahrhunderte ab und bildete einen kleinen, fast unabhängigen Freistaat, eine Arbeiter-
republik mit entwickelter Industrie und bedeutendem Handel, besonders nach Wien:
Ambetakia; jetzt ist die ehemals so gewerbfleißige Stadt durch den Krieg und durch
die Einfuhr englischer Fabrikate fast verarmt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin Larissa Janina_(Joannina Bitolia Kroja Janina Durazzo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Makedonien Thessalien Salambria Albanien Epirus Nordeu Epirus Jllyrien Ejalets_Rumili Ochrida Leipziger_Messe Montenegro Montenegro Bosnien Dalmatien Montenegro Wien
980
Europa —
Rußland.
größtenteils Steppen und Wüsten um sich her. - Unter den zahllosen Seen: Der
Ladoga (336 Q.-Mlu.), durch den Swir mit dem Onega (230 Q.-M.) und durch
den Wolchow mit dem Jlmen (16 Q.-M.) zusammenhängend, der Pöipus mit
dem Anhängsel Pskowsee (64 Q.-M.), der Bjelo, in Finnland der S aima u. s. w.
Die einzelnen Theile des ungeheuren Reiches sind natürlich nach Klima und
Boden sehr verschieden. Am Ural (Continentalklima) ist es rauher als unter gleicher
Breite am baltischen Meere. Bei Petersburg (am 60. Grade) kann man noch Ernten
hoffen, selbst nördlicher noch in Finnland, wo Roggen und Gerste gebaut wird; im
Osten läßt die mehr als 12000 Q.-M. große Wälderregion (Nadelholz und Espen)
erst am 58. Grad einigem Ackerbau Platz; erst unweit Jaroslaw erscheint die Esche,
Weißbirke und Linde, und erst in der Breite von Moskau tritt die Eiche auf, iudem
zugleich der Ackerbau den Wäldern die Herrschaft streitig macht. Weiter nach Süden
gewinnt er sie gänzlich; man bezeichnet einen fast 40 Mln. breiten Landstrich, der
vom mittleren Dnjepr quer nach Ost über den mittleren Don zur Wolga hinzieht, mit
dem Namen Schwarzboden (Tschernosem) —die große Kornkammer Rußlands, wo
auch der Hanf 6 m. hoch wird. Kiew, Kursk, Charkow, Worouesch und Saratow
liegen iu diesem Schwarzboden, der an der Steppe endet. Der Wald ist hier gänzlich
ausgerottet, und im Sommer ist das Ganze ein ungeheures Getreidemeer. Ebenso hat
man Rindvieh (podolische Ochsen), Pferde, Schafe, Schweine, zahmes Geflügel, Pelz-
n. a. Wild, Fische, Hanf, Flachs und Holz nicht nur zu eigenem Bedarfe, sondern zur
Ausfuhr. An letzterem fehlt es in den Hoch- und Tiefsteppen des Südens, wo nur
in den tiefeingerissenen Flnßthälern einige Bänme gedeihen. Daß sich eine Masse
Metall im Ural, im Altai und im Nertschinskischen Alpenlande vorfindet, ist schon
bei Asien erwähnt; von keinem Lande der Erde wird Rußlands Reichthum an Metallen
übertroffen. Außerdem birgt die Erde noch große Steinkohlenschätze, und nicht bloß
in Sibirien, auch am Don und Donez; nur geht es mit dem Ausbeuten langsam, so
■daß noch mehr als man im Lande gewinnt, aus England geholt werden muß.
Das Hauptvolk des Reiches sind die Russe«; eine Linie vom Peipussee zur
Donmündung scheidet die Großrussen (Moskowiter) von den Weiß- und den
.Kleinrussen. Die Weißrussen wohnen südöstlich von den Littauern bis zu den
Pripetsümpfen, die Kleinrussen südöstlich von den Polen bis ans schwarze
Meer. Man betrachtet gewöhnlich die Russen als das jetzt wichtigste Volk der Slaven,
aber eigentlich mit Unrecht. Denn das Wort „Russe" bezeichnet ursprünglich weder
eine Nation noch einen Stamm; es ist ein bloßer Reichsname, eingeführt durch eine
fremde Eroberersippe. Allerdings reden die Russen eine slavische Sprache; aber schon
Katharina Ii., obgleich sie in einem Ukas für die europäische Abkuuft der Russen ein-
trat, erkannte gleichwohl an, „daß sie von anderem Ursprünge sind, als die Slaven,"
und die gleiche Meinung wird jetzt von vielen Gelehrten (auch von dem Russen Schtchegloff)
getheilt. Die ganze Körperbildung der Russen (besonders der Gesichtsausdruck), sowie
die Charaktereigenschaften derselben weisen weit eher auf eine finnisch-tatarifche
Mischung, als auf slavifchen Grundtypus hin, oder lassen sich wenigstens nicht zur
Genüge durch den^j Hritthalbhuudertj ährigen Einfluß der „goldenen Horde" erklären.
Dies gilt besonders von den Moskowitern, deren Slavisiruug sich erst im 16. Jahr-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Jaroslaw Katharina_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Europa Finnland Petersburg Finnland Moskau Ost Kiew Charkow Saratow Asien Sibirien England Weiß- Polen