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2. Das ostdeutsche Tiefland
beginnt rechts der Elbe und geht im O. in das russische Tief-
land über. Es nimmt von W. nach O. an Breite zu (bis
zu 700 km).
Die Küste der Ostsee ist höher als die der Nordsee, des-
halb ist das Land besser gegen das Eindringen des Meeres
geschürt, in welchem zudem Ebbe und Flut fast gänzlich fehlt.
Nur durch die Sturmfluten in den Buchten (Kieler-, Lübecker-,
Pommersche- und Danziger-Bucht) und den weiten Flnßmün-
düngen können Überschwemmungen entstehen. Die Küste ist
weniger zerrissen, und die wenigen größeren Inseln haben
höhere Ufer. Eigentümlich sind der Ostseeküste die Haffe,
Süßwasserseen an der Mündung oon Flüssen, welche durch
schmale Landzungen (sog. Nehrungen, d. h. Niederungen) vom
Meere abgeschlossen werden. Solche Haffe sind: das Stettiner
Haff der Oder, das Frische Haff der Weichsel, das Kurische
Haff des Niemen. Auch finden sich viele Strandseen.
Das Innere ist von zwei Höhenrücken durchzogen,
welche vom Ural ausgehen: der nördliche oder baltische
Landrücken erhebt sich im Turmberg, südwestlich von
Danzig, bis zu 330 in und enthält eine große Menge von
Seen auf der ostpreußischen, pommerschen und mecklenburgischen
Seenplatte, ebenso im östlichen Schleswig-Holstein. Auch liegen
auf ihm zahlreiche Findlingsblöcke, d. h. große Felsstücke,
welche in früheren Zeiten durch Gletscher aus deu skandinavischen
Gebirgen in die nordostdeutsche Tiefebene geschleppt worden sind.
— Der südliche oder karpathische Landrücken zieht sich
am Nordrande der Karpathen und der Sudeten dahin, erreicht
als Fläming die Elbe bei Magdeburg und endet jenseits der-
selben als Lüneburger Heide.
Anmerkung. Tie westdeutsche und die ostdeutsche Tiesebene unterscheiden
fid; Don einander in folgenden Punkten! 1. jene ist das Hinterland der Nordsee,
diese das Hinterland der Ostsee; 2. die Küste der westdeutschen Tiesebene, ist flacher
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Turmberg Danzig Schleswig-Holstein Magdeburg Nordsee
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Deutschland gehört zur Zoue der veränderlichen Winde;
die Winde aus S. und W. sind wärmer als die N.- und
O.-Winde.
Niederschläge in Form von Regen hat Deutschland zu alleu
Jahreszeiten. Die größten Regenmengen fallen in den Gebirgen
und in Südbayern (100—150 cm), die geringsten im östlichen
Teile des norddeutschen Tieslandes. Auf deu höchsten Gipfeln
und in den hochgelegenen Schluchten der Alpen liegt ewiges
Eis und Schnee.
§ 5. Naturerzeugnisse.
1. Gesteiue und Mineralien. Die Gebirge Deutsch-
lands liefern verschiedene Gesteine, welche zu Bauten, zu ge-
werblichen und chemischen Zwecken beuuht werden. An Mine-
ralien enthalten die Gebirge Eisen, Steinkohlen, Steinsalz
und Salzwasserquellen; auch Kupfer, Silber, Blei, Zinn und
Nickelerz wird gewonnen.
2. Die Pflanzenwelt ist die der gemäßigten Zone in
ihrem mittleren Teile eigentümliche. Die große Feuchtigkeit der
Luft befördert das Gedeihen des Waldes; y4 der ganzen
Oberfläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Der deutsche
Wald mit seinen kräftigen, schattenspendenden Bäumen, mit
seinen Singvögeln und zahlreichem Wilde bildet eine der Haupt-
zierden unseres Vaterlandes; er befördert und verteilt die Nie-
derschläge und bietet überdies den Bewohnern eine ergiebige
Einnahmequelle. Die am häufigsten vorkommenden Waldbäume
sind: a. unter den Laubbäumen: Eiche, Linde, Buche, Esche,
Ulme und die genügsame Birke; b. unter deu Nadelbäumen:
Tanne, Fichte, Lärche und die Föhre, welche auch iu geringem
und sandigem Boden noch gedeiht. — An Straßen und Ge-
wässern finden sich Pappeln, Kastanienbäume, Erlen und Weideu.
Das übrige bebaute Land ist, weil Deutschland iu all sei-
neu Teilen bewohnt ist, fast überall mit Kulturpflanzen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschlands Deutschland
a) Das linksrheinische Bergland ist eine wellenförmige
Hochfläche ohne bedeutende Gipfelerhebung. Es zerfällt in drei
Gruppen; diese sind:
a. Der Huns rück, zwischen Nahe und Mosel. Der West-
liche Zug ist der Hochwald mit dem Erbeskopf (800 m);
in der Mitte zieht der Jdarwald, gegen den Rhein hin der
Soon wald.
b. Die hohe Eifel zwischen Mosel und Ahr; mit der
hohen Acht (760 m). Die Eifel besteht aus einer Masse
regelmäßiger Kegelberge, erloschenen Vulkanen, deren Krater
jeht Seen oder Maare bilden; der bedeutendste von diesen ist
der Laacher-See.
Zwischen Hnnsrück und Eifel liegt tiefeingeschnitten das
malerische Moselthal, dessen mildes Klima auf dem Schiefer-
gestern der einschließenden Bergabhänge gute Weine erzeugt.
Gegen die Maas zu schließt sich an die hohe Eifel die
Schuee-Eifel (im Volksmunde Schueifel), deren unfruchtbarer
Boden nur eine ärmliche Bevölkerung ernährt. Die Nordwest-
liche Fortsetzung der Eifel ist
c. das Hohe Venn, d. h. Moor, eine mit zahlreichen
Torfmooren bedeckte Hochfläche, südlich von Aachen, an der
oberen Roer (spr. Rur).
Eifel und Venn gehen nach Westen zu :n die Ardennen
über, ein rauhes und kaltes Hügelland, auf welchem üppige
Laubwälder mit öden Heiden und Torfmooren abwechseln. In
den Ardennen gibt es noch viele Wölfe.
I)) Das rechtsrheinische Bergland ist ebenfalls eine
Hochfläche mit mäßig hohen Gipfeln. Es ist schöner, waldreicher
und fruchtbarer als das linksrheinische Bergland, deshalb auch
dichter bewohut von einer sehr gewerbthätigen Bevölkerung.
Es zerfällt in drei Gruppen; diese sind:
a. Der Taunus oder die Höhe zwischen Main und Lahn,
mit dem großen Feldberg (900 m). Am Swende tritt bei
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Hochwald Jdarwald Rhein Laacher-See Volksmunde_Schueifel Aachen Main