— 177 —
einkünfte vermehrte er die Armee bis auf 200,000 Mann. Durch Gründung einer Militairacademie (1765) sorgte er für eine bessere Ausbildung des grösstenteils aus dem Adel entnommenen Offizierstandes. Das Heer selbst wurde durch Werbung theils aus Inländern, theils aus Ausländern gebildet. Die Ertragfähigkeit seiner Länder hob er durch Belebung des Ackerbaus, der Gewerbe und des Handels, wobei er die Eigenthümlichkeiten der einzelnen Landestheile weise beachtete. In Cleve sorgte er für Anpflanzung von Waldungen, in dem dünn bevölkerten Pommern für Gründung von Dörfern; in Schlesien hob er die Leinenspinnerei, in Brandenburg die Tuchweberei, und in Berlin legte er eine Porzellanfabrik nach Meissnischem Muster an. Durch Urbarmachung der Bruche an der Oder, Warthe und Netze schuf er fruchtbares Acker- und Wiesenland. Zu Gunsten der Rittergutsbesitzer rief er in Schlesien eine landschaftliche Creditbank ins Leben, welche bald auch in Preussen und Pommern eingeführt wurde. Den Handelsverkehr beförderte er durch Anlage des Plauenschen, Finow- und Bromberger Kanals und durch die Gründung des Hafens Swinemünde. Auch die Seehandlungs-Gesellschaft und die Bank dienten zur Erleichterung des Handels. In den Grundsätzen des damaligen Merkantilsystems befangen suchte er durch mancherlei Waarenverbote und Handelssperren den Wohlstand zu heben, während er durch eine auf fast alle Luxusgegenstände ausgedehnte und von französischen Beamten eingetriebene Steuer (Regie) und durch manche an Fabrikanten ertheilte Monopole die in den vielen Kriegen erschöpfte Staatskasse wieder füllte. — Die Rechtspflege wurde durch den vom Grosskanzler Cocceji ausgearbeiteten Codex F ri-dericianus (1746), mehr aber noch durch die Sammlung des preussischen Landrechts verbessert, welche auf Anregung des Königs von Carmer ausgearbeitet und 1794 vollständig veröffentlicht wurde. Wenngleich damals der Grundsatz von der Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit von der fürstlichen Macht noch keine Gültigkeit hatte, so griff der König doch selten in den Rechtsgang eigenmächtig ein. — Die Wissenschaften fanden bei dem geistreichen Fürsten auffallender Weise nur wenig Unterstützung. Für französische Sprache und Kunst
Stein, Weltgeschichte Iii. 12
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
2
Einleitung.
Wie die geschichtlichen Zeiträume sich nicht einmal mit Jahreszahlen genau begrenzen lassen — die angegebenen Jahreszahlen bezeichnen nur Höhepunkte der Übergangszeit —, so ist dies bei den prähistorischen Perioden erst recht nicht der Fall. „Diese Perioden verschmelzen ineinander wie die Farben des Sonnenspektrums."
Die ältere Steinzeit bezeichnet die Kulturstufe des diluvialen Menschen. Neben Holz, Knochen und Horn diente vorwiegend der Stein, den man durch einfaches Zuschlagen zubereitete, als Werkzeug. Der palüolithische Mensch kannte weder den Ackerbau noch die Viehzucht; er besaß noch keine aus Tonerde geformten und gebrannten Gefäße. Er lebte unstät in Höhlen oder unter überhängenden Felsen (Schwäbische Alp, Fränkische Schweiz, Eisel, Harz), er jagte in der Voreiszeit, den Zwischeneiszeiten und der Nacheiszeit das Mammut, den Höhlenbären, den Urochsen, das Wisent und später das Renntier. Messer. Schaber, Bohrer, Pfriemen, Beile (ohne Ose), Pfeil- und Lanzenspitzen find die meist anzutreffenden Funde dieser Zeit. Als der älteste Fund körperlicher Überreste des Menschen gilt der sogenannte Neandertalmensch, der 1856 im Neandertale bei Düsseldorf gefunden wurde? Nach der Schädelbildung zu urteilen, gehörte er mit den gleichalterigen Funden aus Spy in Belgien und aus Krapina in Kroatien einer niederen Kulturstufe der Menschheit an; eine Abstammung des menschlichen Körpers aus dem tierischen aber läßt sich „auf Grund des vorliegenden Materials zurzeit weder beweisen noch direkt widerlegen". (Bumüller.)
Die Diluvialzeit ging allmählich in die gegenwärtige Periode der Erdgeschichte über. Das kalte und trockene Klima der Eiszeit wich in Europa einem gemäßigten Klima. Mammut und Höhlenbär verschwanden völlig, das Renntier wanderte dem Norden zu. Gemse, Murmeltier und Steinbock zogen sich in höhere Gebirge zurück, und Löwe, Leopard und Hyäne suchten wärmere Gegenden auf. Dafür aber erscheinen jetzt neben dem Menschen die Haustiere: Rind, Ziege, Schas und später Schwein. Der Mensch ist zwar noch vorwiegend Jäger, gewöhnt sich aber allmählich an eine seßhafte Lebensweise und beginnt den Acker zu bestellen; er lernt bald auf Mahlsteinen Getreidekörner zerquetschen, Brot bereiten, Gespinstpflanzen zu Zeug verarbeiten und aus Tonerde, freilich noch ohne Töpferscheibe, Gefäße formen und an der Sonne oder am offenen Feuer brennen. Die ^-teinwerkzeuge
i Näheres über den Neandertalmenschen sowie über die vorgeschichtliche Zeit am Rhein vgl. des Verfassers „Geschichtsbilder aus dem Rheinlande". 2. Aufl. 1906. Bonn, Hanstein oder „Heimatsgeschichte der Rheinprovinz". 1906. Seite 2 und ff.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Besteigung des Kilnnandjaro 9
Schutt die nimmer ruhende Tätigkeit der Naturkräfte verrät,
ist von ganz eigenartigem Reiz.
Nun begannen wir keuchend über festen Fels und losen
Schutt hinweg den steilen Lavakamm zum Eis hinan zu
folgen. Alle 10 Minuten muhten wir ein paar Augenblicke
stehenbleiben, um den Lungen und dem Herzschlag eine kurze
Beruhigung zu gönnen, denn wir befanden uns längst über
Montblanc-Höhe, und die zunehmende Luftdünne machte sich
stark fühlbar. 8 Uhr 15 Minuten hatten wir über Schotter
hinweg eine Höhe von 5200 Meter erreicht und ruhten
sitzend eine halbe Stunde lang.
Ein Schluck von dem mit Zitronensäure versetzten Schnee-
wasser netzte den in der überaus trockenen Luft schmerzhaft
gewordenen Gaumen. Als wir den Blick zurückwandten,
schien es uns, als sei die Höhe des im vollen Sonnenlicht
rotbraun herüberleuchtenden Mawensi (5355 Meter) bereits
überstiegen. Wie Maulwurfshaufen lagen die zentralen Hügel
des Sattelplateaus unter uns in der Tiefe, zu welcher von
Süden her langsam Nebel heraufwallten. Über der Zone des
Urwaldes drängte sich eine dichte, silbergraue Wolkenmasse,
während weit draußen, über der Ebene, einzelne Kumulus-
wölken in der dunstigen Atmosphäre schwammen, vom Wider-
schein des ziegelroten Steppenbodens an der Unterseite rötlich
gefärbt. Das Unterland selbst aber war im Schleier der auf-
steigenden Wasserdämpfe nur in undeutlichen Konturen er-
kennbar. Dagegen blinkte und blitzte über uns der Eishelm
des Kibo gleichsam in Kampfeslust um die Verteidigung der
Bergfestung.
Weiter kletternd trafen wir kurz vor 9 Uhr an einen
Absturz zur Linken, der uns einen großartigen Niederblick in
das benachbarte, 800 bis 900 Meter tiefe Felstal eröffnete,
bis wir endlich um 9 Uhr 50 Minuten an der unteren Grenze
des geschlossenen Kibo-Eises, dem ersten afrikanischen Gletscher,
in 5480 Meter Höhe anlangten. Der Fels setzt an dieser
Stelle nicht in die sonst allerwärts an der Eisgrenze sichtbaren
hellblauen Schmelz- und Abbruchwände von 20 bis 30 Meter
Höhe ab, sondern geht in etwa 20 Meter Breite ganz
allmählich in die Eiskuppe über. Diese aber steigt schnell unter
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Im Löß 59
ausgezeichnet, und die Felder der Leute ziehen sich auf den
einzelnen Terrassen hinauf. Auch höher hinauf findet man
noch Wohnungen, und es gibt viele Bauern, welche unter dem
eigenen Felde leben, indem sie am Abfall desselben durch die
nächsttiefere Terrasse ihre Höhle graben. Alles hat einen
labyrinthischen Charakter: die Verzweigungen der Schluchten,
die aufeinander folgen, die Biegungen der Terrassen und die
Fußpfade, auf welchen die Bauern nach ihren Feldern gehen;
ohne die letzteren wäre es gar nicht möglich, eine bestimmte
Richtung einzuschlagen, da man immer nur Hindernisse vor sich
haben würde. Nisse, welche bei einer Tiefe von 30 m eine
von oben bis unten vollkommen gleichbleibende Breite von
6 m haben, ziehen sich oft lang hin. Oben dicht am Rand
führt eine Fahrstraße, wie man sie so auf keinem anderen
Boden anlegen würde; denn bei Lehm, Ton und Sand herrscht
stets die Gefahr einer schiefen Abrutschung, bei Löh ist dieselbe
nicht vorhanden. Wenn das Wasser sich von oben Rinnsale
rechtwinklig zur Streichrichtung der Kluft gräbt, so wird eben
eine allmähliche Erweiterung eintreten, aber nicht durch
Abrutschung.
Der Löß saugt das Wasser auf wie ein Schwamm: es
fließt in ihm durch kleine Kanäle abwärts und füllt die Poren;
aber es macht den Löß nicht breiartig, wenn er nicht vorher
zerrieben ist, wie auf einer Fahrstraße, und dadurch seine
Struktur verloren hat. Daher behält er an allen senkrechten
Wänden, wenn sie noch so alter Entstehung sind, seine Be-
schaffenheit bei. Diese ist unter der Lupe feinkörnig, eine
lockere Anhäufung von kleinen Körnern von gelbbrauner Farbe,
an dem weiter nichts zu erkennen ist; Elimmerblättchen habe
ich vergeblich gesucht. Außer der feinporösen Struktur sind
größere verästelte Hohlräume vorhanden und zahlreiche kleine
runde Kanäle, die nach allen Seiten, besonders aber nach
abwärts gerichtet sind. In den oberen Schichten sind es
deutliche Wurzelkanäle, und da sie 60 m unter der Oberfläche
noch dieselbe Beschaffenheit haben, so muß man sie auch dort
als Wurzelkanäle annehmen. Sie sind häusig mit einer kalkigen
Rinde umkleidet; andere enthalten eine lockere, weiße, körnige,
kalkige Masse. Man kann die Übergänge in Verdichtungen
versolgen, die in Gestalt und Stellung den Wurzelkanälen ent-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
60 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien
sprechen, sich aber seitlich verdicken. Es entstehen so die ver-
ästelten „Lößmännchen", die in manchen Lagen dicht zusammen-
gedrängt sind.
Meine frühere Bemerkung der Abwesenheit von Horizontal-
struktur war irrig. Eine solche ist nicht immer, aber häufig
bemerkbar, jedoch immer untergeordnet und nicht als Schichtung
zu betrachten, sondern mehr durch bogenförmige Anordnung
der Mergelknauern hervorgebracht. Es entstehen, wo diese
lagenförmige Anordnung vorwaltet, bankförmige Absätze in den
Gehängen. Diese Eigenschaft ist eben von der Bevölkerung zur
terrassenförmigen Anordnung der Felder benutzt worden.
Zerreibt man den Löh, so reibt sich der bei weitem größte Teil
der Substanz in die Poren der Haut ein, und es bleibt ein
wenig äußerst feiner Sand zurück.
Die Verbreitung von Helirschalen ist allgemein. Ich habe
keinen Lößabhang untersucht, an dem ich nicht zahlreiche
Exemplare gefunden hätte. Doch fand ich nirgends Knochen.
— Die auf dem Löh vorhandenen Bäume treiben ihre Wurzeln
senkrecht tief hinab, teils vielleicht wegen des Eindringens des
Waffers in die Tiefe, teils wahrscheinlich wegen der senkrechten
Struktur des Löh. Ist auch diese Beschaffenheit vielleicht nicht
ursprünglich vorhanden, so wird sie doch sofort durch jede mecha-
nifche Einwirkung zum Vorschein gebracht.
Pumpelly betrachtete den Löß als ein Süßwassergebilde,
Kingsmill als einen Meeresabsatz. Letzteres ist sicher irrig,
wie die Helirschalen beweisen; aber beides ist irrig, da jede
Spur von sedimentärem Absatz fehlt: es gibt keine Schichtungs-
flächen, keine horizontal gelagerten Glimmer. Wassersedimente
haben keine senkrechte Absonderung und enthalten nicht aus-
schließlich zerstreute Landschnecken. Letztere haben an der Stelle
gelebt, wo sie sich finden, denn die Schalen sind so wohl
erhalten, daß man kaum eine einzige zerbrochene findet. Hier
drängte sich mir zum erstenmal die Überzeugung auf, daß der
Löß eine Präriebildung ist, ein Leichenfeld Hunderttausender
von aufeinanderfolgenden Generationen einer Prärievegetation.
Aber woher das Material? — Die Quellen dafür find nicht
schwer zu finden, wenn man in der Zeit unbeschränkt ist. Es
sind deren zweierlei vorhanden. Ist der Boden mit Flüssigkeit
gesättigt, so wird ein Streben nach Ausgleichung der Lösungen
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
62 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien
und von einer Anzahl kleiner vom Gebirge herabkommender
Flüsse durchströmt, welche sich im gewundenen Lauf dem
Hwanghö zuwenden. Seitlich sieht man im Profil die schroffen
ausgezackten Linien der verschiedenen Rücken, in denen sich
der Tai Hangschan von der Höhe nach dem Tal hin abdacht,
und in tiefen Schattierungen markieren sich die Spaltentäler,
welche 'die Gewässer dorthin abführen. Blickt man nach Norden,
so gewahrt man, daß es kein Gebirge ist, das man erstiegen
hat, sondern der Rand eines vielfach durchschnittenen und durch-
furchten Plateaus, über das die Gipfel nur wenig aufragen.
Die ablaufenden Flüsse haben sich tief eingegraben, und ihre
Zuflüsse sind ebenso viele steile Schluchten. Auf den Graten
zwischen ihnen windet sich der Pfad nunmehr mit geringen
Steigungen hinauf. Oft sieht man tief in die Schluchten hinab,
deren Wände amphitheatralisch terrassiert sind; denn auch hier
in dieser Höhe finden wir eine allgemeine Bedeckung von Löß.
Eine Menge gut gebauter und dicht bevölkerter Dörfer liegt am
Wege. Man erntet auf diesen Höhen Kauliang, Weizen, Hirse
und schwarze Bohnen.
Die Verkehrsstraße ist vorzüglich angelegt, durch und durch
mit großen flachen Steinen gepflastert und gut instandgehalten,-
sie ist ungefähr 5 m breit und ungemein belebt. Ich schätzte
von Zeit zu Zeit den Betrag der Lasten, die vorüberkamen.
So begegnete ich zum Beispiel gegen Mittag in der Zeit von
20 Minuten 102 bepackten Maultieren und 108 Lastträgern.
Die Ladung eines Maultiers beträgt 266 Pfund, diejenige
eines Kulis einen Zentner, mithin betrug die Fracht während
jener kurzen Zeit ungefähr 25 Tonnen von 2000 Pfund oder
die Fracht von 5 Eisenbahnlastwagen,' die Gesamtfracht, der
ich während des Tages begegnete, schätzte ich auf nicht weniger
als 150 Tonnen. Eisenwaren der mannigfaltigsten Art, wie
Draht, Nägel, Pfannen, Kessel, Pflüge, Beschläge aller Art,
Reifen usw. mochten ungefähr drei Fünftel derselben bilden.
Anthrazit, welcher in großen Blöcken herabgebracht wird, schätzte
ich auf 30 v. H., und der Rest von 10 v. H. bestand aus
Kamelhaaren von der Mongolei, Branntwein, der aus Kau-
liang gemacht wird, einer Art sehr fester Tongefäße, medizini-
fchen Stoffen und einer Menge anderer Gegenstände. Nach
Norden gingen besonders Mehl und Getteide von Tsing hwa,
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Im Lötz 57
eine Lößebene, in das Tal des Ls hö. Er ist auf den Karten
ein so kleiner Fluh, daß man ihn kaum beachten würde, aber
er wird schon vor 4000 Jahren als einer der neun Flüsse von
China genannt, und schon in früher Zeit begannen die Kaiser
hier zeitweise ihre Residenz zu nehmen. Sie wechselte durch
3000 Jahre in einem kleinen Umkreis in den Provinzen Schensi,
Scheinst und Hönan. Zuweilen wurde sie bis in die Ebene
vorgeschoben, nach Kaisöngsu und anderen Orten, zuweilen
war sie hier zwischen Gebirgen im Tal des Lö hö. Wir über-
schritten den Fluß bei einer Furt.
Am Fluß ist eine breite Alluvialebene, welche jetzt wie
ein Mhender Garten aussah. 4 m unter der Oberfläche ist
Wasser. Aus jedem Feld ist ein Brunnen angebracht, und das
Wasser wird durch eine Kettenpumpe, die über ein senkrechtes
Nad läuft, gehoben; dieses wird mit einem wagerechten Zahn-
rad durch Esel getrieben. Diese Vorrichtung ist eine der voll-
kommensten mechanischen Einrichtungen, welche ich in China
gesehen habe, und ausschließlich dieser Gegend eigentümlich.
Ein Esel ist hinreichend, um ein großes Feld zu bewässern.
Die Räder sind ganz von Eisen. Die Felder waren mit Weizen
bestellt, der so üppig stand wie am Nil. Gleich diesem über-
schwemmt der Lö hö jährlich die Ebene und setzt eine neue
Schicht eines feinen Stoffes ab, den man als Lößeztrakt be-
zeichnen kann. Sobald das Wasser abgelaufen ist, wird
Kauliang gesät, welcher schnell aufwächst; dann folgt die Ernte
von Weizen und Gerste. Auf den Feldern sind Reihen von
Fruchtbäumen gepflanzt, besonders von Pfirsichen und Birnen,
und am Fluß stehen hohe Pappeln. Mehr gegen den Rand
hin finden sich große Maulbeerbäume mit ausgebreiteten Ästen;
es wird jedoch nur wenig Seide gewonnen.
Wenn man über dies überaus üppige Kulturland blickt,
so fragt man erstaunt, wo denn die Menschen leben, deren
Hand alle diese Arbeit tut. Es ist kein Haus zu sehen, auch
war es nicht die Zeit der Feldarbeit, und es gab nur wenige
Menschen auf der Straße. Die Ebene ist nämlich wegen der
Überschwemmungen nicht bewohnt. Zur Seite des Tals
aber stehen gelbe Wände von Löß, welche das Alluvium scharf
abgrenzen. Auch dort sieht man sich zwar vergebens nach
Wohnhäusern um; das Rätsel aber wird gelöst, sowie man sich
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
58 Deutsche Forschertätigzeit in Afrika und Asien
-den Lötzwänden nähert, ftaurn erreicht man sie, so ist alles
belebt wie ein Wespennest. Zahllose Löcher führen in das
Innere des Lötz, und dort wohnt die dichte Bevölkerung. Sie
haben geräumige Gelasse mit Türen und Fenstern, zum Teil
im Innern ausgemauert, und vor der Tür noch eine Lehm-
mauer. Diese begrenzt den kleinen Hof, in welchem die Wirt-
schastsverrichtungen des Dreschens und der Viehfütterung
vorgenommen werden. In Terrassen steigt der Lötz an, und
überall auf den untersten Stufen wimmelt es wie vor einem
Bienenstock: dort haben die Leute die Gruppen ihrer Wohnun-
gen vielfach mit ausgezackten Lehmwällen verschanzt, und, wo
durch die senkrechten Zerklüftungen und Auswaschungen des
Lötz eine einzelne hohe Scholle übrig geblieben ist, da diente
sie zur Festung und zum Zufluchtsort zu Zeiten der Rebellion:
die Höhe aber ist nur durch unterirdische Gänge erreichbar. Ich
stieg am westlichen Gehänge in 15—30 m tiefen Hohlwegen
von der Flutzebene hinauf nach der Lötzterrasse und dann bis
gegen 100 m über die Talsohle, hatte aber die Höhe der
Lötzterrasse noch nicht erreicht. Von Stufe zu Stufe geht es
höher, und auf jedem Absatz liegen Felder, die zur jetzigen
Jahreszeit mit Baumwolle und Opium bepflanzt werden.
Sieht man von oben herab, so erblickt man nur die Felder;
wenn man aber nach der Höhe sieht, so begegnet das Auge
nur den senkrechten gelben Wänden. Der Lötz hat keine Spur
von Schichtung, führt viele Heliischalen und ist sehr porös,
außerdem von Höhlungen durchbohrt, die von Wurzeln und
Gräsern zu stammen scheinen, und ist in seinen untersten Lagen
von Verdichtungen erfüllt. Mehr und mehr begann ich über das
Problem zu sinnen, durch welche fremdartigen Mittel eine solche
Formation sich abgelagert haben könne.
Ich hatte hier Gelegenheit, alle die phantastischen Wunder-
lichkeiten der Lötzschluchten kennen zu lernen. Es sind Bilder,
die dem Maler einen nicht schönen, aber interessanten und
anziehenden Stoff bieten würden. Der Weg führte bald an
dem Grunde der Lötzrunfen, bald hoch über ihnen hinweg.
Wir kamen zu Dörfern, die unten an der Vereinigung eines
ganzen Systems von Nunsen angelegt waren und mit Aus-
nähme einiger weniger Häuser ganz aus Höhlen bestanden.
Sie sind gewöhnlich durch die Anlage von Baumpflanzungen
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Im Löß 61
vorhanden sein: die aus der Zersetzung der liegenden Gesteine
hervorgehenden lösbaren Stoffe werden an die Oberfläche
gelangen, und so wird durch die anorganischen Bestandteile
der Vegetation eine Erhöhung des Bodens stattfinden, ganz
ohne Mitwirkung fließender Gewässer. Was aber die fein-
sandigen Bestandteile betrifft, so wird ihr Ursprung klar, wenn
man einen Sandsturm erlebt hat, in welchem aus der Gobi
Material nach entlegenen Gegenden geführt wird. Im Laufe
der Jahrtausende ist der Betrag derselben nicht unbedeutend,
und dort, wo die Vegetation diese Bestandteile festhält, müssen
sie zur Erhöhung des Bodens beitragen. Man darf in ihnen
wohl eine Quelle des feinen Sandes im Löß entdecken.
Es wäre gewagt, anzunehmen, daß die ursprüngliche
Mächtigkeit des Löß durch die Höhe angezeigt wird, in welcher
er noch über den Talebenen vorkommt, ohne Rücksicht auf den
Teil desselben, der unzweifelhaft unter den Talebenen sich
befindet. Er müßte dann das Tal des Lö hö ungefähr
300—400 m hoch bedeckt haben.
Am 28. April verließ ich die Provinz Hönan, von der ich
ebenso interessante als angenehme Erinnerungen mitnahm,
um Schansi zu betreten. Von dem Dorf Wtai führt der
Saumpfad erst auf einer kleinen Terrasse von Gebirgsschutt,
die allmählich ansteigt, und in einer halben Stunde erreicht
man den Fuß des Tai Hangschan. Der Abfall verläuft in
einer geraden Linie. Steil steigt das Gebirge an, und vielfach
ist es von Wafferläufen, die viel weiter nördlich in seinem
Innern entspringen, durchschnitten. Die Schluchten sind so
tief und steil, daß in ihnen keine Wege gehen können, und
diese halten sich daher an die einzelnen Nippen, in welche der
Gebirgswall geteilt ist. Bei einem Tempel Kwanyinmiau,
60 ni über Mtai, ist die Grenze zwischen Hönan und Schansi;
dann geht es noch höher hinauf. Die beste Umschau hat man
von dem Dorfe Siau k6u.
Ein prachtvoller Rückblick bietet sich hier. Jenseits des
breiten Hwanghö steigt die Lößterrasse auf, und man sieht noch
die fernen Umrisse der Gebirgskette des hohen Sung schan. In
der Tiefe prangt das grüne Tal mit seinen zahllosen Dörfern
und großen Städten, von Millionen von Menschen wimmelnd
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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- 202 —
2. Im Innern: Mpwapwa, Militärstation, wichtiger Durch-
gangspunkt für alle Karawanen, die von Bagamoyo und den benach-
harten Küstenorten ins Innere ziehen. Tabora, in einer stark
bevölkerten Landschaft, Vereinigungsvunkt aller großen Verkehrsstraßen
des Hinterlandes, wichtigster Handelsplatz im Innern, französische
Missionsstation. Udschidschi, inmitten ausgedehnter Olpalmenhaine
am Tanganylka, wo der See am breitesten ist.
2. Deutfdi=Sü[[iuß|lafnfia.
I. Grenzen und Größe. Deutsch-Südwestafrika, unser zweit-
größtes afrikanisches Kolonialgebiet, grenzt im W. mit einer Küsten-
länge von 1509 km an den Atlantischen Ozean, im N, an die
portugiesische Kolonie Angola, im O. und S. an Britisch-Südasrika.
Es erstreckt sich durch 11 Breitengrade, ist beinahe 2*/2 mal so
groß wie das Königreich Preußen. — Die Walfisch-Bai mit Um-
gebung ist englisch.
Den Ausgangspunkt der deutschen Kolonisation in Südwestafrika bildeten
die Kaufverträge, durch die der Bremer Großkaufmann Lüderitz 1883 den
150 km breiten Küstenstrich vom Or^nje-Fluß nordwärts bis zum 26.° s. Br.
von einem Hottentotten-Häuptling käuflich erwarb. Dieses sog. Lllderitzland
(= 2/3 des Königreichs Bayern) wurde 1884 unter den Schutz des Deutschen
Reiches gestellt. In demselben Jahre wurde in Angra Pequena (peköna)^, auch
Lüderitz-Bucht genannt, die deutsche Flagge gehißt und der Reichsschutz auch auf
die nördl. Küstenstrecken ausgedehnt. Die Nordgrenze wurde geregelt 1886 durch
den Vertrag mit Portugal, die Ost- und Südgrenze durch das deutsch-englische
Abkommen von 1890.
Ii. Bodengestalt. Die sehr einförmige Küste besitzt nur drei
brauchbare Hafenplätze: Lüderitz-Bucht (Angra Pequena), die eng-
lifche Walsifch-Bai und Swakopmuud (an der Mündung des Swakop-
Flusses); nur an diesen drei Punkten, die die Eingangstore zum
Hinterlande sind, weist die Küste menschliche Niederlassungen auf. —
Das Küstengebiet bildet in seiner ganzen Länge ein Gebirgsland,
das nördl. vom Wendekreis, im Herero-Land, sich zu Gipfeln von
2200 m erhebt. In der Nähe der Küste verschwinden die Höhen-
züge meist unter der beweglichen Decke des Flugsandes, aus dem die
höchsten Kuppen gleich Inseln emporragen. Die Breite des Dünen-
gürtels beträgt stellenweise kaum 15 km, vielfach aber auch mehrere
Tagereisen. Die Höhe der den Verkehr zwischen der Küste und dem
Hinterlande ungemein erschwerenden Dünen erreicht 30 in.
Im Innern besteht das Land aus verschiedenen, von zahlreichen
Gebirgszügen durchsetzten, durchschnittlich 1500 in hohen Plateaus,
die nach O. zu der 500 m tiefer gelegenen Kalahari-Steppe
allmählich abfallen.
Iii. Bewässerung. Die einzigen das ganze Jahr hindurch
fließenden Gewässer sind die Grenzflüsse Orunje und Knnzne, sowie
1 Angra Pequena (portug.) — Kleiner Hafen, so benannt 1486 von dem
berühinten portugiesischen Seefahrer Bartholomäus Diaz.
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