Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation.
Während dieser Unterhandlungen setzte Kaiser Karl durch, daß die Deutschen seinen einzigen Bruder, Ferdinand, einen guten, friedliebenden Mann, zum römischen König erwählten, damit noch einer da sei, der in des Kaisers Abwesenheit die Ordnung in Deutschland handhabte. Nur der Kurfürst von Sachsen wollte ihm seine Stimme nicht geben, was ihm der Kaiser nicht vergaß.
Ueberhaupt wurde Kaiser Karl auf die Evangelischen jetzt immer erbitterter, besonders da sie gleich darauf, noch in demselben Jahre (1531) wirklich den schmalkaldischen Bund miteinander abschlössen. Sechs Fürsten, zwei Grafen und 11 Städte unterschrieben. Auch die Secte der Reformirten, oder, wre sie damals noch hießen, Zwinglianer, wünschten dazu zu treten, und ihr Beitritt hätte den Bund bedeutend verstärkt; aber gleich erhoben sich mehrere unduldsame Stimmen, die erklärten, mit ihnen müsse man sich nicht einlassen, weil sie in einigen (unwesentlichen) Punkten von der augsburgischeu Consession abwichen. Die Häupter des Bundes waren der Kurfürst von Sachsen und der Landgras von Hessen. Dieser, ein feuriger, für seine Religion warm fühlender Mann, hätte gern gleich mit dem Schwerte dareingeschlagen; aber dazu war der träge Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich (Johann der Standhafte, sein Vater, war bald nach dem schmalkaldischen Bund [1532] gestorben), nicht zu bringen. Das gegenseitige Mißtrauen zwischen Katholiken und Protestanten war aber schon so groß, daß jeder Unbefangene wohl einsah, es könnte nicht lange so bleiben und würde endlich zum Kriege kommen. Das ist leider auch geschehen, aber erst im Jahre 1546. So widerwärtig und unchristlich auch die Abneigung war, welche die Lutheraner und Zwinglianer gegeneinander zeigten, so fehlte es doch nicht an Versuchen verständiger Männer, eine Einigung zu Stande zu bringen. Der Landgraf von Hessen, Philipp, bewirkte, daß die Häupter beider Parteien, Luther, Melanch-thon, Zwingli und andere (1529) auf dem Schlosse in Marburg zu einem Religionsgespräch zusammenkamen und sich freundlich besprachen (s. unten Nr. 91). Sie einigten sich zwar nicht, versprachen sich aber doch beim Abschiede, einander brüderlich zu lieben. Endlich schien es wirklich, als wenn es dem edlen Melanch-thon gelingen sollte, beide Richtungen zu einigen. Er setzte eine Schrift auf, die man die Wittenberger Eoncordienformel nannte und in der er jedes Wort so vorsichtig abgewogen hatte,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Sachsen Hessen Sachsen Hessen Marburg
118
Neue Geschichte. 1. Periode. England.
Raths, was zu thun sei. Diese versicherten, es sei die Absicht Elisabeths, das Urtheil vollstrecken zu lassen, versprachen, die ganze Verantwortung zu übernehmen, und schickten es sogleich an die Grafen von Shrewsbury (sprich Schrusberi) und Kent, um die Anstalten zur Hinrichtung zu treffen.
Beide Grafen begaben sich unverzüglich am (17.) Februar 1587 nach Fotheringhay, und sagten Maria, sie möchte sich zum folgenden Morgen um 8 Uhr zum Tode fertig halten. Sie schien über diese Nachricht mehr verwundert als erschrocken, und sagte mit heiterm Gesichte: sie glaube nicht, daß Elisabeth in ihren Tod gewilligt habe, da sie nicht unter den Gesetzen und der Gerichtsbarkeit Englands stehe. „Wenn es aber ihr Wille ist," fügte sie hinzu, „so soll der Tod, der alle meine Leiden beendigt, mir sehr willkommen sein. Ich kann auch die Seele der Seligkeit des Himmels nicht für würdig halten, die ihren Körper unter den Schrecken des Todesganges nicht aufzurichten vermag." Darauf bat sie die beiden Grafen, einigen ihrer Bedienten und ihrem Beichtvater zu erlauben, die letzten Stunden ihres Lebens bei ihr zuzubringen; jene schlugen aber die Bitte ab und meinten, es sei gegen ihr Gewissen, ihr darin gefällig zu sein; dagegen wollten sie den Dr. Flechter, Dechant von Peterborough, einen Mann von großer Gelehrsamkeit, schicken, der sie in den Lehren der englischen Kirche unterrichten solle. Doch dies verbat sie sich und betheuerte nochmals bei dem Evangelium, daß sie an der Verschwörung gegen Elisabeth unschuldig wäre, und nie um Babingtons sträfliche Pläne gewußt hätte. Uebrigeus verließe sie sich auf Gott, der ihre Unschuld dereinst ans Licht bringen würde. Bei dem allen blieb sie ruhig und zeigte keine Spur von Todesfurcht; sie verlangte früher als gewöhnlich zu Abend zu essen, damit sie vor Ende der Nacht ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen könnte. Sie tröstete die, welche um sie waren, und setzte sich dann mit ihrem Arzte zu Tische. * Sie rief alle ihre Bedienten und trank aus ihr ferneres Wohlergehen. Alle zerstoßen in Thränen, fielen ihr zu Füßen und baten sie schluchzend um Verzeihung ihrer Fehler und um ihren Segen. Maria bat von ihrer Seite um Vergebung wegen der Demüthigungen, die sie von ihr erfahren haben möchten, wenn ihre so oft gereizte Empfindlichkeit sie manchmal ungehalten gemacht habe. Alle Anwesende unterbrachen diesen rührenden Abschied durch lautes Weinen.
Nach dem Essen setzte sie sich zum Schreiben. Zuerst schrieb
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Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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346 Neue Geschichte. 3. Periode. Preußen.
Burschen!" rief er jubelnd aus, als er die Linie herunlerritt; „unser König hat die Schlacht gewonnen und der Feind ist völlig geschlagen. Es lebe unser großer König!" — „Ja, ja!" antworteten sie, „unser König Fritz soll leben, und unser Vater Zielen, unser Husarenkönig auch!" — Als der König am Morgen über das
Schlachtfeld ritt und den Verwundeten seine Theilnahme bezeigte, riefen ihm schwer verwundete Offiziere und Gemeine zu: „Wir freuen uns und danken Gott, daß Ew. Majestät leben!" Ein durch den Leib geschossener, dem Tode sehr naher Grenadier sagte: „Nun will ich gern sterben, da ich nur weiß, daß wir gesiegt haben und daß unser König lebt!" — Den Winter blieb Friedrich in Sachsen, wo Leipzig sein Hauptquartier war. Umringt von den Gefahren der nächsten Zukunft und durch eine Menge Geschäfte
beschwert, widmete er dennoch hier manche Stunde den geistigen
Erholungen und den Wissenschaften. Seine Abneigung gegen die deutschen Gelehrten ist bekannt, aber der berühmte Professor G ellert, den er damals zu sich rufen ließ, erhielt seinen Beifall. Friedrich nannte ihn „den vernünftigsten aller deutschen Gelehrten."
8. Friede von Hubertsburg, 1763. Das Jahr 1761 eröffnete sich unter traurigen Aussichten für den König von Preußen. Seine besten Soldaten waren todt oder gefangen; die großen
Verluste wieder zu ersetzen, war unmöglich; die Engländer weigerten sich, ihn fernerhin mit Geld zu unterstützen, und alle seine Staaten waren gänzlich erschöpft. Das arme Sachsen mußte also herhalten und die Noth die Härte entschuldigen, mit welcher man seine letzten Kräfte auspreßte. Friedrich wandte sich diesmal nach Schlesien, und hier stellten sich ihm gleich so zahlreiche russische und östreichische Heere entgegen, daß er es für eine Tollheit hielt, eine Schlacht gegen sie zu wagen. Er bezog daher ein Lager bei Bnnzelwitz, eine Meile von Schweidnitz, und befestigte es so, daß die überlegenen Feinde es nicht anzugreifen wagten. Wirklich war auch Friedrich so vorsichtig und wachsam, daß sie ihn wenigstens nicht überraschen konnten; am Tage ließ er das Heer ruhen und schlafen; aber jeden Abend wurden die Zelte abgebrochen und die Soldaten in Schlachtordnung gestellt, als wenn der Feind in Anmarsch wäre. Erst mit der Morgendämmerung gingen alle wieder auseinander. Diese Einförmigkeit machte die Soldaten mißmuthig, mehr aber als sie alle war es der König. Ihm schienen die Aussichten in die Zukunft die trübsten zu sein. Was für ein Ende sollte das alles
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Extrahierte Personennamen: Fritz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Reichstag in Augsburg.
35
von Sachsen hatte der gelehrte Melanchthon eine Schrift aufgesetzt, in welcher die Lehrsätze der Evangelischen enthalten waren. Es war ein wahres Meisterstück, diese Arbeit. Jedes Wort war abgewogen, und so klar die Glaubenslehren der Lutheraner auseinandergesetzt waren, so schonend war Melanchthon über die Irrthümer der Katholischen hinweggegangen. Diese Schrift hieß die 3lug s bürg er Confessio n. Sie wurde öffentlich vorgelesen und dann dem Kaiser überreicht, der darauf erwiderte: er wolle diesen trefflichen, hochwichtigen und merklich großen Handel mit allem Fleiße erwägen und ihnen alsdann seine Entschließung bekannt machen. Er übergab daraus die Schrift einer Gesellschaft von katholischen Geistlichen, unter denen Eck und andere heftige Gegner Luthers waren. Diese faßten eine Gegenschrift ab, wie sie von ihnen erwartet werden konnte, in so heftigen, unschicklichen Ausdrücken, daß selbst der Kaiser sie mit Unwillen zurückwies und eine andere aufzusetzen befahl. Diese wurde den Evangelischen gegeben, und der Kaiser bedrohte sie mit seiner Ungnade, wenn sie sich nun nicht mit den Katholischen vergleichen würden. Wie war das aber möglich, da sie so himmelweit auseinander waren? Und so wurde gestritten und gestritten, und doch — wie gewöhnlich bei allen Zwisten — blieb jeder bei seiner Meinung. Die evangelischen Fürsten fuhren aber indessen fort, in ihren Ländern die Kirchen und Geistlichen umzuformen und alles so einzurichten, wie Luther und Melanchthon es gerathen hatten, und immer mehrere traten zu ihnen über.
Um diese Zeit (1531) schlossen sich auch die Evangelischen näher aneinander an; denn sie wußten wohl, wie feindlich die Katholischen gegen sie gesinnt waren und wie der Papst den Kaiser immer mehr gegen sie aufbringe. Sie kamen deswegen in Schmalkalden, einer hessischen Stadt im Thüringerwalde, zusammen und verabredeten, sie wollten sich gegenseitig beistehen, wenn sie angegriffen würden. Mer als der Landgraf Philipp von Hessen, der die Seele des Bündnisses war, darauf bestand, daß man das Nähere verabreden sollte, da zeigte es sich, wie schwer es hält, viele Köpfe unter einen Hut zu bringen. Jeder wollte etwas anderes, und nichts wurde daher aufs Reine gebracht. Das Einzige, was man beschloß, war, man wollte den Kaiser bitten, sie der Religion wegen unangefochten zu lassen; sonst würden sie einander treulich beistehen. Und selbst dies bestätigten viele nur mit Zittern und Zagen.
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Extrahierte Personennamen: Melanchthon Melanchthon Luther Melanchthon Philipp_von_Hessen Philipp
Tilly. Wallenstein.
185
ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
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Maria von England.
97
Werke entsage, da ich wohl weiß, wie viel an ihnen fehlt, um nicht allein auf feine Gnade und auf das Verdienst Jesu zu rechnen." Sie endigte mit dem lauten Gebete des 51. Psalms.
Darauf nahm sie selbst Halstuch und Handschuhe ab und ließ sich -von ihren treuen Dienerinnen Elisabeth und Helena das Oberkleid ausziehen. Dem kniend um Verzeihung bittenden Scharfrichter antwortete sie freundlich und bat ihn nur, schnell mit ihr zu enden. Als man ihr das Tuch zum Verbinden der Augen reichte und sie den Block erblickte, fragte sie: „Wird mich der Hieb treffen, ehe ich mich darauf gelegt habe?" Da man ihr das Gegentheil versicherte, verband sie sich schnell die Augen, tappte nach dem Blocke, und nachdem man sie daran geführt hatte, legte sie ihr Haupt willig hin. Unter dem andächtigen Gebete: „Herr! in deine Hände befehle ich meinen Geist!" wurde es vom Körper getrennt.*) In der Kapelle des Towers wurde sie neben ihrem Gatten beigesetzt. Alle Anwesende, selbst Maria's Anhänger, waren tief bewegt. In alle Länder ist der Ruf ihres seltenen Verstandes und ihrer schönen Seele gedrungen; überall, auch spät noch, sind nah und fern ihrem Schicksale Thränen geflossen. Künstler und Dichter haben gewett-eifert, sie in ihren Werken zu verherrlichen. Der Oberrichter aber, der ihr Todesurtheil gesprochen hatte, ist nach dessen Vollziehung wahnsinnig geworden, hat unaufhörlich gerufen: „Weiche von mir, Johanna!" und so ist er gestorben.**)
Je lieblicher die -holde Weiblichkeit der unglücklichen Johanna erscheint, desto widerlicher stößt der Charakter Maria's zurück.
Sie nur empfand bei der Nachricht von Johanna's edelm Benehmen in ihrer Todesstunde nicht die geringste Theilnahme, sondern sah nur mit größter Ungeduld der Ankunst Philipps entgegen. Bitter 'beklagte sie sich, daß er so lange zögere und ihr noch nicht einmal geschrieben habe. Seitdem sie- bemerkte, daß die Engländer mit Unmuth der spanischen Verbindung entgegensahen, haßte sie ihre eigene Nation und nahm sich vor, sich blutig an ihr zu rächen. Dieser Philipp war den Engländern so verhaßt, daß der englische Admiral, der ihn nach England herüberholen sollte, der Königin unumwunden erklärte, er könne nicht dafür stehen, daß nicht seine Matrosen den Prinzen unterwegs mißhandelten. Während
*) „Da ging ihr Kerker auf, und ihre Seele schwang
Auf Engelsflügeln sich empor zur ewigen Freiheit." Schiller.
**) Niemeyer's Beobachtungen auf Reisen, Th. 1.
Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 7
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Extrahierte Personennamen: Maria_von_England Maria Elisabeth Helena Maria's_Anhänger Johanna! Johanna Philipps Philipps Philipp Philipp Schiller
Peter der Große. 279
Aeußern fing' er an und verbot die lange Nationalkleidung. Nur Geistliche und Bauern durften sie tragen. Wer zu ihm kommen wollte, mußte in ausländischer Tracht erscheinen; dazu ließ er ein Muster über jedes Stadtthor hängen, und wer noch mit einem langen Kleide durchs Thor ging- mußte entweder einen Zoll bezahlen, oder unter dem Thore niederknieen und sich gefallen lassen, daß ihm der Rock so weit, wie er beim Knieen auf der Erde schleppte, abgeschnitten wurde. In kurzer Zeit waren die langen Röcke verschwunden. — Eben so ging es den langen Bärten. Wer einen solchen behalten wollte, mußte ein Geistlicher oder Bauer sein, oder — jährlich 100 Rubel bezahlen. — Auch die Frauen wurden nun umgewandelt. Bisher hatten die Unglücklichen ein trauriges Leben geführt; sie wurden für unwürdig gehalten, in der Gesellschaft der Männer zu erscheinen, und lebten eingeschlossen in ihren Gemächern. Aber Peter wollte, sie sollten sein wie die Frauen, die er im Auslande gesehen hatte, und befahl, daß alle in ausländischer Tracht gekleideten Frauen in allen Gesellschaften erscheinen dürften. Dadurch wurden die Ausbrüche der Roheit der Männer mehr zurückgehalten und nach und nach ein besserer Ton eingeführt. Auch verbot er, daß irgend eine Ehe ohne freie Bestimmung des jungen Paares geschlossen würde und daß sich beide wenigstens sechs Wochen lang vor der Hochzeit sehen dürften. Bisher hatten die Aeltern die Kinder vermählt und die Brautleute hatten sich am Hochzeitstage zum ersten Male gesehen. — Auch Schulen wurden angelegt, Buchdruckereien errichtet und viele gute Werke des Auslandes ins Russische übersetzt; die Einwanderung geschickter Werkleute, Künstler, Aerzte aus den Culturländern Enropa's wurde begünstigt, Handelsverbindungen angeknüpft und der Verkehr durch Anlegung von Landstraßen und Kanälen befördert. Freilich schüttelte mancher über diese neuen Dinge den Kopf, und die Abneigung des russischen Volkes gegen alles Fremdländische erschwerte die Absichten des Czaren, aber Peter ging mit dem unerschütterlichen Pflichtgefühle, welches ihn beseelte, unbeirrt und fest auf seinem Wege weiter. Die Landesverwaltung und die Finanzen wurden geordnet; an die Stelle des früheren Bojarenhofes trat als oberste Reichsbehörde ein vom Kaiser ernannter Senat. Das Patriarchat, die höchste fast uneingeschränkte geistliche Würde, ließ Peter längere Zeit unbesetzt; dann hob er sie auf und setzte den hochheiligen Synod ein, dessen Mitglieder ihm zu Treue und Gehorsam verpflichtet waren. Das Heerwesen rich-
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224 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
und Kinsky das traurige Ende ihrer Männer. Jene Schüsse hatten die Hauptwache in Bewegung gebracht. Lesli fand sie unter dem Gewehre; er beruhigte sie, und befahl ihr, wieder in die Wacht-stube zu gehen, ließ sie nochmals dem Kaiser schwören und blieb auch bei ihr, um jede Bewegung zu verhindern, so wie Gordon in der Citadelle als Wächter zurückgeblieben war. Sein Gewissen mochte es ihm unmöglich machen, am Morde seines Wohlthäters Antheil zu nehmen.
Jetzt gingen Buttler, Geraldiuo und Deveroux mit den Dragonern gerade auf die Wohnung Wallensteins zu. Als sie an die Thüre kamen, hörten sie in dem Hause daneben das herzzerschneidende Jammern der Gräfinnen Kinsky und Trczka über den Tod ihrer Männer, und Buttler besorgte, der Herzog möchte dadurch aufgeweckt werden. Er blieb unten bei der Wache, die ohne Widerstand Deveroux und die Dragoner einließ. Geraldino hatte die Hinterthüre besetzt. Deveroux stürmte mit den Dragonern, alle mit Hellebarden bewaffnet, die Treppe hinauf. Zwei Kammerdiener im Vorsaale fragten um die Ursuche der so späten Erscheinung und baten, den Herzog nicht im Schlafe zu stören. Der Herzog wachte von dem Lärme auf, sprang im bloßen Hemde aus dem Bette und da er in dem Augenblicke das Geschrei der Gräfinnen im Nachbarhause hörte, fragte er die vor dem Hause stehende Schildwache, was es gäbe? Aber in demselben Augenblicke rannten die Dragoner, die mit heftigen Drohungen den Schlüssel zu des Herzogs Gemach vergebens verlangt hatten, die Thüre auf. Deveroux stürzte mit wüthendem Gesicht ins Zimmer und schrie: „Bist du der Schelm, der das kaiserliche Volk zum Feinde überführen und ihrer kaiserlichen Majestät die Krone vom Haupte reißen will? Du mußt jetzt sterben!" — Wallenstein hob seine Arme gen Himmel und sprach kein Wort; Deveroux aber stieß ihm die Hellebarde in die Brust, mit solcher Gewalt, daß sie durch und durch ging. Ohne Laut fiel der mächtige Friedland zu Boden und wälzte sich in seinem Blute. Er war 50 Jahre alt. Einer der Dracsoner packte den Leichnam und wollte ihn aus dem Fenster werfen, aber Deveroux litt es nicht. Indessen kamen Buttler und Lesli herauf, nahmen die Schlüssel zu sich und bemächtigten sich des Geldes und der Kostbarkeiten, während das Blut des Gemordeten noch rauchte. Man wickelte die Leiche in einen vom Tische heruntergenommenen Teppich und ließ sie auf Lesli's Wagen nach der Cidatelle zu den andern vier Leichen bringen. Hier lag
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Extrahierte Personennamen: Kinsky Lesli Gordon Kinsky Geraldino Deveroux
Karls I. Gefangenschaft.
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Naseby, in der Mitte Englands (1645), wo ihn Cromwell völlig schlug. Da entschloß er sich kurz, den Schotten sich in die Arme zu werfen, denn er wußte, daß sie mit den Independenten gespannt waren.
In einer dunkeln Nacht ritt er, nur von zwei Personen begleitet, von Oxford ins schottische Lager. Anfangs wußten die Schotten nicht recht, wie sie sich gegen ihn benehmen sollten, und nahmen ihn mit vieler Ehrerbietung auf. Aber sie gaben ihm zugleich eine Wache, unter dem Vorwande, ihn zu ehren, eigentlich aber, damit er ihnen nicht entwische. Nachdem sie ihn eine Weile mit sich herumgeschleppt hatten, lieferten sie ihn für eine Geldsumme an das Parlament aus, und dieses schloß ihn in ein festes Schloß (Holmby) ein. Da saß nun der unglückliche König einsam, getrennt von allen seinen treuen Dienern, und hatte Zeit, über sein unkluges Betragen nachzudenken. Aber plötzlich öffneten sich die Thüren seines Gefängnisses. Ein ehemaliger Schneider, jetzt Offizier in dem Heere der Independenten, erschien mit einigen hundert Reitern und entführte ihn ins Lager, nicht etwa, um ihn wieder auf den Thron zu setzen, sondern um nun dem Parlamente Gesetze vorschreiben zu können. Die Independenten, d. h. die Männer, welche weder in politischer noch religiöser Hinsicht irgend eine Autorität anerkannten, sondern nur den „Eingebungen des Geistes" folgten, zogen geschwind nach London und schüchterten das Parlament so ein, daß von nun an nur sie herrschten, oder eigentlich Cromwell durch sie. Karl I. war auf ein Schloß in der Nähe von London (Hamptonconrt) gebracht. Von hier gelang es ihm, zu entspringen; er wurde aber bald wieder eingefangen, und Cromwell faßte nun den Entschluß-, ihm den Proceß machen zu lassen. Zu dem Ende wurden alle Gemäßigte aus dem Unterhause gewaltsam ausgetrieben, ihre Stellen von den wüthendsten Independenten eingenommen, und diese Leute setzten fest, daß Karl Stuart — so nannte man den König — gerichtet werden sollte, weil er Krieg gegen das Parlament erregt habe. Das Oberhaus verwarf zwar einstimmig diesen abscheulichen Beschluß; aber daran kehrten sich jene nicht, und die Verordnung wurde als unwiderruflich angenommen. Cromwell spielte dabei eine recht heuchlerische Rolle. Er trat auf und sprach: „Hätte jemand von euch aus eigenem Triebe vorgeschlagen, den König zur Strafe zu ziehen, so würde ich ihn für den größten Verräther gehalten haben. Aber da jetzt die göttliche Vorsehung aus euch spricht, so will ich Gott bitten, daß er
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Extrahierte Personennamen: Karls_I. Cromwell Schneider Karl_I. Cromwell Karl_Stuart Karl Cromwell
Extrahierte Ortsnamen: Englands Oxford London London