Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation.
Während dieser Unterhandlungen setzte Kaiser Karl durch, daß die Deutschen seinen einzigen Bruder, Ferdinand, einen guten, friedliebenden Mann, zum römischen König erwählten, damit noch einer da sei, der in des Kaisers Abwesenheit die Ordnung in Deutschland handhabte. Nur der Kurfürst von Sachsen wollte ihm seine Stimme nicht geben, was ihm der Kaiser nicht vergaß.
Ueberhaupt wurde Kaiser Karl auf die Evangelischen jetzt immer erbitterter, besonders da sie gleich darauf, noch in demselben Jahre (1531) wirklich den schmalkaldischen Bund miteinander abschlössen. Sechs Fürsten, zwei Grafen und 11 Städte unterschrieben. Auch die Secte der Reformirten, oder, wre sie damals noch hießen, Zwinglianer, wünschten dazu zu treten, und ihr Beitritt hätte den Bund bedeutend verstärkt; aber gleich erhoben sich mehrere unduldsame Stimmen, die erklärten, mit ihnen müsse man sich nicht einlassen, weil sie in einigen (unwesentlichen) Punkten von der augsburgischeu Consession abwichen. Die Häupter des Bundes waren der Kurfürst von Sachsen und der Landgras von Hessen. Dieser, ein feuriger, für seine Religion warm fühlender Mann, hätte gern gleich mit dem Schwerte dareingeschlagen; aber dazu war der träge Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich (Johann der Standhafte, sein Vater, war bald nach dem schmalkaldischen Bund [1532] gestorben), nicht zu bringen. Das gegenseitige Mißtrauen zwischen Katholiken und Protestanten war aber schon so groß, daß jeder Unbefangene wohl einsah, es könnte nicht lange so bleiben und würde endlich zum Kriege kommen. Das ist leider auch geschehen, aber erst im Jahre 1546. So widerwärtig und unchristlich auch die Abneigung war, welche die Lutheraner und Zwinglianer gegeneinander zeigten, so fehlte es doch nicht an Versuchen verständiger Männer, eine Einigung zu Stande zu bringen. Der Landgraf von Hessen, Philipp, bewirkte, daß die Häupter beider Parteien, Luther, Melanch-thon, Zwingli und andere (1529) auf dem Schlosse in Marburg zu einem Religionsgespräch zusammenkamen und sich freundlich besprachen (s. unten Nr. 91). Sie einigten sich zwar nicht, versprachen sich aber doch beim Abschiede, einander brüderlich zu lieben. Endlich schien es wirklich, als wenn es dem edlen Melanch-thon gelingen sollte, beide Richtungen zu einigen. Er setzte eine Schrift auf, die man die Wittenberger Eoncordienformel nannte und in der er jedes Wort so vorsichtig abgewogen hatte,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ferdinand Ferdinand Karl Karl Johann_Friedrich_(Johann Johann Friedrich Johann Philipp Philipp Luther Zwingli
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Sachsen Hessen Sachsen Hessen Marburg
118
Neue Geschichte. 1. Periode. England.
Raths, was zu thun sei. Diese versicherten, es sei die Absicht Elisabeths, das Urtheil vollstrecken zu lassen, versprachen, die ganze Verantwortung zu übernehmen, und schickten es sogleich an die Grafen von Shrewsbury (sprich Schrusberi) und Kent, um die Anstalten zur Hinrichtung zu treffen.
Beide Grafen begaben sich unverzüglich am (17.) Februar 1587 nach Fotheringhay, und sagten Maria, sie möchte sich zum folgenden Morgen um 8 Uhr zum Tode fertig halten. Sie schien über diese Nachricht mehr verwundert als erschrocken, und sagte mit heiterm Gesichte: sie glaube nicht, daß Elisabeth in ihren Tod gewilligt habe, da sie nicht unter den Gesetzen und der Gerichtsbarkeit Englands stehe. „Wenn es aber ihr Wille ist," fügte sie hinzu, „so soll der Tod, der alle meine Leiden beendigt, mir sehr willkommen sein. Ich kann auch die Seele der Seligkeit des Himmels nicht für würdig halten, die ihren Körper unter den Schrecken des Todesganges nicht aufzurichten vermag." Darauf bat sie die beiden Grafen, einigen ihrer Bedienten und ihrem Beichtvater zu erlauben, die letzten Stunden ihres Lebens bei ihr zuzubringen; jene schlugen aber die Bitte ab und meinten, es sei gegen ihr Gewissen, ihr darin gefällig zu sein; dagegen wollten sie den Dr. Flechter, Dechant von Peterborough, einen Mann von großer Gelehrsamkeit, schicken, der sie in den Lehren der englischen Kirche unterrichten solle. Doch dies verbat sie sich und betheuerte nochmals bei dem Evangelium, daß sie an der Verschwörung gegen Elisabeth unschuldig wäre, und nie um Babingtons sträfliche Pläne gewußt hätte. Uebrigeus verließe sie sich auf Gott, der ihre Unschuld dereinst ans Licht bringen würde. Bei dem allen blieb sie ruhig und zeigte keine Spur von Todesfurcht; sie verlangte früher als gewöhnlich zu Abend zu essen, damit sie vor Ende der Nacht ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen könnte. Sie tröstete die, welche um sie waren, und setzte sich dann mit ihrem Arzte zu Tische. * Sie rief alle ihre Bedienten und trank aus ihr ferneres Wohlergehen. Alle zerstoßen in Thränen, fielen ihr zu Füßen und baten sie schluchzend um Verzeihung ihrer Fehler und um ihren Segen. Maria bat von ihrer Seite um Vergebung wegen der Demüthigungen, die sie von ihr erfahren haben möchten, wenn ihre so oft gereizte Empfindlichkeit sie manchmal ungehalten gemacht habe. Alle Anwesende unterbrachen diesen rührenden Abschied durch lautes Weinen.
Nach dem Essen setzte sie sich zum Schreiben. Zuerst schrieb
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Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Reichstag in Augsburg.
35
von Sachsen hatte der gelehrte Melanchthon eine Schrift aufgesetzt, in welcher die Lehrsätze der Evangelischen enthalten waren. Es war ein wahres Meisterstück, diese Arbeit. Jedes Wort war abgewogen, und so klar die Glaubenslehren der Lutheraner auseinandergesetzt waren, so schonend war Melanchthon über die Irrthümer der Katholischen hinweggegangen. Diese Schrift hieß die 3lug s bürg er Confessio n. Sie wurde öffentlich vorgelesen und dann dem Kaiser überreicht, der darauf erwiderte: er wolle diesen trefflichen, hochwichtigen und merklich großen Handel mit allem Fleiße erwägen und ihnen alsdann seine Entschließung bekannt machen. Er übergab daraus die Schrift einer Gesellschaft von katholischen Geistlichen, unter denen Eck und andere heftige Gegner Luthers waren. Diese faßten eine Gegenschrift ab, wie sie von ihnen erwartet werden konnte, in so heftigen, unschicklichen Ausdrücken, daß selbst der Kaiser sie mit Unwillen zurückwies und eine andere aufzusetzen befahl. Diese wurde den Evangelischen gegeben, und der Kaiser bedrohte sie mit seiner Ungnade, wenn sie sich nun nicht mit den Katholischen vergleichen würden. Wie war das aber möglich, da sie so himmelweit auseinander waren? Und so wurde gestritten und gestritten, und doch — wie gewöhnlich bei allen Zwisten — blieb jeder bei seiner Meinung. Die evangelischen Fürsten fuhren aber indessen fort, in ihren Ländern die Kirchen und Geistlichen umzuformen und alles so einzurichten, wie Luther und Melanchthon es gerathen hatten, und immer mehrere traten zu ihnen über.
Um diese Zeit (1531) schlossen sich auch die Evangelischen näher aneinander an; denn sie wußten wohl, wie feindlich die Katholischen gegen sie gesinnt waren und wie der Papst den Kaiser immer mehr gegen sie aufbringe. Sie kamen deswegen in Schmalkalden, einer hessischen Stadt im Thüringerwalde, zusammen und verabredeten, sie wollten sich gegenseitig beistehen, wenn sie angegriffen würden. Mer als der Landgraf Philipp von Hessen, der die Seele des Bündnisses war, darauf bestand, daß man das Nähere verabreden sollte, da zeigte es sich, wie schwer es hält, viele Köpfe unter einen Hut zu bringen. Jeder wollte etwas anderes, und nichts wurde daher aufs Reine gebracht. Das Einzige, was man beschloß, war, man wollte den Kaiser bitten, sie der Religion wegen unangefochten zu lassen; sonst würden sie einander treulich beistehen. Und selbst dies bestätigten viele nur mit Zittern und Zagen.
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Extrahierte Personennamen: Melanchthon Melanchthon Luther Melanchthon Philipp_von_Hessen Philipp
Schmalkaldischer Krieg.
41
88. Der schmalkaldische Krieg, 1547. — Moritz von Sachsen.
Kaiser Karl hatte wenig Zeit, sich um die Religionsstreitigkeiten in Deutschland zu bekümmern; er hatte nicht nur mit Franz I., König von Frankreich, vier Kriege zu führen, sondern unternahm auch zwei Seefahrten nach der afrikanischen Nordküste. Die Türken trieben nämlich damals im mittelländischen Meere viel Seeräuberei und plünderten sogar ungeschent die Küsten von Spanien, Sicilien und Neapel. Besonders gefürchtet machte sich der Seeräuber Hayradiu Barbarossa, eines griechischen Töpfers Sohn aus Lesbos, nachher zum muhamedanischen Glauben übergetreten. Er hatte sich mit Erlaubniß des Sultans Algiers bemächtigt, war zum Admiral der türkischen Flotte ernannt worden und hatte endlich das Reich Tunis weggenommen. Der Bei dieses Landes bat den Kaiser Karl um Hülfe. Dieser rief den berühmten Seehelden Andreas Doria aus Genua auf, die kaiserliche Flotte zu befehligen, und begleitete dieselbe, 1535. Hayradin wurde aus Tunis vertrieben, diese Stadt erobert und 22,000 gefangene Christensklaven befreit.
Sechs Jahre darauf unternahm Karl einen zweiten Seezug nach der afrikanischen Küste, dies Mal nach Algier, 1541. Hay-radin hatte seine Seeräubereien fortgesetzt und die spanischen Küsten ausgeplündert. Andreas Doria befehligte auch dies Mal die kaiserliche Flotte, aber er rieth dem Kaiser, die Unternehmung aufzuschieben, weil die Jahreszeit — es war im Herbste — ungünstig. Aber Karl ließ sich nicht abreden und begleitete die Flotte. Zwar landete das Heer und berannte Algier. Aber schon in der nächsten Nacht, ehe noch die Zelte, die Kanonen und das Gepäck hatten ausgeschifft werden können, erhob sich ein furchtbares Sturm- und Regenwetter, und am Morgen machten die ausgeruhten Feinde aus
noch nicht die Rede gewesen. Er war Dominicanermönch und hatte sich durch ergreifende Beredtsamkeit solche Berühmtheit erworben, daß ihn Horenzo von Medici 1489 nach Florenz zog. Hier übte er bald durch seine Forderung einer Erneuerung des sittlichen und religiösen Lebens, sowie durch die strenge Einfachheit seines Wandels einen großen Einfluß auf das Volk. Aber seine Strenge und seine Freimüthigkeit zogen ihm viele Feinde zu, und da er nicht die Kirche allein, sondern auch den Staat zu reformiren versuchte, so gerieth er in Verwickelungen, welche den traurigen Ausgang nahmen, daß er gefangen und zum Flammentode tierurtheilt wurde, den er muthig und freudig erlitt (1498).
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Spanien Sicilien Neapel Lesbos Algiers Tunis Genua Tunis Algier Algier Florenz
Maria von England.
97
Werke entsage, da ich wohl weiß, wie viel an ihnen fehlt, um nicht allein auf feine Gnade und auf das Verdienst Jesu zu rechnen." Sie endigte mit dem lauten Gebete des 51. Psalms.
Darauf nahm sie selbst Halstuch und Handschuhe ab und ließ sich -von ihren treuen Dienerinnen Elisabeth und Helena das Oberkleid ausziehen. Dem kniend um Verzeihung bittenden Scharfrichter antwortete sie freundlich und bat ihn nur, schnell mit ihr zu enden. Als man ihr das Tuch zum Verbinden der Augen reichte und sie den Block erblickte, fragte sie: „Wird mich der Hieb treffen, ehe ich mich darauf gelegt habe?" Da man ihr das Gegentheil versicherte, verband sie sich schnell die Augen, tappte nach dem Blocke, und nachdem man sie daran geführt hatte, legte sie ihr Haupt willig hin. Unter dem andächtigen Gebete: „Herr! in deine Hände befehle ich meinen Geist!" wurde es vom Körper getrennt.*) In der Kapelle des Towers wurde sie neben ihrem Gatten beigesetzt. Alle Anwesende, selbst Maria's Anhänger, waren tief bewegt. In alle Länder ist der Ruf ihres seltenen Verstandes und ihrer schönen Seele gedrungen; überall, auch spät noch, sind nah und fern ihrem Schicksale Thränen geflossen. Künstler und Dichter haben gewett-eifert, sie in ihren Werken zu verherrlichen. Der Oberrichter aber, der ihr Todesurtheil gesprochen hatte, ist nach dessen Vollziehung wahnsinnig geworden, hat unaufhörlich gerufen: „Weiche von mir, Johanna!" und so ist er gestorben.**)
Je lieblicher die -holde Weiblichkeit der unglücklichen Johanna erscheint, desto widerlicher stößt der Charakter Maria's zurück.
Sie nur empfand bei der Nachricht von Johanna's edelm Benehmen in ihrer Todesstunde nicht die geringste Theilnahme, sondern sah nur mit größter Ungeduld der Ankunst Philipps entgegen. Bitter 'beklagte sie sich, daß er so lange zögere und ihr noch nicht einmal geschrieben habe. Seitdem sie- bemerkte, daß die Engländer mit Unmuth der spanischen Verbindung entgegensahen, haßte sie ihre eigene Nation und nahm sich vor, sich blutig an ihr zu rächen. Dieser Philipp war den Engländern so verhaßt, daß der englische Admiral, der ihn nach England herüberholen sollte, der Königin unumwunden erklärte, er könne nicht dafür stehen, daß nicht seine Matrosen den Prinzen unterwegs mißhandelten. Während
*) „Da ging ihr Kerker auf, und ihre Seele schwang
Auf Engelsflügeln sich empor zur ewigen Freiheit." Schiller.
**) Niemeyer's Beobachtungen auf Reisen, Th. 1.
Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 7
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Extrahierte Personennamen: Maria_von_England Maria Elisabeth Helena Maria's_Anhänger Johanna! Johanna Philipps Philipps Philipp Philipp Schiller
224 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
und Kinsky das traurige Ende ihrer Männer. Jene Schüsse hatten die Hauptwache in Bewegung gebracht. Lesli fand sie unter dem Gewehre; er beruhigte sie, und befahl ihr, wieder in die Wacht-stube zu gehen, ließ sie nochmals dem Kaiser schwören und blieb auch bei ihr, um jede Bewegung zu verhindern, so wie Gordon in der Citadelle als Wächter zurückgeblieben war. Sein Gewissen mochte es ihm unmöglich machen, am Morde seines Wohlthäters Antheil zu nehmen.
Jetzt gingen Buttler, Geraldiuo und Deveroux mit den Dragonern gerade auf die Wohnung Wallensteins zu. Als sie an die Thüre kamen, hörten sie in dem Hause daneben das herzzerschneidende Jammern der Gräfinnen Kinsky und Trczka über den Tod ihrer Männer, und Buttler besorgte, der Herzog möchte dadurch aufgeweckt werden. Er blieb unten bei der Wache, die ohne Widerstand Deveroux und die Dragoner einließ. Geraldino hatte die Hinterthüre besetzt. Deveroux stürmte mit den Dragonern, alle mit Hellebarden bewaffnet, die Treppe hinauf. Zwei Kammerdiener im Vorsaale fragten um die Ursuche der so späten Erscheinung und baten, den Herzog nicht im Schlafe zu stören. Der Herzog wachte von dem Lärme auf, sprang im bloßen Hemde aus dem Bette und da er in dem Augenblicke das Geschrei der Gräfinnen im Nachbarhause hörte, fragte er die vor dem Hause stehende Schildwache, was es gäbe? Aber in demselben Augenblicke rannten die Dragoner, die mit heftigen Drohungen den Schlüssel zu des Herzogs Gemach vergebens verlangt hatten, die Thüre auf. Deveroux stürzte mit wüthendem Gesicht ins Zimmer und schrie: „Bist du der Schelm, der das kaiserliche Volk zum Feinde überführen und ihrer kaiserlichen Majestät die Krone vom Haupte reißen will? Du mußt jetzt sterben!" — Wallenstein hob seine Arme gen Himmel und sprach kein Wort; Deveroux aber stieß ihm die Hellebarde in die Brust, mit solcher Gewalt, daß sie durch und durch ging. Ohne Laut fiel der mächtige Friedland zu Boden und wälzte sich in seinem Blute. Er war 50 Jahre alt. Einer der Dracsoner packte den Leichnam und wollte ihn aus dem Fenster werfen, aber Deveroux litt es nicht. Indessen kamen Buttler und Lesli herauf, nahmen die Schlüssel zu sich und bemächtigten sich des Geldes und der Kostbarkeiten, während das Blut des Gemordeten noch rauchte. Man wickelte die Leiche in einen vom Tische heruntergenommenen Teppich und ließ sie auf Lesli's Wagen nach der Cidatelle zu den andern vier Leichen bringen. Hier lag
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Extrahierte Personennamen: Kinsky Lesli Gordon Kinsky Geraldino Deveroux
Friedrich der Große als Kronprinz.
313
Fuße in die Stadt gehen zu dürfen, damit ihn niemand erkenne. „Immerhin!" antworteten seine Begleiter. Aber kaum sah er sich frei, als er eiligst davonlief, um die nicht sehr entfernte Grenze zu erreichen. Eine in der Nähe befindliche Wache hielt ihn bald auf und brachte ihn in Sicherheit. Ms er vor den König gebracht wurde, fuhr ihn dieser wüthend an, warum er habe desertireu wollen? „Weil," antwortete er, >,Sie mich nicht als Sohn, sondern als einen niederen Sklaven behandelt haben." Hier zog der König den Degen und hätte ihn durchbohrt, wäre ihm nicht ein Offizier in die Arme gefallen.
Nun wurde eine förmliche Untersuchung gegen den Kronprinzen eingeleitet, und ein Kriegsgericht niedergesetzt. Mit größter Vorsicht war der Kronprinz nach dem Städtchen Mittenwalde bei Berlin und nach wenigen Tagen von dort nach Küstrin gebracht worden. Der König hoffte, daß die Richter ihn zum Tode verurteilen würden, so aufgebracht war er. Er nannte ihn nicht anders als den Delinquenten oder den entlaufenen Oberstlieutenant Fritz. Niemand als seine nächsten Umgebungen wagten ihm zu nahe zu kommen; er wollte durchaus Blut fließen sehen. Der unglückliche Katt war indessen auch eiligst in Berlin festgenommen worden und wurde vorn Kriegsgerichte zwar nur zu mehrjähriger Festungsarbeit, vom Könige aber zur Enthauptung vernrtheilt, so viel Fürsprache auch von allen Seiten sür ihn eingelegt wurde, da er ja nichts gethan und nur um die Entweichung gewußt hatte. Ueber den Kronprinzen ein Urtheil zu fällen, erklärte sich das Kriegsgericht nicht für befugt, da es ihnen als Unterthanen nicht zukomme, über Vorfälle in der königlichen Familie zu richten. Die Vorstellungen mehrerer angesehenen Generale und selbst auswärtiger Fürsten retteten ihn vor der ihm angedrohten Todesstrafe.*)
*) General Buddenbrock, ein Liebling des alten Königs, riß sich die Weste auf und rief heldenmüthig: „Wenn Ew. Majestät Blut verlangen, so nehmen Sie meines; jenes bekommen Sie nicht, so lange ich noch sprechen darf!" — Frau von Kamecke, die Oberhofmeisterin der Königin, wagte, während ^alle vor den Wuthausbrüchen des Königs zitterten, ihm zu sagen: „Sie haben sich bis jetzt etwas darauf zu gute gethan, ein gerechter und gottesfürchtiger Fürst zu sein, und Gott hat sie mit Wohlthaten überhäuft; aber wehe Ihnen, wenn Sie von Gottes heiligen Geboten abgehen. Fürchten Sie seine Gerechtigkeit. Fassen Sie sich! Ihr erster Zorn ist verzeihlich, aber er wird zum Verbrechen, wenn Sie ihn nicht zu überwinden suchen." Diese muthigen Worte einer Frau machten großen Eindruck auf den König. „Sie sind sehr kühn," sagte er, „daß Sie gegen mich eine solche Sprache führen, aber ich nehme es nicht übel. Ihre
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Fritz von_Kamecke
116
Neueste Geschichte. 1. Periode.
herab, erst im Schritt, dann in schnellem Lauf und mit schmetternder Schlachtmusik. Während nun Napoleon einen Theil seines Heeres gegen die Preußen umwenden ließ, wollte er den letzten Augenblick benutzen, um die ermatteten Engländer durch einen nochmaligen verzweifelten Anlauf niederzuwerfen, und ließ den größten Theil seiner berühmten Garden mit fürchterlicher Gewalt gegen sie anrücken. Aber auch Wellington nahm seine letzten Kräfte zusammen, und es entspann sich ein wahrhaft furchtbarer mörderischer Kampf. Die Preußen rückten von der andern Seite im Sturmschritt immer zahlreicher heran, und ihrem Andringen vereint mit der Engländer heftiger Gegenwehr vermochten die Franzosen nicht mehr zu widerstehen. Plötzlich erscholl unter diesen das unheilvolle: Sauve qui peut! (Rette sich, wer kann!) und sofort trat eine gänzliche Auflösung der Schlachtordnung und die wildeste Flucht ein. Alles Geschütz fiel den Verbündeten in die Hände und nur der vierte Theil der französischen Armee wurde gerettet.
Das war die Schlacht von Waterloo oder La Belle-Alliance, so genannt, weil Blücher und Wellington nach derselben an einem Meierhofe dieses Namens, von wo aus Napoleon seine Befehle ertheilt hatte, sich begegneten und freudig umarmten. Und mit Recht führt sie diesen Namen, weil hier so viele Völker in wahrhaft schönem Bündniß für Europas Befreiung kämpften.
Die Verfolgung des flüchtigen Feindes wurde dem General Gneisen au aufgetragen, welcher an der Spitze der Jäger und leichten Reiterei die aufgelösten Haufen in wilder Flucht vor sich herjagte. Fast wäre bei Genappe Napoleon selbst in der Preußen Hände gefallen; so eilig mußte er aus seinem Wagen herausspringen, daß sein Hut, Degen und der schwarze Adlerorden zurückblieb, mit welchem der König von Preußen nun Gneisenau's Brust zierte.
Des großen Abenteurers Schicksal war jetzt entschieden: die Kammern, welche ihm vor wenigen Tagen noch zugejauchzt, stellten jetzt die Forderung an ihn, daß er dem Throne entsage. - In der That dankte er zum zweiten Male zu Gunsten seines Sohnes ab, und, da die Verbündeten sich bereits Paris näherten, begab er sich nach Rochefort, um wo möglich nach Amerika zu entkommen. Englische Schiffe aber bewachten den Hafen, und so sah er sich genöthigt, sich einem englischen Schiffscapitain, Maitland, zu ergeben. Dieser ließ ihn an Englands Küste bringen, von wo er,
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon
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Friede von Luireville.
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stammt einpaßten, brachte man sie endlich auf die Höhe. Und nun wieder das Hinabfahren! — Welche Arbeit! Andere Haufen gingen über den kleinen Bernhard, den Simplon und den Gotthard. Man benachrichtigte den östreichischen General Melas, der in Italien bei Turin stand, davon. Aber er lachte darüber, und meinte, man solle ihm doch nicht solche Dinge einreden wollen, und während er immer noch nach den Seealpen schaute, ob der Feind da bald erscheinen würde, stand ihm Bonaparte schon im Rücken. Nun erst erkannte Melas seinen Irrthum. Geschwind wandte er sich um; aber schon hatten die -Franzosen die ganze Lombardei überschwemmt und die Oestreichs von Deutschland abgeschnitten. Jetzt konnte diese nur eine Hauptschlacht retten. Sie fiel am 14. Sntxt beim Dorfe Marengo bei Alessandria vor. Schon hatten die Oestreicher gesiegt; da erschien General Desaix mit -frischen Truppen auf dem Schlachtfelde, stellte schnell die Ordnung wieder her und die Franzosen erfochten einen so vollkommenen Sieg, daß, obgleich Desaix sein Leben dabei verlor, durch diesen einen Schlag die ganze Lombardei für Oestreich verloren war und die cisalpinische Republik wieder hergestellt wurde.
In Deutschland ging es für die Oestreicher nicht viel besser. Moreau führte hier wieder die Franzosen an, drängte die Oestreicher aus einer Stellung in die andere und schlug endlich, am 3. December, den Erzherzog Johann, einen Bruder des Kaisers, beim Dorfe Hohenlinden in Baiern vollständig. Nun nahm man zum Erzherzoge Karl seine Zuflucht. Er sollte schnelle Hülfe -schaffen. Aber wie war das bei der allgemeinen Muth-losigkeit möglich? Er war froh, daß Moreau einen allgemeinen Waffenstillstand einging, während dessen man am Frieden arbeiten wollte. Dasselbe geschah in Italien. Am 9. Februar 1801 wurde auch schon der Friede von Luneville unterzeichnet, der den Frieden von Campo Formio bestätigte, aber noch bestimmte, daß der Herzog von Parma Toscana, welches zum Königreich Hetru-rien erhoben wurde, erhalten sollte. Der bisherige Großherzog aber und die deutschen Fürsten, welche auf dem linken Rheinufer Besitzungen verloren, sollten in Deutschland selbst entschädigt werden, also nicht etwa auf Kosten der Franzosen, sondern der Deutschen selbst. Diesmal hatte Kaiser Franz das deutsche Reich mit in den Frieden eingeschlossen.
So waren denn wieder Ströme von Blut vergebens geflossen, um Frankreichs Anmaßung zu demüthigen; ja, es war im Gegen-
Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 5
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Gotthard Melas Desaix Desaix Johann Johann Karl Karl Campo_Formio Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Italien Turin Deutschland Alessandria Deutschland Baiern Italien Deutschland Frankreichs