234
Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland.
Herz der deutschen Kinder wur^ durch die fremde Erzieherin schon früh verdreht. Besonders kam nun ein ganzes Heer von Moden über den Rhein. Die einfache deutsche Kleidung, die zwar oft kostbar, aber der Mode nur wenig unterworfen war, wurde nun verachtet; die Männer ließen sich Fracks machen, wie man sie in Paris trug; Westen mit Schößen, Schuhe mit großen Schnallen; das eigene Haar schnitten sie sich ab, um große Perrücken, die fast den halben Rücken bedeckten, aufzusetzen, streuten Puder und klebten Pomade hinein. Noch ärger trieben es die Frauen. Zum Hohn alles guten Geschmacks trugen sie Kleider mit ungeheuern Reifröcken, schnürten den Leib in feste Schnürbrüfte, die ihnen jede Bewegung, ja jeden Athemzug erschwerten, hatten Schuhe mit silbernen Schnäbeln und hohen Absätzen wie Stelzen, mit denen sie keinen Schritt sicher thun konnten, und hinter ihnen her zog eine lange, lange Schleppe nach, die bei ganz Vornehmen von Kindern nachgetragen wurde. Das Haar wurde hoch aufgebunden, mit Puder und Pomade reichlich beschmiert, Wülste wurden dazwischengelegt, damit es recht hoch hinaufreiche, unzählige Nadeln zur Befestigung des künstlichen Gebäudes hineingesteckt, und oben darauf klebte oft noch ein winziges Hütchen. Wollte eine so aufputzte Figur durch eine Thüre gehen, so mußte sie sich nicht nur tief bücken, sondern auch noch den Körper seitwärts biegen, weil sonst die Reifröcke jeden Durchweg unmöglich machten. Diese . albernen und geschmacklosen Moden wechselten zwar schnell ab, je nachdem die Pariser es wollten, aber die neue war oft noch thörichter als die vorige, und so blieb es bis auf die neue Zeit, wo endlich seit der französischen Revolution die Deutschen aus ihrem Traume erwachten und zu ihrer. Beschämung sahen, daß nicht alles, was aus Frankreich komme, vorzuziehen sei. *)
Die Narrheit, alles Französische schön zu finden, erstreckte sich auch aus die Sprache. Die Vornehmen hielten es für eine Schande, deutsch zu sprechen, und besonders in den adeligen Familien, von
schäften machen, als Fertigkeit im Französischsprechen. Auch nöthig, aber nicht das Nöthigste und Wesentliche.
*) Der Verfasser erinnerte sich noch aus seinen Kinderjahren, daß die Damen täglich eine Stunde unter den Händen des Friseurs saßen, und daß manche, welche sich alle Wochen nur einmal fünstlichjfrisiren ließen, -die ganze erste Nacht nach dem Frisiren aufrecht sitzend zubrachten, damit sie noch den folgenden Tag mit der schönen Frisur paradiren und einen Kaffeebesuch machen konnten.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Paris Frankreich
Schlacht bei Hohenfriedberg.
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seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Neue Geschichte. 1. Periode. Niederlande.
oder ein evangelisches Lied gesungen, oder eine Versammlung der Evangelischen besucht zu haben, und sogleich war es um seine Freiheit geschehen. Wer einmal in den Schlund der Inquisition fiel, kam nicht wieder heraus. Entweder er mußte im Gefängniß als ein lebendig Begrabener seine noch übrigen Lebensjahre öde vertrauern, oder er wurde an den Tagen der großen Verbrennung mit den übrigen Schlachtopfern zum Scheiterhaufen geführt. Mit feierlichem Pompe zog der traurige Zug durch die Gassen nach dem Richtplatze. Eine rothe Blutfahne wehte voran, alle Glocken wurden geläutet. Voran zogen Priester im Meßgewands und sangen ein heiliges Lied. Ihnen folgte der verurtheilte Sünder, in ein gelbes Gewand gekleidet, auf welches schwarze Teufelsgestalten gemalt waren. Auf dem Kopfe trug er eine Mütze von Papier, die sich in eine Menschenfigur endigte, um welche Feuersiammen schlugen und scheußliche Dämonen flogen. Weggekehrt von dem ewig Verdammten wurde das Bild des Gekreuzigten getragen; denn für ihn galt die Erlösung nicht mehr. So wie sein sterblicher Leib den irdischen Flammen, so gehörte seine unsterbliche Seele den Flammen der Hölle. Im Munde trug er einen Knebel, damit er weder seinen Schmerz durch Klagen lindern und das Mitleid der Umstehenden durch Erzählung seines Unglücks wecken, noch die Geheimnisse seines ungerechten Processes ausschwatzen konnte. Hinter ihm drein gingen die Geistlichen im festlichen Ornate, die Obrigkeit und der Adel. Die Väter, die ihn gerichtet halten, beschlossen den traurigen Zug. Man glaubte eine Leiche zu sehen, die zu Grabe geleitet würde; aber es war ein lebendiger Mensch, an dessen langsamen Qualen das Volk sich ergötzen sollte. Solche Hinrichtungen wurden gewöhnlich bis zu hohen Festtagen aufgespart, und dann viele zugleich vollstreckt. — Diese Inquisition, wie sie schon in Spanien und Portugal im besten Gange war, wurde nun auch nach den Niederlanden verpflanzt, und dadurch wurden alle Bande des Vertrauens aufgelöst. Keiner durfte nun noch dem andern trauen; überall fürchtete man einen Lauscher, und diese Furcht erschreckte jeden Blick des Auges und unterdrückte jedes Wort auf der Zunge.
Gleich hätten die freisinnigen Niederländer dies scheußliche Gericht aus dem Lande gejagt, wenn nicht Philipp das ganze Land mit spanischen Soldaten belegt hätte, die jeden Laut des Mißvergnügens unterdrückten. Zwar hatten die Niederländer ein paar Männer, die sich wohl an ihre Spitze gestellt hätten, aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Meßgewands Spanien Portugal
Tilly. Wallenstein.
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ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
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Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Tilly Tilly Ferdinand Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Waldstein
Wilhelm der Eroberer.
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Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen.
Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!"
Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Eduard_1066 Eduard Harald Mercia Kent Harald Harald Harald Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Englands England England England
Karl der Große. 35
sich, die selbst des Nachts unter seinem Kopfkissen lag, um gleich, wenn er einen freien Augenblick hatte, .sich im Buchstabenmalen zu üben. In jedem Kirchsprengel legte er sür die Landkinder Schulen an, und in den Bischofssitzen wurden dergleichen sür solche errichtet, die weiter kommen wollten. Auch an seinem Hose hatte er eine solche Schule angelegt, in welcher die Kinder seiner hohen oder niedern Hofbeamten unterrichtet wurden. Einmal ließ er alle diese Knaben zusammenkommen, um sie zu prüfen. Sie mußten ihm ihre Arbeiten vorzeigen — und da fand sich denn, daß gerade die Kinder der Vornehmen die schlechtesten, die der Geringern die besten Arbeiten geliefert hatten. Da stellte Karl diese zu seiner Rechten, jene zu seiner Linken und sprach zu den Fleißigen: „Habt vielen Dank, meine Söhne, daß ihr meinen Befehlen zu euerm eignen Besten nach Möglichkeit nachgekommen seid. Fahrt fort so fleißig zu sein! Dann sollt ihr künftig einmal gute Aemter von mir erhalten." Nun wandte er sein Gesicht nach der linken Seite und sprach mit furchtbarer Donnerstimme und blitzenden Augen, daß alle Kinder vor Angst hätten zu Boden sinken mögen: „Ihr Junker, ihr Söhne der Vornehmen, ihr Weichlinge mit den glatten Gesichtern, ihr habt euch ans eure Herkunft und eure Güter verlassen und eure Zeit mit Müßiggang hingebracht! Uber" — hier hob er drohend seine Rechte gen Himmel — „beim Könige des Himmels! ich mache aus eurem Adel und eurer Schönheit gar nichts! Wisset, daß ihr, wenn ihr nicht von eurer Faulheit ablaßt, nie wieder ein freundliches Wort von mir hören sollt!" Daß diese Rede gewiß bleibenden Eindruck gemacht haben werde, läßt sich leicht denken.
Von Pracht war Karl kein Freund. Nur wenn fremden Gesandten Audienz gegeben wurde, erschien er in glänzender Kleidung. Dann trug er ein golddurchwirktes itleid, die Schuhe und das Schwert mit Edelsteinen besetzt und auf dem Haupte eine goldene Krone. Dafür kleidete er sich alltags ganz einfach, nicht viel besser als jeder gemeine Mann. Er trug ein Wamms und Beinkleider von Leinwand, die ihm seine Frau und seine Töchter selbst gewebt hatten, einen Rock mit einem seidenen Aufschläge und über die Strümpfe und Beinkleider kreuzweis bunte Binden gewunden; dazu noch zuweilen einen weißen oder grünen Mantel, und im Winter ein Wamms aus Otterfellen über Schulter und Brust. Sein Schwert mit goldenem Wehrgehenk und Griff — es ist noch übrig — war so schwer, daß ein Mann in unsern Tagen es kaum auf-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl
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Mittlere Geschichte. 1. Periode. Franken.
Tage lebte er noch; aber als er nun merkte, daß der Sand seiner Lebensuhr verronnen sei, hob er seine rechte Hand mit Macht auf, drückte auf Stirn und Brust das Zeichen des heiligen Kreuzes, streckte die Hände noch einmal aus, faltete sie über die Brust, schloß die Augen und sang mit halb erloschener, leiser Stimme: „In deine Hände befehle ich meinen Geist!" — So entschlief der große Karl, sanft und selig, am 28. Januar 814, im 72. Jahre seines unruhvollen, thatenreichen Lebens.
Als die Nachricht seines Todes sich verbreitete, wurden Aller Gemüther von aufrichtiger Trauer ergriffen. Es schien, als habe jeder seinen Vater verloren. Und mit Recht trauerten sie; denn sie wußten nicht, ob sein Sohn Ludwig ihn auch nur halb ersetzen würde.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig Ludwig
158 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
Sie schlossen die Thore, um ihn nicht eher fortzulassen, und da er dennoch sich der Forderung weigerte, machten die Bürger die Geiseln mit Gewalt frei und wollten ihn noch während der Nacht überfallen und gefangen nehmen oder gar ermorden. Zu seinem Glück warnte ihn sein Hauswirth; dieser verschaffte ihm schlechte Kleider, in denen der Kaiser entfloh. Statt seiner legte sich ein treuer Ritter, Hartmann von Siebeneichen (in Tirol), der ihm ähnlich sah, ins Bette. Die ins Zimmer eindringenden Bürger fanden ihn, entließen ihn aber ungekränkt.
Indessen verstärkten die Städte der Lombardei ihren großen Lombardenbnnd, dem Alexander durch seinen Beitritt die Weihe aufdrückte, und die neue Festung, welche sie erbauten, nannten sie nach dem Papste Alessandria.
Erst nach einer siebenjährigen Rüstung konnte der Kaiser (1174) seinen fünften Römerzug unternehmen. Er zog mit einem furchtbaren Heere über die Alpen und hätte die Lombarden wohl bezwungen, wenn sie sich ihm im freien Felde entgegengestellt hätten. Aber sie blieben weislich hinter ihren Mauern und dadurch wurde Friedrich genöthigt, Zeit und Kräfte durch langweilige Belagerung zu zersplittern. Endlich hoffte er, seine Feinde durch einen Hauptschlag zu Boden zu schmettern — da erhielt er die ihn erschütternde Nachricht, daß sein mächtiger Vasall, Heinrich der Löwe, plötzlich aufgebrochen wäre, um, ohne Abschied, nach Deutschland zurückzukehren. Sogleich reiste ihm Friedrich nach, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Er traf ihn am Comersee oder in Chiavenna, *) warf ihm seine Untreue vor und suchte Alles hervor, wodurch er glaubte, seinen Entschluß erschüttern zu können; aber vergebens! Heinrich, obgleich erst 46 Jahre alt, gab vor, er sei für die Kriegsbeschwerden schon zu alt, fei des Krieges satt und habe zu Hause mit der Regierung seiner Länder zu thun. Der eigentliche Grund war aber vielleicht der alte Haß der Welfen gegen die Ghibellinen. „Bedenke," rief Friedrich, „daß ich dir nie etwas verweigert habe, und du könntest jetzt zurücktreten, wo die Ehre der Deutschen, der Ruhm deines Kaisers und der Preis meines ganzen Lebens auf dem Spiele steht?" Da Heinrich auch jetzt noch unbeweglich blieb, sprang der Kaiser auf und warf sich, seiner Hoheit vergessend, vor seinem Vasallen nieder, dessen Kniee flehend umfassend. Aber auch
*) Als Ort dieser Zusammenkunft wird auch Partenkirchen in Südbaiern angegeben.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Siebeneichen Alessandria Deutschland Comersee Chiavenna
270 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Türken.
die Griechen sich der römischen Kirche unterwerfen wollten. In seiner Angst war zwar der Kaiser dazu bereit, aber das griechische Volk mißbilligte die Bereitwilligkeit desselben, und so ließ sich auch der Papst nicht erweichen.
Damals war in Ungarn Sigismund (nachmals deutscher Kaiser) König. Es war nämlich 1301 der alte Königsstamm (der arpadische) mit Andreas Iii.*) ausgestorben. Die Ungern, die damals noch das Wahlrecht hatten, wählten einen Urenkel Karls von Anjou, Karl Robert, der mit dem erloschenen Hause verwandt war. Da aber auch dieser neue Stamm mit dessen Sohne, Ludwig dem Großen (1382) ausstarb, so bestieg der Eidam desselben, Sigismund, der Luxemburger, den ungarischen Thron.
Sigismund, der durch die Türken zunächst bedroht war, brachte ein Heer zusammen, zu dem sich aus Lust an kriegerischen Abenteuern der oben genannte (1419 bei Monterean gefallene) Herzog Johann der Unerschrockene von Burgund und andere französische Ritter gesellt hatten. Die Franzosen hatten übermüthig geprahlt, sie könnten mit ihren Lanzen den Himmel, wenn er einfallen wollte, stützen. Als sie aber mit den Türken (1396) in der Schlacht bei Nikopolis (an der untern Donau) zusammentrafen, erlitten sie eine fürchterliche Niederlage. Unter den Gefangenen war auch Herzog Johann, der sich durch ein schweres Lösegeld loskaufen mußte. Sultan Bajesid oder Bajazeth ließ 10,000 Gefangene niedermetzeln.
Dieser Sieg hätte den Türken Ungarn und wer weiß wie viele europäische Länder geöffnet, hätten sie nicht auf einer andern Seite Beschäftigung erhalten. Es war unter den Mongolen ein neuer großer Eroberer aufgestanden, Timnrlenk, gewöhnlich Ta-merlan genannt. Er stürzte den Chan von Dschagatai, seinen Schwager, und ließ sich selbst zum Anführer aller Mongolen ausrufen. In Samarkand schlug er seinen Sitz auf und von hier aus unternahm er während einer mehr als dreißigjährigen Herrschaft den Umsturz aller aus dem alten Mongolenreich entstandenen Dynastien; in Hindostan drang er bis Delhi verwüstend vor; im Norden aber beugten sich vor ihm Tnrkestan und die sibirischen Wüsten jenseits des Jrtisch; im Nordwesten das Kiptschack und der russische Czar.
*) Er war der Gatte jener Königin Agnes, der Tochter Kaiser Albrechts I., die gegen die Mörder ihres Vaters so wüthete.
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Iii Karls_von_Anjou Karls Karl_Robert Karl Ludwig_dem_Großen Ludwig Sigismund Sigismund Johann Johann Johann Bajesid Agnes Albrechts_I. Albrechts_I.
Alexander der Große.
203
hüllte er sich in seinen Mantel ein und wartete ruhig, bis sich die Flamme ihm näherte. Auch jetzt blieb er unbeweglich; man hörte ihn noch fröhliche Lieder singen, bis der Dampf seine Stimme erstickte. In Persien mußte Alexander mehrere Befehlshaber bestrafen, die in seiner Abwesenheit sich Bedrückungen erlaubt hatten, weil sie an seiner Rückkehr aus Indien gezweifelt. Einer z. B. hatte des Cyrus Grab geöffnet, weil er da Reichthümer erwartet hatte. Aber er hatte nichts gefunden, als einen Stein mit der Inschrift: „O Mensch, wer du auch bist und woher du auch kommst, ich bin Cyrns, der einst die Perser beherrschte. Mißgönne mir nicht dies Fleckchen Erde, das meine Gebeine bedeckt." Alexander wurde durch die erhabene Einfachheit dieser Worte gerührt und ließ den Entweiher des Grabes hinrichten.
Dem Alexander schien es, je länger er in Persien war, desto besser hier zu gefallen. Er nahm immer mehr die persischen Gebräuche an und verlangte ihre Beobachtung auch von allen Mace-doniern. . Endlich machte er auch die persische Sitte mit, mehrere Frauen zu nehmen; er heirathete noch zur Roxaue eine der Töchter des Darius und gab dann ein großes Hochzeitsfest, sich und allen denen seiner Offiziere, die Töchter des Landes heirathen wollten. Dann fragte er unter seinen Soldaten herum, wer sich bereits mit Perserinnen vermählt habe? Und da fanden sich über 9000, die auch alle von ihm zur Hochzeit eingeladen wurden und ein Geschenk erhielten. Aber das Alles machte nicht wieder gut, daß Alexander so sichtlich die Perser begünstigte und sich von seinen biedern Macedoniern zurückzog. Diese sahen mit stillem Jngrimme, wie er 30,000 junge Perser in der makedonischen Kriegskunst unterrichten ließ, vornehmen Persern ansehnliche Aemter ertheilte und sie gar zu Offizieren über das makedonische Heer setzte. Als er endlich gar einen großen Theil der Macedonier nach Hause senden wollte, brach die lang verhaltene Unzufriedenheit aus. Sie hielten es für eine schändliche Undankbarkeit, daß er Die nun un-belohnt nach Hause schickte, die ihm in die unwirthbarsten Länder
gefolgt wären und ihm die großen Reiche hätten erobern helfen.
Daher verlangte das ganze Heer seinen Abschied; denn sie sähen, daß er sie nicht mehr gebrauche; er möge nun mit seinen neuen Soldaten, den weichlichen Persern, die Welt durchziehen und neue Reiche sich unterwerfen. Alexander war anfangs bestürzt und
wußte nicht gleich, was er machen sollte. Mit zornigem Gesichte
sprang er unter sie und befahl seiner Leibwache, die verwegensten
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Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Alexander Alexander Cyrus Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Alexander Alexander Alexander Alexander