Johanniter. Tempelherren.
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tief)er, als Peter der Einsiedler, der nun sein Werk herrlich gekrönt sah. Welches Entzücken mochte sein Herz durchbeben, als die dort wohnenden Christen ihm die Hände drückten und ihm einmal über das andere ihren Erretter nannten!
Wer sollte aber das neue Reich beherrschen? Keiner war wohl würdiger als Gottfried von Bouillon, und auf ihn fiel auch die einstimmige Wahl als König von Jerusalem. Aber der wackere Mann lehnte diesen Titel ab; die Regierung nahm er an. Nie würde er, sagte er, eine Königskrone da tragen, wo der König der Könige eine Dornenkrone getragen habe. Er nannte sich nun Schutzherr Jerusalems und des heiligen Grabes. Aber schon das Jahr darauf starb er, von allen mit Recht betrauert; denn seines Gleichen war im ganzen Heere nicht. Sein Bruder Balduin erbte nach ihm das Reich, war aber nicht so bescheiden wie er, und nannte sich ohne Bedenken König von Jerusalem.*)
64. Der Ritterorden der Johanniter, Templer und Deutschen. — Fortgesetzte Kreuzzüge. — Folgen derselben.
Schon fünfzig Jahre, ehe der erste Kreuzzug unternommen wurde, hatten einige fromme Kaufleute aus Amalfi in Jerusalem ein Kloster und ein Hospital angelegt, welches sie nach dem von ihnen gewählten Schutzpatron das Hospital des heiligen Johannes von Jerusalem nannten, und in welchem arme und kranke Pilger ausgenommen werden sollten. Diese menschenfreundliche Absicht wurde von allen, die davon hörten, höchlich gelobt und die Stiftung reichlich beschenkt, so daß ein Flügel nach dem andern angebaut und die Zahl der pflegenden Mönche recht vermehrt werden konnte.
*) Die Thaten der Kreuzritter, besonders Gottfrieds von Bouillon und Tancreds,hat ein ausgezeichneter Dichter des 16. Jahrhunderts, Torquato Tasso, in einem herrlichen Gedichte: Das befreite Jerusalem, in italienischer Sprache besungen. Tasso wurde 1544 in Sorrento, einer Seestadt im Königreiche Neapel, geboren, zeichnete sich schon als Kind durch ausnehmende Talente aus und lebte nachher an verschiedenen Orten Italiens, am meisten in Ferrara, wo er das Unglück hatte, in Melancholie zu verfallen und von dem Herzoge sieben Jahre lang im Irrenhause gefangen gehalten zu werden. Mit Mühe erhielt er seine Freiheit wieder, lebte, immer argwöhnisch, selbst" gegen seine Freunde, bald hier, bald dort, und starb endlich 1595 in Rom, eben als er als Dichter auf dem Capitol gekrönt werden sollte. Sein „befreites Jerusalem" ist auch ins Deutsche übersetzt von Grieö und von Streckfuß.
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270 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Türken.
die Griechen sich der römischen Kirche unterwerfen wollten. In seiner Angst war zwar der Kaiser dazu bereit, aber das griechische Volk mißbilligte die Bereitwilligkeit desselben, und so ließ sich auch der Papst nicht erweichen.
Damals war in Ungarn Sigismund (nachmals deutscher Kaiser) König. Es war nämlich 1301 der alte Königsstamm (der arpadische) mit Andreas Iii.*) ausgestorben. Die Ungern, die damals noch das Wahlrecht hatten, wählten einen Urenkel Karls von Anjou, Karl Robert, der mit dem erloschenen Hause verwandt war. Da aber auch dieser neue Stamm mit dessen Sohne, Ludwig dem Großen (1382) ausstarb, so bestieg der Eidam desselben, Sigismund, der Luxemburger, den ungarischen Thron.
Sigismund, der durch die Türken zunächst bedroht war, brachte ein Heer zusammen, zu dem sich aus Lust an kriegerischen Abenteuern der oben genannte (1419 bei Monterean gefallene) Herzog Johann der Unerschrockene von Burgund und andere französische Ritter gesellt hatten. Die Franzosen hatten übermüthig geprahlt, sie könnten mit ihren Lanzen den Himmel, wenn er einfallen wollte, stützen. Als sie aber mit den Türken (1396) in der Schlacht bei Nikopolis (an der untern Donau) zusammentrafen, erlitten sie eine fürchterliche Niederlage. Unter den Gefangenen war auch Herzog Johann, der sich durch ein schweres Lösegeld loskaufen mußte. Sultan Bajesid oder Bajazeth ließ 10,000 Gefangene niedermetzeln.
Dieser Sieg hätte den Türken Ungarn und wer weiß wie viele europäische Länder geöffnet, hätten sie nicht auf einer andern Seite Beschäftigung erhalten. Es war unter den Mongolen ein neuer großer Eroberer aufgestanden, Timnrlenk, gewöhnlich Ta-merlan genannt. Er stürzte den Chan von Dschagatai, seinen Schwager, und ließ sich selbst zum Anführer aller Mongolen ausrufen. In Samarkand schlug er seinen Sitz auf und von hier aus unternahm er während einer mehr als dreißigjährigen Herrschaft den Umsturz aller aus dem alten Mongolenreich entstandenen Dynastien; in Hindostan drang er bis Delhi verwüstend vor; im Norden aber beugten sich vor ihm Tnrkestan und die sibirischen Wüsten jenseits des Jrtisch; im Nordwesten das Kiptschack und der russische Czar.
*) Er war der Gatte jener Königin Agnes, der Tochter Kaiser Albrechts I., die gegen die Mörder ihres Vaters so wüthete.
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Iii Karls_von_Anjou Karls Karl_Robert Karl Ludwig_dem_Großen Ludwig Sigismund Sigismund Johann Johann Johann Bajesid Agnes Albrechts_I. Albrechts_I.
X
jede Richtung in ihrem Zusammenhange mit der allge-
meinen Culturbewegung zu charakterisiren und in ihren
Hauptvertretern ausführlich zu schildern.
Dies Verfahren ist namentlich im 3. Bande beobach-
tet worden, welches, wie wir hoffen, Lehrern und Lernen-
den als zweckmäßig sofort einleuchten wird.
Es ist dabei viel Raum erspart worden, da man sich
hinsichtlich derjenigen Dichter, welche keine Bedeutung für
sich selbst haben, auf kurze Notizen beschränken konnte
und Beispiele nur aus den Schriften derjenigen zu geben
hatte, welche als Vertreter einer ganzen Richtung gelten.
So ist das Maß von drei Bänden nicht überschritten,
und doch ist das Werk in jeder Beziehung vervollständigt
worden.
Daß bei der neuen Bearbeitung die vorhandenen Li-
teraturwerke benutzt worden, oft mit wörtlichen Auszügen
aus denselben, bekennen wir frei und unumwunden; da
der Zweck dieser Literaturgeschichte nur darin besteht, die
gewonnenen Resultate der Wissenschaft einem ganz be-
stimmten Lehrbereich zu vermitteln. Wir haben namentlich:
Gervinus, Koberstein, Vilmar, Bartel, Minckwitz, Kurtz,
Gottschall, Werner Hahn, Jul. Schmidt u. a. benutzt,
aber ohue uns an System oder Urtheil des Einen oder
des Andern zu binden.
Es würde uns glücklich machen, wenn wir mit un-
serm Verfahren den richtigen Weg eingeschlagen hätten,
und die neue Bearbeitung der alten Gunst theilhaftig
würde, welche die bisherigen Auflagen gefunden haben.
Breslau im November 1861.
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
In Thaliens heiter'm Tempel
Bpferten die Auserwählten;
Heil'ge Schauer mich ergriffen,
Als ich alle sie erblickte.
Nicht an würd'gen Priestern fehlt' es,
Noch betagten Priesterinnen;
Aber — Eine war die Krone.
Lin alter Glaube hat sich mir bewährt,
Und was der Vorzeit fromme Sage lehrt,
Neu sah ich's dort vor meinem Blick erstehn.
Ja! freundlich kehren Engel bei uns ein;
Kein irdisch Mädchen kann Zerline sein!
Ein Kind der Himmel hab' ich sie gesehn.
9. Die Eubreime (bouts-rimés).
Es sind solche Gedichte, zu denen dem Dichter die Reime
gegeben werden, also im Grunde eine poetische Spielerei. Der
Dichter kann dabei mehr seine Gewandtheit in glücklicher Ver-
bindung der Reime, als sein eigentliches poetisches Talent zeigen.
Das neue Jahrhundert.
(Von Aloys Schreiber, Hosrath in Carlsruhe, gest. 1841.)
Die Parze nimmt bald eine neue Spindel,
Und Charon zimmert einen neuen Kahn,
Bald lacht, — dem Säugling gleich ans seiner Windel,
Ein neu Jahrhundert uns vom Arm des Friedens an.
Die Zeit, da die cumanische Sibylle
Beim Maro*) sang, die gold'ne Zeit beginnt.
Wir leben dann ein Leben der Idylle,
Wo jedem das Geschick ein gold'nes Fädchen spinnt.
Man kämpft nicht mehr mit Degen oder
Des Geistes Flug hemmt kein
Der Menschensinn wird nicht von dem
Mit dunkeln Räthseln mehr in den April
Feder,
Censur-Edikt;
Katheder
geschickt.
*) Maro ist der römische Dichter Virgil, der zu Kaper August's Zeit lebte
und den Zunamen Maro hatte. Er erwähnt in seinem Heldengedichte, der Aeneide,
der Sibylle, die in einer noch vorhandenen Höhle bei Cumä, einer Stadt unweit
Neapel, wohnte, und die Zukunft prophezeite.
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TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Extrahierte Personennamen: Aloys_Schreiber Charon Sibylle
Beim Sibylle