Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland.
zwang ihn auch, in einem Vertrage in Passau (1552), den Evangelischen dieselbe Gerechtigkeit vor dem Reich skammergenchte zu bewilligen, welche die Katholiken bisher allein genossen hatten, und einen Reichstag zu verheißen, aus welchem endlich einmal he Religionszwistigkeiten ausgeglichen werden sollten. Das geschah auch 1555 in Augsburg, wo der sogenannte Religionsfriede geschlossen wurde. Darin erhielten die Protestanten im ganzen Reiche freie Religionsübung. Weder sie noch die Katholiken sollten einander zum Uebertritte zu verleiten suchen. Kein Landesherr sollte seine Unterthanen zu einer andern Religion zwingen wollen, sondern ihnen das Auswandern erlauben. Wie sauer wurde es nicht unsern Vorfahren gemacht, das zu erringen, dessen wir uns jetzt so ungestört zu erfteueu haben: die Freiheit, nach unserer Ueberzeugung Gott und Jesus zu verehren!
Der tapfere Moritz erlebte diesen Religionsftieden leider nicht mehr. Ein wilder Mensch, der Markgraf Albrecht von Brandenburg, hatte schon lange in Deutschland vielen Unfug getrieben, war bald diesem, bald jenem Fürsten ins Land gefallen und hatte auf eigene Hand Krieg geführt. Dem Unwesen mußte endlich gesteuert werden. Moritz ging mit dem alten Herzoge von Braunschweig, Heinrich, aus ihn los und traf ihn in der lnneburger Haide, beim Dorfe Sievershausen (1553). Schnell griff er ihn an und warf ihn nach einem hartnäckigem Kampfe m die Flucht. Aber der Sieg war theuer erkauft worden. Bald nach dem Anfange der Schlacht wurde dem Herzog Heinrich, einem tapfern, aber rohen Krieger, gemeldet, daß sem trefflicher Sohn, ein kräftiger Mann von 31 Jahren, schwer verwundet sei. ^er alte Mann bezwang seinen Schmerz und sprach mit erkünstelter Fassung: „Gut! so muß man dem Jungen das Gelbe vom Schnabel wischen." Aber bald kam ein zweiter Bote mit der Nachricht, auch sein ältester Sohn sei entseelt. „Das ist zu viel!"nef er aus und die Thränen stürzten ihm aus den Augen. Mit der Wuth der Verzweiflung stürzte er sich in den Feind, den Tod suchend aber nicht findend. Dabei traf ihn der dritte Schlag: auch Kurfürst Moritz sei verwundet. Eben war der Sieg entschieden worden, da wurde Moritz von hinten von einer Kugel erreicht, die ihm m die Eingeweide fuhr. Man hob ihn vom Pferde und lehnte ihn an eine Weide, von wo er noch den nahestehenden Soldaten zurief die Feinde nachdrücklich zu verfolgen. Jetzt kam der alte kummerbelastete Heinrich. Beim Anblicke des verwundeten Freundes
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Extrahierte Personennamen: Moritz Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Moritz Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Moritz Moritz Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Augsburg Deutschland Braunschweig
Bartholomäusnacht.
79
worden ist; aber die Unruhe legte sich bald wieder bei den fortgesetzten Freundschaftsversicherungen der Katholiken.
Auf den Admiral hatten diese es besonders abgesehen; denn er war das gefürchtetste Haupt der Hugenotten. «Der König Karl, ein junger, erst 22jähriger Fürst, aber ein zur Unselbständigkeit erzogener Schwächling, der ränkevollen Leitung seiner Mutter ganz hingegeben, faßte ihn bei seiner schwachen Seite und machte ihm weis, die Truppen, die er jetzt zusammenzöge, wären gegen die Spanier in den Niederlanden bestimmt und Coligny sollte sie anführen. Darüber war der gute alte Mann so erfreut, daß er seit-
dem von nichts Anderem als von dem Feldzuge gegen die Spanier träumte.
Indessen bereitete man ihm seinen Untergang. Katharina dingte einen Meuchelmörder, der mit geladenem Gewehre in einem Hause, bei welchem der Admiral täglich vorbeiging, wenn er vom Louvre kam, hinter eine Fenstergardine sich stellte und ihm auflauerte. Coligny kam, der Schuß fiel, die Kugel durchbohrte ihm den linken Arm und zerschmetterte den Zeigefinger der rechten Hand. Doch hatte er noch so viel Besonnenheit, auf das Fenster zu weisen, aus welchem der Schuß gekommen war. Während einige seiner Begleiter ihn nach Hause führten, schlugen andere die Hausthüre ein; aber der- Mörder hatte sich bereits gerettet. Als der König erfuhr, daß der Streich mißlungen fei, warf er — er spielte gerade Federball — wüthend das Schlagnetz auf den Boden und rief: „Werde ich denn nie Ruhe haben?" Schnell faßte er sich wieder und nahm zur unverschämtesten Heuchelei seine Zuflucht.
. Dem jungen Conde und Navarra, die zu ihm kamen, um sich über den versuchten Meuchelmord zu beschweren, betheuerte er: niemand könne darüber ausgebrachter sein als er, und er würde den Thäter aufs härteste bestrafen. Dann besuchte er mit seiner Mutter den kranken Admiral selbst, schwur bei Gott, er werde eine schreckliche Rache ausüben, und sagte ihm die schönsten Worte.
So verdorben der junge König auch schon war, so hatte er sich doch noch aus einem Ueberreste von menschlichem Gefühle der Ermordung aller Hugenotten widersetzt. Aber Katharina wußte ihn zu behandeln. In dem Staatsrathe, der deswegen gehalten wurde, und dem die wüthendsten Hugenottenfeinde beiwohnten gab sie vor, Coligny habe eine Verschwörung gegen die Katholiken gemacht. Da stand der König heftig auf und schwur, daß er und alle Hugenotten sterben müßten; nicht einer dürste entrinnen.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Katharina Coligny Gott Katharina Coligny
Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Tod Heinrichs Iv.
135
wohl, daß sie kein anderes Mittel für sich haben, als meinen Tod." — Auch erzählte er ihm, es sei ihm geweissagt worden, er werde in einem Magen sterben. Die Krönung ging endlich in St. Denys, eine Meile von Paris, vor sich, und drei Tage darauf sollte die Königin ihren feierlichen Einzug in Paris halten. Am folgenden Tage nach der Krönung, den 14. Mai 1610, befahl der König Nachmittags, den Wagen anzuspannen; er wollte die Anstalten dazu besehen. Er war an diesem Tage besonders verstimmt, aß wenig und wies mehrere Personen, die ihm aufwarten wollten, ab. Sieben Hofleute begleiteten den König im Wagen; denn die Staatswagen waren damals ausnehmend groß, und vielfitzig eingerichtet. Der Kutscher fragte, wohin er fahren solle? „Bringe mich nur weg von hier!" antwortete Heinrich. Als er aus dem Schlosse fuhr, ließ er den Wagen von allen Seiten zurückschlagen, um alles genau ansehen zu können. So kam er in eine Gasse, wo der Wagen wegen der vielen Karren, die im Wege standen, stillhalten mußte. Die Bedienten gingen, um Platz zu machen; die dem Könige gegenübersitzenden Herren hatten sich umgedreht, um nach den Pferden zu sehen, und der König bog sich eben zu seinem Begleiter und sagte ihm etwas ins Ohr. In dem Augenblicke sprang ein Mensch auf das eine Hinterrad und versetzte dem Könige mit einem langen, scharfen Messer schnell hintereinander zwei Stiche in die Brust, und stieß auch zum dritten Male, aber der Stich ging fehl. Keiner, außer dem Könige, hatte die That bemerkt. Dieser schrie: „mein Gott; ich bin verwundet!" und in dem Augenblicke überzog Todtenblässe sein Gesicht; er war nicht mehr.
Man kann sich leicht die Bestürzung denken, die sich aller bemächtigte. Der Mörder hätte während derselben leicht entfliehen können. Aber er blieb ruhig neben dem Wagen stehen, das blutige Messer in der Hand. Man ergriff ihn, indessen der Wagen langsam nach dem Schlosse zurückfuhr, und ftagte, wer er sei. Da fand sich, daß er Franz Ravaillac heiße und ehemals ein Barfüßermönch gewesen; aber er war, weil man ihn für einen Narren hielt, aus dem Kloster gestoßen worden. Auf der Folter zeigte er die größte Unempfindlichkeit und wollte von keinem Mitverschworenen etwas wissen. Er habe, sagte er, den König ermordet, weil dieser den Papst getäuscht habe und ein Freund der Hugenotten gewesen sei. Wahrscheinlich aber hatten sich Heinrichs Feinde dieses Schwachkopfes bedient, um den guten König aus
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Denys Heinrich Heinrich Franz_Ravaillac Franz Heinrichs Heinrichs
Karl Xii. in der Türkei.
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die ihn umringten, bis zur Hausthüre durch. Hier raffte er einige Soldaten, Offiziere und Knechte, 50 an der Zahl, zusammen, trieb die Janitscharen, die sein Haus schon plünderten, heraus und verrammelte es. Er wehrke sich sieben Stunden lang. Eine Menge todter und verwundeter Türken lagen schon umher. Da gelang es den Janitscharen endlich, das Dach in Brand zu setzen. Nun erst, als schon die brennenden Sparren aus den König herabfielen, entschloß er sich, das Haus zu verlassen. In der einen Hand ein Pistol, in der andern den Degen, brach er heraus, um sich nach einem benachbarten Hause zu flüchten, verwickelte sich aber mit den Sporen und fiel zu Boden. Schnell drangen die Türken herzu und ergriffen ihn. Man brachte ihn nun nach einer andern türkischen Stadt (Demotika), wo er kürzer gehalten wurde. Dennoch blieb er noch über anderthalb Jahr. — Endlich — endlich, nachdem er über fünf Jahre in der Türkei gewesen, erklärte er, er wolle abreisen. Der Sultan benahm sich, trotz Karls Rücksichtslosigkeit sehr edel. Er machte ihm noch zum Abschiede große Geschenke und ließ ihn mit allen seinen Leuten bis an die Grenze von einem zahlreichen Ehrengefolge begleiten. Karl that, als wenn das alles so sein müßte. Der Zug ging durch Siebenbürgen und Ungarn. Dem Könige wurde jedoch bei der langsamen Reise bald die Zeit lang; er beschloß die Reise schneller und auf einem Umwege durch Deutschland zu machen, setzte sich mit dem Generaladjutant von Rosen und dem Oberstlieutenant Düring zu Pferde, ließ sich einen Paß geben, in welchem er sich für einen schwedischen Hauptmann Karl Frisch ausgab, machte sich durch eine große schwarze Perrücke, einen Hut mit goldenen Tressen und einen braunen Reiserock unkenntlich, und nun ging die Reise mit seiner gewöhnlichen Ungeduld vorwärts. Er reiste über Wien, Regensburg, Nürnberg, Würzburg, Hanau, Kassel, Braunschweig, Güstrow und Stralsund. In 14 "Tagen legte er 286 Meilen zurück und Düring blieb einmal von den starken Ritten unterwegs für todt liegen; Rosen aber hatte schon in den ersten Tagen zurückbleiben müssen. Endlich langte Karl in der Nacht um 1 Uhr vor Stralsund an. Die Schildwache, ja selbst der wachthabende Offizier wollten ihn nicht einlassen, weil es Nacht sei; aber er versicherte, sie wären Boten, die sehr dringende Briefe brächten, worauf der Commandant sie einzulassen befahl. Seine Füße waren von den starken Ritten so angeschwollen, daß er die Stiefeln mußte herunterschneiden lassen. Welche Freude war es für die Ein-
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Karls_Rücksichtslosigkeit Karls Karl Düring Karl_Frisch Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Demotika Ungarn Deutschland Wien Regensburg Nürnberg Würzburg Hanau Kassel Braunschweig Güstrow Stralsund
224 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
und Kinsky das traurige Ende ihrer Männer. Jene Schüsse hatten die Hauptwache in Bewegung gebracht. Lesli fand sie unter dem Gewehre; er beruhigte sie, und befahl ihr, wieder in die Wacht-stube zu gehen, ließ sie nochmals dem Kaiser schwören und blieb auch bei ihr, um jede Bewegung zu verhindern, so wie Gordon in der Citadelle als Wächter zurückgeblieben war. Sein Gewissen mochte es ihm unmöglich machen, am Morde seines Wohlthäters Antheil zu nehmen.
Jetzt gingen Buttler, Geraldiuo und Deveroux mit den Dragonern gerade auf die Wohnung Wallensteins zu. Als sie an die Thüre kamen, hörten sie in dem Hause daneben das herzzerschneidende Jammern der Gräfinnen Kinsky und Trczka über den Tod ihrer Männer, und Buttler besorgte, der Herzog möchte dadurch aufgeweckt werden. Er blieb unten bei der Wache, die ohne Widerstand Deveroux und die Dragoner einließ. Geraldino hatte die Hinterthüre besetzt. Deveroux stürmte mit den Dragonern, alle mit Hellebarden bewaffnet, die Treppe hinauf. Zwei Kammerdiener im Vorsaale fragten um die Ursuche der so späten Erscheinung und baten, den Herzog nicht im Schlafe zu stören. Der Herzog wachte von dem Lärme auf, sprang im bloßen Hemde aus dem Bette und da er in dem Augenblicke das Geschrei der Gräfinnen im Nachbarhause hörte, fragte er die vor dem Hause stehende Schildwache, was es gäbe? Aber in demselben Augenblicke rannten die Dragoner, die mit heftigen Drohungen den Schlüssel zu des Herzogs Gemach vergebens verlangt hatten, die Thüre auf. Deveroux stürzte mit wüthendem Gesicht ins Zimmer und schrie: „Bist du der Schelm, der das kaiserliche Volk zum Feinde überführen und ihrer kaiserlichen Majestät die Krone vom Haupte reißen will? Du mußt jetzt sterben!" — Wallenstein hob seine Arme gen Himmel und sprach kein Wort; Deveroux aber stieß ihm die Hellebarde in die Brust, mit solcher Gewalt, daß sie durch und durch ging. Ohne Laut fiel der mächtige Friedland zu Boden und wälzte sich in seinem Blute. Er war 50 Jahre alt. Einer der Dracsoner packte den Leichnam und wollte ihn aus dem Fenster werfen, aber Deveroux litt es nicht. Indessen kamen Buttler und Lesli herauf, nahmen die Schlüssel zu sich und bemächtigten sich des Geldes und der Kostbarkeiten, während das Blut des Gemordeten noch rauchte. Man wickelte die Leiche in einen vom Tische heruntergenommenen Teppich und ließ sie auf Lesli's Wagen nach der Cidatelle zu den andern vier Leichen bringen. Hier lag
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Extrahierte Personennamen: Kinsky Lesli Gordon Kinsky Geraldino Deveroux
Bonaparte als Konsul.
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war sein Entschluß gefaßt, nach Frankreich zurückzukehren. In aller Stille ließ er zwei Fregatten ausrüsten, schiffte sich, ohne von seinen getreuen Kriegskameraden Abschied zu nehmen, ein, nahm seine zuverlässigsten Freunde: Berthier, Lannes, Murat (nicht mit Murad Bey zu verwechseln), Marmont, Bessieres und andere mit und kam, unentdeckt von den zahlreichen englischen Kreuzern glücklich nach Frankreich, wo er im Hasen von Frejus am 9. October 1799 ans Land stieg und von wo er, ohne Qnarantaine zu halten, nach Paris eilte. Ueber das bis aus 15,000 Mann geschmolzene Heer in Aegypten hatte er indessen dem braven Kleber den Oberbefehl hinterlassen, der aber keine andere Aussicht hatte, als sich mit allen seinen Leuten den Türken und Engländern zu ergeben. Dennoch that er sein Möglichstes, schlug auch selbst zweimal die an Zahl überlegenen Feinde, wurde aber plötzlich, als er mit einem andern Offizier auf der Gartenterrasse vor seinem Hause spazieren ging, von einem Türken erdolcht. Wer den Meuchelmord veranstaltet hatte, ist nicht ausgemacht. Viele vermutheten, gewiß mit Unrecht, auf Bonaparte, weil ihn dieser tödtlich haßte. Der feige und ungeschickte General Menon übernahm nun den Oberbefehl; aber jetzt ging alles mit Macht rückwärts und das Ende war, daß im Sommer 1801 die noch übrigen Franzosen eine Capitulation schloffen, nach welcher sie die Erlaubniß bekamen, nach Frankreich zurückzukehren. — So endigte die vielversprechende Unternehmung auf Aegypten.
118. Bonaparte als Consul. Friedensschlüsse von Luneville und von Amiens.
Bisher war Frankreich von fünf Directoren, *) von einem Rathe der Fünfhundert und einem Rathe der Alten regiert worden. Die Männer, die das große Wort hatten, ließen zwar ihre Feinde nur selten noch unter der Guillotine sterben, sie verurtheilten sie meistens zur Deportation nach dem ungesunden Cayenne in Südamerika; aber sie waren uneins und ränkesüchtig, und verloren daher das Zutrauen des Volks. Darauf baute Bonaparte seinen Plan, die Regierung umzustürzen. Er war mit Jubel in Paris empfangen worden; das machte ihn kühn. Er brachte mehrere der einflußreichsten Männer, namentlich den schlauen Sieyes, auf seine
*) Gohier, Moulins, Siöyes, Roger Ducos und Barras.
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g Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich.
Nationalversammlung zu Fuß begleitet, nach Paris. Schon unterwegs begleitete den Wagen ein fürchterliches Gewühl, aber kein Freudenruf für den König ließ sich vernehmen. Seinen Wagen umdrängte ein mit Gewehren, Säbeln, Piken, Messern und Dolchen bewaffneter Haufe Menschen mit den verdächtigsten Mienen. Keinen Augenblick war der König vor Meuchelmord sicher. Zitternd stieg er am Rathhause aus, wo ihm der Maire (Bürgermeister) Bailly die blau-weiß-rothe Cocarde (das Abzeichen der Revolution) überreichte, und erst als er gutmüthig sie aufsteckte, schrie das Volk: „Hoch lebe der König!" Ant Abend kehrte er nach Versailles zurück, mit der traurigen Ueberzeugung, daß es mit der Majestät des Thrones vorbei sei. Jetzt schon entfernten sich viele vom Hofe, selbst der Graf von Artois, weil sie den blutigen Gang der Revolution ahnten, und wandten sich meist nach Koblenz.
Dem Beispiele von Paris folgte bald das Land. Nichtswürdige Menschen in der Hauptstadt verbreiteten die Nachrichten von den hier geschehenen Bewegungen mit Uebertreibungen schnell durch ganz Frankreich. Ueberall wurden die Köpfe aufgeregt, überall hieß es: die alte Ordnung sei zu Ende, die Freiheit sei geboren. Die Sturmglocken wurden geläutet, die Bauern griffen zu den ersten besten Waffen, zogen gegen die Schlösser ihrer Gutsherren, plünderten sie aus, verbrannten sie und ermordeten die Besitzer oder zwangen sie zur Flucht. Plötzlich sah man alle Bande des Gehorsams aufgelöst. Das war nun zwar nicht die Absicht der Nationalversammlung, die größtentheils aus wohldenkenden Männern bestand , aber keiner hatte Erfahrung genug, um ein so wichtiges Werk, wie die Umformung einer Verfassung, zu leiten, und daher trug die Versammlung durch ihre unüberlegten Beschlüsse zur Auflösung aller Ordnung von Woche zu Woche mehr bei. Die Absichten eines Theils der Versammlung mögen ehrenwerth gewesen sein; aber bei solcher Umformung eines Staatsgebäudes reicht der gute Wille nicht hin. So hatte die Versammlung gleich zu Anfang eine Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die der neuen Verfassung zum Grunde liegen sollte, bekannt gemacht. Aber das Volk, welches in so langer Unwissenheit gehalten worden war und nach dem schweren Druck nun die Freiheit nicht ertragen konnte, verstand das falsch und meinte, jetzt brauche man der Obrigkeit überhaupt nicht mehr zu gehorchen. Ferner wurden der Adel und alle Vorrechte desselben plötzlich aufgehoben; eben so der Zehnten, den die Bauern bisher den Landgeistlichen hatten
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Extrahierte Personennamen: Bailly
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Ludwig der Fromme und seine Söhne.
45
entschloß. Er gab ihm das Königreich Alemannien. Wer darüber fuhren die drei ältesten Söhne wild auf und empörten sich gegen den Vater. Er wurde von ihnen in Compiegne gefangen genommen, und Lothar gab ihm Mönche zur Gesellschaft, die ihn bereden sollten, auch ein Mönch zu werden. Judith wurde ohne Umstände ins Kloster gesteckt.
Aber bald sah man, daß man unter Lothar nicht glücklicher sei. Die beiden andern Söhne erbarmten sich des armen Vaters und brachten es dahin, daß er wieder eingesetzt wurde ‘ nachdem er versprochen hatte, das Land nach seinen besten Kräften gut zu regieren, und nun wurde auch Judith wieder aus dem Kloster^ge-holt. Aber kaum war er wieder in Freiheit, als er auch schon wieder mit dem unseligen Theiluugsprojecte zum Vorschein kam. Sogleich standen die Söhne wieder bewaffnet da und kündigten dem Kaiser den Gehorsam auf. Bei Colmar (im Elsaß) sollte schon eine Schlacht zwischen dem Vater und den Söhnen entscheiden. Da fand sich der Papst Gregor Iv. beim Kaiser ein und erbot sich zum Friedensstifter; was konnte lobenswerther sein! Aber Gregor benutzte seinen Aufenthalt im Lager nur dazu, um die Mannen des Kaisers zum Verrath gegen ihren Herrn zu bereden. Als es eben zur Schlacht kommen sollte, gingen die meisten Mannen des Alten zu den Söhnen über, und Ludwig blieb fast ganz einsam stehen. Daher wird das Feld noch heute das Lügenfeld genannt. Die wenigen Getreuen fragten nun den Kaiser, was sie machen sollten? „Ach!" sagte der gebeugte Mann, „geht nur lieber auch zu meinen Söhnen über, damit um meinetwillen kein Blut vergossen werde!" So wurde er denn zum zweiten Male gefangen genommen. Die drei Söhne theilten nun das Reich unter sich; Lothar führte den Vater mit sich fort und ließ ihn in einem Kloster in Soissons genau bewachen; Judith wurde nach Italien geschickt und der kleine Karl einstweilen in ein Kloster (Prüm bei Trier) gebracht. Aber'lothar merkte, daß doch viele den armen Mann mit mitleidigen Augen ansahen. Darum wollte er ihn zum Regieren unfähig machen. Das konnte dadurch geschehen, wenn man den Kaiser dahin brachte, Kirchenbuße zu thun; denn so Einer durfte nie wieder die Waffen tragen, und konnte also auch nicht füglich König und Kaiser sein. Nun wurde Ludwig von den Geistlichen so lange bestürmt, bis er endlich, um nur Ruhe zu haben, versprach, sich der Buße zu unterwerfen. Dazu wurde er in eine Kirche geführt; hier mußte er sich auf einen Bußsack
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Lothar Judith Lothar Judith Gregor_Iv Gregor Gregor Gregor Ludwig Ludwig Judith Karl Karl Ludwig_von Ludwig
Wilhelm der Eroberer.
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Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen.
Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!"
Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Eduard_1066 Eduard Harald Mercia Kent Harald Harald Harald Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Englands England England England