Schweden, beides freilich ganz ungefhrliche Mchte, schloffen sich dem Weltbunde an.
Da Friedrich dieser Koalition nicht erlag, erklrt sich daraus, da 1) von seinen Feinden die sterreicher keinen ebenbrtigen, die Franzosen nur unfhige Feldherrn hatten, die russischen Generale schon wegen der Preuenfreundschaft des Thronfolgers nur mit halbem Herzen den Krieg fhrten; da das schwedische und das Reichsheer trostlos war, zudem in den evangelischen Gebieten die Sympathien auf der Seite Friedrichs waren; da endlich jedes planmige Zusammenwirken fehlte. 2) Dazu kommt Friedrichs unvergleichliche Feldherrngre und seine einheitliche Leitung des Ganzen; die Untersttzung seitens der Englnder mit Geld und Truppen, sowie seitens der deutschen Bundesgenossen wie Braunschweig, Hessen-Kassel u. a.; die rcksichtslose Beschaffung der Kriegsmittel durch usfaugung der feindlichen Staaten Sachsen, Anhalt, Mecklenburg, durch Mnzverschlechterung, ein rcksichtsloses Werbesystem. 3) Trotzdem ist Friedrich wiederholt in verzweifelte Lage gekommen und htte ohne den Tod der Kaiserin Elisabeth, diese rettende Wendung durch Gottes Fgung", erliegen mssen.
2) Zu vlliger berraschung des Feindes rckte Friedrich im April mit 110 000 Mann in Bhmen ein und schlug die von dem Prinzen Karl Alexander von Lothringen gefhrten sterreicher (61 000 Mann gegen 64 000 Preußen), die eine beraus feste Stellung im Osten von Prag hatten, in der blutigen Schlacht bei Prag (6. Mai). Unter den Gefallenen war der 73jhrige Feldmarschall Schwerin; er fiel, als er einem Fahnentrger die Fahne aus der Hand ri und sie den Sturmkolonnen voran gegen den Feind trug, von vier Karttschen durchbohrt. Auch der tapfere Browne ward tdlich verwundet. Zum Entsatz des eingeschlossenen Prag rckte Graf Daun, ein grndlich gebildeter, nur zu bedchtiger, vorsichtiger Feldherr heran und besiegte Friedrich (mit 54 000 gegen 30 000 Mann) bei Kolin (18. Juni). Es war die erste Niederlage, die Friedrich erlitt. Sie erweckte in Wien auerordentlichen Jubel. Maria Theresia ist nie mde geworden, dem Sieger Daun sr diese Rettung des Reiches zu danken. Obgleich der Sieg von Daun nicht ausgentzt wurde, waren die Folgen fr Friedrich schlimm genug: die Belagerung Prags mute aufgegeben und ein verlustreicher Rckzug aus Bhmen angetreten werden. Die Verluste kamen einer zweiten verlorenen Schlacht gleich. Bhmen hrte fortan auf, Kriegsschauplatz zu sein.
3) Auch auf den andern Kriegsschaupltzen brachte das Jahr schwere Schlge. Im Westen zog ein starkes franzsisches Heer gegen das aus Hannoveranern, Hessen, Braunschweigern bestehende, von den Englndern bezahlte Hilfsheer und erfocht (26. Juli) der den ganz unfhigen Herzog von Cumberland (fpr. Kmberlnd), den Sohn König Georgs Ii., bei Hastenbeck in der Nhe von Hameln mit mehr als doppelter bermacht (74 000 gegen 36 000) einen wenig rhmlichen Sieg . Marschall Richelieu htte das an die untere
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Friedrichs Friedrichs Braunschweig Hessen-Kassel Sachsen Mecklenburg Gottes Prag Prag Wien Daun Prags Hessen Georgs Hameln
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zu nehmen und das Reich gegen die Schweden zu einigen. Statt dessen trat nun auch Frankreich in den Krieg ein.
1635. d. Der schwedisch-franzsische Krieg (16351648). Der Krieg war in dieser Zeit kein Religionskrieg mehr. Die Schweden trach-teten nach Gustavs Tod nur noch nach Vermehrung ihrer Macht. Lngst hatten ihre Heere den Ruf besserer Mannszucht eingebt, sie wetteiferten mit den wildesten Soldaten des Feindes in grau-samer Mihandlung der unglcklichen Bevlkerung. Eine der rgsten Qulereien dieser Zeit, der Schwedentrank", trug ihren Namen. Namenlose Greuel wurden von allen Heeren an der unglcklichen Bevlkerung verbt. Mit den Schweden verbanden sich jetzt die Franzosen, die unter ihrem groen Staatsmann Richelieu vor allem die Macht des Hauses Habsbnrg schwchen wollten. Bern-hard von Weimar eroberte mit franzsischer Hilfe das Elsa, starb aber (1639) pltzlich, worauf sein Heer und seine Eroberungen au Frankreich fielen. So zog sich der Krieg unter entsetzlichen Verheerungen des Landes bis 1648 fort. Immer verdeter war das Land, so da Heere sich kaum mehr getrauten, durch diese verwsteten Gegenden zu ziehen, in denen sie nicht leben konnten; immer zncht-koser wurden die Heere: im letzten Kriegsjahr zhlte ein Heer 33800 kampffhige Soldaten und 127 000 Kpfe Tro. Immer mehr wurde der Kaiser und sein Verbndeter, der Herzog von Bayern, von den Schweden und von den Franzosen bedrngt, bis endlich noch jhre-laugen Verhandlungen in Osnabrck und Mnster im Oktober 1648 der Friede geschlossen wurde.
1648. 3. Der Westflische Friede. Die wichtigsten Bedingungen waren: 1) In bezug auf Gebietsvernderungen wurden folgende Be-stimmungen festgesetzt: Frankreich behielt die frher (S. 171) ge-raubten Bistmer Metz, Tonl und Verduu und bekam das Elsa ohne Straburg und die andern Reichsstdte. Schweden bekam Vorpommern mit Stettin, das Erzbistum Bremen und Verden. An allen nnsern Ksten saen die Schweden als Herren; Weser Elbe, Oderstrom wurden fremder Nationen Gefangene, wie Fried-rieh Wilhelm von Brandenburg klagte." Brandenburg bekam Hinterpommern und die Bistmer Magdeburg, Halberstadt und Minden. Die Nachkommen des unglcklichen Kurfrsten Friedrich von der Pfalz bekamen die 8. Kurwrde und die Pfalz zurck. Die Schweiz und die Niederlande wurden als selbstndig anerkannt. 2) In bezug auf die kirchlichen Verhltnisse wurde a. der Augsburger Religionsfriede erneuert und auf die Reformierten ausgedehnt; b. die Evangelischen durften diejenigen^geistlichen Gter behalten, welche bis 1624 eingezogen worden waren, 3) In bezug auf die inneren Verhltnisse des Reiches: die Reichsstnde wurden fast unabhngig vom Kaiser, indem sie sich sogar mit aus-wattigen Mchten verbnden durften.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Frankreich Schweden Weimar Frankreich Bayern Schweden Osnabrck Frankreich Stettin Bremen Oderstrom Brandenburg Hinterpommern Halberstadt Minden Niederlande
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Macht. Zudem hatte Preußen 1805 Miene gemacht, an dem Krieg gegen ihn sich zu beteiligen, und war dem Krieg nur fern geblie-ben, weil die Entscheidung bei Ansterlitz so rasch gefallen war. Napoleon wute das und behandelte Preußen mit herausfordern-der Geringschtzung. Er hatte z. B. einige Jahre vorher Preußen das den Englndern abgenommene Hannover gegeben; jetzt bot er es England ohne weiteres wieder an. Da der König von Preußen sah, da Napoleon einen Krieg wolle, wich er ihm nicht aus, und so folgte der unglcklichste Krieg der ruhmvollen preuischen Kriegs-geschichte.
b. Der Zusammenbruch. Das Heer war tapfer und wohlgedrillt, aber es bestand aus Sldnern ohne Begeisterung fr die Sache, war auch viel schwcher als das feindliche. Die Fhrer waren meist energielose Greise, namentlich der Obergeneral, der 71jhrige Herzog von Braun schweig. Napoleon rckte mit berraschender Schnelligkeit heran. Am 10. Oktober stieen die Fran-zosen bei Saalfeld auf den preuischen Vortrab unter dem Prinzen Louis Ferdinand. Die Preußen wurden geworfen, der Prinz fiel.
Schon vier Tage darauf war der Krieg entschieden. Am 14. Oktober besiegte Napoleon bei Jena ein preuisches Korps unter dem Prinzen 1806. Hohenlohe, gleichzeitig einige Meilen abwrts der Marschall Da-voust in ungleich schwererem Kampfe die preuische Hauptarmee unter dem Herzog Karl von Braunschweig bei Auerstdt. Der Herzog selbst wurde tdlich verwundet. Das preuische Kriegswesen aber brach mit dem einen Tag zusammen. Das Heer hatte in der Schlacht sich tapfer geschlagen. Aber es war von seiner geraden Rckzugslinie abgedrngt und lste sich mehr und mehr auf; ein-zelne Teile ergaben sich dem Feinde. Die Festungen, fr eine Be-lagernng nicht gerstet und von alten, abgelebten, kopflosen Gene-ralen befehligt, ffneten fast alle ohne jeden nennenswerten Wider-stand in schmachvoller Eile dem Feind die Tore, z. B. Erfurt, Spandau, Stettin, Kstrin, Magdeburg, Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz. Auch in der Bevlkerung fand der Sieger vielfach ehrlose Unterwrfigkeit. Nur wenige Generale und Festungen ret-teten die Ehre der preuischen Waffen wie der tapfere Blcher, der nach mrderischem Kampfe bei Lbeck die Waffen streckte,
weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte". Unter den Festungen zeichnete sich vor allem Kolberg durch seine tapfere Verteidigung aus, in der der tapfere Kommandant Gneisen au durch den Husarenoffizier von Schill und den alten, wackern Nettelbeck untersttzt wurde. Auch Graudenz und Glatz behaup-teten sich bis zum Frieden. Danzig siel nach rhmlicher Ver-teidiguug.
c. Eylau und Friedland. Nach der Schlacht bei Jena zog Napoleon in Berlin ein, während der König nach Ostpreuen
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Extrahierte Ortsnamen: England Saalfeld Jena Erfurt Spandau Stettin Magdeburg Glogau Breslau Brieg Schweidnitz Kolberg Danzig Friedland Jena Berlin
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Wie das Aussehen unseres Landes sei, lt sich gar nicht be-schreiben. Menschen und Tiere sind tot; de liegen die Felder; Städte und Drfer sind verlassen, so da man glaubt, nur noch die Hlfte des alten Wrttembergs sei da. Wie ich vernehme, sind 312 Kirchendiener innerhalb weniger Monate gestorben; der 100 Kirchen hatten an Weihnachten keinen Gottesdienst." Der Herzog, fr den bis 1633 wegen seiner Jugend seine Vormn-der regiert hatten, floh nach Straburg. Der Kaiser nahm den grten Teil des Landes fr sich in Besitz, während er einzelne Teile an andere bergab. Nur die Festung Hohentwiel behaup-tete der tapfere und fromme Kommandant Konrad von Wieder-hold trotz fnfmaliger Belagerung und trotz herzoglicher Befehle treulich seinem Herrn. (Er bergab die Festung seinem Herrn nach dem Friedensschlu in besserem Zustand, als er sie bernommen hatte. Wiederhold starb 1667 als Obervogt in Kirchheim; sein Vermgen hatte er Studierenden und Armen, Kirchen und Schulen vermacht.) Von dem Prager Frieden (S. 189) wurde der Herzog ausdrcklich ausgeschlossen, weil der Kaiser das eroberte Land nicht herausgeben wollte. Nur unter drckenden Bedingungen erhielt Eberhard 1638 sein Land zurck, das aber auch nachher noch viel leiden mute. Noch in den letzten Jahren des Krieges wurde auf dem Boden des jetzigen Wrttembergs gekmpft: 1643 wurde das franzsisch-weimarische Heer bei Tuttlingen geschlagen, 1645 die Franzosen unter Tnreune bei Herbsthausen (in der Nhe von Nieder-stetten) von Merct) und Johann von Werth besiegt. Wrttemberg wurde in diesen Jahren von den beiden feindlichen Heeren gleich-mig mihandelt. Im ganzen wurde der Schaden des Landes von 16281650 auf 118 Mi. Gulden geschtzt. Die Bevlkerung sank von 450 000 Einwohnern auf etwa 166 000. 1652 waren 40 000 Weingrten. 272 000 Morgen cker, Grten und Wiesen noch nicht wieder angebaut. Dazu verfiel Religion, Sittlichkeit und Bildung. Doch gelang es dem trefflichen Gesandten Varn-bler im westflischen Frieden mit Hilfe Schwedens die Wiederherstellung des ganzen Landes und die Rckgabe aller Klster zu erwirken. Eberhard Iii., ein gutmtiger, aber nicht hervor-ragender Fürst, der während des Krieges das allgemeine Elend nicht sehr zu Herzen genommen hatte, gab sich in den folgenden Jahrzehnten, von tchtigen Rten untersttzt, doch einige Mhe, das tiefverfallene Land wieder emporzubringen. Auch an der reli-gifen Hebung des Volkes arbeiteten Männer wie Johann Valentin Andrea nicht ganz ohne Frucht. Seiner Anregung gem wurden die Kirchenkonvente eingefhrt, die der die religisen und sittlichen Zustnde in den Gemeinden Aufsicht führen und eine gewisse Kirchenzucht den sollten. Eberhard Iii. erlebte noch die Zeit der neuen Franzosennot unter Ludwig Xiv. Der Tod des
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Extrahierte Personennamen: Konrad_von_Wieder-hold Konrad Wiederhold Eberhard Johann_von_Werth Johann Wrttemberg Eberhard_Iii Johann_Valentin_Andrea Johann Eberhard_Iii Ludwig_Xiv Ludwig
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ltesten Freunde Friedrichs, Peter von Vinea, wurde der Urheber-schast bezichtigt, schwerlich berwiesen; geblendet zerschellte er sein Haupt an einer Sule. Sein Lieblingssohn Enzio wurde von den Bolognesern am Fossaltabach geschlagen und gefangen (1249), er starb 1272 in der Gefangenschaft. Friedrich kmpfte noch unge-beugt, als der Tod ihn im Dezember 1250 in Fiorentino, einem Schlosse bei Foggia (spr. Foddscha), abrief, 56 Jahre alt. Er starb, von dem Erzbischof von Palermo absolviert, in die Kutte der Cister-zienser gehllt, aber an den Rechten des Kaisers festhaltend bis zu-letzt. Diese waren jetzt doch dahin. Die Zeitgenossen glaubten zum Teil gar nicht an das Ende des gewaltigen Kaisers: er sei nur ver-borgen, um wiederzukommen und vor der Aufrichtung des looojh-rigen Reiches seine antichristliche Macht zu entfalten. Erst spter hat sich diese Erwartung auf Friedrich I. bertragen (Kyffhufer).
In dem wtenden Kampf vergaen Papst und Kaiser die Pflicht, die Christenheit gegen eine neue Hunnenberschwemmung zu schtzen. Unter Temudschin, genannt Dschengiskhan (f 1227), waren die Mongolen aus den Steppen des inneren Asiens hervorgebrochen und hatten unter Strmen Blutes zwei Drittel Asiens (von China, Iran und Turan bis zum Indus und zum Kaspischen Meer) durchzogen. Batu drang dann in Europa ein und eroberte Rußland bis 1240. Der Ungarnknig war bereit, gegen Leistung der Reichshilfe seine Krone vom Kaiser zum Lehen zu nehmen. Gregor versagte auch da den Frieden. Herzog Heinrich 1241. der Fromme von Liegnitz erlag auf der Walstatt bei Liegnitz 1241 den Mongolenhorden; der tapfere Widerstand und bald der Tod des Gro-khans bewog sie zur Umkehr. Doch behauptete Baw das sdliche Rußland und grndete hier das Reich der goldenen Horde".
1250-1254. 4. Die letzten Hohenstaufen, a. Konrad Iv. (12501254).
Konrad, der bisher schon in Deutschland regiert hatte, mute nach einigen Jahren nach Italien weichen, wo indessen sein Bruder Man -sred das Mische Reich dem Hause zu erhalten gesucht hatte. Trotz Konrads Unterwrfigkeit blieb der Papst unvershnlich; Konrad aber starb schon 1254, 26 Jahre alt, nachdem er aus unbegrndetem Mitrauen gegen Manfred und um die Kurie zu vershnen, den Papst Innocenz Iv. zum Vormund des zweijhrigen Shnchens Kon-rad eingesetzt hatte.
b. Manfred (12541266). Da Manfred sah, da die Kurie das sizilisch-apulische Reich nur an sich bringen wollte, brachte er es in seine Hand und lie sich zum König krnen. Das Reich geno unter dem milden, hochgebildeten Fürsten, der auch in Mittel- und Norditalien als Haupt der Ghibellinen galt, eine kurze Blte. Der Untergang des schrecklichen Ezzelino da Romano, des Herrn Paduas und der Veroneser Mark, eines Teufels in Menschengestalt", (1259) schadete Manfred nicht. Aber die Ppste, auch die Nachfolger von Innocenz Iv., blieben unerbittlich. Auch Manfred wurde als Mohammedaner und Feind des Christentums" gebannt. Seine
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Fossaltabach Foggia Palermo Asiens Asiens China Europa Liegnitz Liegnitz Deutschland Italien Norditalien
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begegnet. Trken waren die Seldschuken, die zur Zeit des ersten Kreuz-zugs in Kleinasien herrschten. Ein Teil eines anderen trkischen Stammes wich zu Anfang des 13. Jahrh. vor den Mongolen Dschengis-Khans nach Westen und lie sich im Gebiet des Emirs von Jkonium, im nordwestlichen Kleinasien in der Gegend von Dorylum nieder. Osman, von dem das Volk seinen Namen erhielt, war der erste unabhngige Sultan" seit 1307.
Bald gehrte den Osmanen Bithynien und Mysien mit der Hauptstadt Brussa. Aus den krftigsten Jnglingen, die aus den gefangenen Christen ausgehoben und zum Islam bekehrt wurden, wurde die neue Truppe", die Janitscharen, geschaffen, ein kriegerisch erzogenes Fuvolk. Bald wurde der Hellespont berschritten, das Land bis zum Balkan unterworfen und Adrianopel (1361) erobert. Das griechische Reich, das in der letzten Zeit durch die Serben auf einen Teil von Thracien beschrnkt worden war, schrumpfte jetzt auf die nchste Umgebung von Konstantinopel zusammen. Bajesid I. um 1400, genannt der Blitz", beherrschte schon Serbien, Bosnien, Makedonien, Thessalien, Bulgarien und verfgte der den Thron von Byzanz, dessen Herrscher dem Moslem Zins zahlte. Ein glnzendes Kreuzheer unter Sigismund von Ungarn wurde bei Nikopoli an der Donau vernichtend geschlagen (1396). Als aber der schreckliche Mongolen-Herrscher Timur der Lahme (Timurlenk), der von China bis zum Mittel-meer, von Rußland bis Indien die Welt durchstrmte und unter Strmen von Blut seine Herrschaft aufrichtete, Jsfahan, Delhi, Haleb, Damaskus, Baghdad zerstrte und aus zahllosen Schdeln der Erschlagenen riesige Pyramiden aufbaute, bei Augora 1402 mit ihm zusammenstie, wurde Bajesid geschlagen und gefangen. Doch wurde von Timur das osmotische Reich nicht zerstrt. Er zog wieder nach Osten, wo er nach wenigen Jahren starb. In Europa bentzte man die Gelegenheit, sich der Trken zu er-wehren, nicht. So konnten Bajesids Nachfolger das Reich bald wieder auf-richten. Vergebens suchte der griechische Kaiser, dem eigentlich nur noch die Hauptstadt gehrte, durch die Union mit Rom (s. S. 303) 1439 die Hilfe des Abendlandes zu gewinnen. Bis zur Save drangen die Trken vor. Groe Angriffe von Ungarn und Kreuzfahrern wurden durch die Siege der Trken bei Varna (1444) und auf dem Amselfeld (1448) abgewiesen.
Doch hinderte der tapfere Johann Hunyady das Vordringen der Trken nach Ungarn.
emonstantinopels Fall. Das byzantinische Reich war lngst den Trken tributpflichtig. Es umfate auer Konstantinopel nur noch zwei Frstentmer im Peloponnes. Mohammed Ii. schritt endlich im Frhjahr 1453 zur Belagerung Konstantinopels. Stadt und Reich sollten wenigstens nicht ohne Ehre fallen. Der letzte Kaiser, der tapfere Konstantin Xii. Palologos, verteidigte die Stadt, untersttzt von dem Genueser Giustiniani, mit nur 6000 Griechen und 3000 Hilfstruppen gegen angeblich 300 000 Trken und eine gewaltige Artillerie heldenmtig. Am 29. Mai 1453 fiel die Stadt 1453. in die Hnde der Strmenden; Konstantin fand den Heldentod. Die Stadt verfiel unbarmherziger Plnderung. Schonungslos wteten die Sieger unter denen, die sich in die Sophienkirche geflchtet hatten. Dann hielt Mohammed seinen Einzug. Aus der Sophienkirche wurde
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Jkonium Dorylum Konstantinopel Serbien Bosnien Makedonien Thessalien Bulgarien Byzanz Nikopoli Donau China Indien Damaskus Baghdad Europa Rom Ungarn Varna Ungarn Konstantinopel Konstantinopels
184 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
gebraucht wurden, so erlaubte ihm der Herzog, in die Dienste der Union zu treten, und diese schickte ihn nach Böhmen, wo er sich auch mit gewohnter Tapferkeit mit den Kaiserlichen herumschlug. Nach der Schlacht am weißen Berge und nach der Auflösung der Union setzte Mansfeld im Dienste des entflohenen Pfalzgrafen Friedrich den Krieg in Deutschland fort, zog mehrere Jahre umher und plünderte besonders die reichen geistlichen Länder aus. Bald war er hier, bald dort (Pfalz, Elsaß, Niedersachsen); und schlugen ihn auch einmal die Kaiserlichen, so entließ er seine Leute und trat mit ihnen plötzlich an einer andern Stelle wieder auf. So trieb er sich sechs Jahre umher, ohne selbst einen Pfennig mehr zu haben, als was ihm der Krieg verschaffte. Endlich entwich er, nachdem er von denf kaiserlichen Heere unter Wallenstein an der Elbbrücke bei Dessau geschlagen war, mit seiner Schaar nach Ungarn, um sich mit dem unruhigen Großfürsten von Siebenbürgen, Beth len Gabor, zu verbinden. Aber dieser hatte Geld verlangt und keine hungrigen Soldaten, und vertrug sich daher lieber mit dem Kaiser. Der tapfere Mansfeld verkaufte sein Heergeräth, entließ mit gerührtem Herzen seine alten Kriegskameraden und wollte nach Venedig und von da nach Holland reisen. Aber ehe er noch Venedig erreichte, wurde er unterwegs in Bosnien krank, und er, der so viel im Leben umhergeworfen war und jetzt mit neuen Entwürfen einem neuen Schauplatze zueilte, fand hier seinen Tod ganz unerwartet. Als ihm der Arzt eröffnete, daß er nur noch einige Stunden zu leben habe, ließ er sich seinen Waffenrock anlegen, den Degen umgürten und erwartete so stehend und gestützt auf die Schultern zweier Offiziere den Tod. So starb dieser eiserne Mann im 46. Jahre seines Lebens (1626).
Ein ähnlicher Mann war Christian von Braunschweig. Von jugendlichem Uebermuthe und von glühendem Hasse gegen die katholische Geistlichkeit getrieben, trat auch dieser Fürst für Friedrichs Sache auf, warb ein Heer und zog damit auf Mansfelds Art in Deutschland umher. Am liebsten plünderte er die Kirchen und Weinkeller der geistlichen Fürsten aus, und auf die Münzen, die er von dem geplünderten Silber prägen ließ, wurde die Umschrift gesetzt: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Während der flüchtige Kurfürst von der Pfalz länderlos umherirrte, verfochten Christian und Mansfeld seine Sache, als wenn sie die ihrige wäre. Christian hatte, als er in Holland gewesen war, die vertriebene Kurfürstin Elisabeth kennen gelernt und gerührt von
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Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Tilly. Wallenstein.
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ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
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Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Tilly Tilly Ferdinand Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Waldstein
Wallensteins Wiederauftritt.
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Befehlshaber des ersten erledigten Reiterregiments machen sollte. So etwas war ihm sehr zuwider. Er lud den Fremden und viele Obersten zu Tische. „Hört!" sprach er, „einer von euch muß sterben." Da alle erschraken, fuhr er spöttisch fort: „Ja, ja! der fremde Herr ist gekommen, eines von euern Regimentern zu erhaschen. Lege sich doch einer von euch geschwind ihm zu Gefallen ins Grab!" In allen seinen Handlungen war er freigebig; Knickerei war ihm ganz fremd; jeder kleine Dienst wurde reichlich vergolten. Bei den Soldaten suchte er das Ehrgefühl zu wecken: ein Reiter, der sich seinen Küraß hatte nehmen lassen, wurde vor der Fronte des ganzen Regiments für infam erklärt, und ein Offizier, der, zum Zweikampf aufgefordert, sich nicht gestellt hatte, fortgejagt. Tapferkeit belohnte er königlich. Nach einem blutigen Gefechte ließ er über 20,000 Thaler unter die verwundeten Offiziere und Soldaten austheilen. Eine kühne That war seines Lobes gewiß; er pflegte dann die Hand liebkosend auf das Haupt oder die Schulter des Tapfern zu legen. Neugierig war er über die Maßen. Kundschafter hielt er an allen Höfen, besonders in Wien, die ihm berichten mußten, was die Leute von ihm sprächen. Nur einer besaß sein Vertrauen ganz: Zenno, sein Astrolog. Nichts unternahm er, ohne ihn erst um Rath zu fragen, weil er glaubte, daß Zenno in den Sternen die künftigen Ereignisse lesen könne.
Wallenstein stand auch nach seiner Absetzung mit Kaiser Ferdinand in gutem Verhältnisse. Sie unterhielten mit einander einen Briefwechsel; Ferdinand sragte ihn über die wichtigsten Angelegenheiten um seine Meinung und bezeigte ihm überall sein besonderes Vertrauen. Unter anderm mußte Wallenstein aus Ferdinands Befehl sich Mühe geben, den Kurfürsten von Sachsen vom Vordringen nach Prag abzuhalten und ihn vom schwedischen Bündnisse abzuziehen, und da das nicht gelang, so ertheilte er den kaiserlichen Generalen seinen Rath, wie sie den vordringenden Feind aufhalten könnten.
Indessen erhielten die Angelegenheiten des Kaisers eine immer schlimmere Wendung; die Sachsen standen in Prag, Tilly war todt und Gustav Adolph war bis an den Rhein und von da nach Baiern vorgedrungen, Ferdinand berief seine Räthe und fragte, was in solcher Noth zu thun sei. Die geistliche Partei rieth, den Sohn des Kaisers zum Feldherrn zu ernennen; da dieser aber keine Kriegserfahrung hatte, so drangen Wallensteins Freunde durch, daß diesem der Oberbefehl wieder übertragen werden sollte.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinands Tilly Gustav_Adolph Gustav Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Wien Ferdinands Sachsen Prag Sachsen Prag Rhein Baiern