Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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Wir können diese Salpeterbakterien als zwei Abteilungen von Arbeitern betrachten, die jede ihr besonderes Arbeitsfeld haben. Die einen reißen das bei der Fäulnis frei werdende Ammoniak begierig an sich und formen es so um, daß der Wasserstoff durch Sauerstoff ersetzt wird, so daß Salze der salpetrigen Säure (Nitrite) entstehen; das sind die Nitritbakterien. Hat nun diese Rotte von Arbeitern (die wir uns beiläufig als recht kleine Zwerge denken müssen, deren größte 3/100o mm lang sind!) ihre Pflicht getan, fo fällt über die von ihnen gebildete Nitrite eine andere Gruppe noch kleinerer Heinzelmännchen her, die wir Nitratbakterien nennen wollen; diese binden an die Nitrite noch mehr Sauerstoff, so daß nun
aus die eingangs gestellte Frage eine Antwort zu suchen: Woher sollen wir schon jetzt in diesen vom Auslandsverkehr abgeschnittenen Zeiten den Salpeter beziehen? Klingt da nicht die Antwort: „Wir nehmen ihn in ^unbegrenzten Mengen aus der Luft!" wie ein in ernster Zeit schlecht angebrachter Scherz? Nein! Es ist berechtigter Stolz auf unseren deutschen Erfindungs- und Unternehmungsgeist, der diese Antwort zur freudigen Wahrheit werden läßt.
Not macht nicht nur erfinderisch, sondern lehrt auch schon vorhandene Erfindungen besser und ausgedehnter ausnützen. So ist es mit der Verarbeitung des Luststickstoffes. Ohne uns auf technische Einzelheiten einlassen zu wollen,
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Übersicht der Kalksalpeter-Herstellung.
Nitrate, kurzweg Salpeter genannt, entstehen. Sie gewinnen durch diese ihre Lebenstätigkeit einen großen Vorrat von Energie (Betriebskraft), den sie nun dazu benützen, um aus der Kohlensäure der Luft organische Verbindungen zu bereiten. So sind es Lebenskünstler, die ihre gesamten Lebensbedürfnisse mit einfachsten Mitteln aus der Luft decken können — beneidenswert für uns Meufcheu in diesen Zeitläuften!
Aber dem rastlos nach Erwerb strebenden Menschen arbeiten diese kleinen Wichte doch nicht rasch genug. Zwar zehren wir noch von dem, was frühere Geschlechter dieser Bakterien an Vorräten in dem chilenischen Salpeter aufgestapelt haben, bis es eines fchönen Tages Heißen wird: ausverkauft! Unfete Landwirtschaft verlangt eben mehr als sie leisten können, um Höchsterträge zu erzielen. Und dazu kommt noch, daß ihr der Bedarf an Salpeter durch die mehr und mehr sich steigernden Ansprüche der Industrie streitig ■gemacht werden. Wir kommen alfo nicht darum,
seien nun die wichtigsten dieser Fabrikbetriebe einer kurzen Betrachtung unterzogen.
Der Stickstoff ist allerdings ein recht schwierig zu behandelnder Gesell. Während sein Kollege in der Luft, der Sauerstoff, gerade durch seine große Neigung, sich mit anderen Körpern zu verbinden, gekennzeichnet werden kann, setzt er sich sehr energisch zur Wehr, wenn man ihn zu einem Bunde mit anderen Elementen, auch mit dem Sauerstoff, veranlassen möchte. Was aber durch sanftes Zureden nicht gelingen will, das kann man durch energische Nötigung doch erreichen und wendet man durch hochgespannte elektrische Ströme an.
Durch einen mächtigen trommelförmigen Kompressor (Gebläse) wird die Luft in den elektrischen Ofen geschickt (Abbildung). Dieser kann je nach dem System, das zur Anwendung kommt, verschiedenen Ban haben; das Gemeinsame aller Ösen ist jedoch, daß durch die Einwirkung des elektrischen Lichtbogens der Luftstickstoff zu einer
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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zugraben und zu halten. Die Vernachlässigung dieser Heeresgruppe hat sich später bitter gerächt. Im allgemeinen sind also die serbischen Einfälle überall völlig zusammengebrochen; selbst wenn ihr Hauptzweck nur eine Herausforderung ge-
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lvie stellen wir uns Abgüsse
Nicht mit der Anfertigung von Schützengräben, Geschützen und anderen zum Kriegshandwerk gehörenden Sachen wollen wir uns heute beschäftigen, sondern mit den Erzeugnissen der Kleinkunst, mit Kriegsdenkmünzen, Erinnerungstalern, Plaketten usw., die während des Krieges in Mengen erschienen und in unserer Zeitschrift auch mehrfach abgebildet worden sind. Mancher von euch würde sicherlich gern eine oder die andere Denkmünze besitzen, z. B. die mit den Bildnissen Emmichs oder Weddigens, wenn sie im Verhältnis zum Taschengeld nur nicht so teuer wären. Wir müssen deshalb versuchen, uns Vervielfältigungen davon zu beschaffen. So ohne weiteres und ohne den vorübergehenden Besitz der betreffenden Münze geht es aber auch nicht, denn wir müssen sie abprägen, was nur mit Hilfe des Originals vorgenommen werden kann; und so müssen wir schon sehen, es von! einem Onkel, einem älteren Freund oder sonst jemandem aus der Verwandtschaft und Bekanntschaft auf ein paar Stunden leihweise zu erhalten. Wir können dabei mit gutem Gewissen versprechen, daß den Münzen nichts geschieht, denn sie nehmen bei unserer Arbeit tatsächlich nicht den geringsten Schaden.
Mancher von euch glaubt wahrscheinlich, daß wir uns Abgüsse auf galvanoplastischem Wege herstellen werden. Wer die Einrichtung dazu hat und die nötigen Handgriffe und Arbeiten versteht, kann es ja tun, aber so eine galvanoplastische Einrichtung mit allem Trum und Dran ist nicht billig, die Herstellung der Matern, das Gra-phitieren, die richtige Stärke des elektrischen Stromes, das Ausgießen usw., sind nicht so leicht, und wir sehen lieber davon ab und machen uns die Matern auf eine ganz andere, äußerst einfache Art mit Hilfe von Stanniol. Stanniol wird wohl jeder haben, denn wer höbe es nicht fein geglättet zu gelegentlicher Benutzung auf? Wohl dem, der es zu guter Zeit gesammelt hat, denn jetzt ist Stanniol sehr schwer zu bekommen. Die Schokolade wird nicht mehr in Stanniol geliefert, im Blumenladen ist's auch kaum noch zu haben, eher noch gegen Geld und gute Worte
wesen sein sollte, so war er doch mit viel zu großen Opfern erkauft und wenn er vielleicht auf ausgedehnte Beutezüge hinauslief, so muß er als gänzlich gescheitert gelten.
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von Rriegsdenkmünzen her?
mit 1 Abbildung.
im Zigarrenladen, wo der Vater seine Zigarren kaust, oder in einem Laden mit elektrischen Spielwaren. Wir streichen es mit dem Fingernagel oder einem Falzbein sein aus, daß kein Fält-chert bleibt, prüfen es, daß kein Löchelchen darin ist, und schneiden dann ein Stück ab, das etwas größer ist als die Münze, die wir abprägen wollen. Nun legen wir sie mit der abzuprägenden Seite nach unten daraus und biegen den überschießenden Rand des Stanniols nach oben um, damit die Münze recht fest sitzt. Hieraus drücken wir mit den Fingern oder dem Daumenballen den Rand fest an, da sich bort am ersten Falten bilden, drücken dann die Prägung aus und streichen und glätten so lange, bis sich das Bild deutlich und klar zeigt. Unter Umständen können wir dazu auch eine nicht zu weiche Zahnbürste, Kleiderbürste usw. benutzen. Haben wir erreicht, daß die Prägung recht deutlich hervortritt — ein klein wenig verschwommen wird sie stets «bleiben, was nicht zu ändern ist — so hören wir aus, denn alles weitere Bürsten und Drücken würde zu keinem besseren Ergebnis sühren.
Nun hätten wir die Mater, aber sie klebt noch fest auf dem Original und muß von ihm abgehoben werden und das ist das Schwierigste der ganzen Arbeit. Das Stanniol darf hierbei keinesfalls verbogen oder geknittert werden, da diese Fehler später schonungslos hervortreten würden, und je erhabener ein Teil des Reliefs ist, desto leichter drückt er sich ein, z. B. die Nase. Um Übung zu bekommen, versuchen wir es erst einige Male mit größeren Münzen von flacher aber scharfer Prägung, z. B. einem Fünfoder Dreimarkstück; ist es uns mit diesem gelungen, so wird es auch bei anderen gehen. Wir legen hierzu das Stück auf eine weiche Unterlage, z. B. Söfchpapier, Filzdeckel, Samt, heben die umgeschlagenen Ränder vorsichtig ab und ziehen sie naisl) auswärts, damit sie überall locker werden, dann drücken wir mit einem Stift auf den äußeren Rand der Münze, daß sie sich an der entgegengesetzten Seite etwas abhebt und nehmen sie mit Hilfe eines Messers, Falzbeins usw.
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Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung
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zugraben und zu halten. Die Vernachlässigung dieser Heeresgruppe hat sich später bitter gerächt. Im allgemeinen sind also die serbischen Einfälle überall völlig zusammengebrochen; selbst wenn ihr Hauptzweck nur eine Herausforderung ge-
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lvie stellen wir uns Abgüsse
Nicht mit der Anfertigung von Schützengräben, Geschützen und anderen zum Kriegshandwerk gehörenden Sachen wollen wir uns heute beschäftigen, sondern mit den Erzeugnissen der Kleinkunst, mit Kriegsdenkmünzen, Erinnerungstalern, Plaketten usw., die während des Krieges in Mengen erschienen und in unserer Zeitschrift auch mehrfach abgebildet worden sind. Mancher von euch würde sicherlich gern eine oder die andere Denkmünze besitzen, z. B. die mit den Bildnissen Emmichs oder Weddigens, wenn sie im Verhältnis zum Taschengeld nur nicht so teuer wären. Wir müssen deshalb versuchen, uns Vervielfältigungen davon zu beschaffen. So ohne weiteres und ohne den vorübergehenden Besitz der betreffenden Münze geht es aber auch nicht, denn wir müssen sie abprägen, was nur mit Hilfe des Originals vorgenommen werden kann; und so müssen wir schon sehen, es von! einem Onkel, einem älteren Freund oder sonst jemandem aus der Verwandtschaft und Bekanntschaft auf ein paar Stunden leihweise zu erhalten. Wir können dabei mit gutem Gewissen versprechen, daß den Münzen nichts geschieht, denn sie nehmen bei unserer Arbeit tatsächlich nicht den geringsten Schaden.
Mancher von euch glaubt wahrscheinlich, daß wir uns Abgüsse auf galvanoplastischem Wege herstellen werden. Wer die Einrichtung dazu hat und die nötigen Handgriffe und Arbeiten versteht, kann es ja tun, aber so eine galvanoplastische Einrichtung mit allem Trum und Dran ist nicht billig, die Herstellung der Matern, das Gra-phitieren, die richtige Stärke des elektrischen Stromes, das Ausgießen usw., sind nicht so leicht, und wir sehen lieber davon ab und machen uns die Matern auf eine ganz andere, äußerst einfache Art mit Hilfe von Stanniol. Stanniol wird wohl jeder haben, denn wer höbe es nicht fein geglättet zu gelegentlicher Benutzung auf? Wohl dem, der es zu guter Zeit gesammelt hat, denn jetzt ist Stanniol sehr schwer zu bekommen. Die Schokolade wird nicht mehr in Stanniol geliefert, im Blumenladen ist's auch kaum noch zu haben, eher noch gegen Geld und gute Worte
wesen sein sollte, so war er doch mit viel zu großen Opfern erkauft und wenn er vielleicht auf ausgedehnte Beutezüge hinauslief, so muß er als gänzlich gescheitert gelten.
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von Rriegsdenkmünzen her?
mit 1 Abbildung.
im Zigarrenladen, wo der Vater seine Zigarren kaust, oder in einem Laden mit elektrischen Spielwaren. Wir streichen es mit dem Fingernagel oder einem Falzbein sein aus, daß kein Fält-chert bleibt, prüfen es, daß kein Löchelchen darin ist, und schneiden dann ein Stück ab, das etwas größer ist als die Münze, die wir abprägen wollen. Nun legen wir sie mit der abzuprägenden Seite nach unten daraus und biegen den überschießenden Rand des Stanniols nach oben um, damit die Münze recht fest sitzt. Hieraus drücken wir mit den Fingern oder dem Daumenballen den Rand fest an, da sich bort am ersten Falten bilden, drücken dann die Prägung aus und streichen und glätten so lange, bis sich das Bild deutlich und klar zeigt. Unter Umständen können wir dazu auch eine nicht zu weiche Zahnbürste, Kleiderbürste usw. benutzen. Haben wir erreicht, daß die Prägung recht deutlich hervortritt — ein klein wenig verschwommen wird sie stets «bleiben, was nicht zu ändern ist — so hören wir aus, denn alles weitere Bürsten und Drücken würde zu keinem besseren Ergebnis sühren.
Nun hätten wir die Mater, aber sie klebt noch fest auf dem Original und muß von ihm abgehoben werden und das ist das Schwierigste der ganzen Arbeit. Das Stanniol darf hierbei keinesfalls verbogen oder geknittert werden, da diese Fehler später schonungslos hervortreten würden, und je erhabener ein Teil des Reliefs ist, desto leichter drückt er sich ein, z. B. die Nase. Um Übung zu bekommen, versuchen wir es erst einige Male mit größeren Münzen von flacher aber scharfer Prägung, z. B. einem Fünfoder Dreimarkstück; ist es uns mit diesem gelungen, so wird es auch bei anderen gehen. Wir legen hierzu das Stück auf eine weiche Unterlage, z. B. Söfchpapier, Filzdeckel, Samt, heben die umgeschlagenen Ränder vorsichtig ab und ziehen sie naisl) auswärts, damit sie überall locker werden, dann drücken wir mit einem Stift auf den äußeren Rand der Münze, daß sie sich an der entgegengesetzten Seite etwas abhebt und nehmen sie mit Hilfe eines Messers, Falzbeins usw.
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134 zugraben halten -- Vernachlässigung Heeresgruppe spät bitter rächen -- allgemein also serbisch Einfall überall völlig zusammenbrechen -- Hauptzweck Herausforderung ge □ lvie stellen Abguß Anfertigung Schützengraben -- Geschütze anderer Kriegshandwerk gehörend Sache wollen heute beschäftigen -- sondern Erzeugnis Kleinkunst -- Kriegsdenkmünz -- Erinnerungstaler -- Plakette usw. -- Krieg Menge erscheinen Zeitschrift mehrfach abbilden -- mancher sicherlich gern anderer Denkmünze besitzen -- z -- B. Bildnis Emmich weddigen -- Verhältnis Taschengeld so teuer -- versuchen -- Vervielfältigung davon beschaffen -- so weit vorübergehend Besitz betreffend Münze gehen -- abprägen -- Hilfe Original vornehmen -- so sehen -- -- Onkel -- alt Freund jemand Verwandtschaft Bekanntschaft paar Stunde leihweise erhalten -- dabei gut Gewissen versprechen -- Münze nichts geschehen -- nehmen Arbeit tatsächlich gering Schaden -- mancher glauben wahrscheinlich -- Abguß galvanoplastisch Weg herstellen -- Einrichtung nötig Handgriff Arbeit verstehen -- tun -- so galvanoplastisch Einrichtung Trum Dran billig -- Herstellung Mater -- gra-phitieren -- richtig Stärke elektrisch Strom -- ausgießen usw. -- so leicht -- sehen lieber davon Mater ganz anderer -- äußerst einfach Art Hilfe Stanniol -- Stanniol wohl -- höben fein glätten Benutzung -- wohl -- gut Zeit sammeln -- Stanniol sehr schwer bekommen -- Schokolade Stanniol liefern -- Blumenladen ist's kaum -- eher Geld gut Wort wesen -- so viel groß Opfer erkaufen vielleicht ausgedehnt Beutezug hinauslaufen -- so gänzlich scheitern gelten -- □ Rriegsdenkmünz her -- 1 Abbildung -- Zigarrenladen -- Vater Zigarre kaust -- Laden elektrisch Spielware -- streichen Fingernagel Falzbein -- kein Fält-chert bleiben -- prüfen -- kein Löchelchen darin -- schneiden Stück -- etwas groß Münze -- abprägen wollen -- legen abzuprägend Seite unten daraus biegen überschießend Rand Stanniol oben -- damit Münze Recht fest sitzen -- hieraus drücken Finger Daumenballe Rand fest -- bort erster Falte bilden -- drücken Prägung streichen glätten so lange -- Bild deutlich klar zeigen -- Umstand weich Zahnbürste -- Kleiderbürste usw. benutzen -- erreichen -- Prägung recht deutlich hervortreten — klein wenig verschwommen stets «bleiben -- ändern — so hören -- aller Bürster drücke kein gute Ergebnis sühren -- -- -- kleben fest Original gehieben schwierigste ganz Arbeit -- Stanniol dürfen hierbei keinesfalls verbogen knittern -- Fehler spät schonungslos hervortreten -- erhaben Teil Relief -- desto leicht drücken -- z -- B. Nase -- Übung bekommen -- versuchen einiger Mal groß Münze flach scharf Prägung -- z -- B. Fünfoder Dreimarkstück -- gelingen -- so anderer gehen -- legen hierzu Stück weich Unterlage -- z -- B. Söfchpapier -- Filzdeckel -- -- heben umgeschlagen Rand vorsichtig ziehen naisl -- auswärts -- damit überall locker -- drücken Stift äußerer Rand Münze -- entgegengesetzt Seite etwas abheben nehmen Hilfe Messer -- Falzbein usw.
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Bartholomäusnacht.
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worden ist; aber die Unruhe legte sich bald wieder bei den fortgesetzten Freundschaftsversicherungen der Katholiken.
Auf den Admiral hatten diese es besonders abgesehen; denn er war das gefürchtetste Haupt der Hugenotten. «Der König Karl, ein junger, erst 22jähriger Fürst, aber ein zur Unselbständigkeit erzogener Schwächling, der ränkevollen Leitung seiner Mutter ganz hingegeben, faßte ihn bei seiner schwachen Seite und machte ihm weis, die Truppen, die er jetzt zusammenzöge, wären gegen die Spanier in den Niederlanden bestimmt und Coligny sollte sie anführen. Darüber war der gute alte Mann so erfreut, daß er seit-
dem von nichts Anderem als von dem Feldzuge gegen die Spanier träumte.
Indessen bereitete man ihm seinen Untergang. Katharina dingte einen Meuchelmörder, der mit geladenem Gewehre in einem Hause, bei welchem der Admiral täglich vorbeiging, wenn er vom Louvre kam, hinter eine Fenstergardine sich stellte und ihm auflauerte. Coligny kam, der Schuß fiel, die Kugel durchbohrte ihm den linken Arm und zerschmetterte den Zeigefinger der rechten Hand. Doch hatte er noch so viel Besonnenheit, auf das Fenster zu weisen, aus welchem der Schuß gekommen war. Während einige seiner Begleiter ihn nach Hause führten, schlugen andere die Hausthüre ein; aber der- Mörder hatte sich bereits gerettet. Als der König erfuhr, daß der Streich mißlungen fei, warf er — er spielte gerade Federball — wüthend das Schlagnetz auf den Boden und rief: „Werde ich denn nie Ruhe haben?" Schnell faßte er sich wieder und nahm zur unverschämtesten Heuchelei seine Zuflucht.
. Dem jungen Conde und Navarra, die zu ihm kamen, um sich über den versuchten Meuchelmord zu beschweren, betheuerte er: niemand könne darüber ausgebrachter sein als er, und er würde den Thäter aufs härteste bestrafen. Dann besuchte er mit seiner Mutter den kranken Admiral selbst, schwur bei Gott, er werde eine schreckliche Rache ausüben, und sagte ihm die schönsten Worte.
So verdorben der junge König auch schon war, so hatte er sich doch noch aus einem Ueberreste von menschlichem Gefühle der Ermordung aller Hugenotten widersetzt. Aber Katharina wußte ihn zu behandeln. In dem Staatsrathe, der deswegen gehalten wurde, und dem die wüthendsten Hugenottenfeinde beiwohnten gab sie vor, Coligny habe eine Verschwörung gegen die Katholiken gemacht. Da stand der König heftig auf und schwur, daß er und alle Hugenotten sterben müßten; nicht einer dürste entrinnen.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Katharina Coligny Gott Katharina Coligny
Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Lukas Cranach.
55,
bekannt; auch wissen wir nicht, wie er sein großes Talent ausgebildet habe. Daß er aber schon früh ausgezeichnete Fortschritte gemacht haben müsse, geht daraus hervor, daß er schon als Jüngling zum sächsischen Hofmaler ernannt wurde, und das ist er unter den drei Kurfürsten: Friedrich dem Weisen, Johann dem Beständigen und Johann Friedrich, über 60 Jahre lang geblieben.
Im Jahre 1493 unternahm Friedrich der Weise ein Reise nach Jerusalem. Auch Cranach befand sich unter der sehr zahlreichen Begleitung von Rittern, Herren und Geistlichen, und malte auf Befehl seines Herrn eine sogenannte Reisetafel auf Leinwand, d. h. er stellte auf derselben alle Städte, Schlösser und Gegenden dar, durch welche sie reisten. Sie ist, auf eine hölzerne Tafel geklebt, noch jetzt in der Schloßkirche Wittenbergs, obgleich durch den Krieg beschädigt, zu sehen.
Nach seiner Rückkehr wählte Cranach Wittenberg zu seinem beständigen Wohnorte und hat 46 Jahre da zugebracht. Er verheiratete sich mit des Bürgermeisters in Gotha Tochter, Barbara Brangbier, und lebte mit ihr in recht glücklicher Ehe; denn er war ein sanfter, gutmüthiger Mann, den alle Leute darum achteten und liebten. Auch erwiesen seine Mitbürger ihm das Vertrauen, ihn 1519 zum Kämmerer und Senator, und späterhin zum Bürgermeister zu wählen. Dies Amt bekleidete er sieben Jahre; dann legte er es freiwillig nieder, weil ihn das Alter drückte. Auch während der Verwaltung seines Amtes malte er fleißig, besonders die Bildnisse der sächsischen Kurfürsten und Prinzen und seiner Freunde Luther und Melanchthon, die er häufig vervielfältigte, auf Befehl Friedrichs des Weisen auch die Bildnisse aller Vorfahren desselben.
Da er mit ganzer Seele an seinem Herrn hing, so betrübte ihn der Tod des guten Friedrich (1525) ungemein. Er war unter denen, die seiner Leiche folgten, als diese von dem Schlosse, wo er gestorben war, nach Wittenberg gebracht wurde, und hatte die Ehre, dabei jedem der Armen auf Befehl des neuen Kurfürsten Johann einen Groschen auszutheilen. Auch Johann starb schon 1532; doch ersetzte ihm Johann Friedrich durch große Gnade und unbedingtes Vertrauen den Verlust aufs reichlichste, so daß Cranach recht eigentlich der Freund seines Kurfürsten ward.
Ein harter Schlag traf den guten Cranach im Jahre 1536. Er hatte nämlich seinen ältesten Sohn Johann nach Italien ge-
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370
Neue Geschichte. 3. Periode. Rußland.
an Zahl und Gewicht zunahm, und da das Gerücht ging, daß der Kaiser seine Gemahlin in ein Kloster sperren wollte, so glaubte sie, ihm zuvorkommen zu müssen. Durch ihre Freundin, die Fürstin Daschkow, brachte sie mehrere russische Große: die beiden Orlow, Offiziere in der Garde, den Grafen Panin, die vornehmsten Geistlichen und viele andere auf ihre Seite, und alle versprachen ihr Beistand. Um auf das Volk zu wirken, zeigte sie sich oft mit trauriger Miene und Thränen in den Augen. Endlich war alles verabredet unter ihren Vertrauten; man wartete nur auf die Abreise des Kaisers, der gegen Dänemark zu Felde ziehen wollte — als die unbesonnene Schwatzhaftigkeit eines der Mitwissenden alle in Gefahr brachte. Nur das schleunige Handeln konnte die Kaiserin und die Verschworenen retten. Die letzteren holten am 9. Juli 1752 schnell die Kaiserin aus Peterhof, wo sie sich aufhielt, nach Petersburg. Hier eilte sie gleich nach den Kasernen der Garde, redete zu den Soldaten°. der Kaiser wolle sie und ihren Sohn (Paul) todten lassen; die Mörder wären schon unterwegs; sie werfe sich der Garde in die Arme. Alle schworen sür ihre Vertheidigung zu sterben. Der Haufe wurde immer größer, auch mehrere angesehene Russen eilten herbei; die Soldaten griffen zu den Waffen, und bald sah sich Katharina an der Spitze von 10,000 Soldaten, die ihr zu folgen bereit waren. Alles dies war vollendet binnen wenigen Nachmittagsstunden. Jetzt eilte sie nach dem Schlosse, zeigte ihren Sohn den jauchzenden Soldaten, legte die Uniform der Garde an und setzte sich zu Pferde, um die Regimenter gegen den Kaiser anzuführen. Bald erschien ein Manifest, in welchem sie erklärte, daß sie nach dem Wunsche ihrer Völker und um das Vaterland vom Untergange zu retten, als Kaiserin Katharina Ii. den
Thron besteige. v . r,
Peter befand sich in Oranienbaum*) und fuhr an demselben Tage nach Peterhof, um da seinen Namenstag zu feiern. Hier fand er schon alles in Bestürzung wegen der Entweichung der Kaiserin nach Petersburg, und bald kamen auch die Nachrichten aus Petersburg, welche den Aufstand der Garden und des Volks dem erschrockenen Kaiser meldeten. Er gab in der größten Bestürzung eine Menge widersprechender Befehle, nicht wissend, welche Maßregeln er ergreifen sollte. Der alte Münnich rieth, der Kaiser solle
*) Etwa sechs Stunden von Petersburg liegt am finnischen Meerbusen das Lustschloß Peterhof; zwei Stunden weiter Oranienbaum.
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Extrahierte Personennamen: Daschkow Orlow Paul Katharina Katharina_Ii Peter
224 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
und Kinsky das traurige Ende ihrer Männer. Jene Schüsse hatten die Hauptwache in Bewegung gebracht. Lesli fand sie unter dem Gewehre; er beruhigte sie, und befahl ihr, wieder in die Wacht-stube zu gehen, ließ sie nochmals dem Kaiser schwören und blieb auch bei ihr, um jede Bewegung zu verhindern, so wie Gordon in der Citadelle als Wächter zurückgeblieben war. Sein Gewissen mochte es ihm unmöglich machen, am Morde seines Wohlthäters Antheil zu nehmen.
Jetzt gingen Buttler, Geraldiuo und Deveroux mit den Dragonern gerade auf die Wohnung Wallensteins zu. Als sie an die Thüre kamen, hörten sie in dem Hause daneben das herzzerschneidende Jammern der Gräfinnen Kinsky und Trczka über den Tod ihrer Männer, und Buttler besorgte, der Herzog möchte dadurch aufgeweckt werden. Er blieb unten bei der Wache, die ohne Widerstand Deveroux und die Dragoner einließ. Geraldino hatte die Hinterthüre besetzt. Deveroux stürmte mit den Dragonern, alle mit Hellebarden bewaffnet, die Treppe hinauf. Zwei Kammerdiener im Vorsaale fragten um die Ursuche der so späten Erscheinung und baten, den Herzog nicht im Schlafe zu stören. Der Herzog wachte von dem Lärme auf, sprang im bloßen Hemde aus dem Bette und da er in dem Augenblicke das Geschrei der Gräfinnen im Nachbarhause hörte, fragte er die vor dem Hause stehende Schildwache, was es gäbe? Aber in demselben Augenblicke rannten die Dragoner, die mit heftigen Drohungen den Schlüssel zu des Herzogs Gemach vergebens verlangt hatten, die Thüre auf. Deveroux stürzte mit wüthendem Gesicht ins Zimmer und schrie: „Bist du der Schelm, der das kaiserliche Volk zum Feinde überführen und ihrer kaiserlichen Majestät die Krone vom Haupte reißen will? Du mußt jetzt sterben!" — Wallenstein hob seine Arme gen Himmel und sprach kein Wort; Deveroux aber stieß ihm die Hellebarde in die Brust, mit solcher Gewalt, daß sie durch und durch ging. Ohne Laut fiel der mächtige Friedland zu Boden und wälzte sich in seinem Blute. Er war 50 Jahre alt. Einer der Dracsoner packte den Leichnam und wollte ihn aus dem Fenster werfen, aber Deveroux litt es nicht. Indessen kamen Buttler und Lesli herauf, nahmen die Schlüssel zu sich und bemächtigten sich des Geldes und der Kostbarkeiten, während das Blut des Gemordeten noch rauchte. Man wickelte die Leiche in einen vom Tische heruntergenommenen Teppich und ließ sie auf Lesli's Wagen nach der Cidatelle zu den andern vier Leichen bringen. Hier lag
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Extrahierte Personennamen: Kinsky Lesli Gordon Kinsky Geraldino Deveroux
Friedrich der Große als Kronprinz.
313
Fuße in die Stadt gehen zu dürfen, damit ihn niemand erkenne. „Immerhin!" antworteten seine Begleiter. Aber kaum sah er sich frei, als er eiligst davonlief, um die nicht sehr entfernte Grenze zu erreichen. Eine in der Nähe befindliche Wache hielt ihn bald auf und brachte ihn in Sicherheit. Ms er vor den König gebracht wurde, fuhr ihn dieser wüthend an, warum er habe desertireu wollen? „Weil," antwortete er, >,Sie mich nicht als Sohn, sondern als einen niederen Sklaven behandelt haben." Hier zog der König den Degen und hätte ihn durchbohrt, wäre ihm nicht ein Offizier in die Arme gefallen.
Nun wurde eine förmliche Untersuchung gegen den Kronprinzen eingeleitet, und ein Kriegsgericht niedergesetzt. Mit größter Vorsicht war der Kronprinz nach dem Städtchen Mittenwalde bei Berlin und nach wenigen Tagen von dort nach Küstrin gebracht worden. Der König hoffte, daß die Richter ihn zum Tode verurteilen würden, so aufgebracht war er. Er nannte ihn nicht anders als den Delinquenten oder den entlaufenen Oberstlieutenant Fritz. Niemand als seine nächsten Umgebungen wagten ihm zu nahe zu kommen; er wollte durchaus Blut fließen sehen. Der unglückliche Katt war indessen auch eiligst in Berlin festgenommen worden und wurde vorn Kriegsgerichte zwar nur zu mehrjähriger Festungsarbeit, vom Könige aber zur Enthauptung vernrtheilt, so viel Fürsprache auch von allen Seiten sür ihn eingelegt wurde, da er ja nichts gethan und nur um die Entweichung gewußt hatte. Ueber den Kronprinzen ein Urtheil zu fällen, erklärte sich das Kriegsgericht nicht für befugt, da es ihnen als Unterthanen nicht zukomme, über Vorfälle in der königlichen Familie zu richten. Die Vorstellungen mehrerer angesehenen Generale und selbst auswärtiger Fürsten retteten ihn vor der ihm angedrohten Todesstrafe.*)
*) General Buddenbrock, ein Liebling des alten Königs, riß sich die Weste auf und rief heldenmüthig: „Wenn Ew. Majestät Blut verlangen, so nehmen Sie meines; jenes bekommen Sie nicht, so lange ich noch sprechen darf!" — Frau von Kamecke, die Oberhofmeisterin der Königin, wagte, während ^alle vor den Wuthausbrüchen des Königs zitterten, ihm zu sagen: „Sie haben sich bis jetzt etwas darauf zu gute gethan, ein gerechter und gottesfürchtiger Fürst zu sein, und Gott hat sie mit Wohlthaten überhäuft; aber wehe Ihnen, wenn Sie von Gottes heiligen Geboten abgehen. Fürchten Sie seine Gerechtigkeit. Fassen Sie sich! Ihr erster Zorn ist verzeihlich, aber er wird zum Verbrechen, wenn Sie ihn nicht zu überwinden suchen." Diese muthigen Worte einer Frau machten großen Eindruck auf den König. „Sie sind sehr kühn," sagte er, „daß Sie gegen mich eine solche Sprache führen, aber ich nehme es nicht übel. Ihre
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Fritz von_Kamecke
Bonaparte als Konsul.
63
war sein Entschluß gefaßt, nach Frankreich zurückzukehren. In aller Stille ließ er zwei Fregatten ausrüsten, schiffte sich, ohne von seinen getreuen Kriegskameraden Abschied zu nehmen, ein, nahm seine zuverlässigsten Freunde: Berthier, Lannes, Murat (nicht mit Murad Bey zu verwechseln), Marmont, Bessieres und andere mit und kam, unentdeckt von den zahlreichen englischen Kreuzern glücklich nach Frankreich, wo er im Hasen von Frejus am 9. October 1799 ans Land stieg und von wo er, ohne Qnarantaine zu halten, nach Paris eilte. Ueber das bis aus 15,000 Mann geschmolzene Heer in Aegypten hatte er indessen dem braven Kleber den Oberbefehl hinterlassen, der aber keine andere Aussicht hatte, als sich mit allen seinen Leuten den Türken und Engländern zu ergeben. Dennoch that er sein Möglichstes, schlug auch selbst zweimal die an Zahl überlegenen Feinde, wurde aber plötzlich, als er mit einem andern Offizier auf der Gartenterrasse vor seinem Hause spazieren ging, von einem Türken erdolcht. Wer den Meuchelmord veranstaltet hatte, ist nicht ausgemacht. Viele vermutheten, gewiß mit Unrecht, auf Bonaparte, weil ihn dieser tödtlich haßte. Der feige und ungeschickte General Menon übernahm nun den Oberbefehl; aber jetzt ging alles mit Macht rückwärts und das Ende war, daß im Sommer 1801 die noch übrigen Franzosen eine Capitulation schloffen, nach welcher sie die Erlaubniß bekamen, nach Frankreich zurückzukehren. — So endigte die vielversprechende Unternehmung auf Aegypten.
118. Bonaparte als Consul. Friedensschlüsse von Luneville und von Amiens.
Bisher war Frankreich von fünf Directoren, *) von einem Rathe der Fünfhundert und einem Rathe der Alten regiert worden. Die Männer, die das große Wort hatten, ließen zwar ihre Feinde nur selten noch unter der Guillotine sterben, sie verurtheilten sie meistens zur Deportation nach dem ungesunden Cayenne in Südamerika; aber sie waren uneins und ränkesüchtig, und verloren daher das Zutrauen des Volks. Darauf baute Bonaparte seinen Plan, die Regierung umzustürzen. Er war mit Jubel in Paris empfangen worden; das machte ihn kühn. Er brachte mehrere der einflußreichsten Männer, namentlich den schlauen Sieyes, auf seine
*) Gohier, Moulins, Siöyes, Roger Ducos und Barras.
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328
Neueste Geschichte. 3. Periode.
In jugendlicher Schönheit zog sie in Petersburg ein' und theilte acht Jahre lang das stille häusliche Glück des Großfürsten Nikolaus; als aber nach seiner Thronbesteigung als Nikolaus I. das Anitfchkow-Palais mit dem Kaiserlichen vertauscht worden war, da strahlten die schönen weiblichen Eigenschaften der Kaiserin dem ganzen Reiche, und Rußland sah in seinem Herrscherpaare eine seltene Vereinigung fürstlicher und häuslicher Tugenden. Das letzte Dritttheil ihres Lebens wa^ eine nur bisweilen unterbrochene Folge von Krankheit und Schwäche, die indeß weder ihrem Geiste noch ihrem Herzen Eintrag that. Die Reisen in südliche Länder haben jedenfalls ihr Leben verlängert, aber sie für den Aufenthalt an der Newa nicht stärker gemacht. Seit dem 26. September 1860 hatte sie das Zimmer nicht wieder verlassen und am 1. November des Morgens kurz vor 9 Uhr verschied sie sanft und ruhig,
Gebieterin mehrere Schmucksachen, die sie durch jene Erbschaft erhalten. „Das ist ein sehr alter Ring," sagte die Prinzessin Charlotte, indem sie einen ganz kleinen alterthümlichen goldenen Ring an ihren Finger steckte. „Er hat etwas Seltsames an sich. Vielleicht ist es gar ein alter Talisman." Sie wollte nun den Ring an Madame Wildermatt zurückgeben, konnte ihn aber nicht wieder von dem Finger ziehen. „Ich möchte ihn wohl behalten," setzte sie hinzu. Und sie behielt den geheimnißvollen Ring. Es verging einige Zeit. Einst wollte die Prmzessin jenen alten Ring genauer betrachten, und es gelang ihr, denselben von ihrem Finger abzuziehen. Auf der inneren Fläche waren einige Worte eingeschnitten, die, obwohl ziemlich verwischt, doch noch zu lesen waren. Sie lauteten: „Kaiserin von Rußland". Es vergingen viele Tage. Es war von einer Verheiratung zwischen ihr und dem Großfürsten Nikolaus von Rußland die Rede. Dieser Bruder Alexanders, der damals nicht nächster Thronerbe war, machte eine Reise nach Berlin, sah da die schöne Tochter des Königs von Preußen, und sein Entschluß stand fest. Bei Tafel saß er neben ihr und sprach von seiner nahen Abreise. „Es würde nur von Ihnen abhängen, daß ich hier bliebe," sagte der Großfürst. — „feas müßte ich dann thun?" antwortete lächelnd die künftige Kaiserin von Rußland. — „Sie müßten meine Huldigungen nicht zurückweisen."
— „Weiter nichts?" — „Mich in meinem Bestreben ermuthigen, Ihnen zu gefallen." — „Das ist schon schwieriger. Der Augenblick ist nicht gut gewählt." „Es brauchte nicht gesprochen zu werden, es genügte, wenn Sie mir ein Pfand gäben. Sie haben da einen kleinen Ring, dessen Besitz mich glücklich machen würde. Wenn Sie mir denselben geben wollten!" — „Hier? Vor allen Leuten?"
— „Es kann geschehen, ohne daß es jemand bemerkt. Drücken Sie den Ring in ein Stückchen Brot, lassen Sie dies neben sich liegen, ich werde den Talisman an mich nehmen." — „Es ist wirklich ein Talisman. Ich ahnte es wohl." Der Ring ging in die Hand des Großfürsten über und die Ehe wurde bekanntlich geschlossen. Den geheimnißvollen Ring hat, wie man erzählt, der Erbe Alexanders nie abgelegt; da er ihn aber nicht an den Finger stecken konnte, so trug er ihn an einer Kette am Halse.
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus_I. Nikolaus_I. Charlotte Nikolaus_von_Rußland Nikolaus Alexanders Alexanders