Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Tilly. Wallenstein.
185
ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
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Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Tilly Tilly Ferdinand Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Waldstein
Wilhelm der Eroberer.
99
Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen.
Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!"
Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Eduard_1066 Eduard Harald Mercia Kent Harald Harald Harald Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Englands England England England
158 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
Sie schlossen die Thore, um ihn nicht eher fortzulassen, und da er dennoch sich der Forderung weigerte, machten die Bürger die Geiseln mit Gewalt frei und wollten ihn noch während der Nacht überfallen und gefangen nehmen oder gar ermorden. Zu seinem Glück warnte ihn sein Hauswirth; dieser verschaffte ihm schlechte Kleider, in denen der Kaiser entfloh. Statt seiner legte sich ein treuer Ritter, Hartmann von Siebeneichen (in Tirol), der ihm ähnlich sah, ins Bette. Die ins Zimmer eindringenden Bürger fanden ihn, entließen ihn aber ungekränkt.
Indessen verstärkten die Städte der Lombardei ihren großen Lombardenbnnd, dem Alexander durch seinen Beitritt die Weihe aufdrückte, und die neue Festung, welche sie erbauten, nannten sie nach dem Papste Alessandria.
Erst nach einer siebenjährigen Rüstung konnte der Kaiser (1174) seinen fünften Römerzug unternehmen. Er zog mit einem furchtbaren Heere über die Alpen und hätte die Lombarden wohl bezwungen, wenn sie sich ihm im freien Felde entgegengestellt hätten. Aber sie blieben weislich hinter ihren Mauern und dadurch wurde Friedrich genöthigt, Zeit und Kräfte durch langweilige Belagerung zu zersplittern. Endlich hoffte er, seine Feinde durch einen Hauptschlag zu Boden zu schmettern — da erhielt er die ihn erschütternde Nachricht, daß sein mächtiger Vasall, Heinrich der Löwe, plötzlich aufgebrochen wäre, um, ohne Abschied, nach Deutschland zurückzukehren. Sogleich reiste ihm Friedrich nach, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Er traf ihn am Comersee oder in Chiavenna, *) warf ihm seine Untreue vor und suchte Alles hervor, wodurch er glaubte, seinen Entschluß erschüttern zu können; aber vergebens! Heinrich, obgleich erst 46 Jahre alt, gab vor, er sei für die Kriegsbeschwerden schon zu alt, fei des Krieges satt und habe zu Hause mit der Regierung seiner Länder zu thun. Der eigentliche Grund war aber vielleicht der alte Haß der Welfen gegen die Ghibellinen. „Bedenke," rief Friedrich, „daß ich dir nie etwas verweigert habe, und du könntest jetzt zurücktreten, wo die Ehre der Deutschen, der Ruhm deines Kaisers und der Preis meines ganzen Lebens auf dem Spiele steht?" Da Heinrich auch jetzt noch unbeweglich blieb, sprang der Kaiser auf und warf sich, seiner Hoheit vergessend, vor seinem Vasallen nieder, dessen Kniee flehend umfassend. Aber auch
*) Als Ort dieser Zusammenkunft wird auch Partenkirchen in Südbaiern angegeben.
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Extrahierte Personennamen: Hauswirth Hartmann Alexander Friedrich Friedrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Siebeneichen Alessandria Deutschland Comersee Chiavenna
270 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Türken.
die Griechen sich der römischen Kirche unterwerfen wollten. In seiner Angst war zwar der Kaiser dazu bereit, aber das griechische Volk mißbilligte die Bereitwilligkeit desselben, und so ließ sich auch der Papst nicht erweichen.
Damals war in Ungarn Sigismund (nachmals deutscher Kaiser) König. Es war nämlich 1301 der alte Königsstamm (der arpadische) mit Andreas Iii.*) ausgestorben. Die Ungern, die damals noch das Wahlrecht hatten, wählten einen Urenkel Karls von Anjou, Karl Robert, der mit dem erloschenen Hause verwandt war. Da aber auch dieser neue Stamm mit dessen Sohne, Ludwig dem Großen (1382) ausstarb, so bestieg der Eidam desselben, Sigismund, der Luxemburger, den ungarischen Thron.
Sigismund, der durch die Türken zunächst bedroht war, brachte ein Heer zusammen, zu dem sich aus Lust an kriegerischen Abenteuern der oben genannte (1419 bei Monterean gefallene) Herzog Johann der Unerschrockene von Burgund und andere französische Ritter gesellt hatten. Die Franzosen hatten übermüthig geprahlt, sie könnten mit ihren Lanzen den Himmel, wenn er einfallen wollte, stützen. Als sie aber mit den Türken (1396) in der Schlacht bei Nikopolis (an der untern Donau) zusammentrafen, erlitten sie eine fürchterliche Niederlage. Unter den Gefangenen war auch Herzog Johann, der sich durch ein schweres Lösegeld loskaufen mußte. Sultan Bajesid oder Bajazeth ließ 10,000 Gefangene niedermetzeln.
Dieser Sieg hätte den Türken Ungarn und wer weiß wie viele europäische Länder geöffnet, hätten sie nicht auf einer andern Seite Beschäftigung erhalten. Es war unter den Mongolen ein neuer großer Eroberer aufgestanden, Timnrlenk, gewöhnlich Ta-merlan genannt. Er stürzte den Chan von Dschagatai, seinen Schwager, und ließ sich selbst zum Anführer aller Mongolen ausrufen. In Samarkand schlug er seinen Sitz auf und von hier aus unternahm er während einer mehr als dreißigjährigen Herrschaft den Umsturz aller aus dem alten Mongolenreich entstandenen Dynastien; in Hindostan drang er bis Delhi verwüstend vor; im Norden aber beugten sich vor ihm Tnrkestan und die sibirischen Wüsten jenseits des Jrtisch; im Nordwesten das Kiptschack und der russische Czar.
*) Er war der Gatte jener Königin Agnes, der Tochter Kaiser Albrechts I., die gegen die Mörder ihres Vaters so wüthete.
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Iii Karls_von_Anjou Karls Karl_Robert Karl Ludwig_dem_Großen Ludwig Sigismund Sigismund Johann Johann Johann Bajesid Agnes Albrechts_I. Albrechts_I.
Babylonien. Medien. China.
31
Bald nach seinem Tode verfiel das Reich zusehend, und wurde schon 50 Jahre später die Beute eines mächtigen Eroberers, des Cyrus. Doch davon in der folgenden Periode.
Das dritte aus dem alt-assyrischen Reiche gebildete Reich, das medische, wurde gleichfalls von einer Reihe von Königen regiert, von denen keiner sich durch besondere Thaten auszeichnete. Der letzte unter ihnen war Astyages, der Großvater des Cyrus.*)
7. China.
Die bisher aufgezählten Völker Asiens waren Zweige des kaukasischen Menschenstammes; sie standen in mannigfacher Wechselwirkung und sie nahmen Theil an einer gemeinsamen Kultur-Eut-wickeluug, wenn auch jedes nach seiner individuellen Anlage.
Dagegen lebte auf den weiten Thalebenen des Hoangho und Jantse-Kiang ein Volk, welches ohne Vermischung und Berührung mit jenen, ohne Theilnahme an der allgemeinen Kultur-Entwicke-lnng Jahrtausende hindurch den Gesetzen seiner eigenen Eingebung folgte. Dieses Volk sind die Chinesen, ein Zweig des mongolischen Stammes.
Im Alterthum noch weniger bekannt als gegenwärtig, wußte man von China nichts, als daß es das Land sei, wo die Seide erzeugt wurde, und ward daher auch Serica (das Seidenland) genannt; daneben nannte man es auch Chiu oder Sin.
Die Chinesen selbst rühmen sich eines fabelhaften Alterthums; das älteste für uns sichere Datum der chinesischen Geschichte aber knüpft sich an Consucius (etwa 500 v. Chr.), bekannt als Gesetzgeber seines Volkes. Seine Lehre ist in fünf Büchern, Kings, niedergelegt, von denen das wichtigste Tschncking heißt; sie ent-
*) Die Meinung, daß es zwei assyrische Reiche, ein älteres und ein jüngeres, gegeben habe, tritt an Glaubwürdigkeit hinter die Annahme eines einzigen solchen Reiches zurück. Es sei, wird behauptet, an der bisher angenommenen Zeitgrenze zwischen beiden Reichen nicht der assyrische Königsthron gestürzt worden, sondern nur das Königshaus. Belitaras, der Aufseher der königlichen Gärten zu Ninive, habe dann ein neues Königshaus gegründet, zu welchem die oben erwähnten Könige Salmanassar und Canherib gehören. Sardanapal ist dann der letzte aus dieser Reihe; gegen ihn sind Kyaxares von Medien und Nabopolassar von Babylon herangezogen und haben nach dem Untergange Sardanäpals Ninive zerstört, 606. Nebukadnezar, der Sohn Nabopolassars, soll in seiner Hauptstadt Babylon die berühmten großen Bauwerke aufgeführt oder doch erneuert und erweitert haben.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Chiu Salmanassar Nebukadnezar
Extrahierte Ortsnamen: Babylonien China China China Ninive Sardanapal Sardanäpals_Ninive
Bewohner. 143
durch Afrika, bi- an den atlantischen Ozean, verbreitet, obgleich
es ursprünglich nur zwischen dem rothen Meere und dem persi-
schen Meerbusen die allgemeine Sprache war.
Die semitischen Sprachen sind meist mehrsilbig zum Theil aber
nur einsilbig, und die Vokale werden durch Zeichen, welche ent-
weder unter oder über die Mitlauter gesetzt werben, angedeutet.
Sie werden von der rechten Hand gegen di« linke (also
umgekehrt wie wir schreiben) geschrieben und gelesen.
Persische Sprachen, wozu die, mit der Sanskritsprache ver-
wandte, jetzt todte Zendsprache, da- ebenfalls tobte Par-
sische und da- gegenwärtige Neupersische oder Persische ge-
hören, sind zwischen Hindvstan, dem persischen Meerbusen, und
dem kaspischen See heimisch.
Indische Sprachen. Dazu gehören
diesan-kritsprach«, itibifd) Sanskrita, das heißt die Voll-
kommene, welche in frühesten Zeiten über einen großen Theil
Indien- verbreitet gewesen zu sein scheint, und jetzt von den
Brahminen und vornehmen Indiern, wie von uns das Lateini-
sche und Griechische erlernt wird. Obgleich todte Sprache, ist
die Sanskrit« die Sprache für Religion und Gesetz und in vie-
len Büchern angewendet.
Die Bali- oder Pali-Sprache, welche auch Madagha,
Madaghi oder Misra genannt wird, ebenfalls eine todte
Sprache, ist mit der Sanskrita sehr nahe verwandt.
Das Hindostansche, eine lebende Sprache, wird in einem
großen Theile Hindostans, besonders in den großen Städten, ge-
redet. Das sogenannte
Malabarische, oder Maleyalam und Maleyalini, wird längs
der Küste Malabar gesprochen.
Die Maharattensprache wird in einem großen Theile
Vorderindiens gesprochen.
Zu den Sprachen der Länder jenseits des Ganges ge-
hören
das Tübetische,
das Chinesische welches in das ausgestorbene Alt chinesi-
sche oder Ku-wen, und in das Neu chinesische oder Kuan-hoa
zerfällt,
die Sprache von Korea und
das Japanische.
Die Tatarischeu Sprachen werden von den Hirteuvölkern
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Hindvstan Korea Japanische
531
Asia.
Frat der westliche, der Tigr der östliche Strom. Jener welcher längs
der arabischen Wüste fließt, erhält daher von der rechten Seite keinen
beträchtlichen Zufluß.
Der Aasi, einst Orontes, welcher östlich der strischen Küste von
Süden nach Norden, an Hems, Hama und Antakia vorüber fließt, er-
gießt sich in das mittelländische Meer.
Der Mendres, einst Mäander, ein Küstenfluß Vorderasiens,
ergießt sich unter 37*// n. B. in das mittelländische Meer.
Der Kodos, einst Hermus, welcher bei Kodos (nordwestlich
von Kutahja) seinen Ursprung hat, fließt in westlicher Richtung in den
Meerbusen von Smirna.
Der Sakaria, einst Sangarius, dessen Ursprung 10 Meilen
ssidlich von Angora ist, ergießt sich in das schwarze Meer.
Der Kisil Jrmak, einst Halis, bildet einen weiten Bogen,
indem er zuerst westwärts, dann nordwärts und darauf gegen Nord-
osten dem schwarzen Meere zufließt.
Der Rioni, einst Fasis, entspringt am südlichen Abhange des
Kaukasus und ergießt sich in den östlichsten Theil des schwarzen Meeres.
Asias vorzüglichste Seen und die dazu gehörenden Flüsse sind
A. Der kaspische See, welcher mit seinem nordwestlichen Theile
zu Europa gehört, nimmt auf:
Den Ural, welcher vom gleichnamigen Gebirge kömmt, und
die Gränze zwischen Asia und Europa bildet.
In den Ural ergießt sich, von der linken Seite, der Jlek.
Den Kur, einst Cyrus, welcher längs der Südseite des Kau-
kasus fließt und von der rechten Seite den Aras empfängt.
v. Der Aral-See, ösilich vom kaspischen See, liegt über 110
Fuß höher als dieser und empfängt den
Amu Darja oder Gihon, der einst Oxus hieß, und den
Sir Darja oder Sihon, welcher einst Jaxartes hieß.
C. Der Telekul- See, rechts vom Sir Darja und westlich von
Otrar, 18 Meilen lang und bis 10 Meilen breit.
v. Der Tuskul-See, unter 42° nördlicher Breite, 20 Meilen
lang, und über 6 Meilen breit.
E. Der Balkasch-See, nordwärts vom vorstehenden, 28 Meilen
lang und 15 Meilen breit.
F. Der Alaktugu l-See, unter 45° nördlicher Breite, ostwärts
vom vorhergehenden, 17 Meilen lang und bis 9 Meilen breit,
hat in der Mitte eine große Insel.
6. Der Alakul-See, östlich vom vorhergehenden und mit dem-
34 *
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Kutahja Smirna Cyrus Cyrus Darja Darja
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasiens Angora Kaukasus Europa Europa Aral-See Balkasch-See Alakul-See
536
Asia, das asiatische Rußland.
Die Kleidung richtet sich nach der Wohlhabenheit der Einzelnen.
Ein Hemd aus Leinwand, ein anliegendes Unterkleid aus halbseidenem,
buntgestreiftem Zeuge, lange Beinkleider aus Leinwand oder Zitz,
Strümpfe aus gelbem oder grünem Saffian, Pantoffeln mit niedrigen
Absätzen, ein buntes Oberkleid aus Bauinwolle oder Seide, welche-
mit unfern Schlasrvcken Aehnlichkeit hat, und ein mit Gold gesticktes
Käppchen, über welchem der Turban ist, gehören zur Kleidung des
Mannes. Die Armen auf dem Lande tragen an Statt des Turban-
eine Pelzmütze und im Winter, oder bei schwerer Arbeit, auch einige rus-
sische Kleidungsstücke. Der Bart wird nicht geschoren, dagegen der
Kopf rasirt. Die Hemden der Weiber, welche meistens roth und von
Baumwolle oder Seide sind, haben lange Aermel, die bis über die
Hände herabhängen, die Beinkleider sind weit, die Strümpfe von Le-
der und darüber werden Pantoffel getragen. Ueber dem Heinde ist ein
buntes Oberkleid. Ihre schönen, weißen Zähne färben die Weiber
schwarz, und die Nägel roth.
Die Häuser der seßhaften Tataren sind größtentheils aus Holz
und so eingetheilt, daß die Hausflur in der Mitte und auf jeder Seite
derselben ein Wohnzimmer ist. In dem einen Zimmer halten sich die
Männer, in dem andern die Frauenzimmer auf. Auf den breiten
Bänken, welche ringsum in den Zimmern stehen, liegen Teppiche
und Matten oder Kissen, auf denen man sitzt und schläft. Bei den armen
Familien, welche nur ein Zimmer haben, sind die Sitze des weiblichen
und männlichen Geschlechtes durch einen Vorhang von einander geson-
dert. Der Ofen ist mit einem Schornstein versehen. Bei den Armen
sind die kleinen Fenster mit geöltem Papier verklebt, bei den Wohl-
habenderen findet man die Fensterscheiben aus Marieenglas oder Glas.
Die nomadisirenden Tataren wohnen in Zelten oder Jurten,
welche aus Stangen bestehen, über die Schilfmatten und Filzdecken
angebracht werden. Aber in der Mitte hat die Jurte ein Loch, welches
die Stelle de- Schornsteins und der Fenster vertritt.
Die Kirghisen oder Kirghiskaisaken, welche sich selbst Sa-
ra kaisaken, d. i. Wüstenkosaken, nennen, sind tatarischer Abkunft und
leben im Nordosten des kaspischen Sees und des Aral Sees. Von
den drei Horden ist die große, welche nicht unter Rußlands Ho-
heit steht, die östlichste, die kleine, welche im Norden des kaspischen
Sees und östlich vom Uralflusse ist, die westlichste, und zwischen bei-
den, im Norden des Aralsees, die mittlere Horde. Die kleine und
mittlere Horde werden auf 60.000 Familien geschätzt. Sie sind mittel-
groß und von inehr schlankem und hagerem, als untersetztem Wüchse.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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364
Asia. Turkestan.
D. Balk oder Balkh.
Die sieben Bezirke der Landschaft Balk sind: Balk, Mimmana,
Andki, Schibbergan, Kulluni, Kundus und Talikair.
Die Hauptstadt Balk, im Alterthume llaktra, von den arabischen
Schriftstellern Omul Belad (d. i. dìe Mutter der Städte) genannt,
war schon 700 Jahre vor uilserer Zeitrechnung eine ansehnliche Haupt-
und Restdenzstadt, bat aber seht nur einige tausend Einwohner.
Kullum soll 8.000 Häuser haben.
L. Kasch in ir.
Die Hauptstadt Kaschmir hieß in älterer Zeit Sirinagur
(d. >. Stadt des Heils) liegt auf beiden Seiten deö Flusses Behüt,
ist schlecht gebaut, und soll 150 bis 200.000 Einwohner haben.
F. Mul tan.
1) Multa», vom Chin ab durchflossen, mit der Hauptstadt Mul tan.
2) Leja, mit gleichnamiger, unbedeutender, Hauptstadt.
5) Dera Ismail Chan, eine kleine Provinz, mit gleichnamiger
Hauptstadt.
4) Dera Gasi Chan, mit gleichnamiger, beträchtlicher Hauptstadt.
5) Buhawalpur, mit gleichnamiger, großer Hauptstadt.
§. 8.
T u r k e st a n.
Turkestan, auch die freietartarei und im Mittelalterdscha-
gatai genannt, kömmt zuweilen auch unter dem Namen: große
Bucharei oder West-Dschagatai vor. Es soll 32.700 Geviertmei-
len enthalten und 5.000.000 Einwohner haben. Die Bewohner bestehen
aus Usbeken, Türken, Bucharen, Tadschiks, Kirghise»,
Kalmücken, Kasern, Arabern, Hindus, Zigeunern, Arme-
niern und Juden.
Die Usbeken oder U;beten scheinen aus Vermischung von Ta-
taren und Kalmücken hervorgegangen zu sein. Sie sind nicht groß, von
untersehfkm Wüchse, haben kleine Augen, hohe Backenknochen, schwarze
Haare und dünne Bärte. Sie wohnen zum Theil in Städten, theils
ziehen sie als Nomaden umher. Zwanzig bis fünfzig Zelte (Kirgahs)
bilden ein Nomadenlager (Ukul). Die Usbeken sind Anhänger Mahv-
meds und sehen die Vertilgung von Ungläubigen als eine Neligrons-
psiicht an. Sie haben einen kriegerischen Sinn, hassen Kriecherei und
Gold- und Ehrsucht, sind ehrlich und gerecht.
Die Turkmanen, Turkomanen, Turkmenen oder Truch-
menen sind nicht groß, haben einen gedrungenen, kräftigen Körperbau,
weit aus einander stehende, feurige, schwarze Augen und eine lange,
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