311
Pie Krenzznge.
(1096—1291.)
Das heilige Land, wohin man seit Konstantin dem Großen (um
325 n. Chr.) zahlreich wallfahrtete, war im Jahr 637 in die Hände
der Araber gefallen. Vorerst ließen diese die Pilger ungehindert, schon
um der Abgaben willen, die ste entrichten mußten. Indessen eroberten
die Seldschucken, ein Volk von türkischer Abkunft, das hinter dem kaspi-
schen Meer seinen Wohnsitz hatte, ums Jahr 1076 Syrien und Jeru-
salem, und nun wurden die Pilger aufs schreiendste vor und in Jeru-
salem mißhandelt. Schon der mächtige Pabst Gregor Vii. hatte guf
Hülfe gedacht. Da erschien plötzlich ein französischer Einsiedler, Peter
von Amiens, welcher Augenzeuge jener Mißhandlungen gewesen war, vor-
dem Pabst Urban Ii. mit der dringendsten Bitte um Hülse wider die
Ungläubigen (Muhammedaner). Er erhielt Erlaubniß umherzuziehen; und
auf .einem Esel reitend, in ein härenes Pilgerkleid gehüllt, mit eüiem
Strick umgürtet, das Kreuz in der Hand und baarfuß durchzog er
Städte und Länder und schilderte auf Gasten und Straßen, auf Märk-
ten und in Kirchen mit glühenden Farben und unter heißen Thränen-
strömen die Bedrängnisse des heiligen Landes. Bald glühte ein Feuer
der Begeisterung durch die ganze Christenheit, und endlich wurde auf
zwei Kirchenversammlungen ein Heereszug nach dem gelobten Lande be-
schlossen. „Gott will es! Gott will cs!" so erscholls aus tausend
Kehlen. Hohe und Niedere drängten sich herzu, das rothe Kreuz von
Tuch oder Seide aus den Händen der Geistlichen zu empfangen, das
sie an die rechte Schulter hefteten. Die also Bezeichneten nannte man
deßwegen Krenzfahrer, und die Heereszüge selbst Kreuzzüge. Große Ver-
sprechungen wurden an die Theilnahme geknüpft, namentlich vollständige
Vergebung der Sünden. Manche freilich ließen sich nur durch weltliche
Rücksichten, z. B. um sich ihren Gläubigern zu entziehen oder um nicht
für feig zu gelten, leiten. So begann eine der größten Bewegungen,
welche die Weltgeschichte kennt, und die fast zweihundert Jahre lang
fortdauerte.
Die ersten Schwärme, die beiläufig 200,000 Mann betrugen, waren
freilich nur zusammengelaufenes Gesindel; sie zogen voraus und fanden
größtentheils ihren Tod, ehe sie noch etwas vom heiligen Land gesehen
hatten. Den eigentlichen ersten Kreuzzug, der im Jahr 1096 begann,
führte Gottfried von Bouillon an, ein edler, tapferer und from-
mer Herzog aus Frankreich. Mit 90,000 Streitern zog dieser über
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Vii Gregor Peter
von_Amiens Pabst_Urban Urban Gottfried_von_Bouillon
478
I. n Chr.
1000 Das Christenthum in Skandinavien, Ungarn, Rußland.
1024 Fränkisches Kaiserhaus.
1054 Dauernde Trennung der griechischen und römischen Kirche.
1066 Eroberung Englands durch die Normannen. Wilhelm der Eroberer.
107v Kaiser Heinrich Iv. im Kampfe mit Pabst Gregor Vii. Buße zu
Canossa. Das Pabstthum auf dem Wege zu seiner höchsten Macht.
Einschärfung des Gesetzes über die Ehelosigkeit der Geistlichen.
1096 Erster Kreuzzug. Peter v. Amiens. Gottfried von Bouillon.
1099 Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer. Königreich Jerusalem.
1138 Das Kaiserhaus der Hohenstaufen.
1152 Kaiser Friedrich I., Rothbart.
Herzog Heinrich oer Löwe, der Welfe.
Kampf des Kaisers mit den lombardischen Städten und mit dem Pabste.
1190 Dritter Krenzzug. Kaiser Friedrich I.; Philipp August Ii., König von
Frankreich; Richaro Löwenherz, König von England. Sultan Saladin
von Egypten. Orden der deutschen Ritter.
1200 -Ritterthum.
Der Dichter Walther von der Bogelweide.
Das Nibelungenlied.
Dschingiskhan, das Reich der Mongolen.
Pabst Innocenz Iii., der mächtigste unter beu Päbsten.
1209 Verfolgung der Albigenser und Waldenser. Inquisition. Die Orden
der Franziskaner und Dominikaner.
1215 Kaiser Friedrich Ii.; König von Sicilien.
Magna Charta oder der große Freiheitsbrief, die Grundlage der eng-
lischen Verfassung.
1250 Friedrichs Ii. Kampf mit den Päbsten; Bann. Zwischenreich.
1263 Hinrichtung Konradins, des letzten Hohenstaufen.
1273 Kai,er aus verschiedenen Häusern; Rudolph von Habsburg. Ende
des Zwischenreichs.
Das Herzogthum Oesterreich unter dem Hause Habsburg.
1300 Erfindung des Schießpulvers, des Linnenpapiers. Ausbreitung des
deutschen Hansabundes. Gothische Baukunst.
1308 Befreiung der Schweiz: Schweizerische Eidgenossenschaft.
1322 Kaiser Ludwig, Herzog von Bayern.; Sieg über Friedrich von Oester-
reich bei P?ühldorf.
1338 Kriege zwischen Frankreich und England.
1346 Kaiser Karl Iv. von Luxemburg, König von Böhmen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich Iv Heinrich Gregor Peter_v Gottfried_von_Bouillon Friedrich I. Friedrich I. Heinrich Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Philipp_August Philipp August Richaro_Löwenherz Walther Pabst_Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Konradins Rudolph_von_Habsburg Habsburg Ludwig Ludwig Friedrich_von_Oester- Friedrich Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Ungarn Rußland Englands Amiens Jerusalem Frankreich England Sicilien Friedrichs Konradins Oesterreich Gothische Bayern Frankreich England Luxemburg
478
I. n. Chr.
1000 Das Christenthum in Skandinavien, Ungarn, Rußland.
1024 Fränkisches Kaiserhaus.
1054 Dauernde Trennung der griechischen und römischen Kirche.
1066 Eroberung Englands durch die Normannen. Wilhelm der Eroberer.
1077 Kaiser Heinrich Iv. im Kampfe mit Pabst Gregor Vii. Buße zu
Canossa. Das Pabstthum auf dem Wege zu seiner höchsten Macht.
Einschärsung des Gesetzes über die Ehelostgkeit der Geistlichen.
1096 Erster Kreuzzug. Peter v. Amiens. Gottfried von Bouillon.
1099 Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer. Königreich Jerusalem.
1138 Das Kaiserhaus der Hohenstaufen.
1152 Kaiser Friedrich I., Rothbart.
Herzog Heinrich der Löwe, der Welfe.
Kampf des Kaisers mit den lombardischen Städten und mit dem Pabfte.
1190 Dritter Kreuzzug. Kaiser Friedrich I.; Philipp August Ii., König von
Frankreich; Richard Löwenherz, König von England. Sultan Saladin
von Egypten. Orden der deutscheil Ritter.
1200 Ritterthum.
Der Dichter Walther von der Bogelwetde.
Das Nibelungenlied.
Dschingiskhan, das Reich der Mongolen.
Pabst Innocenz Iii., der nrächtigste unter den Päbften.
1209 Verfolgung der Albigenser und Waldenser. Inquisition. Die Orden
der Franziskaner und Dominikaner.
1215 Kaiser Friedrich Ii.; König von Sicilien.
Magna Charta oder der große Freiheitsbrief, die Grundlage der eng-
lischen Verfassung.
1250 Friedrichs Ii. Kampf mit den Päbsten; Bann. Zwischenreich.
1268 Hinrichtung Konradins, des letzten Hohenstanfe».
1273 Kaiser aus verschiedenen Häusern; Rudolph von Habsburg. Ende
des Zwischenreichs.
Das Herzogthum Oesterreich unter dem Hause Habsburg.
1300 Erfindung des Schießpulvers, des Linnenpapiers. Ausbreitung des
deutschen Hansabundes. Gothische Baukunst.
1308 Befreiung der Schweiz: Schweizerische Eidgenosseiisckaft.
1322 Kaiser Ludwig, Herzog von Bayern; Sieg über Friedrich von Oester-
reich bei Mühldorf.
1338 Kriege zwischen Frankreich und England.
1346 Kaiser Karl Iv. von Luxemburg, König von Böhmen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich Iv Heinrich Gregor Peter_v Gottfried_von_Bouillon Friedrich I. Friedrich I. Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Philipp_August Philipp August Richard_Löwenherz Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Konradins Rudolph_von_Habsburg Ludwig Ludwig Friedrich_von_Oester- Friedrich Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Ungarn Rußland Englands Amiens Jerusalem Frankreich England Sicilien Friedrichs Konradins Oesterreich Gothische Frankreich England Luxemburg
311
144. Pie Kreuzige.
(1096—1291.)
Das heilige Land, wohin man seit Konstantin dem Großen (um
325 n. Chr.) zahlreich wallfahrtete, war im Jahr 637 in die Hände
der Araber gefallen. Vorerst ließen diese die Pilger ungehindert, schon
um der Abgaben willen, die sie entrichten mußten. Indessen eroberten
die Seldschucken, ein Volk von türkischer Abkunft, das hinter dem kaspi-
schen Meer seinen Wohnsitz hatte, ums Jahr 1076 Syrien und Jeru-
salem , und nun wurden die Pilger aufs schreiendste vor und in Jeru-
salem mißhandelt. Schon der mächtige Pabst Gregor Vii. hatte auf
Hülfe gedacht. Da erschien plötzlich ein französischer Einsiedler, Peter
von Amiens, welcher Augenzeuge jener Mißhandlungen gewesen war, vor-
dem Pabst Urban Ii. mit der dringendsten Bitte um Hülfe wider die
Ungläubigen (Muhammedaner). Er erhielt Erlaubniß umherzuziehen; und
auf einem Esel reitend, in ein härenes Pilgerkleib gehüllt, mit einem
Strick umgürtet, das Kreuz in der Hand und baarfuß durchzog er
Städte und Länder, und schilderte aus Gassen und Straßen, auf Märk-
ten und in Kirchen mit glühenden Farben und unter heißen Thränen-
strömen die Bedrängnisse des heiligen Landes. Bald glühte ein Feuer
der Begeisterung durch die ganze Christenheit, und endlich wurde auf
zwei Kirchenversammlungen ein Heereszug nach dem gelobten Lande be-
schlossen. „Gott will es! Gott will es!" so erscholls aus tausend
Kehlen. Hohe und Niedere drängten sich herzu, das rothe Kreuz von
Tuch oder Seide aus den Händen der Geistlichen zu empfangen, das
sie an die rechte Schulter hefteten. Die also Bezeichneten nannte man
deßwegen Kreuzfahrer, und die Heereszüge selbst Kreuzzüge. Große Ver-
sprechungen wurden an die Theilnahme geknüpft, namentlich vollständige
Vergebung der Sünden. Manche freilich ließen sich nur durch weltliche
Rücksichten, z. B. um sich ihren Gläubigern zu entziehen oder um nicht
für feig zu gelten, leiten. So begann eine der größten Bewegungen,
welche die Weltgeschichte kennt, und die fast zweihundert Jahre lang
fortdauerte.
Die ersten Schwärme, die beiläufig 200,000 Mann betrugen, waren
freilich nur zusammengelaufenes Gesindel; sie zogen voraus und fanden
größtentheils ihren Tod, ehe sie noch etwas vom heiligen Land gesehen
hattep. Den eigentlichen ersten Kreuzzug, der im Jahr 1096 begann,
führte Gottfried von Bouillon an, ein edler, tapferer und from-
mer Herzog aus Frankreich. Mit 90,000 Streitern zog dieser über
*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Personennamen: Gregor Peter
von_Amiens Urban Gottfried_von_Bouillon
309
gebracht!" Worauf er noch mit starker Stimme sprach: „Ach Herr Gott,
wir sind ja allesamt schwache Menschen und mit schrecklichen Sünden be-
sudelt. Habe ich in meinem Regiment den Unterthanen zu viel gethan
oder bin anderen Leuten überlästig gewesen, so züchtige mich und suche es
an meinem Leibe in diesem Leben, und schone dort der Seele!" Hierauf
empfieng er das heilige Abendmahl und sprach dann nicht mehr viel. Am
folgenden Tage, den 24. Febr. 1496 Abends 5 Uhr, schlief er sanft
ein und wurde dann in der Kirche des Stiftes Einsiedel im Schönbuch,
das er selbst gestiftet hatte, ohne alles Gepränge beigesetzt. Später wurden
seine Gebeine in die Stiftskirche zu Tübingen übergetragen, wo sein Grab-
mal zu sehen ist.
3. Als Kaiser Maximilian drei Jahre nachher durch Württemberg reiste,
besuchte er auch Eberhards Grab und sprach: „Hier liegt ein Fürst, weise
und tugendhaft wie keiner im Reich; sein Rath hat mir oft genützt." Das
ganze Land trauerte über den Tod eines solchen Fürsten, und um so mehr,
da man keine Ursache hatte, von seinem Nachfolger das Beste zu erwarten.
Aber auch die Noth, welche in den nächsten Jahrzehnten über Württemberg
hereinbrach, mußte dazu helfen, die Herzen für die Saat des Wortes Gottes
zuzubereiten; denn vor dem Sämann kommt immer erst der Pflug.
161. Die Türken in Aonstantinopel. 1453.
1. fängst schon war im Abendlande das Römerreich unter den Stürmen
der Völkerwanderung zugrund gegangen, als das oströmische oder griechische
Kaiserthum, dessen Sitz Konstantinopel war, noch immer sein Dasein fristete.
Aber je länger je mehr erstarb in diesem Reiche alles geistige Leben, und
auch das Christenthum, dessen man sich rühmte, wurde zum todten Buch-
staben. Da drang zu Ende des 13. Jahrhunderts ein türkischer Volks-
stamm, die Osmanen, in Kleinasien ein und machte von dort bald auch
Angriffe auf das griechische Reich in Europa. Sultan Muhammed Ii
setzte sich die vollständige Eroberung desselben zum Ziel und erklärte dem
griechischen Kaiser Konstantin Xv den Krieg. Vergebens wandte sich dieser
Hilfe suchend an die abendländische Christenheit. Selbst die Reichen Griechen-
lands versteckten lieber ihr Geld, als daß sie es dem Kaiser gaben, um
Kriegsvolk zur Rettung des Vaterlandes zu werben. Dennoch verschmähte
Konstantin schimpfliche Unterwerfung.
2. Muhammed begann am 6. April 1453 mit 300 000 Mann Land-
truppen, 300 Galeeren und 200 kleineren Schiffen die Belagerung von Kon-
stantinopel. Nur etwa 8000 Waffenfähige vermochten die Belagerten ihm ent-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Muhammed_Ii Muhammed Konstantin Muhammed Muhammed
Extrahierte Ortsnamen: Aonstantinopel Konstantinopel Kleinasien Europa
445
Jahr- hundert. Jahr. £>e- ä« tig Si? Ja i| P i|
900 Nim, Waiblingen, Heilbronn, Kottlveil königliche Hlaben.
919 Sächsisches Kaiserhaus. Heinrich I, der Städtegründer.
933 Heinrich I schlägt die Ungarn bei Merseburg.
936 Otto I, der Große. Slavenkrieg.
955 Ungarnschlacht auf dem Lechfelde.
Fencrgewehr bei den Chinesen.
962 Otto I, römischer Kaiser. „Das heilige römische Reich deutscher Nation." Römerzüge.
1000 Bildung und Handel in Deutschland blüht auf. Städte. Silbcrgruben am Harz.
1024 Rheinfränkisches (salisches) Kaiserhaus.
1050 Räderuhren.
1077 Heinrich Iv und Gregor Vii. Kanossa.
1079 Friedrich, Herr von Hürcn, erbmrt die Hnrg Hohensturrlen.
Die Klöster Blaubeuren und Zwiefalten gestiftet.
1096
*1099
1100
1138
1140
1152
1190
3) Won den Kreuzzügen bis Rudolf von Habsburg.
1096-1273.
Erster Kreuzzug. Peter von Amiens.
Die Kreuzfahrer erobern Jerusalem.
Gottfried von Bouillon. Königreich
Jerus alem.
Schwäbisches (hohenstaustsches) Kaiserhaus bis 1254.
Konmd „von Württemberg".
Kaiser Konrad Iii von Hohenstaufen.
Die Meiber von Weinsbcrg.
Blüte des romaniseben Kirchenbaustils : Walde-
richskapelle in Murrhardt. Die Klöster Maulbronn,
Herrenalb, Schönthal, Bebenhausen gestiftet.
Kaiser Friedrich I, der Rothbart. Herzog Heinrich
der Löwe, der Welfe. Kampf des Kaisers mit den
lombardischen Städten und dem Papste Alexander Iii.
Dritter Kreuzzug. Kaiser Friedrich I ch.
König Philipp August von Frankreich;
König Richard Löwenherz von England.
Sultan Saladin von Ägypten.
Weltliches Rittcrthnm.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I Heinrich Heinrich_I Heinrich Otto Otto Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Kanossa Friedrich Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Peter_von_Amiens Gottfried_von_Bouillon Konrad_Iii Konrad Friedrich_I Friedrich Heinrich
der_Löwe Heinrich Alexander_Iii Alexander Friedrich_I Friedrich Philipp_August_von_Frankreich;
König_Richard_Löwenherz Philipp August
Extrahierte Ortsnamen: Waiblingen Heilbronn Ungarn Merseburg Deutschland Rheinfränkisches Jerusalem Weinsbcrg Murrhardt Bebenhausen England
Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Tilly. Wallenstein.
185
ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Tilly Tilly Ferdinand Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Waldstein
Wilhelm der Eroberer.
99
Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen.
Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!"
Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Eduard_1066 Eduard Harald Mercia Kent Harald Harald Harald Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Englands England England England
Folgen der Kreuzzüge.
145
zu zeichnen, um die neuen geographischen Entdeckungen anschaulich zu machen. Aber freilich waren sie höchst unrichtig und haben mit unsern so genauen Karten gar keine Aehnlichkeit. So wie große Thaten immer Geschichtschreiber und Dichter, welche durch sie begeistert werden erwecken, so war es auch bei den Kreuzzügen der Fall. Jene waren zum Theil Solche, welche selbst an den Tagesbegebenheiten Antheil genommen hatten, und aus den Dichtern gingen in Frankreich die Troubadours und in Deutschland die Minnesänger hervor. Auch andere Wissenschaften, z. B. die Arzneikunde, in der die Araber die Europäer damals übertrafen, und die Naturgeschichte machten seit jener Zeit große Fortschritte.
Dies sind nur einige der Vortheile, welche die Kreuzzüge für die Abendländer zur Folge hatten. Müßten wir nicht kurz sein, so ließe sich noch eine Menge derselben anführen, z. B. die Gartenkunde; die Kunst, Dämme und Schleusen anzulegen; das Schachspiel, die Trommel, das Horn, auch manche Luxusartikel wurden nach den Abendländern verpflanzt. Es sei hier die Stelle, noch eines Kreuzzuges zu gedenken, welcher eine ganz andere Unternehmung herbeiführte, als anfänglich beabsichtigt war. Im Jahre 1202 sammelten sich meistens französische Herren zu einem Kreuzzuge und verbanden sich mit den Venetianern, deren Doge Heinrich Dandolo, obwohl schon 94 Jahre alt und erblindet, selbst Theil nahm. Unterwegs wurden sie von einem griechischen Prinzen, Alexius, dessen Vater Isaak Ii. in Constantinopel entthront worden war, um Hülfe gebeten und ihnen vortheilhafte Anerbietungen dafür gemacht. Sie segelten vor jene Hauptstadt und setzten den Isaak wieder ein, der aber nebst seinem Sohne Alexius bald das Leben verlor. Da erstürmte das Kreuzheer 1204 Constantinopel und erhob Balduin Grafen von Flandern auf den Thron. Dieses lateinische (abendländische) Kaiserthum hat aber nur ungefähr 50 Jahre bestanden. (Kaiser Balduin fiel gleich im zweiten Jahre seiner Regierung in die Gewalt der Bulgaren und wurde von ihnen unter grausamen Martern getödtet.) Im Jahre 1261 wurde Constantinopel von Michael Paläologus wieder genommen und das griechische Kaiserthum hergestellt.
lang umherreiste. Er war der Erste, der nach China kam und die dahinter liegenden Inseln kennen lernte.
Weltgeschichte für Töchter. Ii. 16. Aufl. 10
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]