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gegen dessen weltliche Herrschaft Arnold von Brescia (spr. Breschia) die Römer aufreizte, brauchte seine Hilfe, wurde freilich bald sein gefährlichster Feind. 3) In Unteritalien hatten die Normannen nach und nach ein unabhängiges Reich aufgerichtet. Friedrich machte eine Reihe Römerzüge. Auf dem ersten bekam er die Kaiserkrone und lieferte dafür Arnold dem Scheiterhaufen aus. Auf dem Rückweg sperrte ihm in der Veroneser Klause ein Ritter Alberich den Weg und forderte Lösegeld. Otto von Wittelsbach rettete ihn aus dieser Not, indem er auf schwierigen Kletterpfaden in das Felsennest eindrang und Alberich samt seinen Genossen gefangen nahm. Auf dem zweiten brachte er zuerst das trotzige Mailand zur Unterwerfung und ließ dann die kaiserlichen Rechte zusammenstellen. Gegen diese Ansprüche erhoben sich die lombardischen Städte, voran Mailand, und mit ihnen verband sich der kraftvolle Papst Alexander Iii. (1159—1181), den Friedrich gar nicht anerkannte. Mailand wurde nach langer Belagerung (1162) zur Übergabe gezwungen und zerstört. In vier Ortschaften, zwei Meilen entfernt, mußten sich die Einwohner ansiedeln. Erschreckt unterwarfen sich die anderen Städte und erkannten die kaiserlichen Vögte (Podesta) an. Friedrich schien völlig gesiegt zu haben. Da aber die lombardischen Städte mit ungerechter Willkür unterdrückt und mißhandelt wurden, ohne bei Friedrich Recht zu finden, vereinigten sie sich zu einem lombardischen Städtebund. Friedrich nahm zwar auf seinem vierten Zuge Rom ein, verlor aber durch eine Pest fast sein ganzes Heer und mußte Italien fluchtartig verlassen, während die Lombarden ihm zum Hohne die Festung Alessandria bauten. Damals geriet der Kaiser selbst in Susa in große Gefahr. Etliche verschworen sich, ihn zu ermorden. Da legte sich Hartmann von Siebeneichen in sein Bett, während der Kaiser floh. Den treuen Ritter entließen die Feinde, als sie den Betrug merkten, ungekränkt. Als Friedrich im Jahre 1174 seinen fünften Zug antrat, ließ ihn in der Stunde der Entscheidung sein Jugendfreund Heinrich der Löwe im Stich, obgleich Friedrich auf einer persönlichen Zusammenkunft dem stolzen Herzog sich zu Füßen warf und ihn um Hilfe anflehte. So mußte Friedrich mit ganz ungenügenden Streitkräften
1176. (nur etwa 4000 Mann) die Schlacht bei Legimno (1176) annehmen, in der er völlig geschlagen wurde. Darauf gab er den Kampf auf
1177.und schloß 1177 in Venedig Frieden mit dem Papst Alexander Iii. und einen Waffenstillstand mit den lombardischen Städten, der sechs Jahre daraus in Konstanz in einen Frieden verwandelt wurde. Fortan ruhte in Italien der Waffenstreit. Nach der Unterwerfung Heinrichs des Löwen machte Friedrich noch einen sechsten, friedlichen Zug nach Italien und vermählte in Mailand seinen Sohn Heinrich mit Constanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien und Sizilien. So schien der höchste Glanz für fein Haus erreicht.
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eine Vereinigung der streicher und Russen verhindern wollte,
scheiterte namentlich durch den khnen Handstreich des Generals ^Laudon. der einen aus 4000 Wagen bestehenden Transportzug im Engpa von Domstadtl berfiel und wegnahm. Dagegen wandte sich der König nun gegen die Russen, welche Preußen besetzt hatten und unter Fermor langsam unter entsetzlichen Kriegsgreueln bis Kstrin vorgedrungen waren und es in Brand geschossen hatten, und brachte ihnen am 25. August bei Zorndorf (nordstlich von Kstrin) eine blutige Niederlage bei. ^Seydlitz.
hatte das Beste gethan. brigens wurden die Russen trotz der entsetzlichen Schlchterei sie hatten von 50 000 der 20 000 verloren nur eine Viertelmeile zurckgedrngt, zogen aber bald darauf ab. Die ftre ick er. jetzt von Daun gefhrt, hatten mittlerweile ihre Ubermacht gegenber demlwigen, nur sehr vor- 0 sichtigen Arinzen Heinrich, kaum benutzt. Als sich nun aber .
Fnedrich mit seinen 30 000 Mann bei Hochkirch trotz aller War- -
jungen in ungnstigster Stellung dem berlegenen Marschall mit ^ . S seinen 65 000 Mann gegenber lagerte, zog er sich am 14. Okt.
eine schwere Niederlage l9000 Mann, 101 Geschtze) zu, die nur Daun gar nicht zu benutzen verstand. Friedrich reinigte dennoch Schlesien vom Feinde, und Daun mute in Bhmen berwintern. Im W. hatte Ferdinand von Braunschweia den un-shigen Grafen (Slertubal il6ef"ben hem^urckgetrie^en und bei besiegt. Die Franzosen leisteten hier trotz ihrer Menge bis zum Jahresschlu nichts.
1759, das unglcklichste Jahr. Russen und streicher wollten 1759. r endlich zusammenwirken. Der Diktator" Wed^I, den Friedrich , den Russen entgegenschickte, um sie vor der Ankunft der streicher zu ' * ' schlagen, wurde selbst bei g&3l geschlagen. Zu den 60 000 Russen unter Soltikow und Fermor stieen 19 000 streicher unter Laudon und Haddik. Gegen das vereinigte eer erlitt Friedrich mit seinen 48 000 Mann am 12. Augustbef Kunersdorf stlich von Frankfurt a. d. Oder seine schwerste Niederlage. Laudon gebhrte -v-, die Ehre des Tages. Friedrichs Heer war fr den Augenblick ver-mchtet; von 48 000 Mann hatte Friedrich in der folgenden Nacht Wrh 3000; er dachte ernstlich an Selbstmord. Bald fate er sich wieder .
und hatte schnell wieder ein Heer beisammen. Soltikow weigerte sich Berliy anzugreifen, ehe die streicher zweimal gesiegt htten,
und zog sich im Herbst hinter die Weichsel zurck. Maun that nichts Entscheidendes. Immerhin hatte erldesden in seine Ge-walt gebracht und konnte im November noch das Korps des Generals Filii, der gegen seine Rckzugslinie geschickt worden war, 13 500 Mann stark, bei Maren vernickten. Der Sden Sachsens blieb in ^-auns Hnden. Im W. hatten die Franzosen unter Marschall von Broglie (spr. Brolj od. Broj) Frankfurt a. M. eingenommen
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Extrahierte Personennamen: August Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Ferdinand_von_Braunschweia Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Laudon Friedrichs Friedrich Friedrich Soltikow Berliy Maren
Extrahierte Ortsnamen: Engpa Daun Hochkirch Daun Frankfurt Friedrichs Sachsens Frankfurt
rr:
ff-mcps-
386
wurde in der Kriegsschule zu Brierme-und zuaarisausgebildet, wober er sich besonders gemichtlichen iinfmot^ematijchen Btubmimbmete, domn Artillerielieutenant in Valence. lang ging er nur mit der Be-
freiung Corsica's von dem gehaten Frankreich um; auch noch m den ersten Jahren der Revolution war sein Ehrgeiz nur aus Corstca ge-richtet. Erst im Jahre 1793 machte er etne ichroffe Wendung von der corsischen Nationalpartei unter Paoli, der er bisher mit Leiden-schast angehrt hatte, aus die Seite der Machthaber der Republik. Bei der Belagerung des ausstndischen und von den Englandern besetzten Tonlon that er das Beste und rckte dasr vom Arullenehauptmamt
^Brigadegeneral vor (Dez. 1793). Der
Bruder sein Hauptgnner gewesen war, brachte ihn tn ^phr. Der 13 Benbtmtmk (5 Okt.) 1795, an dem ihm Barras die Nieder-werfnng des royalistischen Ausstandes bertrug, begrndete sein Gluck. Zuni Lohn erhielt er Mrz 1796 dm Oberbefehl ui^talien und ging dahin ab, nachdem er die Marqmse ^osephine geb. Tascher: de la $a-
aerie Witwe des 1793 guillotinierten Generals Beanharnais geheiratet
hatte' Bonaparte war ein Mann ohne sittliche Gre, voll kalter Ber-achtung aller unpraktischen Ideologie, ersllt von emem brennenden (Braeu dem der schrfste praktische Verstand, eme glnzende Regie-rungs- und Organisationsgabe und eine unvergleichliche Felbherrn^abe dienten. Durchglht von der sinstern, mamati^chen Poesie des Krim^ enoa er seine Truppen zu blinder Zuversicht aus smen. Strr^Wes ihnen 'Ehre Ruhm und Reichtmer als des Krieges hchste Ziele und wute auch das ganze Volk in einen Rausch der Selbstberhebung und Kriegslust hineinzureien."
Ronavarte shrte sofort das Heer, das im klglichsten^Zustand ml der Kste des ligurischen Meeres stand, von Sieg zu^Sieg C rckte von Savona der das Gebirge nach Norden, einer
Reibe siegreicher Gefechte (bei 'Montenottc, Millefimo u. f. w.) ^e verzettelten streichischen ^l^^en ^ppm und ^ang den König Won Sardinien zum Frieden. Anch die Herzoge vo Parma und Modena, sowie spter der toj.
m^kssen ^Geldzahlungen, mit der Likmng der notigen formte, von Gemlden und andern Kunstgegenstanden erkauseli. Nach der Hrwzmung der A d habr cke bei b x^ ^ ein: di^Lombardei war befreit", ms sie tmt 20 "ef
Kunstschtzen bezahlen mute. Dem Direktorium leuchtete diese
Kriegfhrung, bei der eine Million um ^ a"bere 9n*
fehr ein. Nur Mantua gehrte noch den Ostreichern. Als^ur^ftr von Tyrol aus die Zurckeroberung der Lombardei versuchte,^wurd er zuerst bei Castiglioye, dann bei M.um auf Hupt ge-schlagen und m Mantua^ eingeschlossen Nun versuchte Alvinc den Entsatz, wurde aber im November bei Argali/ F. 1797 bei jfiimili geschlagen, worauf . im'j^ie kapituliere mute. Dann drang Napoleon, das entmutigte streichifche Heer unter dernim^^Karl zurckdrngend.
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Extrahierte Personennamen: Tascher Millefimo Alvinc Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Valence Frankreich Corstca Savona Sardinien Modena Mantua
Ungarische und türkische Verhältnisse.
33
Türken, unter denen 60,000 Schanzgräber waren. Die Stadt Rhodns wurde berennt, und bald wankten die Mauern durch die zahllosen Kugeln der Türken; ,aber des tapfern Villiers Entschluß, die Stadt bis aufs äußerste zu vertheidigen, wankte nicht. Mehrere Stürme wurden zurückgeschlagen; Tausende von Türken waren schon vor den Mauern begraben worden und schon wollte Sulei-ntsltt zurückgehen, da meldeten ihm seine Kundschafter, daß die Stadt ja nur von einem Häuflein Krieger vertheidigt werde. Snleiman ließ aufs neue anrennen; ein Theil der Mauern stürzte zusammen; die Türken setzten sich in der Stadt fest — da sahen sie am andern Morgen, daß Villiers eine neue Mauer und einen Graben während der Nacht hatte anlegen lassen. Suleiman erstaunte über den Muth des Großmeisters und ehrte dessen Beharrlichkeit; er bot ihm freien und ehrenvollen Abschied an, wenn er die Stadt übergeben wolle. Auch jetzt noch wollte Villiers den Kampf fortsetzen; aber er wurde von den Rittern überstimmt, welche den Ort für nicht mehr haltbar erklärten. So fiel Rhodns in die Hände der Türken. Suleiman ehrte die Tapferkeit seines Feindes, nannte ihn seinen Vater und bezeigte ihm sein Bedauern, daß er ihn in seinem Alter aus seiner Wohnung vertreiben müsse. Die Johanniter, nun ihres Obdachs beraubt, erhielten vom Kaiser Karl V. die Insel Malta geschenkt, die damals zum Königreich Neapel gehörte, und nahmen davon den Namen Malteserritter an.
Von nun an wandte sich Suleiman gegen Siebenbürgen und Ungarn. Hier war Wladislaw Ii. König gewesen, ein Enkel des Kaisers Albrecht Ii., der als Eidam Sigismunds (1437) König von Ungarn geworden war, und Schwestersohn des jungen Ladislaus, der oben bei Friedrich Iii. erwähnt worden ist. Mit jenem Wladislaw Ii. hatte Kaiser Maximilian I. eine Doppelheirath verabredet, die für Oestreich sehr ersprießlich geworden, weil Ungarn dadurch an dies Haus gekommen ist. Auf einer Zusammenkunft in Wien nämlich (1515) wurde zwischen beiden Fürsten bestimmt, daß Wladislaws dreijähriges Töchterchen Anna mit Maximilians vierjährigem Enkelchen Ferdinand (dem nachherigen Kaiser) vermählt werden sollte, ebenso eine Verheiratung zwischen Maximilians achtjähriger Enkelin Maria und dem neunjährigen Sohne Wladislaws, Ludwig dem Frühzeitigen. Beide Heirathen wurden auch späterhin wirklich vollzogen.
Als Wladislaw (1516) gestorben war, wurde sein Sohn
Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 3
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Extrahierte Personennamen: Suleiman Suleiman Karl_V. Karl_V. Suleiman Wladislaw Albrecht_Ii Albrecht Eidam_Sigismunds Ladislaus Friedrich_Iii Friedrich Maximilian_I. Maximilian_I. Oestreich Anna Maximilians Ferdinand_( Ferdinand Maximilians Maria Maria Ludwig Ludwig Wladislaw
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Ungarn Ungarn Wien Wladislaws Maximilians Maximilians Wladislaws
180 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
warfen sie auch noch den Schreiber Fabricins, ein Werkzeug jener, der sich unter deitt Tische versteckt hatte, hinunter, eine Höhe von 60 Fuß. Aber brachen denn die Leute nicht Hals und Bein? — Sie fielen glücklicherweise auf einem Haufen Gemülle, und wankten mit gelähmten Gliedern nach Hause.*)
Die Stände konnten nun wohl denken, daß der Kaiser die eigenmächtige That bestrafen würde. Darum trafen sie schnell Vorkehrungen. Sie besetzten das Schloß mit ständischen Truppen, ernannten 30 Directoren, welche die Regierung führen sollten, nahmen alle Beamte in Eid und Pflicht und die Einkünfte in Beschlag; dann schrieben sie an den Kaiser und suchten ihr Verfahren bestmöglichst zu entschuldigen, aber zugleich warben sie Truppen und forderten die Schlesier, Mährer, Lausitzer, Oestreicher und Ungern auf, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen. Den Erzbischof von Prag, dön Abt von Braunau, viele andere Prälaten und die Jesuiten jagten sie aus dem Lande. Der Kaiser erschrak, und da er damals kränklich und überhaupt furchtsam war, so wollte er auf des Cardinals Clesel Rath lieber mit den Böhmen unterhandeln, als Gewalt brauchen. Aber dagegen setzte sich sein Vetter Ferdinand. „Gott selbst," sagte dieser, „hat die Böhmen mit Blindheit geschlagen, daß sie durch diese erschreckliche That zeigten, daß * ihr Betragen nicht aus Gott, sondern aus dem Teufel sei. Demnach halte ich dafür, daß nichts übrig bleibe, als zu den Waffen zu greifen."
2. Der unglückliche Kurfürst von der Pfalz, Friedrich V. Noch kein Jahr nach jener That auf dem Schlosse in Prag starb Kaiser Matthias (1619) und fand im Grabe die Ruhe, die er auf dem Throne nicht gefunden hatte. Er starb zu rechter Zeit, um noch größeren Uebeln zu entgehen; denn der Krieg hatte wirklich schon begonnen. Graf Thnrn schlug zwei kaiserliche Heere (Dampierre und Bouquoi), die nach Böhmen einrückten, zurück und siel in Mähren und Oestreich ein; allenthalben nahm ihn das Volk mit Freuden aus und erhob sich gegen den Kaiser; ja, Thurn drang bis Wien vor, wo sich Ferdinand befand, und belagerte es. Wirklich war Ferdinand in der mißlichsten Lage. Ueberall offene Empörung oder heimliches Mißvergnügen. Schon pfiffen die Kugeln der Böhmen durch sein Schloß, und, um seine Verlegenheit voll-
*) Das Zimmer des Prager Schlosses, in welchem dies geschah, ist bis heute ganz so gelassen, wie es damals war.
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Extrahierte Personennamen: Clesel_Rath Ferdinand Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Matthias_( Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand
186 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg/
als Kind, wurde dann von seinem Oheim erzogen und nach den Lehrsätzen der böhmischen Brüdergemeinde unterrichtet. Man weiß nicht, wie es gekommen, daß er bald danach den Jesuiten in Olmütz übergeben wurde, die ihn dem katholischen Glauben zuführten. Nachdem sein Unterricht vollendet war, ging er in Begleitung eines jungen, reichen böhmischen Edelmannes und eines gelehrten Mathematikers und Astrologen auf Reisen. Er besuchte- Holland, England, Frankreich, Italien, und hier blieb er einige Zeit in Padua, wo er sich besonders mit Sterndeuterei (Astrologie) beschäftigte; denn damals glaubte man noch, aus dem Stande der Gestirne künftige Schicksale vorhersagen zu können. Ein schlauer Sterndeuter, der seinen Ehrgeiz merkte, machte ihm weiß, daß er noch zu sehr hohen Ehren gelangen würde, was freilich auch nachher zufällig eintraf. Dann ging er unter die Soldaten, machte einige Züge gegen die Türken mit, schloß sich bei dem Bruderzwiste zwischen Kaiser Rudolph Ii. und Matthias dem letztem an, und heirathete nach dem Frieden eine alte reiche Wittwe, Lucretia von Landeck, die nach vier Jahren starb und ihn dadurch, 31 Jahre alt, zum Erben eines ungeheuren Vermögens machte. Ein Jahr vor dem Ausbruche des dreißigjährigen Krieges zog er mit einem auf eigene Kosten geworbenen Regiments unter dem damaligen Erzherzog Ferdinand gegen die Venetianer, und da er sich sowohl durch Tapferkeit als durch Freigebigkeit gegen seine Offiziere, welche offene Tafel in seinem Zelte fanden, auszeichnete, so wurde er nach seiner Rückkehr vom Kaiser sehr ausgezeichnet. Er wurde zum Oberst ernannt, in den Grafenstand erhoben und erhielt den Kammerherrnschlüssel. Beim Ausbruch der böhmischen Unruhen erklärte er sich mit Eifer für die Sache des Kaisers und ließ seinen Vettern, die im böhmischen Heere dienten, sagen: er wolle sie dafür mit Prügeln und Ruthen tractiren. Abwechselnd lebte er auf seinen Gütern in Mähren ^nd Böhmen, in Prag und in Wien, wo er durch Aufwand die Augen aller auf sich zog, besonders nachdem er durch Ankauf vieler Güter der Geächteten sein Vermögen sehr vermehrt hatte. Auch nahm er an -dem Kriege lebhaften Antheil und stand zur Zeit der Schlacht am weißen Berge in Ungarn gegen Bethlen Gabor. Er vermählte sich mit der schönen Tochter des Geheimeraths Graf Harrach, der ein Liebling des Kaisers war, wurde bald darauf in den Fürstenstand und schon ein Jahr später zum Herzog von^Friedland erhoben. Seine Residenz nahm er in Gitschin. Jetzt machte er dem Kaiser
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Extrahierte Personennamen: Rudolph_Ii Matthias Lucretia_von_Landeck Ferdinand Ferdinand Gabor Graf_Harrach
Extrahierte Ortsnamen: Olmütz Holland England Frankreich Italien Padua Prag Wien Ungarn Gitschin
264 Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland.
Eugen war betritt glücklicher, daß er sich fast ohne Unterbrechung in der Gunst seiner Monarchen erhielt und von Allen hochgeschätzt würde. Er starb 1736.
104. Leopold I., 1657—1705. — Joseph I., 1705—1711. — Karl Vi., 1711—1740.
Wir haben oben beim breißigjährigen Kriege gesehen, daß Ferbinanb Ii. 1637 gestorben war. Sein Sohn Ferbinanb Iii., ein wackerer und nicht so nnbnlbsattter Mann wie sein Vater, war biesem gefolgt. Das wichtigste Ereigniß unter seiner Regierung war der westphälische Friebe, von dem wir bereits gesprochen haben. Ihm folgte (1657) sein Sohn Leopolb I., ein stolzer und träger Herr, dem die Ruhe über alles ging; und boch stttb wenige Regierungen so unruhevoll gewesen als die seinige: balb mußte er mit bett Franzosen, balb mit bett mächtig ottbringettben Türken Krieg führen. Er selbst aber nahm keinen großen Theil baran und überließ die Sorge lieber seinen Günstlingen.
Wenn sonst ein Kaiser mit bett deutschen Fürsten etwas zu besprechen hatte, so berief er einen Reichstag. Das geschah auch unter Leopolb 1663, welcher sie nach Regensburg berief, um sie zu bewegen, ein Heer gegen bte Türken aufzustellen. Aber sie kamen nicht selbst, sonbern schickten Gesanbte, und ba so viel zu berathschlagen war und der Stoff sich immer mehr häufte, so würde enblich beschlossen, daß von nun an ein fortbauernber Reichstag in Regensburg fein sollte. So ist es auch bis zum Jahre 1806, wo das beutj'che Reich ausgelöst würde, geblieben.
Daß der länbersüchtige Ludwig Xiv. mehrere Kriege mit seinen Nachbarn, also zum Theil auch mit Dentschlanb, angefangen habe, ist schon erzählt worben. Immer kamen die Deutschen babei zu kurz, theils weil es an der gehörigen Einigkeit und dem gegenseitigen Vertrauen fehlte, theils weil sie sich bte Franzosen jeberzeit zuvorkommen ließen; benn währenb die Deutschen noch in Regensburg überlegten, hatten die Franzosen bereits gehanbelt . Dringenber war für Leopolb selbst uttb seine Erblänber der wilbe Anbrang der Türken. Mehrmals waren sie schon in Ungarn zurückgeschlagen worben, als sie 1683 ihren Anfall mit größerer Kraft als vorher erneuerten und bis Wien vorbrangen. Die un-zufriebenen Ungern unter Gras Emmerich von Tökeli schlugen sich zu ihnen, Leopolb mußte eilig feine Resibenz verlassen, und
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Extrahierte Personennamen: Eugen Leopold_I. Leopold_I. Joseph_I. Karl_Vi Karl Leopolb_I. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Regensburg Regensburg Regensburg Ungarn Wien
Karl Xii. Krieg gegen Rußland und Polen.
283
Oder, so stark sie auch fluthete, und wurde am andern Ufer von einer Menge gemeiner Leute umringt, die ihn flehentlich baten, sich doch ihrer gegen die katholischen Mitbürger anzunehmen. Die evangelischen Schlesier wurden damals, trotz der Versicherung des Kaisers bei dem westfälischen Frieden, auf alle Weise von den Katholischen bedrückt. Ein alter grauköpfiger Schuhmacher drängte sich vor allen heran, faßte dem Pferde in die Zügel und sagte: „Gnädiger Herr! Gott sei und bleibe mit Ihnen. Aber lassen Sie sich doch durch unsere Thränen erweichen und denken Sie nicht allein an sich selbst, sondern auch an uns arme Leute und an unsern unterdrückten Glauben im Lande." Der König sagte wohl zehnmal: „Ja! Ja!" Aber der Schuster ließ ihn nicht eher los, bis er ihm die Hand darauf gab. Karl hielt auch sein Wort. Er setzte es bald darauf beim Kaiser Joseph durch, daß in der Altranstädter Convention den Evangelischen in Schlesien Aufhebung der religiösen Bedrückungen und Herausgabe der in einigen Landestheilen seit dem westfälischen Frieden widerrechtlich weggenommenen Kirchen zugesichert wurde, ja daß sogar sechs neue Kirchen erbaut werden durften, welche man Gnadenkirchen nannte (in Freistadt, Sagan, Hirschberg, Landshut, Militsch und Teschen).
Karl brach nun (1706) in Sachsen ein und ließ bekannt machen, daß jeder ruhig in seinem Lande bleiben könne; niemandem solle etwas geschehen. So rückte er bis Altranstädt vor, einem Orte nicht weit von Lützen. Gleich den folgenden Tag ritt er nach dieser Stadt, um das Schlachtfeld zu besehen, wo sein großer Ahnherr vor 74 Jahren so ruhmvoll gefallen war. Mit Rührung betrachtete er die Stelle, wo ihn der Tod ereilt hatte, und sprach: „Wir haben allezeit gesucht, so wie König Gustav Adolph zu leben; vielleicht thut uns Gott die Gnade, und läßt uns auch auf die Art, wie ihn, sterben." Ob sein Wunsch erfüllt ward, wird die Folge lehren. — Dann wurde den schwedischen Soldaten vorgeschrieben, wie sie sich gegen die Einwohner zu verhalten hätten. Was sie verlangten, sollten sie baar bezahlen und sich aller Mißhandlungen bei Todesstrafe gänzlich enthalten. Auf diese Befehle wurde auch strenge gehalten. In einem Dorfe nahmen zwei Soldaten vom Leibregimente einem Bauer eine Schale mit dicker Milch und schlugen den Jungen, der sie daran hindern wollte. Karl ritt gerade vorbei und hörte den Lärm, erkundigte sich nach der Ursache und ließ beide loosen, wer von ihnen sterben sollte. Das Urtheil wurde auf der Stelle vollzogen. — Einige Tage darauf hatte ein Dragoner
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Karl Karl Joseph Karl Karl Gustav_Adolph Gustav Karl Karl
Karl Xis. in der Türkei.
289
Sorge zu äußern pflegte, und selbst über seine Wunde und über das Unglück bei Pnltawa nicht die geringste Gemüthsverstimmung zeigte; aber dieser Verlust rührte sein Herz so sehr, daß Augen, Hände und Sprache die tiefste Traurigkeit verriethen und er lange in diesem Zustande blieb." An seine jüngere Schwester schrieb er bald daraus: „Meine einzige Hoffnung ist, daß meine Herzensschwester sich bei fester Gesundheit befinden möge. Unser Herr erhalte sie ferner und mache mich einst so glücklich, sie noch einmal zu sehen. Diese Hoffnung macht mir das Leben noch einigermaßen werth, seit ich die Betrübniß erduldet habe, die ich nicht zu überleben glaubte. Denn mit frohem Muthe würde ich alles ertragen haben, wenn ich nur so glücklich gewesen wäre, von uns drei Geschwistern der erste zu sein, der sein ihm abgestecktes Ziel erreicht hätte. Nun hoffe ich wenigstens nicht so unglücklich zu sein, der letzte von uns zu werden."
Bis so weit war Karl gekommen; aber was sollte nun weiter geschehen? — Ohne Heer sich durch Polen oder Deutschland nach Schweden zurückzuschleichen, war für den stolzen Mann ein entsetzlicher Gedenke. „Wie?" dachte er, „wenn du den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland bewegen könntest?" — Und nun bot er alles dazu auf. Anfangs hatte Achmet keine Ohren dafür; aber Karl brachte es dahin, daß zwei Veziere, die vom Kriege abriethen, abgesetzt wurden, und selbst die Mutter des Sultans wurde bestochen. „Wann willst du," fragte sie ihren Sohn, „endlich meinem Löwen beistehen, daß er den Czar verschlinge?" — Achmet ernannte einen neuen Großvezier, Baltadschi Mehernet, und befahl ihm: „Führe das Heer gegen die Russen!" — „Gut," sagte Mehernet, „mein Schwert in der einen und den König an der andern Hand, will ich ihn an der Spitze von 200,000'Mcrntt nach Moskau führen!" — Im Geiste sah sich Karl schon in Moskau, und beinahe wäre es auch so weit gekommen.
Czar Peter hatte indessen in Moskau einen herrlichen Triumph gehalten. Durch sieben Triumphpforten zog er ein. Hinter ihm her wurden nicht nur die gemeinen schwedischen Gefangenen, sondern selbst die berühmten Generale Karls geführt; ein großer Verstoß gegen das Zartgefühl, mit dem man jeden Unglücklichen behandeln muß.*) Auch sah man unter der Beute den zerschossenen Trag-
*) Ein Augenzeuge erzählt: Mm dritten Tage nach unserer Ankunft in Moskau war der Triumphzug mit allen schwedischen Gefangenen. Der Marsch Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 19
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Schlacht bei Leipzig.
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8. Die Schlacht bei Leipzig, 7. Sept. 1631. Gustav Adolph hatte nun, weil ihm Johann Georg den Durchzug durch Sachsen nicht erlauben wollte, einen Umweg durch die Altmark machen müssen. Bei der Gelegenheit machte er sich die Freude, die durch Wallenstein vertriebenen Herzöge von Mecklenburg wieder einzusetzen. Wie dankbar blickten die Mecklenburger zu ihm hinauf! Er führte die Herzöge selbst nach ihrer Residenz Güstrow zurück, wo sie unter dem Jauchzen des Volkes ihren Einzug hielten, und als auf dem Markte mehrere Fässer Wein dem Volke überlassen wurden, befahl er, daß jede Mutter, die einen Säugling hätte, diesen herzutragen und ihm von dem Wein zu trinken geben sollte, damit noch die Kindeskinder dieses -Einzuges der vertriebenen Fürsten gedenken möchten. Als er nach Tangermünde an der Elbe kam, stellte man ihm die dort gemachten kaiserlichen Gefangenen vor. Sie fielen vor ihm auf die Kniee nieder, falteten die Hände und baten um Gnade. Gustav-sah sie streng an und sprach: „Steht auf! so muß man keinen Menschen verehren; ich bin nicht Gott. Werft euch vor dem höchsten Wesen nieder und dankt ihm, daß ich euch das Leben schenke. Ihr habt euch hier im Lande als Räuber aufgeführt. Wenn ihr die Stärkeren wäret, habt ihr meinen Schweden kein Quartier gegeben; ihr habt sie grausamer behandelt, als es die Türken gethan haben würden. Ihr hättet alle den Tod verdient; aber ich begnadige euch. Geht, lebt und dankt Gott sür meine Milde!"
Tilly konnte sich in dem ausgeplünderten Niedersachsen nicht mehr halten. Dagegen warf er sein Auge auf das Kurfürstenthum Sachsen, welches bis jetzt am wenigsten gelitten hatte, und verlangte vom Kurfürsten, daß er seine Soldaten zu ihm stoßen ließe und die verlangten Lieferungen hergäbe. Johann Georg machte Umstände. Da schickte Tilly gleich seine Vortruppen ins Land, die damit anfingen, einige Städte auszuplündern. Und das war nur das Vorspiel; denn nun rückte Tilly mit dem eigentlichen Heerhaufen erst auf Leipzig los, beschoß es mit Bomben und nahm es ein. Der Kurfürst wußte sich vor Augst und Schrecken nicht zu lassen. Wie bereute er jetzt, nicht das Bündniß mit den Schweden angenommen zu haben! „Vielleicht ist es noch Zeit,"
Welches Jammergeschrei mag ausgestoßen, welche Schmerzen gefühlt worden sein, von denen die Geschichte nichts weiß! Alles wurde durch den ungeheuern Brand wie mit einem Schleier bedeckt.
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