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sichrer. Unter zahllosen Gefahren und Entbehrungen gelangte er endlich vor Jerusalem an. Allein sein Heer war aus 30,000 Mann zusammengeschmolzen. Beim Anblicke der ersehnten Stadt erfaßte die Kreuzfahrer ein heiliger Schauer. Sie warfen sich weinend zur Erde und küßten unter dem Rufe „Jerusalem" den Boden. Mutig griffen dieselben hierauf die wohlbefestigte Stadt an und nahmen sie endlich im Sturme ein. Gottfried wurde nun einstimmig zum Könige ausgerufen. Aber er wollte sich keine Königskrone aufs Haupt setzen, wo Christus eine Domenkrone getragen, und nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Leider starb der fromme Ritter bald darauf. Zur Behauptung Palästinas wurden später noch sechs Kreuzzüge unternommen. Dessenungeachtet gingen nach und nach alle Besitzungen der Christen wieder an die Türken verloren.
1.1.1190 N. Chr. 42. Friedrich Barbarossa.
Kaiser Friedrich stammte aus einem schwäbischen Fürstenhause, das von einer Burg auf der rauhen Alp den Namen „der Hohenstaufen" führte. Wegen seines rötlichen Vollbartes wurde er von den Italienern auch Barbarossa, d. i. Rotbart, genannt. Friedrich war ein gar tüchtiger Fürst, einer der heldenmütigsten Kaiser Deutschlands. Schon seine hohe Gestalt und sein blitzendes Auge kündigten den gewaltigen Herrscher an. Durch edle Freundlichkeit und feine Sitten gewann er sich die Herzen aller. Selbst die Feinde bewunderten dessen ritterliche Tapferkeit und glänzende Kenntnisse.
Friedrich hatte sich Karl den Großen zum leuchtenden Vorbilde gewählt. Wie jener, wollte er ruhmvoll herrschen und ruhmvoll in der Geschichte fortleben. Dies erreichte er, indem er die Einheit Deutschlands thatkräftig herstellte und dm Gesetzen überall Gehorsam verschaffte. Langjährige Kämpfe hatte derselbe besonders in Italien zu führen. Dort wollten die lombardischen Städte, an deren Spitze Mailand und die Päpste standen, sich der deutschen Oberhoheit entziehen. Der Kaiser zog zu ihrer Unterwerfung fünfmal mit großer Heeresmacht über die
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Christus Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Karl Karl
Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug. 169
Reliquien wurden hoch verehrt, und man schrieb ihnen allerlei
wunderbare Kräfte zu.
Die Araber, welche sich im siebenten Jahrhundert Palä-
stinas bemächtigten, störten die Pilgerfahrten nicht; was den
Christen heilig war, wurde auch von ihnen verehrt. Aber mit
der Herrschaft der seldschukischen Türken im eilften Jahrhundert
kamen schlimme Zeiten für das Land. Die Christen in Jeru-
salem, besonders ihre Priester, wurden mißhandelt, ihre Heilig-
thümer entweiht, die Pilger auf der Reise angefallen, und ohne
ein Goldstück als Zins zu bezahlen, durfte Keiner Jerusalem be-
suchen. Doch hörten darum die Wallfahrten nicht auf; Gefah-
ren und Mühseligkeiten ließen sie nur um so verdienstlicher er-
scheinen und machten sie zu Bußübungen für ein sündhaftes
Leben.
Im Jahre 1093 unternahm Peter eine solche Wallfahrt.
Er war zu Amiens in der Picardie geboren, von kleiner, unan-
sehnlicher Gestalt und dunkler Gesichtsfarbe; nachdem er einige
Jahre das Kriegshandwerk getrieben hatte, lebte er als Einsiedler
in Südfrankreich. Petrus betrat die heilige Stadt, wurde von
einem Christen gastfreundlich beherbergt, hörte und sah, was die
Christen bitten, und sprach bewegten Herzens davon zu dem Pa-
triarchen Simeon. Dieser erwiederte: „Du siehst., daß unser
Volk zu schwach ist, die Mißhandlungen abzuwehren; die Grie-
chen aber vermögen kaum sich selbst zu schirmen. Nur von den
Völkern des Abendlandes, welche der Herr noch in frischer Kraft
erhalten hat, mag uns Hülfe werden, wenn sie sich unser erbar-
men wollen." Da versprach ihm Peter, die abendländischen
Christen zur Eroberung des heiligen Landes und zur Beschützung
ihrer bedrängten Glaubensgenossen aufzurufen, und erbat sich von
dem Patriarchen eigenhändige Schreiben an den Pabst und die
Fürsten. In der Auferstehungskirche warf er sich auf die Kniee
nieder und flehte Gott um seinen Beistand an. Betend schlief
er ein. Da erschien ihm im Traume Christus und sprach: „Stehe
auf, Petrus, eile und vollbringe ohne Zagen, was dir auferleget
worden; denn es ist Zeit, daß das Heiligthum gereinigt und
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Extrahierte Personennamen: Peter_von_Amiens Peter Petrus Peter Christus
Extrahierte Ortsnamen: Jeru- Jerusalem Amiens Petrus
174 Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug.
auf den 4. Julius durch Verrätherei eines zum Muhammedanis-
mus übergetretenen Armeniers Namens Pyrrhus.
Doch kaum hatten sich die Kreuzbrüder in Antiochien fest-
gesetzt, als K arboga, der Feldherr des Sultans von Persien,
mit einem ungeheuren Heere erschien imb sie von aller Verbin-
dung mit der Küste abschnitt. Eine entsetzliche Huugersnoth
war die Folge davon. Das Fleisch der gefallenere Zugthiere
wurde als Leckerbissen theuer verkauft. Nicht nur vom gemeinen
Volke, sondern selbst vom hohen Adel ließen sich viele des Nachts
an Stricken über die Mauer hinab und entflohen. Sie wollten
sich lieber durch den Schimpfnamen Strickläufer brandmarken
lassen, als das Elend länger ertragen. Nur in wenigen noch
lebte die Hoffnung, Jerusalem zu sehen. Da kam ein Priester
aus der Provence zu dem Grafen Raimund, und erzählte, der
Apostel Andreas und der Heiland selbst seyen ihm viermal er-
schienen und haben ihm in einer Kirche Antiochiens die Stelle
gezeigt, wo die Lanze liege, mit welcher dem Erlöser am Kreuze
die Seite geöffnet worden sey. Diese Lanze werde den Christen
Rettung und Sieg bringen. Zwölf Männer gruben nach und
fanden, was man suchte. Unbeschreiblich war die Freude der
Kreuzbrüder bei dieser Nachricht, und einmüthig verlangte das
Volk von den Fürsten, zum Streite geführt zu werden. Nachdem
sie sich drei Tage lang durch Fasten, Beten und feierliche Umzüge
zum heiligen Kampfe geweiht hatten, brachen sie am 28. Julius
in guter Ordnung, Geistliche in weißen Gewändern mit dem
Kreuze in der Hand voran, aus der Stadt. Der Kastellan des
Grafen Raimund trug die heilige Lanze. Die Begeisterung siegte;
das Heer Karbogas wurde aus einander gesprengt uns uner-
meßliche Beute gemacht. Aber ein anderer Feind, gefährlicher
als das Schwert der Türken, zog in die Stadt ein. Eine Seuche
raffte Tausende dahin; auch Ademar von Puy wurde ihr zum
Opfer. Deßwegen wurde der Zug gegen Jerusalem aufgescho-
den, bis das Volk wieder zu Kräften gekommen wäre, und man
beschäftigte sich indessen nur mit kleinern Unternehmungen.
Den 24. November brachen endlich die Wallbrüder, deren
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Extrahierte Personennamen: Peter_von_Amiens Julius Namens_Pyrrhus Raimund Apostel Andreas Julius Raimund
176
Die Weiber von Weinsberg.
der Christen war ihre Habgier; denn jeder durfte behalten, was
er erbeutete. In einzelnen Schaaren streiften sie durch die Stadt,
erbrachen Häuser und Schränke und zwangen die Einwohner
unter entsetzlichen Grausamkeiten zuin Geständniß, wo sie ihre
Schätze verborgen hatten, bevor man sie niederstieß.
Endlich reinigten sich die Pilger von dem Blute der Er-
schlagenen, besuchten barsüß mit entblöstem Haupte unter Lob-
gesängen die heiligen Orte, beugten ihre Kniee, flehten unter
Thränen um Vergebung ihrer Sünden, und gelobten Besserung.
An der Auferstehungskirche wurden sie von den Christen Jeru-
salems empfangen und feierlich in das Gotteshaus geführt. Dem
Einsiedler Peter dankten die Geistlichen knieend und priesen ihn
laut als den, der nächst Gott am meisten für ihre Befreiung ge-
than habe.
Gottfried von Bouillon wurde von den Kreuzfahrern
zum Könige von Jerusalem ernannt; doch führte er diesen Titel
nie, weil er sich für unwürdig hielt, sich da mit einer Königskrone
zu schmücken, wo der Heiland der Welt eine Dornenkrone getra-
gen habe, und nannte sich blos Herzog Gottfried.
Peter kehrte bald wieder in seine Heimath zurück. In
großer Gefahr auf dem Meere gelobte er mit seinen Begleitern,
in Huy bei Lüttich ein Kloster zu bauen, wenn ibn Gott errette,
und starb als Vorsteher desselben im Jahr 1115.
Die Weiber von Weinsberg.
Im Jahr 1140 belagerte der deutsche König Konrad Iii.
das Städtchen Weinsberg unweit Heilbronn im jetzigen Kö-
nigreich Würtemberg, weil es seiner Gegenpartei, den Welsen,
sehr zugethan war. Die Bürger hielten sich tapfer, wurden aber
doch endlich durch des Königs Uebermacht gezwungen, sich auf
Gnade oder Ungnade zu ergeben. Nur den Weibern verstattete
Konrad auf ihr dringendes Bitten freien Abzug mit Allem, was
sie auf den Schultern wegschleppen könnten. Aber wie erstaunten
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Extrahierte Personennamen: Peter Gottfried_von_Bouillon Gottfried Peter Konrad_Iii Konrad Konrad Konrad
Kaiser Friederich der Rothbart.
189
predigte ein Patriarch: ein Grieche, welcher hundert Kreuzfahrer
erschlagen, finde bei Gott für zehn an seinen Landsleuten began-
gene Mordthaten Vergebung. Indessen eroberten die Deutschen
eine Stadt nach der andern, und Isaak sah sich endlich genöthigt,
friedlichen Durchzug durch sálte Staaten zu gestatten, für Her-
beischaffung von Lebensmitteln zu sorgen und Schiffe zur Ueber,
fahrt nach Asien zu bewilligen. Mit dem beginnenden Frühlinge
des Jahres l! 90 erreichten die Kreuzfahrer den Hellespont, und
den 23. März ging Herzog Friederich bei Gallipoli über die
Meerenge. Nachdem die ganze Mannschaft in sieben Tagen
übergesetzt war, folgte der Kaiser den 29. unter dem Schall der
Trompeten in einem prächtig geschmückten Fahrzeuge. Sobald
er den asiatischen Boden betrat, kniete er nieder, Gott um seinen
Beistand anflehend, und erhob sich dann mit den Worten: „Liebe
Brüder, seyd getrost und unverzagt; der Herr hat dieses Land in
unsere Hände gegeben."
Die Pfade über das Gebirge, welches die alte Landschaft
Troas von Mysien trennte, waren nicht für Wagen zugäng-
lich; man mußte das Gepäck aus Maulthiere laden. Aus dem
Marsche durch Lydien wurde das Kreuzheer beständig von Räu-
berhorden beunruhigt. Bei Laodicea betrat man das türkische
Gebiet, und bald zeigte es sich, daß Kilid sch Arslan, der Sul-
tan von Jkonium, hinter den Aeußerungen der Freundschaft
feindselige Absichten verborgen hatte; wilde Reiterschaaren griffen
bald die Vorhut bald den Nachtrab der Kreuzfahrer an, und un-
ter den beständigen Scharmützeln rückte man nur langsam vor,
. bisweilen den bittersten Mangel leidend, da die Türken alle Zu-
fuhr abschnitten. Auf den Ebenen von Philomelium erblick-
ten die ermatteten, von den vielen Entbehrungen entkräfteten
Wallbrüder am 14. Mai das 300,000 Mann starke Heer des
Sultans vor sich. Viele verzagten; aber der Bischof von Würz-
burg erinnerte in begeisterter Rede an die wunderbare Kraft,
welche der heilige Geist an diesem Tage — es war Pfingsten —
über die Jünger Jesu ausgegossen, und der Kaiser rief: „Nur
in der Tapferkeit ist Rettung; Flucht bringt Verder-
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168 Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug.
gefangen und zwang ihn zu Ingelheim, auf die Krone zu ver-
zichten (1106). Der Unglückliche fand eine Zufluchtsstätte zu
Lüttich bei dem Bischöfe Otbert und starb daselbst den 7. Au-
gust, als sein unnatürlicher Sohn eben rüstete, ihn zu vertreiben.
Der Bannfluch verfolgte ihn noch nach dem Tode; er sollte
nicht einmal in geweihter Erde ruhen. Otbert hatte den Kaiser
in seiner Domkirche beigesetzt, mußte ihn aber auf Befehl der
päbstlichen Legaten wieder ausgraben lassen. Auf einer kleinen
Insel der Maas stand nun der Sarg einige Zeit unbeerdigt; ein
mitleidiger Einsiedler aus Jerusalem bewachte ihn und sang Buß-
psalmen für des Kaisers Seele. Heinrich V. ließ den Leichnam
nach Speier bringen und in der dortigen Mariäkirche beisetzen,
welche der Verstorbene von Grund aus prächtig erbaut hatte.
Aber der Bischof untersagte sogleich allen Gottesdienst, bis der
Sarg wieder aus der Gruft gehoben und in eine noch ungeweihte
Kapelle gebracht war. Erst im Jahre 1111 erzwang Hein-
rich V. vom Pabste die Erlaubniß, seinen von ihm verrathenen
Vater in geweihter Erde zu begraben, und nun bestattete man ihn
endlich mit königlicher Pracht an der Seite seiner treuen Ge-
mahlin Bertha.
Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug.
Zu jeder Zeit war den Christen das Land heilig, wo der
Stifter ihrer Religion gelebt und gewirkt hat. Sie pilgerten
aus weit entfernten Gegenden dahin, besuchten die Stellen,
welche des Erlösers Fuß betreten, belebten hier das Gedächtniß
an seine Worte, seine Wunder und Leiden, und warfen sich ge- %
rührt zu inbrünstigem Gebet nieder. Gestärkt im Glauben und
Hoffen kehrten sie in ihr Vaterland zurück, doppelt glücklich,
wenn es ihnen gelang, einen kleinen Ueberrest (eine Reliquie)
von dem Leibe eines Apostels oder Märtyrers, von einem mit
dem Heilande oder irgend einer Person der heiligen Geschichte in
Berührung gekommenen Gegenstände zu erwerben; denn solche
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170
Peter von Amiens oder der erste Kreuzzug.
meinen Dienern geholfen werde." Wunderbar gestärkt erwachte
Peter; Gott selbst hatte ihm die Kraft zu dem großen Unterneh-
men gegeben.
Des andern Tages trat er die Rückreise an. Zu Antio-
chien nahm ihn ein Schiff aus und brachte ihn nach Bari in
Apulien. Er eilte nach Rom zu Pabst Urban dem Zweiten,
welcher seinen frommen Eifer lobte und ihm Empfehlungsbriefe
an die Großen der Christenheit mitgab. Peter durchzog nun
ganz Italien und die Länder jenseits der Alpen und predigte in
Kirchen, auf öffentlichen Plätzen, Kreuzwegen und Heerstraßen.
Bleich und abgezehrt von den vielen Entbehrungen und langen
Strapazen, barfuß und mit entblößtem Haupte, in eine elende
Kutte gehüllt, mit einem Stricke umgürtet und in der Hand ein
Crucifix haltend, saß er auf einem Esel und erregte durch sein
ärmliches Aussehen allgemeine Theilnahme. Er wurde wie ein
Heiliger verehrt, und seine feurige Beredtsamkeit begeisterte Jung
und Alt, das Schwert zu ergreifen.
Auf der von dem Pabste veranstalteten Versammlung zu
Clermont in Auvergne (Nov. 1095) fand sich eine unzählige
Menge von Geistlichen, Fürsten, Grafen, Herren, Bürgern und
Bauern ein. Und als Urban die Bedrängnisse der christlichen
Kirche in Palästina schilderte, so war die Wirkung unbeschreib-
lich. Alle riesen wie aus einem Munde: „Gott will es!"
„Dieß Wort," fuhr der Pabst fort, „soll euer Feldgeschrei seyn
in jeglicher Gefahr, die ihr für die Lehre Jesu übernehmet; das
Kreuz aber euer Zeichen zur Kraft und Demuth." Da trat zu-
erst Ade mar, Bischof von Puy, hervor, kniete nieder und bat
den heiligen Vater um die Erlaubniß, in den heiligen Krieg zie-
hen zu dürfen; ihm folgten die meisten der anwesenden Geistlichen
und Laien. Sie hefteten sich ein rothes wollenes Kreuz um die
rechte Schulter und hießen deßwegen Kreuzfahrer.
In ihrer Heimath erzählten sie, was sie zu Clermont ge-
hört und sprachen mit Begeisterung von ihrem Unternehmen.
Da entstand eine ungeheure Bewegung unter allein Volk. Man
glaubte Zeichen am Himmel zu sehen, welche den Willen Gottes
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Extrahierte Ortsnamen: Bari Apulien Rom Italien Clermont Palästina
190
Kaiser Friederich der Rothbart.
den!" Da stimmten die Deutschen freudig den Kriegsgesang
an, und Alle fühlten sich von frischem Muthe belebt. Als der
folgende Morgen anbrach, lagen Herren und Knechte auf den
Knieen, gelobten Buße und empfingen das heilige Abendmahl.
Jetzt ordnete der Kaiser die Schlacht; nachdem der erste heftige
Angriff der Türken blutig zurückgewiesen war, drangen die Deut-
schen mit so unwiderstehlicher Gewalt in den Feind, daß das um
geheure Heer wie Spreu auseinander stob und 10,000 Todte
auf dem Platze ließ. Es war ein herrlicher Sieg, an dem der
Herzog von Schwaben den rühmlichsten Antheil batte.
Am Abende des 15. Mai lagerten die Kreuzfahrer, von ei-
nem treulosen Wegweiser irre geführt, in einer öden, wasserlosen
Gegend, wo weit und breit weder für Menschen, noch für Pferde
Nahrung zu finden war. Vom fürchterlichsten Durste gequält,
tranken Viele das Blut getödteter Zugthiere, und mancher wak-
kere Kriegsmann, welcher den Tag zuvor kampfesmutbig auf die
Saracenen losstürzte, sank jetzt verschmachtend dahin, und seine
letzten Seufzer verhallten in dem wilden Jauchzen der das Lager
umschwärmenden Türkenhorden. Die Gegend, welche man den
16. erreichte, bot zwar schlechtes Wasser und etwas Gras für die
Pferde dar; aber es fehlte so gänzlich au Holz, daß Sättel und
alte Kleider die wenigen schwachen Feuer unterhalten mußten,
an denen man Esels- und Pferdefleisch, beinahe die einzige Nah-
rung, kochte.
Kilidsch Arslan, mit der Noth der Kreuzfahrer wohl be-
kannt, schickte nun eine Gesandtschaft in ihr Lager und ließ Frie-
den und Lebensmittel anbieten, wenn ihm 300 Centner Goldes
oder von jedem Pilger ein Goldstück bezahlt würde. Friederich
aber antwortete: „Ein Kaiser der Deutschen ist gewohnt Zins
zu empfangen, aber nicht zu geben. Unter der Hülfe Gottes
werden wir uns mit dem Schwerte Balm brechen. Genügt aber
ein einziges Goldstück als Lösegeld für uns Alle, so soll es so-
gleich ausbezahlt werden." Ergrimmt über diese Sprache, ent-
fernte sich die Gesandtschaft mit der Drohung: „Morgen um die
dritte Stunde werden wir euch zur Schlacht rufen."
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192
Kaiser Friederich der Rothbart.
schen Fürsten Leo. Dieser nahm seine Glaubensgenossen freudig
auf, ließ Lebensmittel herbeischaffen und geleitete den Kaiser nach
Seleucia am Kalykadnus oder Saleph, wo das Heer ei-
nige Tage rastete. Den 10. Brachmonat wurde wieder zum
Aufbruch geblasen. Der Herzog von Schwaben führte den Vor-
trab über den Salepb. Die Brücke war schmal; deswegen ging
der Zug sehr langsam. Da sprengte der Kaiser, um schwimmend
das andere Ufer zu erreichen, mit dem Pferde in den Strom
und wurde von den Wellen fortgerissen. Hülfe kam zu spät.
Als Ulan ihn an das Land brachte, war sein Geist bereits ent-
flohen.
Da war Keiner, dessen Herz nicht von Jammer erfüllt ge-
wesen wäre. Alle batten an Friederich einen Vater, das Heer
den trefflichsten Führer, das herrlichste Vorbild ritterlicher Tu-
gend und christlichen Heldensinnes verloren. — Der Herzog von
Schwaben führte die Wallbrüder über Tarsus und Antiochien
nach Tyrus, wo die Gebeine des Kaisers in der Stiftskirche bei-
gesetzt wurden, vereinigte dann seine 7000 Streiter — so hatten
Hunger, Durst, Seuchen und das Schwert der Türken das große
Heer der deutschen Kreuzfahrer gelichtet — mit den Franzosen
und Engländern, welche eben Akkaron belagerten, und erlag
um 20. Januar 1191 einem Fieber.
Das deutsche Volk konnte an den Tod des großen Kaisers
nicht glauben; bis aus den heutigen Tag hat sich die Sage er
halten, er schlafe in einem unterirdischen Schlosse des Kyffbäuser-
berges in Thüringen. Da sitzt er auf elfenbeinernem Stuhle,
das Haupt auf den Arm gestützt, vor einem Marmortische; der
Bart ist ihm durch den Tisch gewachsen. Aber er wird nicht
ewig schlafen; wenn einst die Raben den Berg nicht mehr um-
kreisen, wird er erwachen und seinem Volke herrliche Zeilen
bringen.
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Extrahierte Personennamen: Friederich Leo Leo Ulan Friederich
266
Geschichte
machen. Deßhalb verbot er den Geistlichen von neuem und aufs strengste
sich zu verehelichen und ein Amt von einem weltlichen Fürsten anzunehmen.
Damit wollte er sie von ihrer Verbindung mit der Welt mehr und mehr
ablösen und sie einzig an die Kirche binden. Freudig nahm er die Beschwer-
den der Sachsen gegen Heinrich auf, um sich mit Hilfe vou dessen Feinden
die Königsmacht zu unterwerfen. Er beschied ihn uuch Rom bei Strafe des
Bannes und der Absetzung. Heinrich erklärte dieß für strafbare Anmaßung,
und so wagte es der Papst zum erstenmal, den deutschen König mit dem
Banne zu belegen, d. h. alle seine christlichen Unterthanen ihres Eides und
Gehorsams gegen ihn zu entbinden und ihn von den Sakramenten auszu-
schließen. Einen geliebten Fürsten hätte der Bann nicht gestürzt, aber dem
gehassten drohte Entsetzung, wenn er sich nicht mit dem Papst versöhnte.
Da schlich sich der eben noch hochfahrende König, begleitet von seiner zarten
Gemahlin und wenigen Dienern, im harten Winter über die schneeigen
Alpen, flehte beim Papst um Gnade und stand 3 Tage barfuß im härnen
Bußhemd im Schloßhofe zu Canossa, wo sich Gregor eben aufhielt, bis
dieser den Bann unter drückenden Bedingungen löste und seine Regierungs-
fähigkeit demnächst zu bedenken versprach.
Heinrich's Herz empörte sich über solche Härte. Er brach mit Hilfe
unzufriedener Italiener sein Gelübde, verlegte dem Papst den Weg nach
Deutschland zur entscheidenden Reichsversammlung und wurde vou neuem
mit .dem Bann belegt. Sein Schicksal erregte in Deutschland Mitleid. Er
fand starken Anhang und schlug einen indeß erwählten Gegenkönig. Ja
1080 er rückte selbst nach Rom, ließ sich von dem, an des entsetzten Gregor's Stelle
von ihm gewählten Papste zum römischen Kaiser krönen und würde wol
1085 nach Gregor's Tode zur ungestörten Regierung gekommen sein, wenn nicht
seine eigenen Söhne auf Zureden des Papstes sich gegen den Vater em-
1104 pört und der zweite ihn gefangen genommen und zur Entsagung gezwungen
hätte. Der Haft des unnatürlichen Sohnes entkommen, sollte das Glück
1106 per Schlacht entscheiden, als der Tod Heinrich's dem grausenvollen Kampfe
zuvorkam. Aber den Gebannten verfolgte der Kirche Strafe auch nach dem
Tode. 5 Jahre stand die kaiserliche Leiche unbeerdigt in Speier, bis der
Bann gelöst war. 62 Schlachten, 5 Kirchenbanne, 3 Absetzungen und
Gegenkönige, 2 Söhne als Rebellen hatten seine 50jährige Regierung stür-
misch gemacht. Sie war nicht von Weisheit, sondern von Leidenschaft ge-
leitet. Darum ärndete Deutschland nur den Unsegen einer verderblichen
Zwietracht zwischen Kaiser und Papst, ohne die Anmaßung der Kirche zu-
rückgewiesen, ohne selbst an Bildung, Ordnung und Selbständigkeit ge-
wonnen zu haben.
8. 12. Kreuzzüge. Gegen das Ende von Heinrich's Regierung
entstand im westlichen Europa eine heilige Bewegung. Ein hagerer blasser
Einsiedler mit Namen Peter von Amiens, der von Christi Grab aus
Palästina heimgekehrt war, hatte auf seinem Esel viele Länder durchzogen
und mit hinreißender Begeisterung die großen Drangsale geschildert, die alle
frommen Pilger zum heiligen Grabe von den rohen Beherrschern des Lan-
des, den seldschuckischen Türken, zu erdulden hätten. „Zur Ehre
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gregor Gregor Peter_von_Amiens Christi
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rom Deutschland Deutschland Rom Deutschland Europa Palästina