Zusicherung der Schutzherrschaft über Magdeburg und Halber-
stadt, sowie Aussicht auf Kur und Lande Johann Friedrichs.
Joachim von Brandenburg und der seit kurzem offen zum evan-
gelischen Bekenntnis übergetretene Kurfürst Friedrich von der
Pfalz blieben neutral.
Karl suchte den Krieg als politischen hinzu-
stellen (Weigerung Philipps, Heinrich von Braunschweig frei-
zugeben, der bei einem Versuche, sein Land wiederzuerobern,
1545 in Philipps Gefangenschaft geraten war), dagegen er-
klärte der Papst sehr bald öffentlich den Krieg als
zur Ausrottung der Häresien bestimmt. Versuche
Karls, Philipp und Johann Friedrich zu isolieren und so den
Bund zu sprengen, misslangen, jedoch entzogen sich Christian Iii.
von Dänemark und die niedersächsischen Städte ihrer Bundes-
pflicht.
Der Sehmalkaldener Krieg. Karls Gegner waren früher
schlagfertig und ihm an Truppenzahl lange Zeit überlegen, aber es
fehlte ihnen an Zusammenhalt und Entschlossenheit, bald auch an
Geld. Rücksicht auf die vermeintliche Neutralität Bayerns und
Ferdinands bewirkte, dass zwei errungene Vorteile von seiten
des Heeres der oberdeutschen Städte nicht verfolgt wurden
(Füssen, Ehrenberger Klause 9. Juli), sowie dass die vereinigte
württembergisch-reichsstädtische Streitmacht es versäumte, den
Kaiser und die italienischen Truppen, ehe sie sich in Landshut
vereinigten, niederzuwerfen; auch nachdem die 20. Juli vom
Kaiser als Rebellen geächteten Philipp und Johann Friedrich
sich mit den oberdeutschen Bundesständen (3. August) vereinigt
hatten, drang der Vorschlag, rasch gegen München oder Lands-
hut zu ziehen und Karl zur Schlacht zu nötigen, nicht durch.
Nach erfolgloser Beschiessung Ingolstadts, das auch von bayeri-
schem Kriegsvolk verteidigt wurde (31. August bis 3. September),
zogen die Sehmalkaldener ab. Die aus den Niederlanden herbei-
ziehende Armee vereinigte sich (15. September) mit dem Kaiser,
worauf Schwaben der Kriegsschauplatz wurde; die Sehmalkaldener
lagen sechs Wochen lang bei Giengen a. Br. Ende Oktober fiel
Moritz, von Truppen Ferdinands unterstützt, in Kursachsen ein,
nachdem ihm die gesamten Territorien zugesichert und die Kur
übertragen waren. Was der Geldmangel der Sehmalkaldener
vorbereitete, das vollzog sich einige Zeit nach dieser Nachricht:
Johann Friedrich und Philipp zogen 23. November
jeder in sein Land ab. Die süddeutschen Glieder
gaben hierauf, mit Rücksicht auf das baldige Abläufen der
Bundeszeit (mit Invokavit 1547), die Städte auch über ihre Mehr-
belastung erbittert, die grösseren vor allem durch das Stocken
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Joachim_von_Brandenburg Friedrich Friedrich Karl Karl Philipps Philipps Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Philipps Philipps Karls Philipp Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Christian_Iii Karls Ferdinands Ehrenberger Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich August Karl Karl August Moritz Ferdinands Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Karls Karls Bayerns Ferdinands Ingolstadts Niederlanden Giengen Ferdinands Kursachsen
176
samer Bekämpfung des Hauses Oesterreich im April verbunden
hatte, seine volle Kraft für den deutschen Krieg ein-
zusetzen, indem es einen neuen 26jährigen Waffen-
stillstand mit Polen vermittelte, worin Schweden die
besetzten westpreussischen Plätze räumte, Polen aber Livland
vorläufig aufgab.
Es fehlte aber Frankreich noch an einer kriegsgeübten Armee
und an tüchtigen Feldherren. Bernhard von Weimar über-
nahm Oktober 1635, gegen Zahlung von Subsidien und Zusiche-
rung der Landgrafschaft Eisass und der Landvogtei Hagenau
als unabhängigen Fürstentums, ein Heer von 18000 Mann zu
Frankreichs Verfügung zu halten. Aber während die Schweden
auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz, wenn auch nicht
dauernde, so doch bedeutende Erfolge errangen (u. a. Sieg
Banérs bei Wittstock 4. Oktober 1636), wurde Frankreich
1635—37 wiederholt auf eigenem Gebiet heimgesucht.
Erst 1638 wandte sich auch am Eh ein das Glück. Nach zwei
Schlachten nahm Bernhard im Frühjahr Eheinfelden und
bald darauf Fr ei bürg, nach Besiegung zweier Entsatzheere
17. Dezember Breisach. Aber Bernhard starb, in Verhand-
lungen mit Frankreich begriffen, das ihm ein unabhängiges Fürsten-
tum in diesen Gebieten nicht gewähren wollte, Juli 1639. Sein
Testament wurde nicht ausgeführt; sein Heer übergab sich
als besonderes Korps 9. Oktober unter unmittelbar
französis che Führung und die oberrheinischenplätze
an Frankreich. Georg von Braunschweig-Liineburg schloss
April 1640 mit Frankreich ein Bündnis.
Die letzten Jahre des Kriegs. Der Krieg wurde immer
mehr einbeutekrieg, auch die schwedischen Generale und
Soldaten (etwa ein Zehntel noch Schweden) verübten ungewöhn-
liche Erpressungen und Verwüstungen. Im Osten verlief er
sehr wechselvoll, aber mit zunehmenden Vorteilen
der Schweden. Banér, der Mitte 1637 sich nach Pommern
zurückgezogen hatte, siegte April 1639 bei Chemnitz und fiel in
Böhmen ein, das er Frühjahr 1640 räumte; von Mitteldeutsch-
land aus erschien er Anfang 1641 vor Regensburg, wo Sep-
tember 1640 bis Oktober 1641 ein Eeichstag in Anwesenheit
Ferdinands Iii. (1637—57) tagte; zurückgedrängt starb er
Mai 1641 in Halberstadt. Sein Nachfolger Torstensón nahm 1642
Olmütz und schlug die Kaiserlichen bei Breitenfeld (2. November),
fiel 1643 in Böhmen ein und lag lange in Mähren. Nach Nieder-
werfung der Dänen drängte er Gallas 1644 aus Holstein zurück,
schlug dann die Kaiserlichen bei Wittenberg (3. Dezember) und, seit
Anfang 1645 wieder in Böhmen, 6. März bei Jankau, vermochte
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar_über- Bernhard Bernhard Georg_von_Braunschweig-Liineburg Ferdinands
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Polen Livland Frankreich Landvogtei_Hagenau Frankreichs Schweden Wittstock Frankreich Frühjahr_Eheinfelden Breisach Frankreich Frankreich Frankreich Schweden Pommern Chemnitz Regensburg Ferdinands Halberstadt Breitenfeld Holstein Wittenberg
— 117
reichen Kämpfen mit den Seldschuken einen plötzlichen Tod 10. Juni 1190 in den Fluten des Saleph; sein Sohn Friedrich starb 1191 vor Akkon an der Pest.
§ 36. Dritter Kreuzzug 1189—1192.
Die unklug einseitige Wendung der Könige Jerusalems gegen das ohnmächtige fatimidische Kalifat in Aegypten erleichterte den islamitischen Herrschern ihre Fortschritte in Syrien. Ein Baubzug Amalrichs (1162—1173) nach Aegypten (1168) bestimmte den ägyptischen Kalifen die Hilfe des ihm früher feindlichen Nureddin, Emirs von Haleb und Damaskus, anzurufen. Der von diesem abgesandte Kurde Schirkuh zwang Amalrich, das Land zu räumen, und brachte bald, indem er den bisherigen „Sultan“ Schawer beseitigte, die wirkliche Herrschaft in seine Hand. Sein Neffe und Nachfolger Saladin (Salaheddin) beseitigte 1171 das Kalifat der Fatimiden, machte sich nach dem Tode Nureddins 1174 unabhängig und zum Herrn von Damaskus, unterwarf beinahe ganz Mesopotamien und zwang den Seldschukenfürsten Kilidsch Arslan El von Ikonium, der Manuel schwer geschlagen hatte, ihn als Oberlehnsherrn anzuerkennen (1188). Ein Zerwürfnis zwischen dem nach dem Tode des jungen Balduin V. aus kurzer Beichs-verweserschaft verdrängten Baimund von Tripolis und dem zweiten Gemahl der Mutter Balduins, jetzt König, Guido von Lusignan, und ein leichtfertiger Angriff christlicher Herren gaben Saladin willkommene Gelegenheit, das Königreich Jerusalem anzugreifen. Das christliche Heer wurde Juli 1187 bei Hittin am See Genezaret geschlagen, viele der Herren gefangen. Vier Tage darauf nahm Saladin Akkon, bald auch Askalon; nach der Uebergabe Jerusalems, Anfang Oktober, waren von bedeutenderen Orten Syriens nur noch Tyrus, Tripolis und Antiochia im christlichen Besitz.
Der dritte Kreuzzug war ein überwiegend weltliches Unternehmen der drei mächtigsten Monarchen des Abendlands, die aber getrennt operierten. Der Zug Friedrichs durch Ungarn und Serbien ging friedlich und geordnet vor sich, da die Herrscher dieser Länder die Zusagen hielten. Auf dem Boden des griechischen Beiches aber hatte das Heer infolge des konfessionellen Fanatismus der Griechen und der treulosen Haltung des Kaisers Isaak Angelus, der ohne Grund für Bestand seiner Herrschaft und Dynastie fürchtete und sogar mit Saladin ein Bündnis schloss, durch Schwierigkeiten der Verpflegung und, besonders in den Balkanpässen, durch Ueberfälle zu leiden. Friedrich überwinterte im griechischen Gebiete; von dem Mittelpunkt der Winterquartiere, Adrianopel, aus wurden viele Streif- und Beutezüge gemacht. Nachdem Isaak unter Stellung von Geiseln Friedrich, jetzt „Kaiser der Bömer“, die nötigen Zusicherungen gemacht hatte, brach man 1. März 1190 auf. Ende März 1190 setzte man bei Gallipoli nach Kleinasien über. Als das Heer in das Gebiet des Sultanats Ikonium einzog, zeigte sich das Gegenteil der wiederholt von Kilidsch Arslan und auch von seinem Sohne und jetzigen Nachfolger Kutbeddin zugesicherten Freundschaft. Ein Angriff der Türken bei Philomelium wurde siegreich abgeschlagen, aber das Heer schmolz infolge des Mangels an Proviant immer mehr zusammen. Der trotz grosser Erschöpfung über eine gewaltige Ueber-macht. bei Ikonium errungene Sieg (18. Mai) bestimmte die Sultane, für ungestörten Weitermarsch und Lieferung von Proviant und Pferden Geiseln zu stellen. Bei dem Marsch durch die Gebirge des christlichen Armeniens (Kilikien) ertrank Friedrich bei einem Bade im Kalykadnus (Saleph) 10. Juni 1190. Die Gebeine Friedrichs wurden nach den einen in Tyrus, nach ändern im Lagersand von Akkon beigesetzt. Nur der Kern des Heeres blieb
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Schirkuh Manuel Balduin_V. Guido_von_Lusignan Friedrichs Isaak Friedrich Friedrich Isaak Isaak Friedrich Friedrich März Kilidsch_Arslan Friedrich Friedrich Friedrichs
118
beisammen; ihn führte Friedrich von Schwaben, „Streiter Gottes und Schrecken der Sarazenen“, über Tarsus nach Antiochia. Oktober 1190 traf er vor A k k o n ein, das seit August 1189 von den immer wieder durch abendländischen Zuzug verstärkten Christen belagert wurde. Zur Zeit des Todes des Kaisers war Saladin in schwerer Bedrängnis gewesen. Friedrich von Schwaben konnte infolge der Uneinigkeit und Zuchtlosigkeit der Belagerer nichts ausrichten und starb Anfang 1191.
Philipp Ii. August von Frankreich und Heinrich Ii. von England hatten Jan. 1188 Frieden geschlossen und das Kreuz genommen. Aber ein bald wieder ausbrechender Krieg, in dem Heinrichs Sohn Richard Bundesgenosse Frankreichs wurde, dauerte bis Juli 1189. Zwei Tage nach dem Abschluss eines schimpflichen Friedens starb Heinrich Ii. Nach Mitte 1190 fuhren Philipp von Genua, Richard von England von Marseille aus nach Messina. Hier schloss Richard nach anfänglichen Kämpfen ein Bündnis mit Tankred, dem vom Papst bestätigten König der nationalen Partei unter den Normannen. Ende März 1191 fuhr Philipp, mit Richard schon ziemlich gespannt, ab und traf um Mitte April vor Akkon ein. Richard, der erst später Messina verliess, stürzte den Herrscher von Cypern Isaak Comnenus, liess sich selbst huldigen und kam mit 25 Schiffen Anfang Juni vor Akkon an. Die Verstärkung der Belagerer (auch durch Leopold von Oesterreich) und grosse Hungersnot zwangen die Befehlshaber der Festung Juli 1191 Akkon zu übergeben, das heilige Kreuz sollte den Christen wieder ausgeliefert werden. Nach der Rückreise des französischen Königs Oberführer liess Richard, weil Saladin die im Kapitulationsvertrag zugesagte Summe zur festgesetzten Zeit nicht zahlte, über 2000 Geiseln abschlachten. Die Uneinigkeit, besonders zwischen Richard und dem Markgrafen Konrad von Montferrat, „König von Jerusalem“ (April 1192 von zwei Assassinen ermordet), sowie die geringe Feldherrnkunst und Stetigkeit Richards liessen zwei Versuche, Jerusalem wieder zu nehmen, scheitern. Nachdem Richard seine Tapferkeit in den Kämpfen vor und um Joppe noch einmal glänzend bethätigt hatte, kam es September 1192 zwischen ihm und Saladin zu einem Waffenstillstand auf drei Jahre, der dem Königreich Jerusalem die Seeküste von Tyrus bis Joppe liess, sowie freie Pilgerfahrt nach Jerusalem und Ausübung des lateinischen Gottesdienstes daselbst zusicherte. Richard, der schon früher Cypern als Ersatz für die Königskrone von Jerusalem an Guido von Lusignan gegeben hatte, schlug, wohl wegen der Feindseligkeit des französischen Königs, auf der Heimreise den Landweg durch Deutschland ein, wurde aber erkannt und von Leopold von Oesterreich, den er beim Einzug in Akkon schwer beleidigt hatte, gefangen. Saladin starb März 1198, infolge seiner Freigebigkeit arm. Ein strenger und rechtgläubiger Muhammedaner hatte er die unterworfenen Christen mild und schonend behandelt.
§ 37. Heinrich Vi. 1190—1197.
Heinrich Vi., genialer und noch ehr- und herrschsüchtiger als sein Vater, war von schwächlicher Gesundheit und für persönliche Kriegsthaten nicht geschaffen; seine hochgespannten Herrschaftspläne verdrängten in ihm tieferes menschliches Empfinden. Nachdem er den Kampf mit Heinrich dem Löwen, der wortbrüchig schon Oktober 1189 zurückgekehrt war, Mitte 1190 durch einen Vertrag abgebrochen hatte, zog er nach Italien; den Papst Cölestin Iii. zwang er dadurch, dass er
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schwaben Friedrich August Saladin Friedrich_von_Schwaben Friedrich Philipp_Ii Philipp August Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Richard_Bundesgenosse_Frankreichs Heinrich_Ii Heinrich Philipp_von_Genua Philipp Richard_von_England_von_Marseille Tankred Philipp Philipp Cypern_Isaak_Comnenus Isaak Leopold_von_Oesterreich Leopold Konrad_von_Montferrat Konrad Richards Guido_von_Lusignan Leopold_von_Oesterreich Leopold Saladin Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Antiochia Frankreich England Messina Akkon Messina Jerusalem Jerusalem Joppe Jerusalem Tyrus Joppe Jerusalem Jerusalem Deutschland Akkon Italien
— 219 —
(Brussa 1326 Hauptstadt). Urchan 1326—1359 eroberte Nicomedia und Nicäa, überhaupt alle noch byzantinischen Besitzungen jenseits des Bosporus, sowie durch Besiegung kleinerer nrahammedanischer Fürsten Mysien und Ionien. Er schuf in den Janitscharen, die aus gefangenen oder als Tribut eingezogenen Christenjünglingen gebildet und ergänzt wurden, ein stehendes Fussvolk. Nach vielen Raubzügen zur See wurde Gallipoli und der ganze Cher-sones 1356 erobert. Mur ad I. (1359—1389) eroberte ganz Thrakien, machte das 1361 eingenommene Adrianopel 1365 zur Residenz, brachte die ändern türkischen Fürsten Kleinasiens, darunter den Sultan von Karaman in Abhängigkeit und fiel, si egr eich über ein fünffach überlegenes Heer der Fürsten von Serbien und Bulgarien (seit 1376 tributpflichtig), Bosnien, Albanien, der Walachei und der Herzegowina in der Ebene vonkossöwa (Amselfeld). Sein Sohn Bajgsid 1389—1403, der „Blitz“, liess noch auf dem Schlachtfeld seinen jüngeren Bruder ermorden. Er machte Serbien von neuem und die Walachei zins- und kriegspflichtig und den kleinen Rest d.es byzantinischen Kaisertums durch Ausnützung des Bruderzwists in der kaiserlichen Familie von sich. abhängig, so dass er mit byzantinischer Hilfe der letzten christlichen Herrschaft in Kleinasien ein Ende bereitete; Bulgarien kam unter unmittelbare osmanische Herrschaft. Makedonien und Thessalien wurden ganz, Griechenland zum Teil erobert. Ein grosses von Sigmund geführtes Kreuzzugsheer (worunter viele französische Grafen, Ritter und Söldner; von Deutschen u. a. zwei Zollern und der Kurfürst von der Pfalz), das zuchtlos und durch einige Erfolge übermütig geworden war, schlug Bajesid bei Niko-polis (Sept. 1396) bis zur Vernichtung, worauf er auch Bosnien und Rumänien unterwarf. Die seldschukischen Emirate in Kleinasien wurden im wesentlichen beseitigt. Er war im Begriff, dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende zu bereiten; da stiess er mit Timur-Lenk zusammen, der bei der Einnahme von Siwas einen Sohn Bajesids hatte töten lassen (1400).
Timur der Lahme, einem der 4 grossen Geschlechter des Reiches Dschagatai angehörig, brachte 1363—69 vor allem durch Unterstützung der islamischen (schiitischen) Kirche und Geistlichkeit Transoxanien (Residenz: Samarkand und Bochara) unter seine Herrschaft,, wo er dann eine absolute theokratische Herrschaft einrichtete; er eroberte hierauf Turkestan, Khorasan, Iran, bewirkte durch wiederholte Kämpfe den Zerfall von Kiptschak und eroberte auf einem Kriegszuge, unter dem vor allem die dortigen Muhammedaner litten (1398), Indien bis zum Ganges. Von Siwas hatte er sich nach Syrien gegen die mamelukisehen Sultane Aegyptens gewandt, die er bei Aleppo und bei Damaskus 1401 schlug. Nach Plünderung Bagdads rückte er wieder nach dem Nordwesten und schlug Bajesid, indessen Heer sich auch Serben befanden, bei Angora 1402. Bajgsid starb in der Gefangenschaft nach 9 Monaten, Timur 1405, im Begriff, China, wo 1370 die mongolische Herrschaft abgeworfen worden war, anzugreifen oder wenigstens Turkestan gegen einen chinesischen Angriff zu schützen. Sein Reich zerfiel rasch, dagegen eroberte sein Urenkel Bober, ursprünglich Beherrscher der Gebiete zwischen Samarkand und dem Indus, Indien bis zum Ganges und wurde der erste Grossmogul von Dehli (1529).
Das osmanische Reich wurde auch noch durch zehnjährigen Bruderkrieg der drei Söhne Bajesids erschüttert. Aber das uneinige Abendland benützte dies nicht. 1413 machte sich Muh am me d I., von Manuel unterstützt, durch Besiegung und Erdrosselung seines Bruders Musa zum Alleinherrscher. Er wurde der zweite Gründer des Reiches. Um Kräfte zu sammeln, hielt er Freundschaft mit Byzanz. Ein für ihn unglücklicher Seekrieg mit Venedig, 1415—17, endete mit einem nicht ungünstigen Frieden. Der Kampf gegen den walachischen Fürsten, der den Tribut' Verweigerte, führte zum Zusammenstoss mit Sigmund, der die Einfälle osmanischer Kriegshaufen in
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102
genommen, worauf die Christen Tage lang Muhammedaner und Juden jeden Alters und Geschlechts mordeten. Ein sehr grosses ägyptisches Heer schlug Gottfried von Bouillon, seit 22. Juli durch Wahl „Vogt des heiligen Grabes“, 12. August 1099 bei Askalon mit dem höchstens noch 25 000 Manu zählenden christlichen Heer. Anfangs 1100 kehrten die meisten ins Abendland heim. Die geringe zurückbleibende Zahl war auf neuen Zuzug vom Abendland angewiesen; grosse Operationen konnten auch später die „Franken“ überhaupt nur dann ausführen, wenn ein Kreuzzugsheer eingetroffen war. Von drei grossen Heeren, die 1101 aus der Lombardei, Frankreich und Süddeutschland auszogen, gelangten, da zwei auf dem Marsch gegen Bagdad am Halys, das dritte bei Eregli in der Nähe von Ikonium beinahe gänzlich vernichtet wurden, nur wenige nach Syrien.
§ 32. Ausgestaltung und Verfassung (1er Kreuzfahrerstaaten.
Ritterorden.
Balduin I. (1101—1118), bisher Graf von Edessa, nach Gottfrieds Tode erster „König von Jerusalem“, verschaffte der Krone dem Patriarchat gegenüber das Uebergewicht und schlug grosse Angriffe der Fatimiden, sowie des Emirs von Mosul ab. Unter ihm und seinem Neffen Balduin Ii., 1118—1131, wurden die fränkischen Staaten abgerundet und bestandfähig durch die Eroberung der Küstenstädte (Cäsarea 1101, Akkon 1104, Tripolis 1109, Beirut und Sidon 1110, Tyrus erst 1124) mit ei-Mi twirkung vor allem der italienischen Handelsstädte. Das Fürstentum Antiochien dehnte sich aus, zum Teil im Kampf mit Byzanz und schliesslich von demselben gehemmt. Die Franzosen, hinter denen die Normannen bald zurücktraten, gaben am meisten den Kreuzfahr er Staaten ihr Gepräge. Die geringe Wehrkraft (das Königreich Jerusalem für sich konnte in seiner besten Zeit nur 600 Ritter und 8000 Mann zu Fuss aufbringen) wurde ergänzt durch die Ritterorden, die mit den Mönchs-geliibden die Pflicht, zunächst die Pilger zu schützen, bald überhaupt die Ungläubigen zu bekämpfen, verbanden. Aber diese Ritterorden wurden rasch jeder ein Staat für sich, vielfach auch mit eigener Entschliessung über Krieg und Frieden.
Der Bestand der Kreuzfahrerstaaten erforderte Zufuhr von Getreide (auch aus Cypern), Waffen, Pferden, Tuch, vor allem aber von Geld aus dem Abendland. Die Pullanen, d.h. die im Lande geborenen Nachkommen von Franken und einheimischen, grossenteils syrischen und arabischen Müttern niederen Standes, nahmen vielfach orientalisches Wesen an.
Der König von Jerusalem, dessen Würde seit Balduin Ii. auch in weiblicher Linie erblich war, hatte gegenüber den drei anderen „grossen Seigneurs“, die für sich das Recht über Krieg und Frieden besassen, ausser dem Recht des Oberbefehls bei gemeinsamen Unternehmungen nur Ehrenrechte. Das in den noch erhaltenen (der Hauptsache nach erst im Xiii. Jahrhundert abgefassten) assises et bons usages du royaume de Jerusalem niedergelegte Lehnsrecht schützte den Lehnsmann mehr gegen den Lehnsherrn als umgekehrt. Die Lehen wurden von Anfang an im ganzen zu unbeschränkter Erblichkeit verliehen. Ohne
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon August Gottfrieds Balduin
184 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
gebraucht wurden, so erlaubte ihm der Herzog, in die Dienste der Union zu treten, und diese schickte ihn nach Böhmen, wo er sich auch mit gewohnter Tapferkeit mit den Kaiserlichen herumschlug. Nach der Schlacht am weißen Berge und nach der Auflösung der Union setzte Mansfeld im Dienste des entflohenen Pfalzgrafen Friedrich den Krieg in Deutschland fort, zog mehrere Jahre umher und plünderte besonders die reichen geistlichen Länder aus. Bald war er hier, bald dort (Pfalz, Elsaß, Niedersachsen); und schlugen ihn auch einmal die Kaiserlichen, so entließ er seine Leute und trat mit ihnen plötzlich an einer andern Stelle wieder auf. So trieb er sich sechs Jahre umher, ohne selbst einen Pfennig mehr zu haben, als was ihm der Krieg verschaffte. Endlich entwich er, nachdem er von denf kaiserlichen Heere unter Wallenstein an der Elbbrücke bei Dessau geschlagen war, mit seiner Schaar nach Ungarn, um sich mit dem unruhigen Großfürsten von Siebenbürgen, Beth len Gabor, zu verbinden. Aber dieser hatte Geld verlangt und keine hungrigen Soldaten, und vertrug sich daher lieber mit dem Kaiser. Der tapfere Mansfeld verkaufte sein Heergeräth, entließ mit gerührtem Herzen seine alten Kriegskameraden und wollte nach Venedig und von da nach Holland reisen. Aber ehe er noch Venedig erreichte, wurde er unterwegs in Bosnien krank, und er, der so viel im Leben umhergeworfen war und jetzt mit neuen Entwürfen einem neuen Schauplatze zueilte, fand hier seinen Tod ganz unerwartet. Als ihm der Arzt eröffnete, daß er nur noch einige Stunden zu leben habe, ließ er sich seinen Waffenrock anlegen, den Degen umgürten und erwartete so stehend und gestützt auf die Schultern zweier Offiziere den Tod. So starb dieser eiserne Mann im 46. Jahre seines Lebens (1626).
Ein ähnlicher Mann war Christian von Braunschweig. Von jugendlichem Uebermuthe und von glühendem Hasse gegen die katholische Geistlichkeit getrieben, trat auch dieser Fürst für Friedrichs Sache auf, warb ein Heer und zog damit auf Mansfelds Art in Deutschland umher. Am liebsten plünderte er die Kirchen und Weinkeller der geistlichen Fürsten aus, und auf die Münzen, die er von dem geplünderten Silber prägen ließ, wurde die Umschrift gesetzt: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Während der flüchtige Kurfürst von der Pfalz länderlos umherirrte, verfochten Christian und Mansfeld seine Sache, als wenn sie die ihrige wäre. Christian hatte, als er in Holland gewesen war, die vertriebene Kurfürstin Elisabeth kennen gelernt und gerührt von
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Gabor Christian_von_Braunschweig Friedrichs Christian Christian Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Mansfeld Deutschland Elsaß Niedersachsen Dessau Ungarn Mansfeld Venedig Holland Bosnien Friedrichs Deutschland Gottes Mansfeld Holland
Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Tilly. Wallenstein.
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ihrem Unglücke, ihr das Versprechen gegeben, für Gott und für sie alles zu wagen. Er hatte sich von ihr ein Zeichen ihrer Gunst ausgebeten, und sie ihm einen ihrer Handschuhe gegeben. Diesen trug er als Wahrzeichen vorn an seinem Hute, und auf seinen Fahnen stand die Divise: Alles für Gott und für sie! Aber sein früher Tod verhinderte die Ausführung seines Gelübdes, dem vertriebenen Kurfürsten sein Land wieder zu verschaffen. Wenige Monate vor Mansfelds Tode hatte ihn ein zehrendes Fieber in Wolfenbüttel hingerafft. Er stand erst im 27. Lebensjahre.
4. Tilly und Wallenstein. Gegen Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld hatte bisher der Graf Tilly als General der Liga den Krieg geführt. Tilly war ein Mann von vieler Roheit, unerbittlicher Strenge und großer Pünktlichkeit, dabei uneigennützig, aber stolz im hohen Grade. Auf äußere Dinge legte er keinen Werth, und als ihn der Kaiser zum Reichsfürsten erheben wollte, verbat er sich die Ehre und schenkte dem Schreiber der Kanzlei 500 Thaler, damit er das Patent nicht ausfertigte. Seine Statur war klein und hager, aber von starkem Knochenbau. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner Nase und seiner runzeligen Stirn sahen seine großen finsteren Augen heraus. Sein graues, borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem spitzen, hochausgestntzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rothe Straußfeder hinten herabhing. Dazu nehme man ein grünatlaßnes Kleid nach fpanischem Schnitt, mit aufgeschlitzten Aermelu, weite Beinkleider von demselben Zeuge, und weite, aufgeschlitzte Stiefeln. In der Schlacht pflegte er einen kleinen Grauschimmel zu reiten. Dieser Mann hatte bis dahin nie eine Schlacht verloren und räumte überall, wohin er kam, tüchtig auf. Braunschweigs, Mansfelds und andere Haufen wurden 'überall von ihm vertrieben. Aber er war doch nur ein General der Liga. Der Kaiser dagegen hatte kein Heer, wenigstens kein bedeutendes, und hing also ganz von Tilly und der Liga ab; denn es fehlte ihm an Geld, ein eigenes Heer aufzustellen. Während Ferdinand noch darüber grübelte, machte ihm einer seiner Offiziere den Antrag, ein großes Heer aufzubringen, ohne daß es dem Kaiser das Geringste kosten solle.
Dieser Mann war Albrecht von Wallenstein oder eigentlich Waldstein, 100 Jahre später als Luther, in Böhmen auf dem Gute feines Vaters an der Elbe unweit Königgrätz geboren, aus einer alten evangelischen Familie. Er verlor feine Eltern schon
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Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Tilly Tilly Ferdinand Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Waldstein
Wallensteins Wiederauftritt.
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Befehlshaber des ersten erledigten Reiterregiments machen sollte. So etwas war ihm sehr zuwider. Er lud den Fremden und viele Obersten zu Tische. „Hört!" sprach er, „einer von euch muß sterben." Da alle erschraken, fuhr er spöttisch fort: „Ja, ja! der fremde Herr ist gekommen, eines von euern Regimentern zu erhaschen. Lege sich doch einer von euch geschwind ihm zu Gefallen ins Grab!" In allen seinen Handlungen war er freigebig; Knickerei war ihm ganz fremd; jeder kleine Dienst wurde reichlich vergolten. Bei den Soldaten suchte er das Ehrgefühl zu wecken: ein Reiter, der sich seinen Küraß hatte nehmen lassen, wurde vor der Fronte des ganzen Regiments für infam erklärt, und ein Offizier, der, zum Zweikampf aufgefordert, sich nicht gestellt hatte, fortgejagt. Tapferkeit belohnte er königlich. Nach einem blutigen Gefechte ließ er über 20,000 Thaler unter die verwundeten Offiziere und Soldaten austheilen. Eine kühne That war seines Lobes gewiß; er pflegte dann die Hand liebkosend auf das Haupt oder die Schulter des Tapfern zu legen. Neugierig war er über die Maßen. Kundschafter hielt er an allen Höfen, besonders in Wien, die ihm berichten mußten, was die Leute von ihm sprächen. Nur einer besaß sein Vertrauen ganz: Zenno, sein Astrolog. Nichts unternahm er, ohne ihn erst um Rath zu fragen, weil er glaubte, daß Zenno in den Sternen die künftigen Ereignisse lesen könne.
Wallenstein stand auch nach seiner Absetzung mit Kaiser Ferdinand in gutem Verhältnisse. Sie unterhielten mit einander einen Briefwechsel; Ferdinand sragte ihn über die wichtigsten Angelegenheiten um seine Meinung und bezeigte ihm überall sein besonderes Vertrauen. Unter anderm mußte Wallenstein aus Ferdinands Befehl sich Mühe geben, den Kurfürsten von Sachsen vom Vordringen nach Prag abzuhalten und ihn vom schwedischen Bündnisse abzuziehen, und da das nicht gelang, so ertheilte er den kaiserlichen Generalen seinen Rath, wie sie den vordringenden Feind aufhalten könnten.
Indessen erhielten die Angelegenheiten des Kaisers eine immer schlimmere Wendung; die Sachsen standen in Prag, Tilly war todt und Gustav Adolph war bis an den Rhein und von da nach Baiern vorgedrungen, Ferdinand berief seine Räthe und fragte, was in solcher Noth zu thun sei. Die geistliche Partei rieth, den Sohn des Kaisers zum Feldherrn zu ernennen; da dieser aber keine Kriegserfahrung hatte, so drangen Wallensteins Freunde durch, daß diesem der Oberbefehl wieder übertragen werden sollte.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinands Tilly Gustav_Adolph Gustav Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Wien Ferdinands Sachsen Prag Sachsen Prag Rhein Baiern