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\ Anbetung Gottes.
dern^allein zu deiner Ehre, zur Vertheidigung deiner
Kirche, und zum Troste der Gläubigen angefangen habe,
deine Gnade, deinen Segen zu geben. Du Herr, der
Du Herzen und Nieren prüfest, kennest die Lauterkeit
meiner Absichten. Du wollest auch gut Wetter und
günstigen Wind verleihen, damit ich meine noch zurück-
gelassene Armee mit fröhlichen Augen bey mir sehen,
und dein heiliges Werk fortsetzen möge!" — Seine
Officiere konnten hierüber ihre Thränen nicht zurückhalten,
und als der König ihre große Rührung wahrnahm,
sagte er zu ihnen: „weinet nicht, meine Freunde, son-
dern betet mit aufrichtigem Herzen; je mehr Betens,
desto mehr Sieges: denn fleißig gebetet ist halb gesiegt;
der beste Christ ist immer der beste Soldat." — Auf
seinen Fahnen standen mit goldenen Buchstaben die Worte:
„Ist Gott für uns, wer mag wider uns seyn?" ---
Nicht nur. wenn er im Kriege etwas Wichtiges vorneh-
men wollte, sondern auch im Frieden pflegte er oft aus
dem gosteu Psalm zu beten: „Herr, kehre dich wieder
Sjit uns, und sey deinen Knechten gnädig! Fülle un-
frühe mit deiner Gnade, so wollen wir Dich rühmen
und fröhlich seyn unser Lebenlang ! Zeige deinen Knechten
deine Werke, und deine Ehre (deine Majestät) ihren
Kindern! Der Herr, unser Gott, sey uns freundlich, und
segne das Werk unserer Hände, ja das Werk unserer
Hände wollest du, Herr, fördern!" — Als er über
Ttlly, den grausamen Zerstörer Magdeburgs, einige
Monate nachher, als derselbe sich diesen schrecklichen
Namen in der Trauer»Geschichte der Menschheit gemacht,
— einen glorreichen Sieg bey Leipzig erfochten hatte,
und den Feind allenthalben fliehen sah: so warf er sich
mitten unter den Todten und Verwundeten auf seine
Kniee nieder, und dankte Gott, mit dem ihm eigenen
Andachts«Eifer, für den verliehenen Beystand in der
Schlacht, und für den geschenkten völligen Sieg. —
Kurz vor der Schlacht bey Lützen, in welcher dieser
Held sein Leben verlor, hielt er mit der ganzen Armee
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1.8? Wahre Ehrliebe.
horchen als befehlen lernen." — Der Feldmarschall sah
ihn an, und sagte: „Es leben meine Lanvsleute!" wen-
dete sich wieder zu ihm mit den Worten: „Auch dieses;
handle Er so, wie Er spricht, ich will für sein Glück
sorgen. Wie heißt Er?" — „Levingthvn." — Nun
war also Lord Talbot gemeiner Soldat unter dem Brau-
Ui'schcn Regiments Er hielt in seinem Dienste mehr,
als er versprach. Seine Aufführung war untadelhaft;
seine Herzhaftigkeit wurde von Vorsicht und Verstand ge-
leitet; er war von Jedermann geliebt; that sich bey al-
len Vorfällen so tapfer hervor, daß. er von einer Stufe
der militärischen Würden zur andern stieg. Nach vier
Jahren bekam er schon ein Regiment, und zeichnete sich
mit demselben so aus, daß er bald darauf zum General-
Lieutenant erklärt wurde. Nun war seine Ehrbegierde
befriedigt. Er war nunmehr wieder das, was er gewe-
sen war, und hatte es seinen Verdiensten zu verdanken.
Jetzt glaubte er sich nicht länger verbergen zu dürfen.
Er ließ große Summen aus seinem Vaterlande kommen,
schaffte sich eine zahlreiche Dienerschaft und die glän-
zendste Equipage an, und so fuhr er nach Wieu zum
Feldmarschall Browne. Wie sehr erstaunte dieser, als
ihm Talbot sagte, wer er wäre, lind was ihn zu einem
so sonderbaren Entschlüsse bewogen hätte. — „Unnach-
ahmlicher Mannst rief der Feldmarschall aus, und
siel ihm um den Hals, — „wer kann Sie genug be-
wundern, kommen sie gleich selbst mit zur Kaiserin;
wie sehr wird sie über eine so edle, so seltene Art zu
denken geführt werden!" — Sie kamen nach Hose; die
Kaiserin bewunderte des Mannes edle Begierde nach
eigenen Vwdiensten, erklärte ihn sogleich zum Feldmar-
schall, und gab ihm das große Theresien-Kreutz. Diese
Geschichte breitete sich gar bald am ganzen Hofe aus,
pndtalbot wurde an demselben, in der Stadt und bey
der^Armee bewundert. Ec hielt sich noch einige Zeit ln
Wien auf, reiste nach England zurück, und da der
Rahm von seinen ausserordentlich.'» j Begebenheiten vo?
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6i
Christliche Kriegshelden.
438a-
Kaiser Otto I., der Große genannt, bedachte
immer, wenn er wegen seiner Feinde zu Felde ziehen
mußte, daß der Ausgang des Krieges und der Sieg nicht
in der Menschen, sondern in Gottes Gewalt stehe. Wenn
er seinen Kaiser »Schmuck zu Hause und im Felde tragen
mußte, bat er zuvor Gott um ein demüthigcs Herz, da,
mit er durch den Glanz der irdischen Pracht nickt ver-
blendet und übermüthig gemacht werde. Als bey der
Belagerung von Breisach einige seiner Bundes-Genossen
ihn verließen, und nun auch seinem übrigen Volke der
Muth entfiel, so redete er seine Truppen also an: ,,Wa-
rum seyd ihr so verzagt? Vertrauet Gott, der kann und
wird helfen. Der Sieg steht in seiner Hand. Ist unsere
Stunde gekommen, so wollen wir Alle lieber christlich und
unerschrocken sterben, als mit Schande und Schaden
siüchtig werden. Thut ihr nur das Eure, so wird Gott
das auch Seine bey uns thun!" — So machte er den
Soldaten wieder Muth: und erhielt den Sieg.
Zwey Tage nach der denkwürdigen Scklacht bey
Kulm, am 3o. August i8i3., in welcher die Russen und
Oestreicher, und besonders die Preußen, unter Anführung
ihres Königes, einen so glorreichen Sieg über den unter
dem berüchtigten General Vandamm e stehenden Theil
der französischen Armee erfochten, daß die Früchte davon
über 100 Kanonen und 8000 Gefangene betrugen, Van»
dämme selbst nebst noch drey andern Generalen gefangen
wurde, und von den 43,000 Mann, welche sein Armee-
Corps zählte, nur wenig tausende entkamen, dankten der
Kön?g von Preußen Friedrich Wilhelm, und sein
Krön-Prinz knieend vor dem knieenden Heere dem Herrn
der Heerschaaren für den herrlichen Sieg. Gerade in
diesem Augenblicke eilten die Siegesboten von den Schlacht-
feldern von Groß beeren und der Katzbach mit Ju--
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Muth August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
i3z Gute Anwendung
geboren in der großen Tatarek (i335,), war ein Unterthan
Hussams, welcher damals die Pvvinz Turkestan besaß.
Er schwang sich durch seine Tapferkeit auf den Thron
dieses Fürsten, stellte sich an die Spitze der Tataren, er-
oberte Parthien, Assyrien, die benachbarte Provinz Per-
sien nud einen großen Theil von Indien. Jede neue Er-
oberung machte seine Länder»Begierde nur noch brennen-
der. Er hatte sich unter andern auch Schirwan, einer
Provinz des persischen Reiches, mit einer zahlreichen Armee
genähert, um Liese Provinz zu unterjochen. Bisher hatte
dieselbe das Glück eines langen Friedens genossen; und
die Bewohner desselben ehrten und liebten ihren Fürsten,
Namens Ibrahim, wie er es verdiente. Selten findet
man unter den mvrgcnländischen Fürsten seines gleichen.
Das Wohl seiner Unterthanen lag ihm mehr am Herzen,
als seine Vergnügungen. Er suchte sein Volk durch weis?
Gesetze zu beglücken; er wachte mit väterlicher Sorgfalt
über die Aufrechthaltung dieser Gesetze, vertheilte mit
strenger Unpartheylichkeit Belohnungen und Skrafev, und
hatte durch seine raftlosen Bemühungen seine Unterthanen
auf einen Gipfel des Wohlstandes erhoben, welchen sel,
ten ein Volk jener Gegenden, so wke ähnlicher Zeiten,
zu erreichen pflegt. Sobald die Nachricht von Tamerlans
Annäherung in Schirwan erscholl, versammelte der edle
Ibrahim, weniger für sich selbst als für seine Untertha-
nen besorgt, sogleich alle seine vornehmsten Minister, um
sich mit ihnen über die Maaßregeln zu berathschlagen,
welche bev dem, ihnen drohenden, gewaltigen Sturme
zu ergreifen wären. Der Ober»Feldherr Ibrahims, mit
Namen Osmann, ein tapferer Soldat, erklärte sich sogleich
für den Krieg, und meynte, er sey Mann's genügt um
den Stolz des kühnen Eroberers zu beugen, und ihn durch
die Stärke seines Armes zu demüthigen. Mit feurigem
Ungestümme versprach er, den letzten Bluts-Tropfen für
seinen Fürsten zu vergießen, und eher zu sterben als zu-
zugeben , daß sich Ibrahim unter das Sklavemioch Ta<
Merlans beugen sollte. Als Osmann geendet hatte, nahm
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Extrahierte Personennamen: Namens_Ibrahim Tamerlans
Annäherung Ibrahim Ibrahim Osmann
1s1 Wahre Reue itnb Besserung.
ohne Besinnung zur Erde stürzte. Dieß setzte die ganze
Gesellschaft in Schrecken, und man versuchte alle mögli-
chen Mittel, den unglücklichen Menschen wieder zu sich
selbst zu bringen. Besonders machte aber dieser. Aufall
auf Hake einen lo tiefen Eindruck, daß er sich sogleich
wegbegab, in seinem Zimmer auf die Kniee fiel, Gott
um die Wiederherstellung seines Freundes anflehte, und
ihm fenerlich angelobte, niemals in seinem Leven wieder
solchen Tr nk-Gelagen beyzuwohnen. Sein Freund mußte
zwar eine Krankheit aushalten, wurde aber bald wieder
gesund; und Haie hielt sein Gelübde gewissenhaft bis an
sein Ende.
825.
Peter Victor Baron von Besenval, ein gebor«
ner Schweizer, gehörte zu den Menschen, welche in deng
Augenblicke der Aufwallm-g Alles bezwingen können, nur
sich selbst nicht. Im Gewühle der Schlacht, bey Erstür-
mung von Schanzen, wußte er nicht, was Furcht war;
aber gegen sich iclbil kämpfte er oft vergebens. Wenn
er sich durch seinen Eifer batte binreissen lassen, war er
nachher ungehalten auf sich selbst, und sein treffliches
Herz trieb ihn, den begangenen Fehler wieder gut zu
machen, sobald es sich nur thun ließ. Sein Vater starb
als General»Lieutenant und Oberster des Regiments der
Schweizer,Garde, welches in französischen Diensten war.
Er selbst kam schon in seinem neunten Jahre zum Garde-
Regiment; in seinem i3ten Jahre 0735.) machte er schon
einen Feldzug mit; in seinem 26ften Jahre war er als
Adjutant des Generals Broglio in Böhmen, weil damals
die Franzosen Krieg mit den Oestreichern führten. Er
war ein lehr schöner, kraftvoller Mann, und zeichnete sich
km Kriege durch seine persönliche Tapferkeit sehr aus.
Unter andern erwarb er sich bey der Eroberung einer Feld-
Schanze großen Ruhm. Die Franzosen hatten bey ihr schon
viele Leute verloren, ohne sich ihrer bemächtigen zu kön-
nen ; endlich befahl der General den tapfersten Grcnadie»
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Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland.
zwang ihn auch, in einem Vertrage in Passau (1552), den Evangelischen dieselbe Gerechtigkeit vor dem Reich skammergenchte zu bewilligen, welche die Katholiken bisher allein genossen hatten, und einen Reichstag zu verheißen, aus welchem endlich einmal he Religionszwistigkeiten ausgeglichen werden sollten. Das geschah auch 1555 in Augsburg, wo der sogenannte Religionsfriede geschlossen wurde. Darin erhielten die Protestanten im ganzen Reiche freie Religionsübung. Weder sie noch die Katholiken sollten einander zum Uebertritte zu verleiten suchen. Kein Landesherr sollte seine Unterthanen zu einer andern Religion zwingen wollen, sondern ihnen das Auswandern erlauben. Wie sauer wurde es nicht unsern Vorfahren gemacht, das zu erringen, dessen wir uns jetzt so ungestört zu erfteueu haben: die Freiheit, nach unserer Ueberzeugung Gott und Jesus zu verehren!
Der tapfere Moritz erlebte diesen Religionsftieden leider nicht mehr. Ein wilder Mensch, der Markgraf Albrecht von Brandenburg, hatte schon lange in Deutschland vielen Unfug getrieben, war bald diesem, bald jenem Fürsten ins Land gefallen und hatte auf eigene Hand Krieg geführt. Dem Unwesen mußte endlich gesteuert werden. Moritz ging mit dem alten Herzoge von Braunschweig, Heinrich, aus ihn los und traf ihn in der lnneburger Haide, beim Dorfe Sievershausen (1553). Schnell griff er ihn an und warf ihn nach einem hartnäckigem Kampfe m die Flucht. Aber der Sieg war theuer erkauft worden. Bald nach dem Anfange der Schlacht wurde dem Herzog Heinrich, einem tapfern, aber rohen Krieger, gemeldet, daß sem trefflicher Sohn, ein kräftiger Mann von 31 Jahren, schwer verwundet sei. ^er alte Mann bezwang seinen Schmerz und sprach mit erkünstelter Fassung: „Gut! so muß man dem Jungen das Gelbe vom Schnabel wischen." Aber bald kam ein zweiter Bote mit der Nachricht, auch sein ältester Sohn sei entseelt. „Das ist zu viel!"nef er aus und die Thränen stürzten ihm aus den Augen. Mit der Wuth der Verzweiflung stürzte er sich in den Feind, den Tod suchend aber nicht findend. Dabei traf ihn der dritte Schlag: auch Kurfürst Moritz sei verwundet. Eben war der Sieg entschieden worden, da wurde Moritz von hinten von einer Kugel erreicht, die ihm m die Eingeweide fuhr. Man hob ihn vom Pferde und lehnte ihn an eine Weide, von wo er noch den nahestehenden Soldaten zurief die Feinde nachdrücklich zu verfolgen. Jetzt kam der alte kummerbelastete Heinrich. Beim Anblicke des verwundeten Freundes
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Moritz Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Moritz Moritz Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Augsburg Deutschland Braunschweig
214 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
Der Befehl, welcher ihn nach Lützen zurückrief, hatte ihn in Halle erreicht. Ohne fein zerstreutes Fußvolk zu erwarten, ließ er acht Regimenter Reiterei aufsitzen und eilte an der Spitze derselben spornstreichs auf Lützen zu. Er kam noch eben recht, um die Flucht des kaiserlichen linken Flügels, den Gustav Horn aus dem Felde schlug, zu bezeugen. Aber mit schneller Gegenwart des Geistes sammelte er die flüchtigen Völker wieder und führte sie aufs neue gegen den Feind. Fortgerissen von seinem wilden Muthe bricht er fürchterlich in die schwedischen Schaaren des rechten Flügels, die, ermattet vom Siege, dieser Fluth von Feinden endlich unterliegen, und schnell benutzt Wallenstein den günstigen Augenblick, das Treffen zu erneuern. Die dichtgeschlossenen schwedischen Bataillone werden unter einem mörderischen Gefecht durch den Generallieutenant Piccolomini und Graf Trczka (sprich Tersika) über die Gräben zurückgetrieben. Wallenstein selbst sah man mitten unter dem feindlichen Kugelregen mit kühner Seele seine Truppen durchreiten, dem Nothleidenden nahe mit Hülfe, dem Tapfern mit Beifall, dem Verzagten mit seinem strafenden Blicke. Um und neben ihm stürzten seine Völker entseelt dahin, und sein Mantel wurde von vielen Kugeln durchlöchert. Aber die Rachegötter beschützten heute seine Brust, für die schon ein anderes Eisen geschliffen war. Nicht so glücklich war Pappenheim. Die glühende Begierde, dem Könige selbst im Kampfe zu begegnen, riß den Wüthenden mitten in das blutigste Schlachtgewühl, wo er seinen edeln Feind am wenigsten zu verfehlen hoffte. Auch Gustav hatte gewünscht, diesen geachteten Gegner von Angesicht zu sehen; aber die feindselige Sehnsucht blieb ungestillt und erst der Tod führte die versöhnten Helden zusammen. Zwei Musketenkugeln durchbohrten Pappenheims Brust und gewaltsam mußten ihn die Seinigen aus dem Gewühle tragen. Indem man beschäftigt war, ihn hinter das Treffen zu bringen, drang ein Gemurmel zu seinen Ohren, daß Gustav gelobtet sei. Als man ihm die Wahrheit des Gerichts bekräftigte, erheiterte sich sein Gesicht. „So hinterbringe man dem Herzog von Friedland," rief er aus, „daß ich hoffnungslos darniederliege, aber fröhlich dahinscheide, da ich weiß, daß dieser unversöhnliche Feind meines Glaubens an einem Tage mit mir gefallen ist." — Mit Pappenheim schwand das Glück der Kaiserlichen vom Schlachtfeld. Kaum vermißten ihn die Truppen, als sie alles verloren gaben und in schimpflicher Flucht das Weite suchten. Die Schweden setzten zum dritten Male über die Gräben. Eben neigte sich die Sonne zum
i
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Horn Gustav Pappenheim Gustav Gustav Gustav Gustav
Der weftphälische Friede.
229
Schnelligkeit Deutschland von einem Ende bis zum andern, von Oestreich bis Dänemark, durchzog. Auf demselben Felde bei Breitenfeld unweit Leipzig, auf welchem 11 Jahre früher Gustav Adolph den schönen Sieg über Tilly erfochten, gewann auch er eine große Schlacht (2. Nov. 1642) gegen Piccolomini und Erzherzog Leopold. Noch entscheidender war ein zweiter Sieg über die Kaiserlichen unter Hatzfeld und Götz bei Jenkäu oder Jan-kowitz in Böhmen, südlich von Prag (1645). Schon streiften seine leichten Truppen bis Wien, während von Osten her der Fürst Ragoczy von Siebenbürgen zum Schutze der evangelischen Ungarn heranzog, mit den Schweden gemeinschaftlich Wien anzugreifen. Der geängstigte Kaiser wurde nur dadurch gerettet, daß die Festung Brünn die Schweden aufhielt und Ragoczy sich mit Torstenson veruneinigte. Indessen hatte die Krankheit dieses Feldherrn so zugenommen, daß er den Oberbefehl niederlegen mußte. General Wrangel trat an seine Stelle, aber das Geschick Torsten-sons fehlte ihm.
Schon gleich nach dem prager Frieden hatte man angefangen, über einen allgemeinen Frieden zu unterhandeln. Aber es hält ja oft schon schwer, daß sich zwei Feinde vertragen, wie viel schwerer bei einem Streite, in welchen so viele Fürsten verwickelt waren, von denen jeder einen Vortheil bei dem Frieden für seine Kriegsopfer haben wollte. Daher ist es kein Wunder, daß man 12 ganzer Jahre verhandelte, ehe man zum Schluß kommen konnte, besonders da die Franzosen, die mit zum Frieden hatten zugezogen werden müssen, die Verhandlungen aufhielten und meisterhaft verwirrten. Endlich — endlich wurde der lang ersehnte Friede in Münster und Osnabrück in Westphalen unterzeichnet; man nennt ihn daher den westphälischen Frieden. Das Wichtigste darin war, daß der Augsburger Religionsfriede bestätigt und auch-auf die Reformirten ausgedehnt, den Evangelischen also freie Religionsübung eingeräumt wurde. Indeß wurde die freie Religionsübung nicht ganz unbedingt zugestanden. Die Zustände sollten so wieder hergestellt werden, wie sie im Jahre 1624 gewesen waren. Man nannte dies das Normaljahr. Für den Besitzstand der geistlichen Güter sollte der erste Januar jenes Jahres, für die freie Religionsübung das ganze Jahr entscheidend sein. Wo 1624 die Religionsübung einer E^nfession nicht stattgefunden hatte, kam es auf den Landesherrn an, ob er sie nun bewilligen, oder Auswanderung verlangen wollte. Nur Hausandacht war den Aus-
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Gustav_Adolph Gustav Tilly Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Dänemark Breitenfeld Leipzig Prag Wien Ungarn Schweden
Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Schlachten bei Prag und Kollin.
327
demselben Tage befahl er, den zahlreichen Feind, der unter Prinz Karl von Lothringen die Anhöhen um die Stadt besetzt hatte, anzugreifen. Aber gleich die ersten preußischen Regimenter wurden zurückgeworfen, und vor den furchtbaren feindlichen Kanonen war es nicht möglich durchzudringen. Ganze Rotten lagen schon reihenweise auf dem Schlachtfelde todt da, und die Soldaten wollten nicht vorwärts. Da sprang im entscheidenden Augenblicke der alte Feldmarschall Schwerin vom Pferde, ergriff selbst eine Fahne und führte mit den Worten: „Heran! heran! meine Kinder!" die Preußen gegen die donnernden Kanonen an. Aber. bald fiel er, von vier Kugeln zugleich durchbohrt, todt nieder. Ein anderer General (Manteuffel) hob die blutige Fahne auf und warf glücklich den Feind in die Flucht. Es war ein herrlicher, aber sehr blutiger Sieg: 16,500 Preußen waren todt oder verwundet; aber die Obstreicher hatten noch mehr, 24,000 Mann verloren.
Gern hätte nun Friedrich geschwind Prag eingenommen. Aber als er noch davor lag und es mit Bomben ängstigte, langte bei ihm die Nachricht an, daß ein neues Heer Obstreicher unter Feldmarschall Dann bereits im Anmarsche wäre. Er ging ihm entgegen und traf bei Kollin, südöstlich von Prag, auf ihn. So gut auch der König seine Maßregeln genommen hatte, so mißlang ihm doch in dieser Schlacht alles. Zuletzt riß eine solche Verwirrung ein, daß er dem Feinde das Schlachtfeld überlassen mußte. Die erste Schlacht, die Friedrich verlor! 8000 Mann seiner besten Infanteristen lagen auf dem Wahlplatze. Kein Wunder, daß der König tief niedergeschlagen war! Denn woher wollte er, wenn das so fortging, endlich noch Soldaten genug bekommen.
Ganz mit seinem Unglücke beschäftigt, fand man ihn am Abende nach der Schlacht im Städtchen Nimburg, auf einer Brunnenröhre in tiefen Betrachtungen sitzend, mit dem Stocke Figuren in den Sand malend, und so vertieft, daß er nicht hörte und sah. Endlich fuhr er auf, wischte sich die Falten von seiner Stirne weg und nahm wieder eine heitere Miene an. „Kinder!" sagte er zum Ueberreste seiner Garde, die an diesem Tage besonders gelitten hatte, „ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt! Aber nur Geduld! ich werde schon alles wieder gut machen." —
An die Eroberung von Prag war nun nicht weiter zu denken. Die Belagerung wurde sogleich aufgehoben und das ganze Heer zog sich nach der Lausitz bis in die Gegend von Görlitz zurück. Daun zog den Preußen nach und lagerte sich ihnen gegenüber,
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Lothringen Karl Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich