2 09
“ und im Unglücke.
Zu lekden, und auch dem härtesten Schicksale die Ueber-
zeugungen feines Gewissens nicht aufzuopfern. Und waö
litt er nicht Alles ! Und wie groß litt er cs! War auch
gleich der Erfolg der Unternehmung, welcher er sich zum
besten seines Volkes unterzog, sehr unglücklich; verlor
kr gleich bey Mühlberg die Schlacht : so blieb ihm doch
der Ruhm, als ein gewissenhafter Reaent für die Rechte
feines Volkes mit Gut und Blut gekämpft zu haben.—
Er trat dem fchmalkaldischen Bündnisse den, und rsah
sich alio genöthigt, zum Schutze seiner: Glaubens»Gcnos-
frn gegen- Kaiser Karl den V. die Waffen zu ergreifen.
Es kam zum Treffen bey Mühlberg. Alles war schon
verloren. Er flieht wir wenigen seiner Getreuen in den
nächsten Wald; wird aufgesucht, ergriffen. Alles stmmt
auf ihn los. Johann Friedrich kämpft wie ein Löwe,
^an schreyt ihm zu f sich zu ergeben; r— er antwortet^
wacker mit seinem Gchwerdte. — Endlich wird cr3un
den linken Arm gehauen, bekommt einen leichten.stich
*n den Hals. Umringt von Ungarn, Spaniern und Jta,
innern, sprengt Tilo.von Trotta auf.ihn.iizn, drängt
die Soldaren zurück', und bittet den Churfürsten , Feines
bebeos zu fchonen-- und sich zu ergeben: Johan^Med»
^>ch Fragt: tver er sey? „Ein Deutscher— sällkr die
Antwort. — ,,So bin ich Trvttens Gefangener v'4
^icht Johann Friedrich , zieht einen von den zwey gol«
Aktien Ringen, die er'immer zu magen pflegte.,- vom
oukger.,. und steckt-ihn Tilo von Trotta mir dm. Worten
^ ; „Sv führe mich denn hin!" — Sein Uebttwinde^
Kaiser Karl V., nahm ihn nun mit in das Lag:r> -wet-
^ks ex vor Wittenberg aufschlug , um die Haupffestrmg
Mfangenen-Churfürsten zu belagern. Even spielte
Jut der. Churfürst mit einem gleichfalls gefangenen Her«
ok'ke vyui.braunschweig in seinem Zelte Schach. . Da
Ult der Todes ü Bote mit dem Urtheile in der Hgud her,
und verkündigte ,.daß er, Hans Friedrich., N>W«n
ks Verbrechens der beleidigten Majestät, ihrryzur Strafn
n Andern zum Beyspiel, zum. Lode verurtheilt My,
^''Pspiele d. Guten I. Tj)l. »4
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann_Friedrich Johann Friedrich Tilo_von_Trotta Karl_V. Karl_V. Hans_Friedrich Friedrich
Heilighaltung des Eides. 173
zu bereden, in Rom zu bleiben. Selbst dek Pontifex
Marimus (Ober-Priester) that den Ausspruch: daß er
dieses, ohne meineidig zu werden, thun könne. Nur
der edle Gefangene selbst stimmt damit nicht überein,
und spricht: ,,Zch weiß zwar wohl, welche Martern zu
Carthago auf mich warten. Aber ich fürchte mich nicht
so sehr vor den Martern einer grausamen Folterbank,
als vor dem Schimpfe einer schlechten Handlung, welche
mir bis ins Grab folgen würde. Meine Pflicht erfor-
dert es, wieder nach Carthago zu reisen, für das übrige
lasse ich die Götter sorgen." — Unter den Klagen und
Thränen der ganzen Stadt stieg er mit den Carthagi-
nensischen Botschaftern heiter zu Schiffe, und reiste
nach dem Orte seiner Sklaverey zurück. Als die Car-
thagmenser ihn. ohne die Auswechslung der Gefange-
nen erhalten zu haben, zurückkommen sahen, und erfuh-
ren, daß er sich derselben sogar widersetzt habe, verüb-
ten sie die grausamsten Martern an ihm, und schlugen
ihn zuletzt an ein Kreutz. So starb der gewissenhafte
Regulus. — Ehrlich sein Wort halten, und der Hei-
ligkeit des Eides alle persönlichen Vortheile aufzuopfern,
ist das Kennzeichen einer wahrhaft erhabenen Seele.
120.
Ludwig Ix. König von Frankreich, war bey seinem
ersten Kreutzzuge gegen die Sarazenen in Aegypten sehr
glücklich. Er schlug sie, und eroberte die Stadt Dann-
ette. Allein sein Glück war nicht von Dauer, er verlor
im I. i25o. mehrere Schlachten, und ward selbst gefan-
gen. Nun verlangte der Sultan die Zurückgabe von Da«
Utiette, und eine Million Goldstücke sowohl zu seiner,
als der andern Gefangenen Lookaufung. Ludwig gab
edlem Stolze zur Antwort: „Ein König von Frank-
reich kauft sich nicht mit Gelde los; die Stadt Dann«
ette will ich für meine Person zurückgeben, und die Mil-
lion Goldstücke für die Befreyung meiner Leute bezah-
len." Der Sultan, der über die Grvßmuth des sranzö-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ix Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Rom Frankreich Frank- Goldstücke
i3z Gute Anwendung
geboren in der großen Tatarek (i335,), war ein Unterthan
Hussams, welcher damals die Pvvinz Turkestan besaß.
Er schwang sich durch seine Tapferkeit auf den Thron
dieses Fürsten, stellte sich an die Spitze der Tataren, er-
oberte Parthien, Assyrien, die benachbarte Provinz Per-
sien nud einen großen Theil von Indien. Jede neue Er-
oberung machte seine Länder»Begierde nur noch brennen-
der. Er hatte sich unter andern auch Schirwan, einer
Provinz des persischen Reiches, mit einer zahlreichen Armee
genähert, um Liese Provinz zu unterjochen. Bisher hatte
dieselbe das Glück eines langen Friedens genossen; und
die Bewohner desselben ehrten und liebten ihren Fürsten,
Namens Ibrahim, wie er es verdiente. Selten findet
man unter den mvrgcnländischen Fürsten seines gleichen.
Das Wohl seiner Unterthanen lag ihm mehr am Herzen,
als seine Vergnügungen. Er suchte sein Volk durch weis?
Gesetze zu beglücken; er wachte mit väterlicher Sorgfalt
über die Aufrechthaltung dieser Gesetze, vertheilte mit
strenger Unpartheylichkeit Belohnungen und Skrafev, und
hatte durch seine raftlosen Bemühungen seine Unterthanen
auf einen Gipfel des Wohlstandes erhoben, welchen sel,
ten ein Volk jener Gegenden, so wke ähnlicher Zeiten,
zu erreichen pflegt. Sobald die Nachricht von Tamerlans
Annäherung in Schirwan erscholl, versammelte der edle
Ibrahim, weniger für sich selbst als für seine Untertha-
nen besorgt, sogleich alle seine vornehmsten Minister, um
sich mit ihnen über die Maaßregeln zu berathschlagen,
welche bev dem, ihnen drohenden, gewaltigen Sturme
zu ergreifen wären. Der Ober»Feldherr Ibrahims, mit
Namen Osmann, ein tapferer Soldat, erklärte sich sogleich
für den Krieg, und meynte, er sey Mann's genügt um
den Stolz des kühnen Eroberers zu beugen, und ihn durch
die Stärke seines Armes zu demüthigen. Mit feurigem
Ungestümme versprach er, den letzten Bluts-Tropfen für
seinen Fürsten zu vergießen, und eher zu sterben als zu-
zugeben , daß sich Ibrahim unter das Sklavemioch Ta<
Merlans beugen sollte. Als Osmann geendet hatte, nahm
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Extrahierte Personennamen: Namens_Ibrahim Tamerlans
Annäherung Ibrahim Ibrahim Osmann
i65
Christliche Duldung.
unserer selbst, der Kirche und des Vaterlandes sind; daß
wir alle an einen Gott glauben, alle einen Christus
bekennen, alle eine Besserung im Staate verlangen!
Als Menschen laßt uns unter einander unterrichten, und
als Franzosen einerden andern tragen!" So redete und
handelte Mornay allenthalben, und man kann leicht ur,
theilen, welchen Kummer es ihm verursacht haben mußte,
den größten Theil seiner vielfältigen Bemühungen, dir
er in dieser Absicht anwandte, besonders nach dem Tode
seines großen Königes, vereitelt zu sehen»
, 5i4.
König Gustav Adolph von Schweden war ei»
eifriger Anhänger seiner Religion, aber fern von allem
blinden Religions-Eifer. Selbst seine Feinde mußten ihm
dieß Zeugniß geben, und fast alle katholischen Geschicht-
schreiber versicherten einmürhig, daß er mir den Katholi-
ken glimpflicher umgegangen sey, als sie es selbst hätten
vermuthen können. Ob er gleich Länder mit dem Gchwerdtr
erobert hatte, so beschützte er sie doch in dem Besitze ih-
rer Güter, und in der freyen Ausübung ihres Gottes-
Dienstes, und bestrafte diejenigen auf's härteste, die nur
die geringste Gewaltthätigkeit verübten. Bey seiner An-
kunft zu Landshut in Bayern empfiengen ihn die Ein-
wohner knieend. „Stehet auf," — sagte er zu ihnen —
„nicht einen sterblichen Menschen, wie ich bin, sondern
Gott müßt ihr anbeten!"
5i5.
In dem ganz katholischen Orte Oberkirch, am Ein-
gänge des Oppenaucr Thales, arbeitete eln lutherischer
Kupsc.schmidts » Geselle, der an der äussersten Gränze
Rußlands zu Hause war, und dessen Eltern noch lebten.
Er hatte die Schwindsucht, und verlangte durch einen
Geistlichen seiner Confession das Abendmahl zu erhalten.
Der Pfarrer in Oberkirch, ein würdiger Mann, schickte
dem lutherischen Geistlichen S... zu F. in der ehemali-
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph_von_Schweden Gustav
266
Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland.
trifft, so ist sie nicht aufzuzählen, unter anberm ein Gürtel von Diamanten, zwei mit Diamanten besetzte Uhren, fünf Köcher mit Rubinen, Saphiren und Perlen, bte schönsten Zobel von der Welt und tansenb Kleinigkeiten." Am andern Tage hielt Sobieski mit dem Kaiser und den andern Fürsten seinen Einzug in Wien. Das Volk jubelte, aber sah nur aus den tapfern König, nicht auf den schwachen Kaiser, der in der Stunbe der Noth sein Volk im Stiche gelassen hatte. Mit Inbrunst stimmte Sobieski in der Augustinerkirche das „Herr Gott, bich loben wir" an, und bankbar sang ihm das gerührte Volk nach, währenb alle Glocken jubelnb brein tönten. Karct Mustapha würde auf des Sultans Befehl enthauptet; aber leiber hatten die Türken 6000 Männer, 11,000 Frauen, 14,000 Mäbchen und 50,000 Knaben aus Oestreich in die Sklaverei geschleppt, von benen nur 600 auf dem Schlachtfelbe gerettet würden. — Seitbem fittb die Türken nicht wieber nach Dentschlanb gekommen. Ueberhanpt hörten sie auf, für Europa ein Gegenstanb des Schreckens zu sein, seitbem Prinz Eugen ihnen einige schwere Nieberlagen in Ungarn beigebracht hatte.
Der tapfere Sobieski starb 1696,*) und sogleich begann unter den nie einigen Polen das Ränkespiel Über die Königswahl. Zwei Bewerber, ein französischer Prinz (von Conti) und Kurfürst August von Sachsen, boten den Polen Gelb über Gelb; enblich siegte August, mit dem Beinamen: der Starke. Er hat von 1697—1733 regiert. Um König von Polen zu werben, mußte er sich zux römischen Kirche bekennen. Das that er auch ohne viel Bebenken. Zur Beruhigung seiner Sachsen erklärte er, daß er nie katholische Minister annehmen wolle. Beibe Länber hat er aufs gewissenloseste regiert; unbekümmert um das Wohl seiner Unterthanen, sann er nur auf die Befriebigung feines Ehrgeizes und seiner Prunksucht und vergeubete das ihnen abgepreßte Gelb durch Jagben, Schwelgereien und anbete Ergötzlichsten.
Währenb des spanischen Erbfolgekriegs starb der unfähige
*) König Sobiesky, 1674—1696, war ein ausgezeichneter-Kriegsmann, aber als Regent ließ er es nicht selten an der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit fehlen, welche in dem Parteigewirr zur Behauptung des königlichen Ansehns nothwendig war. Er machte sich Gegner durch auffallende Begünstigung seiner Anhänger und war zu nachgiebig gegen die Habsucht und die Ränke seiner Gemahlin, der Tochter eines französischen Marquis, welche an den französischen Umtrieben in Polen so leidenschaftlich sich betheiligte, daß sie sogar die Wahl ihres Sohnes zum Nachfolger des Vaters verhindern half.
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Extrahierte Personennamen: Zobel Karct_Mustapha Eugen Eugen Conti August August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wien Oestreich Europa Ungarn Sachsen Sachsen Polen
Schlacht bei Hohenfriedberg.
323
seit einiger Zeit trugen sie blaue Pelze und andere Mützen als vorher, ungefähr wie auch ein östreichisches Regiment. Darauf baute er seinen Plan. Er wollte sich durchzuschleichen suchen. Als er dem östreichischen Lager nahe kam, zogen gerade mehrere Regimenter von Neustadt, welches sie vergebens angegriffen hatten, wieder ins Lager zurück. Ziethen schloß sich an, indem er seinen Leuten streng befahl, ganz ruhig wie im Frieden zu reiten, und weder zu schießen, noch den Säbel zu ziehen. Er selbst zog die Tabackspfeife heraus, wie im tiefen Frieden. Voraus schickte er einige geborene Ungern, die in ihrer Landessprache die Feldwachen, auf welche sie stießen, freundlich begrüßen, sollten. Auch durch ein feindliches Dragonerregiment ritten sie ungestört hindurch, und so befand sich Ziethen bald mitten unter den Feinden. Es war ein schöner, heller Tag. Er konnte das ganze Feld übersehen, welches mit Oestreich ent bedeckt war. Die einen thaten dies, die andern jenes. Je näher man dem Lager kam, desto größer wurde die Gefahr, und Ziethen ließ seine Husaren näher zusammenrücken, um sich im Nothfall durchschlagen zu können. Dennoch merkten die Oestreich er nichts, ja ein feindlicher Oberst kam ganz treuherzig zu Ziethen geritten, bot ihm freundlich einen guten Tag und erzählte ihm, daß sein Regiment auch bald nachkommen würde. Aber wie vom Donner wurde er gerührt, als Ziethen seinen Husaren zurief: „Nehmt ihn gefangen! es ist ein Oestreichs!" Eine Strecke mar-schirten die Husaren noch ganz ruhig, mitten durch die Oestreich er durch. Nun aber wandte sich der Weg, und Ziethen schwenkte sich jetzt plötzlich, um bei dem Lager vorbeizuziehen. Da erkannte mau ihn: „Ziethen! Ziethen! Preußen! Preußen!" rief man nun aus allen Seiten. Alles gerieth in Bewegung, und obgleich die Husaren sich in starken Trab setzten, so holte man sie doch ein. Aber Ziethen ließ einhauen und schlug sich mit geringem Verluste glücklich durch. Aehnliche Thaten verrichteten auch die andern Generale, und selbst die Feinde hatten vor den Preußen Achtung.
Eine Hauptschlacht gewann der König in diesem Kriege bei Hohenfriedberg in Schlesien, unweit Striegau (4. Juni 1745). Binnen fünf Stunden war der an Zahl überlegene Feind geschlagen. Die unerschrockenen Preußen aus dem rechten Flügel waren wider Vermuthen des Feindes durch Wasser und Morast gewatet und hatten den Feind mit dem Bajonnete angegriffen; dadurch war der Sieg entschieden worden. Besonders schlimm ging es den Sachsen, die in diesem Kriege auf der Seite der
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Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
Nun fragte es sich, ob er, der Tiefgekränkte, den Antrag annehmen würde. Zuerst wurde Freiherr von Qnestenberg zu ihm geschickt; aber Wallenstein gab ihm eine entschieden verneinende Antwort: er sei krank, leide an Podagra. Der Kaiser war darüber sehr bestürzt und schrieb ihm nun einen eigenhändigen Brief: die Gefahr werde täglich größer und er setze das Vertrauen in ihn, daß er ihn in dieser Noth nicht verlassen werde. Wallenstein entschloß sich nun, des Kaisers nähere Anträge zu vernehmen, und es wurde dazu eine Zusammenkunft mit dem Fürsten von Eggenberg, des Kaisers vertrautestem Rath, in Znaim veranstaltet. Hier lehnte er zwar die Oberfeldherrnwürde noch einmal ab, erklärte sich aber bereit, dem Kaiser binnen drei Monaten 40—50,000 Mann aufzustellen; diese möge dann Ferdinand übergeben, wem er wolle.
Jetzt ließ Wallenstein die Lärmtrommel rühren, und da zeigte sich bald, was sein Name vermochte. Von allen Seiten strömten Soldaten herbei, die der wohlbekannten Hoffnungsfahne folgen wollten, und ehe die drei Monate verflossen waren, stand das Heer in Mähren gerüstet da. Aber wer sollte es nun anführen? Nur der, welcher sie zusammengerufen hatte, konnte sie auch beisammen erhalten. Jetzt wurde abermals Eggenberg zu Wallenstein geschickt und dieser gebeten, das Generalat auf sich zu nehmen. Er erklärte sich nach hartnäckiger, ernstlicher Weigerung dazu endlich bereit, aber nur unter fteilich sehr harten Bedingungen: daß der Kaiser sich alles Commandos enthalten und ihm allein dasselbe übertragen, ihm ein östreichisches Erbland als künftige Belohnung zusichern, ferner ihm die Vollmacht geben solle, Confiscationen, Bestrafungen und Begnadigungen ohne alles Einreden des Kaisers vorzunehmen; ferner verlangte er bei einem einfügen Frieden Mecklenburg zurück, und für den Krieg alle nöthigen Geldmittel. Daß der Kaiser diese Bedingungen, die allerdings schwer zu erfüllen waren, einging, beweist feine große Noth, und daher ist auch wohl zu glauben, daß schon in diesen Bedingungen der Keim zu dem Zwiespalte lag, welcher später zu Wallensteins
Ermordung führte. .
Zuvörderst ging er auf die Sachsen, die noch m Bohmen standen, los, nahm ihnen Prag weg und trieb sie über das Erzgebirge nach Sachsen zurück. Schon wollte er ihnen dahin nachfolgen , als ihn die dringenden Bitten Maximilians zurückriefen, welchem Gustav Adolph München weggenommen hatte. Dieser zeigte sich hier, in der Hauptstadt seines Feindes, sehr edelmüthig.
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Extrahierte Personennamen: Freiherr_von_Qnestenberg Ferdinand Maximilians Gustav_Adolph_München Gustav
Schlacht bei Lützen.
209
Als ihm die Magistratspersonen entgegenzogen und ihn um Verschonung der Stadt baten, antwortete er ihnen: „Ihr habt es gut gemacht; eure Unterwerfung entwaffnet mich. Mit Recht hätte ich an eurer Stadt Magdeburgs Unglück rächen können; aber fürchtet nichts, und seid eurer Güter, eurer Familien und eurer Religion wegen unbesorgt! Gehet in Frieden! Mein Wort gilt mehr als alle Capitulatiouen von der Welt!"
Jedermann war nun neugierig, wer von den beiden großen Feldherren, Gustav oder Wallenstein, der Sieger sein würde. Bei Nürnberg trafen sie zuerst zusammen. Fast zwei Monate lagen sie hier einander gegenüber und beobachteten einander. Endlich machte Gustav einen Angriff auf die Kaiserlichen; aber diese blieben wohlweislich auf den Höhen bei Fürth hinter ihren Verschanzungen und schlugen die Schweden zurück. Dann brach Gustav auf und wandte sich wieder nach Baiern. Auch Wallenstein zog bald'ab, aber nicht hinter den Schweden her, sondern nach Sachsen, wohin er seine Untergenerale, Gallas und Holk, vorausgeschickt hatte. Flehentlich bat der geängftigte Kurfürst von Sachsen den König um Hülfe. Gustav dachte zu edel, um den zweideutigen Bundesgenossen im Stiche zu lassen; er machte sich geschwind auf und zog in Gewaltmärschen seinem Verbündeten zu Hülfe.
10. Die Schlacht bei Lützen, 6. (16.) November 1632. Als Gustav am 1. November Naumburg an der Saale erreichte, strömte das Volk aus der ganzen Gegend fchaarenweife herbei, den großen König anzustaunen. Freudengeschrei empfing ihn; anbetend fiel alles vor ihm auf die Kniee nieder; man stritt sich um die Gunst, die Scheide seines Schwertes, den Saum seines Kleides zu berühren. Den bescheidenen Helden empörte dies. „Ist es nicht, als ob dieses Volk mich zum Gott macht?" sagte er zu seinen Begleitern. „Unsere Sachen stehen gut; aber ich fürchte, die Rache des Himmels wird mich für dieses Gaukelspiel strafen und diesem thörichten Haufen meine schwache, sterbliche Menschheit früh genug offenbaren." Hier bei Naumburg ließ er sein Heer lagern; denn er erwartete noch Verstärkung, und dies verleitete 2boffenstem, der indeß Leipzig eingenommen hatte und jetzt einige Meilen von Naumburg hinter Weißenfels stand, zu dem Glauben, daß der König für dies Jahr nichts mehr unternehmen wolle. Daher entsendete er den General Pappenheim mit einigen Regimentern zunächst gegen Halle und weiter nach dem Rhein hin.
Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 14
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Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Holk Gustav Gustav Gustav Gustav Pappenheim
Erstes kaiserliches Patent gegen Wallenstein.
219
in gefänglichen Verhaft und an einen solchen sichern Ort bringen, allda er gehört werden möge." Allein die Absicht, sich durch einen Handstreich Wallensteins in Pilsen zu bemächtigen, erwies sich unausführbar.
Eine Anmuthung zu äußerster Gewalt war noch nicht ausgesprochen. Es ist überhaupt schwerlich anzunehmen, daß ein Befehl zur Ermordung Wallensteins vom Kaiser selbst ausgegangen sei; aber den Gegnern hat er ihn preisgegeben, und diese zogen seinen Tod seiner Gesangennehmuug vor. Alle Dankbarkeit gegen den Feldherrn, der das Haus Oestreich gegen dessen gewaltigsten Feind vertheidigt hatte, wurde unterdrückt, und mehr noch! — der Kaiser betheiligte sich persönlich an den Bemühungen, den ,Herzog von Friedland zu täuschen. — War es nicht ein arges Verfahren, daß der Kaiser auch nach jener Achtserklärung mit Wallenstein im freundlichsten Briefwechsel blieb, ihn seinen lieben Oheim nannte, ihm Beweise von Vertrauen gab, ihn noch immer als Oberfeldherrn betrachtete und ihm versicherte, daß er ihm mit kaiserlicher Huld gewogen bleibe. So reichte also der Kaiser dem Feldherrn die eine Hand mit der Versicherung seiner Gunst, während er mit der andern ihn seinen Feinden überliefern half. Wallenstein ahnte anfangs von der gegen ihn gemachten Verschwörung nichts; er schenkte seinem Verräther Piccolomini noch immer sein Vertrauen und da er selbst krank lag, so führte Trczka den Briefwechsel mit Gallas, der sich auch nichts merken ließ, daß er bereits an seiner Stelle zum Oberfeldherrn ernannt war. Dagegen zog er heimlich die dem Feldherrn feindlichen Generale, Piccolomini, Abringen — fast lauter Italiener — in die Verschwörung, verschwieg aber das erhaltene kaiserliche Patent noch den übrigen Offizieren. Nur seinen Vertrauten theilte er es mit und befahl ihnen, keinen Befehl mehr von Wallenstein anzunehmen.
Indessen war es nicht möglich gewesen, die Sache so geheim zu halten, daß der Herzog nicht endlich von der gegen ihn gesponnenen Verschwörung etwas erfahren hätte. Er setzte darauf, noch in Pilsen, gemeinschaftlich mit den hier aufs neue versammelten Obersten eine feierliche Erklärung auf: „daß es keinem von ihnen in den Sinn gekommen sei, wider des Kaisers Majestät das Geringste zu gedenken, noch irgend eine Machination anzustellen." Sie hätten sich dadurch bloß verbindlich machen wollen, Feldherr und Oberste, treu und redlich bis auf den letzten Blutstropfen bei einander zu halten und sich nicht trennen zu lassen. Zugleich
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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220 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg.
befahl Wallenstein den Obersten, nur seine, des Jllo und Trczka Befehle zu befolgen.
Aber jetzt kam jene Maßregel zu spät; der Stab war bereits unwiderruflich über den Herzog von Friedland gebrochen. Schon zwei Tage (18. Februar) vor jener Erklärung Wallensteins und der Obersten hatte Ferdinand, den die Feinde des Herzogs ganz gegen denselben eingenommen hatten, ein zweites Patent ausgehen lassen, in welchem er sagte, er habe nun gewisse Nachricht erlangt, daß der Herzog ihn, den Kaiser, von Land und Leuten zu treiben und sich dieselben anzueignen, ja den Kaiser und sein ganzes Haus auszurotten Willens gewesen sei. Dies Patent schickte er an eine Menge Generale und Commandanten und befahl zugleich, die Güter des Herzogs und Trezkas einzuziehen. Allein auch jetzt noch wurde Wallenstein weder vor Gericht gestellt, noch ihm seine Absetzung und die Achtserklärung bekannt gemacht, als wenn der Kaiser sich geschämt hätte, ihm diesen Beweis von Ungerechtigkeit selbst mitzutheilen.
Mit Schrecken gewahrte nun Wallenstein, daß sich vor ihm ein Abgrund rettungslos öffnete. Er war insgeheim geächtet, ohne daß man ihn gehört hatte; er hatte mit seinem Kaiser nicht gebrochen und war doch von ihm für einen Land esv erräth er erklärt worden. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als den äußersten Schritt zu thun, den er im Fall der Noth vorbehalten hatte: sich den Feinden,-des Kaisers, den Schweden, in die Arme zu werfen. Er ließ den 'Herzog Bernhard von Weimar, der in Regensburg stand, bitten, sich an die böhmische Grenze, wo möglich nach Eger zu ziehen, damit er sich zu ihm retten könnte. Aber Bernhard traute den Worten Wallensteins nicht recht und glaubte, daß ein „Schelmstreich" dahinterstecke. Auch Oxeustierna rieth tiem Bernhard ab, die schwedischen Truppen mit denen Wallensteins zu verbinden. So erntete dieser jetzt den Lohn, daß er srüherhin nicht offen mit andern verfahren war. Eben so vergebens wandte sich der geängstete Feldherr an den Markgrafen von Baireuth und an die französischen Generale. Zugleich zog sich ein Oberst nach dem andern von ihm zurück; nur Feldmarschall Jllo und die Grafen Trczka und Kinsky blieben ihm getreu, weil auch sie geächtet waren, und suchten eifrig, aber vergebens, den Beistand der Schweden, Sachsen und Franzosen nach. Wallenstein selbst hoffte noch immer, daß der Kaiser von der Verschwörung gegen ihn nichts wisse, oder wenigstens von den Verschworenen getäuscht sei. Darum
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Bernhard_von_Weimar Bernhard Oxeustierna Bernhard Baireuth Kinsky
Extrahierte Ortsnamen: Friedland Schweden Regensburg Eger Schweden Sachsen