61
werden sollte; jedoch überwies er für die einzelnen Fälle die
Entscheidung, ob es sich um eine Religionssache handle, dem
Reichskammergericht (Anfang 1533), und dieses liess. solchen
Prozessen, ohne Rücksicht auf die Rechtsverwahrung der Schmal-
kaldener (Anfang 1534), ihren Lauf. Karl war von der katho-
lischen Mehrheit des Regensburger Reichstags die Verpflichtung
auferlegt worden, dafür zu sorgen, dass ein Konzil innerhalb
sechs Monaten einberufen werde und binnen Jahresfrist zu-
sammentrete.
Türkenkrieg. S o 1 i m a n, der einen Angriff auf das Reich
plante, war Juli 1532 in Ungarn erschienen, wurde aber drei
Wochen lang durch die heldenmütige Verteidigung der Feste
Güns aufgehalten. Als Karl nach langem Zögern mit nicht
ganz 80000 Mann (worunter 41000 Mann Reichstruppen) von
Regensburg aus donauabwärts zog, wagte Soliman keine
Hauptschlacht und zog zunächst gegen Graz, dann über
Ungarn heim. Auf einen Einmarsch in Ungarn und gegen
Zäpolya verzichtete Karl, zum Teil wegen der geringen Neigung
Bayerns und der evangelischen Stände, sich für Ferdinand zu
bemühen. Karl verliess nach Beendigung des Türkenkrieges
November 1532 Deutschland. Juli 1533 schloss Soliman mit
Ferdinand Frieden.
Die Carolina, .,die peinliche Halsgerichtsordnung; Karls V.“, die 1532
Reichsgesetz wurde, beruhte auf viermaliger Revision der Bamberger Hals-
gerichtsordnung von 1507. Durch die „salvatorische Klausel“ (wonach den
„alten wohlhergebrachten und billichen Gehreuchen nichts benommen“ sein
sollte) wurde dieses Reichsgesetz den partikulären Gewalten annehmbar gemacht.
Jahrhundertelang hat die Carolina das deutsche Strafrecht und den Strafprozess
beherrscht. Sie war vor allem eine Strafprozessordnung mit Ein-
schiebung von (nicht vollständigen) Bestimmungen über das Straf-
recht. Das Urteil zu finden war nach ihr ausschliesslich Sache rechts-
gelehrter Richter, eine Art oberste Instanz bildete die Aktenversendung
an juristische Fakultäten. Das Verfahren war durchaus schriftlich,
der Prozess inquisitorisch. Der.beweis wurde erbracht entweder durch
die Aussage zweier tauglicher, unverdächtiger Zeugen oder durch das Ge-
ständnis des Angeklagten. Genügend festgestellte Indicien hatten nur die
Bedeutung, die Anwendung der Folter zu begründen. Als die Folter, zuerst
von Friedrich d. Gr. 1740, aufgehoben war, kam es nach und nach dazu, dass
auch Indicien zu voller gesetzlicher Strafe führen konnten. Der Strafvollzug
war durchaus Sache des Staats. Die „endliche Rechtsthätigung“ schuf einen
Schein des alten öffentlichen und mündlichen Prozesses (die Armensünderglocke
davon ein Ueberrest).
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Soliman Karl Karl Ferdinand Karl Karl Ferdinand Karls Friedrich_d Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Graz Ungarn Bayerns Deutschland Karls
157
bot dieser in einem scharfen, auch mit Strafen drohenden Erlass
eine zweite, von den Defensoren angesetzte Versammlung bis
zu seiner eigenen Ankunft. Diese Versammlung wurde doch
gehalten, ihr aber ein erneutes Verbot mitgeteilt. Die Gesamt-
heit der Versammelten begab sich auf das Rathaus, um den
Statthaltern ihre Antwort zu überreichen. Einen Wortwechsel,
der entstand, benützten einige Herren, vor allem Thurn, um
zwei der anwesenden Statthalter, Slawata undmartinitz
für Verletzer des Majestätsbriefes und Feinde des Friedens er-
klären zu lassen; dann wurden diese samt dem Sekretär Fabricius
nach alttschechischer Sitte aus den Fenstern hinaus-
geworfen (23. Mai 1618). Slawata wurde durch den Fall
schwer, Martinitz leicht, Fabricius gar nicht verletzt. Dieser
Fenstersturz (den nur eine kleine Minderheit geplant hatte)
warf Böhmen ohne jede diplomatische, finanzielle, poli-
tische Vorbereitung in die Eevolution gegen das Haus
Oesterreich.
Kapitel Xv.
Der dreissigjährige Krieg.
§ 51. Der böhmisch-pfälzische Krieg.
Der böhmische Aufstand bis zur Wahl Friedrichs zum
böhmischen König. Die am 24. Mai eingesetzte revolutionäre
Regierung der dreissig Direktoren erwies sich wenig fähig, ebenso
Graf Thurn als Generalkommandant; ihm trat bald Graf von
Hohenlohe zur Seite. Der Erhebung schlossen sich alle böhmischen
Städte an, ausser Pilsen, Budweis und Crumma. Die revolutionäre
Begierung befand sich von Anfang an in finanziellen Schwierig-
keiten, die später auch Zwangsanleihen, Plünderung der Klöster
und Beschlagnahme des Grundbesitzes katholischer Edelleute,
sowie der katholischen Kirche nicht beseitigten. Hilfe wurde
den Böhmen 1618 nur durch Zuzug von 4000 (insgeheim zur
Hälfte vom Herzog von Savoyen bezahlten) Söldnern unter Füh-
rung des katholischen, illegitimen Grafen Ernst von Mansfeld,
eines echten Condottiere, und von Schlesien; hier war vor allem
der brandenburgische Markgraf Johann Georg von Jägerndorf,
Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich, dem die kaiserliche
Regierung sein Fürstentum rechtlich bestritt, für sie thätig.
Andrerseits erhielt der Kaiser zunächst nur Geldhilfe (später
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Extrahierte Personennamen: Slawata Friedrichs Graf_Thurn Ernst_von_Mansfeld Ernst Johann_Georg_von_Jägerndorf Johann Joachim_Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Martinitz Haus
Oesterreich Friedrichs Pilsen Budweis
— 219 —
(Brussa 1326 Hauptstadt). Urchan 1326—1359 eroberte Nicomedia und Nicäa, überhaupt alle noch byzantinischen Besitzungen jenseits des Bosporus, sowie durch Besiegung kleinerer nrahammedanischer Fürsten Mysien und Ionien. Er schuf in den Janitscharen, die aus gefangenen oder als Tribut eingezogenen Christenjünglingen gebildet und ergänzt wurden, ein stehendes Fussvolk. Nach vielen Raubzügen zur See wurde Gallipoli und der ganze Cher-sones 1356 erobert. Mur ad I. (1359—1389) eroberte ganz Thrakien, machte das 1361 eingenommene Adrianopel 1365 zur Residenz, brachte die ändern türkischen Fürsten Kleinasiens, darunter den Sultan von Karaman in Abhängigkeit und fiel, si egr eich über ein fünffach überlegenes Heer der Fürsten von Serbien und Bulgarien (seit 1376 tributpflichtig), Bosnien, Albanien, der Walachei und der Herzegowina in der Ebene vonkossöwa (Amselfeld). Sein Sohn Bajgsid 1389—1403, der „Blitz“, liess noch auf dem Schlachtfeld seinen jüngeren Bruder ermorden. Er machte Serbien von neuem und die Walachei zins- und kriegspflichtig und den kleinen Rest d.es byzantinischen Kaisertums durch Ausnützung des Bruderzwists in der kaiserlichen Familie von sich. abhängig, so dass er mit byzantinischer Hilfe der letzten christlichen Herrschaft in Kleinasien ein Ende bereitete; Bulgarien kam unter unmittelbare osmanische Herrschaft. Makedonien und Thessalien wurden ganz, Griechenland zum Teil erobert. Ein grosses von Sigmund geführtes Kreuzzugsheer (worunter viele französische Grafen, Ritter und Söldner; von Deutschen u. a. zwei Zollern und der Kurfürst von der Pfalz), das zuchtlos und durch einige Erfolge übermütig geworden war, schlug Bajesid bei Niko-polis (Sept. 1396) bis zur Vernichtung, worauf er auch Bosnien und Rumänien unterwarf. Die seldschukischen Emirate in Kleinasien wurden im wesentlichen beseitigt. Er war im Begriff, dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende zu bereiten; da stiess er mit Timur-Lenk zusammen, der bei der Einnahme von Siwas einen Sohn Bajesids hatte töten lassen (1400).
Timur der Lahme, einem der 4 grossen Geschlechter des Reiches Dschagatai angehörig, brachte 1363—69 vor allem durch Unterstützung der islamischen (schiitischen) Kirche und Geistlichkeit Transoxanien (Residenz: Samarkand und Bochara) unter seine Herrschaft,, wo er dann eine absolute theokratische Herrschaft einrichtete; er eroberte hierauf Turkestan, Khorasan, Iran, bewirkte durch wiederholte Kämpfe den Zerfall von Kiptschak und eroberte auf einem Kriegszuge, unter dem vor allem die dortigen Muhammedaner litten (1398), Indien bis zum Ganges. Von Siwas hatte er sich nach Syrien gegen die mamelukisehen Sultane Aegyptens gewandt, die er bei Aleppo und bei Damaskus 1401 schlug. Nach Plünderung Bagdads rückte er wieder nach dem Nordwesten und schlug Bajesid, indessen Heer sich auch Serben befanden, bei Angora 1402. Bajgsid starb in der Gefangenschaft nach 9 Monaten, Timur 1405, im Begriff, China, wo 1370 die mongolische Herrschaft abgeworfen worden war, anzugreifen oder wenigstens Turkestan gegen einen chinesischen Angriff zu schützen. Sein Reich zerfiel rasch, dagegen eroberte sein Urenkel Bober, ursprünglich Beherrscher der Gebiete zwischen Samarkand und dem Indus, Indien bis zum Ganges und wurde der erste Grossmogul von Dehli (1529).
Das osmanische Reich wurde auch noch durch zehnjährigen Bruderkrieg der drei Söhne Bajesids erschüttert. Aber das uneinige Abendland benützte dies nicht. 1413 machte sich Muh am me d I., von Manuel unterstützt, durch Besiegung und Erdrosselung seines Bruders Musa zum Alleinherrscher. Er wurde der zweite Gründer des Reiches. Um Kräfte zu sammeln, hielt er Freundschaft mit Byzanz. Ein für ihn unglücklicher Seekrieg mit Venedig, 1415—17, endete mit einem nicht ungünstigen Frieden. Der Kampf gegen den walachischen Fürsten, der den Tribut' Verweigerte, führte zum Zusammenstoss mit Sigmund, der die Einfälle osmanischer Kriegshaufen in
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Extrahierte Personennamen: Nicomedia Bajesid Bajesids Kiptschak Siwas Bajgsid Bober Manuel Musa
— 21
Eberhard Iii, Johann Friedrichs Sohn (1628—1674, regierte
bis 1633 u n t e r V o r m u n d s ch a f t zweier Oheime. Infolge der Siege
Lillys und Wallensteins erließ der Kaiser (1629) das Rest itnti ons-
edikt (Wiederherstellungserlaß), nach welchem alle seit 1555 reformierten
Kirchen und Klöster samt allen eingezogenen Kirchengütern wieder an die
katholische Kirche zurückgegeben werden sollten. Jetzt kamen die Mönche
und Priester unter dem Schutze der Wallenstein'schen Truppen wieder
ins Land. Die bisherigen Schnleinrichtuugeu des Landes wurden auf-
gehoben und die evangelischen Pfarrer und Schullehrer vertrieben;
überall herrschte Jammer und Verwirrung.
(schaler mit dem Bildnisse Herzog Eberhards Iii 016^7).
Nach der Schlacht bei Lützen (6. Nov. 1632), in welcher die
Schweden siegten, ihr König Gustav Adolf aber fiel, schloß sich Eber-
hard den Schweden an. Doch schon 2 Jahre darauf (6. Sept. 1634)
wurde das Schwedeuheer bei Nördliugeu vollständig geschlagen; auch
4000 Württemberger deckten das Schlachtfeld. Die Besiegten und ihre
Verfolger nahmen ihren Weg nach dem Rheine hinüber durch Württem-
berg, das nun der Schauplatz der entsetzlichsten Greuel wurde. Der
Herzog floh nach Straßburg. Die Einwohner waren der Raubgier, dem
Blutdurst und wütenden Glaubenseifer der rohen Kriegshorden preis-
gegeben; nur Höhlen, Schluchten und Wälder waren noch einigermaßen
sichere Zufluchtsorte. Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, Felder,
Weinberge und Obstgärten verwüstet, Brunnen verschüttet und Nahrungs-
Vorräte verderbt. Wer nicht geflohen war, wurde aufs unmenschlichste
verstümmelt und mißhandelt; kein Alter, kein Geschlecht und kein Stand
wurde verschont; besonders hart ging man mit den Geistlichen und Schul-
lehreru um. Das Schwert, die Mißhandlungen und die nachfolgende
Hungersnot und Pest rafften 7/s der Bevölkerung des Landes hinweg.
Im Jahr 1641 hatte Württemberg statt x/2 Million noch 48 000 Be-
wohner, welche großenteils in Unglauben und Frechheit, in tierische
Leidenschaft und Roheit versunken waren. (Ev. Leseb. Ii, Nr. 180 a 3 — 7).
Der Kaiser hatte — unter Verletzung des Prager Vertrags —
den größten Teil des Landes teils unter seine Generale verteilt teils
für sich in Besitz genommen; für den abwesenden Herzog schien alles
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Extrahierte Personennamen: Eberhard_Iii Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Gustav_Adolf Gustav Adolf
116
Da liessen sie den Kaiser
Zum sichern Thor hinaus,
Sie selber aber brachen
Um Mitternacht in’s Haus.
Nicht wusste ja die böse,
Dass er gerettet war.
Gerettet durch die Treue,
Die litt den Opfertod,
Die kühn die Brust den Mördern
Für ihren Kaiser bot.
Sie traten vor den Ritter,
Der dort als Kaiser schlief;
Sie stiessen ihre Schwerter
Ihm in das Herz so tief.
Mit Kränzen deutscher Eichen
Schmück' ihn mein Vaterland!
Hartmann von Siebeneiche»,
So ist der Held genannt.
„Nun fahre heim du Kaiser!“
So rief die wilde Schaar.
Der Kampf mit den lombardischen Städten und ihr Uebermuth
hatten allerdings den Kaiser zu mancher Härte verleitet. Mit Stricken
um den Hals und Schwertern auf dem Nacken mußten die Consuln
und Adeligen von Mailand im Lager der Deutschen erscheinen und
den Kaiser fußfällig um Frieden bitten. Er setzte strenge Vögte über
sie und verfuhr überhaupt mit einer Willkür, die mehr an einem
alten Kaiser Roms, als an einem christlichen Fürsten zu entschul-
digen gewesen wäre. Selbst die Rechte der Kirche griff er an und
gerieth darüber mit dem Papste in Streit und endlich sogar in den
Bann. Wie aber ein edles Herz wohl fehlen, aber nicht lange in
Fehlern verharren kann, so erkannte auch Friedrich bald sein Un-
recht. Er suchte sich mit der Kirche auszusöhnen und wandte sich
deshalb an den Papst Alexander mit der Bitte, ihn vom Banne zu
lösen. Er hatte es tief empfunden, daß außer der Kirche kein Heil
sei, und dies hatte den Löwen zum Lamme umgewandelt. Der Papst,
edel und groß denkend, wie Friedrich selbst, äußerte, daß ihm Nichts
erwünschter sei, als von dem größten Helden der Christenheit den
Frieden zu empfangen, nur bitte er, daß er ihn auch den Lombarden
gewähre. Es geschah, und die ganze Christenheit frohlockte über die
Versöhnung ihrer Herrscher und das Ende des unseligen Zerwürfnisses.
Mit einem Male erscholl aus dem Morgenlande der Schreckens-
ruf, daß das heilige Kreuz, der König von Jerusalem und der Groß-
meister der Tempelritter in die Hände der Feinde gefallen, das
Christenheer zernichtet und Jerusalem durch den Sultan Saladin
erobert worden sei. Diese Iammerbotschaft ergriff alle christlichen
Gemüther, und Kaiser Friedrich rüstete sich unverzüglich zu einem
Kreuzzuge. Als man ihn bat, seines Alters eingedenk zu seyn und
seinen Sohn an die Spitze des Heeres zu stellen, erwiderte der alte
Held unwillig: „Ich habe, trotz meiner sieben und sechzig Jahre,
44. Der dritte Areuzzug.
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Extrahierte Personennamen: Hartmann_von_Siebeneiche» Friedrich Friedrich Alexander Alexander Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
36
keine Ruhe, bis er ihn endlich durch Gottes wundervolle Fügung
gefunden hatte.
Er gieng nun wieder zu dem vornehmen Herrn, bei dem er
sich für den Sohn eines reichen und angesehenen Türken ausgegeben
hatte, gab vor, daß er nach Deutschland reisen wolle und daß er
daher einen deutschen Sklaben zu kaufen beabsichtige. Er bat den
vornehmen Herrn zugleich, daß er, im Fall er einen solchen hätte,
ihm denselben abtreten möchte. Die Sklaven wurden besichtigt und
um ihr Vaterland befragt; aber nur nach vielen Schwierigkeiten
entschloß sich der Türke einen so guten Arbeiter um eine hohe Summe
los zu geben.
Wer schildert das Entzücken des glücklichen Franz! — Er nahm
den Herzog zum Schein unter seine Sklaven auf und eilte so schnell
er konnte der deutschen Grenze zu. Hier entließ er seine Sklaven,
besorgte für sich und den Herzog Pilgerkleider, und unter dem Schutze
der Vorsehung gelangteg Beide wohlbehalten nach Breslau. ,
Von hier aus begab sich Franz allein nach Brieg und trat
dort als Pilger verkleidet in die Rathsversammlung. Niemand er-
kannte ihn, und er sprach zu dem versammelten Rathe: „Edle Her-
ren! ihr habt einst versprochen euren Herzog um jeden Preis zu
lösen, und ich bin gekommen euch zu fragen, ob ihr noch dazu ent-
schlossen seid." Alle erklärten sich bereit, und der edle Franz fuhr
fort: „Wohlan, so zahlt mir so viel Geld, als die herzoglichen Ju-
welen werth sind, die ich mitgenommen habe. Ich bin Franz, der
Edelknabe, der auszog euren und meinen Herrn zu retten. Jenen
Schmuck mußte ich verkaufen, um meinen Zweck zu erreichen, darum
gebet mir das Geld, denn ich muß die Kleinodien ersetzen, damit
ich nicht länger für einen Dieb gehalten werde. In wenigen Tagen
ist der Herzog wieder in eurer Mitte."
Schnell und freudig wurde die Summe aufgebracht; Franz eilte
nach Breslau zurück, holte den Herzog ab, und dieser wurde mit
allgemeinem Jubel von seinem geliebten und treuen Volke empfangen.
(R. nach dem Pr. L.)
38. Die Heimgabe.
An einem Sabattag war Rabbi Mei'r
Im Haus des Herrn und deutete dem Volk.-
Mit Heiterkeit die Sprüche des Gesetzes.
Zur selben Zeit ergriff ein schneller Tod
Ihm ungewarnt zween hoffnungsvolle Söhne.
Die Mutter legte weinend sie auf's Bette,
Und deckte sie mit ihrem Mantel zu,
Und saß in stummem, namenlosem Schmerz
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Franz Rabbi_Mei'r
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Breslau Brieg Breslau
— 84 —
gegen dessen weltliche Herrschaft Arnold von Brescia (spr. Breschia) die Römer aufreizte, brauchte seine Hilfe, wurde freilich bald sein gefährlichster Feind. 3) In Unteritalien hatten die Normannen nach und nach ein unabhängiges Reich aufgerichtet. Friedrich machte eine Reihe Römerzüge. Auf dem ersten bekam er die Kaiserkrone und lieferte dafür Arnold dem Scheiterhaufen aus. Auf dem Rückweg sperrte ihm in der Veroneser Klause ein Ritter Alberich den Weg und forderte Lösegeld. Otto von Wittelsbach rettete ihn aus dieser Not, indem er auf schwierigen Kletterpfaden in das Felsennest eindrang und Alberich samt seinen Genossen gefangen nahm. Auf dem zweiten brachte er zuerst das trotzige Mailand zur Unterwerfung und ließ dann die kaiserlichen Rechte zusammenstellen. Gegen diese Ansprüche erhoben sich die lombardischen Städte, voran Mailand, und mit ihnen verband sich der kraftvolle Papst Alexander Iii. (1159—1181), den Friedrich gar nicht anerkannte. Mailand wurde nach langer Belagerung (1162) zur Übergabe gezwungen und zerstört. In vier Ortschaften, zwei Meilen entfernt, mußten sich die Einwohner ansiedeln. Erschreckt unterwarfen sich die anderen Städte und erkannten die kaiserlichen Vögte (Podesta) an. Friedrich schien völlig gesiegt zu haben. Da aber die lombardischen Städte mit ungerechter Willkür unterdrückt und mißhandelt wurden, ohne bei Friedrich Recht zu finden, vereinigten sie sich zu einem lombardischen Städtebund. Friedrich nahm zwar auf seinem vierten Zuge Rom ein, verlor aber durch eine Pest fast sein ganzes Heer und mußte Italien fluchtartig verlassen, während die Lombarden ihm zum Hohne die Festung Alessandria bauten. Damals geriet der Kaiser selbst in Susa in große Gefahr. Etliche verschworen sich, ihn zu ermorden. Da legte sich Hartmann von Siebeneichen in sein Bett, während der Kaiser floh. Den treuen Ritter entließen die Feinde, als sie den Betrug merkten, ungekränkt. Als Friedrich im Jahre 1174 seinen fünften Zug antrat, ließ ihn in der Stunde der Entscheidung sein Jugendfreund Heinrich der Löwe im Stich, obgleich Friedrich auf einer persönlichen Zusammenkunft dem stolzen Herzog sich zu Füßen warf und ihn um Hilfe anflehte. So mußte Friedrich mit ganz ungenügenden Streitkräften
1176. (nur etwa 4000 Mann) die Schlacht bei Legimno (1176) annehmen, in der er völlig geschlagen wurde. Darauf gab er den Kampf auf
1177.und schloß 1177 in Venedig Frieden mit dem Papst Alexander Iii. und einen Waffenstillstand mit den lombardischen Städten, der sechs Jahre daraus in Konstanz in einen Frieden verwandelt wurde. Fortan ruhte in Italien der Waffenstreit. Nach der Unterwerfung Heinrichs des Löwen machte Friedrich noch einen sechsten, friedlichen Zug nach Italien und vermählte in Mailand seinen Sohn Heinrich mit Constanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien und Sizilien. So schien der höchste Glanz für fein Haus erreicht.
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— 91 —
Kaisertum hatte keinen langen Bestand, schon 1261 machte ihm Michael Paläologus ein Ende. Wie allgemein noch die Begeisterung war, bewiesen die abenteuerlichen K i n d e r kreuzzüge von Frankreich, Burgund und Deutschland aus; von Frankreich zogen allein 30 000 aus. Die unglücklichen Kinder fielen aber meist Sklavenhändlern in die Hände oder verkamen sonst in Elend und Schande.
b. Als den fünften Kreuzzug zählt man häufig den, welchen Andreas Ii. von Ungarn, Wilhelm von Holland it. a. 1217 unternahmen. Man griff diesmal Ägypten an, wo al Kantil Sultan war. Damiette wurde nach langer Belagerung erobert.
Beim Weiterziehen gerieten die Kreuzfahrer in solche Bedrängnis, daß sie es nur dem Edelmut Kamils zu verdanken hatten, wenn sie nicht völlig aufgerieben wurden.
c. Sechster Kreuzzug (1228—1229). Schon vor Damiette 1228-1229. erwartete man Kaiser Friedrich Ii., der aber erst 1228, nachdem
er das Jahr zuvor wegen seines Zögerns gebannt worden war, den Zug eintrat. Er brachte nur wenige Krieger mit, wurde wegen des Bannes von der Geistlichkeit und den Ritterorden nicht unterstützt und schloß darum bald einen Vertrag mit Kamil, in welchem dieser auf Jerusalem, Bethlehem, Nazaret, As so, Sidon und andere Orte verzichtete (1229.) Freilich war das kein vollständiger Gewinn. Von jetzt an ging es mit der Sache der Christen immer mehr.rückwärts und im Jahr 1244 fiel Jerusalem in die Hand der wilden Chowaresmier und wurde rücksichtslos zerstört. Die Ägypter bemächtigten sich immer mehr Palästinas.
d. Da unternahm der treffliche Ludwig Ix., der Heilige,
den siebenten Kreuzzug (1248—1254), der sich wieder zuerst gegen 1248-1254. Ägypten richtete. Damiette wurde mit leichter Mühe eingenommen; aber beim Zug gegen Kairo wurde er eingeschlossen und zur Ergebung gezwungen. Die meisten Kreuzfahrer kamen ums Leben.
Der König bekam gegen ein riesiges Lösegeld seine Freiheit. _ Er verweilte dann noch einige Jahre in Syrien, ohne etwas Wesentliches zu leisten.
e. Am Abend seines Lebens unternahm Ludwig noch einmal einen Zug (den achten Kreuzzug 1270) gegen Tunis. Dort er- 1270. lag der fromme König wenige Wochen nach seiner Ankunft einer Lagerseuche. Sein Bruder Karl von Anjou und der Sohn zwangen den Herrn von Tunis zu einem günstigen Frieden und kehrten wieder heim. — Rasch fielen nun vollends die letzten christlichen Besitzungen des Ostens, zuletzt Akko oder Ptolemais 1291
in die Hände des Sultans von Ägypten.
7. Folgen. Wenn wir nur auf die nächsten Absichten sehen, so ist durch die Kreuzzüge trotz der Ströme von Blut nichts Bleibendes erreicht worden. Das heilige Land ging bleibend ver-
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Burgund Deutschland Frankreich Ungarn Holland Jerusalem Bethlehem Jerusalem Syrien Tunis Tunis
347
eine Vereinigung der streicher und Russen verhindern wollte,
scheiterte namentlich durch den khnen Handstreich des Generals ^Laudon. der einen aus 4000 Wagen bestehenden Transportzug im Engpa von Domstadtl berfiel und wegnahm. Dagegen wandte sich der König nun gegen die Russen, welche Preußen besetzt hatten und unter Fermor langsam unter entsetzlichen Kriegsgreueln bis Kstrin vorgedrungen waren und es in Brand geschossen hatten, und brachte ihnen am 25. August bei Zorndorf (nordstlich von Kstrin) eine blutige Niederlage bei. ^Seydlitz.
hatte das Beste gethan. brigens wurden die Russen trotz der entsetzlichen Schlchterei sie hatten von 50 000 der 20 000 verloren nur eine Viertelmeile zurckgedrngt, zogen aber bald darauf ab. Die ftre ick er. jetzt von Daun gefhrt, hatten mittlerweile ihre Ubermacht gegenber demlwigen, nur sehr vor- 0 sichtigen Arinzen Heinrich, kaum benutzt. Als sich nun aber .
Fnedrich mit seinen 30 000 Mann bei Hochkirch trotz aller War- -
jungen in ungnstigster Stellung dem berlegenen Marschall mit ^ . S seinen 65 000 Mann gegenber lagerte, zog er sich am 14. Okt.
eine schwere Niederlage l9000 Mann, 101 Geschtze) zu, die nur Daun gar nicht zu benutzen verstand. Friedrich reinigte dennoch Schlesien vom Feinde, und Daun mute in Bhmen berwintern. Im W. hatte Ferdinand von Braunschweia den un-shigen Grafen (Slertubal il6ef"ben hem^urckgetrie^en und bei besiegt. Die Franzosen leisteten hier trotz ihrer Menge bis zum Jahresschlu nichts.
1759, das unglcklichste Jahr. Russen und streicher wollten 1759. r endlich zusammenwirken. Der Diktator" Wed^I, den Friedrich , den Russen entgegenschickte, um sie vor der Ankunft der streicher zu ' * ' schlagen, wurde selbst bei g&3l geschlagen. Zu den 60 000 Russen unter Soltikow und Fermor stieen 19 000 streicher unter Laudon und Haddik. Gegen das vereinigte eer erlitt Friedrich mit seinen 48 000 Mann am 12. Augustbef Kunersdorf stlich von Frankfurt a. d. Oder seine schwerste Niederlage. Laudon gebhrte -v-, die Ehre des Tages. Friedrichs Heer war fr den Augenblick ver-mchtet; von 48 000 Mann hatte Friedrich in der folgenden Nacht Wrh 3000; er dachte ernstlich an Selbstmord. Bald fate er sich wieder .
und hatte schnell wieder ein Heer beisammen. Soltikow weigerte sich Berliy anzugreifen, ehe die streicher zweimal gesiegt htten,
und zog sich im Herbst hinter die Weichsel zurck. Maun that nichts Entscheidendes. Immerhin hatte erldesden in seine Ge-walt gebracht und konnte im November noch das Korps des Generals Filii, der gegen seine Rckzugslinie geschickt worden war, 13 500 Mann stark, bei Maren vernickten. Der Sden Sachsens blieb in ^-auns Hnden. Im W. hatten die Franzosen unter Marschall von Broglie (spr. Brolj od. Broj) Frankfurt a. M. eingenommen
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Extrahierte Personennamen: August Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Ferdinand_von_Braunschweia Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Laudon Friedrichs Friedrich Friedrich Soltikow Berliy Maren
Extrahierte Ortsnamen: Engpa Daun Hochkirch Daun Frankfurt Friedrichs Sachsens Frankfurt
rr:
ff-mcps-
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wurde in der Kriegsschule zu Brierme-und zuaarisausgebildet, wober er sich besonders gemichtlichen iinfmot^ematijchen Btubmimbmete, domn Artillerielieutenant in Valence. lang ging er nur mit der Be-
freiung Corsica's von dem gehaten Frankreich um; auch noch m den ersten Jahren der Revolution war sein Ehrgeiz nur aus Corstca ge-richtet. Erst im Jahre 1793 machte er etne ichroffe Wendung von der corsischen Nationalpartei unter Paoli, der er bisher mit Leiden-schast angehrt hatte, aus die Seite der Machthaber der Republik. Bei der Belagerung des ausstndischen und von den Englandern besetzten Tonlon that er das Beste und rckte dasr vom Arullenehauptmamt
^Brigadegeneral vor (Dez. 1793). Der
Bruder sein Hauptgnner gewesen war, brachte ihn tn ^phr. Der 13 Benbtmtmk (5 Okt.) 1795, an dem ihm Barras die Nieder-werfnng des royalistischen Ausstandes bertrug, begrndete sein Gluck. Zuni Lohn erhielt er Mrz 1796 dm Oberbefehl ui^talien und ging dahin ab, nachdem er die Marqmse ^osephine geb. Tascher: de la $a-
aerie Witwe des 1793 guillotinierten Generals Beanharnais geheiratet
hatte' Bonaparte war ein Mann ohne sittliche Gre, voll kalter Ber-achtung aller unpraktischen Ideologie, ersllt von emem brennenden (Braeu dem der schrfste praktische Verstand, eme glnzende Regie-rungs- und Organisationsgabe und eine unvergleichliche Felbherrn^abe dienten. Durchglht von der sinstern, mamati^chen Poesie des Krim^ enoa er seine Truppen zu blinder Zuversicht aus smen. Strr^Wes ihnen 'Ehre Ruhm und Reichtmer als des Krieges hchste Ziele und wute auch das ganze Volk in einen Rausch der Selbstberhebung und Kriegslust hineinzureien."
Ronavarte shrte sofort das Heer, das im klglichsten^Zustand ml der Kste des ligurischen Meeres stand, von Sieg zu^Sieg C rckte von Savona der das Gebirge nach Norden, einer
Reibe siegreicher Gefechte (bei 'Montenottc, Millefimo u. f. w.) ^e verzettelten streichischen ^l^^en ^ppm und ^ang den König Won Sardinien zum Frieden. Anch die Herzoge vo Parma und Modena, sowie spter der toj.
m^kssen ^Geldzahlungen, mit der Likmng der notigen formte, von Gemlden und andern Kunstgegenstanden erkauseli. Nach der Hrwzmung der A d habr cke bei b x^ ^ ein: di^Lombardei war befreit", ms sie tmt 20 "ef
Kunstschtzen bezahlen mute. Dem Direktorium leuchtete diese
Kriegfhrung, bei der eine Million um ^ a"bere 9n*
fehr ein. Nur Mantua gehrte noch den Ostreichern. Als^ur^ftr von Tyrol aus die Zurckeroberung der Lombardei versuchte,^wurd er zuerst bei Castiglioye, dann bei M.um auf Hupt ge-schlagen und m Mantua^ eingeschlossen Nun versuchte Alvinc den Entsatz, wurde aber im November bei Argali/ F. 1797 bei jfiimili geschlagen, worauf . im'j^ie kapituliere mute. Dann drang Napoleon, das entmutigte streichifche Heer unter dernim^^Karl zurckdrngend.
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Extrahierte Personennamen: Tascher Millefimo Alvinc Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Valence Frankreich Corstca Savona Sardinien Modena Mantua