Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksfortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
105-
mehr Hitze kann erzeugt werden. Vom Kohlenstoffgehalt hängt
also 'der Brennwert unserer Heizmittel ab.
Am meisten werden Holz und Kohlen verwendet. Vom Holz
benutzt man hauptsächlich Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Fichten-
holz, von Kohlen Torf, Braun- und Steinkohlen.
Alle Teile der Holzgewächse, von den Wurzeln bis zu den
Zweigen, sind als Brennmaterial verwertbar. Holz frisch gefällter
Bäume ist reich an Wasser. Seine Verwendung zur Heizung ist
nicht ratsam, da ein großer Teil der Wärme zur Verdampfung
der Feuchtigkeit verbraucht wird. Darum ist es notwendig alles
Brennholz gehörig austrocknen zu lassen.
Der Kohlenstoffgehalt und damit der Brennwert des Holzes
hängt von seiner Festigkeit und Härte ab. Leichtes, lockeres
Holz verbrennt rasch mit großer Flamme und läßt wenig glühende
Kohlen zurück. Schweres, hartes Holz dagegen entwickelt wenig
Flamme, dafür aber anhaltend glühende Kohlen und eine große
Hitze. Als Brennmaterial eignet sich deshalb das harte, feste
Holz unserer Buchen- und Eichenarten besser als das weiche der
Nadelhölzer. Das letztere entzündet sich leichter wegen seiner
lockeren Beschaffenheit und namentlich wegen seines reichen Harz-
gehaltes.
Der Torf ist die jüngste Kohle. Er bildet sich noch gegen-
wärtig in den Torfmooren. Das sind anfangs Sümpfe, in denen
Wasserpflanzen üppig gedeihen. Die untersten Schichten sterben
ab und sinken auf den Grund des Sumpfes, wo sich noch andere
Pflanzenreste, Blätter, Blütenteile, Früchte, Äste, Zweige, anhäufen.
Neue Pflanzen wachsen über den abgestorbenen und verdrängen
durch ihr Ansammeln nach und nach das Wasser. Schließlich
entsteht an Stelle des Sumpfes trockenes Land, mit Erde und
Pflanzen bedeckt. Das Torflager ist vollendet; der Verkohlungs-
vorgang, der schon während der Ablagerung eingeleitet wurde,
schreitet weiter. Die Pflanzenreste des Torflagers verkohlen all-
mählich unter dem Abschluß der Luft. Die hiebei entstehenden
Gase verflüchtigen sich und scheiden aus; mehr oder weniger
reiner, durch den Druck der Oberschichten zusammengepreßter
Kohlenstoff bleibt. Je länger die Pflanzenreste in der Erde liegen,
desto weiter geht die Verkohlung vor sich, desto reicher wird der
Torf an Kohlenstoff. Mit diesem steigt auch der Brennwert des
Torfes. Seine Farbe ist lichtbraun bis pechschwarz. Beim Brennen
hinterläßt er sehr viel Asche, die von mineralischen Beimengungen
herrührt und ein gutes Dungmittel bildet.
Die Braunkohle ist aus Ablagerungen vorweltlicher Pflanzen
entstanden, bei denen jedoch die Verkohlung schon bedeutend
weiter vorgeschritten ist. Sie enthält 60—75 % Kohlenstoff und
läßt weniger Asche zurück als der Torf.
Die Steinkohlen sind ebenfalls umgewandelte Pflanzenreste;
sie entstammen aber einer noch früheren Zeit als die Braunkohlen.
Ihre Bildung hat wahrscheinlich ähnlich wie die des Torfes in
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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Schulformen (OPAC): Volksfortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
M:3
großem Werte ist; noch eine Menge anderer nützlicher Erfindungen
verdanken ihm ihren Ursprung.
Nach Fritz Möhrlin.
86. Der Sehniftenbergerhof.
T m Amtsbezirke Kirchheimbolanden, dicht an der hessisch-pfälzischen
^ Grenze, liegt der Sehniftenbergerhof. Das Gut von 71,5 ha oder
286 Morgen breitet sich auf der linken Seite des Wiesbaches aus.
Das Ackerland, im ganzen nach Osten geneigt, wird von Mulden
und Steinkuppen durchzogen. Es ist schwierig zu bebauen; denn
der Boden ist nicht allein sehr uneben sondern auch recht ver-
schiedenartig, hier zähe und bündig, dort steinig, größtenteils flach-
gründig und zudem von Natur aus wenig fruchtbar. Darf man
sich da wundern, wenn bis vor einem Vierteljahrhundert der Hof
seinen Besitzer oder Pächter nicht ernährte, wenn einer nach dem
anderen in kurzer Zeit abgewirtschaftet hatte?
Im Jahre 1883 nun übernahm ein junger, strebsamer und
tatkräftiger Landwirt den Hof. Mit Eifer und Fleiß bestellte
er die Felder, streute sogar künstlichen Dünger und sah viel —
Unkraut, aber wenig Futter und Getreide heranwachsen. Doch der
neue Pächter verzagte nicht. Er war sich darüber klar, daß sich nach
der langen Zeit schlechter Bearbeitung und ungenügender Düngung
der Felder nur durch verdoppelte Sorgfalt und Leistung etwas
erreichen lasse. Daher führte er innerhalb weniger Jahre auf der
ganzen Ackerfläche volle Brache durch. In Zeiträumen von 10—14
Tagen mußte die Egge oder der Pflug auf den Brachfeldern immer
von neuem Quecken, Disteln, Brombeeren und andere Unkräuter zer-
stören und die Ackerkrume lockern. Eine zweite Saat folgte. Allein
wo der Boden von Natur aus so arm und durch schlechte Bewirtschaf-
tung so ausgesogen war wie auf dem Schniftenbergerhofe, da ließen
sich trotz Brachehaltung keine befriedigenden Erträge erzielen: 7,75
Zentner Roggen, 3,50 Ztr. Weizen, 12 Ztr. Gerste und 7 Ztr. Hafer
vorn Morgen. Vor allem versagte die Luzerne. Und doch verwendete
der neue Pächter künstliche Düngemittel in erheblicher Menge, aber
ohne den erhofften Erfolg, ln 3 Jahren hatte er 13 000 M
zugesetzt. Schon prophezeiten ihm die Nachbarn das Schicksal seiner
Vorgänger; allein er ließ den Mut nicht sinken.
Weil die bisher angewandten Düngemittel nur teilweise be-
friedigten, prüfte er andere auf ihre Wirkung und fand, daß sich für
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
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Schulformen (OPAC): Volksfortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
289
der Verwitterung, des fließenden Wassers und der bewegten Luft
allmählich gelockert und abgetragen wurde.
wodurch geschah nun aber die Einebnung und Auffüllung der
Talsohle unserer Grabensenke? Die Beantwortung dieser Frage er-
gibt sich zunächst aus den Vorgängen in dem Zeitabschnitte, der un-
mittelbar auf die Entstehung der Nheinebene folgte. In ihm fanden
nämlich fortgesetzt langsame Hebungen und Lenkungen der Erdrinde
statt, während ein Landgebiet aus dem Wasser emporstieg und dadurch
meerfrei wurde, tauchte ein anderes hinab und wurde überflutet. So
verwandelte sich damals die heutige Nheinebene durch allmähliches
Vordringen eines südlichen Meeres zunächst in eine Bucht und dann
in eine Meerenge, durch die jenes Südmeer mit dem großen nord-
deutschen Meere in Verbindung trat. Bus dem Boden dieses Meeres-
armes setzten sich fortwährend gesteinsbildende Stoffe aus dem Wasser
ab. Durch einmündende Bäche und Flüsse verwandelte sich dann das
Salzwasser zunächst in Brackwasser, also in eine Mischung von Salz-
und Süßwasser. Schließlich wurde die Meerenge ganz ausgesüßt und
durch die fortdauernde Senkung ihres Bodens, mit der vielleicht eine
gleichzeitige Hebung des Landes an ihren Busgängen verbunden war,
von den dortigen Meeren abgeschnürt und in einen Binnensee um-
gestaltet.
Bber schon die nächste Stufe der Erdentwicklung brachte neue
Verhältnisse mit sich. Infolge eines Rückganges der mittleren Iahres-
wärme, dessen Ursache noch nicht festgestellt ist, traten häufige und
starke Niederschläge ein, die in den höheren und in den nördlichen
Gebirgen unseres Erdteiles zu Gletschereis wurden. Durch das vor-
rücken dieser Eismassen bedeckte sich nun ein beträchtlicher Teil von
Europa mit Gletschern, von den großen Vergletscherungsherden der
Eiszeit kommen für unser Gebiet nur die Blpen in Betracht. In jener
Zeit wurde nämlich der Uhein, der bisher unter Teilung seiner Ge-
wässer in die Uhone und in die Donau mündete, durch die Schuttwälle
alpiner Gletscher von diesen Strömen abgedrängt und er wälzte seine
mit den Schmelzwässern der Gletscher vereinten Fluten in die heute
nach ihm benannte Ebene herein. Damit trat im Uheintale die Herr-
schaft fließender Gewässer ein, die sich im Norden eine Bbflußrinne durch
das Schiefergebirge bahnten, wie früher das Meer- und Seewasser
so brachte auch der neue Strom Bblagerungsstoffe in Gestalt von
Gerölle, Sand und Lehm mit sich und bewirkte dadurch eine weitere
Busfüllung der Ebene, wie es der Bhein noch heute, wenn auch nur
in verschwindend kleinem Maße, durch die von ihm mitgeführten Ge-
Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
148
großem Werte ist; noch eine Menge anderer nützlicher Erfindungen
verdanken ihm ihren Ursprung.
Nach Fritz Möhrlin.
86. Der Sehniftenbergerhof.
T m Amtsbezirke Kirchheimbolanden, dicht an der hessisch-pfälzischen
^ Grenze, liegt der Sehniftenbergerhof. Das Gut von 71,5 ha oder
286 Morgen breitet sich auf der linken Seite des Wiesbaches aus.
Das Ackerland, im ganzen nach Osten geneigt, wird von Mulden
und Steinkuppen durchzogen. Es ist schwierig zu bebauen; denn
der Boden ist nicht allein sehr uneben sondern auch recht ver-
schiedenartig, hier zähe und bündig, dort steinig, größtenteils flach-
gründig und zudem von Natur aus wenig fruchtbar. Darf man
sich da wundern, wenn bis vor einem Vierteljahrhundert der Hof
seinen Besitzer oder Pächter nicht ernährte, wenn einer nach dem
anderen in kurzer Zeit abgewirtschaftet hatte?
Im Jahre 1883 nun übernahm ein junger, strebsamer und
tatkräftiger Landwirt den Hof. Mit Eifer und Fleiß bestellte
er die Felder, streute sogar künstlichen Dünger und sah viel —
Unkraut, aber wenig Futter und Getreide heranwachsen. Doch der
neue Pächter verzagte nicht. Er war sich darüber klar, daß sich nach
der langen Zeit schlechter Bearbeitung und ungenügender Düngung
der Felder nur durch verdoppelte Sorgfalt und Leistung etwas
erreichen lasse. Daher führte er innerhalb weniger Jahre auf der
ganzen Ackerfläche volle Brache durch. In Zeiträumen von 10—14
Tagen mußte die Egge oder der Pflug auf den Brachfeldern immer
von neuem Quecken, Disteln, Brombeeren und andere Unkräuter zer-
stören und die Ackerkrume lockern. Eine zweite Saat folgte. Allein
wo der Boden von Natur aus so arm und durch schlechte Bewirtschaf-
tung so ausgesogen war wie auf dem Schniftenbergerhofe, da ließen
sich trotz Brachehaltung keine befriedigenden Erträge erzielen: 7,75
Zentner Roggen, 3,50 Ztr. Weizen, 12 Ztr. Gerste und 7 Ztr. Hafer
vom Morgen. Vor allem versagte die Luzerne. Und doch verwendete
der neue Pächter künstliche Düngemittel in erheblicher Menge, aber
ohne den erhofften Erfolg. In 3 Jahren hatte er 13 000 M
zugesetzt. Schon prophezeiten ihm die Nachbarn das Schicksal seiner
Vorgänger; allein er ließ den Mut nicht sinken.
Weil die bisher angewandten Düngemittel nur teilweise be-
friedigten, prüfte er andere auf ihre Wirkung und fand, daß sich für
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
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Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
288
3. O herrlich Land nm schönen deutschen Strom.
Dräns Städt' und Dörfer winken, hell wie Sterne,
Mit deinen watdumroufchten Kurzen in der Ferne,
Mit deinem hehren, dunkettürm'gen Dom,
Land. drin die Liebe blüht, Gesang und Mein:
„Ich grüße dich, du schöne Pfah am Rhein!"
Jakob Bösßem.
145. Oie Entstehung der Oberrheinischen Tiefebene.
H>ie Rheinebene war nicht von jeher vorhanden, vielmehr bildeten
^ noch im Mittelalter der Erdentwicklung der Wasgau, die Haardt,
der 5chwarzwald und der Odenwald ein einziges, zusammenhängendes
Gebirge. In der neueren Zeit der Erdgeschichte trat dann eine große
Umgestaltung ein: Wasgau und Haardt auf der einen, Zchwarzwald
und Odenwald auf der anderen Seite blieben als Randgebirge stehen;
in der Mitte aber brach ein beträchtlicher Teil des Gebirges ein,
so daß ein großes Tal entstand. Dieses wurde also nicht wie die
meisten Täler durch die ausnagende Tätigkeit des fließenden Wassers,
sondern durch eine Bewegung der Erdrinde selbst verursacht. Man
hat sich dieses Einsinken nicht als einmaliges, plötzliches Ereignis, auch
nicht als ruckweise geschehen zu denken, sondern als einen lang-
andauernden, stetigen Vorgang, der sich jedenfalls unter häufigen,
teilweise furchtbaren Erdbeben vollzog. Rus den Erderschütterungen,
die auch in unserer Zeit in der Rheinebene immer wieder auftreten,
wird sogar der Zchluß gezogen, daß die Zenkung vielleicht jetzt noch
fortdauert.
Durch die Entstehung des Tales hatte sich im Rntlitz der Erde
eine mächtige Furche gebildet, die man als „geologischen Graben"
bezeichnet' ähnliche Erscheinungen sind das Iordantal mit dem Toten
Meer in Zprien und der große ostafrikanische Graben zwischen dem
Rjassa- und Rudolfsee. Die Talsohle unseres Gebietes war als früherer
Gebirgsrücken damals unebener wie heute. Sie lag aber auch tiefer
als der jetzige Boden der Ebene. Man hat die höhe der Massen, die
später durch das Wasser auf ihr abgelagert wurden, auf 200 Meter
berechnet, so daß also die Haardt ursprünglich noch mächtiger über
ihre Grundfläche emporragte, als dies heute der Fall ist. Zudem war
dieses Gebirge früher beträchtlich höher als gegenwärtig, indem eine
Schicht von etwa 1500 Meter höhe von den zerstörenden Kräften
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
105
mehr Hitze kann erzeugt werden. Vom Kohlenstoffgehalt hängt
also der Brennwert unserer Heizmittel ab.
Am meisten werden Holz und Kohlen verwendet. Vom Holz
benutzt man hauptsächlich Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Fichten-
holz, von Kohlen Torf, Braun- und Steinkohlen.
Alle Teile der Holzgewächse, von den Wurzeln bis zu den
Zweigen, sind als Brennmaterial verwertbar. Holz frisch gefällter
Bäume ist reich an Wasser. Seine Verwendung zur Heizung ist
nicht ratsam, da ein großer Teil der Wärme zur Verdampfung
der Feuchtigkeit verbraucht wird. Darum ist es notwendig alles
Brennholz gehörig austrocknen zu lassen.
Der Kohlenstoffgehalt und damit der Brennwert des Holzes
hängt von seiner Festigkeit und Härte ab. Leichtes, lockeres
Holz verbrennt rasch mit großer Flamme und läßt wenig glühende
Kohlen zurück. Schweres, hartes Holz dagegen entwickelt wenig
Flamme, dafür aber anhaltend glühende Kohlen und eine große
Hitze. Als Brennmaterial eignet sich deshalb das harte, feste
Holz unserer Buchen- und Eichenarten besser als das weiche der
Nadelhölzer. Das letztere entzündet sich leichter wegen seiner
lockeren Beschaffenheit und namentlich wegen seines reichen Harz-
gehaltes.
Der Torf ist die jüngste Kohle. Er bildet sich noch gegen-
wärtig in den Torfmooren. Das sind anfangs Sümpfe, in denen
Wasserpflanzen üppig gedeihen. Die untersten Schichten sterben
ab und sinken auf den Grund des Sumpfes, wo sich noch andere
Pflanzenreste, Blätter, Blütenteile, Früchte, Äste, Zweige, anhäufen.
Neue Pflanzen wachsen über den abgestorbenen und verdrängen
durch ihr Ansammeln nach und nach das Wasser. Schließlich
entsteht an Stelle des Sumpfes trockenes Land, mit Erde und
Pflanzen bedeckt. Das Torflager ist vollendet; der Verkohlungs-
vorgang, der schon während der Ablagerung eingeleitet wurde,
schreitet weiter. Die Pflanzenreste des Torflagers verkohlen all-
mählich unter dem Abschluß der Luft. Die hiebei entstehenden
Gase verflüchtigen sich und scheiden aus; mehr oder weniger
reiner, durch den Druck der Oberschichten zusammengepreßter
Kohlenstoff bleibt. Je länger die Pflanzenreste in der Erde liegen,
desto weiter geht die Verkohlung vor sich, desto reicher wird der
Torf an Kohlenstoff. Mit diesem steigt auch der Brennwert des
Torfes. Seine Farbe ist lichtbraun bis pechschwarz. Heim Brennen
hinterläßt er sehr viel Asche, die von mineralischen Beimengungen
herrührt und ein gutes Dungmittel bildet.
Die Braunkohle ist aus Ablagerungen vorweltlicher Pflanzen
entstanden, bei denen jedoch die Verkohlung schon bedeutend
weiter vorgeschritten ist. Sie enthält 60—75 % Kohlenstoff und
läßt weniger Asche zurück als der Torf.
Die Steinkohlen sind ebenfalls umgewandelte Pflanzenreste;
sie entstammen aber einer noch früheren Zeit als die Braunkohlen.
Ihre Bildung hat wahrscheinlich ähnlich wie die des Torfes in
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
289
der Verwitterung, des fließenden Wassers und der bewegten Luft
allmählich gelockert und abgetragen wurde.
wodurch geschah nun aber die Einebnung und Auffüllung der
Talsohle unserer Grabensenke? Die Beantwortung dieser Frage er-
gibt sich zunächst aus den Vorgängen in dem Zeitabschnitte, der un-
mittelbar auf die Entstehung der Rheinebene folgte. In ihm fanden
nämlich fortgesetzt langsame Hebungen und Lenkungen der Erdrinde
statt, während ein Landgebiet aus dem Wasser emporstieg und dadurch
meerfrei wurde, tauchte ein anderes hinab und wurde überflutet. So
verwandelte sich damals die heutige Rheinebene durch allmähliches
Vordringen eines südlichen Meeres zunächst in eine Bucht und dann
in eine Meerenge, durch die jenes Südmeer mit dem großen nord-
deutschen Meere in Verbindung trat. Bus dem Boden dieses Meeres-
armes setzten sich fortwährend gesteinsbildende Stoffe aus dem Wasser
ab. Durch einmündende Bäche und Flüsse verwandelte sich dann das
Salzwasser zunächst in Brackwasser, also in eine Mischung von Salz-
und Süßwasser. Schließlich wurde die Meerenge ganz ausgesüßt und
durch die fortdauernde Senkung ihres Bodens, mit der vielleicht eine
gleichzeitige Hebung des Landes an ihren Rusgängen verbunden war,
von den dortigen Meeren abgeschnürt und in einen Binnensee um-
gestaltet.
Rber schon die nächste Stufe der Erdentwicklung brachte neue
Verhältnisse mit sich. Infolge eines Rückganges der mittleren Iahres-
wärme, dessen Ursache noch nicht festgestellt ist, traten häufige und
starke Niederschläge ein, die in den höheren und in den nördlichen
Gebirgen unseres Erdteiles zu Gletschereis wurden. Durch das vor-
rücken dieser Eismassen bedeckte sich nun ein beträchtlicher Teil von
Europa mit Gletschern, von den großen Vergletscherungsherden der
Eiszeit kommen für unser Gebiet nur die Rlpen in Betracht. In jener
Zeit wurde nämlich der Rhein, der bisher unter Teilung seiner Ge-
wässer in die Rhone und in die Donau mündete, durch die Schuttwälle
alpiner Gletscher von diesen Strömen abgedrängt und er wälzte seine
mit den Schmelzwässern der Gletscher vereinten Fluten in die heute
nach ihm benannte Ebene herein. Damit trat im Rheintale die Herr-
schaft fließender Gewässer ein, die sich im Norden eine Rbflußrinne durch
das Schiefergebirge bahnten, wie früher das Meer- und Seewasser
so brachte auch der neue Strom Rblagerungsstofse in Gestalt von
Gerölle, Sand und Lehm mit sich und bewirkte dadurch eine weitere
Ruffüllung der Ebene, wie es der Rhein noch heute, wenn auch nur
in verschwindend kleinem Maße, durch die von ihm mitgeführten Ge-
Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Rheinebene Europa Rhein Donau Rheintale Rhein