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7. Der senkrechte Aufbau der Erdrinde.
Die größten Tiefländer liegen auf der Nördlichen Halbkugel und gruppieren
sich um das Nördliche Eismeer. Neuue sie! Gib andere bedeutende Tief-
läuder Asiens und Europas an und uuterscheide sie a) als Küstenebenen, b) als
binnenländische Tiefebenen!
Auf der Südlichen Halbkugel erreichen nur die Tiefländer Südamerikas
eine größere Ausdehnung. Nenne sie!
Nach ihrer Entstehung sind die Tiefländer entweder jüngst gehobener
oder aus andern Ursachen trockengelegter Meeresboden (Norddeutsches, Rus-
sisches, Sibirisches Tiefland) oder der Hauptsache nach Anschwemmungen des
Meeres und der Flüsse (Po-Ebene, Ganges-Ebene, Chinesisches Tiefland).
Senken sich Teile der Erdoberfläche unter den Meeresspiegel hinab, so ent-
stehen Landsenken oder Depressionen. Die meisten von ihnen sind teil-
weise mit Seen ausgefüllt.
Die ausgedehnteste Depression ist das Becken des Kaspischen Meeres mit den
nördlich angrenzenden Steppen (736000 qkm). Kleinere Depressionsstellen sind:
die niederländische Küste von der Scheldemündung bis zum Dollart (Deichbau),
in Nordafrika die Schotts in Tunis sowie einige Oasen der Sahara, in Australien
die Gegend am Eyresär^-See, semer das Tal des Todes im südlichen Kalifornien
und das Jordantal mit dem Toten Meere, die tiefste Depression (—394 m);
die beiden letzten sind in ausgedehnte Hochländer eingesenkt.
Tafelländer. Sie bestehen aus Schichtgestein, haben häufig erhöhte
Ränder und fallen meist in Stufen ab. Zu ihnen gehört die große innerafrika-
nische Hochfläche vom Äquator bis zum Kap, ferner Arabien, das Plateau
Dekhan, das Hochland von Anahuac und das des Colorado.
Aufschüttungshochländer. Ihren Boden bildet der von Gletschern
und Flüssen zurückgelassene Schutt eines Nachbargebietes; auch können sie ent-
standen sein durch Schuttanhäufung und Transport des Schuttes infolge von
Platzregen, diebreite Flächen in Wüstengebieten abspülen, aber nicht in dietiese
erodieren. Zu ihnen gehört das Hochland von Iran, das Han-hai, Tibet, die
höchste Hochebene der Erde (5000 m), der die Hochebene des Titieaca-Sees in
den Anden von Bolivia nicht viel an Höhe nachsteht, ferner die Hochebene von
Quito und das große Becken zwischen dem Felsengebirge und der Sierra Nevada.
2. Gebirge. Die Gebirge werden nach ihrer Höhe, Form, Richtung
und Entstehung unterschieden.
Bodenerhebungen bis zu 500in Höhe bilden niedrige Gebirge und
Hügelland. Mittelgebirge erreichen eine Höhe von 500 bis 2000m1;
Hochgebirge überragen 2000m. Nach der Anordnung der Gipfel gibt es
Ketten- und Maffengebirge. Die Kettengebirge zeigen Faltenbau;
daher bestehen sie meist aus einer Aneinanderreihung paralleler Kämme, ihre
Gipfel liegen in Reihen hintereinander. Zu ihnen gehören die höchsten und
jüngsten Gebirge der Erde. Dein Massengebirge fehlt der fortlaufende
Rücken. Sie sind entweder gehobene Schollen oder Rumpfgebirge, d. h.
1 In Deutschland wird die Grenze zwischen Hoch- und Mittelgebirge bei 1500 m an-
genommen.
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Europas Südamerikas Kaspischen_Meeres Dollart Nordafrika Tunis Sahara Australien Kalifornien Jordantal Tibet Bolivia Quito Sierra_Nevada Deutschland Hoch-
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
72 Charakter-Säugetiere Afrikas.
öfter und lieber von den Bäumen, vorzüglich Mimosen und
Akazien, und ihr langer Hals und hoher Bau scheint sie auf
diese Nahrung weit mehr hinzuweisen, als auf Gras, welches
sie nur mit Mühe würde abäsen können. Dabei dient ihr die
lange, schwarzblaue, harte und rauhe Zunge, welche sie 6 bis
8 Zoll über die Lippen herausstecken kann, fast als Hand, in-
dem sie die Blätter und Zweige der Bäume nicht mit den
Lippen faßt, sondern dieselben mit der Zunge ergreift und zum
Maule führt. Bald ist das Ende derselben hakenförmig ge-
bogen, bald spiralförmig um das Ende der Zweige gewunden,
welche auf diese Weise zwischen die Enden der Kinnladen ge-
zogen werden. Selbst Heuhalme faßt sie nur niit der Zunge.
— So strebt in diesem interessanten Tiere alles nach oben,
wozu auch seine stete Unruhe und seine Scheu, sich zu legen,
trefflich paßt. Es ist die Säule, der Obelisk im
großen Wunderbaue des Tierreiches, zierlich, schlank
und glatt, wie diese, nur, wie es die Natur der höhern or-
ganischen Welt verlangt, beweglich, und das im höchsten Grade.
6. Verglichen wir die Giraffe mit einem Obelisken, so
mag man beim Anblick des Dromedars an die Pyramiden
denken, in deren Nähe es so oft weidet und über welche hinaus,
in die Wüsten des nördlichen mittleren Afrikas, es die Menschen
und ihre Waren trägt, ein lebendes Schiff im weiten Sand-
meere. Wir haben das Kamel im allgemeinen bereits im Bilde
Asiens hinreichend geschildert, so daß wir hier nur das, was
das Dromedar speziell betrifft, ergänzend nachzuholen haben.
— Das Dromedar oder einhöckerige Kamel ist viel weiter ver-
breitet, als das Trampeltier, und zwar in ganz Nordafrika,
außerdem aber auch in Arabien, Indien und selbst in Persien
und dem südlichen Tnrkestan. Diese Art ist es eigentlich, welche
von der Natur für die heißen und dürren Sandebenen der
afrikanischen Wüsten geschaffen ist und ohne deren Hülfe diese
öden, fast von allen Pflanzen entblößten, von glühenden Winden
durchwehten Landstriche nicht bereist werden können. Doch kennt
man auch vom Dromedar mehrere Varietäten, welche nach ibrer
Größe und Stärke entweder mehr zum Tragen oder zum Reiten
sich eignen und abgerichtet werden. Die braune Varietät scheint
die gelehrigste und sanfteste zu fein.
Die Sättel, welche man den Dromedaren, die man zum
Reiten braucht, auflegt, sind in der Mitte hohl und haben an
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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_61_
§. 30. Das nordafrikanische Viereck. Den mittleren Raum
nimmt die Wüste Sahara ein, umrahmt im O. von den nnbischen und
ägyptischen Felsplatten, im S. vom Sudan, im N. vom Atlas und
dem Plateau von Barka. — Der Atlas, das Gebirgsland von Sene-
gambien und das Alpenland von Habesch erheben sich an den Rän-
dern wie gewaltige Eckpfeiler.
1) Das Alpenland von Habesch (= Großbritannien) ist
ein weites Plateau, das weidereiche Ebenen aufweist. Den Gebirgs-
charakter geben ihm die tief eingeschnittenen Flnßthäler sowie die dem
Plateau aufgesetzten Berggipfel (bis 4600 m) und Felsblöcke. Wo
die letzteren die Form von Tafelbergen annehmen (Ambas), werden
sie vielfach als Festungen benutzt, indem die natürliche Unzugänglichkeit
durch die Kunst noch erhöht ist.
Den ö. Rand bildet eine n.-s. streichende, schroff abfallende Kette,
deren Kammhöhe bis zu 3000 m ansteigt. Nach den anderen Seiten
ist der Abfall allmählich; aber ein weiter, menschenleerer (reiche Tierwelt),
schwer zu durchdringender Urwald kränzt hier den Fuß des Gebirges
und macht es auch nach dieser Seite unzugänglich.
Nach W. und N.-W. ziehen, der Abdachung entsprechend, auch
die Flüsse: der Sobat, der Blaue Nil (Chartum an der Mündung)
und der Atbara eilen zum Nil, kein einziger Fluß geht zum Meer;
dagegen trägt ein unwirtlicher Landstrich, der die s. Küste des Roten
Meeres bis zum Wendekreise begleitet, dazu bei, die Verbindung dahin
zu erschweren.
Da die Gipfel die Schneegrenze erreichen, so findet man die
Gewächse der verschiedenen Zonen hier auf engem Raum zusammen-
gedrängt: oben Gerste und Hafer, unten Zuckerrohr, Kaffee, Baum-
wolle u. a.
2) Die Felsplatten von Nubien und Ägypten bilden ein
wild zerklüftetes, von zahlreichen Flnßthälern durchfurchtes Gebirgsland.
Im S., wo sich weite Ebenen ausbreiten, finden wir eins der üppigsten
Grasländer Afrikas (tropische Regen), sonst sind die Landschaften wüst
und nähren nur weuige Hirten, die aus Furcht vor der „türkischen"
Besteuerung meist in Höhlen leben.
Das weiche Gestein des Plateaus (Baumaterial bei den thebani-
schen und ägyptischen Riesenbauten) ist vom Nil durchwaschen, der der
Länge nach das Gebirgsland durchströmend sich ein tiefes aber schmales
Bett (in Nubien ist das Flußthal höchstens 15 km breit) in demselben
gegraben hat. Die Granitmassen indessen, welche das weiche Gestein
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64
Thale einen Abfluß. In der Trockenzeit ist er einem ungeheuren
Sumpf ähnlich (Sammelplatz unserer Zugvögel), in der Schwellzeit
hat er oft eine fünffach größere Ausdehnung.
Das an seinen Ufern gelegene Reich Bornn verdankt seine Be-
dentuug dem Umstände, daß die wichtigsten Karawanenstraßen von
N. und N.-W. in °Kuka, der Hauptstadt Bornns, ihr Endziel erreichen.
6) Die Sahara (fast — Europa) stellt sich als Fortsetzung des
statischen Wüstengürtels dar (s. Hanhai). Trotz einzelner Gebirgs-
Massen (bis 2500 in Höhe) erscheint sie im ganzen als Flachland, dessen
mittlere Erhebung nur 300—400 m beträgt. Sie ist in der Mitte
höher und flacht sich nach den Rändern ab. W. der Kleinen Syrte
und s. von Barka finden sich sogar Depressionen (s. o.)
Die Oberfläche der Wüste ist mannigfach. Die überwiegende
Hälfte nimmt die Hammada (mit Kieseln und Kalkblöcken bedeckte
Plateaus) ein, weite Strecken sind wirkliche Sand wüste (reiner
Flugsand), die ebenso wie die Hammada ohne Vegetation ist. Dann
breiten sich wirkliche Gebirgsländer mit Baumwuchs aus (Gebirgslaud
von Tibesti s. von Tripolis). An den Rändern der Wüste finden
sich weite Steppenlandschaften.
In den Einsenknngen, wo das Grundwasser (Niederschlag und
Wasser der Flüsse, die sich im Sande verlieren, um auf festerer Grund-
läge in den untern Schichten zu bleiben) durch natürliche Quellen zu
Tage tritt, oder durch die Kunst des Menschen (Brunnen) hervorgelockt
wird, ergrünt die Wüste und zeigt die reichsten Fruchtläuder: Oasen
(altägyptisches Wort: — Wohnstätte oder Rastort): Getreide, Baumwolle,
Feigen- und Mandelbäume, namentlich aber die Dattelpalme, welche
die Hauptnahrung für die Wüstenbewohner liefert.
Besonders der w. Teil der Sahara (Niederschläge vom Atlantischen
Ocean her) ist reich an Oasen.
Die gewaltigen Salzlager im S. der Wüste fördern den Verkehr
der am S.-Rande gelegenen Karawanenstädte («Timbuktn) mit dem
Sudan, welcher der Salzlager ganz entbehrt.
Eine große Zahl von Karawanen st raßen durchzieht die Wüste,
doch sind sie wegen der Entbehrungen und Gefahren die beschwerlichsten
von allen Handelswegen *): Staubwolken, Samum, Fata Morgaua,
Räuber, Raubtiere.
Die wichtigste Straße schneidet die Wüste ungefähr in der Mitte:
- Tripolis - Fessän (Mursuk) - Bilma - °Kuka.
') Eine Reise vom Mittelmeer nach dem Sudan dauert 3 Monate und länger.
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10 Tuareg.
östliche Sahara liegt ebenso in ihren Händen, wie der durch die
westliche Wüste in den Händen der Tuareg, indem sie den
Handel teils auf eigene Rechnung betreiben, teils nur die Kara-
wanen führen und ihnen die Kamele vermieten. Hauptsächlich
vermitteln sie den Austausch der Waren des Südens gegen die
des Nordens und bringen vor allem Sklaven aus den Neger-
ländern uach Fessau und Ghat. Eine nicht unbedeutende Ein-
nahmequelle der Tebu bildet auch die Abgabe, die sie von den
Karawanen, die ihre Gebiete durchziehen, ost auf die unver-
fchämteste Weise erpressen. Was sie sonst noch brauchen, suchen
sie sich durch Plünderung und Raub zu verschaffen, die ihnen
viel eintragen mögen, ihren Ruf aber auch gründlich verdorben
haben. Doch lassen sich diese gewaltthätigen Plünderungszüge
zumteil wenigstens als Wiedervergeltungen entschuldigen, denn,
beständig von anderen überfallen, ausgeplündert, in die Sklaverei
geschleppt, suchen sie sich zu entschädigen und rächen sich, wo sie
die Übermacht haben.
b. Huareg.
Die von den Arabern und nach ihnen von den meisten
Geographen Tuareg genannten Berbern der Wüste gehören
der weißen Menschen-Rasse an; denn abgesehen von ihrer Ab-
stammnng, sind alle, gewöhnlich bedeckten, Teile ihres Körpers
fast so weiß wie bei den Europäern, während die Farbe des
Gesichts durch deu Einfluß des Klimas dunkelbraun geworden
ist. Ihre Figur ist groß und wohlgebildet, ja, die Tuareg
sind nach der übereinstimmenden Angabe aller afrikanischen
Reisenden der schönste Menschenschlag dieses Erdteils.
Ihre Kleidung ist mannigfaltig, je nachdem sie mit ver-
schiedenen benachbarten Stämmen in Berührung gekommen sind,
sodaß es schwer zu sagen ist, wie ihre ursprüngliche Kleidung
war. Das Auffallendste ist der blaue, baumwollene Gesichts-
shawl (Litham), der zweimal um das Gesicht gewunden wird,
sodaß er Augen, Mund und Kinn verhüllt und nur den Mittlern
Teil des Gesichtes mit der Nasenspitze frei läßt. Indem er
zugleich um den Kopf und die Schläfe gewunden und mit einer
Schleife hinten am Kopf befestigt wird, bildet er die ganze Kopf-
bedeckung, die das Gesicht gegen den Einfluß des heißen Wüsten-
Windes und die Augen vor dem Sande schützt. Ihre Waffen
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Tebu. 9
dem runden, pausbäckigen, lachenden der stammverwandten
Boruuer ab; ihr Wuchs ist schlank, die Glieder gut geformt,
die Augen lebhaft, die Nase nicht aufwärts gebogen, die Lippen,
wenn auch dick, doch nicht so vorspringend wie bei den Bewohnern
von Bornn. Die körperliche Gewandtheit bildet eine ihrer
hervorstechendsten Eigenschaften, die schon Herodot an den Gara-
mantischen Troglodyten rühmt. Diese Gewandtheit macht es
ihnen leicht, den arabischen Sklavenjägern zu entgehen und die
Wachsamkeit ihrer Wächter zu täuschen; sie richten ihre Reit-
kamele wie Pferde zu einer Menge der schwierigsten Übungen
ab. Dazu kommt eine außerordentliche Ausdauer und Abhärtung
im Ertragen von Mangel. Wenn sie auf ihren Wüstenreisen
tagelang nichts zu esseu finden, so zermahlen sie die Knochen
eines gefallenen Kamels zu Staub, lassen ihre eigenen lebenden
Kamele am Auge zur Ader und bereiten aus dem Blut und
den gepulverten Knochen einen Teig, den sie verzehren. Auch
sind sie das einzige Volk, das sich dem äußerst schwierigen
Dienste eines Boten durch die Wüste unterzieht, sie legen mit
ihren Kamelen etwa 10 km in einer Stunde zurück und haben
kein anderes Gepäck als einen Sack Korn, einen oder zwei
Wasserschläuche und eine Schale aus Holz oder Metall. Die
Aussicht auf glückliche Rückkehr ist so gering, daß niemals einer
allein geschickt wird.
In der Lebensweise haben die Tebu viel mit ihren west-
lichen Nachbarn, den Tuareg, gemein, wie das schon die ähnliche
Beschaffenheit ihres Landes mit sich bringt. Über die Oasen
der östlichen Sahara zerstreut, zerfallen sie in eine große Anzahl
einzelner Stämme, die unter patriarchalischer Regierungsform,
mit je einem Häuptling an der Spitze, ein Nomadenleben führen.
Wo es der Boden gestattet, treiben sie Ackerbau, aber ihre
Hauptnahrungsquelle ist die Viehzucht. Ihre trefflichen Reit-
kamele werden weithin ausgeführt, um in den übrigen Teilen
der Sahara zur Zucht verwendet zu werden. Fleisch, Milch
und Datteln bilden einen wesentlichen Teil ihrer Nahrung, auch
sind sie. was bei einem Wüstenvolke auffallend ist, große
Freunde von (getrockneten) Fischen.
Eine Industrie, wie sie sich in den Haussa- und andern
Staaten des Sudan findet, kennen die Tebu nicht; dagegen sind
sie unternehmende Handelsleute, wenigstens soweit sie längs der
großen Verkehrsstraßen ansässig sind. Der Verkehr durch die
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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85
Asien.
§ 76 Heft
I
Letztere richten die Brillen- und andere Giftschlangen ab, deren Biß für sie nach neueren Be-
obachtungen durch Genuß oder Einimpfung von Schlangengift unschädlich ist. — Die moham-
medanischen Asketiker heißen hier Fakire (in Afrika Derwische). Sie smd Bettelmönche, die
sich mit wahrem Fanatismus Selbstpeinigungen auferlegen, meist schmutziges, arbeitsscheues
Gesindel, in manchen Gegenden geradezu eine Pest. Die Witweuverbrennung wurde 1829
verboten, kommt aber in den Vasallenstaaten doch noch vereinzelt vor.
d) Die wirtschaftlichen Verhältnisse.
1. Der Ackerbau. Es liegt noch viel fruchtbarer Boden (18% des Landes) unbenutzt. § 7ß
Die Bauern leiden zu großen Teilen unter dem Steuerdruck und sind vielfach in den Händen
von Wucherern. Ungefähr x/s
des benutzten Bodens kann
künstlich bewässert werden. Wie
Skizze § 76 zeigt, nimmt der Reis
bei weitem die größte Fläche ein,
d.h. unter den Gewächsen, die
Ausfuhrerzeugnisse liefern. Ein
mindestens so großer Raum eut-
fällt auf die Hirse, die aber im
Inland verbraucht wird. Jm allge-
meinen kann man sagen (s. Skizze
§ 76), daß der Reisbau im Osten,
der Hirsebau im Südwesten und
in der Mitte, der Weizen im Nord-
Westen (Pandschab) überwiegt,
während die Baumwollgebiete
mehr der Mitte augehören. Das
wichtigste Teegebiet (f. T T T in
der Skizze) liegt am mittleren
Brahmaputra (in der regenreichen
Provinz Assam). Indien (einschl.
Ceylon) führt heute mehr Tee
aus als das Mutterland des
Tees, China. An andern Erzeug-
nissen sind noch zu ueuueu: Jute
(in Bengalen), deren Ausfuhr-
wert den der Baumwolle noch
übertrifft, Mohn (die Opium-
ausfuhr war in den letzten Jahren
viel größer als die Weizenaus-
fuhr), Kaffee (nur auf kleinen
Gebieten im Süden, Ausfuhr nur
Via der Teeausfuhr), Judigo1),
Abb. § 76. Verbreitung der wichtigsten Kulturen
in Indien.
(Nach Professor Rein-)
Gewürze, Chinarinde usw. — Unter den Wäldern liefern die Tiek-(Teak-)Waldungen viel
Holz für die Ausfuhr2). Auch dieueu zahlreiche Baumarten der Gewinnung von Lacken, Harzen
und Drogen.
2. Die Viehzucht steht auf uiedriger Stufe. Zugtiere find Büffel und Buckelrinder; die
Pferde find entartet; das Schwein ist sowohl bei den Hindus wie bei den Mohammedanern
verpönt, wird aber doch in den niedrigsten Kasten gegessen. Tierische Ausfuhrerzeugnisse sind
Wolle, Seide, Perlen (aber weniger als aus Ceylon) und prächtige Tierfelle.
3. Der Mineralreichtum ist sehr bedeutend. Ein hervorragendes Goldland ist Indien
freilich nicht mehr (Südafrika 250 t, Australien 110, Rußland 42, Indien 16), auch die Ge-
1) Der berühmte indische Indigo, gewonnen aus Sträuchern und Kräutern, die zu den
Hülsenfrüchtlern gehören, wird im Welthandel mehr und mehr verdrängt durch den deutschen
künstlichen, aus Steinkohlenteer gewonnenen Indigo, eine Erfindung des deutschen Ge-
lehrten Beyer (1881). In Indien ist die Anbaufläche infolgedessen auf die Hälfte zurückgegangen.
Heute führen wir bereits für y2 Mill. Mk. Indigo nach Indien aus.
2) Der Tiekbaum, sog. Indische Eiche, Tectono grandis, gehört zu den Eisenkrautgewächsen
(Verbenazeen). Seiu hartes Holz wird namentlich für Schiffsbauten benutzt.
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TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nord-
Westen Assam Indien Ceylon China Bengalen Indien Ceylon Indien Südafrika Australien Rußland Indien Indien Indien
Heft § 80
I
90
2. Tie nordchinesische Ebene war einst ein Teil des Gelben Meeres. Heute
wird ihr Grundgebirge, das wohl fast ganz dem Steinkohlengebirge (Karbon) an-
gehört, überlagert von dem Lößschlamm des Hoangho, den dieser aus dem Berg-
land herabtrug. Hier oben im Gebirge liegt der Löß in so ungeheurer Mächtigkeit,
daß die Bergrücken aus ihm herausschauen wie etwa die Dachfirsten aus einem
völlig verschneiten Dorf. (Die senkrecht eingeschnittenen Flußtäler! Nordchina
das verstaubte Land der Gelberde!^ Infolge seiner ungeheuren Schlammassen
(in 1 cbm Wasser 5500 ccm Schlamm, beim Rhein bis zu 300) wechselte er seit
602 v. Chr. zehnmal die Mündung. So mündete er z. B. vor 1852 in der Nähe
des Jaugtsekiaug, hat also inzwischen eine Schwenkung gemacht, der eine bei
Bingen beginnende Rheinabschwenkung nach Lübeck entsprechen würde. Im
vorigen Jahrhundert durchbrach er fünfmal die bis zu 14 m hohen Dämme. (Bei-
name „Der Kummer Chinas".)
3. Südchina ist eine alte (paläozoische) starre Scholle (Richthofens „Sinifche
Scholle"), deren gebirgsftauende Bedeutung wir bereits kennenlernten (f. §61,4).
Es ist ein stark durchlöchertes Schollenland (Südchinesischer „Gebirgsrost"), das in
seiner Mannigfaltigkeit an das-mitteldeutsche Gebirgsland erinnert. Im Gegen-
satz zu dem ewig verstaubten Nordchina trägt es einen srischgrünen Charakter
(immergrüne Pflanzenwelt auf Lateritboden^). Es ist Chinas Reis- und Tee-
gebiet (Nordchina mehr das Weizen-, Baumwoll- und Gemüsegebiet). — Der
Jangtfekiang (in China vou niemand Blauer Fluß genannt), die Lebensader
Chinas, ist bis 1700 km aufwärts mit Dampfern, bis 2700 km mit Booten befahr-
bar und wimmelt von Fahrzeugen aller Art. (Der Hoangho für die Schiffahrt
fast nutzlos; Grund?)
Ib. Geschichtliches über China.
£ 8(1 1. Das erste Jahr des chinesischen Kalenders entspricht dem Jahre 2637 v. Chr.!
Bereits die ältesten Überlieferungen berichten von bedeutenden Herrschern, von Seidenraupen-
zucht und Kanalbauten. Dieses älteste chinesische Reich befand sich im nordchinesischen Berg-
land (in den Provinzen Schaust und Scheust; Hauptstadt Si-ugau, heute 1 Mill. Eiuw.).
2. Um 500 v. Chr. schuf Konfutse seine Sittengesetze, die dem chinesischen Volk bis heute
seinen inneren Halt gaben (Solou 600 v. Chr.). 250 v. Chr. Erbauung der Großen Mauer.
3. Um 1200 erlag China den Mongolenscharcn Tschenqis-Chans. Zur Zeit seines Enkels
(Kublai-Chau), der Peking statt Karakornm (bei Urga) zur Residenz machte, kam Marco Polo
nach China (§59). Die Mongolenherrschaft wurde durch die einheimische (die Ming-)
Dynastie abgelöst. Unter ihr setzten sich-die Portugiesen in Macao fest, und die Jesuiten kamen
ins Land. Sie war die letzte der einheimischen Dynastien.
4. 1644 drangen trotz der Mauer die Mandschu aus der Mandschurei ein, zwangen
die Chinesen zum Zopftragen und gründeten die (Tsing-)Dynastie, die bis 1912 re-
gierte. 1660 wnrde den Franzosen, 1670 den Engländern der Handelsverkehr mit Kanton
gestattet, und 1688 den Russen erlaubt, alljährlich einmal eine Handelskarawane nach Peking
zu senden.
5. 1840—42 erzwangen die Engländer durch den sog. Lpiumkricg die Öffnung
Chinas für den Handelsverkehr. Die Engländer bekamen Hongkong, und außer Kanton
wurden 4 weitere Häsen für den Verkehr geöffnet, darunter auch Schanghai.
6. 1850—65 tobte die Taiping-Rcvolution (Taiping = „Großer Frieden"), durch die
die Fremdherrschast der Mandschns gestürzt werden sollte (vgl. die Revolution von 1911/12).
Sie wurde erst durch die Unterstützung der Franzosen und Engländer (die im übrigen um dieselbe
1) Hoaugho — Gelber Fluß; Hoaughai — Gelbes Meer; Hoangti (ein Titel des Kaisers)
— Gelberde; Gelb ist auch die Hoffarbe.
2) Latent ist ein den Tropen eigentümlicher Lehm.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Südchina Marco_Polo
Extrahierte Ortsnamen: Nordchina Rhein Nordchina Chinas Nordchina China Chinas China China Mongolenscharcn_Tschenqis-Chans Peking China Macao Peking Chinas Hongkong Schanghai
Abb. §"61. Gürtel der jungen Faltengebirge.
(Aus Heiderichs Länderkunde der außereuropäischen Erdteile- Sammlung Göschen.)
2. Tas übrige Asien ist ein Gebiet gewaltiger Faltungen, die mit den europäischen
Faltungen ein Ganzes bilden. Abb. §61: Der Karpaten-Balkanbogen findet
seine Fortsetzung auf der Halbinsel Krim und im Kaukasus; das Dinarische
System der Balkan - Halbinsel aber bildet in semer Fortsetzung die Ge-
birge Kleinasiens und Armeniens, das Elbursgebirge mit dem noch nicht
völlig erloschenen Vulkan Demawend, den Hindukusch, das Pamir-Hochlaud
und das Tienschangebirge^). — Der Schub erfolgte bei den asiatischen Fal-
tuugeu von Norden, daher die nach Süden ausweichenden Bögen (vgl.
dagegen Alpen).
3. Tie Faltungen waren, wie auch sollst auf der Welt, am lebhaftesten in
der Braunkohlenzeit (Tertiär). Ihr jüngstes Ergebnis ist anscheinend das Hima-
lajagebirge, das noch jünger sein dürfte als die Alpen.
4. Auf der Grenze zwischen Tibet und dem eigentlichen China wurde die saltende
Bewegung gestaut durch die uralte (paläozoische) Scholle des Südchinesischen Berg-
landes, von v. Richthosen die Sinische ( = Chinesische) Scholle genannt.
Daher hier die eng zusammengepreßten Nordsüdfalten, die nachher in Hinter-
indien Raum gewinnen zu fächerförmiger Ausbreitung. Diese hinterindischen
Ketten finden ihre Fortsetzung (s. Abb. §61) auf deu Suuda-Jnfelu und wenden
sich dann im Bogen nach Norden über die Philippinen, die Riukiu- und die
Japanischen Inseln nach Kamtschatka, überall von mächtigen Vulkanen durch-
setzt (s. unten).
5. In der Tertiärzeit wurde auch der ganze Ostrand Asiens zertrümmert.
Nenne die großen Einbruchsbecken an der Ostküste Asiens! Mit dieser Zer-
trümmeruug hängt eine großartige Vulkantätigkeit zusammen. Tätige Vulkane
gibt es auf dem Indischen Archipel (Sunda-Juselu, Molukkeu und Philippinen) 49,
*) Auch die westlichste Kette Hinterindiens, die beim Delta des Jrawadi endet und ihre
Fortsetzung durch die Adamanen und Nikobaren und das Gebirge Sumatras findet, zeigt große
Ähnlichkeit mit dem Ban des Dinarischen Gebirges.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Heiderichs
Extrahierte Ortsnamen: Asien Karpaten-Balkanbogen Kaukasus Kleinasiens Armeniens Tibet China Kamtschatka Asiens Asiens Sumatras
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
48
Asien.
Libanon, arab. Dçëbel Libnän. Weißer B.
Liukiuinseln, chin. Lieukliieu bedeutet wörtl. Glaskorn; der einli.
Na. ist Oghii, japan. Voki = schlechte Teufel.
Lob nor oder Lop Noor. See von Lop (einer angeblich ver-
schwundenen St.) oder Sumpfsee; tib. lob = weich wie Schwamm.
Löfz. Bezeichnet eine mehlige, lehmartige Masse, welche in China
eine große Ausbreitung hat und als Staub aus der Luft her-
abgefallen, also eine sogenannte äolische Bildung sein soll.
Nach meiner Ansicht kann der Löß der deutschen Flußtäler
n. auf diese Weise entst. sein, sondern ist durch Wasser ab-
gelagert, wie ich f. in mehreren Schriften auseinandergesetzt
habe.
Luzon [lufron] oder Lozon, vollständig Isla de lös Losones = I.
der Stampf tröge.
Macao, chin. u. Ama Kao = Bucht des (Götzenbildes) Ama.
Madras, einh. Mandradsch, skr. Mandaraschja = Reich des Manda,
des ind. Gottes der Unterwelt.
Malabar. Bergland, Bergbezirk.
Malaien. Soll vom W. Orang Malaju = herumschweifende Menschen
herkommen.
Malakka, Skr. bezeichnet malacca eine auf der Halbinsel massen-
weise wachsende Euphorbiacee (Emblica officinalis Gaertner).
Manila. Soll von dem tagalischen W. mairon = sein und nila,
dem Na. eines in den Mangrovesümpfen häufigen Strauches
herkommen.
Maliziseli russ. Form für tatarisch manatsch = bitter.
Marmarameer. Ben. nach der in der Mitte desselben liegenden
I. Marmara, wo weißer, schwärzlich geäderter Marmor ge-
wonnen wird.
Medina, arab. Medinet = Stadt, gew. mit dem Zusatz ennëbij
= des Propheten.
Mekka. Ruine, die alte St. ; wohl so den. im Gegensatz zur
Hafenst. D^idda = die neue (St.).
Mesopotamien. Zwischenstromland. Jetzt Irak Arabi. Irak aus
Arjaka = L. der Arier, arabi = arabisch.
Mocha, arab. El-Moclia [el-möxä]. N. erklärt.
Molluken. Soll vom malaischen W. moloc = Hauptsache her-
kommen, so gen., da die I. sich schon vor der Ankunft der
Europäer durch Reichtum und Macht auszeichneten.
Monsun. Jahreszeiten(winde) ; arab. mausim = Jahreszeit.
Mosul [mößul]. Soll »Verbindung« bedeuten; hier führte eine
Schiffsbrücke über den Tigris.
Nanking. Südliche Hauptst.
Narbäda. Der Freudenspender.
Nertschinsk [nertschlnßk]. Nach dem Fl. Nertscha den.
Ninive [niniwe]. Wohnung.
Nipäl. Wohnung am Fuße des Berges.
Oase aus ägypt. ovaho = Station (j. koptisch uah).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]