8. Der Wohnraum und die Luft.
Zur guten Hausordnung gehört vor allem auch das Bemühen der
Frau, ihre Möbel zu schonen und so stets in gutem Stande zu
erhalten. Dazu ist unter anderm das Abhalten der direkten Ofenwärme
sowie des grellen Sonnenscheins, ferner das Schließen der Fenster bei
heftigem Stauben, sowie das sorgsame Abbürsten der Polster und das
tägliche Abwischen der Möbel mittels weicher, reiner Tücher erforderlich.
Fleißige Lüftung der sämtlichen Wohngelasse, gründliche Reinigung aller
Räume und Geräte in angemessenen, kurzen Zeiträumen ist ein sichereres
Mittel, sie vor ungebetenen Gästen zu bewahren, und macht weit weniger
Mühe, Kosten und Ärger, als wenn man später zum Gebrauch der teueren,
lästigen und meist doch vergeblichen Vertilgungsmittel gezwungen wird.
8. Aer Wohnraum und die Luft.
Die Stubenluft bleicht die Wangen; freie, sanerstossreiche Luft rötet
sie. Dazu kommt, daß mit dem Aufenthalte in der freien Luft gewöhnlich eine
lebhaftere Körperbewegung, eine frischere Thätigkeit unserer Muskeln, ein
volleres Atmen und ein regerer Blutkreislauf verbunden ist und im Gegen-
satze dazu mit dem Aufenthalte in der Stube eine einseitige Anstrengung be-
stimmter Muskeln oder einzelner Sinnesorgane, oder des Denkens, oder auch
eine sitzende Haltung mit flacher Atmung und träger Blutbewegung. Alle
diese Umstände sind für unser Wohlbefinden von der größten Bedeutung.
Weitere Erfahrungen sind, daß überhaupt alle Krankheiten besser heilen, wenn
den Kranken möglichst viel von der Lust aus dem Freieu zugeführt wird, und
daß Krankheitskeime in unreiner Zimmerluft leichter zur Entwickelung kommen,
als in reiner. Unreine Stubenlust schwächt den Körper; er ist dann weniger
widerstandsfähig, wenn zufällige Schädlichkeiten ihn treffen.
Niemals besitzt die Luft iu unsern Wohnungen die volle Reinheit wie
die Luft im Freien; dort herrscht selbst bei Windstille ein reger Luftwechsel,
ein fortwährendes Ab- und Zuströmen der einzelnen Teilchen des Luftmeeres.
Daher ist unser Körper im Freien jeden Augenblick von einer neuen Luft-
masse umgeben, und die Ausdünstungsstoffe, welche wir mit unserem Atem
oder sonst wie nach außen abgegeben haben, werden ebenso häufig und schnell
aus unserer Nähe fortgeführt. Wir atmen immer wieder andere Luft. —
In den Stuben dagegen findet eine so schnelle Erneuerung der Luft nicht
statt, und wir atmen in ihnen Luft, in der sich Ausdünstungsstoffe angehäuft
haben, Luft, die bereits teilweise geatmet worden ist, sei es von uns, sei es
von andern. Unsere eigenen Ausdünstungsstoffe sind nun besonders giftige,
wenn wir an ansteckenden Krankheiten leiden, wie Pocken, Scharlach, Masern,
Flecktyphus, Unterleibstyphus, Keuchhusten und Diphtheritis. Je mehr sich
die von uns ausgehenden Ansteckungsstoffe in dem Zimmer anhäufen, um so
gefährlicher wird der Aufenthalt in demselben für andere Personen, und desto
sicherer werden die genannten Krankheiten auf Zimmergenossen übertragen.
Der Auswurf der Schwindsüchtigen kann Gesunde schwindsüchtig machen,
wenn seine giftigen Bestandteile in getrocknetem Zustande der Luft sich bei-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
8. Der Wohnraum und die Luft.
9
mengen und eingeatmet werden. Liegt ferner ein Kranker, der an Unterleibs-
typhus leidet, in einer kleinen, unsauberen, schlecht gelüfteten Stube, so ent-
wickelt sich nicht selten eine Stubenepidemie pon Unterleibstyphus, und die
andern Bewohner desselben Raumes werden dann ebenfalls von diesem
Leiden befallen. Daher ist bei solchen Krankheiten unreine Zimmerlust
doppelt gefahrvoll, einmal für den Kranken, weil der Verlaus der Krankheit
dadurch verschlimmert, das andere Mal auch für die Familie, weil dadurch
eine Ansteckung leichter vermittelt wird.
Aber auch ganz gesunde Personen verunreinigen die Luft. Da wir
Kohlensäure ausatmen, so wird um so mehr Kohlensäure in der Wohnungs-
luft sich anhäufen, je weniger sich die Luft erneuert. Der Kohlensäuregehalt
der Luft im Freien betrügt Vio ovo; die Zimmerlust ist schon unbehaglich,
wenn sie mehr als Viooo ihrer Masse Kohlensäuregehalt enthält.
Sauerstoff ist die Lebenslust, Kohlensäure aber die Totenluft.
Wenn wir nun wissen, daß die Lust im Freien gesünder ist als die
innerhalb unserer Wohnungen, so folgt daraus die Notwendigkeit, zunächst
uns so viel als möglich im Freien auszuhalten, dann aber, weil wir einmal
die Stuben nicht entbehren können, die Luft in den letzteren möglichst rein
und frisch zu erhalten. Die Mittel dazu sind:
1. daß nicht zu viele Menschen darin verweilen,
2. daß für kräftigen Luftwechsel gesorgt wird,
3. daß die größte Reinlichkeit herrscht.
Sehr häufig wird der Fehler gemacht, daß die kleinsten Stuben der
Wohnung als Schlafstuben benutzt werden. Gerade während der Nacht
halten wir uns am längsten und ausdauerndsten in demselben Zimmer aus,
und wir werden deshalb auch am meisten von der Luft der Schlafstube be-
einflußt. Räume, die nur kurz vorübergehender Benutzung dienen, dürfen
klein sein; aber das Schlafzimmer muß vor allem große Lufträume bieten;
je größer, desto besser. In vielen Wohnungen findet man das beste Zimmer
als sogenannte Prunkstube gewöhnlich abgeschlossen und die gesamte Familie
in engen Räumen zusammengedrängt. Tritt man früh morgens in eine noch
nicht gelüftete Schlafstube, in welcher auch nur ein einziger Mensch geschlafen
hat, so ist die Luft unerträglich. Glücklicherweise vollzieht sich nun etwas
Lüftung auch ohne unser Zuthun von selbst durch die Fugen und Spalten in
Fenster und Thüren, selbst durch die Poren der gesamten Wände. Wenn
nicht aus diese Weise die Natur für den Zutritt der frischen Lust in den
Wohnungen sorgte, so würden noch mehr Menschen krank werden.
Eine weitere natürliche Ventilation kann mit der Ziinmerheizung in Ver-
bindung gebracht werden, wo der Ofen vom Zimmer aus geheizt wird.
In einem luftdicht abgeschlossenen Ofen würde kein Feuer brennen. Der
Lustzug im Ofen nämlich, der das Feuer anfacht und nährt, stellt sich
dadurch her, daß fortwährend die kältere, schwerere Lust aus der Stube die
heiße, leichtere Lust im Ofen nach den: Schornsteine verdrängt. Die Stuben-
lust aber würde nicht in Bewegung kommen, wenn sie nicht selber von
den außerhalb der Stube befindlichen Lustmassen gedrückt und gedrängt
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
14
10. Die Sparsamkeit.
Die Ausgaben verbuche sorgsam und versäume weder den täglichen
Eintrag, noch den monatlichen und jährlichen Abschluß deiner Wirtschafts-
bücher. Nur so kannst du wissen, ob dein Hausstand sich gebessert oder
verschlechtert hat, ob du sparsam und deinen Verhältnissen angemessen oder
über das Maß hinaus gewirtschaftet hast; in der Unkenntnis über solche
Dinge liegt die größte Gefahr für den anfangs unmerklich fortschreitenden,
dann aber jähen und nicht mehr aufzuhaltenden Ruin der Familie.
Bezüglich des Einkaufs der Waren beachte man folgende allgemeine
Regeln:
1. Man kaufe die Ware zu rechter Zeit und am rechten Orte;
z. B. Heizmaterial am besten im Sommer oder Herbst; Vorräte für den
Winter, wie Obst, Kartoffel, Gemüse zum Einmachen re. re., wenn die-
selben nach der Ernte massenhaft auf den Markt gebracht werden. —
Der rechte Ort ist nicht da, wo es auffällig billiger ist als überall; un-
gewöhnlich niedere Preise erwecken beim umsichtigen Käufer immer Arg-
wohn gegen die Güte und Echtheit der Ware. Es ist ferner nicht ratsam,
auf Messen oder bei Hausierhündlern zu kaufen, weil man dabei leicht
übervorteilt und hintergangen werden kann. Das Einkäufen auf Ver-
steigerungen verleitet zu unnützen Ausgaben und raubt viel Zeit.
2. Für den Einkauf von Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken und
Brennmaterialien wähle man wo möglich bestimmte Kaufleute, Hand-
werker und Lieferanten, weil man als ständiger Kunde von denselben
weit zuvorkommender behandelt und eher berücksichtigt wird, als wenn
man nach Laune oder Zeitungsreklame heute hier, morgen dort einkauft
und so überall ein fremder Käufer ist.
3. Wo es die Verhältnisse erlauben, und wo die nötigen Räumlich-
keiten zur zweckmäßigen Aufbewahrung der Lebensmittel vorhanden sind,
ist es besser, im großen und in Vorräten zu kaufen, weil durch den Klein-
verkauf die Waren verteuert werden und über der Besorgung viel Zeit
verloren geht.
4. Die Hausfrau verlege sich nicht auf gewohnheitsmäßiges Feilschen,
jenes halsstarrige und abquälende Handeln, welches aus mißverstandener
Sparsamkeit hervorgeht und Mißtrauen gegen den Verkäufer zeigt. Vor
Handlungen, in welchen vorgeboten und abgehandelt wird, ist zu warnen;
man kauft in denselben teurer, als in solchen mit festen Preisen.
5. Einer der vorteilhaftesten Grundsätze im geregelten Haushalte
ist das Barzahlen bei Einkäufen, namentlich von Lebensmitteln. Man kaufe
nichts, was man nicht bar bezahlen kann. Das Hinausschieben der Be-
zahlung nötigt den Verkäufer, die Ware teurer zu geben, und nichts ist un-
erquicklicher als eine Zahlungsleistung für etwas, das bereits verbraucht ist.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
18
12. In der Kinderstube.
ein unbesiegliches Hindernis besteht, sie dem Kinde zu gewähren, trete ein
Ersatzmittel dafür ein. Das beste derselben ist immer die Kuhmilch, gegen
deren Gebrauch in rohem Zustande aber in letzter Zeit große Bedenken auf-
getaucht sind. Von den jetzt gebräuchlichen Verfahrungsweisen, sie dem Kinde
zuträglich zu machen, ist die von Soxleth am meisten zu befürworten, obschon
nicht geleugnet werden kann, daß ihr gewissenhafter Gebrauch viel Zeit und
Mühe in ansprach nimmt. Reinlichkeit ist dabei das wichtigste Erfordernis.
Die Milch soll in den ersten Lebensjahren ausschließliche Nahrung der
Kinder sein. In Verbindung mit Zwieback bildet sie einen bequemen Über-
gang von der ersten natürlichen Nahrung zu stärkerer, zu weich gekochten
Eiern, Fleischbrühe mit Ei gemischt, zu gut gebackenem Brot, zu Mehlspeisen,
Hülsenfrüchten, zu mäßig fettem Fleische. Milchspeisen sind unter allen Ver-
hältnissen die den Kindern zuträglichsten und diejenigen, welche auch bei spär-
licher Einnahme zu beschaffen sind, ein Punkt, der in kinderreichen Familien
von der Mutter wohl zu erwägen ist.
Die Ernährung erfordert große Umsicht und Sorgfalt, besonders die all-
mähliche Gewöhnung des Kindes an neue Nahrungsmittel. Bei vorkommenden
Störungen zögere man nicht zu lange, einen Arzt beizuziehen. Zn vermeiden
sind alle unnützen, meist sogar schädlichen Geheimmittel, welche von
Laien so gerne angeraten werden.
Zeitig schon beginne die Gewöhnung an Mäßigkeit und Ordnung. Man
suche das Kind von der ersten Lebenswoche an zur Einhaltung bestimmter
Stunden, in welchen die Nahrungsaufnahme geschieht, zu bringen. Gegen
die Ordnung und Mäßigkeit streitet es, wenn man Kindern Naschwerk gibt,
das ohnehin wenig Nährwert hat. Gewürzhafte und erhitzende Speisen und
Getränke sind Kindern ohne Ausnahme nachteilig. Alle Nahrungsmittel miissen
frisch und unverdorben, rein und unverfälscht sein. Besonders aber dringe
man auf öftere Reinigung der Geräte, sowie auch der Zähne, des Mundes
und der Hände der Kinder. Da kleine Kinder alles gern zum Munde führen,
so habe man acht, daß durch giftige Stoffe, Farben u. dgl. nicht Schaden
entstehe. Auch behüte man die Kinder, daß sie nicht unverdauliche Gegen-
stände, wie Kirsch- und Pflaumenkerne, Bohnen, Münzen, Nadeln re. rc. in
den Mund nehmen, von welchem aus sie leicht in die Verdaunngs- oder
Atmungsorgane gelangen und die schlimmsten Zustände herbeiführen können.
Bei der H a ut p f l e g e ist vor allem auf allgemeine Reinlichkeit durch Bäder,
Waschungen und stets reine Leibwäsche zu halten. Bäder dürfen nicht zu
lange ausgedehnt werden. Das Baden geschehe nicht bei vollem Magen, nicht
unmittelbar nach dem Essen, nicht nach raschem Laufe und heftiger Körper-
anstrengung, nicht an gefährlichen Orten. Mit dem Baden sind entsprechende
Bewegungen zu verbinden; die gesündeste ist das Schwimmen. Bei schwäch-
lichen, blutarmen Kindern muß man kaltes Wasser nur mäßig und vorsichtig
verwenden, wenn man die Kinder wirklich kräftigen will.
Nasse Kleider darf man nie aus dem Leibe trocknen lassen, weil dadurch
dem Körper stets ein Teil seiner Eigenwärme entzogen und die Hautthätigkeit
gehemmt wird. Die gewöhnliche Folge von solcher Vernachlässigung sind
Erkältungen, die meist Kartarrhe herbeiführen. Sobald Schnupfen, Husten,
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
20
12. In der Kinderstube.
richtet, also die eigene Kraft dazu benutzt. Alle künstlich eingerichteten Unter-
stützungen, wie Laufkörbe, Gängelband re. veranlassen zu heftige vorzeitige
Bewegungen, drücken die Brust und krümmen die Wirbelsäule und die Beine.
Ein so unterstütztes Kind verläßt sich zu sehr auf fremde Hilfe, wendet seine
eigene Kraft nicht an und gewinnt kein Selbstvertrauen. Wenn das Kind
gehen kann, so lasse man es nicht zu lange gehen. Ist es müde und will es
nicht mehr, so gewähre man ihm Ruhe. Beim Laufen und Svringen bewahre
man es vor Überanstrengung.
Für die Bildung der Sinne kann in der Kinderstube schon viel ge-
schehen. Gehör und Gesicht erfordern, als die edelsten Sinne, die sorgsamste
Pflege. Das Gehörorgan wird gepflegt durch Reinhaltung der äußeren
Gehörwege von überflüssigem Ohrenschmalz, durch Abhärtung gegen äußere
Witterungs Verhältnisse, durch Vermeidung von raschem Wechsel der Tempe-
ratur und von zu starkem Schall, wodurch das Trommelfell leicht zerreißt.
Man vermeide an der Wiege des Säuglings allen Lärm und alles starke
Geräusch. Die Worte, welche man zu ihm spricht, seien sanft; wenn das
Kind selbst sprechen lernt und sprechen kann, so gewöhne man es an sanftes,
wohllautendes Sprechen. Man mache es auf alle Töne im Naturleben auf-
merksam und lehre es genau hören.
Dem Auge schadet grelles und schnell wechselndes Licht, Schauen in die
Sonne oder aus glänzende Gegenstände, vieles und anhaltendes Lesen und
Schreiben, Lesen in der Dämmerung, Lesen zu kleinen Druckes, Lesen beim
Gehen und Fahren, Schreiben mit blasser Tinte, besonders bei Kerzenlicht,
Staub, Rauch, Schielen nach der Seite.
Um die Sprache des Kindes zu bilden, sage man ihm langsam, deutlich
und richtig einzelne Worte vor und wiederhole sie so lange und lasse sie so
oft nachsprechen, bis das Kind den Wortlaut genau, deutlich und ohne Mühe
hervorbringt. Ein großer, sehr häufig vorkommender Fehler ist es, daß man
nicht nur die falsche Aussprache der Kinder duldet, sondern dieselbe belächelt,
ja sogar komisch lautende Ausdrücke zu wiederholen veranlaßt. Allmählich
gebe man dem Kinde zuerst in kleinen, dann in längeren Sätzen Aufträge
an Hausgenossen, die es zuerst nachsprechen, dann überbringen muß, worauf
es die Antwort zurückzubringen hat. Endlich erzähle man dem Kinde Ge-
schichtchen und lasse sie von ihm wiedererzählen oder es eigene Erlebnisse
berichten. Kinder in der Wiege lauschen schon gern dem Gesang der Mutter-
Gesang wirkt auf das Gemüt; wer für die Kinder und mit ihnen singt, trägt
zur Erheiterung des Gemütes bei.
B. Geist es- und Gemütsbildung.
Die Entwicklung des jungen Geisteskeimes hängt von dem Geiste und
dem Gemütsleben der Mutter oder deren Stellvertreterin ab. Die Seele des
Kindes ist ein weicher und für Eindrücke äußerst empfänglicher Stoff. Bei
dem ungemein großen Nachahmungstriebe der Kinder ist das Beispiel
der Erzieherin von höchster Wichtigkeit. Wo diese den Pflichten lebt, welche
das stille, eingezogene Familienleben erfordert, da empfängt es unvermerkt
Sinn für Häuslichkeit. Wo auf Ordnung gehalten wird, da gewöhnt es sich
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
17. Die Kinder zu Hameln.
27
Bunting soll geheissen haben und gab sich für einen Rattenfänger aus,
indem er versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen Mäusen
und Ratten zu befreien. Die Bürger wurden mit ihm einig und ver-
sicherten ihm einen bestimmten Lohn. Der Rattenfänger zog demnach
ein Pfeifchen heraus und pfiff; da kamen alsobald die Ratten und
Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn
herum. Als er nun meinte, es wäre keine mehr zurück, ging er hinaus,
und der ganze Haufe folgte ihm, und so führte er sie an die Weser;
dort schürzte er seine Kleider und trat in das Wasser, worauf ihm alle
Tiere folgten und hineinstürzend ertranken.
Nachdem die Bürger aber von ihrer Plage befreit waren, reute sie
der versprochene Lohn, und sie verweigerten ihn dem Manne unter
allerlei Ausflüchten, so dass er zornig und erbittert wegging. Am 26. Juni,
auf Johannis und Pauli Tag, morgens früh sieben Uhr, nach andern zu
Mittag, erschien er wieder, jetzt in Gestalt eines Jägers, erschrecklichen
Angesichts, mit einem roten, wunderlichen Hut, und liess seine Pfeife in
den Gassen hören.
Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder,
Knaben und Mägdlein vom vierten Jahr an, in grosser Anzahl gelaufen,
worunter auch die schon erwachsene Tochter des Bürgermeisters war.
Der ganze Schwarm folgte ihm nach, und er führte sie hinaus in einen
Berg, wo er mit ihnen verschwand. Dies hatte ein Kindermädchen ge-
sehen , welches mit einem Kind auf dem Arme von fern nachgezogen
war, darnach umkehrte und das Gerücht in die Stadt brachte. Die Eltern
liefen haufenweise vor alle Thore und suchten mit betrübtem Herzen
ihre Kinder; die Mütter erhoben ein jämmerliches Schreien und Weinen.
Von Stund an wurden Boten zu Wasser und Land an alle Orte herum-
geschickt, zu erkundigen, ob man die Kinder oder auch nur etliche
gesehen hätte, aber alles vergeblich. Es waren im ganzen hundertund-
dreißig verloren. Zwei sollen, wie einige sagen, sich verspätet haben und
zurückgekommen sein, wovon aber das eine blind, das andere stumm
gewesen sei, also dass das blinde den Ort nicht hat zeigen können, aber
wohl erzählen, wie sie dem Spielmanne gefolgt wären, das stumme aber
den Ort gewiesen, ob es gleich nichts gehört. Ein Knäblein war im
Hemde mitgelaufen und kehrte um, seinen Rock zu holen, wodurch
es dem Unglück entgangen ist; denn als es zurückkam, waren die
andern schon in der Grube eines Hügels, die noch gezeigt wird, ver-
schwunden.
Die Strasse, wodurch die Kinder zum Thor hinausgegangen sind,
hiess noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts (wohl noch heute) die
bunge-lose (trommel-, tonlose, stille), weil kein Tanz darin geschehen,
noch Saitenspiel durfte gerührt werden. Ja, wenn eine Braut mit Musik
zur Kirche gebracht ward, mussten die Spielleute über die Gasse hin
stillschweigen. Der Berg bei Hameln, wo die Kinder verschwanden,
heisst der Poppenberg, wo links und rechts zwei Steine in Kreuzform
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
36. Eine Kaffee- und Zuckerplantage auf Cuba. 55
nicht anläuft, so sei kein gefährlicher Schwamm in der Speise. Diese
Erkennungsmittel sind aber nicht verlässig. Das scharfe Auge und die
seine Nase der Köchin müssen das beste thun.
Fühlt sich jemand nach dem Genuß von Schwämmen unwohl, so
trinke er laues Wasser im Übermaß, suche Erbrechen zu erregen und
nehme einen Eßlöffel voll Ricinusöl. Vor allem aber schicke er schleunigst
Nach dem Arzte. - Sommer.
36. Line Kaffee- und Zuckerplantage auf Cuba.
Nachdem ich mir einen vollen Monat lang das behagliche
und einigermassen träge Leben von Habana hatte gefallen lassen,
ergriff ich mit Freuden die dargebotene Gelegenheit, auf dem
Besitztum eines deutschen Pflanzers das Plantagenleben und die
ländliche Natur Cubas kennen zu lernen. Auf meinem Wege
dorthin durchschritt ich jenen prächtigen Teil der Insel, welcher
der Garten von Cuba genannt wird und in seinem reichen Grün,
mit den Palmenalleen, welche die Landstrasse und die anliegen-
den Pflanzungen begrenzen, Auge und Herz des Nordländers mit
Entzücken erfüllt. - Gegen diesen Garten ist freilich die Umgegend
von Habana eine Einöde; die Kaffeegärten, welche links und
rechts des Weges, einer neben dem andern, sich hinziehen, bieten
die anmutigste Abwechselung zwischen frischem, dunkelgrünem
Gebüsch und hohen, nervigen Stämmen, an denen üppige Schling-
pflanzen, nebst den Palmen das charakteristische Merkmal der
tropischen Natur, sich auf- und niederwinden. Die gastlichste
Aufnahme harrte meiner, und neben dem Reiz, welchen eine
gastfreie deutsche Häuslichkeit und der Genuss eines paradiesisch
schönen Landes den Reisenden bot, gewährte der Anblick einer
durch deutschen Fleiss in höchste Blüte gebrachten Besitzung
das höchste Interesse. Die Pflanzung Angerona, eine der schönsten
der Insel, enthält an 1900 Morgen Landes, davon 800 Morgen
Kaffeefeld, 250 Morgen Zuckerfeld, 550 Morgen Weide- und
Wiesenland, 150 Morgen Wald und an 150 Morgen für Gebäude
und nächste Umgebung derselben. Das Ganze ist einem Parke
vergleichbar; prächtige Palmenalleen durchziehen es und be-
grenzen die einzelnen Kulturabteilungen; der Kaffeebaum wird
in Reihen zu 2 m von einander gepflanzt und durch jährliches
Beschneiden in der Höhe von nur 1,5 m und einem Umfang von
1 m Durchmesser erhalten; er wird mit 3 Jahren tragbar, und
bei guter Pflege auf einem nicht zu sehr geschwächten Boden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
60. Gesundheit. 61. Reinlichkeit und Hautpflege.
95
unzählige Male mit der Nadel hier aus- und einstach und dabei glücklich
war, weil sie wußte, daß zum häuslichen Behagen Ordnung und
Sauberkeit die ersten Bedingungen sind und weil ihr deren Erfüllung
innere Befriedigung und die Liebe, sowie den Dank der Ihrigen erwarb!"
Hier war der Brief abgebrochen; es fehlte der Schluß!
Heiße Thränen tropften aus Marthas Augen; sie faßte den festen
Vorsatz, der Mutter ähnlich zu werden, und als einige Wochen später
das jüngste Schwesterchen zum Nähtisch geschlichen kam und der davor
sitzenden Martha leise eine frische Rose auf die Arbeit fallen ließ, als
zwei Ärmchen sie umschlangen und der rosige Kindermund immer bat:
„Liebe Martha, erzählen!" da klopfte ihr Herz so glücklich, und ihre
Augen suchten das Bild der Mutter, das epheunmrankt aus der Fenster-
nische überm Nähtisch blickte, und sie sprach leise vor sich hin: „Mutter,
ich fühle den Segen der Arbeit, den Dein Brief mir verheißen!"
60. Gesundheit.
Wir sind gesund; das ist so gut,
das ist so dankenswert!
Wer auf dem Krankenbette ruht,
fühlt erst, was er entbehrt.
Wie mancher lebt durchs ganze
Jahr
nicht einen frohen Tag!
Das ist ein Leben, ja fürwahr!
das man nicht neiden mag.
Was hilft uns vieles Geld und
Gut,
was Hoheit, Macht und Ruhm,
fehlt uns Gesundheit, froher Mut,
das schönste Eigentum?
Und was ist Dasein ohne Kraft?
Ein Irren in der Nacht,
ein Leben, das nur Elend schafft
und andern Kummer macht.
Drum danke doch ein jeder Gott
für der Gesundheit Glück,
und bebe vor dem falschen Spott
der Leidenden zurück! (Matthias Claudius.)
61. Hleintichkeil und Kaulpffege.
Der Hautpflege dient am besten allgemeine Reinlichkeit, gefördert
durch Abwaschungen, Bäder und Abreibungen der Haut, sowie reine
Wäsche. Tägliche Waschungen des ganzen Körpers sind für das Wohl-
befinden und die Gesundheit von größter Wichtigkeit. Seife nützt bei
diesen Waschungen deshalb, weil sie den fettigen Schmutz auf der Haut,
den das bloße Wasser nicht entfernen kann, auflöst.
Häufiger Wechsel der Leibwäsche muß mit dem täglichen Waschen
des Körpers Hand in Hand gehen. Die Wäsche saugt nämlich die Haut-
absonderung ein, nimmt auch den in der Luft schwebenden Staub, der
sich auf die Haut legen würde, auf und verhindert, besonders durch das
Trockenhalten der Haut, die Ansammlung von Schmutz. Während der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
62. Die Schwammfischerei.
97
Durchkämmen mit einem feinen Staubkamme stets rein gehalten werden.
Die Haare sind ferner, wenn die Talgdrüsen des Haarbodens nicht die
gehörige Menge Fett zum Einsalben der Haare liefern, von Zeit zu Zeit
einzuölen.
Alles, was die Ernährung des Haares durch den Haarkeim stört,
wie Kälte, zu festes Binden der Haare, zu häufiges Abschneiden, Blut-
armut und schlechte Ernährung der Kopfhaut, zieht Ergrauen und Aus-
fallen der Haare nach sich. Nur so lange als der Haarkeim und das
Haarsückchen noch gesund sind, können Haare ans kahlen Hantstellen
wieder wachsen. Alle Anpreisungen von Geheimmitteln, die den Haar-
wuchs fördern sollen, find Betrügereien.
Daß so viele Menschen schlechte, schwarze und hohle Zähne und
Zahnschmerzen haben, liegt nur daran, daß sie ihre Zähne falsch oder gar
nicht Pflegen und schonen. Das bloße Putzen der Zähne mit einer
Bürste und Wasser oder Zahnpulver reicht nicht zur Guterhaltung der-
selben aus. Sie müssen durchaus noch mit einer weingeisthaltigen
Flüssigkeit geputzt und öfters durch vorsichtiges Abschaben von der sich
anlegenden grünlichen oder schwärzlichen Masse (Zahnstein) befreit werden.
Die Verderbnis der Zähne ist hauptsächlich abhängig von mikroskopisch
kleinen Tieren und Pilzchen, die sich vorzugsweise gern in den faulenden
Überresten von Fleischspeisen entwickeln. Solche Fleischreste bleiben stets
zwischen und in hohlen Zähnen vom Essen zurück, und sie sind es auch,
die durch ihre Fäulnis den üblen Mundgeruch veranlassen. Da durch
Spiritus die Fäulnis und ebenso die Zahntierchen und Pilzchen in ihrem
Entstehen und Leben gehindert werden, so ist dieses Mittel ganz be-
sonders gegen Hohlwerden der Zähne und gegen übelriechenden Atem zu
empfehlen. (Nach Dr. Bock.)
62. I)ie Schwammfischerei.
Der Schwamm hat schon manchmal Bekanntschaft mit deinem
Gesichte und deinen Händen gemacht, dir nicht allemal zur Freude,
so lange du ein kleines Aind warst; es wird nun Zeit, daß du auch
die Bekanntschaft des Schwammes machst. Das ist keine so leichte
Sache; denn große Gelehrte haben sich darüber fast den Aopf zer-
brochen, ob der Schwamm ein Tier, oder ob er eine pflanze, oder
endlich, ob er halb Tier, halb jdflanze ist. Entreißt man den Schwamm
seinem Elemente, dem Meere, so finden wir ihn mit einer schleimigen
Masse überzogen, die durch kurze Zuckungen eine Art tierisches Leben
verrät, bald in Fäulnis übergeht und auch noch durch ihren Geruch
auf den Gedanken bringt, daß sie tierischer Natur sei. Bringt man
Lesebuch für weibliche Fortbildunflssckmlen. 7
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]