150 Das Deutsche Reich.
in unseren Kolonien, die man zurzeit meist nur im Raubbau betreibt, nicht nur wesent-
tich erweitert, sondern auch rationell gestaltet wird. In Kamerun und Ostafrika hat
man neuerdings Millionen von Kautschukbäumen gepflanzt und hofft mit der Zeit
den heimischen Bedarf an Kautschuk zum allergrößten Teile decken zu können.
Den Hanf, den unsere Industrie verarbeitet, beziehen wir zurzeit vor allem
aus Rußland und aus Italien. Wohlfeilen Ersatz bietet der Sisalhanf, der in
Ostafrika aus einer Agavenart gewonnen wird, und man hofft, in
nicht zu lauger Zeit aus Deutfch-Ostafrika 3000 Tonnen im Werte vou
20 Mill. Mark beziehen zu können.
Der Bedarf an Schafwolle, die in unseren Wollspinnereien, Tuch- und
Wirkereifabriken verarbeitet wird, kann durch die heimische Produktion nicht im
mindesten gedeckt werden. Hier erscheint nun Südwestafrika berufen, zum Teil
Ersatz fitr die Einfuhr aus Argentinien, Australien, Kapland usw. zu bieten.
Südwestafrika ist ein Land der Viehzucht, und hier würden durch Rindvieh-,
Schaf- und Angoraziegenzucht Tausende von Ansiedlern Erwerb finden. Auch die
Straußenzucht würde sich hier wie im Kapland lohnen.
Südwestafrika dürfte mit der Zeit auch unseren Mehrbedarf an Kupfer zu
decken vermögen.
Die tropischen Kolonien Afrikas können uns auch wertvolle Nutzhölzer
liefern, wie es zurzeit schon in Togo geschieht.
Aber auch als Bezugsgebiete für Tabak, Kaffee, Kakao und Gewürze
werden unsere Kolonien noch weiter ausgebaut werden müssen.
Nach statistischen Angaben betrug die deutsche Einfuhr au solchen Produkten,
die auch in unseren Kolonien erzeugt werden können, über eine Milliarde Mark.
Wenn wir nun im Laufe der Jahre nur dazu kämen, den zehnten Teil dieser
Summe uns zu erhalten, welch ein großer Vorteil wäre damit erzielt!
Sollen unsere Kolonien einmal diese Rolle spielen, so bedarf es vor allein
einer gauz wesentlichen Erweiterung der Verkehrswege, namentlich der Anlage
von Eisenbahnen. Denn es kommt hier wesentlich darauf an, diese Produkte,
die an Ort und Stelle äußerst billig erzeugt werden können, nun auch mög-
lichst billig bis an die Seehäfen zu besörderu. Ter Transport einer Tonne
Ware aus dem Innern Afrikas bis zur Küste kostet durch eiue Trägerkarawaue,
welche die Waren auf den Köpfen tragend befördern muß, 2500 Mark, die Eisen-
bahnsracht dagegen beträgt 45 Mark.
Jede deutsche Kolonie steht unter einer Reichsverwaltungsbehörde, der zu ihrer
Sicherheit eine Schutztruppe, zum Teil aus Eingeborenen bestehend, beigegeben ist.
Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich darin, die Eingeborenen zur Kulturarbeit heran-
zuzieheu (Schulen, Missionsanstalten, Musterplantagen usw.), neue Verkehrswege
anzulegen und die wirtschaftliche Tätigkeit zu beleben. Unterstützt wird die amt-
liche Verwaltung durch Missionare, Ärzte, Kaufleute und Ansiedler.
Erfreulicherweise befinden sich die meisten unserer Kolonien in hoffnungs-
voller Entwicklung, und ihre Bedeutung für den deutschen Außenhandel hebt sich
immer mehr. 1906 betrug die Einfuhr allein in die afrikanischen Schutzgebiete
63 Mill. Mark, das ist eiue höhere Summe als die Werte, die wir jährlich z. B.
nach China ausführen. Von 1903 bis 1905 ist der Gesamthandel in Ostafrika
von 18 aus 27 Mill. Mark gestiegen (davon die Einfuhr allein von 11 Mill. auf
17 Mill. Mark).
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Das Deutsche Reich. 149
Die Bedeutung unserer Kolonien liegt zunächst darin, daß dem Verkehr neue
Gebiete erschlossen werden, die uns nicht nur Rohstoffe für die Industrie liefern,
sondern auch Absatzmärkte für unsere industrielle Überproduktion werden sollen.
Nicht gering ist auch der Umstand zu bewerten, daß wir durch einzelne Kolonien
dem Auswandererstrom Gebiete gewinnen, wo die Auswanderer in lebensvoller
Verbindung mit dem Mutterlande verbleiben *).
Unsere Kolonisation erfordert zurzeit allerdings noch schwere Opfer, die
keiner Kolonialmacht erspart bleiben; aber diese Opfer erscheinen gegenüber
der zu erhoffenden Bedeutung unserer Kolonien doch gering, und sie versprechen
für spätere Zeit reiche Verzinsung. Seit 1884 sind vom Reiche für Kolonial-
zwecke insgesamt 700 Mill. Mark verausgabt worden, wofür zu einem nicht un-
wesentlichen Teil verzinsliche Anlagen geschaffen worden sind. Diese Ausgabe
erscheint hoch; aber sie beträgt noch nicht so viel, wie wir jährlich für Armee und
Marine aufzubringen haben; gering muß diese Ausgabe auch gegenüber unserem
Nationalvermögen erscheinen, das man aus 150 Milliarden Mark schätzt. Die
Ausgabe beträgt somit nur 1/2 Prozent unseres Nationalvermögens.
Alle die Ausgaben, die für die Kolonien geleistet werden, kommen zu einem
guten Teile direkt unserer heimischen Industrie zugute, die darauf augewiesen ist, ihre
Absatzgebiete immer mehr zu erweitern. Von den 100 Mill. Mark Waren, die seit
dem Bestehen der Kolonien in diese eingeführt worden sind, bestand die Hälfte
des Wertes aus Judustrieartikeln. Je mehr sich uufere Kolonien aber entwickeln
und die Eingeborenen kultivierter und konsumfähiger werden, um so mehr muß sich
unsere Industrie heben, und der Absatz unserer Jndustrieartikel wird sich
erweitern.
Unsere Industrie ist zurzeit in ihrem Verbrauch von Rohstoffen teilweise
oder auch vollständig vom Ausland abhängig, z. B. in ihrem Bedarf an Baum-
wolle, Wolle, Holz, Kautschuk, Hanf usw., und es muß die Aufgabe unserer
Kolonien sein, diese Abhängigkeit möglichst zu beseitigen, den Bedarf an Roh-
ftoffen für die heimische Industrie möglichst selbst zu erzeugen.
Deutschland bezieht jährlich für 400 Mill. Mark Rohbaumwolle aus
Nordamerika, Ägypten und Indien. Die meisten unserer Kolonien eignen sich
trefflich für die Baumwollerzeugung. Togo führt aus seinen neu angelegten
Plantagen bereits 1000 Ballen aus. Als ein „ideales Banmwolland" wird von
Professor Kirchhoff Kamerun, namentlich das Gebiet am Tsadsee, bezeichnet,
und auch im nördlichen Gebiet von Dentsch-Südwestafrika könnten Banmwoll-
Plantagen angelegt werden. In ganz hervorragender Weise aber scheint Deutsch-
Ostafrika als das Zukunftsland für den Baumwollbau berufen zu sein, da
man hier ein vorzügliches, seidenartiges und langfaseriges, der ägyptischen
Baumwolle ähnliches Produkt erzeugt, das hoch bewertet wird.
Anrohkantschnk verarbeitet unsere Industrie jährlich für 142 Mill. Mark. Da
uufere Kolonien nur für 6 Mill. Mark Kautschuk liefern, sind wir auf den ameri-
kanischen und englischen Zwischenhandel angewiesen. Auch hier gilt es, unsere
Industrie vom Ausland unabhängig zu machen, indem die Kautschukgewinnung
l) Zur Ansiedlung eignen sich außer einzelnen Inseln in der Südsee hauptsächlich
nur Sudwestafnka und einige Gebirgslandschaften in Deutsch-Ostafrika. Die übrigen
Gebiete sind als Plantagenkolonien anzusehen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Kirchhoff_Kamerun
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordamerika Indien Tsadsee Dentsch-Südwestafrika Sudwestafnka Deutsch-Ostafrika
39
her kennt, gibt es hier nun noch eine Karzerstrafe, die vom Di-
rektor über Euch verhängt werden kann. Diese Strafe wird bei
uns des Sonntags in den Nachmittagsstunden auf dem Rathause
abgebüßt, bei dessen Kastellan sich der Bestrafte zum Antritt der
Strafe melden muß. Kommt er nicht, so wird er der Polizei
zur Bestrafung übergeben. Sorgt dafür, daß wir solche Strafen
nicht über Euch zu verhängen brauchen.
Bei Zuwiderhandlungen schwererer Art übernimmt die Poli-
zei Eure Bestrafung, die Euch auf Grund der Reichsgewerbeord-
nung mit einer Geldstrafe bis Zu 20 M oder einer Haftstrafe bis
zu 3 Tagen belegen kann. Der Richter aber kann auf Grund des
Gesetzes noch höhere Strafen über Euch verhängen.
Das alles aber wird nicht nötig sein, wenn Ihr die Bestim-
mungen des Ortsstatuts und der Schulordnung befolgt.
Der Unterricht in der Fortbildungsschule findet in einem
Gebäude statt, das der Gemeinde gehört. Die Gemeinde sorgt für
die Unterhaltung des Gebäudes, für Einrichtung und Ausstattung
der Räume, für Heizung und Beleuchtung. Weiter sorgt sie,
wenn auch nicht allein, sondern unter Beihilfe des Staates für
Lehrmittel, für die Besoldung des Direktors, der Lehrer und des
Schuldieners.
Das alles kostet natürlich viel Geld. Fragen wir uns: Wer
zahlt das alles? Auch auf diese Frage gibt uns das Ortsstatut
wenigstens teilweise Auskunft.
Lesen Sie die §§ 3 und 4.
Jeder freiwillige Schüler hat danach jährlich 3 M Schulgeld
zu zahlen; denselben Betrag hat der Meister für jeden seiner
schulpflichtigen Lehrlinge usw. zu entrichten. Natürlich reicht
dieses Schulgeld bei weitem nicht aus, um alle Kosten zu decken.
Wer dazu noch beitragen muß, das werden wir in der nächsten
Rechenstunde sehen.
Zur Wiederholung.
1. Warum ist die Fortbildungsschule notwendig?
2. Wer ist zum Schulbesuch verpflichtet?
3. Wie lange müßt Ihr die Fortbildungsschule besuchen?
4. Wer ist vom Schulbesuche befreit?
5. Welche Pflichten hat der Fortbildungsschüler?
6. Welche Strafen drohen dem Schüler, der die Schulord-
nung Übertritt?
6. Schriftliche Arbeit.
I.
Lesen Sie §43 des Ortsstatuts! Dieser § verpflichtet Eure
Meister, Euch spätestens am 6. Tage nach Eurer Annahme zum
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
43
Darum müssen wir eifrig darauf bedacht sein, so gesund wie
möglich zu leben. Unser Körper ist eine kunstvoll eingerichtete
Maschine, er ist zusammengesetzter als die künstlichste Maschine,
die je von Menschenhänden gemacht worden ist. Alles, was für
unser Leben nötig ist, die Verdauung unserer Speisen, der Um-
lauf des Blutes, das Atemholen, unsere Bewegungen, unser Sehen,
Hören usw. kommt durch die Tätigkeit des Körpers und seiner
Teile zustande. Wenn alle diese Verrichtungen gehörig stattfinden,
wenn alles „in guter Ordnung" ist, so sind wir gesund. Aber
sorgen wir wohl immer dafür, daß diese Verrichtungen statt-
finden können? Halten wir unseren Körper „in guter Ordnung"?
Leider ist das bei den meisten Menschen nicht der Fall.
Und doch sollten wir noch aus einem anderen wichtigen
Grunde für unsere Gesundheit besorgt sein. Nur ein kerngesundes
Geschlecht ist imstande, unser Volk in dem Wettkampf mit an-
deren Völkern zum Siege zu führen. Nur wenn sich die Nation
aus gesunden, kräftigen Menschen zusammensetzt, kann sie den
wirtschaftlichen Kampf mit andren Nationen erfolgreich durch-
führen, kann sie das bedrohte Vaterland im Kriege verteidigen.
Sagt doch Graf Posadowsky mit Recht: „Die Zukunft wird schließ-
lich dem Volke gehören, das sich körperlich am widerstands-
fähigsten und damit am wehrfähigsten erhält."
Von der Notwendigkeit eines gesunden und starken Körpers
sind denn auch wohl alle Menschen überzeugt. Im Eltern- und
Meisterhaus wird nach Möglichkeit alles getan, Euch zu gesunden
und kräftigen Menschen heranzubilden. Da wird für genügende
Ernährung, zweckmäßige Kleidung und gesunde Wohn-, Arbeits-
und Schlafrüume gesorgt.
Daneben habt aber auch Ihr die Pflicht, das Eurige zu
tun, um gesund zu bleiben.
In allererster Linie müßt Ihr für Reinlichkeit an Körper
und Kleidung sorgen. „Reinlichkeit ist das halbe Leben." Das
Nähere darüber haben wir in der vorhergehenden Lektion gehört.
(Wiederholung.)
Reinlichkeit allein aber tut es nicht. Wollt Ihr gesunde, starke
und tapfere Männer werden, wollt Ihr einen ausdauernden Leib
gewinnen, welcher den Beschwerden der Märsche und des Schlacht-
feldes gewachsen ist, so müßt Ihr den Körper durch Leibesübungen
pflegen. Das geschieht am besten durch das Turnen. Darum
wird es auch in allen Schulen gepflegt; darum solltet aber auch
Ihr, die Ihr aus der Volksschule entlassen seid, das Turnen nicht
liegen lassen, sondern einem Turnverein beitreten, in dem Ihr
das Turnen weiter betreiben könnt. Dann wird Euer Körper sich
kraftvoll entwickeln, er bekommt eine gute Haltung, und Eure
Gesundheit wird gekräftigt.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
45
ertragen, um dann beim Lagerleben nach gemeinsamem, einfachem
Mahl frohe Lieder zu singen und frisch und munter heimzu-
wandern.
Aber es gibt auch Feierstunden, in denen Ihr das Bedürfnis
habt, zu Hause im stillen Kämmerlein zu bleiben und zu — lesen.
Und in der Tat gehört ein gutes Buch zu unseren besten Freunden.
Aber nicht jedes Buch, das in unsere Hände kommt, ist gut. Da
gibt es Bücher, die nicht bloß wertlos, sondern direkt schädlich
sind. Ich meine die sogenannte Schundliteratur, die namentlich
von der Jugend verschlungen wird. Da sitzt so ein Junge über
seinem „Schmöker" und liest die aufregenden Greuelszenen, wie sie
in Wirklichkeit Gott sei Dank nicht vorkommen. Er nimmt für
bare Münze, was ihm an berauschendem Gift geboten wird, und
so ist es kein Wunder, daß das Lesen von Schauerromanen schon
so manchen auf die schiefe Bahn, ja in den Abgrund gebracht
hat. (Beispiele!)
Wo aber erhaltet Ihr gute Bücher? Was die Händler ins
Haus tragen, ist meist sehr teuer und wertlos. Darum holt
Euch Bücher aus den Schul- und Volksbibliotheken. Lest auch
nicht nur Romane, Erzählungen und Novellen, sondern auch
Bücher, aus denen Ihr Belehrung schöpfen könnt: Bücher wissen-
schaftlichen Inhalts. Vieles, was Euch als Kinder nicht gefesselt
hat, hat jetzt für Euch das größte Interesse.
Wie aber sollt Ihr lesen? Lest nicht zulange, sonst ermüdet
Ihr Euern Geist, lest flüchtig und unaufmerksam, und die Fein-
heiten des Buches entgehen Euch. Lest stets aufmerksam und
langsam und wiederholt Euch nachher das Gelesene im Geiste
und denkt darüber nach. Dann werdet Ihr bleibenden Gewinn
davon haben. Haltet auch die Bücher stets sauber und ordentlich.
Benetzet nicht die Finger beim Umblättern. Das ist eine recht
üble Angewohnheit. Für jeden, der nach Euch das Buch in die
Hand nimmt, ist es unappetitlich, die Spuren Eurer Finger auf
jedem Blatt zu finden. Gebt die Bücher auch nicht Kranken in
die Hände, die an ansteckenden Krankheiten (Diphtheritis, Schar-
lach usw.) leiden; denn sonst könnten diese Krankheiten leicht auf
andere übertragen werden.
Zum Schluß noch eins: Lest nur, wenn Ihr darüber Eure
Pflicht nicht versäumt! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Z'ur Wiederholung.
1. Warum müßt Ihr darauf bedacht sein. Eure Gesundheit
zu fördern?
2. Wie wird im Eltern- und Meisterhause für Eure Gesund-
heit gesorgt?
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
87
(Weitere Beispiele sind gemeinsam mit den Schülern an-
zuführen.)
Zur Wiederholung.
1. Wie der Mensch die Werkzeuge als künstliche Glieder ge-
formt und sie allmählich vervollkommnet hat.
2. Die Arten der Werkzeuge,
a) aktive und passive,
b) nach den Arbeitstechniken unterschieden.
3. Die Arbeitsmaschine — eine eiserne Hand.
4. Kraftmaschinen und Transmissionen.
5. Die Maschine ist der Hand überlegen; sie arbeitet schneller,
wohlfeiler und liefert bessere Arbeit.
B. Schriftliche Arbeit.
Um die Anlagekosten übersehen und den Bestand der Werk-
zeuge und Maschinen leicht kontrollieren zu können, sind genaue
Inventarverzeichnisse anzulegen. Siehe Seite 88 und 89.
C. Rechnen.
Einkauf von Werkzeugen; Verringerung des Wertes (Ab-
schreibungen). ff
1. Sämtliche Werkzeuge eines Meisters haben ein Anschaf-
fungswert von 1337,50 M. a) Wieviel muß von dem Werte
jährlich abgeschrieben werden, wenn die Abnutzung durchschnittlich
10% beträgt? b) Wie hoch belaufen sich die Zinsen für das
Anlagekapital, wenn dieses sich mit 5% verzinsen solln
2. Ein junger Handwerker übernimmt das Geschäft seines
Meisters und zahlt für 2 Satz Normalwerkzeuge im Werte von
je 281,05 M durchschnittlich 60% des Anschaffungswertes. Wieviel
zahlt er also?
3. Eine Werkzeugfabrik liefert einem Meister 1 Satz Normal-
Werkzeug für 202,75 M. Der Meister gerät kurze Zeit darauf
in Zahlungsschwierigkeiten und muß Konkurs anmelden,
a) Welche Forderung meldet die Firma an? d) Wieviel erhält
sie, wenn 66%% an die Gläubiger zur Verteilung kommen?
c) Wieviel hat die Firma tatsächlich verloren, wenn der Verkaufs-
preis der Werkzeuge mit 16%°^ Gewinn berechnet war?
4. Bei einem Schade euer verbrennt einem Meister
u. a. das gesamte Werkzeug. Die Versicherungsgesellschaft ge-
0 Aufgaben über die Werkzeuge bestimmter Gewerbe finden sich in
Band Ii »Fachunterricht der wichtigsten Gewerbe" des vorliegenden Hand-
buchs. Hier sind nur Aufgaben allgemeinen Inhalts aufgenommen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
103
Die Holzkohle erzeugt bei kleiner Flamme und wenig Rauch-
entwicklung eine bedeutende Hitze.
Der Torf ist die jüngste unserer fossilen Kohlen. Er bildet
sich noch heute aus Gräsern und Moosen, deren untere Teile ab-
sterben und verkohlen, während oben neue Triebe wachsen. Er
wird mit dem Spaten gestochen oder mit Messern geschnitten und
dann zum Trocknen ausgebreitet. Torfmoore finden wir besonders
in der norddeutschen Tiefebene und in den oberdeutschen Hoch-
ebenen. Sie werden durch Abbrennen der Grasnarbe für die
Bebauung sowie für den Abbau des Torfes vorbereitet.
Die Braunkohlen sind verweste Pflanzen- und Holzteile. Sie
sind jünger als die Steinkohlen, aber ähnlich entstanden wie diese.
Man gewinnt sie im Tagebau oder bergmännisch. Die Braun-
kohle hat ihren Namen von der braunen Farbe, sie ist leicht ent-
zündlich und verbrennt mit schwacher, rußiger Flamme unter
Verbreitung eines unangenehmen Geruchs. Sie findet sich in be-
deutenden Lagern in ganz Mitteldeutschland, besonders in den
Provinzen Brandenburg und Sachsen und in Böhmen.
Die Steinkohlen entstanden in der Urzeit aus riesigen
Bäumen (Farn, Schachtelhalm, Bärlapp), die durch Stürme ge-
brochen und durch hereinbrechende Meereswogen unter Schlamm
und Schutt begraben wurden. Neues Erdreich türmte sich auf
und schloß die Lust ab. Der ungeheure Druck der obenauf
lagernden Gesteinsmassen preßte das Holz fest zusammen und
wandelte es in Verbindung mit der inneren Erdwärme in die
Steinkohle um. Bedeutende Kohlenlager besitzen wir im rheinisch-
westfälischen Industriegebiet, an der Saar, in Oberschlesien.
Aus Braunkohlenstaub, der mit Teer zu einem dicken Brei
angerührt wird, preßt man Briketts, während man von der
ausgeglühten Steinkohle Koks gewinnt.
Zur Wiederholung.
1. Wärme ist für unsern Körper notwendig; doch ist das
Wärmebedürfnis verschieden.
2. Wie haben sich die Heizungsanlagen im Laufe der Zeit
entwickelt?
3. Welches sind die Vorzüge und Nachteile der eisernen und
der Kachelöfen?
4. Welche Art der Zentralheizung kennt Ihr?
5. Was wißt Ihr über Gewinnung und Verwertung der
wichtigsten Brennstoffe?
B. Schriftliche Arbeit.
Siehe Formular auf Seite 104.
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Ill
Langensalza, den 1. September 1912.
Nota für Herrn Otto Ernst,
von Ernst Hagenguth.
1912. Aug. 31. 200 Ztr. Schmiedekohlen p. Ztr. 1,45 Ji 290
Betrag dankend erhalten. Langensalza, den 1. 9. 12. Ernst Hagenguth.
vierteljährliche Miete für den Gasmesser gesetzt wird, die für
1 sünsslammigen Gasmesser jährlich 8 M beträgt?
9. Nach der Rechnung des Elektrizitätswerkes für den
Stromverbrauch im Monat April 1909 betrug der Zählerstand
zu Beginn des Monats 70, zu Ende des Monats 133 Hektowatt-
stunden. Über welchen Betrag lautete die Rechnung, wenn 1
Hektowattstunde mit 5,5 dp berechnet wird und für die Zähler-
miete monatlich 70 djf in Anrechnung gebracht werden?
10. In einer Werkstatt muß an 3 Stellen je eine Lichtquelle
vorhanden sein. Wie groß sind die Ausgaben für die Beleuch-
tung im Monat Februar, wenn 4 Sonntage in Abzug zu bringen
sind und die Werkstatt durchschnittlich am Tage 21/2 Stunden
künstlich beleuchtet werden muß, a) bei der Benutzung von Petro-
leumlampen mit 14". Brennern, b) bei der Benutzung von Gas-
glühlampen, a) bei der Benutzung von elektrischen Glühlampen
und zwar von Kohlefadenlampen, d) bei Benutzung von Metall-
fadenlampen?
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Otto_Ernst Otto Ernst Ernst_Hagenguth Ernst Ernst_Hagenguth Ernst
183
C. Rechnen.
1. Ein Lehrling zahlt für den Meister ans 3 Postanweisungen
4,75 M, 75,50 M und 100,25 M ein. a) Wieviel betragen die 3
Summen zusammen? b) Wieviel Porto ist im ganzen zu ent-
richten? o) Wieviel erhält er von 200 M wieder?
2. Der Meister zahlt auf 2 Postanweisungen 295,45 M und
634,80 M ein. Wieviel erhält er auf einen Tausendmarkschein
wieder heraus?
3. Wieviel Porto und Gebühren kostet ein Wertbrief über
750 M von Langensalza nach a) Erfurt, b) Königsberg i. Pr.?
4. Wieviel kostet ein Wertpacht, 2 kg schwer, im Werte von
250 M von Langensalza nach a) Gotha, b) Frankfurt a. M. ?
Iv, Militärpostsendungen.
A. Berufs- und Bürgerkunde.
Für gewisse Sendungen, die an Militärpersonen auswärts
bis einschließlich zum Feldwebel, Wachtmeister oder Oberdeckofsi-
zier gerichtet sind, werden Portoermäßigungen gewährt, wenn
sie sich innerhalb Deutschlands und in inländischen Häfen auf-
halten. Postkarten und Briefe bis zum Gewicht von 60 g werden
portofrei, Postanweisungen bis 15 M werden für 10 9jß, gewöhn-
liche Pakete bis 3 kg (gleichviel nach welcher Zone) werden für
20 3^ befördert.
Sendungen, welche das für die Portoermäßigung zulässige
Gewicht überschreiten, zerlegt mau praktisch in mehrere Sendungen
bis zur zulässigen Gewichtshöhe.
Wer eine Geldsendung oder ein Paket an einen Soldaten
schickt, mache es sich zur Pflicht, gleichzeitig den Empfänger durch
Postkarte oder Brief zu benachrichtigen (portofrei). Alan ver-
meidet es, den Briefen oder Paketen Geldbeträge beizufügen.
Diese Portoermäßigungen gelten nur für Soldaten in der
Front, nicht aber für beurlaubte Soldaten.
Sendungen, die an Mannschaften der deutschen Kriegsschiffe
in fremden Gewässern gerichtet sind, werden durch Vermittelung
des Marinepostbureaus in Berlin gegen Jnlandstaxe befördert;
jedoch tritt für Briefe über 20 bis 60 g und Postanweisungen
bis 15 M eine Ermäßigung auf 10 ein.
Alle diese Sendungen erhalten aber nur dann die Portoer-
mäßigung, wenn sie in der Aufschrift den Vermerk „Soldaten-
brief. Eigene Angelegenheit des Empfängers" tragen.
Militärpässe, welche von Soldaten des Beurlaubtenstandes
an das Bezirkskommando eingesandt werden, werden portofrei be-
fördert, wenn sie in offenen, mit dem Vermerk „Militaria" ver-
sehenen Briefumschlägen verschickt werden.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Personennamen: Alan
Extrahierte Ortsnamen: Langensalza Erfurt Königsberg Langensalza Gotha Frankfurt_a._M. Deutschlands Berlin
187
Komma, Semikolon, Bindestriche, zählen nicht, wohl aber werden
zwei Klammern ( ), Unterstreichungszeichen, zwei Anführungs-
zeichen „ " als je ein Wort gezählt. Erfolgt die Auflieferung
von Telegrammen durch Einlegen in die Briefkästen, so müssen
die Gebühren durch Freimarken auf dem Telegrammformular
verrechnet sein.
Der Absender eines Telegramms kann die Antwort darauf
im voraus bezahlen. Dann hat er vor die Adresse das Zeichen
= R P = zu setzen. Die bezahlte Antwort wird im allgemeinen
mit der Gebühr von 10 Worten = 50 f berechnet. Sollten
mehr Worte im voraus bezahlt werden, so fügt man die Zahl
der vorauszubezahlenden Worte bei, z. B. = R P 50 = d. h.
50 Worte werden vorausbezahlt. Wünscht er, daß sein Tele-
gramm vor den gewöhnlichen Telegrammen befördert wird, so
setzt er das Zeichen =D = vor die Adresse. Solche dringenden
Telegramme kosten die dreifache Gebühr, also 9 3p für 1 Wort
des Stadttelegramms, mindestens 90 -P, und 15 -P für 1 Wort
des Ferntelegramms, mindestens 1,50 M. Auch die vorausbe-
zahlte Antwort kann dringend sein, was durch die Buchstaben
— Rpd= ausgedrückt wird. Die Gebühr für die dringende
Antwort bis zu 10 Worten beträgt 1,50 M
Eine der besten Einrichtungen im Telegrammdienst sind die
„offen zu bestellenden" Telegramme. Das Zeichen dafür ist
= Ro=. Diese Telegramme sind besonders in folgenden Fällen
zu empfehlen:
1. Bei Reise- oder Besuchsanzeigen;
2. bei allen Angelegenheiten, die es erwünscht erscheinen
lassen, daß bei Abwesentheit des eigentlichen Empfängers ein
Familienmitglied, ein Angestellter oder ein Dienstbote usw. das
Telegramm lesen und gegebenen Falles Anordnungen treffen
können.
Es wird von dieser praktischen Einrichtung äußerst selten
Gebrauch gemacht. Der Grund besteht wohl hauptsächlich darin,
daß die Einrichtung nicht bekannt genug ist. Die Borteile sind
so groß, daß die event. Mehrgebühr von 5 -P für das Zeichen
= R 0 = nicht in Betracht kommt.
Wenn die offene Bestellung nicht ausdrücklich verlangt wird,
werden die Telegramme verschlossen bestellt.
Telegramme, die mit dem Vermerk „Tages" versehen sind,
werden nur zwischen 6 Uhr früh und 10 Uhr abends bestellt.
Nachts erfolgt nur die Bestellung solcher Telegramme, die zweifel-
los dringlich oder mit dem Vermerk „nachts" versehen sind.
Die Bestellung der Telegramme am Orte selbst erfolgt un-
entgeltlich. Doch kann für jedes durch eine Eisenbahn-Tele-
graphenanstalt bestellte Telegramm ein Bestellgeld von 20 3p er-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]