Die indogermanischen Völker Asiens.
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mit Bildern auf glasierten Ziegeln geschmückte Paläste. An die Spitze der-Provinzen stellte er Satrapen, welche die Verwaltung führten, die richterliche Gewalt ausübten und die Truppen befehligten. Für den staatlichen Nachrichtendien st wurden Postverbindungen nach allen Teilen des Reiches geschaffen; Nachrichten von Susa nach Sardes wurden in sieben Tagen überbracht. Die F i n a n z e n des Reiches wurden genau Finanzen, geregelt. Außer Naturallieferungen wurde auf Grund einer Landvermessung eine Grundsteuer erhoben, welche 7600 babylonische Silbertalente (53v2 Mill. M.) einbrachte; so war es möglich, daß ungeheure Schätze aufgehäuft wurden. Den Kern des H e e r e s bildete das Auf- Heer, gebot des persischen Volkes; dazu wurde jedem der im Reich vereinigten Völker die Stellung eines Kontingents von Truppen oder Schiffen zugewiesen. An wichtigen Punkten wurden Festungen gebaut und Besatzungen dorthin gelegt. Zu der Organisation des Beamtentums, der Finanzen, des Heeres trat einerseits die Sorge für das Recht der oberste Richter war der König selbst —, andrerseits für den Handels -Handel, verkehr. Diesem mußte es schon an sich zugute kommen, wenn in einem so ungeheuren Gebiete ein Zustand des Friedens und dxr staatlichen Ordnung hergestellt wurde; im einzelnen wurde er durch Anlegung von Straßen, durch Vollendung des von Necho begonnenen Nilkanals, besonders aber dadurch gefördert, daß Dareios — nachdem die Lyder zuerst Münzen geprägt hatten — durch Einführung des Dareikos, einer Goldmünze von etwa 23 Jt Wert, eine einheitliche Währung begründete.
Zugleich suchte Dareios das Reich nach außen zu erweitern. Er Eroberungen unterwarf indische Völker; selbst Karthago zahlte ihm Tribut. Ein Versuch, die nördlich des Schwarzen Meeres wohnenden Skythen zu unterwerfen, scheiterte daran, daß sich diese ins Innere des Landes zurückzogen und Mangel an Lebensmitteln eintrat. Nur die Küste Thrakiens wurde für das Perserreich gewonnen.
So war das vorläufige Ergebnis der Geschichte des Orients, daß Ergebnis, die nationalen Kulturen, die sich entwickelt hatten, innerlich abgestorben, dazu durch die assyrische Gewaltherrschaft gebrochen, verfielen; die Völker des Orients waren in einem Weltreich vereinigt, das zum ersten Male den großartigen Versuch machte, eine zentralisierte Regierung der gewaltigen Ländermasse zu schaffen. Schon streckte es seine Hände auch nach Europa und nach Hellas aus; es war von der größten weltgeschichtlichen Bedeutung, daß dieses seine nationale Freiheit und Kultur zu behaupten wußte.
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Extrahierte Personennamen: Necho Necho
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Sardes Karthago Europa
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Griechische Geschichte.
®«8&T Die richterliche Gewalt stand, wie die politische, ebenfalls dem Volke zu. Die Geschworenen (rjhaia) wurden ausgelost, und zwar für jeden Prozeß mindestens 200, oft 500 und mehr; jedes Gericht war eine Volksversammlung im Kleinen. Die Archonten, die früher selbst entschieden, leiteten jetzt nur die Untersuchung und Verhandlung.
Areopag. Nur Fälle des vorsätzlichen Mordes kamen vor den A r e o p a g, der sich auch ferner aus gewesenen Archonten zusammensetzte.
Beamten. Die Beamten wurden zum kleineren Teil, wie die Strategen, gewählt, zum größeren Teil erlöst. Ehe sie ihr Amt antraten, mußten sie sich vor der Heliaia einer Prüfung unterziehen, die sich nicht auf den Nachweis einer fachmäßigen Vorbildung, sondern auf den des Bürgerrechts und das sittliche Verhalten bezog; nach Niederlegung des Amtes waren sie rechenschaftspflichtig. Die Ämter wurden nur auf ein Jahr bekleidet. Die größte Bedeutung unter allen Beamten gewannen nunmehr die 10 Strategen; dagegen traten die 9 Archonten, die jetzt auf den Vorsitz in den Gerichtshöfen beschränkt waren, wesentlich zurück; neben ihnen sind die Finanzbeamten zu erwähnen.
Finanzen. Die Einnahmen Athens bestanden vornehmlich in den Bei-
trägen (cpoqoi) der Bundesgenossen, in den Pachtgeldern der Bergwerke, in indirekten Steuern, Hafen- und Durchgangszöllen, unter denen der am Bosporus erhobene Zehnte eine bedeutende Rolle spielte, und Marktgeldern. Eine direkte Vermögens» steuer (,riocpoga) wurde nur ausnahmsweise, in Notfällen, erhoben; doch wurden von reichen Bürgern außerordentliche Lei-st u n g e n (hizovqyiai) verlangt, z. B. die Ausrüstung von Chören (x°Qvyt°u) oder von Schiffen (zqirjqaqxtai). Größere Unternehmungen bestritt man durch Anleihen bei dem Schatz der Athene, der auf der Burg aufbewahrt wurde.
Rückblick. Die athenische Demokratie hat den idealen Gedanken verfolgt, den
Staat ganz auf die freie, opferwillige Vaterlandsliebe der Bürger zu begründen. Allmächtig allerdings war der Staat. Gegen das, was das Volk, fei es in der Volksversammlung, sei es im Gericht beschlossen hatte, war Widerspruch unmöglich; der Gedanke der Demokratie verlangte unbedingte Unterordnung unter den Willen des Volkes?)
1) Vgl. die schönen Worte, die Sokrates bei Platon dem Kriton erwidert, als dieser ihn auffordert, aus dem Gefängnis zu entfliehen. Er erklärt ihm, man dürfe dem Vaterland, auch wenn es ungerecht verfahre, nicht ungehorsam sein, sowenig wie man den Eltern je den Gehorsam verweigern dürfe: „teurer und ehrwürdiger und heiliger als Mutter und Vater und alle Vorfahren ist das Vater-
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Vorgeschichtliche Perioden.
§ 1. Während dereiszeit erscheint in Europa der Mensch zuerst?) Es war eine Zeit, in der die mittlere Jahrestemperatur etwa 50 niedriger war als heute, und in der die Gletscher Skandinaviens ganz Niederdeutschland und die der Alpen die gesamte Schweiz und einen großen Teil der oberdeutschen Hochebene bedeckten. Sie hatte keine ununterbrochene Dauer, sondern wir unterscheiden mehrere Zwischeneiszeiten, in denen ein wärmeres Klima herrschte. Es war die Zeit, als das Mammuth, der behaarte Elefant, und das wollhaarige Nashorn, der Höhlenbär und der Höhlenlöwe, der Riesenhirsch, der Bison und das Wildpferd im mittleren Europa lebten; besonders wichtig für die frühste menschliche Kultur war das Renntier, das erst, als die Kälte abnahm, nach dem nördlichen Skandinavien zurückwich. Mehrere Skelettfunde2) zeugen davon, daß der Mensch damals lebte, dazu ungezählte Mengen von Werkzeugen, Keilen, Schabern, Spitzen, zunächst aus Feuerstein, dann mehr und mehr auch aus Horn und Knochen. Diese ältere Steinzeit (paläolithische Zeit) muß sich über mehrere hunderttausend Jahre ausgedehnt haben. Aus ihrer jüngsten Periode stammen merkwürdige Zeugnisse ziemlich hochentwickelter Kunstfertigkeit, Zeichnungen und Malereien von Tieren an den Wänden südfranzösischer Höhlen, und Schnitzereien aus Renntierhorn und Mammuth-Elfenbein.
1) Aus einer noch früheren Zeit, dem tertiären Zeitalter, glaubt man Spuren menschlicher Tätigkeit in den „Eolitheu" gefunden zu haben, Feuerstein-stücken, die, ohne bearbeitet zu sein, zum Stoßen, Hämmern oder Schaben gedient zu haben scheinen.
2) Unter den Skelettfunden ist jetzt der bedeutendste der von Le Monstier (in: Dep. Dordogne in Südfrankreich), neben dem besonders der im Neandertal bei Düsseldorf gefundene Schädel zu erwähnen ist. Kennzeichnend sind der sehr niedrige Schädel, die stark zurücktretende Stirn, der gewaltige knöcherne Wulst über den Augen und die starke Ausbildung der Kiefer und Zähne.
Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. 21. Aufl. 1
Ältere Steinzeit.
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Extrahierte Personennamen: Le_Monstier Neubauer
Extrahierte Ortsnamen: Europa Skandinaviens Niederdeutschland Europa Skandinavien Feuerstein Südfrankreich
2
Jüngere Von der älteren istdiejüngeresteinzeit durch einen weiten, Jahrtausende umfassenden Zeitraum getrennt. Jetzt hat der Mensch gelernt, auch andere, härtere Steinarten als den Feuerstein zu bearbeiten, sie mit Hilfe des Sandes zu durchbohren und zu polieren; so werden Beile, Messer, Hämmer, Meißel, Sicheln, Lanzenspitzen und andere Gegenstände hergestellt, die manchmal von großer Schönheit sind. Man lernt den Ton formen und brennen und verziert die Gefäße in mannigfachster Weise?) Man kennt feste Wohnsitze. Neolithische Wohngruben sind an vielen Stellen aufgedeckt worden; in Schweizer und anderen Seen hat man die Neste von Pfahlbauten aufgefunden, zugleich mit Abfällen verschiedenster Art, Werkzeugen aus Stein und Holz, Knochen der verzehrten Tiere und anderen Nahrungsüberbleibseln, z.b. Getreidekörnern. Auch Haustiere sind damals bereits gezähmt worden; unter ihnen begegnet der Hund, das Schaf, die Ziege, das Rind und das Schwein. Man hat auch bereits gelernt den Boden zu bearbeiten?) Weizen, Gerste, Hirse, Flachs anzubauen, man versteht zu spinnen und zu weben und Woll- und Leinwandkleidung herzustellen. Auch die Anfänge des Handels gab es bereits; wir finden Beile und Hämmer aus besonders wertvollen Gesteinsarten weit von deren Ursprungsort. Die Toten begrub man; gewaltige Steinkammern (Dolmen) dienten zur Bestattung der Fürsten. Die Reste neolithischer Kultur finden sich ebenso an den verschiedensten Stellen Europas wie z. B. in Ägypten und in den beiden ältesten Kulturschichten des Hügels von Troja. Sie wurde durch die Bronzezeit abgelöst, in Ägypten bereits im vierten Jahrtausend, in Mittel- und Westeuropa erst um das Jahr 2000 v. Chr.
Jetzt lernte der Mensch die Metalle schmelzen, zuerst das Kupfer;3) um es zu härten, gab man ihm bald einen Zusatz von Zinn und stellte Bronzezeit, so B ro n i e her. Allermeist aus Grabfunden stammen die bronzenen Äxte, Messer, Schwerter, Dolche, Lanzenspitzen, Nadeln, Fibeln (Sicherheitsnadeln), die Arm- und Halsringe, die unsere Museen enthalten; oft sind die Gegenstände reich und geschmackvoll verziert. Die Töpferei entwickelte sich weiter; die Gefäße erhielten zuweilen, zumal in den Mittelmeerländern, reiche Bemalung. Neben der Bestattung der Toten wurde die Verbrennung üblich; weite Urnenfriedhöfe zeugen von der Pietät,
1) Man unterscheidet je nach der Dekorationsweise eine Stichkeramik, eine Bandkeramik, Schnurkeramik und andere Formen.
2) Der Ackerbau hatte die Form des Hackebaus, die er noch heute z. B. bei Negervölkern hat.
3) Das Kupfer hat seinen Namen von der Insel Cypern.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Troja Westeuropa Cypern
Griechenland im perikleischen Zeitalter.
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Aber als in der Schlacht bei K o r o n e a in Vöotien im Jahre 447 eine Kownea athenische Heeresabteilung durch einen Überfall aufständischer Böoter vernichtet wurde, fielen nicht nur die mittelgriechischen Landschaften und Euböa wieder ab, sondern es zog ein spartanisches Heer heran. Da bestach Perikles den spartanischen König Pleistoanax und seinen Ratgeber durch eine Geldsumme, die er nachher unter der Bezeichnung elg io öeov (für notwendige Ausgaben) verrechnete. Dann besiegte er die Euböer und verteilte einen Teil des Landes an athenische Ansiedler {x^qovxoi). Aus die Wiederherstellung seiner Landmacht dagegen mußte Athen verzichten. Mit den Spartanern wurde im Jahre 446 einm^ng--Friede aus 30 Jahre geschlossen. 446.
Griechenland im perikleischen Zeitalter.
§ 46. Wirtschaftliche Zustände. Den Perserkriegen war ein gewaltiger wirtschaftlicher Aufschwung von Hellas gefolgt. Während der Getreidebau nicht mehr imstande war die steigende Bevölkerung Ackerbau zu ernähren und daher eine starke Einfuhr von Getreide aus den Ländern am Pontos Euxeinos notwendig wurde, brachten Ö l - und Weinbau guten Ertrag. Es herrschte ein reges gewerbliches Leben; an Gewerbe, die Stelle der Eigenwirtschaft früherer Jahrhunderte war eine ausgedehnte Arbeitsteilung getreten. Zahlreiche freie Handwerker waren in den verschiedensten Berufen tätig; nicht wenige von ihnen arbeiteten für den Export; viele fanden Beschäftigung bei den öffentlichen Arbeiten, insbesondere bei den großen Tempelbauten auf der Akropolis. Gar mancher dieser Handwerker hielt sich einige Sklaven; insbesondere die Großindustrie arbeitete zwar ohne Maschinen, aber mit Dutzenden von gekauften unfreien Arbeitern. So mehrte sich die Zahl der Sklaven. Die Gesamtbevölkerung von Attika betrug bei Beginn des peloponnesischen Krieges etwa 170 000 Vollbürger und 40 000 Metöken (vgl. §33); die Zahl der Sklaven darf auf mehr als 100 000, also auf etwa zwei Drittel der Zahl der Vollbürger geschätzt werden.
Zugleich entwickelte sich immer mehr der Handel. Die Kauf- Handel, leute wagten viel bei der Unsicherheit der Meere, der Mangelhaftigkeit der Schiffahrt, dem Fehlen des Kompasses, der Leuchttürme usw.; aber dafür winkte ihnen ein hoher Gewinn. Es mehrte sich die Menge des umlaufenden Geldes; daher sank der Zinsfuß, wenn er auch noch immer verhältnismäßig hoch blieb (12 %), während die Preise stiegen, und der Gebrauch des Geldes als Tauschmittel wurde immer allge-
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Griechische Geschichte.
meiner. Der wirtschaftliche Mittelpunkt von Hellas wurde nunmehr Men als Athen. Der P e i r a i e us war jetzt der größte Handelsplatz des Mttelpunkt. östlichen Mittelmeeres; dort wurde das politische Getreide aufgestapelt; Rohstoffe wie gewerbliche Erzeugnisse, Gegenstände des notwendigen Bedarfs wie Luxuswaren strömten dort zusammen, während Öl, Toll-, Metall- und andere Waren von Attika nach fremden Gegenden verfrachtet wurden.
x
,
pelaonn. § 47. Politische Zustände. In politischer Beziehung war an Stelle athen!' Bund. früheren Nebeneinander vieler Stadtstaaten die Spaltung Griechenlands in zwei Staatenbünde getreteu. In dem peloponnesischen Bunde überwog das Dorertum, während der athenische vorwiegend ionische Gemeinden umfaßte; jener stand unter dem beherrschenden Einfluß eines Militär- und Ackerbaustaates, dieser wurde von einem Handelsstaat geleitet, hatte starke Handelsinteressen und eine starke Seemacht; jener vertrat das Prinzip der aristokratischen Verfassung, dieser das der Demokratie, politischer ®er peloponnesische Bund war ziemlich lose organisiert, desto Mittelpunkt, straffer der athenische. Athen besaß zunächst die unbedingte Kriegs-hoheit, da die Bundesstädte mit Ausnahme einiger größeren Inseln es vorgezogen hatten, gegen eine jährliche Geldzahlung von der Stellung von Schiffen entbunden zu werden, und daher Athen über die von ihm fast allein aufgestellte Flotte frei verfügte. Es besaß zugleich die F i n a n z h o h e i t, da es über die Verwendung der Bundeseinkünfte, die auf 600, später auf 1000 Talente (5,4 Mill. Mark) erhöht wurden, allein bestimmte. Es besaß die G e r i ch t s h o h e i t, da die Bundesgenossen genötigt wurden, alle bedeutenderen Prozesse vor das athenische Volksgericht zu bringen. Es besaß endlich die alleinige politische Leitung des Bundes und hielt sie mit Strenge fest; Städte, die sich der athenischen Herrschaft zu entziehen suchten, wie Naxos, Thasos und nachher Samos, wurden mit Gewalt unterworfen und ihr Gebiet an athenische Ansiedler (Kleruchen) verteilt. So waren die Bundesgenossen (ovjujuaxoi) zu Untertanen {vjirjxooc) geworden, und man durfte von einem athenischen Reich {ägxr] t&v ’A&rjvatoov) sprechen. Athen war, wie der wirtschaftliche, so auch der politische Mittelpunkt eines großen Teiles von Hellas.
geistig«8 § 48. Die Blüte der Literatur. Zugleich aber wurde damals
Mittelpunkt. Athen der geistige Mittelpunkt, die Bildungsstätte Griechenlands
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Die Ssorgeit.
29
.
wo Heinrich Schliemann zuerst in glühender Begeisterung für die homerische Welt den Spaten angesetzt hat. Auch hier reicht die älteste Jy Kulturgeschichte, bte aufgedeckt worben ist, hoch in die Steinzeit hinauf.
Die „zweite Stadt" gehört dem Übergang von der Steinzeit zur Bronze- ,, zeit an; sie war noch sehr klein, aber von einer starken Mauer umgeben; ihr entstammt der von Schliemann sogenannte „Golbschatz des Priamus". Die „sechste Stadt" erst ist, wie ausgefunbene Gefäßscherben beweisen, gleichzeitig mit der Kultur von Mykene (§ 19); ihre Blüte fällt in die Mitte des 2. Jahrtausenbs v. Chr. Auch sie ist noch verhältnismäßig klein, aber mit mächtigen Mauern und Türmen bewehrt.
Sie ist, wie Spuren beweisen, einer grünblichen Zerstörung durch Feinde zum Opfer gefallen.
§ 19. Die mykenische Zeit. Heinrich Schliemann hat nicht nur in Troja, sonbern auch auf dem Boben von Mykene, Tiryns und an andern Stellen des griechischen Mutterlanbes Ausgrabungen veranstaltet, die glänzenbe Ergebnisse gehabt haben. In Mykene, der Stadt Aga-e memnons, kannte man längst die mächtige Burgmauer und das Löwentor, ebenso das sogenannte Schatzhaus des Atreus, das in Wirklichkeit das imposante, 15 m hohe Kuppelgrab eines Fürsten gewesen ist; nunmehr wurden die Reste eines alten Königspalastes, von Häusern und besonders eine Reihe von Gräbern aufgedeckt, die eine erstaunliche Menge von goldenen Schmucksachen, Diademe, Gesichtsmasken, Bronzewaffen, geschnittene Steine, Becher, mancherlei aus Ägypten stam mende Gegenstände, Bernsteinperlen enthielten. Auf der Burghöhe von Tiryns ferner, auf der nach der Sage einst Eurystheus, der Verfolger des Herakles, seinen Königssitz hatte, ist der Grundriß eines weitausgedehnten, von „kyklopischen" Mauern umfriedigten Palastes bloßgelegt worden. Auch an andern Orten Griechenlands finden sich Spuren der mykenischen Kultur, Kuppelgräber, Häuserreste, Gefäßscherben; eine besondere Kunstfertigkeit zeichnete die Bewohner des böotischen Orchomenos aus, welche die Sümpfe des Kopaissees durch unterirdische Kanäle nach dem Meere ableiteten.
Die mykenische Kultur steht in innerer Verbindung mit der kretischen Kultur und schließt sich an sie an. Aber sie ist nicht mehr vorgriechisch; damals saßen bereits Griechen, Achäer, im Peloponnes.
Sie fällt in die Mitte und die zweite Hälfte des 2. Jahrtausends. Vtus den Funden geht hervor, daß damals starke Fürstengeschlechter in Griechenland herrschten, die ummauerte Paläste aufführten, ihre
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Schliemann Heinrich Schliemann Heinrich_Schliemann Heinrich
Römische Geschichte.
Italien; die italienischen Stämme.
§ 77. Die Halbinsel Italien ist die mittelste der drei südeuro-päischen Halbinseln; sie schiebt sich bort der Mitte des europäischen Festlandes in südöstlicher Richtung quer in das Mittelmeer hinein. Sie ist schmal und von starker Küstenentwicklung; wie der Hafenreichtum zumal der Westküste und der Fischreichtum der Meere immer zur Seefahrt einluden, so bedarf andrerseits ein nationaler italienischer Staat schon zum Schutze seiner Küsten einer starken Seemacht.
Italien ist sehr gebirgig. Der Apennin, der es fast völlig durchzieht — erst in Calabrien tritt der Sila-Wald an seine Stelle — und im Gran Sasso d’Italia (2900 m) gipfelt, ist in seinem nördlichen Teile mehr kettenförmig, in dem südlichen mehr plateauartig. Er besteht aus Kalk, ist vom Wasser stark zernagt, zeigt schroffe Abstürze und tiefgerissene Schluchten; er ist im Laufe der Jahrhunderte fast ganz abgeforstet und Hochwald im heutigen Italien selten. An der Westküste der Halbinsel zeigen sich vulkanische Einflüsse: der Bolsener See und die beiden Seen des Albanergebirges sind erloschene Krater; der Vesuv ist seit 79 n. Chr. wieder tätig; dazu kommt der Vulkan von Stromboli und der gewaltige Ätna (3300 m) an der Ostküste Siziliens, dessen Boden im übrigen ebenfalls aus Kalk besteht. Der gebirgige Charakter Italiens hat zur Folge, daß hier immer einerseits die Viehzucht geblüht hat — wie denn der Name Italien, der ursprünglich an der Südecke der Halbinsel haftet, Rinderland bedeutet —, andrerseits neben dem Ackerbau immer die Baumzucht eine bedeutende Rolle gespielt hat.
Unter den Ebenen ist die größte die P o e b e n e, bewässert vom Po und seinen Nebenflüssen und der Etsch, einst ein sumpfiges Waldland, aber schon in der römischen Kaiserzeit ein reiches Fruchtgelände. An der Ostküste tritt das Gebirge, dem eine Reihe kurzer Flüsse mit starkem Gefälle entströmen (Rubico, Metaurus, Aufidus), nahe
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Römische Geschichte.
gebildetes Handwerk und Kunsthandwerk, waren Meister im Bronzeguß, in der Metallbearbeitung, der Tonbildnerei und übten früh den Gewölbebau. Die Lehre von der Vogel- und Eingeweideschau bildeten sie zu einem geschlossenen System aus. Sie traten früh in Verbindung mit den Griechen, deren Vasen sich in ihren Gräbern finden, und bort deren Mythologie sie stark beeinflußt wurden. mmrnl Neben diesen Völkern sind im Norden die Ligurer und die Veneter zu erwähnen, zu denen später als Eroberer der Poebene die Kelten traten. In Sizilien wohnten die S i k u l e r, die von Griechen und Karthagern auf das Innere der Insel beschränkt wurden, in Apulien und Calabrien die Japyger, die völlig hellenisiert wurden; dann bedeckten seit dem achten Jahrhundert v. Chr. die Hellenen die Küsten von Sizilien und Unteritalien (Großgriechenland) mit ihren Ansiedelungen.
Lalillm und 91 out.
Gampagna § 79. Die latinische Ebene, deren Bewohner die Herrschaft über die den Alten bekannte Welt erwerben sollten, ist vulkanischen Ursprungs; ihr Boden besteht aus Tuff, der sich einst unterseeisch infolge vulkanischer Ausbrüche ablagerte und später über den Meeresspiegel emporgehoben wurde. An die frühere vulkanische Tätigkeit des Albanerberges erinnern seine Kraterseen und der Lavastrom, auf dem der erste Teil der appischen Straße erbaut ist. In dem Tuffboden sind durch Erosion der Wasserläufe Täler und Hügel entstanden, deren steile Hänge einst viele kleine Städtchen trugen; infolge mangelnden Gefälles haben sich vielfach ober- oder unterirdische Wasserbecken gebildet, deren Verdunstung Fieber erzeugt, und deren Wasser man daher schon in alter Zeit durch Abzugsgräben abzuleiten suchte. Heute ist die Campagna menschenarm und öde, ein Weideland in der Hand weniger Großgrundbesitzer, von dem nur kleine Teile in jedem Jahre dem Pfluge unterworfen werden; Gräber, Wasserleitungen, Villenreste, Römerstraßen erinnern Schritt für Schritt an die Vergangenheit.
Die Führerschaft der latinischen Gemeinden hatte anfangs die Bergstadt Alba longo; der religiöse Mittelpunkt des Städtebundes war
Entwicklung her Jupitertempel auf dem Albanerberge. Dann entwickelte sich zum religiösen und politischen Mittelpunkte der Landschaft die Gemeinde, die in günstiger Verteidigungslage am Tiberstrom auf einem nach allen Seiten hin abfallenden Tuffhügel, dem mons Palatin u s, gegründet worden war und sich von da allmählich ausbreitete.
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Staat und Wirtschaft.
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zollen (portoria). ' Sie pflegten an römische Kapitalisten (publicani) verpachtet zu werden, die sich meist zu Pachtgesellschasten zusammenschlossen und durch ein Heer von Unterbeamten die Gefälle eintrieben, meist mit erbarmungsloser Härte. Diese Provinzialeinkünfte waren die wesentlichste Einnahmequelle des Staates geworden; denn die von dem italischen Staatsland früher geleisteten Abgaben waren längst verfallen, und die Vermögenssteuer (tributum), genauer die in Notfällen von den Bürgern erhobene Zwangsanleihe wurde seit der Füllung des Staatsschatzes (aeraviuro) durch L. Ämilius Paullus 167. nicht mehr erhoben.
Die politische und militärische Führung des römischen Volkes hatte Amtsadel, der im Senat vereinigte Amtsadel (ordo senatorius, nobiles), eine verhältnismäßig geringe Zahl vornehmer, oft fürstlich reicher, adelsstolzer Geschlechter?) In dieser einst um ihrer Selbstlosigkeit und Sittenstrenge willen hochgerühmten Aristokratie war mit wenigen hervorragenden Ausnahmen Selbstsucht, Geldgier, Streben nach Genuß immer größer, Pflichtgefühl und sittliche Tüchtigkeit immer geringer geworden. Den Staat, die Ämter, die Provinzen beuteten sie zu ihrem Vorteil aus; Emporkömmlinge (homines novi) suchten sie von der Ämterlaufbahn fernzuhalten; die Wahlen und die Gesetzgebung, die der Volksversammlung zustanden, beherrschten sie durch ein ausgebildetes System der Beeinflussung und Bestechung.
Dem Senatorenstande waren Geld- und Handelsgeschäfte verboten; Geldadel, die durch dies Verbot von der Bekleidung von Ämtern ausgeschlossenen Großkaufleute, Bankiers, Steuerpächter bereinigten sich in den Rittercenturien, für die ein besonders hoher Census festgesetzt wurde, und bildeten den Ritter st and (ordo equester).
§ 114. Die Volkswirtschaft. Aus dem Gesagten ist schon ersichtlich, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse Roms eine starke Wandlung erfahren Hatten. Einst waren die Römer vornehmlich ein Volk von Bauern gewesen, die den ererbten Besitz selbst mit ihrer Familie Bearbeiteten, ein Volk von einfachen Sitten und kriegerischer Tüchtigkeit.
1) Die Senatoren hatten gewisse Standesvorrechte. Sie allein hatten das Recht, Wachsmasken ihrer Vorfahren, die Ämter bekleidet hatten, aufzubewahren; diese wurden bei Leichenbegängnissen von gemieteten Leuten getragen. Im Theater hatten sie die Orchestra inne, während der Ritterstand die nächsten 14 Sitzreihen besetzte.
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